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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.04.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940420018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894042001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894042001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-04
- Tag1894-04-20
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293V Last wurde auch dir Schwächeren »u tüchtigen Soldaten und die kräftigeren Leute noch leistungsfähiger machen. Vorschläge sind also gemacht und Versuche angeordnet worden. Wa» wird dabei herauSkomme»? Es ist noch gar nicht lange her» daß wir den letzten Anlauf aus diesem Gebiete unternommen baden WaS ist dabei gewonnen worden? Nicht-; die Last ist sogar größer und die Tragweise unvortheilbaster geworden. Alle Bestrebungen, bequemere Muster zu gewinnen, wie alle« nicht durchaus Nothwendigr zu beseitigen» sind gewiß sehr löblich, schaffen auch mehr oder weniger Lortheil uud Er leichterung, sie fassen das Nebel aber nicht an der Wurzel an Wenn jeder vernünftige und nicht der nöthigen Mittel ermangelnde Mensch im Sommer eine andere Kleidung als im Winter trägt, so erscheint eS höchst verwunderlich, daß der Fußsoldat die ganzen 12 Monate des Jahres hindurch diejenige Kleidung trägt, bezw. eine Last mit sich umherschleppt, welche er während gut 7 Monate nicht braucht. Die heutigen Transportmittel gestalten sehr Wohl, Ende October dasjenige zur Armee zu schaffe», WaS sie bis in den April hinein nöthig hat. Es würde dies in der Hauptsache nur der Mautel sein und dann wollene Unterjacken und Unterhofen, »m der nur von einem leichteren Stofs gefertigten Hauptlleidung zu Helsen Der Mantel dürste nur in einem >etzt von Jägern viel getragenen Wettermantel bestehen, der nicht für jeden Mann besonders angemessen wäre, besten Lerpassung vielmehr gesichert erscheint, wenn nur die Hauptgrößennummern vertreten sind. Wenn die Sachen hier und da auch nicht zur rechten Zeit ankommen sollten, so hat das nicht- aus sich. Der ordentlich genährte Soldat erfriert nicht so leicht. Die Ernährung gebietet aber eine viel größere Aufmerksamkeit auf da-Transport wesen, als ihm gewidmet scheint. Die Wagen müßten auch zum Menschentransport eingerichtet sein, so daß man zeitweise und tbeilweise die Victualien abladen kann, um einmal eine ganze Division befördern zu können Maschinenkräste müssen die Pferde wenigstens theilweise ersetzen, um die Zahl der fressenden Mäuler und die Länge der Marschkolonne» wo möglich gar nicht anwachsen zu lassen. Es wird dies gelingen, wen» eS nur mit Ernst anacstrebt wird. Der von ArchimedeS gesuchte feste Punct wird heute, wenn auch nicht gleich, doch rn absehbarer Frist, gesunden werden. Man möchte sagen, die Technik leistet heute Alles, was gefordert wird. Einer, der gehungert und geblutet, aber kaum je an Frost gelitten hat." V. Vrrltn, 19. April. (Telegramm.) In der heutigen Sitzung des VunVeSrathS wurde der Beschluß des Reichs tage«, betreffend die Aushebung des ärsuttengesryrs, dem zu ständigen Ausschüsse überwiesen. V. verltn, 19. April. (Telegramm.) Die »Nord deutsche Allgem. Ztg." schreibt: Die Lilbrrcommissio» wird nach Wiederaufnahme der Berathungen am 22. Mai zunächst über den Hauplantrag der Bimetalliste» und den UebergangS antrag Ahrendt berathen. Verltn, 19. April. (Telegramm.) Man schreibt der »Berl. Börs.