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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1894
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940510020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894051002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894051002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-05
- Tag1894-05-10
- Monat1894-05
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S4W Strformrn »ufjudrangen sucht, welche es für tyrannisch, wenn nicht für etwa» «och Schlimmeres halt. Tie große Weisheit ist: tzuiet» non wov«> w." Inzwi scheu treffen, wie an anderer Stelle gemeldet wird, Nachrichten auS Bombay ein, welch« eS zweifellos erscheinen lassen, da ß es nicht nur in Bengalen (Behar), sondern auch in den N »rdwestprovinzen (Agra) zu brennen beginnt, wo nach die Bewegung doch einen allgemeineren Charakter an- zuaehmen scheint. "" Deutsches Reich. 8r. Vet-ltn, 9. Mai. Gegen den ReichStagSabgeordneten Ahlward t ist von der hiesigen Staatsanwaltschaft am Landgericht I unter dem gestrigen Tage Anklage wegen Beleidigung de» preußischen Finanzministers vr. Miquel erhoben worden. Die Beleidigung soll Ahlwardt in einer Red« begangen haben, die er vor längerer Zeit in einer Berliner StolkSversammlung hielt und in der er sein „Acten- materiak" b ehandelte. — Cinc Sensationsbroschüre soll in den noichsten Tagen hier erscheinen. Dieselbe wird sich „AuS dem striche Bismarck S" betiteln und hat den bekannten früheren 8I edacteur der „Ncichsglocke", Joachim Gehlscn, zum Berfaisser. Wie eS beißt, wird sich die Broschüre vor wiegend nnit der Entstehungsgeschichte des Antisemitismus befassen unt> speciell das Thema: „Fürst Bismarck — Bleich röder — L.tSkcr — Hofprediger Stöcker" behandeln. Q Verlt'n, 9. Mai. In dem westpreußische» Reichstags wahlkreise Cöchlochau-Flatow hat gestern eine Ersatzwahl sür den Aba. Grasen Kanitz stattgesuiidcn, der sein Mandat wegen der Hergänge bei der agrarischen Opposition nieder gelegt hatte. Er ist aber nicht zu verwechseln mit dem be kannten Führer der conservativen Partei, Grafen Kanitz Podangen, dem Urheber des vielbesprochenen Getreide- Monopol-Antrages im Reichstag. Ter Wahlkreis ist ununterbrochen im Besitze der Ecnservativen gewesen. Er ist zu 55 P roc. evangelisch, zu -N Proc. katholisch (meist polnisch). B»ei den vorjährigen Wahlen siegte Graf Kanitz mit l9 71v gegen 2553 Ecntrums- und 1125 polnische Stimmen. Das Ergebniß der gestrigen Wahl ist erst unvollständig bekannt. Rach den letzten Nachrichten erhielt RittergutSbe>rtzer Hilgendorff (konservativ, Bund der Land- wirlhe) 3129, Redakteur v. Mosch (Antisemit) 1999, Ritter gutsbesitzer v. ProndzinSki (Pole) 1999, Decan Neumann (Centrum) 952, ein freisinniger Candidat die üblichen 2«»9 Stimmen. Ha scheint, als ob Herr Hilzendorff entweder im ersten Wahlzcing durchdringen oder in die Stichwahl, sei cs mit dem Polin schen oder dem antiscmischcnCandldaten, konimen werde, in welchem Fall seine Wahl wohl auch sicher wäre. BemerkenSwc rth sind auch hier wieder, wie neulich in Meseritz- Bomst, die ver hältnißmäßig ansehnlicheu Erfolge der Antisemiten aus Kosten dew Conservativen. * Berlin, 9. Mai. Der „ReichSanzeigcr" schreibt: „In den Nummer» 19, 15 und 19 des laufenden Jahrganges der „Deutschen Evangelischen Kirchen- zeitung" finden sich unter der Aufschrift „Staatsober haupt oder LandcSbischos" über einen Aufsehen erregenden kirchlichen D iSciplinarsall Mitthciliiiizcn, welche zum Ausgangspunkt von Angriffen gegen die Stellung des Aller h ochsten Trä gers des landesherrlichen Kirchen- reginientS gemacht werde». Aus diesen Presiangriss einzu gehen und das darin enthaltene thatsächtich Unrichtige richtig zu stellen verbietet sich durch die diSciplinare Natur des Falles. Der berufenen Bertrctung der Landes kirche würde, falls sie es wünschen sollte, eine nähere Auf klärung nicht zu versagen sein." Die „Deutsche Ev. Kirchenzeitung" ist das von Herrn Stöcker herousgcgebcne Blatt. In den letzten Wocken ist die preußische Regierung in beiden Häusern des Landtags mit Fcuerciscr sür cm Gesetz cingetrctcn, welches eine Be festigung der kirchlichen Position der Herren Stöcker und Genossen bedeutet ; beute aber muß der „Reichsanz." 