Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.05.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189405271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18940527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18940527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-05
- Tag1894-05-27
- Monat1894-05
- Jahr1894
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.05.1894
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
SSV« zu boffrn, daß eine höhere Drsieuerung der Spiri- ruosrn. de« Pulver« und der Gewehre von Heiden Regierungen ,n jenen Tbeilen Afrika« gefordert werde Der Wegfall de« Salzzotle« werde dem Handel zu Statten kommen, die Erhöbung de« Tabakzolle« und die Einführung kleiner Abgaben würden der Eolonial- verwaltung neue Mittel zusühren, u», dir begonnenen, zur Stärkung de« Handelsverkehr« dienenden Wcgebauten mit größerem Nachdruck weiter zu führen. « Berlin, 26 Mai. (Telegramm.) Wie au« Ham burg gemeldet wird, ist der Kanzler Leist daselbst eingetroffen, diesmal früher, al« er erwartet wurde. Der erst um 9 Ubr erwartete Dampfer „Lulu Bohlen", der Herrn Leist nach Europa gebracht hatte, lies bereit« um K>/4 Uhr ein. In Cuxhaven war Leist ein Regierungsschreiben überreicht worden. Al« er »Lulu Bohlen" am ebcmalizen Baken-Ouai verließ, hatten sich eine Anzahl Koblenträger und Gelegen heits-Arbeiter aufgepflanzt, welche Leist im derben Hamburger Platt Schmähworte zuriefeu Leist bestieg ersichtlich aufgeregt eine Droschke und fuhr zum Zollamt in die Ringstraße. Um l Uhr fuhr er mit vem Echnell^ige nach Berlin ab. ch Berlin, 26. Mai. (Telegramm.) Wie dem .Berk. Tage bl." au« Danzig gemeldet wird, bat gestern die Generalversammlung der dortigen Kaufmannschaft den An trag de« Borsteheramte«, betreffend den Ankauf eine« Fort« zur Anlage de« -rritzasen« bez. von Getreidelägern, an- genommen. — Seiner sattsam bekannten Fremdbrüderlichkeit brünstig sröhnend, keift der „Vorwärts": „Die deutschen Wasser-Cdauvintsten schreien sich heiser nach dem Besitz« von Samoa. Deutschland allein habe ein Recht aus diese Inseln, »« sei eine „nationale Schmach", wenn wir die Inseln nicht anuectirten — so hurrahen die bierpatriotischen Schreihals». Wir dächten doch, die Samoa-Inseln hätten un« genug Blamage und genug Schläge gebracht. Wem« nach mehr gelüstet, der gehe selbst hin. Aber Deutschland soll man nicht in solche Hoffnung«- und rühmlose Abenteuer verwickeln wollen, — wenigste»» nicht, wenn man einen Junten von Gesirdl hat für „nationale Ehre". Der „Vorwärts" als Inhaber des „Funkens von Gesübl für nationale Ehre". Schreibtasel Herl Da« muß man sich notiren, um es nicht zu vergessen. — Der Berliner Anwaltsverein sprach sich mit großer Mehrheit gegen jede Beschränkung der freien Advocatur autl. — Der Münchener „Mg. Ztg." wird von hier geschrieben: Vor nicht zu langer Zeit ist der Vorsitzende einer Strafkammer de« Landgerichts l durch Versetzung an eine Eivil- kammer „a emaßregelt" und dadurch veranlaßt worden, um seinen Abschied einzukommen. Es bandelt sich um den LandgerichtSdirector Schmidt, der in dem MajestätS- beleidigun g«procrß gegen Maximilian Harden ein Unheil verkündet und begründet hatte, da« höheren Ort« seiner Freirnülhigkeit wegen unliebsam berührte. Am I. Januar d>. I, acht Tage ehe ibm die Leitung eine« neuen Procefse« g« gen den obengenannten Schriftsteller wegen Be leidigung dct i Reichskanzlers zugesallen wäre, ist Herr Schmidt an eine Cw iltammer versetzt worden und hat darum kurz darauf seinen Abschied genommen. ' Tchkach an. 26 Mai. lTelegrarnin) Bel der Reichstag?» ersatzwahl i>» Wahlkreise Schlochau-Flalow erhielten nach der ..Schlochauer Zeitung" in der am 23. d M. staltgehabten Stichwahl Hilgendor ss (cons > 8346 Stimmen und v. ProudzinSki zPole) 6218 Stimmen: »rstcrer ist somit gewählt. * Pose»,, 25. Mai. Unter den Bewerbern um die zum Verkauf kr mmenden Güter in unserer Provinz und in Westpreuß» n treten in neuerer Zeit auch Stiftungen aus. Wie da« T)omstist zu Magdeburg und da« Stift Neuzelle bat jetzt a uch die Klosterkanimer zu Hannover Landbesitz in Äestpreußi n erworben. Die Thätigkeit der staatlichen