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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940226018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894022601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894022601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-02
- Tag1894-02-26
- Monat1894-02
- Jahr1894
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1494 Lechzt«, 2«. Februar. I» der Gemeinnützigen Gesellschaft wird heule Abend unser in» die Gesundbelts- Vrrhältniffe der Stadt hochverdienter Hygieiniker Geheimer Medicinalrath Prof. vr. Hofmann einen Portraa über die Abwehr anstrckendrr Krankheiten durch staatliche Maßnahmen kalten. Wir brauchen nur an dir über triebene Cbolcra-Furchl de« Jahre« 1892 unv an die dadurch bervorgerufene Störung de« Handel» und Berkehr« zu er innern, um auf die Wichtigkeit diese« Bortrag-, zu dem auch Nichtmitglieder Zutritt haven, hinzuweisen. -8- Lechzt«, 25. Februar. Unter den wohlthätigrn Be strebungen in unserer Stadt nimmt die Thätigkeit de- Ver ein« für Anerkennung langjähriger Dienstzeit eine hohe Stelle ein. Auch in diesem Jahre ist e« dem Berein möglich, 58 Dienstmädchen, die sich durch treue« Dienen be» wäyrt haben, und 125 gut empfohlene Confirmandinnen au« Leipzig« Bezirksschulen mit werthvollen Prämien auSzu- zeichnen. Dir Feier findet kommenden Mittwoch, den 28. Februar, Nachmittag« 3 Uhr im Log enge bau de aus der Elsterstraßc statt. Eintrittskarten zu diesem feierlichen Act erhalten die Mitglieder des Verein« bei Herrn Kürschner- obrrmeister Pfeiffer, PelerSstraße 34. ** Lechzt«, 26. Februar. Die vom Principal-Berein deutscher Buchdrucker im vergangenen Jahre begründete UnterstützungScasse bat, obwohl sie von den Verband«- gehilfen in ärgster Weise bekämpft wird, einen sehr guten Erfolg aufzuweiscn. Der Lasse gebären gegenwärtig in Leipzig über llOO Gehilfen und 46 Firmen an und es ver einnahmte die hiesige Verwaltungsstelle im vorigen Jahre 9528,8V -ek Die Ausgaben für Unterstützungen bezifferten sich im zweiten Halbjahr 1893 aus 1198 ferner wurden an Reiieunterstiitzung 323 gewährt. Für da« lausende Jahr dürfte auf Grund der stetig zunehmenden Mitglieder zahl eine Einnahme von etwa 13—14 vvv erwartet werden. r. Leipzig, 25. Februar. Di« Borturnerschaft de« Turn- verein« Leipztg-Ploawip batt« für gestern Abend im großen Saale des „Äastho,«" zu Piagwitz eine turnerisch-humoristische Abendunterholtung veranstaltet, deren recht hübsch gewählte« Programm, sowie treffliche Ausführung den zahlreichen Besuchern einig« recht genußreiche Stunden verschafften. Ein Prolog, dessen Inhalt den Werth de« Turnen« für Körper und Geist in wohl- gelungener poetischer Form und mit großer Wärme feierte, wurde von dem BereinSmitgliede Herrn Schulz« wirkungsvoll vor- getragen. Am Schluffe desselben zeigte sich «in lebende« Bild „Vater Jahn mit seinen Jüngern". In demselben kamen di« verschiedenen turnerischea Uebungen in sehr hübschen Grapplrungeo zur Darstellung. Komische Solovorträge, Duette, Terzett« und «in» recht gelungen auSgesilhrte Pantomime: „Die geprellten Liebhaber" wechselten dann mit turnerischen Aus führungen. Letzter« bestanden in Hühen-Freiübungea mit Stühlen (Pyramiden), in einem von 16 Turnern ausgesührteu Reigen und in Turnen der Borturner am Reck, bestehend in Schwungstemmen, verschiedenen Arten von Felge» rc. Sämmtlich« Uebungen wurden sicher und elegant ausgesudrl und ließen erkennen, daß im Vereine da« Turnen mit Fleiß, Geschick und Hingevung gepflegt wird. Limmtlichen Mitwirkeaden wurde reich« Anerkennung seiten« der Anwesenden gezollt. Ein flotte« Tänzchen bildete den Abschluß der sür all« Theilnehmer augeaehm verlauseue» Festlichkeit. ». Leipzig, 25.Februar. Der Gesangverein „Karl Krause" hatte für gestern Abend im großen Saale de« Etablissement „Batten berg" einen humoristischen Abend veranstaltet, an welchem dir Brtheiligung eine so zahlreich« war, daß di« weiten