'Angriffe de» Organ» derselben „gegen die Stellung des Allerhöchsten Trägers des landesherrlichen Kirchcnregimcntö" zurückweiscn! * Berlin, 9. Mai. Die Strafen, welche wegen der Be richterstattung über die Arbeitslosen - Versammlung vom t8. Januar gegen eine Reihe von Berliner Redak teuren verhängt worden sind, haben wir telegraphisch ge meldet. Da- Urtheil geht etwa dahin: Ter Gerichtshos hat den Ausführungen der Verlheidlgung sowohl in Betreff des Charakters der Lerfainiiilung, als auch des Auftretens der Potizeibcomten nicht beizutreten vermocht. Die Versammlung war von einem als Anarchisten vekannte» Mann einberusen und zwar aus Grund einer sehr auswiegelnden gedruckten Einladung, Zum Schutze de» Publikums und zur Ausrechterdaltung der Ordnung und der Ruhe war ein kleines Aufgebot von Polizeiosficieren und Schutzleuten angernckt Die Polizeibcanitcn haben zuerst von den Waffen nicht Gebrauch gemacht, unter der Menschen- menge, die mit der Polizei in Eonflict kam, besanden sich viele luaendliche Leute, die in Berlin hauptsächlich die Radau brüder bilden. Diese vielen Personen im Zaum zu Hallen, mar, wenn man sich der Februarereignisic des Wahres 1892 erinnert, ein wichtige» und schwieriges Werk, dessen Richlingen älchcrst gefährlich werden konnte. Die Polizeibeamten haben nach Ansicht de» Gericht- ihre volle Pflicht und Schuldigkeit gelhan, wenn sie die Bildung von Ansammlungen zu verdindern suchten und die Menschenmaslen zwangen, auskinailderzugehen. Demgemäß bat die Polizei operirt. Ter Widerstand der Bevölkerung muhte gebrochen werden. Unter diesen Umstanden lag sür die Presse kein Anlab vor zu gehässigen Angriffen gegen die Polizei. Wo» hätte wohl darau- werde» sollen, wenn die Austritte vom Jahre 1892 sich wiederholt hätten? Auch der Borwurs, daß einzelne Personen, die sich in die Häuser geflüchtet hatteu, vou Len Beamten wieder hcrausgeholt wurde», ist nicht berechtigt. Di« Polizei muhte diese Leute haben, damit sie nicht hinter dem Rücken der Polizei sich wieder zusammenthaten und Trupps bildeten. Ter Gerichtshof erachtet auch sür erwiese», daß einige Personen, di» zufällig in die Menge geralhc» waren, uyter den polizeilichen Massnahmen haben leiden müssen und dah sogar Frauen in arger Weise in Bedrängnis; geriethen. Aber dergleichen kommt bei dergleichen Tumulten immer vor und kann der Polizei nicht zum Borwurs gemacht werden. Tie Hauptschuldigen und Anstister wissen sich immer zu decken, die Verführten und zufällig Hineingeratdcnen müssen leiden. Jeder hat das Recht, darüber zu berichten, und kan» auch in Erwägung ziehen, ob eS praktisch ist, Beamte in Civil mit Gumnnschläuchen auszuslcitle». aber dies muh in einer Form geschehen, die i» den zulässige» Grenze» bleibt und nicht beleidigt. Dem Angeklagten Zacbau hat der Gerichtshof an sich de» Schutz des 8. 193 zu- gebclligt, die Schutzgrenzen sind aber überschritten. Tie ganz« Form des Artikels zeigt deutlich, dah eS Nur auf eine Verhöhnung der Polizei abgesehen war. und die Absicht der Beleidigung liegt klar zu Tage. Ter Gerichtshof hat deshalb Liesen Angeklagten zu zwei Monate» Gesanglich verurlheilt. Auch aus dein Artikel des Angeklagten Hehler springt die Absicht der Beleidigung in die Augen. Er hatte sich bei der Uebernahme dieses Artikels auS dem „Vonv." sagen müsse», dah er aus Wahrheit nicht beruhen kann Mit Rücksicht aus seine Vorstrafen ist der Angeklagte zu drei Mo- nolcn Gesangnih verurlheilt