An- siedelungr-<2ominission kann durch diese Erwerbungen, die gleichfalls deutsche Landwirtbe in die Ostmarken führen, nur in werthv oller Weise ergänzt werden. * Ha» „bürg. 26. Mai. (Telegramm.) Die Meldung de« „Beel. Tagebl", daß gegen den „Hamburger General- Anzeiger' ' die Untersuchung wegen Majestätsbeleidigung ein- geleitct sei. bestätigt sich nicht. Vorläufig ist nur die Dienötas >«-Nuinmer wegen des Auszuges au« der Caligula- Broschü' e beschlagnahmt Worte». In juristischen Kreisen sieht nr an der baldigen Aufhebung der ConfiScation rnkgcge« . * lllkatnz, 26. Mai. (Telegramm) Die beiden der Tpio» age verdächtigen Franzosen sind nunmehr au« der Unterso.chungShast entlassen worden. (?) * 1 armstadt, 25» ^vkai. Wie ein Provinzialblatt meldet, bat dir hessische Regierung aus den Ordensantrag de« Centn am« sich bereit erklärt, die vorhandenen Niederlassungen männk sicher Orden, die seither aus dem AuSsterbe - Etat stand» rn, weiter bestehen zu lassen. Auch sollen mit ihrer Genelhmigung neue Niederlassungen gegründet werden können. * Nürnberg. 25». Mai. Falsche Darstellungen bezüglich der Suspendirung des demokratischen Volksschullehrer« Linirrrt berichtigend, schreibt der „Schwöb Merk": Linnert batte: bei der Märzseirr der demokratischen VolkSpartei in Fürlih eine Rede gehalten, in welcher er Aeußerungen über König Ludwig I. von Bayern machte, welche die KreiSregicrung von Mittelsranken veranlaßten, die königliche Localschul- cvm.-Mission auszufordern, Linnert über jene Aeußerungen zu vernehmen. Linnert verweigerte jede Auskunft, sich aus da» staatsbürgerliche Recht der freien Meinungsäußerung bernsend. Die KreiSregicrung ist jedoch der Ansicht, daß un beschadet der Rechte eine« Staatsbürgers ein StaalSdiener de», Vorgesetzten gegenüber über eine ,n einer öffentlichen V'AkSversammlung gemachte Aeußerung aus Aussorderung beaGeine Auskunft zu geben habe. In dem Verhalten Linnert « wurde eine Renitenz erblickt und eS erfolgte deshalb die Suspendirung. * Ltnttgarl» 25. Mai. Heber eine von der Württemberg,- sichen Postverwaltung geplante Neuerung berichtet die .Franks. Ztg": Um einem unbestreitbaren Bedürfnisse ab- zuhelsen» kommen Kartenbriese zur Einführung, wie sic l'ereit« in Oesterreich besteben, sich bewährt haben und sehr I.-elirbt sind. Entsprechend dem württembergischen Postvcrkehr toerden Kartenbriese zu tu -f. zu 5-k und zu 3 auSgegcben werden. Die Kartenbriese sind bereits kergestellt. e« ist de« halb anzunebmen, daß ihre Einsübrung scbr bald erfolgt. Al« rin Zwischenglied zwischen Brief und Postkarte vereinigt der Kartenbries die da« Briefgeheimniß wahrende Geschlcssen- Leit de« Briefe« mit der Einfachheit der Ausfertigung der 'Postkarte. < Oesterreich.Ungar«. * Wien, 26. Mai. (Telegramm.) Der Petersburger Berichterstatter der „Politischen Eorrespondenz" constatirt, daß da« russische Eabinct sest entschlossen fei, sich in die Angelegenheit Serbien» so lange in keiner Weise ein- zumengen, al« keine anderen Mächte sich einmengen und eine Fernhaltung ohne Gefährdung der russischen Interessen im Orient möglich sei * Wien. 26. Mai. (Telegramm) Ministerpräsident vr. von Wekerle wurde Vormittags II Ubr vom Kaiser in Audienz empfangen. Der Vortrag währte bi» I >, Uhr. Die Aussicht aus eine befriedigende Lösung der schwierigen Situation soll günstig sein Wekerle reist AbentS nach Pest zurück, trifft aber bereit» ani Montag hier wieder ein, wo am Mittwoch die definitive Entscheidung stattsinden soll Nach der Audienz beim Kaiser hatte Wekerle noch eine Eonseren; mit Köln »kn * Wien. 26 Mai. Die Begründung der Haiidel- eondention zwischen Oe st erreich Ungarn »ndRuß la n d (s. auch die Volksw Beilage de» „Leixz. Tagebl" Red) ent wirft «in historische» Bild de« dandelSpolitischen Verballnisse« zwischen beiden Staate» und führt au«: Der Umschwlttig in der Zollpolitik Rußland« im Jahre 1893, insbesondere die am 5. Juni t893 abgeschlossene französisch-russische Convention machte den Abschluß eine- MeistbegünstigungSvrrtrageS mit Rußland wünschenSwerth. Die am lO Februar >894 erfolgte Unterzeichnung de» deutsch-russischen Vertrage- machte die rasche Ordnung