Räume de« Locale- bi« aus den letzten Platz dicht gedrängt besetzt waren Wie immer, wenn di» Angestellten und Arbeiter seiner Fabrik eine Fest lichkeit veranstalten, fehlte auch gestern Abend „Papa Krause' mit seiner Gemahlin und der technisch« Leiter seiner Fabrik, Herr Direktor HSfer, nicht in der Mitte der zahlreichen Arbeiterschafi de« großen Etablissement. Da« Programm der gebotenen Unterhaltung war abwechselung-reich und bewegte sich zumeist auf heiterem Gebiete. Die von den Sängern vorgetragenen Lhorlieder gelangten in treff- licher Weile zu Gehör und ließen erkennen, daß der Leiter des Berein«, Herr Frz. Oberrrich, mit Sorgfalt seines Amte« waltet Auch dir humoristischen Gesammtspiele: „Der Vetter au« Sachsen", „Die Eiuqnartierung im Mädchenpensionat" und „Nette Miether" riefen einen Grad »oa tzeiterkett hervor, der kaum einer Steigerung fähig war. ) Leipzig, 26. Februar. Zwei von den Amtsgerichten Grimma und Berlin wegen Diebstahl« steckbrieflich ver folgte Personen, rin Former von hier und ein Töpferlehrling au« Berlin, wurden gestern Morgen in hirstgeu Herbergen ermittelt und festgenommen. — Am Sonnabend Nachmittag stürzte in einem Grundstück der Aeldstraße zu L.-Reudnitz eine älter» Fran beim tzinansgehea nach der Wohnung auf der Trepp» infolge plötzlichen Unwohlsein« mehrrre Stufen herunter and fiel so unglücklich hin, daß sie da« recht« Fußgelenk brach. Aerztlich« Hilfe wurde sofort herbeigeholt. ». In der Ha inst rah« wurde gestern Nachmittag ein älterer Herr von Krämpfen befallen. Passanten trugen den Bedauern«- werthen, welcher sich beim Fallen blutende Verletzungen zupezogea hatte, in «in Han« »ad ließe» ihn später mittelst Wagen nach seiner Wohnung bringen. «. Am Sonnabend Abend wurde in der HoSpitalstraß« ein achtjähriger Knabe von einem Einspänner umgerissen und hierbei so erheblich verletzt, daß man ärztliche Hilf« in Anspruch nehme» mußte. tz. An» dem Bureau de« Stadttheater«. Di» Nen- einstudininadrr Mozart-Oper „Die Hochzeit de« Figaro" hat außer der Wiederherstellung hrr Original-Secco-Recitatioa auch »och in eiuigeu Aeußerlichkeiteu Veränderungen erfahren. Noch dem Bei spiel» der (lomSäie teuocuie« iu dem Beaumarchoi-'schen Lustspiel« „Du« koU« iourvSo", welche« bekanutlich der Oper zu Grund» liegt, erscheinen die Person«» vom Staad und di« Beamten im Eostüm ihrer Zeit (Rococo) — in welchem Stil auch die Dekorationen au«, geführt sind — während die Personen bürgerlichen Charakter« in der Oper die spanisch« Natioualtracht beibehalteu haben. Sämmt- llch« Costü«« find, wie di« Dekoration«», str di» R»uri»-»bk»n> der Oper neu angefertigt worden. tz Krystall-Palaft. Dir Coacert» »ad Vorstellung»» der beliebten Jwauoss-Gesellschast neigea sich nunmehr ihrem Ende zu uud wird dieselbe nur »och an zwei Abenden auftrrten. Da« heutig« Coucrrt, in welche» di» Künstler austreten, fiadet wiederum lm Parterre-Saal« statt und beginnt um 8 Uhr. Da« Eintrittsgeld beträgt SO von Lutzendkarteu wird eia Coupoa entnommen und auf L»r«iu«k,rtea stad 30 ^ pro Prrso» »achzu- johlen. Der uumerirte Platz kostet 1 o»d sind Billet« hierzu in Vorverkauf ä 7b >4 bi« Abend« 6 Uhr tu der Cigarrenhaadlnng von L. glatau, Goethestrab«, erhältlich. Wer also die Iwanoss- Truppe noch nicht gesehen uud gehört hat, versäume nicht, derselben noch einen Besuch abzustatten, denn e« wird uu« nicht so schnell wieder etwa« so Interessante« und Eigenartige« geböte» «erd«». — Heut» beginnen im Restaurant Polog»« (Münchner Bürgerbräu) die Concerte de« I. LesterreHisch-uagarilcheu Dam ra unt, Herreu.Orchester« „Urba»y". Wir wollen hierdurch nochmal- besonder- daraus Hinweisen; alle« Näher« ist im Jnseraten- theil zu ersehen. 