worden. Was den Angeklagten Wis- berger betrifft, so geht schon auS der Ueberschrist „Tie schneidige Attacke" und aus Ausdrücke» wie „TaS glorreiche Gesicht gegen Arbeitslose" die beleidigende Absicht hervor. Er muhte sich sage», dah es undenkbar ist, da« bei uns die Polizei aus ruhig dahingehende Arbeitslose mit blanker Waffe dreinhaut. WiSbergcr hat in diesem Artikel nicht sei» Interesse und nicht das Interesse dritter Personen so versolgt, wie das Gesetz eS gestattet. Der Gerichts hof hat deshalb gegen ihn aus drei Monate Gejängnih erkannt. Ter Angeklagte Perl Hot der Polizei vorgcworsen. dah sie in allzu «rohem Euer ohne Wahl dreingehauen und mit Waffen aller Art die Menge bearbeitet habe. Auch hier liegt die Absicht der Beleidigung vor. Gegen ihn lautet das Urtbcil aus 300 ./t Geldstrafe oder dreißig Tage Gefäugnih. Der Angeklagte Grüttesie» hat die Rede eines Abgeordneten, die ini höchsten Grade beleidigend ist und die Wahrheit nicht enthält, wiedergegeben und sich zu eigen gemacht. Er ist deshalb strafbar. Er hat ferner von „Brutalität", „unberechtigten Angriffe» auf friedliche Passanten", „geplantem Vorgehen" u. dergl. gesprochen. Tier sind fehl schwere Beleidi gungen. Do aber der Angeklagte noch unbestrast ist, ist er zu 500^S Geldslrase oder fünfzig Tage» Gefäugnih verurtheilt worden. Gegen Harnisch lautet das Urtheil aus zuiatzlich zwei Monate Gclängnih, gegen Schütte ans 150 .Sk Geldstiaie oder sünfzehn Tage Gesang»,h, gegen Schmidt wegen dreier Artikel beleidigender Art aus sünj Monate Gejängnih Auherdeni wurde Beingnih der Urtheilsveröffenllichnng, Unbrauchbarmachung re. ausgesprochen. — In liberalen Kreisen des Abgeordnetenhauses trägt man sich mit dem Plan, einen dringlichen Antrag aus Abänderung der Geschäftsordnung einzubringen und die jedesmalige Feststellung bezweifelter Beschlußfähigkeit durch Namensausrns — wie dies im Reichstag satzungs- gemäß — zu verlangen. — Aus dem Untcrsuchunzsgesängniß heraus, wo er sich zur Zeit befindet, bat dem „Hann. Courier" zufolge der anlisemitische Scbrislstellcr Plack-PodgorSki vor Kurzem de» Finanzminisler tlr. Miquel bei der hiesigen königlichen Staatsanwaltschaft wegen Meineides dcnuncirt und die Einleitung eines Unlersuchungsvcrsahrcns beantragt. Plack- PobgorSk, beschuldigt >n seinem Anträge den Minister eines wissentlichen Meineides, den derselbe bei seiner Vernehmung als Zeuge in dem Proceß Plack-Schwein Hagen geleistet haben soll. Wie das genannte Blatt hört, hat die LlaatSanwallschast Le» Antragsteller abschlägig beschielen, da sich auS den angestellicn Ermittelungen nichts ergeben hat, was een Finanzniimister belastet. Piack-PotgorSkl hat sich jedoch bei diesem Bescheide nicht beruhigt, sondern gegen denselben Beschwerde bei der OberstaalSanwaltschast ein gelegt. Doch hat auch diese Behörde ihn abschlägig be schicken und Plack hat sei» Anliegen nunmehr dem Kammcr- acricht unterbreitet, dessen Bescheid zur Zeit noch anösteht. ES ist selbstverständlich, daß diese Behörde dem Bescheide der Borinstanzcn sich anschließen wird. — Der Kaiser hat dein Direktor der Deutschen Seewarte in Hamburg, Geheimen AdiniralitülSrath Professor 1)r. Neuinaner, de» Charakter als Wirklicher Geheimer Admiralitätscalh mit dem Range eines Raths erster Classe verliehen. — Der Präsident der Ansiedcluugscommlssion, Vr. v. Witten burg, ist hier angekommen. — In dem Befinden des früheren Gesandten beim päpstlichen Stuhle, Wirst. Geh. Raths v. Schlözer, ist eine Wendung zum Besseren ebensowenig eingelreten, wie eine zum Schlechtere». Tic große Schwäche hält an. — Als zukünftiger Nedacteur der „Germania" an Stelle vr. Marcour's nennt die „Lsisir-Ztg." den früheren Nedacteur des „Wests. Merk.", Herrn Johannes Hofsmann, der nach einer kurzen Thätigkrit in Amerika wieder nach Berlin zurückgekommrn sein soll. " Hnrburg, 7. Mai. Wegen