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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.02.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940203019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894020301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894020301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-02
- Tag1894-02-03
- Monat1894-02
- Jahr1894
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818 — >ll» -em Bureau de« Stadttheater«: Im Neuen Dieater wird am beutiqea Sonnabend „Torquato Talk»" <>cq«brii. — Im Alten Tveater geht „Die Reise um die Erde" licute In Scene. — Für den Sonntag ist da» Repertoire wie lolnt »ntworsen: Im Neuen Tdcaler wird die neue Lp«r „Manon Liescaut" zum ersten Mal« wlederbolt. — Im Alten Tde-ter findet morgen, Sonntag Nachmittag dl» letzte Auf« sül,rung de« Weidnachiv'milrchen» „Prinzessin lÄoidbaar" statt. Al'end« wird das jugkräitigeLnstsviei „Der Öerr Senator" wieder- boit. — ImLarolotheater sitzt sich da) Programm de» morg'gen Tlieaterabend» »„lammen au« den beide» einacligen Lperelten „Die schöne Galathea" und „Die Verlobung bei der Laterne" und dem Singspiel „Das Versprechen hinterm Herd". — Wie In früheren Iadren, so findet auch noch im Per« laufe dieses Winter» zum Besten d« Pension-an st alt der GenoslenschastDeutich er Bübnenanq eh öliger eine gröber« Veranstaltung statt, und zwar ist für dieselbe Sonnabend der 8. März im Krystall-Pa last bestimmt. — Tbakespeare's siiiis- ocllqes Trauerspiel „Cort o lanu «" soll demnächst in neuer Ein- studirung an unserem Sladttbeater in Scene gehe». Mit den Proben zu „Eoriolan" wird bereit« am heutigen Tage begonnen. 8. firystall.Palast. — Dir „6omp»enla Kella Kapnli" hat an de» ersten beiden Abende» einen geradezu sensaiio»ellcn Er- folg erzielt Ti» Thalsache fallt um so mehr ins Gewicht, al» die Capelle nur au» Herren besteht und das mit seinem Beisalle so freigebige Publicum in der Hauptsache an» Familien bestand, auch im Uebrigen ein iebr gewählte» war. Es gewinnt säst den Anschein, al» sollt, Leipzig wieder einmal in da« Zeichen der Herrencapellen treten Besteht eine solche noch dazu aus wirkliche» virtuosen, wie die „(lom, ngniv llolla Nnpnli", so ist einer solchen der Sieg gewiß Da» glänzende Debnt der Neapolitanischen Künstler hat denn auch Herrn Director Mednert veranlasst, da» Engagement der- ielben noch um einige Tage z» verlängern Er komm! somit nur dein Wunsche de» Publicum« nach, da» schon an en Bortragsabendcn durch da» immerwährende stürmische Be» anpen nach Einlage» und Wiederholungen kuodgab, dasj cs noch ange nicht besriedig» sei. Während der tkenncr und Musikfreund . ie vollendete Technik und das brillant» Znlammciispicl bewundert, ..llzäekl wieder den Laien die echt südliche Beweglichkeit, die graziöse lonchalanz der Künstler in den humorisliichen Nmninern und Lieder- >rlräg»n. Auch wer kein Wort Italienisch versteht, mub herzlich che», wenn die unwiderstehlich» Komik der jchuincken Neapolitaner, . - in ihrer Nationaltracht austrele», sich geltend mach! Der Besuch rer Vorstellungen ist Jedem dringend zu empkedlen, der einen etlichen Kuustgenub im Rahmen eine» amüsanten Abends sich ve» > ' assen will. — Die DIrection der Gothov-Grüneke-Concertr km . .wtel de Pologne" hall« auf vielseitigen Wunsch einige CouceUe , iter Verbot de» Rauchen» zu geben t» Aussicht gestellt, indeslen ist. wie wir soeben ersabreo, Herrn Director Gothov-Griiin-ke lS verschiedenen Gründe» nicht möglich gewesen, seine Absicht zu verwirklichen, und eL findet deshalb am künftigen Sonntag nur ein 'lbend-Eoncert statt. Im Uebrigen wollen wir aus da- sür l eilte Abend festgesetzte, gut gewählt« und ganz neue Programm > nfmerklam machen. Böhlitz-kshreiiberg, l. Februar. Gestern reiste der .'ilrikartiseiide Herr Gebauer, der Bevollmächtigte der Woermann'sche» Besitzungen in Süd-West Asrika, vcn hier > '.ch Hamburg, um sich von da aus wieder nach Asrika ei»- .'