deö Verhältnisses zwischen Oesterreich-Ungarn undNußland unabweiSlich nothwendig, damit Oesterreich-Ungarn der Mitaenuß de« russischen Eonventionaltaris» gesichert würde Die neue Eonvention ermäßigt oder bindet 7 t von den 2l8 Positionen des russischen ZolltarisS. Die Erniäßi gungen betreffen speciell Sensen, Siedeln, andere Fabrikate aus Eisen und unedlen Metallen, Maschinen, Mineralwässer und Obst Der russische Export nach Oesterreich-Ungarn wird, von einigen Artikel» wie Geflügeleier abgesehen, durch die Meistbegünstigung keiner wesentlich andern Zollbeband- lung als bisher tbeilhaslig. Tie Bindung der gegen wärtigen österreichisch - ungarischen Getreidezölle «rsolgte behuf» Sicherstellung Rußland« dagegen, daß die Serbien ringeräumten GrenzverkebrS - Begünstigungen nicht durch eine etwaige Erhöhung der österreichisch - ungarischen Getreidrzölle eine weitere Steigerung erfahren. Eine um- assendere Revision des bisherige» Handels- und Schiss- abrtsvertrage« mit Rußland ist in Aussicht genommen, weil mehrfache Bestimmungen desselben nickt mehr den gegen wärtigen Verhältnissen entsprechen Der Motivenberickt drückt die Erwartung au», daß die Stabilisirung des HandclS- verkebrö mit dem ausgedehnten, bisher in derlei Fragen eber abseits siebenden Nackbarrciche den heimischen wirthschastlichen Verhältnissen zum Nutze» gereichen werde. * Graz. 25». Mai. Für die zwei erledigten kärntischen Reichs- ratb-mandote Herniagor und Sanct Beit wurden deutsch- natinonal» Candidaten gegen die liberalen ausgestellt. * Pest, 26 Mai. (Telegramm.) Dem Abgcord- netenkausc ist ein Gesetzentwurf, betr. die Besteuerung de- TotalisatorS, eingegange». * Pest, 26 Mai. (Telegramm.) Graf Geza Zichy ist seiner Stelle al« Intendant des Pester Opernhauses und de- Nationaltheaters enthoben worden. Frankreich. * Pari«, 26. Mai. (Telegramm.) Brisson bat es ab ge lehnt, die EabinetSbildung zu übernehmen und den Rath ertheilt, dieselbe BourgoiS anzubieten, der sie jedoch ebenfalls ablehnte. Beide erklärten sich indessen bereit, im zukünftigen Eabinet ein Portefeuille zu übernehmen. Carnot wird beute Nachmittag wieder Dupuy zu sich berufen. * Part«, 26. Mai (Telegramm ) Ter „GauloiS" meldet, Carnot wolle eine Botschaft an die Kammer richten, in welcher er die Gründe darlcgen will, weshalb er gezwungen sei, ein reines Geschäft «Ministerium zu er nennen. falls der Versuch Brisson'S, rin Eabinet zu bilden, ebenfalls scheitern werde. * Pari», 26. Mai. (Telegramm.) Da« noch im Amte befindliche Ministerium Casimir Pericr bat für morgen strenge Anordnungen getroffen, um den geplanten Kundgebungen der Com niunarden an „der Mauer der Füsilirten" aus dem Kirchhofe PSre Lachaise vorzubeugen Die Communarden dürfen den Jahrestag der Niederlage der Commune nicht öffentlich feiern. — Arago erklärte einem Berichterstatter, er sei durch seine plötzliche Abberufung aus Bern schwer gekränkt worden. Er schreibt die Maß regel der Rachsucht Mölinc'S zu. dessen ZollkriezSgelüste er in der Schweiz beständig bekämpft habe. Belgien. * Brüssel, 26. Mai. (Telegramm) Ti« Königin von Sachsen, der König von Rumänien und Prinz Friedrich Leopold von Preußen wurden auf dem Nordbabnhof vom König, dem Grafen von Flandern und den Behörden empfangen. Die Truppen bildeten auf dem Wege zum Schlöffe Spalier. * Lätttch, 26. Mai. (Telegramm) Der Polizeidirector Orval ist gestern Abend von London zurllckgekchrt, ohne die Spur de« Barons Ungern-Sternberg zu finden. Rußland. * Peter-bur«, 24. Mai. Das „Journal de St. PöterS- bourg" zeigt sich von dem Sturz des Ministeriums Casimir Perier sehr unangenehm berührt und bezeichnet die telegraphischen Mittbeilunaen hierüber als eine sehr uner wartete Nachricht. Das Journal wirst die Frage auf, ob ein neue« Ministerium, in welchem das radicale Element herrschen oder wenigsten« eine bedeutende Stellung einnebmen werde, auf eine genügende Kammermajorität werde rechnen können.