Majestätsbeleidigung wurde gestern der Capitain Robert» de« englischen Dreimast- schooner» „Annie Lloyd" verhaftet. Das Schiff lag im Vorhafen der neuen Schleuß« unter zollamtlicher Bewachung. Entgegen den bestehenden Vorschriften wollte der Capitain mit einem Theile seiner Mannschaft an Laad gehen, und als der Beamte dies Verbindern wollte, ließ sich der Capitain zu dem erwähnten Vergehen hinreißeu. Er wurde gestern Abend vorläufig wieder entlassen. * Frautfurl a. M., 9. Mai. Die Stadtverordneten ge nehmigten gestern nach langer Berathuug ein OrtSstatut, betreffend du Errichtung einer städtischen ArbcitSver- mittlungSstelle, die durch einen vom gewerblichen Schiedsgericht gewählten Ausschuß geleitet wird und bei AuS- ständen und Aussperrungen ihre Thätigkeit einsteilt. * Metz, 8. Mai. Im letzten Vierteljahr haben wieder 72 Personen oder Familien durch Naturalisation die elsaß-lothringische Staatsangehörigkeit erworben. In der Mekrzaht der Fälle handelt eS sich, der „M. Z." nach, um Elsaß-Lothringer, die s. Z. nach Frankreich auSwandcrten und jetzt, weil sie sich dort in ihren Erwartungen getäuscht haben, wieder in die alte Hcimath zurückkehren. Oesterreich-Ungarn. * Wien, 9. Mai. Wie die „Neue Freie Presse" meldet, tritt der KriegSministerEbler von Krieghammer morgen eine InspeclionSreise nach den occupirten Provinzen Bosnien und Herzegowina an und wird einige Tage in Serajewo verweilen. — Mehrere Hundert streikende Bauarbeiter sammelten sich hcnle Nachmittag ans der Schmelz an und beabsichtigten, die aus den Bauplätzen Arbeitenden eventuell gewaltsam wieder zum Streik zu bewegen. Die Angcsammeltcn widersetzten sich gewaltsam der Aufforderung der Sicherheit-- wache zum AnScinankergcbcn. Die Letztere schritt energisch ein, zerstreute die Widersetzlichen und verhaftete acht Personen, die dem LandcLgerichte cingeliefert wurden. " Wie«. 9. Mai. Das Abgeordnetenhaus setzte heute die Bcralhung der Baluta-Lorlage fort. Für dieselbe sprachen Peez und Sneß, gegen dieselbe Tipauli, Morsey, Pattei und Lueger. Pccz richte!« an den Finanzminisler die Anfrage, ob er geneigt sei, das Ctzck- und Girowesen in das Stciotsfinanzwesen einzusügen. Morscy und Tipauli erklärten, sie lehnten die Vorlage nicht auS politischen, sondern a»L wirthschastlichen Gründen ab. Such betonte dir Rolhmendigkeit eines einheitlichen Währung-systems unter de» wirlhschasliich einander nahe geruckten Rationen der Welt. Nächste Sitzung morgen. * Prag, 9. Mai. Das Urtheil in dem Proceß wegen der Dynamitattentate in Rakonitz erklärt sämmtliche Angellagtc des Verbrechens gegen däS Tvnamitgescy, sowie tbeilweise der versuchten Erpressung, der öffentlichen Gewalt- thätizkeit und des Tiebsiabls schuldig. Tie Angeklagten Schmida und Schwacha wurden zu je 3 Jahren schweren Kerkers, verschalst durch einen Fasttag alle 3 Monate, der Angellagte Natal« zu 1>/, Jahre» schweren Kerkers, verschärft durch eine» Fasttag in jedem Monat, verurtheilt. In der Begründung führt der Gerichtshof auS. er sei nicht zu der Ueberzeugung gelangt, daß Natali geistesschwach sei. Der Verurtheilte Schmida erklärte im Namen seiner Genossen, sie behielten sich eine dreitägige Bedenkzeit vor. * Mährisch - Lstra«. Ist. Mai. (Telegramm.) Die Situation ist noch unverändert. Angesicht« des eingetroffencn starken Mililairausgebotö ist die Ruhe nicht weiter von den Ausständigen gestört worden. Trotzdem aber ist die Auf regung im wachsen begriffen, da die Arbeiter behaupten, das gestrige Blutvergießen, wobei, wie jetzt festgesteilt ist, 12 Personen grtöötrt und 24 schwer verwundet wurden, sei nicht unbedingt nvthwendig gewesen. Die ganze Belegschaft dcö Rolbschilr'schcn TiefbanschachteS in der Nähe von Witt» kowiy schloß fick in Stärke von 2009 Mann dem Streik an; die Zabl der Ausständigen beträgt nunmehr über 15 999. * Klausend»»g, 