.schissen, nachdem derselbe sich eine mehrwöchige Erholung ! der Billa seiner Eltern liier gegönnt batte. Herr Gebauer, clcsier seit achk Jahren in da» Innere Asrika» im Interesse rcS Handel» eingedrungen, hielt im Kreise seiner Freunde nd in Gtsellschasken hochinlcressanle Vorträge über Sitten, Sprache, Religion und Tauschhandel der meist noch ganz wilden Eingeborenen deS dunkeln Erdtbeile» Grob sind auch die Sammlungen aller erdenklichen afrikanische» Vatursciteuheileii, welche Herr Gebauer »litgebracht und iuii bene» er die cbereu Räumlichkeiten der Billa seiner Eller» ui ein Afrikanisches Museum »nigewandelt hat Mancher s.'iner Zuhörer mochte es wohl bedauern, daß eine solche vrafl nicht im Dienste des Deutschen Reiche» steht. — In der Nacht voni I. zum 2. dieses Monat- wurde ans der Haltestelle Hilbersdorf (zwischen Niederwiesa und Ebrmiiitz) der Bahnwärter Cckardt, vermuthlich durch len von Dresden »ach Ehcmniy fahreuden Nachtzug, über fahren und gelobtet. 1 Zwickau, 2. Februar. Der Vorsitzende deS Verbandes Sächsischer Berg- und Hülleiiardeiter keiinzeichiiele in einer Eingabe an den sächsischen Landtag die Betriebs- und G r u b e n vcrh ä l t»is se der groben von Arnim'scken lohlenwerke bei Zwiikau mit recht düsteren Farben, die Belegschaft erklärt jetzt öffentlich, daß st« nicht hinter seiner Petition, aber Iren zu ihrer Berghcrrschast stehe und daß sie seine Behauptungen al« verleumderisch bezeichnen müsse. — Der Landivirtbschaslliche Krei-verein im Erz gebirge »>il 257 Localvereinc» und über 13 000 Mit gliedern ist beim LandeSculturrath vorstellig geworden, Schrillt zur Abhilfe der Zigeunerplage zu thun. 1 Plauen, 2 Februar. Die Verwaltung de» kaiser lichen Telegrapden-Amte- hier, welche infolge Er lranknng de» Herr» TelegrapbentirectorS Zeiger seil Inm v. I dem Herrn Telegrapbensecretair Oh lenschläger über tragen war, gehl vom lO Februar ab verlreluiig-weise aus den Herrn Oberpostdircclionssecrelair Ezech au» Brau» schweig über. — Zwei zu Abentbeueru angelegte hiesige Bürschchen faßten den Plan, die Weit zu be reisen. Sie kamen, nachdem sie sich bei Oberlosa ihrer Schulbücher «otledigt hatten, aber nur bi« Egrr, wo st, an gehalten worden waren und von einer verwandten nach Planen zurückgebracht wurden. 1t Au« dem Baatlaude» 2 Februar. Seit vergangener Nacht tobt hier ein heftiger Sch»rcsturin, welcher den Berkebr sehr erschwert. Auf den Landstraßen IbÜrmrn sich Schneewehen auf. — In Auerbach brannte in der Nacht ziliii Donnerstag dal GewäckSbauS de» Gärtners Magnus Staude vollständig nieder. Da» Feuer mag dadurch ent standen sein, daß infolge übertriebener Eanalbeizung ein Gegenstand in Brand geratben ist. Der Ealamitosr hatte versichert. — In Rothenkirchen ist in da» Postamt rin- gebrochen worden und bierbei ist den Einbrechern dir Geld summe von l300 in die Hände gefallen. Dresden. 2. Februar. Der Fürst zu Waldtck und Pyrmont stattete im Lause des gestrigen Nachmittag» den Mitgliedern des königl. Haukes, sowie den in Dre»drn an wesenden Fürstlichkeiten Besuche ab. Abend- wohnten der König und die Königin und der Fürst den Ausführungen der Kretichmer'scheu Oper „Heinrich der Löwe" iui Altstädter Hvstheater bei. Der Fürst ist beute Vormittag 8 Uhr 42 Mi», wieder abgereist. — Der König nadm heule Vormittag die Vorträge der Herren Staat-minister und militairische Meldungen im Nesitenzschlossr entgegen. -. Dre-brn, 2. Februar. An da- Stadtverordneten- eollkgiuin hat Bürgermeister Isr Beutler ein Schreiben gerichtet, welche» in buchst charakteristischer Weise dir von ihm in seiner Eigenschasl al« Bürgermeister zu entsaltrnde Tbäiig teil ke»»'.eich»et 'Nach dem im „Dre-dn. Anzeiger" vrrösfent- lichlen Wortlaut beißt es in demselben: Ich werde bemüh» sein, mir diese» Vertrauen bei Führung meine« „eiieii Amte» auch in der Tkat zu verdienen und zu erhalten. Ai» oberste Richtschnur bei allen meinen amtlichen Entschließungen wird mir nächsl der unverbrüchlichen Treu« gegen Ce. Maj. unseren König und der strengen Beobachtung von Beriassnng und Gesetz allezeit da» Wohl der Stadl Dresden »nd ihrer Bewohner gelten — Hierbei werde ich mich sie:» von dem Grnndlatze der Gerechtigkeit leite» lassen, der Gerechtigkeit, die „Niemand verletzt »nd Jeden, da» Seine gewährt". Parteipolitischen Erwägungen werbe ich »Inen Einsiub aus die coinmnnalei. Angelegeuhclien niemals zugeslehen, sonder» on meinem Tdeile alle Bürger, gleichviel welcher politischen Anschauung sie huldigen, sobald sie nur ans dem Bode» von Verfassung und G.