-Ztg.": Halfer Wilhelm war ausgezeichnet berathen, als er am 9. April von Abbazia an den heute amtlich veröffentlichten Brief an den Prinzen Reust ergehen ließ. Der Prinz war als deutscher Botschafter in Wien vor zwei Jahren in die peinliche Lage gekommen, jenen Erlaß deS Reichskanzlers entgcgennehmen zu müssen, der dem Altreichskanzler die Thüren zur Hofburg in Wien verlegte. Wie Prinz Neuß persönlich über diesen Erlaß dachte, kann an amtlicher Stelle in Berlin kaum 24 Stunden lang zweifelhaft gewesen sein, und baß der Kaiser die Ansicht des Botschafter- sehr bald und sehr genau erfuhr, darf als sicher gelten. Wenn der Kaiser jetzt in so hervorragender Weise die Verdienste des Prinzen Neuß zur Anerkennung bringt und den aus dem Dienste scheidenden Botschafter so besonder- mit persönlichen Gunstbewcisen auSrcichnet, so gestaltet dies den Schluß, daß auch dem Botschafter nachträglich bestätigt wird, wie viel besser eS gewesen wäre, den betreffenden Erlaß nicht ergehen zu lassen. Dann fällt aber auch ein Tbeil dieser Anerkennung auf die gottlob noch recht ansehnlichen großen Kreise des deutschen Volkes zurück, die im Sommer 1892 nach ihrem Fühle» und Empfinden auf der Seite des Bot schafters und des Fürsten Bismarck standen. SL Vrrltn, 19. April. (Telegramm.) Der »Post" zufolge wohnte dem gestrigen Souper bei dem Finanzminister Mtquel auch stlras Üaprlvt bei, welcher angelegentlich mit Miguel sich unterhalten habe. L. Verltn, 19 Avril. (Privattelegramm.) Ten Abendblättern zufolge üoerreichte der Ehcf des EivilcabinetS von LucanuS heute Vormittag im Aufträge des Kaisers dem Iustizminister llr. von Schellt»». der seinen 70. Geburts tag feierte, daö Bild deS Kaisers (Stahlstich nach Lenbach) mit eigenhändiger Unterschrift. Die Universität Berlin ernannte den Jubilar zum Ehrendoctor beiter Rechte. Die Universität München erneuerte das vor 50 Jahren ihm ausgestellte Doctordiplom. Die Vortragenden Näthe des Justizministeriums überreichten ein Gedicht mit allegorischen Figuren, welche Geh. Oberjustizrath Starcke gezeichnet halte. Unter den Gratulanten befanden sich auch der Reichskanzler Graf Eaprivi und der EultuSminister vr. Bosse. L. Königsberg t. Pr., 19. April. (Privattele gramm.) Der Kaiser hat sicherem Vernehmen nach da von, Provinzial-Landtag angebolene Provinzsest, welche» im nächsten Herbst zur Feier der Anwesenheit deS Kaiser- in Königsberg stattfinden sollte, mit Rücksicht auf den Druck der wirthschastlichen Verhältnisse abgelehnt. * Pose», 18 April. Zur Verfügung des EultuSminister-, betreffs der Ertheilung deS polnischen Sprachunter richts in den Volksschulen der Provinz Posen, schreibt heute der „Dziennik PoznanSki", daß die polnische LandtagS- fraction beschlossen bat, in einer an den EultuSminister zu richtenden EollcclivvorsteUung den Antrag aus Erweiterung der getroffenen Anordnungen, deren Erläuterung und die dem beabsichtigten Zweck entsprechende gewissenhafte Beobachtung derselben zu stellen. * Vresla», 19. April. (Telegramm.) Sicherem Ver nehmen nach wird der Olmützer Fursterzbischvs Or. Kohn im Laufe der nächsten Woche in Berlin cintlessen und aus dem Rückwege nach Olmütz de» Eardinal Kopp besuchen. V. Wilhelmshaven, 18 April. Nach viermonatiger Ab wesenheit ist da» Kamerundetachement, welches am 8. Januar unter Führung des HauptmannS von Kamptz mit dem Dampfer „Admiral" zur Züchtigung der ausständiscben Da- Homey-Leute nach Kamerun entsandt wurde, heute Morgen glücklich wieder im heimalhlichen Hafen eingetrofsen. Zur Begrüßung hatten sich der Ehes der Nordseestalion, Vice Admiral ValoiS und zahlreiche Ossiciere der Schisse und Marinetheile an der Schleuste eingesunken. Der Commandcur des II. SecbataillonS, Major v Bötticher, begab sich, nachdem der Dampfer in der Kammerschleuße seslgemacht Halle, an Bord und hielt eine kurze, herzliche Ansprache, dir mit einem Hurrab aus den Kaiser schloß. DaS Musikcorps deS SecbataillonS liest seine heimatbllchen Weisen von Lank zu Bord