9. Mai. Memorandum - Proceß. Heute wurde die Aufnahme der Personalien der Angeklagten fortgesetzt. Dabei proleslirte jeder Angeklagte, daß er nicht in runiänisckcr Sprache befragt werde. Die Fragen nach etwaige» Vorstrafen wurden nicht beantwortet. Ein Verthndigcr wurde wegen Beleidigung de- Gerichts- bofcS mit einer Ordnungsstrafe von 59 Gulden belegt. Nach Ausnahme der Personalien fragte der Vorsitzende die Angeklagten, ob sie eine Vertagung der Verhandlung wünschten; diese Frage wurde von den Angeklagten und von dem Oberstaatsanwalt verneint. Ter Präsident verkündete daher einen dementsprechenden Beschluß des Ge richtshofes und stellte fest, daß nach der Erklärung des BürgerSmeisterS die Angeklagten in ihrer persönlichen Sicher heit nicht bedroht wären, sich vielmehr selbst herausfordernd benommen bätten. Nach wiederholten, durch die Angeklagten und deren Verlheidizcr hervorgerusencn Zwischenfällen wurden die Verhandlungen auf morgen vertagt. — Nach der heutigen Gerichtsverhandlung wurden dem Mitangeklagten Lucaciu auf dem Hauprplatze von mehreren rumänischen Burschen Ovationen bereitet, welche von der hiesigen Jugend mit Haar. Der Hauptmann lächelte vergnügt, aber auf Nose'S Stirn lag noch immer tiefstes Mißtrauen, da sie leise sagte: „Nun wohl, ich kann es ja versuchen." 13. Sie versuchte «», und der Versuch ward ihr nicht allzu schwer. „Sie scheinen ja ganz in Ihrem Elemente zu sein", mcinlc einmal lächelnd der Hauptmann, welchen sie jetzt fast täglich sah. Entweder er besuchte die Baronin, oder er wollte Nose etwa« mittheilen, eine Aenbcrung, welche sie an Ihren Arbeiten vornehmen solle etwa, oder man tras ihn in einer Gesellschaft oder sie sah ihn an der Spitze seiner Soldaten, oder di- Baronin lud chn zu einem Spaziergang nach einem nicht weit entlegenen Gartenrestaurant ein. Weite Spaziergänge liebte die Baronin nicht, und Rose wäre gar zu gern einmal hinaus gewandert, weit, recht weit! Im klebrigen aber fand sic sich recht gut in dem neuen Leben zurecht. Sie lernte es bald, eine graziöse, salonfähige Verbeugung zu machen, sie lernte oberflächliche Reden mit ein paar oberflächlichen Worten beanlwortcn, und sie trug bescheiden da- Opernglas und den Fächer der Baronin, wen« sie in's Theater gingen. Aber sic stand so vornehm kühl» oft mit einem spöttischen Lächeln aus den Lippen mitten in dem gesellschaftlichen Getriebe — zu übersehen war sic nicht, und man übersah sie keineswegs. Plan beschäftigte sich sogar sehr lebhaft mit ihr. Wie die Baronin nur zu dieser Erscheinung kam! Stolz war sie, trotz de- einfachen bürgerlichen Namen». Und der Hauptmann hatte sie ihr empfohlen — ja war sie denn toll und blind die kleine Baronin? Sah sie denn nicht? Der Hauptmann war ja ganz verwandelt, wer batte ibn je so heiter scherzen sehen? Aber es war doch eigentlich stark von ihm, ihr da« Mädchen so ohne Weiteres «n's Haus zu bringen! Oder war e« nur» damit sie eifersüchtig werde und idm endlich die Hand reiche, nach der cr so lange, so eifrig gestrebt? Und sie erzählten Rose eine lange, seltsame Geschichte» wie die Baronin schon den jungen Lieutenant geliebt» aber den alten reichen, gelehrten Baron gcbeiratbct habe, und wie der alte, reiche Baron nun schon seit Jahren todt sei, und wie man seit Iabren erwarte, sie werde nun den Hauptmann bciratben, und wie man sich den Kopf darüber zerbreche, warum sie c« nicht thue und wie traurig eS sür den Hauptmann sein müsse, mit seiner treuen Liebe immer und immer wieder zurück ge- wiesen zu werden — ob Rose nicht wisse, wie die beiden in Wirklichkeit zu einander stehe» ? Und Rose lachte, rin wenig spöttisch zwar, aber doch Heller, heiterer, als eS die Gesellschaft an ihr gewohnt war. Sie wußte nichts, sie wußte absolut nicht« von dem Herzen der Baronin. — An Dora aber schrieb sie in einem langen Briefe: „Sie hat kein