1- Da« Felseukeller-Etabltssemeut ia Plagwitz geht, kommenden 1. März iu dt« Hände de« Herr» Eschebach über, dal der seitherige Pächter, Herr Hirsch, durch Krankheit gezwungen ist,! seine Thätigkeit zu unterbrechen. Iu Hrrru Eschebach erhält der Felsenktller eine» Wirth, dessen früher« erfolgreiche berufliche Thättg- keit di« Bewähr giebt, daß auch uutrr seiner Geschäst-sühruag der altbeliebte „Felsenkeller" eine gern besuchte Vergnügungsstätte bletbeu wird. * Echleutzi«, 25. Februar. Die Verlegung de« Elsterbettes, die sich infolge de« Baue« der neuen Elster- brücke nothweudig machte, ist nun beinahe beendet, insofern dir Erbmassen unter der Brück« beseitigt sind und dadurch der Raum für den neuen Flußlauf gewonnen ist. E« bleibt nun noch da« alte Flußbett, da« durch die Ausschüttung de« Erdreiche« an beiden Ufern schon sehr eingeengt ist, znzu» schütten, wa« aber jedenfalls nicht viel Schwierigkeiten machen wird. Bevor die letzte Arbeit nicht gelhan ist, kann der Fährverkehr über die neue Brücke nicht eröffnet werden. glc. Lausigk, 24. Februar. Ein bleibende« Denkmal hat sich der kürzlich verstorbene Ehrenbürger unserer Stadt, Herr Louis Kerme«, durch die Stiftung zweier Vermächt nisse errichtet. Derselbe hat zwei Legate von je 1000 deren Zinsenerträzniffe alljährlich an seinem Geburtstage an acht würdige Arme auSaezahlt werden sollen» und 160-«zum Besten der Kleinkinderbewahranstalt au»gesetzt. Beide Ver mächtnisse sind vom Stadtgemeioderath angenommen worden. * Wurzen, 24. Februar. In der gestern stattgefundenen öffentlichen Sitzung de« königlichen Schöffengericht« hier wurden die beiden früheren Redacteure der »Wurzeuer Zeitung'', die Herren Adolf Thiele und August Diehl» wegen Beleidigung de« Herrn RathSsecretair Hallbauer zu je einem Monat Gesänguiß verurtheilt. 8. LeiSnig, 24. Februar. Am 22. d. M. beleuchtete der Geschäftsführer de« LandeSvrreio« Sachsen der national- liberalen Partei, Herr Seifert au« Leipzig, unter dem Vorsitzende« Herrn Apotheker Arnold im hiesigen Rath«- kellersaal ,n verständiger sachlicher Rede dir gegenwärtig« politische Lage. Derselbe hob hervor, wie die national- liberale Partei, getreu ihren Traditionen, unablässig bemüht sei, Hand in Hand mit der Reichsregieruna zur Deckung de« Mehrbedarf« für die nationale Wehrkraft dir geeigneten Deckung-mittel ausfindig zu machen, ohne daß dir eine oder die andere Bevölkcrung«clafle ungleich bedrückt würde. Zum Schluffe ermahnte der Redner zu einmülhiaem Zusammen halten, da wir in einer wirklich schweren Zeit lebten und wahrscheinlich noch schwereren Zeiten entgegengmgeo. Die Rede fand sehr beifällige Ausnahme. Mit einem Hoch auf Kaiser uud Reich wurde die Versammlung geschloffen. r. Rossen, 24. Februar. Der a» hingen königliche» Lehrerseminar unter Vorsitz de« Herrn Seminardirector« Rietschel stattgefundenen S chulamt«candidaten» Prüfung unterzogen sich 28 Abiturienten. E« erhielten von ihnen in den Wissenschaften 2 ld, 2 IIo, 12 ll, l2 lld. In der Musik wurden t? Eaadidaten geprüft und erlangten 2 4 II, 9 Hb, l Mn. In den Sitten konnte allen Epaminanden die I ertbeilt werden. Deo Prüfungen Wohut« Herr Sup. vr. Koblschütter au« Meißen al« Vertreter de« evangelisch-lutherischen Lande-consistorium« bei. r. vfchatz, 24. Februar. Ein Geschirrführer vom Nittcrgutc Großböhla ist am 23. d. M. beim Durchgehen der Pserde unter den Wagen gekommen und vou demselben überfahren worden. Dir Verletzungen am Unterleib» waren derart, daß der Tod bald darauf eintrat. — Bei der Zweiten Kammer der Ständrversammlunz ist eine Petition de« Stadtratbe« zu Werdau rin gegangen, welche sich derjenigen de« Rathe« und der Stadt verordneten zu Leipzig, dir Befreiung der juristischen Personen de« öffentlichen Recht« und gewisser Stiftungen von Einkommensteuer betreffend, anschließt. * Lteinplet« bei Werdau, 23. Februar. Gestern früh verstarb hier der 62 Jahre alt«, bi«her ia der Schwalbe'scheu Maschinenbauerei in Werdau beschäftigt gewesene Schmied Karl August Lohmann nach kurzer Krankheit. E« besteht indessen, wie man hört, der Verdacht, daß dem Kaffee, den Lotzmann genoffen hat, irgend «ine schädliche Substanz bei gemischt worden ist, und soll