hinüberklingen, l»s der Dampfer im Hase» anlegt». Nachdem da» 120 Mann starke Detachement zum letzten Male an Bord de» Dampfer», welcher ihm auch in Kamerun als Wohnung gedient, die Mittagsmahlzeit eingenommen hatte, erfolgte die Ausschiffung, unk unter klingendem Spiel ging «S der Easerne zu. Die Expedition ist, was schon früher bekannt war, friedlich verlaufen, da die aufständischen Schutz truppen sich freiwillig nach längerer Flucht gestellt hatten, und e» beschränkte sich die Thätigkeit de» Detachement» ledig lich auf da» Stellen der Wachen am Land und aus die Ausführung voo UebungSmärschen zwei Mal wöchentlich Ter Compagnie- kührer Hauptmann v. Kamptz bat dagegen mit kleinerer Begleitung weit« Märsch» in» Binaealand uuteraouimea Immerhin hat die äußerst rasch« uud umsichtig« >u<-1handluiH i» d«m Process« der Panamamass« gearst rüstung dieser ersten Tropenexprdition de- SerbataillonS ge-1 Hugo Oberndorfs««, von welchem 4 Millionen zuruck- zeigt, daß unser Eolouialbesttz in der Marine-Infanterie I gefordert werden. Da» Urthril w»rd erst in der nächste» zu jeder Zeit einen energischen Schutz finden wird. Der ^ Woche gefällt werdeu. Gesundheitszustand der Mannschaften ist sehr gut. Ein See> oldat verstarb in Kamerun am Hitzschlage, Lieutenant Mauve und ein Sresoldat wurden als fieberkrank schon nach kurzem Aufenthalt io die Heimatb zurückgeschickt, während sich augen blicklich nur 4 Fieberkranke unter den Leuten befinden, dir »fort dem Lazareth überwiesen wurden. Ein Mann wurde Belgien. * Anttverpeu, 19. April. (Telegramm.) Heute Abend findet eine große Versammlung der Zirgrlarbeiter- Delegationen und der Arbeitgeber unter Vorsitz eine» VersöhnungS-EomitsS statt. Falls eine Verständigung nicht durch Sturz an Deck invalide Der Dampfer hatte aus der werden sollte, werden große Unruhen befürchtet. Im Hinreise im Winter sehr schlechtes Wetter, auf der Rückreise S'»,kgeb,ete siegen 300 Millionen unfertige Ziegel Der dagegen vorzügliche Witterung. I Verlust der Ziegelarbeiter, welche statt bisher 4>/, künftighin ?>/» FrcS. pro 1000 Ziegel verlangen, beträgt bi» jetzt 500 000 FrcS. Luxemburg. Der »Figaro" weiß zu melden, daß man in der * Eoburg, 19. April. Heute Mittag 12 Uhr fand in den Gemächern der Königin Victoria die standesamtliche Trauung des GroßherzogS von Hessen und der Prinzessin Victoria Melitta durch den StaatSminister v. Strenge statt. „ ^ Um 12»/, Uhr erfolgte die kirchliche Trauung. Die Braut I Familie des ErbgroßherzogS von Luxemburg einem führte der Herzog von Coburg, der Bräutigam die Prin-1 freudigen Ereigniß entgegensiebt, wodurch die Erbfolge ^ ^ ^ Lande gesichert sein.dürfte. (Telegramm). Italien. * Venedig, 19. April. (Telegramm.) Die für gestern Abend 6 Uhr anberaumte Abreise der Kaiserin von Deutschland erlitt eine Verspätung, weil dieAnkerkette de- Schulschiffes »Moltkc" gerissen war und Taucher viele Stunden zur Hebung derselben brauchten. Schließlich hat doch die Kaiserin Abends 7 Uhr die Rückkehr auf der ,Christabel" angetreten. Großbritannien. * Land««, 19. April. (Privattrlegramm.) Glad- stone, der sich zu einer Augencur in Aberdeen aufhält, ist daselbst erkrankt. Obwohl sein Zustand an sich nicht ernst zessin Wilhelm von Hessen, der Kaiser die Königin Victoria, j Die übrigen Herrschaften stellten sich zu beiden Seiten de» MittelgangeS auf. Bei dem Ringwcchsel wurden 2l Kanonen schüsse abgeseuert. Nach der Trauung fand rin Familirn- diner im Thronsaale statt. Um 3*/« Uhr reiste das neu- vermählte Paar ab. (Telegramm.) * Würzburg, 19. April. (Telegramm.) Nedacteur Memminger ist in dem Proceß Thuengen zum nächsten Montag vor da- hiesige Amtsgericht geladen. (Wiederholt.) * Karlsruhe, 18. April. Die „Karlsruher Ztg." erklärt ofsiciell die Miltheilunq, daß der Erbgroßherzog demnächst da« Generalcommando de» 14. ArmeecorpS übernehmen werde, für uns- begründe». Stuttgart, 19. April. (Telegramm.) Wie der „Staat«. Anzeiger für Württemberg" mittheilt, har bet der Königin die Januar i» Leipzig abgehaltenn, »dritte, Longreß weiter» ^ chiede« Eingaben an kompetente behördlich« Kreis« gemacht woche, o unter andere, Eingaben wegen verlängern»« der So,m2 verka»f«z«tt z» de, Messen in «rauuschwrig, wegen Ablehnung der Fracht, uud Q»t1t»ng«sleoer, wegen der lvergaüguagSsieuer h, mnnover, wege» der SonntamSruh». feruer wegen Einführung einer vierten Wagenclasse zwischen BreSlau und Posen und endlich weg» Aufhebung de» tz. M. Abf. ll der Gewerbeordnung. Aus Grund der an« den Mtigliederkreife» eingegangenen neue, Anträge beschloß die Versammlung nach sehr sachlicher Berathung »in» Reihe weiterer Petitionen zu erlassen. Zunächst eine Pen Iw an die königl. sächsisch« StaatSbahn. dahin lautend, daß für die arbeitslosen «ad arbeitsscheuen Männer, welch« Montag« uud Sou», abend» von Borna nach Frohburg aut der Bornatschen Bezirk», anstalt jetzt in den allgemeinen BerkrhrSwagea übergesiihrt werden, »in besonderer Wagen «iageüellt werde. An den Rath der Stadt Leipzig soll eia Gefach um Bieder- zulassung von Schießbuden gerichtet und von ihm die Genehmigung erbeten werden, daß zu den Meßzeiten die Herstellung von Eon. ditorwaaren in Buden gestattet wird. Zugleich werden Eingaben nach WiSmar und Erfurt abgeheu, um dort ein« Verlängerung der Verkaufszeit zu Märkten und Volksfesten an Sonntagen herbetznsühren, ebenso noch Rostock und Alteaburg wegen Freigabe der letzten Sonnlage zu den daselbst tottfindende» Märkten und Festen. Alle Anträge gelangten zur llnnahme. vor Schluß der Versammlung machten sich die Er- chienenea noch über Sammlung eine- statistischen Material« über die von jedem Händler, Meß- and Marktbesucher zu entrichtenden Gewerbesteuer», Lommuaalabaaben »c. schlüssig und brachte» dann «in Hoch auf dir alt» Meßstadt Leipzig uud ihre Behörden au«. —llr. Heilung der Zellgewebsverriterung im linken Beine im Lause der s A. erregt derselbe doch Bcsorgniß wegen seiner schwächenden ^ ' - Wirkung. Gladstvne wollte trotz der dringenden Abmahnungea seiner Freunde am Freitag der Kammrrsiyung beiwohnen, um die Maßnahmen der Regierung wegen des Herzog« von Coburg zu veriheidigen, ein Vorhaben da- er nun wird auf- gebcn müssen.— Große Entrüstung hat hier der Antrag hervorgerufen, welchen Lodge im Senate zu Washington eingebracht hat. Derselbe geht dahin, gegen die aus Eng land und den englischen Cvlonien kommenden Maaren einen Differenzialzoll sestzusetzea und England zu zwingen, sich mit den Vereinigten Staaten über den BimetalliSmuS zu verständigen. Schweden und Norwegen. * ChrMant,, 19. April. (Telegramm.) Die Mehr heit de« MNiiilirauSschusseS deS Storthing» empfiehlt die Ablehnung der Regierungsvorlage, betreffend dir dies jährigen Fcldmanöver. — DaS Mitglied des Storthing- Andersen hat den Antrag eingcbracht, den Achtstunden Arbeitstag in allen Staatswerkstätten einzuführen. ietzlen Woche täglich Fortschritte gemacht. ' München, 18. April. Das GeneralcomitS des Land- wirthschajtlichen Vereins hatte sich gestern in fünf stündiger Berathung mit der wichtigen Frage beschäftigt, ob die gegenwärtige tandwirthschaftlichc Intrressen- Vertrelung ausreichend zu erachten oder ob und in wel cher Weise sie zu erweitern wäre. Als Grundlage der Be rathung dienten die beiden eingehenden Referate de» Frbrn. v. Cetto-NeicherlShausen und Frhra. v. Pfettrn-Arn-! bach. Der zahlreich besuchten Versammlung wohnte der Ehreiipräsibent des Landwirthschaftlichen