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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.04.1893
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930401020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893040102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893040102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-04
- Tag1893-04-01
- Monat1893-04
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2324 VolkswirWastliches. AI« Kr btssa Lbül besttsaat» keadtmgeo find z» richte» «» d« verantw örtliche» Nrdacteur deffelben L. G. La« t» Leipzig. — Evrechzett: »»r »m» 10—11 U-r von», «d »o» L—k Uhr «ach»». Adolph Wagner's Lehr- und Handbuch der politischen Oekonomie. Ht Jeder neue» Erscheinung von Adolph Wagner - Lehr- und Handbuch der politischen Oekonomie bringt man in weiten Kreisen der Gebildeten lebendiges Interesse entgegen, eine Thatsach«, die bei dem Forschungseifer Wagner'S und bei dem Standpuncte, den er in der wissenschaftlichen Welt einuimmt, erklärlich ist. Bekanntlich er« scheint jetzt in der C. F. Wiuter'schen BerlagShandlurig hier« selbst das große Werk in ganz neuer Bearbeitung: e- sind bereit- niedrere Abschnitte davon erschienen. Da» ganze Werk zerfällt jetzt in süns „Hauptabtheilungen", innerhalb deren wieder je nach Be- dürsniß „Thetle" unterschieden werden. Diese „Theile" bilden entweder je einen Band oder mehrere Bände. Bon der ersten Hauptabiheilung: Grundlegung der politischen Oekonomie" erschien die erste Hälfte des ersten TheileS Ende des vergangenen Jahres und jetzt schon liegt uns die zweite Hälfte vor. Damit ist der erste Tdeil der Grundlegung in der neuen Be« arbritung dieser dritten Auslage beendigt. Vergliche» mit den früheren Auflagen, sind im jetzigen ersten Theile auch einzeln« Aenderungen der formellen Anordnung des Stoffes vvrgenommen worden und größere Abschnitt« über die Motivation im wirthjchasl liehen Handeln (ökonomische Psychologie), über Ausgabe, Methode und System der politischen Oekonomie, sowie über die Bevälkeruugslehr« sind ganz ueu htazu- gekommeu. Einschaltend sei hier bemerkt, daß dir einzelnen Hauptabtheilungen, und, soweit als möglich, auch di« einzelnen Theile derselben je wieder für sich «in Ganzes bilden und sind, wir bisher, auch jede und jeder für sich im Buchhandel verkäuflich. Der vorliegende Band enthält die Bevölkerungslehre, einer der wichtigsten Zweige der Bolkswirthschast überhaupt. Da» Er» gebniß der Lehre Adolph Wagner's von Bevölkerung und Bolks« wirthjchaft ist: Robert Malthu» behält in allen Stücken Recht. Wie sehr der Lersasser des Werkes dies betont, geht aus allen die BevölkrrungSlehre behandelnden Abschnitten hervor. Die groß« bleibende Bedeutung von MalthuS ist, so schreibt Wagner, daß er den optimistischen Ansichten über den Segen der Bolks- vermehrung entgegentrat, die Kehrseite ausdeckte, den nothwcndigen Zusammenhang zwischen Volkszahl, Dichtigkeit, Vermehrung und Unterhalts«, speciell Nahrungsmittel und deren Beschaffbarkeit und Vermehrung nachwies, die Geiahren zeigte, welch« aothwendig au« einer Ucberholuog der Nabrungsmittelvermehrung durch die BevölkerungS« Vermehrung hervorgehen müßten und nach geschichtlicher Erfahrung hervorgegangen wären, die namentlich aus den Gejchlechtstrieb zurück« .zusührenstad« rke Volksvermehrungstendenz einerseits, di« Schwierig« keit einer stets damit Schritt hallenden Vermehrung der Unterhalts« m!ttel hervorhob und eine Lehre von dea Hemmungsmitteln (ckoeks) der Volk-Vermehrung entwickelte, nach welcher dieselben zweierlei Art seien, repressive, positiv«, insbesondere Lasier und Elend, woraus sich mehr Todesfälle, und p.äventive, negative, mo ralische Selbstbeschränkung (moral revtraiul) in Bezug auf Ber- heirathuug und Kindererzeugung, woraus sich weniger Geburten ergäben, während gewisse Laster. Ausschweifungen nach beiden Setten hemmend wirkten. Auf diesem Standpuncte fußend, erörtert Wagner in dem vor« liegenden Bande zunächst die Stellung der Bevölkerung zur Volk«, wirthjchast; sodann werden die volkSwirthschastlichen Seilen deS Be- vslkerungSivesens entwickelt und reiche bevölkerung-statistische That> suchen und Untersuchungen mitgetheilt. Besonderes Interesse ge währen die volkSwirtdjchastlichrn Folgerungen, die Wagner aus seiner BevölkerunqSlehre zieht. In einem weiteren Lavilel gelangt zur Erörterung: „Der Bedarf und daS Verlheilungsproblem oder die Einkommenlehre vom Bertheilungsstandpuncte betrachtet." Das fünfte Buch handelt dann von der Organisation der VolkLwirth- schast