die Sache de«halb der königl. Staatsanwaltschaft zu Zwickau unterbreitet werden. (Zwick. Tgbl.) * Bad Elfter, 23. Februar. Unser« Badeverwaltung, welche ia jeder Art und Weise bemüht ist, unserrnBade «rt zu hebe«, hat biesea Winter ein 42 Quadratmeter Flächenraum große« Hau« au» ungeschälten Fichtenstämmrn anfrrtigen und dasselbe ia den sogenannten Mühlbüschen oberhalb der Schwrdenschanze ausstellen lassen. Daselbst sind auch schöne Promrnadenwege angelegt worden. Da» Hau« hat den Namen Blockhaus erhalten; vor dem Eingänge ist eine 12 Meter hob« Stange, aus welcher sich eine 1 Meter hohe Wetterfahne befindet, ausgestellt worden. E« dürsten die im Sommer zur Eur hier wrilendeu Gäste daselbst eia Plätzchen finden, welche« jede« sür Natur empfängliche Herz erfreuen muß. vautzen, 24. Februar. Der bekannte wendische Sprach- und Geschichtsforscher Domcapitular Michael Hornig ist, 60 Jahre alt, gestorben. Er hat u. A. eine Hostorff» serdsüeko oarocka (Geschichte de« wendischen Volke«) versaßt. 3ttt«n» 23. Februar. Der hier seit einigen Jahren be stehende tschechische Berein „Barak" ist polizeilich aus gelöst worden. Die vor einigen Wochen hier verhafteten tschechischen Schneidergehilfea, dir später au« Sachsen au«- aewiesen wurden, waren Vorstandsmitglieder de» Verein« In dieser Thatsache dürfte die Auslösung eine hinreichende Erklärung finden. * Zittau, 24. Februar. Auf dem Bahnhofe Herrnhut ist heute der Vormittag« gegen »/«1l Uhr von Oberoderwitz fällige Perfouenzug bei der Einfahrt mit Maschine, Tender und Zugsührerwagen entgleist. Die Reisenden wurden nach kurzer Zeit unter Nutzbarmachung einer Maschine, welche dem Löbau-Zittauer Güterzuge entnommen wurde, weiter befördert. Der Verkehr erfuhr nur geringe Störungen, da seine Aufrrchterhaltuag mittelst Umstrigea« zu ermög lichen war. tz Potschapprl, 24. Februar. Nach 38 jähriger verdienst voller Thätigkeit tritt der bisherige Inhaber der Werk-arzt- stelle am königlichen Steinkohleawerke zu Zauckerode, Sanität«- rath vr. wsä. Seltmana, mit dem 1. Mai in den Ruhe stand. In vorliegender Nummer schreibt dir Direktion de« königlichen Steinkohlenwerke« Zauckerode die Besetzung der hierdurch frei werdenden Stelle eine« WerkSarztr» und gleich zeitigen Oberarzte« bei der KnappschaftS-Krankencaffe für den l. Mai au». 8. Elretzl«, 24.Februar. Im Winterhafen zu Gröba haben jetzt nach dem Eintritte kälterer Witterung wiederum 8 Dampfer, S Laudungsbrücken, sowie gegen 60 Kähne, von denen der größte Theil volle Ladung hat, Schutz gesucht. — In Lorenzkirchen ist am 22. d. M., Nacht» gegen 12 Uhr, die zum Buchner'scheu Grundstücke gehörige Scheune nieder- gebrannt. 8. An« tze« Elbt-ale, 24. Februar. Die Trribei«- massen de« Elbstrome« haben sich fortgesetzt vermehrt; zu einem eigentlichen Eisschutz ist e« bi« jetzt aber noch nicht gekommen, wenn auch thcilweise der Strom durch dir Ufer- ei-bildungen stark eingeengt wurde. Bezüglich der iu freier Elbe befindlichen Kähne ist e« gestern und heute durch an gestrengte« Arbeiten hinsichtlich der Befestigung der Fahrzeuge rc. gelungen, die bestehende Havarie-Gefahr wesentlich zu ver mindern; immerhin befinden sich aber noch einige Kähne, so z. B. an der Dürrkamnitz-Einmündung, in bedenklicher Lage, während man die bei Hirschmühle befindlichen Fahrzeuge an der Strömung zu bringen wußte. — Schandau, da« viel besuchte „sächsische Nizza", will nun ebenfall« unter dem Zeichen Sebastian Kneipp'«, de« Waffer-Propheten au« Wöri-Hofen, sein Heil versuchen. E« ist von einer Umwandlung der dortigen Curanstalt in eine Kaltwasser-Heilanstalt nach Kneipp'scher Methode, jedoch unter Beibehaltung der Mineralbädrr, dir Rede, und sollen die betreffenden Neu gestaltungen schon in der nächsten Zeit in die Erscheinung treten. Al« Leiter der Anstalt wird vr. weck. Werminghauscn in Westfalen genannt. — Die sogenannte Winter-Touristik entfaltet sich gegenwärtig in einer bisher noch gar nicht dageweseneu