-sitz stehen, als Mitarbeiter lm Tlenste der Gemeinde willkommen deinen. Den Grundsatz „Jedem da» Seine zu gewähren", werbe ich vor Allem auch ln Bezug aus da» Verhältnis zwischen Ralh und Stadl- vcrordneleu verirrte» Di» vcrsa>sn»z»mävigen Rechte der SlablverorLnetcn. wie ihr« äußere Stellung iin Lebe» der Gemeinde werde Ich allezeit au» voller Ueberzengung achten und söidern, weil Ich weiß, daß di, freudige Mitaroelt der Bärgerschasi nicht nur richtige Erkennlnlß der Forderungen de» praktischen Leben« gewährleistet und die Quelle tmmer neuer Anregungen bildet, sondern geradezu die Voraussetzung lsl für eine gedeihliche Verwaltung de» Gemeinwesen- tm Sinne unserer Slüdleverivallung. Ich bitte da» geehrte Sladlvtrorduelen.Lollegiill», mir sei» Ver- trauen auch da»» zu erhalten, wenn eüin-al die beiderseitigen An- sichten über die Wege zu dem gemeinsamen Ziele, dein Wohl» unserer Siadt, anseiiiander gehen sollten, »nd mir bei Führung meine» Amte« freundliche Unterstützung und Nachsicht zu gewähren. In größter Hochachtung und Ergebenheit Gustav Otto Beutler. Dresdi », den SO Januar 1894. * Dresden, 2. Februar. Der berüchtigte Einbrecher Adolf .Krüger, welcher im October au» der Irrenanstalt Herzberg entsprang, wurde gestern Abend durch die Polizei in einem hiesigen Restaurant verhaftet. Arbeitslosen-Versammlung. ick. Leipzig, 2. Februar. Die gestern Vormittag im Saale de» „Felsenkeller" zu Ptagwltz abgebaiteue Arbeltsloseu-Veifanimliing war von etwa 800 Perfonei, besucht. Die „besonder- eln- geladenen Frauen und Mädchen" waren »verding« fast gänzlich abwesend, den» tm Ganzen befanden sich ln der Versammlung höchsten» 10 weibliche Personen. Al» Referent war Herr Reicb-iagsabgeordneier Z n b e l l au» Berlin er schiene»: die Tagesordnung laniete: „Die Arbeitslosigkeit und die Nothstaiidsintervellotion vor dein deutschen Reichstage." 'Was die dezetchnete Interpellation betraf, so ließ Redner natürlich die lm Reud-tag gegeben« svcialdeniokratüche Be gründung im hellste» Lichte erstrahlen, griff hingegen de» Siaat»- sicreiair v. Boetlicher wegen seiner Haltung aus» Schärfste an. Ebenso tadelte er die Haltung de» Staate» und der Gemeinden gegenüber der ArbeitSlolenbeweguug sehr heslig. Die einzige Mög lichkeit, »ine Besserung zu erzielen, bestände ln der aciverkichasNichen Organisation der Massen. Würde dies« erreicht, dann ließe sich, ähnlich wie ln England, ein »bündiger Arbeitstag erzwingen und so wenigste»« der schlimmsten Arbeitslosigkeit abhcsin. Die l' .ständige» AuSsübrnnge» de» Redner» wurden mit großem Beiiall auigenommen. Tie Deba tte war eine lehr ielhaste. Ein Redner, Namens Gutzeit, schilderie u A., wie e» ibm als Gärtner zu Winterszeiten ergangen sei. Al« er dt, C-wlialisien „Blut- Hunde" und den Staat lalsirdina« ohne dl« nähere Bezeichnung, welchen Staat er meint») einen „Blutsauger" nannte, entzog ihm der überwachende Beamte da« Wort. Sodann kam folgender Bor- sall mehrfach zur Sprache. Aus der nach Plagwitz führenden Pferde bahn ioll nämlich gelegentlich der von einem Passagier gestellten Frage der Polizei Neu tenaiit L. sich geäußert haben, „von den so genannten Akkeit«>osen wallten vier Fünftel nicht arbeiten". Eln initsnbrender Sociaidemokral hatte daraus erwidert: „Das ist »ln« Geuieinhelt." Nun hatte der Polizeilieotenaut dem Betreffenden angeblich mit einem derben Auldruck den Mund verboten und weiter geäußert, baß er ihn 24 Stunden ln Arrest bringen taffen könnt», wen» er sich nicht ander» bedächte. Darob entbrannte kn der Versammlung bi» hellste Entrüstung, und nachdem