und das sechste vom Staate, volksivirthschastlich betrachtet. Durch die wesentlich erst im vorliegenden Bande erfolgte Aus nahme der BevölkerungSlehre ist auch Inhalt und Umfang Dessen, was dieser zweite Haldband im Vergleich mit der früheren Auslage bringt, sehr erweitert worden. Die Einleitung zu dem 4. Buche, Bevölkerung und Bolkswirthschast, und da» erste Eapitel, Volks« wirtdschastliche Bevülkerungslehre, umfasseu 221 Seiten compresseren Drucks, an Stelle der kurzen Bemerkungen in der zweiten Auslage. Auch da- zweite Eapitel dieses vierten Buche» (Bedarf und Bcr- »Heilung-Problem), welches an Stelle des 5. Hauptabschnittes getreten ist, hat eine gründliche Umarbeitung und Erweiterung erfahren, namentlich in den eingehenden principiellen Erörterungen über die Regelung der Vertheilung. Di« beiden Bücher 5 und 6, Organisation der Bolkswirthschast und der Staat, volkswirthschaftlich betrachtet, find »war ebenfalls überall revidirt, stellenweise umgearbeitet worden. Aber im Wesent lichen ist ihr Inhalt doch derienige der zweiten Auslage geblieben Ohne kleinere ivrmell«, hier und da fachlich« Aenderungen, Zusätze rc. ist aber auch in diesen vier Büchern kaum ein Paragraph geblieben. Die äußere Veränderung de- ganzen Werkes in dieser dritten Auslage ergiebt sich, abgesehen von der stärkeren Anwendung der compresseren Petitschrist, schon in der großen Ausdehnung diese« ganzen Tdeil« auf 924 gegen 342 in der zweiten und 290 Seiten in der ersten Auslage Die so gut wie völlig neu in dies« Auslage bineingezogenen einleitenden Erörterungen, dann namentlich die Aus führungen über di« wirthschastllche Natur des Menschen, die Motu vation, die Methoden rc. umfassen indessen allein bOK Seiten gegen blo- 16 Seiten der zweiten Auslage. Was dagegen auS Vieser dritten Auslage in die neue, wenn auch mehr oder weniger um« und übergearbeitet, übergegangen ist, beträgt daher nur 418 Seiten gegen 326 Seiten in der vorigen Auflage. Das Buch ist somit freilich ein inhaltlich ganz neues geworden. Schon au» diesen kurzen Andeutungen geht hervor, wie umfang reich die wissenschaftlichen Forschungen sind, die Adolph Wagner neuerdings t» diesem Halbdaude utedergelrgt hat. von ihr geliefert worden und ebenso versorgt« sie mit ihren rrnommirtea verbesserten Kalisoraierpochwerkeu die königlich sächsischen Hüllen und Werke io Westfalen, Frankreich, Griechenland, Lleinasien. Das Arbeiter« und Beamtenperjonal de- Etablissements beläuft ich auf ca. 120 Köpfe; «ine selbstständige staatlich vorgeschriebe»« Krankenkasse, sowie die sächsisch-thüringische Eisen« und Stahlberufs« aenossenschaft sorgen für dasselbe in Krankheit«- und Unglückssällen. Zwei Dampfmaschinen, achtundvierzig Werkzeugmaschinen und eine Turbine ergänzen und unterstützen die menschliche Arbeitskrajt. Als Rohmaterial wird verarbeitet: Roheisen, Schmiedeeisen, Stahl und Rolhguß. Nicht zum Mindesten haben zu dem Aufschwung, dea daS Werk nahm, die zahlreichen Patent« beigetragen, die die Firma im Lause der Zeit erwarb, so da« Patent Nr. 2V 594, betr. Umsteuerung für Dampfmaschinen mit Expansion, ein« für zwangläufige Ventil, leuerung, skr einen Eonirol« und Sicherheittapparat gegen Zuhoch treiben von Fördergesäße»; für Ringschiebersteuerung bei Lusl- compresse» und Gebläsemoschinen; für ein Fördergestell mit elastisch unterstütztem Boden und Sitz; für elastische Ausletzvorrichtungen bei sördergefähen, welch' letztere- soeben erst angemeldet worden t, u. A. m. Die Werkstätten von Franz Fröbel gehören zu jenen Etabliffe« ment«, die den Ruhm Sachsen- als Industriestaat weit über die Grenzen de- deutschen Vaterlandes hinausgetragen haben. Aus kleine» Anfängen hervorgegangen, beweist diese Firma wiederum, daß ein kluger Kopf und eine feste Hand, verbunden mit ziel- bewußtem Vorgehen, auch beute noch bei unserem ans- Aeußerste ,etriebenen Concurrrnzkampfe ein Werk von domioirendem Einfluss« 'chassen können. Japans Mineralreichthiimer. Im Gegensatz zu China, welche« die europäische Cultur ver- chmäht und sich der Einführung derselben widersetzt, streben be kanntlich die Japaner mit der größten Energie und einem erstaun« lichen Fleiß, der europäischen Lultur in ihrem Lande einen Weg zu ebnen, um so mit der Welt erfolgreich concurrlren zu könne». Tie reichen Naturschätze Japans werden dem Lande dazu verhelfen, die modern« Lultur auskommen zu lasten, indem die Japaner allinälig lernen, ihre Naturreichihümer zu verwertheu. In erster Reihe kommen für Japan seine Erze und Mine« kalten io Betracht, welche ihm für die Zukunft