Weise. In den verschiedensten Theilen der sächsischen Schweiz tauchten während der letzten Tage gewandte Bergsteiger in alpiner Ausrüstung auf, um inter essante Schueetouren zu unternehmen. — Die „DreSdn. Nackr." schreiben: Bor einigen Wochen verbreitete ein hiesige« Blatt da» Gerücht, daß die Ein richtung de« künftigen Palai« Sr königlichen Hoheit de« Prinzen Johann Georg in Berlin bestellt worden sei. Wir haben r« damal« nicht der Mühe Werth erachtet, diesem Gerüchte zu widersprechen, weil iu allen loyalen Kreisen unseres Sachsenlande- zur Genüge bekannt ist, wie dir hoben Mitglieder unsere« König«hause« bei Deckung ihrer Bedürf nisse die vaterländische Industrie uud da« vaterländische Ge werbe in erster Linie jederzeit berücksichtigt haben. Nach dem aber ueuerding« infolge jener eingangSerwähnten Notiz da« bezeichnet« Gerücht weitere Verbreitung genommen und in den Kreisen der Gewerbetreibenden zu mannigfacher DiScussion Veranlassung gegeben, haben wir r« für aagerrigt gehalten, an maßgebender Stelle Erkundigungen einzuziehen; hierbei fanden wir unsere Annahme allenthalben bestätigt, daß e« sich lediglich um Ausstreuung von Gerüchten handelt, die de« thatsächlichrn Untergründe« entbehren. Die Ein- richtungSgegenstäodr für da« Palai« Sr. königl. Hoheit werden fast durchgängig au» Sachsen entnommen. Nur bezüglich einzelner Zimmer ist rin auSwLrtiger Tapezierer mit Auftrag versehen worden. Neben diesem einen au«wärtig«u haben aber vier Dresdner Tapezierer noch Aufträge erhalten und zum Theil ia recht ansehnlicher Höh«. Di« Arbeite» eine« einzigen der vier letztb«zeichneten Tapezierer erfordern z. V, einen Kostenaufwand von über 14 000 Durch die Lrnd- stänve sind au« Lände-Mitteln al« EtabürungSgeider 24 700 verwillizt worden; nachweislich werden aber für Einrichtung-, kosten von der Hofhaltung an Dre«dnrr Geschäftsleute über 90 000 -4! gezahlt. Diese Ziffern beweisen auf« Beste die Haltlosigkeit zene« in leichtfertiger Weise verbreiteten Gerücht». Literatur. Die Boaenlampe. Anleitung zur Anfertigung derselben von Pros. Will» Biiöau. Leipzig, Verlag von Oskar Leiner. 1894. 2 Bereit« im Jahre 1804 bat ein Privatmann in Jena Namen« Ritter Kohlenlicht durch Oeffnung und Schließung der Leitung einer elektrischen Batterie erzeugt. Erst später wurde von de la Rio« (1820) uud Humphry Davy Holzkohle durch starke Zink- Kupfer-Batterien verbrannt und anhaltend elektrische« Licht erzeugt: dasselbe wurde wesentlich verbessert, al« man auf Vorschlag von Leon Foucault 1840 hierzu die Kohlenrilckstände au- Gas- retortea verwendet». Seit 1850 verwendet inan zur Erzeugung von solchem Licht di» magnetelektrischen Maschine», und die Verbesserung»,» der Bogenlampen haben vom Jahre 1870 ob sich bi« aus hruttgr» Tag fortgesetzt, so daß Herstellung und In- stallatiou «ine» besonderen Zweig der Elektrotechnik bilden. Für Mechaniker, Installateure und Monteure bietet das vorliegend» Schristchen »in willkommenes Hils«mittel, um die verschiedenen, jext in Benutzung befiudlichen Systeme der Bogenlampen nach den Einzelheiten ihrer Lonstruetion kennen zu lernen und die ver- schieden»» Verwendungen zu sludiren. Dieser letzter« Abschnitt wird Uch noch erweitern lassen können, da man jetzt die Bogenlampe,, durch kleiner« Herstellung benutzbarer zu machen in der Lage ist und da« Brennen derselben wesentlich ruhiger vor sich gebt al» früher, trotz de« comvlicirtesten Mechani-mu-, den man anweadete zur gleichmäßigen Annäherung der Kvhlenstifte. —e. Die vertheilun, der elektrischen Energie in vrleuchtungS anln«en. Von Ferdinand Neureiier. Leipzig, OSkor Leiner 1894 6 Wie man für alle Fabriken seit tdeoretischer Begrün- düng der Dampfmaschinenanlagen den Krastbedarf zu ermitteln ver- steht und bestrebt ist, alle Einzellheile sowohl der Transmissionen als auch der Arbeitsmoschinen nur dem Krastbedarf entsprechend zu construiren und eine gleichmäßige Sicherheit der ganzen Betriebs- anlag« zu