man. nach Beendigung der Debatte, eine Relolutlon angenommen, lau» welcher etn« Besserung de? Verhältnisse nur tm iocialtstischen Staat« Antreten kann, nahm man noch eine zweite Resolution an, in der über den betreffenden städtischen Pollzeibeamten die stärkste Mißbilligung ousgeiproche» und zugleich der Vorstand der Versammlung beauitragt wurde, entweder dem Rath« der Stadt Leipzig oder dem Pol1ze>d«rector Herrn Britschaatbrr Kemttnlß von dem Verhalten de» Beamten zu geben. Erwähnt I»l noch, daß im Laufe der Debatte auch vor einem Kaufmann ln Plaawitz gewarnt wurde, der mlk der Polizei tn Verbindung stehen soll. Gegen '/,L Uhr sind erst die Versammlung ihr Ende. Vermischtes. -- Vcrtt>«, l Februar. Sensationelle- Aufsehen erregt in Sports- und Eavalier-Kreisen da» plötzliche Ver schwinden «ine- exotischen Prinzen, der einem hiesigen Garveregiment attachirt war, um die Einrichtungen der deutschen Arme« zu studiren. Derselbe, der im Sudwesteo der Stadt eine fürstlich eingerichtete Wohnung inne hatte und seck- Pferde und zwei Equipagen hielt, soll a»dcblick> durch Wuchermanipulationen in eine derartige Bedrängnis geratben sein, daß ihm der Sand der Mark unter den Füße» zu heiß wurde und er e» vorzog, die Heimatb an de» Ufern de- Nils anfznsiichen. In anscheinend unter richteten Kreise» wird die Höhe der nnückgelassenen Sckiuld- last auf 2—300 000 ^k angegeben. Thatsache ist. daß die prinzliche» Gemächer vor Kurzem von einem GerickiSvoll- zieber versiegelt und vier Pferde und die beiden Equipagen „ach der Pfandkammer geschasst worden sind. Seiten- deS Regiment» soll dem Prinzen rin zwanzigtägiger Urlaub zur Regelung seiner Verbälliiisse bewilligt worden sein, und er soll diesen benutzt haben, um seine Abreise unauffällig zu bewerkstelligen. Wenn man den verschiedenen rircnlirendcn Gerüchten Glauben schenken kann, so dürfte die Affairr noch ein Nachspiel in Fvrm eine» zweiten bannoverscheu Wucher- processeS vor dem hiesigen Strafgericht finden. — venthrn (Oberschlesien), 1. Februar. Der reicht und bi»ber angesehene 7Vjäbrige Kaufmann Morgenstern ist zu sechs Monaten Gefängniß wegen einer Reihe von Diebstählen, die er in einer Badeanstalt verübt hatte, vernrldeilt worden. Gegen eine Sicherheil-suiniue von 50 000 tvnrde der Der- urlheilte vorläufig a»S der Hast entlassen. -!<- Lützen, 2. Februar. Die Iagdiiutzuiig der 3000 Morgen umfassenden Fluren von Großgörschen und Rahna erhielt in össentlicher Verpachtung der bisherige Pächter, Herr Kauf mann Iaukc-Lcipzig, für de» jährliche» Preis von l070 der frühere Pachlpreiö betrug 1270 -/k — Der Schiilknabe Otto HerfnUh in Wölkau grub kürzlich in einer Gartenecke ein Loch, um zu erfahren, wie weit der Frost in die Erd« gedrungen ist. Dabei stieß er auf eine zerbrochene Glas- siasche, in welcher sich rin lederner Beutel mil einem Inhalte oo» 10 Tbalern 4 Groschen, bestehend au- 5 Eiiithalerstückcn und 07 alten Vier-Gloschcilstückcn, befand. Wann und wie das Geld an diesen Ort gekommen ist, konnte bi« jetzt nicht enmtlelt werden. — Am 28. Januar erhängte sich m Klein- görschen der 20iäbrige Sobn de- dortigen Gutsbesitzer» Kirmcß. Die Ursache, welche den bedalieruSwetlhen jungen Meuschkii i» den Tod getrieben hat, ist nicht bekannt. — Nächsten Sonntag findet im Saale deS hiesigen GaslhofS „Zum rotbeii Löwen" der erste Unterhaltungs-Abend zum Besten de» Gustav-Adolf-BerciiiS Lützen statt. Herr Pfarrer Pole! au» Nanmburg wird einen Vortrag halten über ..Erinnerungen an« Apulien". Ich. Au- Thürln-rit, 1. Februar. Gestern fanden Fischer in der Saale bei Kriechau uuterbalb WeißenfelS dir noch au- einer Schußwunde blutende Leiche eines MaitueS, dessen Beschreibung auf die Person de» vermißten Kaufmann» Rudolf Müller au- Apolda paßt. Müller, der sich in befriedigenden Btrmöge»-verhäUliissen befand und ein glück liche- Familienleben führte, scheint sich wegen eine- körperliche» Leidens den Tod gegeben zu haben. — Im oberen ParatieS in Jena wurde gestern die Leiche eine- unbekannte» jungen Mädchens