— Die Reform der jüdischen Wobltbätigkeitö- anst alten, dir durch den Tod des DirrctorS des De partement» der ausländischen Eonscssionen, Fürsten Kautakusen, einen Aufschub erlitten, soll »un in der Herbstsession des ReichSrath» in Angriff genommen werden. Alle Mischen WohltdätigkeitSanstaltcn sollen nach dem neuen Project der Aussicht der Organe unterstellt werde», welche die Angelegen heiten der öffentlichen Fürsorge in Rußland leiten Die vielen jüdischen WohlthätigkeitSgesellschasten, die bisher ohne Statut wirken, sollen binnen Jahresfrist dem Ministerium de» Inner» Statuten zur Bestätigung vorlegen, widrigenfalls sic geschlossen werden Die jüdischen BeerdigimgS-Gesell schaften sollen gänzlich aufgehoben werden, da sie auf die Masse der jüdischen Bevölkerung „einen unheilvollen Einfluß ausübten". Orient. * Belgrad, 26. Mai. (Telegramm ) Ter Polizei ist angeblich ein Bries de» serbischen GesandtschastS- secretair» in Petersburg Dragntin Ssilokositsch (?) an eine» radicalen Parteiführer in Belgrad in die Hände gefallen, worin die Frage des Dynastiewechsels in Serbien erörtert wird Die Entlastung Ssilokositsch S siebt bevor. Derselbe dürste aber kaum nach Belgrad zurückkebren. Directe Beweise dafür, daß der Petersburger Gesandte Pasisitsch an der Verschwörung betbriligt gewesen sei, liegen dis jetzt nicht vor, doch verdächtigt auch ib» der Brief des GrsandtsckastSsecretairS Auch Pasisitsch» Rückkebr nach Belgrad wird von seinen Freunden bezweifelt. (B L A ) Afrika. * Nach telegraphischen Meldungen au» P«rt Laitz ist der Ausstand der Koblenträger daselbst beendigt. Amerika. * Wastinptan, 26. Mai. (Telegramm ) Nach einer Meldung de» Reutrr'schen Bureaus nahm der amerikaiiischc Botschafter am Berliner Hofe, Rnnyon, au der gestrigen EabinetSfiyung Tbeil und gab über die Haltung Deutschlands in der Samoa-Frage Auskunft. Der auswärtige Ausschuß de» Senat» erwägt gegenwärtig den Rücktritt von dem Berliner Samoa-Abkommen. * Ncw-Pork, 26 Mai. (Telegramm ) In Lassallc sprengten die streikenden Ai beiter da« Eisenbahn gedäute in die Lust, inte», sie vor (?) demselben einen ganzen Wagen Pulver (?) zur ExplosionZlbrachten. Mehrere Personen sollen getöttet sein. * Vtztcag«, 26. Mai. (Telegramm) Die franzö sische Regierung bat einen Prooeß gegen dir Verwal tung der Weltausstellung eingeleilet wegen Zahlung eines Schadenersatzes von 5,m»»(»> Franc« für die bei der FeuerSbrunst i» der Ausstellung geschädigten französische» Aussteller. Preußischer Landtag. Bbaeartziietrnbans. Q Berlin, 26 Mai iTelegrammi Das Abgeordnetentaus nahm heul« da« iveslsaUsch« Fijchereigesetz in dritter Leimig an. SS folgte» Petitionen. Die Pelitioa der Lehrer her höheren Schulen, betr. die Unterstellung der letzteren unter di» Provinziallckn»lcollegiri» und di« Gewährung de« Titel« „Oberlehrer", wurde der Regierung al« Material kür di» baldige wünschenSwerth« Regelung der Verhältnisse der Lehrer an den höheren StaatSschutea überwiesen. Eine Petition de« Berliner FeuerbestattungS- vrrein« um Zulassung der sacnltativen Feuerbestattung wurde durch Ucbergang zur Tagesordnung erledigt — Nächste Sitzung DounerStag: Kleinere Borlagen, Petitionen. — Vicepräsident o. Heereman theill mit. es würden am Donnerstag vermnthlich drei Sitzungen >?). darunter hoffentlich di« Schlußsitzung stattsinden XII. (Kgl. sächs.) Armee-Lorps. Dresden, 26. Mai. Der König hat nachstehende Per sonal-Veränderungen in der Armee zu genehmigen geruht: A. Ernennungen, vesörtzernnge» und Versetzungen. Im activrn Heer». v Kaufmann, Lberst-Ltnt. aggr. dem Schützen- (Füs-)Regt. „Prinz Georg" Nr. 108, zum rtatsmäß StabSojficier diese? RegtS ernannt. Rohde, Hauptm. und Comp.Ches vom 4. Ins-Regt. Nr. 103, »in Patent seiner Charge verlieben. Graf v. Pseil und Klrin-Ellgiits. Prem.-Ltnt. vom 2. Gren-Regt. Nr. lOt „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", zum Hauptm. und Comp.- Ches befördert. Thewalt, Hauptm. vom 7. Jns.-Regt „Prinz Georg" Nr 106, zum Comp.-Ches ernannt. Lhatholt, Prem-Ltnt. vom 7. Jnsant-Regt. „Prinz Georg" Nr. 106, mit der Erlaiibniß znm Jvrttragen seiner bisherigen Uniform, in das 2. Gren.-Regt. Nr. 10t „Kaiser Wilhelm, König von Preußen" versetzt. Wittmaack und Häßler, Sec-Ltnts. vom 7. Jnf.-Regt. „Prinz Georg" Nr. 106. zu Prem -LtntS., vor- läufig ohne Palent, Fuchs, Port-Fähnr. von demselben Regt., znm Sect.