Verein», Prinz Ludwig, bei, welcher'sich auch an der Discussion be- theiligle. Insbesondere wurde die Frage erörtert, ob nach dem Vorgang der preußischen und österreichischen Gesetzentwürfe mit Errichtung von LandwirthschastS> ka mmern und BerufSgenossenschasten der Landwirthe eine Zwangsorganisation mit dem Rechte der Besteuerung geschaffen werden soll, oder ob an der bestehenden, aus Freiwilligkeit beriihenden Vcreinsorganisation festzuhalten sei. Nach ein gehender Besprechung der einschlägigen Fragen wurde mit Rücksicht auf die im Landtag zum Ausdruck gekommenen Anschauungen beschlossen, zur Weiierberathung der Frage der landwirtbschasllichen Interessenvertretung eine Commissioul niedcrznsctzcn. (A. Z.) Oesterreich.Ungarn. * Wien, 19. April. (Telegramm) Der VerbandstagI deS Centralverbandes der Industriellen Oesterreichs ! hat (wie kurz erwähnt) einstimmig den Bericht des leitenden I ' Rußland. ?. Petersburg, 19. April. (Privattelegramm.) Dem Grashdanin" zufolge beschloß da» russische Fiiianzminisierium, zum November d. I. eineu großen russischen Mülle rcongreß nach Petersburg einzuberuse», der über Marktregeln und eine günstige Organisation der MehlauSfuhr berathen soll. * »Daily Chroniclc" meldet aus Petersburg, 19. April, daß die russische Regierung in diesem Jahre 200 000 Sol daten früher als gewöhnlich entlasse» werde, damit ComitSS angenommen nach welchem der Cenlralv-rband in I ^7'' der Frage der Maifeier unverrückt aus dem Boden teS Iberichten.daßdie^ ° ' — -> - Warschau, 19. Apr,l. (Telegramm.) Nach dem einer eigenmächtigen Arbeitseinstellung die volle Strenge de« Gesetzes zu gewärtigen hätten. * Wien, 19. April. (Telegramm.) Wie das »Neue Wiener Tagblatt" meldet, ist derFelbzeugmeiftcr Freiherr von Sckönseld zum AdlaluS deS General-InspecleurS der Armee, Erzherzogs Albrecht, designirt worden. Er erhält den Titel und Rang eines Stellvertreters deS General-Inspec- teurS. — Im Lause deS Tages kam eS zwischen den strei- gicrung zu folgen, welche in dem Erlaß vom 31. März die l ^ . ... Arbeiter im Staatsbetriebe daraus ausmerksam macht, daßl ö^^öe" Gottesdienst zum Aiidenken de» »m polnische» sie auf Freigebung des 1. Mai nicht zu rechnen und im Falle «usstand gesallenen Generals CilinSk, begab sich eine - , . . — - - »größere Volksmenge vor das HauS, in welchem CilinSk, ge wohnt hatte. ES kam zu einem heftigen Zusammenstoß mit der Polizei, wobei viele der Demonstranten ver haftet wurden. * Nacb einer Meldung polnischer Blätter vom 19. April fand im Hause des Oberförsters Iegorow in der Ort schaft Majkow im Gouvernement RadomSk ein Dynamit alten tat statt, bei welchem glücklicherweise keine Verletzung kenden und den arbeitenden Tischlern "in mihre'r'c'n Orttn I vorkam, da zur Zeit der Explosion im Hause Niemand au- zu kleineren Ausschreitungen. Gestern haben sich 180 Tischler I wesend war. (L c l e g r am m.) der Galanteriewaarenbranche und ein Tbeil der Ber-I golder dem Streik angeschlossen. Auch in FloridSdorsI ^ ^ ^ L haben nahezu 500 Tischler die Arbeit eingestellt. I m ^ VueuaS-AtzreS, 19. April, wird gemeldet, daß einer »Abdazta, 19. April. (Telegramm.) Die deutsche N^ncht auS Desterro zufolge die Seeleute der Kaiserin batte auf der Rückfahrt von Venedig eine sehr I Vc? von den Aus,tand.schen verlaff«nen »Aqu,dab^n" schon schlechte Fahrt, da die See stürmisch bewegt war. Zn Folge dessen wars die Hacht „Christabel" erst gegen^ll Uhr Anker. Die Ausschiffung erfolgte unter den größten Schwierigkeiten, da das Boot von haushohen Wellen hin und her geschleudert wurde. DaS besorgte Curpublicum begrüßte die Kaiserin, welche nach 11 Uhr heute Vormittag auf ihrer Billa rintraf, ehr herzlich. DaS Schulschiff »Moltke" dampfte wegen be hoben Seegang« nach Fiume ab. * Prag. 19. April. (Telegramm.) Die Polizei ver haftete drei junge Leute, welche auf der Straße auf reizende Flugschriften verlheilten. Frankreich. * Parts, 19. April. (Telegramm.) Die Meldung, daß der Aufenthalt de» früheren Finanzministers Rouvier besten über in den besetzt hatten, als ein von Norden kommende» Torpedo boot, welches von der Besetzung de» »Aquidaban" durch die Malrosen der Regierung nicht» wußte, auf den »Aquidaban" mit Torpedos schoß und denselben zum Sinken brachte Man weiß noch nicht, ob Menschenleben dabei zu Grunde gegangen sind und ob eS möglich sein wird, den „Aquidaban" wieder flott zu machen. (Telegramm.) * Nach einer anderweitigen, un» telegraphisch über Pari« 19. April, zugehcnden Meldung au« Vuen«»-Atzre» hat der „Acquidaban" und zwei andere Insurgentendampfrr aus der Höhe von Destcrro, al» da» Geschwader Peixoto'S berankam und die Insurgenten aufforderte, sich zu ergeben, diese» Ansuchen zurückgewiesen, worauf nach einem erbitterten Kampfe da» Regierungs-Torpedoboot „Samoain»' Torpedo» aus den „Aquidaban" schleuderte und ihn so zum in Nom mit einer politischen und s.n°nz,ell-Sen- > Sn''-" brachte.^ Viele Menschen sollen dabei um» Leben düng in Verbindung stehe, wird von unterrichteter Seite I ^online s - ( h t^) d» MeLa'i°s7r!-nLLe.s... ^Red!" dk-cht-gk-it ^amtlich» „n M i»i0,reats, I vom 18. April datirte telegraphische Meldung zugegangen: ' s n ^ v ! DaS Panzerschiff »Aquidaban" ist aus der Höhe von Santa . nn Katharina durch e.n Torpedoboot der brasilianischen Regierung ' ^ Ä ^ zum Sinken gebracht worden. Der Insurgentensührer ^ .„.s..7^ 8 8s M'llo erschien mit dem Kreuzer »«.publica" und vier » 7«' Orei^.n °nd-«n Schiffen vor Bu.noS-äyr.S und bat um Aus- »?«.!,m >°«>m der Kirche gehörigen industriellen Anlagen, autspricht. Der CultuSniinister hat an die Bischöfe «n! ^'»ung au«. Ter Aufs g Rundschreiben gerichtet, in welchem er dieselben auffordert. I ^ ihm innerhalb 8 Tage» die Schriftstücke zugängig zu machen, I welche sie in dieser Angelegenheit an die Geistlichen ihrer > MliillNk UNd Marillt. Diöcesen gerichtN haben. — «u« Nizza wird gemeldet,! April. Aus Veranlassung de» RelchSmarine- daß daselbst ein pensionirter italienischer Gr-1 pz» „Brandeaburg' .uaglück beichadigicn neral, Goggtv, gestern wegen Spionage derhastet I Stettiner „Bulcan" zugesaudt worden worden ist. Er »urde jedoch, nachdem mehrere a» ' ------ - . gesehene Franzosen für ihn Bürgschaft geleistet, frei gelassen. Gleichzeitig wissen hiesige Blätter wieder zu melden, daß außer diesem italienischen General auch zwei deutsche active Ofsiciere in der Nähe Nizzas bereit» vor einige» Tage» wegen Verdacht« der Spionage verhaftet wurden. Man habe bei denselben Schriftstücke von weit- >hoben daß da« Geschüp kaum ein neues Richte» erfordert; daher gehendster Bedeutung beschlagnahmt, zedoch versuch,, die Sache I ,^ch di. Feuergejchwtiibigkeit sehr groß, sie beträgt 7-8 Schuß zu verheimlichen, und da» tiefste Stillschweigen beobachtet. — I j« der Miaute Insolge der heftigen «nariffe de» »Journal" gegen denk Abgeordneten Sebastian Faure fand gestern zwischen diesem und dem Rrdactrur de« .Journal" rin Duell statt. — Der von den Grubenarbeitern Frankreichs abgehaltene Eongreß wurde gestern eröffnet. Der Abgeordnete Baily, welcher den Vorsitz sübrtc, erklärte, da- Programm beziehe s sich besonder» aus die Erreichung de- Achtstundentage-, Orga nisation der AlterScassen und die Schaffung einer inter nationalen Bergarbriterliga. Bei dem Eongreß sind 70 000 s Bergarbeiter vertrete». — Gestern begauo die Schlußver- Grnithologischer Verein. Der hiesige oruithologisch« Verein bezweckt