au» der Saale anfgeboben. ----- In der kleinen westfälische» Stadt Wanne haben unlängst die schöneren Hälslen der Bürger beim Magistrat Beschwerde gesührt über dir leidige Kneipsucht ihrer Ebe- gesponsc, die bis NachlS »m die zwölfte Stunde und noch iänger in den Wirlhschaste» sich bcrumtrieben. Magistrat«» sollte Abhilfe schasse», die WirlbSbäuser um lv Uhr schließen oder sonstwie die liederliche Manne-welt zur Ordnung und Raison bringen. Wa« dir westfälische Stadtdehördr that, um dem Wunsch« der zornigen Gallinnen zu genügen, ist neck nicht bekannt: Wohl aberbat da» Beispiel der gestrengen Westsälinnen in Schlesien Nachahmung n»d zwar erfolgreich« Nachahmung gefunden. Ei»c am lg. Januar in Lähn auS- gcklinaelte polizeiliche Bekanntmachung lautet nämlich: „Nach dem seiten« rilliger Frauen in Lähn unter dem gestrigen Datum bei der hiesigen Polizeiverwaltung Beschwerde geführt worden, daß ihre Ehemänner alltags bi- m dir frühen Morgenstunden in den Schankstätten s>»«« und s» da« hän-liche Leben vernachlässigt wird, wird birrmi» verordnet, daß dir Schankttätten Abend« um lg Uhr geschlossen w«rdrn und kein Gast länger darinnen verweile. Die Polizeiorgane sind gehalten, auf di» Beobachtung dieser Bekanntmachung z» achte» und Zuwiderhandelnde zur Anzeige zu bringen. Lähn. Die Polizeiverwaltung." — Ein ALudrrktiitkchrn. Die Rubrik „Spanische Euriosa" bat sich wieder um «iu Eapitel bereichert. Laut Drablmclvunaea au- Eadix ist jetzt «in ganz eigenartiger Unfug, der seit mehr al- vier Jahren auf der Grrnzscheite von Gibraltar getrieben wurde, entdeckt worden. Eine Näiiberbante nämlich, deren Mitglieder al» spanische ZoU- wächier verkleidet waren, gab sich damit ab, Jagd auf die in dortiger Gegend wimmelnden Schmuggler zu machen Diesen pflegten dir falschen Zollwächter dir «chinngaelwaare» i» Beschlag zu nebmen und nur argen Au-zavlnng von schweren Geldbußen wirderzugebrn. Bor einigen Tagen ge langte die Sache zur Kenntmß de- Srnnor Rodriguez, Zoll- inspector- in La Linea. Dieser, an der Spitz« einer zahlreichen Abtheilung von „echten" Zollwächtern, rückte unverzüglich in« Feld, um dem Unfug ein Ende zu machen. ES kam zu einem Ziisaiiiincnstoß zwischen den echten und den falsche» Zvll- wächlern. Da Erster« dir Uederzahl hatten, erlagen die Anderen »»d drei von ihnen, darunter auch der Anführer Namen» Sabina Biejo, au« Valladolid gebürtig, wurdrnge- fangcn genommen und in sicheren Gewahrsam gebracht. Was der Sache die Krone aufseyt, ist, daß zufolge den Geständ nissen der Gesangenen dir sonderbare Baude sur Rechnung einiger hoben Beamten der Zollämter in La Linea und San Roque vperirtr (Frkf. Ztg.) Literatur. Deutscher S«Idatktth«rt, INnstrirt» Zritschrlst sür da« deutschr Heer und dl» Marine Hera»«qebrr: General - Llrutenant ». D. H. v. Below. Beklag von Karl Stegt-mund. Berlin ^V. Mauerstraße 08. V. Iabrganq. Heft 18 erschien sorve» und ent hält: Um Leben und Tod Eine Erzählung au« dem Orient. Bon Joses Dnckweiler. — Der Schlaumoier. Eine Erinnerung au- alter liaperiicher Milltalrzeit von Heinrich von Selbitz. (Mit tzldb.). — Am Katjerhose zu Berlin. Bon Paul Lindraberg. — Dt« Winter- feste am Hose Sr. Majestät de» Kaiser- — Bon der deutschen Armee und Marine: Für den deulschen Soldaten. Boa General der Insanlcrie z. D. von Kretschuia». — Manöverbllder au- West deutschland und Ungarn. Von Wolf von Metzsch-Schllbach. — Au» fremden Heeren: Lin russischer Okficlerbursch». Nach russischem Motiv erzählt von Mols vo» Metzsch-Schllbach. — GesLhrlicher Posten (Mit Abb.) — Gut, Nachrichten. (Mt Abb). — WaS der Mensch leiste» kann. Bon D. Loloatu». — vermischte». — Baterländi-che Gedenkiaqe. — Literarisches. — KameradschastllcheS Plauderstündchen. — Splitter und Fuakeu. — Die Garnisonen unserer ostafrikalilschrn Schutztrupp« re. Äus dem Geschäftsverkehr. k Bei dem Bedarf zur Au«rüstung für den Tisch sei dir Auf merksamkeit der Hau-krauen auch auf die „Wild- und Geflügel» Handlung von Richard Müller, Schuhmachergäßchen 6, chin- gelenkt. Tort