-Ltnt. befördert. — Die Unter» sfic.: Lüder u. Gontard vom 2. Gren -Regt. Nr. 101 „Kaiser Wiidelm, König von Preußen'", Bogt von, 3. Ins-Regt Nr. 102, „Prinz-Regent Luitpold von Bayern", Scheibe vom II. Jns.-Regt. Nr 139, v Kirchbach, Lberjäger vom 2. Iäg.-Bai. Nr. 13, zu Port.-Fähnrs. er- nannt. — v Tümpling, Rittm. ä I» suite de- 1. Königs Hui- Regis. Nr. 18, coinniandirt als Adjutant der I. Lav -Brig Nr. 23, ein Palent seiner Charge verliehen. Frhr. d. Salza und Lichtena», Prem.-Ltnt. vom I. Ulan-Regt. Nr. 17 „Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn", Gras Wilding von künigSbrück, Prem.-Llnt. vom Garde-Reiier-Regl.. diesen unter Versetzung in das I. Ulan-Regt. Nr. 17 „Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn", z» überz. Rittmeistern, vorläufig ohne Patent, befördert, v. MotsserSdorsf, Prem.- Ltnt. vom I. Ulan.-Regt. Nr. 17 „Kaiser Franz Joseph von Oesterreich. König von Ungarn", mit der Crlaubniß zum Fort- tragen feiner bisherigen Uniform, in das Garde-Reiler-Regt. ver setzt. Schösser, Port.-Fädnr. vom 2. Ulan.-Regt. Nr. 18, zum Sec-Ltnt. befördert Stöcker, Unteroffic. vom 2. Königin Huj.- Regt. Nr. 19, zum Port-Fähnr. ernannt. Neubauer und Meist, Hauplleui« und Bail-Chefs vom 3. Feld-Art.-Regt. Nr. 32, Patente ihrer Charge verliehen. Winkler, Unteroffic. vom Pion.- Bat. Nr. 12, zum Port-Fähnr., Heintze, Sec.-Ltnt. vom Train- Bai. Nr. 12. zum zweiten Traindepol-Lsficier beim Traindepot. Jngenbroiöd, Maior z. D. und Bezirksossicier vom Landw - Bez. Döbeln, zum 2. StabSosficier beim Bez. - Commando Dresden-Altst, ernannt. König, Prem-Ltnt. von der Res de- Carabinier-Regts., zum Rittm., die Sec.-Ltnt». der Res.: Tannenberg des 3. Ins-Regt». Nr. 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bayern", Goetz des 8. Jnf.-Regt». „Prinz Johann Georg" Nr. 107, v. Auenmittler de« Garde-Reiter-Negts., Reißig de- 1. Ulan.-RegtS. Nr. 17 „Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn", zu Prem.-Lieutenants; die Prem -LtntS. von der Ins. I. Aufgebot«: l)r. Eismann de- Landw.-Bez. Bautzen, I»r. v. Vieth des Landw-Bez. Dresden- Neust., zu Haupttruten, die Sec.-LtntS. von der Ins. 1. Aufgebots: Ficker des Landwehr-Bezirks Bautzen, Fleischhauer und Andrich de» Landw.-Bez. Leipzig, Hirschberg des Landw-Bez. Dresden-Altst., Holtze, Sec.-Ltnt. von der Ins. 2. Aufgebots de» Landw.-Bez. Leipzig, zu Prem.-Ltut., Poege, Prem.-Ltut. von den Pion. 2. Ausgeb. deS Landw.-Bez. Glauchau, zum Hauptm. besördert. Stahl, königl. preuß. Sec.- Ltnt. der Res. a. D., in der königl. sächsische» Arme« und zwar als Sec -Ltnt. der Res. de» 7. Ins -Regt». „Prinz Georg" Nr. 106 ongestellt. ». Abschird»bkwiiltgi»i,en. Bau mann, Oberst-Ltnt. und elaisinäß. StabSosficier de» Schützt»^Aüi.->RegtS. „Prinz Georg" Nr. 108, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, mit Pension und der Erlaubaiß zum Fort tragen der bisherigen Uniform mit den vorgeschriebe»«« Abzeichen, zur DiSp. gestellt, de Ruddrr, Hauptm. und Comp.-Lhef vom 2. Greii.-Regt. Nr. lOt „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", mit Pension und der Erlaubniß zum Foritragen der bisherigen Uniform mit Len vorgeschriebencn Abzeichen. Gras von Holtzendorfs, Sec.-Ltnt. vom 2. Iäg.-Bai. Nr. 13, Sachse, charakterij. Major z. D., uiiler Enthebung vo» der Stellung als 2. StabSosficier beim Bez - Coiniiiando Dresden-Allst., Fortgewährung der gesetzlichen Pension und init der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 4. Jni.-Regt». Nr. 103mit den vorgeschriebenen Abzeichen, — der Abschied bewilligt. — Kraner, Preni.-Ltnt. von der Inf. I. Aufgebots deö Landw.-Bez. Döbeln, den Prem.-Ltnts. von der Ins. 2. Aufgebots: Papperitz des Landw.-Bez. Plauen, v. Zimmermana des Landw.-Bez. Leipzig. Caspar des Landw.-Bez. Freiberg, den Sec.« Ltnts. von der Inf. 2. Aufgebots: Ricolai. de«Landw.-Bez Plauen, Friedrich und Allihn des Landw.-Bez. Leipzig, den Prem.- Ltnt». von der Feld-Art. 2. Aufgebots: Söldner des Landw.-Bez. Zwickau, John des Landw.-Bez. Leipzig, — behufs Uebersührung zum Landsturm 2. Ausgebots, der Abschied bewilligt. O. Im LanitätSkörp«. Arnschink, Assist.-Arzt 1 El. vom 8. Jns.