eine selbst ständige Stellung sichern und es davor schütze», in die völlige ökonomische Abhängigkeit von Europa zu gerathcn. Die Aus beutung der Steinkohlen in Japan wird schon jetzt dem eng lischen Kohlenmarkt fühlbar, lropdem diese Industrie dort noch in den Anfängen begriffen ist. Ein Land, und wenn eS nur als einzige bergmännische Ausbeutung Steinkohlen liefert, muß ent- chieden eine Bedeutung erlangen. Erst vor 15 Jahren nahmen amerikanische Bergingenieure die Ausbeutung der japanische» Elein- kohlenbezirkc in Angriff und schätzten die Dichtigkeit des angegriffene» Lagers allein als so groß wie die der gesammtcn englischen Steinkohlenlager, welche Behauptungen von anderen Seiten vollauf bestätigt wurden. Japan besitzt nun vorläufig außer seinem eigenea, relativ noch kleinen Bedarf an kohlen seine Hauptabnehmer in den Dampfern aller Nationen, für welche da- Borsinden der Steinkohlen unterwegs oder am Reiseziel eine wichtige Frage ist, und die aus diese Weise unausbleiblich auch andere Hondelsbezte- Hungen der betreffenden Nationen mit Japan anbahnen. Au Erzen ist Japan ebenfalls reich, und wiewohl die Montan- industrie io diesem asiatischen Lande noch in den Kinderschuhen ist, o hat doch dieselbe dort schon jetzt nicht unbedeutende Resultate ansznweiseu. Seit dem Jahre 1883 Hot Japan eine große Anzahl Staatsgrnben verpachtet. Im Jahre 1889 sind im Besitz des Staates nur noch 3 Kohlen-, 4 Silber- und Goldgruben und 3 Kupfer-, Eisen- und Antimonbergwerke geblieben. Die solgende Tabelle bietet die Angaben sür die Mineralienausbeute auf den StaatSgruben und in den Privatwerken im Jahre 1889, bis zu welchem Jahre die statistischen Daten augenblicklich reichen: Fra«) -Fröbel. Eisengießerei und Maschinenfabrik, Tonstauttnhütte »et Aretber« t. L. (Separotabdruck aus dem Prachtwerke: „Die Groß - Industrie des Königreich- Sachsen in Wort und Bild", Eckert öd Pflug, Kunstverlag, Leipzig.) (Nachdruck nur unter Quellenangabe gestattet.) Wer des „edlen Bergwerkes" unkundig ist, der hat meist einen sehr unklaren Begriff von diesem Zweige menschlicher Erwerbsthätig- keit; denn eS ist schon an und kür sich schwierig, die Arbeit des Bergmanne» in dunller Tief« dem Nlchtiachmanne zu schildern, so kommt noch hinzu, daß der heutfge Stand der Montanindustrie himmelweit verschieden ist von dem früherer Jahrzehnte, und daß all« Vorstellungen davon, die zumeist noch au- der alten Zeit aus un» überkommen sind, durchaus irrig und oft geradezu naiv sind Vor Allem bot man keine Ahnung davon, welch gewaltiges, kirnst- reiches Maschinenmaterial ein Schacht in seinem Inneren birgt — Maschinen, die mit denen der größten FabrtketablissemeotS con- cnrriren können, und dt« trotzdem mühsam, in einzelne Tdetle zerlegt, nur stückweise in die Liesen der Erde gebracht werden können. Lines der berühmtesten Etablissements für derartige Lonstruc. tionen ist die Fröbel'sch« Eisengießerei und Maschinen sabrtk bet der alten Bergstodt Freibera. Gegründet tm Jahre 1848 von Hermann Willig als einsach« Eisengießerei mit nur sechs Arbeitern, begann es unter dea bescheidensten Verhältnissen und setzte sich zum Ziele, den Bedarf der Freiberger Gruben und Hütten an Gußetsenwaaren zu decken. Damal« würbe ihm auch von dem Frei» berger Lberbergbauptmann Lonstantin Freiherrn von Beiist der Name „Lrnistantiiidütte" verliehen. Bold indeß mußten dir Werkstätten erweitert werden und besonder- vom Jahre 1870 an dallrt «in bkinerkenswertder Buffchwung Im Jahre 1872 wurde dann von dem letzige» Besitzer die Maschineniabrikatiou eingerichtet: 1890 endlich wurden der Hauptbau für Montag», eine Turbinenanlage und «ine solche für elektrische Beleuchtung angegltedert. Gegenwärtig product« die Firma Franz Fröbel sämmtlich« Maschinen für Berg- und Hüttenwesen: Fördermaschinen. Wasser- Hebemaschinen, Aufberrttungs-, Eompreffer-, Lnsthaspel-, Gebliie- maschiuen u. A. Ihr Absatzgebiet find alle Bergbaudistricte der Welt, und kann sie in dieser Beziehung auf eine Reihe wahrhast großartiger Leistungen zurückblicken. Die größte Förderanlage des Freiberger Bergrevier« aus königl. Grube Himmelfahrt Fundgrube, die Maschinen in den königlichen Hüttenwerken, die Gebläse- Maschine aus den königlich Muldener Hütten, die im Juli 1892 von Sr. Ma,estät König Albert ringebend im Betrieb besichtigt wnrden — olle diese Werke gingen au- den Werkstätten der genannten Firma hervor. Buch die Fördermaschine auf Ti'iboulchacht II des Lr^- gebtrgischea Eteinkohlen-Artten-Verety- in Schedewitz bei Zwickau ist Sl,al»aruben Privil wirke Gold . . 