ertheilen, so stellt sich ein gleiches Bedllrfniß heraus auch sür Anlagen mit elektrischem Antrieb, insbesondere sür Zwecke der Beleuchtung. Hat man in dieser Beziehung früher und bis vor kurzem »och arge Verstöße gemacht und vielfach Verschwendung darin geübt, so wird jetzt, wo man bessere Kenntniß erlangt hal von den Grundgesetzen sür Erzeugung und Vertdeilung der elektrischen Energie, rin Praktiker der theoretischen Begründung sich nicht verschließen können, und für diese Berechnung bietet das vorliegende, vom Ingenieur Reureiter in Pest verfaßte uud durch 94 Abbildungen verdeutlichte Buch einen guten Anhalt. Dem ge- nannten ersten Abschnitt folgen Beschreibungen der Beleuchtung-- anlaaen, Accumolatoren und Transformatoren. Weiler wird die Berthekluag der elektrischen Energie in den Leitungsnetze» behandelt, werden die verschiedenen Berthei- longSsystem« erläutert und schließlich Anleitung ertheilt zur Be rechnung der Leitungen. AuS dieser Inhaltsangabe ist zu ent- nehmen, daß sür Installateure von Beleuchtungsanlagen da« Buch unentbehrlich ist, wenn sie ein« rationell», möglichst svarsame Ein- richtung zu treffen haben, wobei Berechnungen nicht gescheut werden dürfen: di« angeführten Beispiele und beigegebenen Diagramm» er- leichirrn wesentlich dal BerstLadniß der im Buch« ruthaltenen Be. rechnungen. — Nach Schluß -er Ne-actton eiugegangeu. * verkitt, 25. Februar. Gegenüber vereinzelten in der Presse verbreiteten Gerüchten über da- Ausbleiben dcS Schulschiffe« »Stosch" an einer bestimmten Station wird von dem Obrrcommando der Marine mitgetheilt, daß die diesen Gerüchten zu Grunde gelegte Annahme vollkommen unrichtig sind, da« Schulschiff .Stosch" hat am 8. Februar Havanna verlaffen und soll nach dem dem Schiffe mit- gegebeoen Reiseplan am 7. März auf dea Azoren eiatreffen. * Kiel, 25. Februar. Der Kaiser hat für die Hinter bliebenen der aus der „Brandenburg" Verunglückten, wie auch im Hauptblatt gemeldet wird, 3000 Mark überwiesen Infolge de« Aufruf- der Frau Prinzessin Heinrich find be reit« über 15 000 Mark eingegangen. Da« ReichSmarineamt hat sofort nach der Katastrophe den Wittwen der verunglückten Werftangehörigeu reichliche Unterstützung-beiträge gewährt, so daß eine augenblickliche Nothlage nicht besteht. * München, 25. Februar. Graf zu Ortenburg-Tam- bach, Mitglied der Kammer der ReichSräthe, ist gestorben. * Wie«, 25. Februar. Der Hauptcassirer der StaatS- schuldencaffe, Ferle«, welcher nach Unterschlagungen flüchtig geworden war, wurde heute im Prater erschossen aufgefunden * Rom, 25. Februar. Der Berwaltung-rath derBanca d'Italia nahm ia einer heut« stattgehabteu Versammlung die Demission de« Generaldirektor« Eommendalore Grillo an und ernannte den früheren Deputaten Joseph Marchiori zum Generaldirektor. stimmter Flügel da« ist Alle«. Aber da« Leben und Treibe», der Verkehr ia diesen Singspielhallen macht einen fast weltstädtischen Eindruck. Maccaroniverkäufer, Eigarren- händler, Zeitung-au«rufer, Männer und Weiber, welche warme Kastanien und Zuckergebäck feilbieteu, beleben dir Räume. Osficier« ia Umarmen, sehnige, kräftige, geschmeidige Gestalten, aber salopp in der Haltung und nonchalant in ihrem Wesen, begegnen sich hier ungezwungen, nehmen mit ihren Damen an Tischen vor dem Podium Platz, ohne sich durch irgend ein« zweifelhafte Nachbarschaft ia ihren Genüssen stören zu lassen. Interessant geht e« in einem Belgrader Tingeltangel zu, ein bunte«, fesselnde», au« den verschiedensten Farbe» zmammengesetzte« Schauspiel entwickelt sich hier, nicht aus dem Podium, aber in dem von Eigarettenduft durch schwängerten Zuschauerraum. Da« Belgrad von einst, die Stadt, der türkische Herr schaft ihr Gepräge verliehen, ist verschwunden, und da« Belgrad von heute ist noch zu jung, um Sehenswürdigkeiten aufwrisrn zu können, die da« Interesse de« Fremden bean spruchen dürfen. Die Hauptstadt Belgrad besitzt sech- größere griechisch-orientalische