findet man l» großer AuSwabl inanche treffliche Ad-vech'kluiig in Bezug a»f Fleischkost sür den Spelsezettel. Ein Blick in das Verkamslocal giebt die Gewißheit, daß man in Ge- slügel sowohl, alL auch in Wlldsleisch in vorzüglicher Onalität dort immer das Gewünschte finde» wird. 1 In der bevorstehende» Fasten»!» möchten wir hiermit unsere aeebiteu Hau-srauen, welche etwa» Selbslaedack'neS lieben, aus da» Inserat der Firnis Otto Hrt», vorm. Ä. F. Fomm, hier, Kur. prliizslraß« l, „Selbstthällge» Wiener Bactmehl" betreffend, aiismerksam machen. Diese» vorzügliche Product, welche« leider Vielen noch unbekannt ls», wird oha« Zusatz von Hefe zur Be- rellung oller möglichen Backwaaren verwendet. Da» Backversabren ist ein lehr schnelles und einsaches, da jeder Beat- oder Kochosen zmn Backen benutzt werden kann, und läßt ich Fettgebackenc» (Psnnuluchen, Krapse» re.) innerhalb 10 Minute», andere» Gebäck iNapsluchen. Blechkuchen, Takten re.) tn ' , Etu.ldcn fertig stellen. Die mit Wiener Blickmehl erzeugte Waar« ist auserordrntlich wohl- schmeckend, länger» Zeit halibar und sehr leicht verdaulich. Jedem Packet Wiener Backmehl sind IS Backrecrpt« uud Gebrauch», anweisungcu beigegeben. Vach Schluß der Vedaciion eingegangen. * Hamburg, 2. Februar. (Privattelegramm.) Tie „Hamburger Nachrichten" schreiben: In der „Münchener Allgemeinen Zeitung" vom 2S. Januar findet sich in einer Eorrespondenz au- Berlin die unwahre Behauptung, Prof. Lchweninger und sei» Assistent Ehrvsander seien am 26. Januar in Berlin nicht der Wichtigkeit ihrer Personen entsprechend aus genommen worden. Diese Darstellung grenzt an- Lächerliche. Wir übergehen die Einzelheiten und beschränken un« darauf, zu constatiren, daß die brtheiligten Herren jener Publikation gänzlich fernstehen und, unbekannt mit dem Ursprünge, seinen Inhalt al» im vollen Widerspruch« mit ihren eigenen Ansichten und Ansprüchen stehend au«drücklich mißbilligen. In den Hütten. Wenn die scheidende Abendsonne die Firnen der Alpen grüßt, wenn der Brodem der Lava in alübendcm Fauchen nächtlich dem Rachen des Besuves euilleigl, erbebt der Mensch in seiner Schwäche vor der Macht Gölte- Wer aber nächtlicher Weile die Hüttenrevicre der ManSsrlder Gewerkschasi durchstreift, die ununlerdrochen au« den Schloten der Hütten schlagende Lobe, den Feuerzauber, den die „Haufen" oder „Stadeln" nächtlich cittwickcln, diese» IrrlichlSreigen bewundert hat. den die in allen Farben und Tönen glühenden Flämmchen tanzen, der wird mil der Majestät auch die Poesie der menschlichen Arbeit de- gcistrrl riibmen. Ein Blick vom Man-felder Schloß, dem ehrwürdigen Zeugen großer Ruhme-Idate» vergangener Ge schlechter, »ächilich aus die lohende Eckardlbütte ist un- leschieiblich schön: der Hültrnmann macht sich durch Feuer- Gewalt hier dienstbar, wa- der Maulwurf im Solde der Gewerkschaft, der Bergmann, de», neidischen Berggeist »lük- lam abgerunaeii: fürwahr ein Gesammlbild von maieslänschem Eindruck! Hier zeigt sich Prometheus - Mensch m seiner ganzen Größe Unuiilerbrocheu. jahraus, jahrein zittern die Gluiheu j„ den mächtigen Oesen; und was hier gebrütet mi>d, >>l der „Segen de» Man-felrer Bergbaues"; dtt Arbeit de» Bergmann» beendet ke> Hütlenmann. Zu den hervorragendste» Hülsen der Man-selder Gewerk- schasi zäbli »eben der „Gvllcsbelobliuiig", der großartig an- gclcgleu EnlsilberungSanslall, die Eckarkthütte de, Leimbach. De» Verkehr derselben mit den Revieren und den einzelueii Schächten vermute» eine weilverzweigte, daS ganze Terrain beherrschende, schmalspurige Bahn In eisernen charakteristischen Lowren werken die erzhaltigen Minern der „Nc-HHUlte" zu- gcjübrl Die angelieserten Maier» werden zunächst in »iäch Iige» „Hausen" ober „Stadeln" gesabren Jeder diesrr „Stadeln" dal 500 t Inhalt Die Minern werden in dieser Stinke aus Reiser- und Holzbausen gelegt, die dann anaezllndrl werben In dieser ersten Gluld werden dir „Schiefer" de» Erdharze?, de« sogenannten Bitumen-, beraubt, — da» Bilumengebalt der Minern ^beträgt 4—20 Proc., — und