238,5 Ke 530,81c« Silber. . 6171,5 - 36 673,0 - Kupfer. . 35 t 16 261 t Eisen . . 3049 - 18170 - Blei . . — - 603 . Antimon - , 1856 - 194 - Zinn . . . — - 53 » Maugaa . B 943 . Kohlen. . 187 534 - 2 259 094 - Lignit . . — - 22 774 - Graphit . , — » 4102 - Petroleum (raff.) — - 1067 . Schwesel (raff.) — » 17 062 - Salz . . . . — - 7 352 997 kl Während Japan somit die europäische Cultur und Technik sich anzueignen sucht, entschließt sich China zur Einführung abendländischer Erfindungen nur dann, wenn dies« einem mili- tairischen Zweck dienen. So hat China moderne Kriegsschiffe eingesührt und seine ganze Bergindustrie hat vornehmlich de» Krieg-zweck im Auge. Gegenwärtig richten die Chinesen in ihrem Reich» Eisenwerke in großartigem Stile nach euro päische» großen Vorbildern «in und haben dieselben schon zum Theit in Betrieb gesetzt. Diese großen Werke sollen hauptsächlich zur Fabrikation modernen Kriegsmaterials dienen und Magazingewehre, schuellseuernd« Hotchkiß-Kanonen, Maxim gewehre und Revolver sollen die Haupterzeugnisse der neuen Werke lein. Diese befinden sich in der Nähe von Hankow, nicht weit vom Ufer de« Vang-tse-kiang, reiche Eisenerzlager befinden sich etwa 20 Meilen abwärts am genannten Flusse, auch finden sich dort noch reiche Kohlenlager. Boa diesen geht eine 4 Meilen lange Bahn nach diesem Flusse hin. In letzter Zeit haben sich die Chinesen eine bedeutende Fertigkeit in mechanischen Arbeiten erworben, und sie fertigen im Arsenal zu Nanking jetzt die gediegensten Feuerwaffen an, gestatten aber keinem Euroväer den Eintritt in die Werkstätten. Im Gegensatz zu China nähert sich aber Japan aus dem Gebiete seiner Montanindustrie, wie ans jedem anderen Gebiete, immer mehr dem europäischen Typus, und seine »itneralischen Reichthümer werden chm in Zukunft sowohl zur Quelle des Retchlhums dienen, als auch das Land vor der europäischen Uebermacht bewahren. Die Ber. werthuug seiner Naturreicdchümer und di« technische Bildung machen Japan auch sür China sehr gefährlich, um so mehr noch, als Japan bekanntlich mit Rußland — diesem größten Feinde China« — in freundschaftlicher Beziehung steht, indem das Zarenreich und das Jnselretch mannigfache gemeinschaftlich« Interesse» haben. (Export.) Vermischtes. Lechzt«. 1. April *— Börsenbeschluß. Der Börsenvorstand hat beschlossen daß bi« Actien der Bergwerks-Gesellschaft Hibernia von heute ab ohne den Dtvidendenfchein pro 1892 gehandeli und notirl werden Aus schwebende Engagement» findet »in Abschlag von 5'/, Proc. statt. — Ferner werden von heut« ab die Actien der Leisniger Mühlen-Actien-Gejellschaft (A. llhlmana) ohne den Divideudenschein für 1892 und mit Zinsen ab I. April o. gehandelt. K. Wen soll man wegen Lredttschädtgung verklage»? Diese Frage drängt sich angesichts eine« Unheils aus, welches vom Schöffengericht des Amtsgericht« 1 Berlin dieser Tage gefällt wurde. Eine Prioatbelridigungsklage gegen ein Buskunstsdureau wurde ab- aewteien, weil die Auskunft nicht von dem verklagten Inhaber selbst, sondern von einem seiner Angestellten gegeben worden war, obwohl von beklagter Seite der Etnwand mangelnder Paffivlegittmalion nicht erhoben worden war. Von dem Amtsrichter wurde zweifellos richtig bemerkt, daß strafgerichtlich Niemaad wegen einer Hand- luna verfolgt werden kann, bei der er nicht mttgewtrkt Hai, es fei denn, daß gesetzlich in dieser Beziehung, wie zum Bei. spiel bei der Preise. Ausnahmen gemacht sind. Außerdem kommt bekanntlich den Auskunstsbureau« der Schutz des tz. 193 zu Statten, da anerkannt wird, daß sie bei Beantwortung von „An fragen der Creditgeber" zur Wahrnehmung berechtigter Interessen handeln. Dagegen lag nun allerdings der Einwand der Gegen- Partei »ab«, daß unter solchen Umständen der Lrediinehmer schutzlos der Verleumdung pretsgegeben sei. Berod« aber die Bestimmung des tz. 193 zeigt, wer der richtige Beklagte ist: nämlich der,enige. der die unwahre Angabe verbreitet, indem er dabet die durch da« berechtigte Interest» bezeichnet»» Grenzen überschreitet. Dieter ist es, der von Recht» wegen büßen muß. wen» er nicht im Stande ist, die Wahrheit seiner Angaben zu beweisen oder denicnige» onzngeben, der gegen bessere- Wissen die üble Nach- red« hervorgerusen hat. Ganz gegen da» etgea« Interest« ober handeln die Lreditnehmer, wenn st« die AuskunftsburrauS versolgeu. I« mehr man die Auskunsltbureau» mit Klagen belästigt, desto weniger werden die Betheiligten erfahren, wie mau io der Geschäfts- weit über sie urtheilt Es verdient alle Beachtung, daß gerade e,ie