Ausbreitung der Keuutatß der Logelwell, Züchtung und Pflege de» Hos- und iininergeslügelS, Schutz der einheimischen Vögel. Daß genannter terein diesen seinen Zielen eifrig nachstreb», beweisen die jeden Mittwoch Abend im „Grünen Baum" stattsiadendea, sehr gut be uchten Berein-sitznugea. Durch kleinere und größere Vorträge werden die Kenntnisse über unsere Vögel sowohl unter den Mitgliedern, als auch nach außen hin gefördert und gehoben. So behandelte kürzlich Herr Dr. Voigt in längerer AuSsührung den Gesang der Misteldrossel (Turckus vineivvru«), während Herr Schlegel über den Geschlechts- nterlchied de« Uhu« (Subo moaumus) sprach und der Behauv- tung entaegentrat, daß die Männchen stets, dunkler gefärbt seien, ol< di« Weibchen. Auch wurdr von genanntem Herrn über da« Vorkommen der Seidenschwänze (LowdxciUa gurrula) berichtet und die eigenartig» Blättchenbildung an den Flügel- und Schwanz, federn dieser Thier« eingehender erörtert, wobei sich zeigte, daß die Lehrbücher oft recht ungenaue Angaben enthalten. In einem größeren Vorträge sprach ferner Herr 0r. Voigt über die „Bogelstimnien", welcher de« allgemeinen Interesse« wegen hier etwa« ailssührttcher wiedergegeben sei. Er betont» einleitend, daß man sich in ornithologischrn Werken allgemein menschlicher Sprachlaut» zur Darstellung der Bogelstinimen bediente, und daß man nur ganz vereiazelt einmal «ine Angabe über den melodischen Inhalt der Sange-weisen und de» Tonsall charakteristischer Ruse, durch Noten auSgedrückt, findet. Freilich ist eS eine schwierige Aufgabe, alle Bogelgesänae. di« pfeifend vorgetragen werden, in Noten zu sassea, doch ist eine solch« auch um so dankenSwerther. Tie Notenschrift der Musiker setzt voran«, daß sich da- Tonbild in den Halbtonstusen unserer Tonleiter bewege; der singende Vogel aber kehrt sich daran nicht, ja »« ist ein Leichte», einen Käfigvogel, der ich streng an dir Intervalle bindet, sofort als einen abgerichteten zu erkennen. Darum war e« nöthig, sollten viel« Vogelgesänge richtig wiedergegeben werden, sie ohne Notenlinien darzustellcn, und die» führt Redner in der Weise au«, daß er langgezogene Töne mit Strichen, kurze mit Puncten bezeichnet. Die aus- und abgebende Bewegung läßt sich dann durch höher» oder tieserr Stellung diescr Zeichen «»deuten. Werden die kurzen Töne gut auseinander gehalten, so erhalten die Punkte nach dieser Bezeichnung entsprechende Abstände, folgen die Tön» rasch auseinander, ähnlich wie bei einer Trillerpfeife, so verbindet Redner di« Punct« durch eine seine Linie; wird endlich die Tonfolge bis zum Schnurren beschleunigt, so wird dies durch directe Berührung der Punct« wiedrrgegeben. Ebenso veranschaulichte der Herr Vortragende die sürS Bestimmen werthvollen Eigenthümlich- keiten der Klangfarbe und da» Anschlägen in einfacher, leicht ver- »ändlicher Weise. Bei allen häufigeren Bogelstimmen findet man die Tonhöhen in Roten ousgkdrück», ebenso auch ganze Gesang«stropheri, soweit die« eben möglich ist. Redner erwähnte bann da» kürzlich von ihm herauSgegebene Buch: „ExcursionSbuch zum Studium der Bogelstimmen (Berlin 1894)", dasselbe seinem Inhalte nach kurz skizzirend. Den Anfang bildet eine liebersicht der häufigeren Singvögel, geordnet nach der Zeit ihrer Ankunft. Im systematischen Thrile ist alles da« eingehend beschrieben, war ein Vogel bei den verschiedensten Anlässe» hören läßt, wobei zugleich auch alle andereu biologischen Eigenthümlichkeitrn hervorgehoben wrrdeu, welche daS Ausfinden und Bestimmen de» Vogel» erleichtern. Bei uotenreichea Gattungen findet man Uebersichtea zur Unterscheidung der Arten nach ihren, Gesänge, und zuleyl eine Zusammenstellung der häufigeren Sing vögel, nach ihrem