so geeigneter zum eigentlichen Schmelzproceß. Ter Hültennianu nennt die» da« „Brennen der Schiefer". Die „gedrannien Schiefer" werden al»dann in die 5'/, in heben und l«/„ m im Durchmesser ballenden Schieserschuielzösen, deren die Eckardtrohbütie sieben zädlt, gebrach« und dort mittelst Kokes- seuer. da« durch Gebläseluft di» zu einer Hitze von >400 di» tüoo Grad gesteigert wird, dergestalt geschmolzen, daß die Glut in der Mitte der Oes«» ist. «ährrud di« Schiefer au die Wände de- Ofen- gesetzt werden. Die Gebläseluft in Stärke von >/,o Almospbärr Pressung, wrlche kea Tch»ik!zproccß beschleunigt, wird durch große Ge bläse - Maschinen erzeugt, dir ihrerseits sebr sinnreich »ur etwa« unverwüstlicher di« AihmungSlbäligkeit unserer Lungen genau sestbalien, wobei sie, in Pareulhese bemerkt, etwa 70 bi- l50 Pfcrdekräsle entwickeln. Ist der Schmclz- prockß erledigt, daun wird der Osrn „angestochcn"; brr sich bei der Schmelzung absondernde Kupserstein stießt gemein schaftlich mit der Schlacke in „Heerde", kesselsörmige, in „KokeSstibbe" bergestellte Vertiefungen. Vermöge srine« größerc» specisischen Gewichte» setzl sich der etwa 30—SO ProcenI Kupser unk 0,l—0,3 Procent Tüder führende Kupserstein zu Boden, während die leichte Schlacke adläuft. Vor den „Heerten" sind noch sogenannte Vorheerde ausgestellt, die Schlacke muß durch dieselbe ihren Weg nehmen, wobei etwa mechanisch mit üdcrgerisscne Kupsertheile noch ab gesondert, oder wie sich der Fachmann an-drückt, „ab- geseigcri" werden. Ist die Schlacke abgelassen, dann wird der flüssige Kupserstein in sein eiserne» Bett geleitet und dort in noch glühendem Zustande zu größeren Ouaverstücken „ad- gestochen . Prustend, brodelnd vnd zischend unter Entwicke lung schweslicher, in allen Farben spielender Dämpfe folgt widerwillig die glübcnde Erzmasse den ihr gesetzten Weg. Der „adgestochtlie" Kupserstein wird nach seinem Erkalten der „Nöüliütte" zur wettrren Verarbeitung zngesüdrt; dir Sck'Iackr wird cntweder durch sogenannte „Tempern" zu Islaster- und Baumatrrial verarbeitet, oder sie wird „über die Halde gelaufen", zu deutsch: „weggeschültet". Der in der „Robhütte" deraestelllr Kupserstein heißt, fachmännisch gesprochen, der „Rodsleia". In der „Rost- bütte", die 50 Oosen zädlt, wird der in Ouadern angr- liesertc „Rohstem" zunächst in kleine Stückchen zerschlagen unk dann im Gemilck mit schon einmal geröstetem „Roh stem". der aber die nölbige „Spurgaare" »och nicht bat. in Kiln-ösen zum Rösten gebracht. DaS Rösten de« Rod- stein» hat den Zweck, denselben seine- Schweselreichlduin- d>» aus l l Procen« zu benehmen; der N procenkige Slrin ist „spurreif" d. h. er bat di« nvldige „Spurgaare". Dieser Entschwefelung-- oder „Röstimgsproceß" dauert 5 b>« 6 Tage, wobei peinlich daraus Rücksicht genommen werde» muß, daß die einzelnen Stein« in der furchtbaren Gluth nicht zusaninienschwtlzen können; jeder drr gefüllten Oesen wird daher „ausgeslochert" und „ausgewüblt", und dadurch di« Cchmelzneiguna verhindert Drr sich brr dem „Röstung-proceß" von Rohsteiaea entwickelnde Schwefeldamps wird mittelst eine- sinnreichen Verfahrens ia dir „Dlei- kammern" geleitet und dort unter Zuleitung von Wasser dampf- und Salpetersäure zu englischer, sünszig- bis sechzig- vrocrntigrr „Schwefelsäure" verwandelt. Im chemischen Betrieb drr Eckardtröstdütlr werden alljährlich nrun- bi« zehntaustnd Tonnen Schwefelsäure vroducirt, deren Haupt abnehmer Soda- und Superpho-phatfabriken, sowie die Leim- bacher Dynamilfabrik sind. DaS Product der Nöstbülte ist der „spurreise Rost", der in drr Spurdütte durch Zuschlag von 8 Proc. Ouarzsand in Flammrnösen wiederum emgeschmvlzrn wird. In de» Spur- bülte werden zwei Product« gewonnen: drr Spiirslein mit 75 Proc Kupfer- und 3 bi- IO Proc. Silberaebalt und die Spurscklacke mit 3 Proc. Kupscrzebalt. Die Art und Weise, in welcher in der Spurbültr die Trennung beider Producle vollzog«» wird, ist ädulich der in drr Nobhütl«; der schwerere Slem setzt sich ia der Gluth, wäbrriid die