Auskunftsbureaus es sind, durch welche die im Geheimen fchleichenden Gerüchte dem Creditnehmer tn jolcher Form bekannt werden, daß er ich dagegen schützen kann; hat doch die Auskunftei W. Schimmel- pseng eS neuerdings sogar schon zum Priuctp erhoben, daß die Be- tdeiligten direct benachrichtigt werden, wenn sie ungünstige Gerüchte über sie erfährt. *— Silbercour s. Der Lours, zu welchem di« in Silber zahlbaren Coupons der österreichischen und ungarischen Werlh- paptere, sowie die ausgeloosten Stücke an den deutschen Zahlstellen «ingelöst werden, ist von 84'/, Proc. aus 84 Proc. berabgejetzt worden. Es werden demnach bis auf Weiteres sür 100 fl. ge- zahlt 168 *— Deutsche Eognacbrennrrei vorm. Grüner L Co., Siegmar. Das dritte Geschäftsjahr brachte diesem Unternehmen, trotz der noch immer mißlichen allgemeinen wirtbschaftlichen Lage, eine weiter« Zunahme des Absatzes. Dieses ersreuliche Resultat basirt aus der fortgesetzt steigenden Beliebtheit des Produktes, wofür das Etablissement die Anerkennung u. A. zuletzt osficiell aus der im Vorjahre stattgesundenen deutschen Gastwirths-Ausflellung in Mül- Heu» am Rhein, sowie der Conditorei. rc. Gewerbe-Ausstellung Heidelberg durch Erhalt von goldenen Medaillen und eine« EbrenpreiseS fanden. Damit wächst die Zahl der erlangten ähnlichen Auszeichnungen aus 23. ES wurden sacturirt in 1892 540 077,68 ^t, oder Mehrumsatz gegen 1891 140913,48 Mart; dabei standen Ende 1892 98 054>t seste Liesernngs-Nusträge sür das Jahr 1893 und 60000 dergleichen sür die Jahre 1894/95/96 zu Buche, worans schon die Hauptspesen im abgelausenen Jahre bezahlt sind (gegen Ende 1891 63 566-1 Lieserungs-Auslräge pro 1892>, so daß auch hieraus ein Mehr von 74468 ^t bei JahrcSschluß resultirt. Der stark gesteigerte Absatz der Produkte legte der Verwaltung eine angemessene Vergrößerung der Waaren- bestände nahe, ebenso wurde die Errichtung ciues weiteren geräumigen Lagergebäudes zur Nothwendigkeit und wurde des halb eine auf 5 Jahre unkündbare, mit 4'/» Procent »er- zinsltche 2. Hypothek in Höhe von 40000 .4 ausgenommen, zumal dem Betrieb mit Rücksicht aus das stetige, dem Umsatz entsprechende Anwachsen der Außenstände flüssige Mittel nicht entzöge» werden konnten. Das neue Lagergebäude hat einen Aus- wand von 25 379,47 incl. Nebenarbeiten verursacht. Nach Ab- schreibungen von 14173,44 ergiebt sich ein Reingewinn von 87 622,66.4, welcher wie folgt zur Vertheilung vorgejchlagen wird: 4390.4 dem Rejervesond«, 20 000 dem Tividenden-Ergänzungs- Rcservesonds, 3000 Rückstellung sür Telcredere-Conto, 5000 -4 'Rückstellung sür Bausands. 4ttil,50 .4 Tantieme Len, Aufsichls- raihe, 5661,50.4 dergleichen dem Vorstand und Personal, 45 000^! als 9proc. Dividende an die Actionaire, 409,66 Vortrog aus neue Rechnung. — Auch das lausende Jahr berechtigt zu den besten Hoffnungen, die Beziehungen des Unternehmens erweitern sich stetig. X B»S Sem obere» BogtlanSr, 31. März. Während im Lause des vergangenen Jahres die statistischen Ausweise über die Ausfuhr musikalischer Instrumente nach dem Auslande fast in jedem Monate insofern ziemlich betrübend waren, als meist ein Rückgang des Auslandsgeschäftes dabei zum Vorscheine kam, weist die Ausliibrübersicht sür den Monat Februar 1893 wieder etwas bessere Zahlen aus als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Im Februar 1892 waren 2534 D.-Ctr. musikaiiichc Instrumente nach dem Auslande gegangen, während sich diese Menge im Februar 1893 auf 2842 D.-Ctr., demnach um 308 D.-Ctr. oder 12 Proc. ge- leigert hat. Dabei ist die Thalsache erfreulich, daß schon die Nach richt von der Wahl Cleveland's zum Präsidenten der Vereinigten Staaten das Geschäft mit der amerikanischen Kundschaft wieder de- lebt hat, ein gutes Vorzeichen dafür, daß nach der Herabininderung der hohen Zölle gerade die Vereinigten Staaten wieder, wie früher, der beste Abnehmer sür unsere Jnstrumentenindustrie sein werden. st PlitttkN, 1. April. Recht erfreulich ist der Aufschwung der vogtländischen Industrie, insoweit derselbe aus der Aus- uhr nach Amerika zu ersehen ist. Im 1. Vierteljahr 1892 betrug der Werth der Ausfuhr auS dem Consularbezirk Plauen i. V. nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika 798845,41 5, im 1. Vierteljahr 1893 dagegen 1 165031,13-, ergiebt sich zu Gunsten des 1. Vierteljahres 1893 ein Mehr von 366 185,72-. Tie Haupt- sächlichsten Werth« hatten die wollenen Kleiderstoffe mit 452 423,73 Dollar (I. Vierteljahr 1892 280 433,18 -1, baumwollene Spitzen und Stickereien 331 324,07 - (273 685,18 ->. Musikinstrumente 168 116.98 - i143 043,29 -), baumwollene Strumpswaaren 92 746.88 Lollar (21 347.39 ->. Erheblich gestiegen ist auch die Ausfuhr von eidenen Spitzen (11 295,65 - gegen 5165,53 -), gestickten baum wollenen Sache» (15919,98 - grgen 5177,73 -7 gestickten leinenen Sachen (20 576,93 - gegen 12934,36 -). Zurückgegangen ist der Werth der Ausfuhr von wollenen Shawls, und zwar von 26 016,92 Dollars im 1. Vierteljahr 1892 gegen 25 557,66 - im 1. Viertel jahr 1893. 