Wertd« al« Sänger geordnet. Do« Schlußcapilcl bringt Rathschläge für den Anfänger. — Lin Anhang endlich dient al- Führer bet ornithologischen Ausflügen und bietet zugleich eine 9 Seiten umfassend« Tabelle zum Bestimme» der Waldvögel nach ihren Stimmen. Der mit großem Interest« verfolgte Bortrag erntete wohlver- dienten Beifall. lieber di« in diesem Jahr» erfolgt« Zurückkuast der Zugvögci wurden von Verein-Mitgliedern bi» jetzt folgende Daten bekannt gegeben. Maa^eobachtete: HauSrothschwäazchen (kuticill» titd)»> 5 April, ZaungroSmücke (8rlviu curruc») am 7. April, Wendehals (.izxvr torquiila) am 7. April und Gartenrothschwänzchen (kuttoilla pboenicurus) am 9. April. Di« Nistlastenfrog« wurde an den BereinSabenden mehrfach erörtert; rin Mitglied (Herr Müller) führt« sogar den Bau eines Nistkastens praktisch an einem BerrinSabrnd« au». Unter den Mit- gliedern kamen kürzlich 30 ao< Baumrinde gefertigte Nistkästen zur Brrtheitung, die in Leipzig und Umgegend aufgehangen werden sollen „zum Schutz« unserer einheimischen Bogelwelt." . . . r. an dir argentinische gilt damit als v «endet. * Frankreich. Aus dem Schießplatz« von Longonaud ist kürzlich ein neue» Schnellseuergeschütz im Beiiria der comniandireaden Generale de« 13. und 14. ArmeecorpS mit solchem Ersolge versuch» worden, daß seine schleunige Einsübrung bei der Arme« ohne Zweifel devorslebt. Dasselbe hat ein Kaliber von 7b mm und wiegt mit der Lasselte nur l030 lql: e« sruert «i»e 6,5 bs schwer« Granat« mit 600 w Ansang«geschwindigkeit. Der Rücklaut wird so gut au Central Verband deutscher Händler, Markl und Meßreisender. Leipzig, 18.April. Di» beut« im Blaue»Saal« de» Kryftall ValSfteS abgehaltene, ziemlich gut besuchte außerordeutlich» Mitgltederversammlung wurde von dem Vorsitzenden, Herr» Witte«Magdeburg, mit einem Hoch auf Kaiser Wilhelm und KSnig Albert er-staet. Wie der Genau,«« svdau» «iltheilt«, fiu» sei« de» Vermischtes. V. Erfurt, 18. April. Angesicht» de« großen thüringischen Unternehmen», der zum 1. Mai hier beginnenden Thüringer Gewerbe- und Industrie-Ausstellung, ist ein anderer nicht minder gewaltiger Plan für den Augenblick zuriick- getrcten: da» Project der Anlage einer Stauanlage ,m Quellengebiete der Gera Die Vorarbeit, d. b. die Anbahnung einer solchen, wurdr seiner Zeit nicht gerade n»l großen Hoffmingrn in Angriff genommen, aber der Erfolg war doch größer, al» man zu hoffen wagte. Von dem ml lioc gewählten provisorischen EvmitS wurdr der „Specialisl" Ministerialrath Fecht, eia auf dem Gebiete der Waffrrbau- kunst al« Eapacitat geltender Fachmann, mit der Aus arbeitung eine« Plane« betraut, der eine Summe voa einer Million Mark al« Anlagekapital für die geplante An lage feststellt. Aus einen Meter Gefalle de« ganzen Fluß- lause« würde da« einen Betrag von 5000 ^ ergeben, also erheblich weniger, al« man vorauSzusetzen sich veranlaßt sah k. P«fen, 19. April. (Privatlrlegramm.) Nach amtlichen Nachrichten au« Warschau tritt die Eholera in Russisch.Poleir an verschiedenen Orten wieder epidemisch aus. Hauptsächlich ist die» im Grenzgouvernemeut Plotzk der Fall. Auch im Gouvernement Warschau ist dir Ebolera wieder ausgetreten vom 10. bi« 15. April sind 4 Personen erkrankt und 3 gestorben. Ferner herrscht dir Krankheit in, Gouvernement Radom. — Wir«. 19. April. (Telegramm.) Privatdrpeschen melden au« Nrusandee, daß daselbst neuerdings mehrere breoneod« SpirituSlagrr rxplodirteo. — Pest, >9. April. (Telegramm.) Zwischen Mezoe Laborcz und Vidrany stießen zwei Eise obahn züge zu sammen 25 Lastwagen wurden zertrümmert. 2 Bremser grtSdtrt, mehrere verletzt. Der Verkehr auf der Strecke ist vorläufig unterbrochen.
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