Kirchen, von denen allein die St. Marku-kirche Beachtung verdient. In ihr ruhen fürst liche und kirchliche Würdenträger, auf dem Friedhöfe, der da« Gotte-bau« umgiebt, haben serbische Gelehrte. Künstler und Heerführer ihre letzte Ruhestätte gefunden. Unter dem Friedhöfe befindet sich ein interessante« Ueberbleibsel au« türkischer Zeit, eia Steindruck», in welchem zur Zeit der Kanonade Velgrad« die Bewohner vor den sie verfolgenden Türken ein« Zufluchtsstätte suchten. Außer einzelnen Ea- prllen» so u. A^ einer katholischen Eapelle im Gebäude der österreichisch-ungarischen Botschaft, hat die serbische Haupt stadt noch eine protestantische Kirche, zwei Synagogen und eine Dzamia, ein für die Türken bestimmte« Golte-Hau«. E« verdient al« ganz besonder« bemerkenSwerth hervor- aehoben zu werden, daß nicht nur der protestantische Geist liche, sondern auch der Rabbiner und der türkisch« Hodzsa an« der serbischen StaatScasse bezahlt werden Da« geistige und kulturell« Leben wird in Belgrad ans fortschrittliche Bahne» gelenkt, ob die Serben diesem Fort schritt »erden Stand halten tön«», »ß «r sich nicht al« rin künstlich gezüchteter erweisen wird, muß die Zukunft lehren. Jedenfalls ist in der serbischen Hauptstadt da« Bemühen sichtbar, durch die Förderung und Pflege von wissenschaft lichen und Kunst-Anstalten nach Möglichkeit dea modernen Geist wachzurufen und zugleich da« Natioualbewußtseiu zu stärken. E« fehlt neben dem Nationaltheater weder eine Mationalbibliotbek noch ein Nationalmnseum, da« namentlich durch seine Münzsammlung, sowie durch reich« und kostbare Funde au« der Römerzeit interessirt. Berein« und Elub«, in denen Politik aus eigene Hand getrieben wird und sämmt- lichr europäischen Ereignisse durchgehechelt werden, giebt e« hier in Hülle und Fülle. Uebrrhaup« scheint die Vereins meierei in Belgrad einen fruchtbaren Boden zu stoben, denn neben zahlreichen wissenschaftlichen, Athleten-, Turn- und sonstigea Sportvereinen giebt e« allein rin Dutzend Gesangvereine. Unter den wissenschaftlichen Anstalten Belgrad« scheint die brstgeleitetste uud modernem Geiste entsprechende die höher« Frauenschule zu sein, dir vom Staate alljährlich «inen Zuschuß von 76 000 Franc« erhält. Ihr Zweck ist haupt sächlich, den Bildungsgrad der weiblichen Bevölkerung Ser- vien» zu heben und Lehrerinnen heranzuzieheu, welche berufen sind, im Innern de« Lande« Bildung zu lehren und zu ver breiten. Tie Anstalt wird jährlich von 800—tOOO Schü lerinnen besucht. Die Hörerzahl an der Belgrader Universität beziffert sich aus ungefähr 550—600, von denen — ein de- ze,tuender Umstand — weit Uber die Hälfte Iura studirt. Weibliche Studentinnen stad hier nitt« Außergewöhnliche«, Einzelne von ihnen haben sogar ihre Epamwa glänzend bestanden. An Monumentalbauten ist Belgrad vorläufig noch eine Kleinstadt. Da« neue, seiner Vollendung rntgeaen aebende Königsschloß, daß nach der Straße zu sich höchst bescheiden aiebt, jedoch durch seine nach der Schloßbofseitr zu gelegene Fayade als ein stolzer Prachtbau gelten kann, da« Museum und die Universität sind die hervorstechendsten öffentliche» Bauten, da« alte Köaig«schloß. da« mit dem neue» verbunden werden soll, ist rin einfacher, zweistöckiger Bau von schmuck losem Aussehen. Dir im Inner» de« Lande« zu seinem Segen mit erfolg reichste» Eifer gepflegt, Landlvirthschaft und Viehzucht fiadet ihre kommerzielle Bedeutung erst in der Hauptstadt Serbien». Hier, wo die Save mit der Donau sich vereint, wo da« Schicnennetz sich knüpft, dessen Maschen Mitteleuropa mit dem Orient verbinden, hier konnte eine durch die geographische Lage begünstigte Handelsstätte geschaffen werden. Wenn man nach dem Telegraphen- und Postverkehr aufdir kommerzielle Bedeutung eine« Orte« schließen darf, dann allerdings hat Belgrad im Lerbältoiß zu seiner Größe auf diesem Gebiete eine beachtenswert!»