1s Falkenftetil, I. April. Erfreulicherweise können wir heute wieder von einer neuen industriellen Unternehmung de richten. Im benachbarten Vorder-Grünbach ist von einer aus wärtigen Firma in einem neuerrichteien Fabrikraum eine mechanische Weberei eingerichtet worden. Gegen 30 neue Stühle nebst den erforderlichen HilsSapparaten hoben bereits Ausstellung gesunden, so daß in den nächsten Tagen der Betrieb eröffnet werden kann Wie wir hören, sollen in der mechanischen Weberei Kleiderstoffe sabricirt werden. Es bietet sich hierdurch wieder sür eine größer« Anzahl Arbeiter reichliche Arbeitsgelegenheit. *— Zwickaucr Brückeaberg-Steinkohlenbau-Berein. Der Zehnte, welcher sür das Jahr 1892 aus die Zehntengewähr scheine entfällt, beträgt 56 -rj per Quadratruth«, d. t. 84 ^l per 150 Quadrcitriithen. k. Roftwein, 81. März. Nach der soeben veröffentlichten lieber, sicht der städtischen Sparkasse zu Roßwein aus das Jahr 1892 batte dieses Institut im abgelausenen Jahre, einichltetzlich eines Baarbestondes von 41 340,71 ^4 aus dem Jahre 1891, Einnahmen iin Betrag« von 678 927,05 während sich die Ausgaben aus 638 293.68 beliefen, so daß am Jahresschiuffe 1892 ein Lassen bestand von 40 633L7 .4 verblieb. Die Active» bestanden am 1. Januar 1893 au« 2 314 406,03 -4 bypothekarische Forderungen, 5689,37 -4 Lombard- und Handdarlehne, 10000 -4 Vorschüsse, 177 512^4 Wcrthpapieren, 795,21 ^4 Mobilien. 2664.99.4 Zinsen reste, ist zusammen, einschließlich deS obengenannten Caffenbeslande- 2 551 700,97 ^4 Die Passiven setzten sich zusammen aus 2 391 508,88 Mark Spareinlagen und 140 654,48 Reservefonds, ist zusammen 2 532 163.36 ^4, so daß der Reingewinn 19537,61 -4 betrug Der eigentliche Ucberschuß bezifferte sich auf 29 306,42 ^4, von welcher Summe jedoch 9768,81 >4 dem Reservefonds überwiesen wurden, wodurch derselbe vo» 180 885,67 Ende 1891 au 140 654,48 .4 sich erhöht». *st" Zittau, 1. April. Heut« am 1. April d. I. begeht der hiesige Bahnhossinspector Eger das 25jährige Jubiläum al» Bahuhoss-Borstond der königl. sächsischen Staalscijenbahncn. Der auch tn unseren Kreisen durch seine Wirksamkeit als Bahnhofs Inspektor in Altenbnrg bekannte Beamte ist aus dem Osstctersstande dervorgegangen und bekleidete vor seiner Versetzung nach Zittau die Stellung als Badnhoss-Vorstand tn Großichönau, Warnsdorf und Altenburg. Den vielen Freunden de« beliebte» Beamten dürste diese Miltheilung gewiß von Interesse sein. *— Brauukohlen-Actien-Gesellscbast „Grube Ernst" zu Altpoderschau bei Meuselwitz. Die General-Versammlung hat di« Umwandlung der Stammactien Oft. X in Prioritälsactien genehmigt und ihnen da« Bezugsrecht der Dividende aus das Jahr 1893 und die sollenden Iadre zugesprochen. Diese Umwandlung soll durch einen enftprechenden Ausdruck auf die Stammactien Oft. X und durch Umtausch der alten Dividendenbogen in solche au Prioritätsaktien Oft. X lautend« erfolgen. Außerdem hat die General-Versammluug beschlossen, die im Jahre 1831 genedmigt« und begonnene Actirn-Znsammenlegung dadurch zu Ende zu füdren daß dieselbe sowohl sür die Prioritäts-Stamm-, wie die Stamm, actien nur noch bis zum I. Juli d. I. zuläffig sein soll, daß ferner aber alsdann die darauf entfallenden und bis dahin nicht ent nommenen Prioritätsaktien Ott. X börsenmäßig verkauft werden und au» ihrem Erlös di« Stamm- und Prioritäts-Stammaktien Befriedigung finden follen. X Sömmerdaer Mühlenwerk«, Aktien - Gefellichaft in Concors. Am 27. März sind die Mühlenwerkr der Gesellschaft «Mühle Schallendurg) versteigert worden. Das Höchstgebot ein- scdließlich sür 20 Morgen Land war 105 000 -4, wofür der Besitz am29. dem Bieter, Mühlenbesitzer Kon rad-Henschleben, zugeschlagen worden ist. i Aus Thüringen, 81. März. Im verflossenen Winter tauchte plötzlich die Kund« aus vo» der Gründung einer größeren Actien brauerei in Gotha, eines „Thüringer Brauhauses", und bald waren auch die Arbeiten zur Erbauung desselben t» vollem Gange. Und doch ist neuerdings da« Zustandekommen de« Unter- nehmen« sehr in Frage gestellt; erst em kleiner Therl der 50 Proc. Einzahlung