leichter« Schlacke, dir beim Erkalten überdies krpstallisirt, oben gahrt. In der Eckardlsvurdütlr sind 8 Flammenösrn in unausgesetzter Tbätigkeit. Jede „Edarge", da« ist da« Quantum spur- rrisen Stein-, da» jeder Ofen schmelzen kann, wird in 6 Stunden rmgeschmolzen, wobei eine Tonne Röststeine 8 Eentner Stemkolilen erfordert. Der Laie hat keine Ahnung davon, wie hochinteressant ein Blick durch da- Guckloch de» Ösen« in die glühende, wirbelnde Melallmafle ist, wrlck wundersames Lebe» schon in diesem winzigen Bruchtbcil die „ewige Lava" entfallet. Da« wirbelt uud wogt durch einander» quecksilbcrarlig, und die Lichtentwickelung ist so intensiv» daß man ohne Schutzbrille in die Lava nicht blicken konnte. DaS lobte Metall lebt durch Frurrzaubcr in furchtbarer Kraft! Ein Slockern am Hrrd, und wild jagt Alle- durcheinander, wirbelnd, baschend nervös, die „wabernde Lohr" im Feuerzauber Wagner s I Königlich in der Tbat ist da« Schauspiel, welche« der angestochene Ofen dardielet; :lwa« Großartigere« giedt e» nicht, al- wenn die Lava „iu reinlicher Scheidung" zischend und fauchend in die eisernen Eanälr, in dir Ea«cadeu hastet; da« ist mehr al- großartig, da- ist poetischl Der Spurstein wird zur Entsilberung umnittrlbrr nach der dri Groß-Oerner gelegenen Gotte« - Brlodnnnz-bültr verbracht, die Spurschlacke entweder separat vrrsckmolzen oder beim Schicserschmelzen zugesetzt. Die Entsilberung er folgt nach de» Ziervoael'schen Melbodr, deren wichtigster Tdril drr Röstproceß ist. durch welchen zuerst Eisen- und Kupfervitriol gebildet werden, nachdem sich beide erster«» unter Zurücklassung von Otzhdra wird« zersetzt hah«,. D« durch den Röstproceß gebildete Silbervitriol wird, wie wir einer osficielle» Schilderung de« geheimen BersabrenS ent nehme», mit Wasser au«gklaugt; dir Gilbervitriollauzr läßt man über Gefäße mit mrtaUischem Kupfer lausen, wobei letztere- an die Stelle de- Silber» tritt und diese« sich als Eementsilbrr niederschlägt. Da« Tementstlbrr wird in Gbitraptiraelu zu Brandsilber al- Barren für den Handel eingrschmolzen; der Feingrbalt dieser Barren beträgt 90!) bi- 999,4 Tauseudthrilr. Die entsicherten, Kupseroppd ent haltende» Rückstände werden hierauf in englischen Flammen- ösen raffinirt. Zu dem Zwecke werden sie ringeschmolzcn und mittelst Steinkohle reducirt; die übrigen Metalldrstand- tbeilr, außer Kupser» in die Schlacke übergefübrt; da» ge wonnene Kupfer wird nochmal« zur weilerrn Reinigung opydirt, daun reducirt und von den letzten Schwefel- btiiiiengunaen befreit, .gepodlt". Um da- Metall vor Ozy- dalion zu schützen und r« zugleich oihdulsrei zu machen, wirb e» mit Holzkohle bedeckt. Da- so rasfluirtr Kupfer soll mindesten« 99.8 Proc. chemisch reine« Kupser enthalten. Aus „GotteS-BeloKnung" wird da- Silber in kleine Barren zu ü leg, da« Kupfer in Barrcnblöck« von k—50 Ctr. gegossen. Wa« nun in der Hütte „Gölte« - Belohnung" versagt, dir „Kupserkrätze", wie sie der Fachmann nennt, wird ,n drr „Saigerbutte" bei Hettstedt nochmal- geschmolzen und zu marktfähigem Kupfer „gezogen". » * » Ter Mau«selder Gewerkschaft sind durch den jederzeit bedeutenden Wasserzufluß in dir Schächte groß» Ausgaben erwachsen, welche den amerikanischen Eoncurrrnzmine» direct zu Gut kommen I Wir sehen dabei ganz von drr Ealamitä» in Ei-lrdea ab. Die fo bedeutend gesteigerten Kosten, dir Waffrrcalamitä», die ruinöse Eoncurren» der Amerikaner, die bedeuteud billiger fördern, bat den „Segen de- Man«frldrr Bergbaues", wie es ans alten Thalern heißt, sür die Gewerkschaft ia den letzten Jahren zu einem sehr problematischen gestaltet. Bei drr socialrn und wirthschaftlichra Bedeutung der Grwrrkschaft ist »« nicht zu verwundern, daß di« EiÄrbn und Maas- selber Gegend wirtbschaftlich ftnrk ia Mitleidenschaft gezogen wird, von der Trockenlegung des Salzigen Sees rrhofft man rin» Wendung zum Bessern: grd« Gott, daß diese Hofs nung aus den Segen kßs Mansfeld« Bergbaues begründet werde: „Glück snsl" ^»motsc
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