« Stufe erreicht. Die Belgrader Post hat ». B. im Jahre 1891 gegen 3 Millionen gewöhnliche uud Werthbrief« erhalten und befördert, während die Grsammtzahl der Depeschensenduiigea sich auf viermalhuoderttauseod belief. Die Einnahmra de« Belgrader Zollamte« bezifferten sich in drmselben Jahre auf gegen 5 Millionen Franc». Die Hauptstadt Belgrad besaß im Jahre 189l ungefähr 56 000 Einwohner: darunter <3 237 Serben und 434 l Deutsche. Di« große Anzahl der Letzteren mußte naturgemäß den äußeren Verkehr in Belgrad beeinflußen und, da diese al« Förderer de« kulturellen und grschästlickien Leben« be trachtet werden können, zum Theil mit bestimmen. Da« Strebru der Belgrader, sich mit russischen und französischen Ideen und Sitten zu identificirrn, entspringt vielleicht einer nationalen Eigrntbumlichkrit, mehr aber noch einem empfind lichen Mangel an nationaler Eigenart, ist jedoch krinr«wrg« durch die gegebenen Verhältnisse geboten, denn wie die Volks zählung de« Jahre« l89l ergab, lebte» damal« ia velgrad 5» Franzosen und 58 Russen Die inneren politische» Verhältnisse Serbien« finde» nach anße» hin ia Velgrad stet« eia getreue« Spiegelbild. Belgrad ist Serbien. Selbst der Fremde fühlt bei nur oberflächlicher Beobachtung heran«, daß hier ia verschiedenen Küchen von verschiedenen Köchen ein politischer Hr-eu- brri zusammrngekocht wird. Bald mundet den Massen der Brei de« einen, bald der de« anderen Koche«. Die Eafs« und sogenannten Elub« sind die Küchen, in denen da« poli tische Menu unter lauten DiScusstonea «utworfen und zu- bereitet wird. Während meiner Anwesenheit ia Belgrad wurde eia für di« politischen und Rechtsverhältnisse Serbien« sehr bezeichnender Proceß lebhaft besprochen. Eine« serbischen Großkaufmana, Vorstandsmitglied der Belgrad«* Handelskammer und eifrigem Anhänger der Liberalen, wurde wegen Zolldefraudation der Proceß gemacht. Al« die liberale Partei am Regierung«ruder war, wurde der Kauf mann nur zu einer Geldbuße verurtheilt, als hingegen die Radicalea da« politische Schiff lenkten, wurde der Proceß gegen den verhaßten Liberalen wieder ausgenommen und Letzterer außer zu einer schweren Geldbuße noch zu zwei Jahren Kerker verurtheilt. Der Großkaufmann wartet nun ruhig, bi« seine liberalen Freunde wieder die Oberhand habe», er weiß, di« Richter brurtheilea dann sein Ver gehen milder. vou der jeweiligen Stimmung, die Serbien für oder gegen seinen Nachbar Ungarn hegt, ist auch der Fremde abhängig. Zur Zeit ist die Stimmung keine besonder« freund liche, und infolge dessen haben die Paßschererrien für die aus Ungarn Ankommenden oder nach dort Reisenden einen bedenk lichen Höhevnuct erreicht. Selbstredend schädigen diese Paß- umstäavlichkeiteu in empfindlicher Weise den Frrmdenverkebr. Wer eiue« der eigenartigsten Städtebilder bewundern will, der fahre ss»er durch die Donau von Belgrad hinüber nach der ungarischen Grenzstadt Semlin. Nachdem der Paß im Steueramt mit einem Stempel versehen und an der Landungr- brücke vifltirt worden ist, darf man endlich den Dampfer besteigen. Nach der rechten Seite hi» ein bunte«, gedrängte« Hasen bild bietend, dem auch die Neinen, schmutzigen Häuser nickt fehlen, nach der linken al« eine starke Festung sich zeigend, vintrr deren Mauern über dem Donau- uud Savefpiegel friedlich und idyllisch der mit Serbenblut getränkte Kali- meadan, jetzt der schönste und gepflegteste öffentlicke Park Belgrad«, aufsteigt, so bittet Serbin»« Hauptstadt sich dem Beschauer vou der Donau au« dar. Je mehr sich der Dampfer vom Ufer entferut, desto malerischer erscheint die Stadt, »i deren Innern e« aahrt und kocht und moderne« Streben ein entschiedene« Verständniß findet. Al« wenn r« au« den Wassern herauSgewachsrn wäre, so liegt Belgrad hart am Ufer da und breitet und dehnt sich au«, steigt terrassenförmig empor, erscheint immer größer, höher und verschwommener, den Eindrnck von etwa« rastlo« Aufstrebende», «h«, doch nicht Klare« and Sichere« zurücklaffrnd
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