aus die Actien ist bi» ,etzt erfolgt, vielen Theiinehmera cheiut die Sache demnach bereit- leid geworden zu sein. Dazu ver- lautet gerüchtweise, daß ein englisches Lonsortium für dea Betrag von 3 000000^! sämmtlich« Gothaer Brauereien anaekauft und die nlich bezüglich aller bisher jnoch nicht im Besitze der Brauereien befindlichen Restaurationen und Gaslwlrthschaften zu thun bcab- ichtige, um aus diese Weist jede Concurrenz sernzuhalten. Was nun auch an alledem sein mag, fest steht, daß die so flott im Gauge ge- weienen Arbeiten behufs Errichtung des THüringer Brauhauies plötzlich wieder abgebrochen worden sind. — Dagegen soll im oberen Schwarzathal, und zwar in Goldisthal, der Bau einer trotzen Porzellansabrtk in Angriff genommen werde», da Arbeiter-. Platz- und Wasserverhältnisse dort ausnahmsweise günstig liegen. 8 Gewerbe- und Industrie-Ausstellung in Erfurt Der Gewerbe-Verein in Erfurt, Thüringen- größte und bedeu tendste Körperschaft ihrer Art, hat beschlossen, im Jahr« 1894 ia Erfurt eine Gewerbe- und Jndustrie-AuSstetlung sür den Regterungs-Bezirk Erfurt und die thüringischen Staaten zu ver- anstalten. Ter in umfassendster Veranlagung geplanten Ausstellung oll der mit allen Kräften anzustrebende Hauptzweck zur Grundlage dienen, ein in allen Einzelheiten vollständiges Bild der Eigenart und der LeistungSfähsgkeit der so hoch- und so vielseitig entwickelten Industrie und deS Gewerbe- deS Thüringer Lande- zu geben. — Im Rahmen der Ausstellung wird, theils dauernd theil- zeit- weilig, «ine Reihe Sonder-AuSstellungen stattfinden. Es sind die Vorbereitungen u. a. sür Gartenbau-, Jagd-, Fischzucht-, Kochkunst. a. Ausstellungen bereits im Gange. Es ist ferner die Veran- taltung einer thüringischen kulturhistorischen Ausstellung geplant, welche besonders die häuslichen und gewerblichen Einrichtungen und Hilfsmittel veranschaulichen soll, wie solche bis zum Abschluß des ersten Drittels diese« Jahrhunderts zur Ausbildung gelangt waren. Hierfür wird besonders um die merthvolle Unterstützung der Thüringer Wald-Vereine, sowie um die Mitwirkung der im AuSstellungsqebleie bestehenden sachlichen und wissenschaftlichen Vereine geworben werden. Als Gegenstück hierzu soll eine in allen ihren Theilcn vollständige Ausstellung derjenigen Einrichtungen. Hilssinaschinen, Gerüche, W- darssarlikel u. s. w. geschaffen werden, welche heute dem Geweift und der Hauswirthschasl zu dienen bestimmt sind. — Der im Soinmcr ohnehin lebhafte Fremdenverkehr Thüringen« wird der Ausstellung weifellos ein« Besucherschaft zutühren, die den Ausstellern du icherste Gewähr für den höchstmöglichen Ersolg ihrer BelheilMg darbietet. — ReichSstempelabgabcn. (Tarifnummer 1—3.) Geniiz. cheine und ähnliche zum Bezug eines AntheileS an dem zur Ber- chcilung gelangenden Reingewinn einer Acticnunternehmung b<- recbtigende Wcrthpapiere sind, wenn dieselben dem Eigenthüiner oder Inhaber auch einen verhältnißmäßigen Antheil an dem Vermögen der Gesellschaft gewähren, wie Actien bez. Aclienancheilscheine zu be steuern, wenn die- nicht der Fall ist, alS Schuldverschreibungen. AlS Lapitalwerth der letzteren ist zutreffende» Falle- der 25sache Betrag der durchschnittliche» JahreSrente, eventuell der CourSwerth und falls ein solcher nicht besteht, der Schätzungswerth anzuschen. (Anmcrk. d. Red. Die Verpflichtung zur Versteuerung beginnt erst, wenn die Actien, Anthcilscheine oder Jnterimsscheine urkundlich cstgestcllt worden sind. R.-G. VIII, 34.) tg Prüfung des Fuselöls. In ein reines und trockenes Probirglas wird bis zu einem dem Volumen von 30ccw eni- jprechenden Striche Chlorcalciuinlösuug des specisischen Gewichts 1,225 gebracht: sodann wird bis zu einem das Volumen von 40 ocm anzeigenden Striche das zu untersuchende Fuselöl ausgcsüllt. Das Glas wird dann mit einem Kork gut verschloffen und 1 Minute kräftig durchgeschifttelt. Man stellt dos Gefäß alsdann senkrecht aus und läßt die beiden Schichten sich sondern, ist dieses erfolgt, so soll die obere Schicht »ach unten ht» wen gslens noch bis zu dem mit 32,5 com bezcichueten Striche reichen, also wenigsten- dem Volumen von 7,5 com entsprechen. Demnächst werden in ein zweites trockenes Glas 100 eem des zu untersuchenden Fuselöls gefüllt und 5 ccm reinen Wassers (lesliUirte- oder Rcgenwasser) hinzugcsüat. Nachdem eS geschlossen und kräftig geschüttelt, soll daS Gemisch trübe erscheinen. Die bei diese,» Verjähren zu verwendende Chlor- calciumlösung wird entweder fertig auS Apotheken bezogen und mit einem Aräometer bei einer Temperatur