-Regt. „PrinzJohann Georg" Nr. 107, commandirt zur Universität Leipzig, au« allen Mlitairverhältniffen entlassen Die Asjist-Aerzte 1. Llass». 1)r. Otto vom 1. Königs-Hus-Regt. Nr. 18, unter Lommandirung zur Universität Leivzig, in das 8. Ins-Regt. „Prinz Johann Georg ' Nr l07, De. v Ammon vom 9 Jnsant. - Regt. Nr. 133 in das 1. Königs-Hus.-Regt. Nr. 18 versetzt. — Zupitza, Assist.-Arzt 2. Cl. vom Schützen-(Füs.-) Regt. „Prinz Georg" Nr. l08, die Assist.-Aerzte 2. El. der Res.: l)r. Scheumann des Landw- Bez Großenhain, vr. Fritsch», Vr. Sirvers, Iw. Pedretti, Buchbindee und I)r. v. Manger deS Landwehr-BezirkS Leipzig, Or. Nötiger de» Landw -Bez. Borna, Iw. EverS und vr. Lud wig des Landw -Bez. Wurzen. Vr. Holz des Landw.-Bez. Anna- berg, Stahl und Vr. Cleinen de» Landw -Bez DreSden-Allstadt, Vr Recht, oly des Landw.-Bez. Tresdeii-Nensladt, vr. Eichhofs, A'sist -Arzt 2 Cl. der Landwehr 1. Ansgebots des Landw-Bezirks Glauchau zu Aff'ist-Aerzte» I. CI beiordert; vr. SieberS. A»ist - Arzt I. Cl der Landw. I Ausgebot« de« Landw .Bez. II Chemnitz in die Reserve zurückversetzt; vr. Rothe, Assist -Arzt l LI. der Landw. 2. Aufgebots des Landw.-Bez. Borna, bchuss Uebersuhrung zum Laiidsturin 2 Aufgebots, der Abschied bewilligt. Ledens-VerleihnKgeii. Der König hat dem Lderstlieutenant z D. Baumaan, bisher etatsinaßiger Slabsoificier des Schütze»-(Füs »)Rgts. „Prinz Georg" Nr. 108, das Lsficierkreuz des Albrechls-Lrdens und dem Major a D. Sachse, bisher 2. Stabsosficier beim BezirkScommando Dresden-Altst., das Ritterkreuz 1. Cl. de» Bervtenst-Ordens verliehen. Der König bat den nachbenannten Osficierea, Beaniten und Unterosstcieren dir Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen nichlsächsischen Insignien ertheilt und zwar: de» Lomthurkrenzes 2. Classe de« Königlich Wnrttembergisen Friedrichs- Orden«: dem Oberst v. Broizem, üommandeur de« Garde- Reiter-Regt« ; de- Ritterkreuze» I. Clail'e desselben Ordens: drin Hauptmann v der Decken. lloi»v -Ches vom 2. Jäger- Bat Nr. 13 und dein Premierlieutenant v. Arnim vom Garde- Reiter-Regt.; desüomthurkreuzeS 2. C lasse des herzoglich Sachse».Erneslinische» Haus-Orden»: dem Lberstlieutenant Lachse, Abtheilungsches im Kriegs-Ministerium; des Ritter kreuzes I Clane desselben Orden»: dein Hauplinann v. Tettenborn, Conip-Ches vom 1. Iäg.-Bat. Nr. 12; des Ritterkreuze» 2 Clasje desselben Ordens: dem Premier« lieiilrnaiit Frhr. v. Berlepsch und dem Zahlmeister Lindner, beide vom 1. Jäg-Bat Nr 12; der silbernen Verdienst- Medaille desielben Ordens: drin Feldwebel Schilbach und den Viceieldwebeln Finke und Hornig vom I. Jag.-Bat Nr 12; des Commondeurkkenzes 2 CIa,se de» herzoglich An- baltischen HauS-Ordens Albrecht de» Baren: dem Lberst- lieiiteiiant a. D v. Schimpsf. Lunst und Wissenschaft. * Wien, 25 Mai. Wiener Künstler und Kunstfreunde beab- » sichtigen, den 4M. Geburtstag Han» Lachs' am 5 November I durch ein» würdige Aussüdrunq ausgewäblter Spiel« de« Nürnberger > Meister» zu feiern Der Rrinertrag foll der P.nsionSonstalt deuticher tsoimiakistn» und Schriftsteller und der Genossenschaft deutscher Zühnenongrhörigen zu gleichen Theilen zuflteßea. (K. Z ) Lunst-Verein. K Im Oberlichtsaole ist eine Sonderousslellung von Oel. zemälden Karlsruher Künstler veranstaltet worden. Ferner ind Oelgemäld» und Skizzen au» dem künstteriichea Nachlasse von Juliu-Schottz in Dresden, ferner eine Gobelin-Imitation von I. G. Schn dt in Leipzig, eine Reihe von architektonischen Eni- würfen von Heinrich Ttcharmann in Leipzig, ein» Anzahl vou Gemälden von Meistern der Gegenwart, vier plastische Entwürie: „Genin»". „Morgenthau", „Rübezahl " und „Seereise" von Werner Stein in Leipzig und eine allegorische Figur von O. Stichling in Lharlottenburg au-grstellt. Deutscher Patrioten-Lun- zur Erricht««»» eine» völkerschlachtdenkmak« bei Leipzig -e Dem Bunde haben sich als Ebrenförderer ange- cblossen die Herren Oberfinanzrath Deumer, ReichStagS- abgeordneter Prof. vr. Ernst Hasse, kaiserl. Bankdirector Heller, LandgerichlSpräsident Priber, Oberreichsanwalt Tessendorf, Geheimer Oberpostratb Walter» Iustizrath vr. Zenker, Prof vr. Wach, Geh. Hosrath