Herz, gewiß, sie hat kein Herz! Zwar hält sie oft lange Reden über das Elend der armen Leute, aber wie fubr sie neulich ein arme- Weib an. das ui» ein Stück Brod bat! Ich erstarrte säst. Mich liebt sie gar nicht und doch rühmt sie mich Andern gegenüber über die Maßen, sie ist eine räthsclvolle Frau, und so sehr sie mich auch zurück- stößt, so scbr inlcrcssirt sie mich und, ich freue mich, daß ich nicht im ersten Zorn davongelauscn bin. Es girbt sür mich so viel zu sehen, zu lernen, zu beobachten — eine Welt, die mir viel Spaß macht, mit deren Bildung ich eS aber sebr wohl aufnehmcn kann. Wie klug batte ick mir die Leute alle vorgestellt! Aber mein Selbstbcwußtsein ist gcwacksc», Tora; wenn eS so weiter geht, wäckst eS noch ins Riesenbaste! Selbst bei sogenannten gelehrten Leuten, wieviel mühselig angesammellcS, toklcS Gestein! TodteS Wissen, aber kein« Weisheit! Redensarten, aber keine Gedanken! Ein Sckwall von Worten, aber keine eigne Ueberzeugung! Selbstrcrgöttcrung, aber keine BegcistcriingSfäbigkeit! „Gottlob, daß Dem Vetter anders ist. Zwar spielt er sich niemals als Gelehrter auf. doch weiß er immerhin viel mehr als viele andere ungelehrte Menschenkinder, auch mehr als die Baronin, der eS indessen auch nur um den äußeren Ruf der Gelehrsamkeit zu thun ist. Diesen wahrt sie vor Allem, und wehe Dem, der eS wagte, ibre außergewöhnliche Begabung, ibre außergewöhnliche Persönlichkeit, ihr außer gewöhnliches Wissen anzuzweiseln! Und doch babe ick ihr schon Lücken in diesem außergewöhnlichen Wissen nachgcwiescn! Wie zornig sie darüber jete-mal ist und doch lacke ich über ihren Zorn. Ta» Lachen aber ist gesund, Tora, da- Lacken verträgt sogar der Zorn der Baronin, und seit ich mich sicher weiß auf diese» neuen Boden, den ich mir so spiegelglatt vorgestcllt, seitdem lache ich wieder — „spöttisch geistreich", sagt Herr Doclor Brandt, der mir seit dem ersten Gesell- schastSabend eifrig den Hof macht und welcher ein grund gelehrter Mann ist, wie mir die Baronin täglich mindesten« zehnmal versichert. Sie kokettirte auch ei» wenig mit ihm — mit wem kokettirt sie nicht? Ich glaube, ich werde nur des halb so gut mit ibr fertig, weil ich ihr darin stet« ncxbstcbe — ich bin mein Lebtag zu stolz zu jeder Art von Koketterie gewesen. Aber sie ist nun einmal eine ganz reizende, pikante, kleine Frau, trotz de» gelehrten Anstrich» — wenn ,ch »ur Wüßte, ob sie ein Herz hat. Auch Deinen Vetter fesselt sic ungewöhnlich, aber ob sie ihn lieben könnte — so wie . WaS geht cs mich an! „Aber eS ist eine so edle warmherzige Natur. Dora, er giebt sich so viel Mühe, mich in meinem neuen Leben heimisch zu machen und tausend und abertausend Tinge mir näher zu bringe», überall ernste LebenSansichtcn, verständiges Urtbeil und warmes Verständniß für meine aufwärt-slrebende BildungSwuth bekundend, über welch letztere die Baronin ost lacht und ibre spöttischen Bemerkungen macht. „Attisches Salz und spanischer Psesper", sagt der Haupt- mann und sie siebt ihn an mit blitzenden Augen, mit lachendem Munde. Ob sie ibn liebt? Ob sie fähig ist, zu lieben? Ich muß es immer wieder fragen! Und sie scheint ihrer Sache so sicher! „Ob er? Ich frage nickt, Dora! Wir haben oft so köstliche Gespräche; unsereSeelen fliegen mit einander bis in die Wolken — wodin kämen sie wohl, wenn die Baronin nicht dafür sorgte, daß wir immer wieder bübsck auf der Erde rintreffen? Aber es sind trotzdem glückselige Stunden. ManchcS ringt sich so leicht in mir loS, waS schon so lange auf Erlösung, auf Ab klärung wartete» so mancher schlummernde Gedanke tritt in da- Bewußtsein» der vordem vielleicht ungeweckl geblieben wäre, und ich danke jeden Abend dem unbekannten großen Leuker meine« Dasein« für dies« sonnigen Stunden und lebe so unbekümmert uin den morgenden Tag, als hätte ich einen sichern Posten im Reiche der ewigen Glückseligkeit bezogen! — „Und damit genug für diesmal. Dora! Ich muß Toilette machen sür die große Gartengesellschast der geheimen Frau CabinetSräthin Excellenz, der Tante der Baronin, welche diese« groß« Fest zu Ehren ihrer Enkelin, Fräulein Ada von Schönseld. aus Dina-da bei Straßberg giebt, welche heute ihren siebzehnten Geburtstag bei der Großmama feiert. Ich ziehe ein neues, weiße» Kleid an. da» erste seit meiner Cvn- firmation, und werte dort Herr» Eckhardt treffen und — meine „erste Liebe". Ick freue mich auf alle Beide. In meiner Seele ist so viel Licht und Sonne, da ist weder sür neuen Groll, noch sür alte Wehmuth Raum? „Gott behüte Dich, Dcra, sei tapfer und schreibe mir bald!* Wie strahlend schön sie Var in dem neuen Weißen Kleide — fast bereute e« die Baronin, sie zum Ankauf diese« weißen Kleides veranlaßt zu haben. Wirklich majestätisch sah sie au«, wie sie so ernsthaft allein durch dir Gartenwege dahin wandelte. Zischen und Pfeifen beantwortet wurden. Die Polizei ver trieb die Demonstranten und dir Gegeudcmonstranlen. Frankreich. * Varl«, 19. Mai. (Telegramm.) Die gksammle ge mäßigte Presse lobt heute wiederbolt den Ministerpräsitmei, wegen seiner Energie bei Gelegenheit der Debatte über kie ge- richtliche Verfolgung de« Abgeordneten To ns sai.-.!. ES wird noch besonders Hervorgeboben, daß die parlames- tariscke Immunität durchaus kein Deckmantel für revolutionäre Umtriebe sein könne. Niederlande. * Lüttich. 19. Mai. Der hiesige Arbeiterverein Hs» ein großes Meeting zusammcnberuscn, in welchem gegen l,-. anarchistischen Attentate energisch protcstirt werden sei: Italien. * Rom, 9. Mai. Der Papst erhielt bereit- die osficiellk Mittbeilung, daß ISWolSky zum russischen Gesandte'., am Vati can ernannt sei. Der Papst wird in dem nälbsliü Consistorium gegen da- Verhalten der italienischen Re gierung, welche bisher den in den früheren Consistorieo ernannten Bischöfen das Exequatur verweigert, Pre test iren. — Die italienische Regierung errichtet in Adrianoptl, ESki-Schehir (Kleinasicn), sowie in Brasilien sechs neue Consulale * Rom, 9. Mai. In der Deputirtenkammer theilte der Ministerpräsident Erispi aus eine Anfrage de» Deputirten LLkScolti mit, der Urheber der gestrigen Explosion sei verhastei, der Proccß gegen denselben sei eingeieitrk. * Bcnedis, 19. Mai. (Telegramm.) Hier trifft in den nächsten Tage» die italienische Flotte unter Commants de» Herzogs von Genua ein, um daS erwartete englisch! Geschwader zu begrüßen. Grohbritannie«. * London, 19. Mai. (Telegramm.) Die englische» Dclegirten für den nächste Woche in Berlin tagenden Berg- arbeiter-Congreß entschieden sich, folgende Fragen zur Tagesordnung des CongreffeS zu stellen: Achtstündige Arbeits zeit, Haftpflicht der Arbeitgeber, Frauenarbeit in und außer halb der Minen, die Frage über ausreichenden Lohn zuui Leben, Ueberproduction und wie dieselbe international zu bc- handeln,' sowie Anstellung von Leuten als Inspektoren, die >u den Gruben arbeiten oder gearbeitet haben. (B. T ) Rußland. * Petersburg, 8. Mai. Die feste Absicht de- Zaren, wegen der serbischen Vorgänge und des Sieges Stambulow'S in Konstantinopel keinen internationalcu Coiiflict aufkommcn zu lassen, unterliegt keinem Zweifel meb. Diese Ereignisse baden bier zwar Verdruß bervorgerusen, sie wurden aber doch mit großer Ruhe ausgenommen. Die friediitbc Strömung äußert sich auch Lurch daS Bemühen des Zaren, tie Beziehungen Rußlands zu allen europäischen Staate» srcunt licker zu gestalten. Don diesem Gesichtspunkte auS betracht« man auch, sicherem Vernebmen nach, die für die nächste Zen bevorstehende Reise de- Thronfolgers nach London zum Be suche seiner Braut als ein Symptom, daS auf die nachbar lichen Beziehungen Rußlands und England« in Asien günstiz einwirkcn könnte. * Petersburg, 9. Mai. Demnächst soll der Generil- gouverneur in Wilna, OrSzewsli, durch den Petersburger Stadtpräfecten, Ge»eralma;or Wahl, ersetzt werden. An Stelle des Letzteren soll der Polizeipräfect von Warschau, ÄleigelS» kommen. — In JekaterinoSlaw fand vor einiger Zeit eine ernste Iudenhetze statt. Sämmllicke jüdische Wi.tbShäuser und viele Kaufläden wurden dcmclirl und auSgeplündert. Erst dem einschreitenden Militair gelang eS, nach einem heftigen Kampfe die Ruhe wiederherzuslelleu. Orient. * Belgrad» 19. Mai. (Privattelegramm) Zwischen der Krone und der Regierung werden augenblicklich ernste Erwägunge» gepflogen, ob nicht mit der gänzlichen Aus hebung der Verfassung vorzugehen sei. falls derCassationS- Hof, wie eS den Anschein habe, den königlichen Ostcr-UkaS verwirft. Die Verhandlungen haben zu einem vollen Resuilnl geführt, und mau gewinnt nach dem officiellcn Stank tcn Eindruck, daß die Aufhebung der Constitution nächster Tage cke facto erfolgen wird. — Die der radikalen Partei un gehörige Bevölkerung des Dorfes Dobrinja (Kreis Usitzch verhaftete gestern den KreiSpräfecten und den Bezirk-prä fectcn, welche sich auf einer Inspektionsreise besanden. Eine starke Abthcilung Militair wurde sofort zur Befreiung derselben aufgebotcn. (Frkf. Ztg.) * Toffa, 19. Mai. (Telegramm.) Wie die Blätter melden, ist die zwischen den Türken und Bulgaren schwebende Frage betreffs der Pässe für die nach der Türkei reisen den Bulgaren in freundschaftlicher Weise zur Löiunz > gelangt. „Isolde!" flüsterte Eckhardt der Baronin zu. Nun hing sich Ada Schönfeld vertraulich an Rose'-Z Arm. „Rose und Lilie", flüsterte Eckhardt wieder, „aber sie ist ja auch Rose und Lilie in einer Person." „Aber sie bat ibre Dornen, Verehrtest»", spottete tie Baronin — „Sie sollten doch das am besten wissen!" „Aber die Dornen werden mich nicht bindern, die Rese zu brechen!" entgegnet« er. „Ich lasse sie nicht aus den Anzeii und — Sie werden meine gütige Fürsprecherin sein? Wenn Sie ihr sagen wollten, daß die Leidenschaft für sic mich gleich im ersten Augenblick überwältigt —" „Gewiß, gewiß", lächelte die Baronin, „verlassen Sie sich aus mich. Sie bat einfach wie ein kleine« Gänschen gcbankclt, aber sie wird Ihrem Feuer nickt lange widerstehen. Eine so glänzende Persönlichkeit wie Sie!" Und Frau Baronin sab wirklich ganz bewundernd zu dem schönen Manne auf. Sie saßen im Wintergarten, eS war so lustig dort u:,L so kühl. Weit auf standen die Thürcn, und sehnsüchtig blicken die Kinder einer beißern Zone zu ihren nordischen Sckweslern binab, die ibre Häupter so sorglos und ungestraft in Sonnen schein und Abenddust wiegen durften. Und noch lag glänzen der, leuchtender Sonnenschein aus Blumen und Rasen im weiten, blüthentustenden Garten und küßte die zarten duslcnben Kelche, tie Spitzen der seinen Gräser; er flutbete voll um die uralten majestätischen Baumwipsel, die wehende Küble aus die sonnenburchglübtrn Wege warfen — die Gäste der Exellenz aber naschten Torte und Eis und süßen Wein aus der breiten, zrktgeschützten Terrasse und unter den Palmen bei Wintergarten« — wer wandelte nicht gern unter Palmen? Ada von Schönseld nicht; sie liebte die Sonne und sie liebte auch Ros« Müller, die neue Gesellschafterin der Tante Baronin; sie war so schön und sie gefiel ihr so gut und si: hätte gar zu gern gewußt! — Arm in Arm mit ihr wandelte sie die allereatserntesten, schattigsten Wege >m Garten entlang. Und sie plauderte so harmlos »nd beiter von diesem und jenem — wie die Lust so herrlich sei heute und wie gut dal Ei« gewesen sei und — ob die Tante Melanie nicht ent zückend auSsLH« in dem veilchenblaue» seidenen Gewand«. Rose konnte nicht umhin, da« zu bejaheo. — Und ihr treuer Freund» der Herr von Hochhrim — ob er nicht eia reizender Manu sei. Und ob r« wohl ganz sicher sei, daß er dir Tante Melanie liede. (Fortsetzung folgt.)
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