von nahezu 15" 6. geprüft oder selbst hergestellt, indem man 25 s wasserfreies Chorcalcium in 100 ocm Wasser löst und die Lösung, falls sie nicht klar sein sollte, fillrirt. Die einmal richtig bereitete Lösung kann ia gut ver schlossenen Gläsern beliebig lange aufbewahrt werden, ohne Berände- Hingen zu erleiden. Z Exvorteure nach Italien haben Beschwerden wegen vorschriftswidriger Zollbehandlung deutscher Waaren bei den italienische» Zollbehörden anzubringen, so lange sich die Waaren im Zollgewahrjam befinden, und können erst nach Er ledigung deS JnslanzenzugS unter Einreichung der Beweismittel die Vermittelung des deutschen Reiches durch den Handelsminister nach- suchen. Soll die Herausgabe der Waare durch vorläufige Entrichtung des geforderten Zollbetrag- bewirkt werden, so empfiehlt eS sich, die Zahlung unter ausdrücklichem Protest zu leisten. -— Körbisdorfer Zuckerfabrik. Heute ist der Dividenden- schein pro 1892 93 abzutrennea gewesen. Die Dividend« wird aus 8 Proc. gescbätzt. *—Hessische Ludwigs - Eisenbahn - Gesellschaft. In Folge deSEinuahmcaussalles gegen das Jahr 1891 von 682000X, dem nur eine Ersparniß an Ausgaben in Höhe von 186 000 .4 gegenübersteht, beschloß der Aussichlsrath der Gencral-Bcrjammlunz eine Dividende von 4'/. Proc. (gegen 4V, Proc. im Vorjahre) vor- zuschlaacn. * v asiel, 30. März. Tie Handelskammern in Cassel und Gießen haben Peliliouen an die Reichsregierung gerichtet, welche di« Fort setzung der bisherigen Handelspolitik, insbesondere den Abichluß eine« deutsch-russischen Handelsvertrages, befürworten. *— Frankfurter Transport-, Unfall- und Glasver- sicherongS-Actien-Gesellschaft, Frankfurt a.M. DcmGc- schäftsbericht für 1892 ist zu entnehmen, daß an Prämien und Gebühren inSgesamml 2 529 834 (1891 2 450 396 ^4). für Zinsen 100 828.4 (95 022^!) und an Coursgewinn aus Cfseclen 9953 ^ vereinnahmt wurde», während für Provisionen, Rabatte und Courtage 360 783 (302 962 >0, Rückversicherungsprämien 708 582 XI (783 765 Schäden 1010838.4 (1105 372 .4, und Unkosten 179 256 (176 267 ^l) ausgegeben wurden. Die Prämienreserve wurde vo» 589 475 .4 aus 691705 .4 erhöht, die Schädenreserve ist von 258 900 ^1 aus 360783 gestiegen. Es ergiebt sich mithin ein Ueberschuß von 214 579 ^1 (1891 83 185 ^4), woraus 10 Proc. (1891 6 Proc.) Dividende vertheilt, 26 332 l5115 ^4) zu Tanriemcn, 6000 >4 zu Gratificationen, 7000 zu Abschreibungen aus Hans und Mobilien, 10000 ^4 zur Bildung eine- Pension«, und Unlcr- ftützuiigsfond« verwandt, 33 750 >1 der Capitalreserve zugewiejen und 6196 >1 vorgetragea werden sollen. Jtzrhse» 29. März. Nach dem Vorschläge de» Aufsichtsraths der Mechanischen Netzsabrik und Weberet-Actien-Gesell- schakt in Itzehoe wurde der Geschäflsgewtnn für 1892 im Betrage von 113 440^6 w>« folgt vertbeilt: Tantiemen an Aussichlsraid. Vorstand rc. 16 949,64 ^4, Gratificationen an Angestellte der Fobrck 6000 ^l, dem Pension«- und Hiljssonds 3000 Dividende an die Actionairr (20 Proc.) 86 250 ^l, Gewinn-Bortrag pro 1893 1240,72 4 Lübeck, 29. März. Riga-Lübecker DompfschiffsahrtS- Gesellschaft. Nach der Bilanz ist tm Ganzen nur ein Reingewinn von 34 107,23 ^l erzielt worden. Tie General-Bersainmlunq der Acllonoire hat beschlossen, hiervon dem Erneuerungssonds-Tonlo 6202,8? >! zuzusührcn, wodurch sich derselbe wieder aus 46 859,79 bebt. Ferner gehen 5 Proc. de« Gewinne- oder 1705F6 ^4 an das RejervesondS-Conto, das dadurch eine Höh« von 23 071,87 >4 erreicht Endlich wird das Amortisations-Lonto durch Zuschrift von 6000 .4 aus 65 000^1 gehoben und l4200^l oder 4 Proc. werlca al« Dividende an die Actionaire vertbeilt. Bemerkenswerlh ist noch, daß dem Lrneueriing-ftlonio im Vorjabre 32 123,30 ^4 für Revarn- turen au dem Dampfer „Livland", 5343,74 ^4 an dem Dampser „Rußland" entnommen werden mußten. Z Daß di« Bestrebungen de« „Bundes der Landwirtbe" gegen den Abschluß «ine» Handelsvertrags mit Ruß land völlig aussichtslos sind, dal der Reichstogsobgeordneie Baron Sauma dieser Tage bei llonstitutrong des Namilauer Zweigverein« de» Bundes nicht verhehlt. Man benutzt dea Handels- vertrag lediglich al« Agitationsmittet. ID Mönche«, 31. März. Nach den amtlichen Mlttheilangen der königlich bayerische» Bergbehörden ist dir Production an Steinkohlen und Eisenerzen ün Jahre 1892 ,m Ganzen zurückgegangen. Unter dem allgemeinen Sinken der Sohlenpreiie hatten auch dir Kohlengruben der Rheiavialz zu leiden, während aus den oberbayerijchea Kohlenwerkru Tank ihrer günstigen geographischen
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