Prof. Vr. I. WiSlicenuS. Dem GesaniintauSschuffe de- Bundes gehören ti- jetzt 56 angesehene Bürger der Ttadt an, die meist Vorsitzende leipziger Vereine oder Deutscher Verbände sind. Die zu- limmendcn und beifälligen Zuschriften an den geschäfis- übrenden Vorstand kaffen erkennen, wie sehr man geneigt und bestrebt ist, eine alte Ehrenschuld abzutragen. Gerichtsverhandlungen. »Snipliche» Vanp,ericht. Strakkammrr m. V. Leipzig, 26. Mai. Am 12. April d. I. wurde der am 9. Januar 1854 in Elbing geborene, wiederholt, darunter auch im Jahre 1876 vom Schwurgericht Danzig wegen Rückfallediebftahls mit 10 Jahren Zuchthaus vorbestrafte Fabrikarbeiter Johanne? Ernst Lucatis wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt und gefährlicher Körperverletzung unter Ausschluß mildernder Umstände u 1 Jahr Gefängnis, veruriheilt. Es wurde in der damaligen Serhandlung folgender Thatbestand festgestellt. In der Nacht vom 26. zum 27. Februar kurz nach Mitternacht beobachtete der Schutz- mann Sch. in der Hohen Straße zu Lindenau auf seinem Patrouillen- gange, daß drei Personen sich in ausfallender Weise in der Nähe d«S H.'schrn Prodiictengeschäst» Herumtrieben. Sch. fühlt« sich aber zunächst noch nicht veranlaßt, gegen di» Leute — eine Frau uud zwei Männer — einzuschreiten. Bei einem zweiten Gange durch die Hohe Straße bemerkte er aber, Laß «in Fenster zur H.'schen Wohnung zerbrochen war, und er hielt daher, als ihn, ein Mann und «ine Frau, welche zu den vorher beobachteten Personen gehörten, »ntgegenkamen, dies« fest und brachte sie zur Wache. Wahrend diese nun dort um ihre Personalien befragt wurden, kehrte Sch. »ach dem H.'schen Productengeschäst zurück und traf in der Hohen Straße nun auch den anderen Mann. Auf diesen ging denn auch Sch. direct zu. uin zu fragen, was er denn da mache ? Ehe ober Sch. über da» Wörtchen „Was" hinaus war, erhielt er jchon von dem Mann mit dem AuSruf „Das mache ichl" mit einer Flascht einen Schlag an die Schläfe, der ihn einigermaßen betäubte. Die Flasche zersprang dabei und Sch. bekam eine scharfe, ätzende Flüssigkeit — vermuthlich Branntwein — in dieAugen. Sch. Halle nun bestimmt Lucatit, der seit mehreren Jahren in Lindenau wohnt, uud eine ziemlich auffallende Figur hat. wiedererkannt. Lucatis leugnete aber hartnäckig, den Schutzmann verletzt zu haben, behauptete viel- mehr, er sei an jenem Abend in Wittenberg bei Verwandten ge- wesen, und zwar sei er um .5 Uhr 40 Minuten vom Berliner Bahnhof abgefahren. Er hätte Sachen, die einem früheren Minder gehört hätten, bei seinem Schwager W. in Wittenberg zurückgelaffen gehabt und diese persönlich holen wollen. Am Morgen Le? 27. Februar sei er dann wieder nach Leipzig zurückgereist. Dieser Reisegrund erscheint recht wenig glaubwürdig. Die Schwägerin und die Nichte des Lucatis bestätigten auch, daß der Letztere an, Abend des 26. Februar in Wittenberg gewesen sei, mithin di« Thal in der Nacht zuin 27. Februar nicht bade auSsühren können. Da gegen bekundeten aber zwei andere Zeugen, daß sie Lucatis noch um b Uhr in dein H.'schen Productengeschäst, bezw. um 7 Uhr in dem Hause, in welchem er als Hausmann angestellt war, gesehen haben. Di» beiden zur Wache sistirten Personen waren die Ehefrau des Lucoti's und dessen Schwager W. aus Witten berg. Der Lriminalwachtmeister I.. der eine Stunde nach der That die Wohnung des Lucatis durchsuchte, gewann den Eindruck, alt ob derselbe eben abgereist sei. In der That ist wohl auch Lucatis, lediglich in der Absicht sich rin Alibi zu schaffen, au. Morgen des 27. Februar noch Wittenberg gereist und kurz daraus nach Leipzig zurückgekommen. Es wäre ihm dies auch geglückt, wenn nicht die Zeugen ihn um 5 bez. 7 Uhr hier noch gesehen hätten. So konnte das Gericht den Altbibeweis nicht als erbracht ansehen und verurlheilte Lucati» zu der angegebenen Straic. Diesem Urtheile hat sich Lucatis auch noch an demselben Tage unterworfen und die Strafe sofort angctreten. Die Flasche, mit welcher der Schutzmann geschlagen worden war, ist in derselben Nacht nebst anderen Gegenständen dem Prvdncten- Händler H. mittelst Einbruchs gestohlen worden. Zweifellos hat der Einbrecher, »in sich vor Verhaftung zu schützen, den Schutz mann Sch. mit der Flasche geschlagen und ist dann ent- flohen. LS wurde daher gegen Lucatis auch Anklage wegen im wiederholten Rücksallsdlebstahl« erhoben, die jetzt erst zur Verhand- getangte. Auch diesmal juchte Lucatis sein Alibi nachzuweise» und veranlaßt» dadurch wiederum eine außerordentlich eingehende Beirrte- ausnahine In derselben wurde der im Vorhergehenden geschilderte Sachverhalt abermals festgestellt. Es kam aber weiter noch zur Sprache, daß Lucati» mit der Oertlichkeit bei H. genau vertraut gewesen ist. Gestohlen wurde außer der Flasche mit Kornbrannt- wein eine goldene Damenremontoirnhr, zwei goldene Damen- cylinderuhren, ein silberne- Armband, »ine Toubls-Kette, vier unechte Damenuhrketten und 20-6 Geld. Di« gestohlenen Schmuck- jachen bat aber H. dem Angeklagten, der ihn wiederholt besucht hat, erst Tag« vorher gezeigt. Ein« der gestohlenen Ketten aber wurde von dem Wachtmeister I. bei der Durchsuchung der Wohnung des Lucati» an der Kückenthür vorgefunden. Auf Grund der Beweisaufnahme gelangte der Gerichtshof zur volle» richterlichen Uebcrzeugung, dav der Angeklagte Lucatis auch den Einbruchsdiebstahi begangen habe. Mildernde Umstände drin An- geklagten zuzubilligen, war noch dessen Vorleben nicht angängig, dagegen mußte strafschärfend die Frechheit, mit welcher der Eindruck, ansgtslihrt worden war, und das hartnäckige Leugnen des An- geklagten erwogen werden. Unter Auibebung der am 12. April gegen ihn erkannten einjährigen Gcsängnißstraie wurde daher Lucati-! zu 3 Jahren 10 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Edr- vertust verurtheilt, auch wurde seine Srellung unter Polizeiaufsicht für zulässig erachtet. Di« seit dem 12. April verbüßte Straizeit kommt aus die jetzt erkannte Strafe in Anrechnung. Leipziger LchützeufeK 1894. Es gilt heute di« Auserstebung »ine« alten, volksthümlichen Festes, des Leipziger Schützenfeste-, zu feiern, welche- an die Stelle de- vordem gepflegten PreiSschießens der Leipziger Schützeagejellschast tretend, «inen srnder ausgiebig geübten Brauch erneuern und einen Mittelpunkt froher, geselliger Vereinigung Le» BürgerihumS mit heimischen und fremde» Schützeiikreisen bilden soll. Die Leipziger Schützenfest« sind uralt. Durch da- ganze sechzehnte Jahrhundert wurden von den Armbrustschützen au' der Psingstwiese, rechts von der Landstraße, dir aus Alt-Leipzig nach Lindenau führt, meist um die Pfingstzeit da« sogenannie Vogeltchießen abgebalten, nachdem im Monat Juli I4S8 dn? erste große Schießen mit gezogenen Röhren snach der Scheibe und mit Rüstungen noch dem Vogel vorangegangen war Als »in regel mäßig begangenes Fest tritt aber da« Vogelschießen erst seit drin Javre 1604, insbesondere ober I6l2 dervor. Es wird zu einem wirklichen Leipziger Volksfest, bei dem sich die Bewohner drr Stadt aus der Wiese zwischen den Zelten und Glücksbuden umber- tlimmetn In den folgenden Jahren gerät- dasselbe arg in Veriall. bi- es 1787 zum letzte» Mal« stattfiadet. Wohl wird in der daran' folgenden Zeit der Versuch gemacht, im Jahre 1801, mit dem Hinweis aus das Ericheinea »ine« neuen Jahrhunderts, da« Fest wieder «inzufndrrn. ober ohne Erfolg. Seitdem war da« Schutzen- sest -I» Volksfest der Leipziger in Vergessenheit. Es war rin frvdlichet Treiben, ein lustige« Leben, da» sich tri den alten Schützenfesten au« deutscher Eigenart heran« im bunten Wechiel von derdrin Scherz und ausgelossenrr Freud« ans» Reichste entfaltete Tie Lust an beiden erscheint gteichwm al« rin onderrr Ausdruck für dir uiisern heutige» Schützenfesten so nnentdehrlich gewordene patriotisch« HerzenSerwärmnng «ad GeistrSerhebung La» «va» d schul, in uns« gehörigkei rnieres Gesa wenigstens r betreten, au urwüchsigen l seifig esüh unter Seine- .inzclnen Sl eöerlen: da auch die Si die der Vor, welche sich Lasst ergebe Tas Heu Tage in Ans schießen d- bann am Di leinen Won großes Abl bildet ein üchutzengesel Bei den Nummer b kklbcrt Mr wattige Re Erinnerung laßt zu scb ,.r tzcivsig: F: Ne«: Letter ö-ahlis: F tioiincwit; IB all, N Latent H Bade« §0?
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder