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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950228012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895022801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895022801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-02
- Tag1895-02-28
- Monat1895-02
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14S4 im Dienst an den Schnellladekanonen bestimmte Schiff »Carola" nebst dem Tender „Hay"; ferner von der Inspektion des Torpedoweseus: die Torpedoschulschiffe „Bliicker" und »Fuise", da» Flottillenfahrzeug der TorpedobootSstottille „Blitz", eine Anzahl von Torpedo-,^-"-Booten und einige Divisionen der,^"-Boote; da» Transportschiff „Pelikan", die kaiserliche Dacht „Hohenzollern" und noch einige Fahrzeuge, die zu andern Dienstfunctionen die Sommermonate über unter der Flagge lehalten werden. Die deutsche Marine wird mithin bei der m uSsicht siebenden Flottenschau ihr neuestes und bestes schwimmendes Material paradiren lassen, wie es in gleich großer Anzahl und Stärke bisber überhaupt noch niemals vereint war. Wenn auch die Zahl sämmtlicher zusammen gezogenen Schiffe, Fabrzeuge und Torpedoboote zur Zeit noch nicht völlig genau bestimmt werden kann, so wird die deutsche Kriegsflagge dennoch mindestens auf 55 bis 60 Schiffen der verschiedensten Gattungen wehen. * Posen, 26. Februar. Am 11. Februar starb in Kosten der AmtSgerichtsrath v.Zowadski, ein preußischer Richter. Bei der Trauerfeierlichkeit, zu der die Polen das Haupt- contingent stellten, aber auch die Gerichtsbeamten und andere Deutsche des OrteS erschienen waren, hielt der Propst zu der auf der Straße stehenden Menge von der Thür des Trauer- bauses a»S eine Ansprache nur in polnischer Sprache. Bei der ganzen Trauerfeierlichkeit wurde nicht ein Wort Deutsch gesprochen. Es ist dies wiederum, schreibt man den „Bert. N. N", eines jener Beispiele, aus denen erhellt, welche Unzuträglichkeiten die Anstellung polnischer Beamten in den ehemals polnischen Landestheilen im Gefolge hat. Wir möchten daber an dieser Stelle die Hoffnung aussprechen, daß die Justizverwaltung polnische Richter künftig nur in den deutschen Provinzen, keinesfalls aber mehr in der Provinz Posen anstellen wird. S Greiz, 27. Februar. Eine Anzahl deutschgesinnter Männer erläßt einen Ausruf, in dem um Beiträge für die Errichtung eiues BiSmarck-Denkmals in Greiz gebeten wird. Die Verwirk, lichung des Planes ist von vornherein gesichert, fraglich ist nur, ob eine Büste auf einem Sockel, oder ob ein Obelisk mit dem Relief- bilduiß des Altreichskanzlers aufgestellt werden soll. — Daß rin Bismarck-Denkmal in der Haupt, und Residenzstadt des FürstcnthumS Rruß ältere Linie eine besondere Bedeutung hat, brauchen wir wohl nicht ausführlich zu erörtern. * Homburg v. H., 26. Februar. Die Stadtverord neten ernannten den Fürsten Bismarck einstimmig zum Ehrenbürger. (F. Z.) * Dormftadt, 26. Februar. Die evangelische Landesiynodr des GroßherzogtdnmS Hessen wird am 5. März hier zusammentretrn. Bon Mitgliedern des hessischen Pfarrvereins wird beabsichtigt, Las Vorgehen des großhrrzoglichen Obrrconsistorioms gegen den Pfarrer Wenck, das, wie wir s. Z. berichtet haben, durch einen von Wenck in der Naumann'jchen „Hilfe" veröffentlichten dlrtikel über Bollmar veranlaßt wurde, in Form einer Interpellation in der Synode zur Besprechung zu bringen. * Ulm, 26. Februar. Die „Ulmer Zeitung" schreibt: „Dem Gnadengesuch, welches der Redacteur der „Konstanzer Abendztg." um Erlassung der wegen MajestätSbeleidtgung über ihn verhängten Strafe an den Großderzog von Baden richtete, wurde nicht entsprochen. Das Justizministerium dat sich nicht veranlaßt gesehen, das Gnadengesuch beim Landesherr» zu befürworten. Am 1. April wird nun der Redacteur „von Rechts wegen" eine zehnwöchige Gefängniß- strafe antreten müssen für ein Bergehen, von welchem der Redacteur der „Ulmer Ztg." ebenfalls „von Rechts wegen" sreigesprochen wurde. * München, 27. Februar. (Telegramm.) Der frühere Kriegsminister General der Infanterie z. D. von Heinleth ist gestorben. Oesterreich-Ungar«. " Wien, 27. Februar. (Telegramm.) Der Herzog von Aosta wie die hier weilenden deutschen Fürsten nahrften gestern beim Herzog von Cumberland den Thee ein. Der deutsche Kaiser verblieb gestern bis nach Mitternacht bei dem Botschafter Grafen zu Eulenburg, der auch Herren und Damen des hoben Adels geladen batte. Heute gab Kaiser Wilhelm bei den übrigen ausländischen Fürstlich keiten die Karte ab und fuhr sodann nach der russischen Bot schaft, um den Großfürsten Wladimir zu besuchen, welcher indeß nicht zu Hause war. Darauf stattete der Kaiser dem österreichischen Museum einen Besuch ab und nahm mit dem Gefolge und dem Ehrendienst das Dejeuner bei dem Botschafter Grafen zu Eulenburg ein. Heute Nach mittag wird der Kaiser an dem Hofdiner tbeilnehmen und hierauf um 8 Uhr Abends die Rückreise nach Berlin antreten. * Wien, 27. Februar. (Telegramm.) Der Herzog von Aosta stattete gestern dem deutschen Kaiser einen Besuch ab und wurde beute Vormittag von dem Kaiser Fraaz Joseph in Abschiedsaudienz empfangen. Später fand in der italienischen Botschaft ein Dejeuner statt, zu welchem auch der Minister deS Auswärtigen Graf Kalnoky geladen war. — Nach polizeilicher Schätzung sollen 300 000 Menschen der Leichenfeier für Erzherzog Albrechl beigewohnt haben. An manchen Stellen kam es zu einem Durchbrechen des SpalirrS und zu Conflicten deö PublicumS mit dem Militair uud den Wachen. Ein ernstlicher Unglücksfall bat sich nicht ereignet, mehrere Personen erlitten jedoch Quetschungen. * Pest, 27. Februar. In der gestrigen Cooferenz der Ugron-Polonyi-Partei erklärten die Theilnebmer, daß fi» an den 1848 er Princivien festbalten, und daß der Exodus der Anhänger JusthS auf einem Mißverständniß (?) Kerube, weshalb sie dieselben zur Rückkehr in den Parteiverband auf- fvrdera werden. Bis zu einer daraufbezüglicheu Entscheidung renso de las' wird vie Präsidentenwahl in suspenso Frankreich. lassen. könnten die einzelnen Künstler auf gewisse Schwirrkgkeiten stoßen. * Part», 27. Februar. (Telegramms Der Min'ister- ratb wird heute über die Annahme der Einladung Deutsch lands zur Eröffnung de» Nordostsee-CanalS beratheo; die Annahme gilt als sicher. k. Parts, 27. Februar. (Privattelegramm). Etwa 1500 hier lebende italienische Handwerker richteten eine Petition an den König Humdert, er möge anläßl ch seines Geburtstages behufs Besserung der sranzö,t,ch- italienischen Beziehungen den Hauptmann Romani frei» lassen. Italien. * Rom. 25. Februar. (Telegramm.) Giolitti ist beute hier eingetroffen. Großbritannien. * London, 27. Februar. (Telegramm.) Das Allge meinbefinden deö Premierministers Lord Rosebery ist besser, doch dauert die Schlaflosigkeit noch an. Rußland. L Petersburg» 27. Februar. (Privat-Telegramm.) Die „Nowoje Wremja" findet es ganz natürlich, daß Kaiser Wilhelm nach einer Reihe von Liebenswürdigkeiten gegen Frank reich es zur Theilnahme an der CanalerösfnungSseier einlud. Das Blatt meint, Frankreich werde die Einladung zu der Feier annebinen, bei der alle Länder, auch Rußland, vertreten sein werden. Niemand werde die Theilnahme an diesem Friedensfeste ausfällig finden, ebenso wie wahrscheinlich Deutschland sich nicht weigern wird, an der Pariser Ausstellung theilzunehmen. In Rußland (schließt das Blatt) wird sich nicht eine einzige Stimme erheben gegen die Ent faltung der Trikolore des französischen Geschwaders neben der weißen Flagge mit dem blauen Kreuz des russischen Geschwaders. * Petersburg, 27. Februar. (Telegramm) Meldungen einer Tiflijer Zeitung zufolge beabsichtigt die Militairverwaltung, aus den mohammedanischen Freiwilligen in Transkaukasirn besondere Regimenter zu bilden. (Wiederholt.) Orient. Belgrad, 26. Februar. König Alexander wird auf der Rückreise nach Belgrad von dem Pariser Gesandten Garaschanin, dem Führer der serbischen Fortschrittler, der in der nächsten Zukunft vielleicht berufen sein könnte, eine entscheidende Rolle in Serbien zu spielen, begleitet werden. (Frkf. Ztg.) Aste«. * London, 27. Februar. (Telegramm.) Die „Times" melden aus Peking, Li-Hung-Tschang sei vom Kaiser gut ausgenommen worden und habe drei Audienzen gehabt; Li-Hung-Tschang übernehme den Auftrag, über den Frieden zu unterhandeln, die fremden Diplomaten hätten ibn zu diesem Entschlüsse ermuthigt. Der Ort der Friedens unterhandlungen, sowie die Einzelheiten seien noch nicht fest gesetzt. * London» 27. Februar. (Telegramm.) Von einem nach Armenien zur Untersuchung der Vorfälle in Assun gesandten Specialcorresvondenten erhielt der „Daily Telegraph" einen Draht- bcricht aus Musch, der theils auS eigener Beobachtung, theilS aus dem Munde zuverlässiger Augenzeugen furchtbare Anklagen gegen die türkischen Behörden aufstellt. Vor der Ankunft der internationalen Commission soll Zekki Pascha versucht haben, alle Spuren der verübten Grausamkeiten zu verwischen. Etwa 360 Armenier beiderlei Geschlechts, die sich den türkischen Truppen ergeben hatten, nachdem ihnen der kaiserliche Schutz versprochen war, seien erbarmungslos niedergemrtzelt und todt oder sterbend in eine große Grube geworfen worden. Der Führer der Armenier, Morad, und seine Gefährten wurden zum Tode verurtheilt, weil sie nicht gestehen wollten, daß die Armenier von England unterstützt würden. Der (Korrespondent erklärt das Blutbad für abscheulich und teuflisch, die bulgarischen Grausam keiten seien nichts im Vergleich dazu. Afrika. * Capstadt, 27. Februar. (Telegramm.) Sir Hercules Robinson ist zum Gouverneur der Capcolonie ernanut worden. Marine. Italien. Der Bau bezw. die Ausrüstung folgender Schiffe solle» 1895/96 beendet werden: 1) der Bau des Schlacht schiffes erster Classe „Ämmiraglio Saint Bon" im königlichen Arsenal Venedig; 2) der Bau des Schlachtschiffes erster Classe „Emmanuele Filiberto" im königlichen Arsenal Castellamare; 3) die Ausrüstung des Schlachtschiffes fünfter Classe „Calabria" im königlichen Arsenal Spezia; 4) der Bau des Schlachtschiffes fünfter Classe „Puglia" im königlichen Arsenal Tarent; 5) der Bau und die Ausrüstung des Schlachtschiffes zweiter Classe „Carlo Alberto" im königlichen Arsenal Spezia; 6) der Ban und die Ausrüstung des Schlachtschiffes zweiter Claffe „Vittor Pisani" im königlichen Arsenal Castellamare; 7) der Bau und die Ausrüstung des Schlachtschiffes zweiter Classe „Giu seppe Garibaldi" auf der Werft der Firma Ansaldo L Co. in Sestri Ponente; 8) der Bau und die Ausrüstung des Schlachtschiffes zweiter Claffe „Varese" auf der Werft der Gebrüder Orlando in Livorno; 9) die Ausrüstung des Hilfsschiffes dritter Classe „Governolo" im königlichen Arsenal Venedig. Außerdem der Bau mehrerer Torpedo- jäger, Torpedoboote uud Stationsfahrzeuge. ?. Paris, 27. Februar. (Privattelegramm.) Der „Figaro" sagt 'i einer Besprechaag der Frage der Theilnahme der fron- zösischen Schiffe an der Einweihung des Nordostsee- canals: „Man kann keine stichhaltige» Gründe entdecken, welche daS Wesen von Politik und Patriotismus darin bestehen lassen sollten, durch eine (obendrein ungeschickte) schroffe Zurückweisung einen Hüflichkeitsaet zu erwidern. Frankreich ist selbst- verstäudltch von aller Furcht und von jeder Vormundschaft rei; man spreche uns daher nicht von einem Drucke noch von Feigheit; La- wäre lügnerisch und gehässig." Der Artikel schließt mit der Bemerkung, das Ministerium werde sich durch die Arußernng der etwa- theatralischen Empfindlichkeiten gewisser Blätter nicht aufrege« lassen und die Zuvorkommen heit des deutschen Kaiser» den Forderungen der Höflichkeit und des gesunden Menschenverstandes entsprechend beantworten. — Der .Rsappel" bemerkt in derselben Sache: „Eine abschlägige Antwort würde uns allgemeinen Tadel zuziehen und würde daS Signal zu neuen Verfolgungen gegen die Elsaß-Lothringer bilden (?) und daun: „Können wir, da wir uns anschicken, Deutschland zur Theilnahme »n der Ausstellung von 1900 einzuladen, unS der Thrklnahm: an der CaualeröflnungSseier entziehen?"" k. Paris» 87. Februar. (Privattelegramm.) Der „Matin" veröffentlicht eia Interview mit Detaille» dem Präsidenten der „SoetStS d'artisteS franyoiS" bezüglich der Wrigrrung dieser Gesellschaft» die Berliner Kunstausstellung zu beschicken. Detaille bestätigte, der Graad der Weigerung sei der Mangel an Zeit. Zwischen dem Tage» an welchem der Gesellschaft dir Ein ladaag -ugegangen sei, und dem Tage, an welchem die Kunstwerke hätte» versaadt werden müssen, lägen kaum zwei Wochen. Der Lorschlag sei daher einfach abgelehnt und die Frage nicht gründlich dt-catirt wordea. Detaille habe hinzugefügt, so lange dir französische N«-t«r«a- sich nicht an der Berliner Ausstellung betheillgt». Königreich Lachsen. * Leipzig, 27. Februar. Zwischen Leipzig und Sanger- bausen ist der Fernsprechverkehr eröffnet. Die Gebübr für daS Gespräch bis zur Dauer von drei Minuten beträgt eine Mark. -r. Leipzig, 27. Februar. Der in der Nacht vom Diens tag, den 26., zum Mittwoch, den 27. d. M., wehende heftige Sckneesturm bat in verschiedenen Gegenden unseres Landes dem Eisenbabnverkehre Störungen gebracht. Auf der Linie Waldbeim-Rocklitz blieb der 6.30 Vorm, von Waldbeim abfabrende Personenzug zwischen Hartba und Waldbeim im Schnee stecken und konnte erst nach längerer angestrengter Arbeit frei gemacht werden. Ferner mußte der 6.46 Vorm, voo Langenau nach Bertbelsdors ver kehrende Personenzug kurz nach der Ausfahrt von Langenau liegen bleiben, weil er nicht im Stande war, die aufgebauften Schneemassen zu durchbrechen. Endlich war auch die Linie SauperSdorf-Schönheide am Mittwoch früh infolge deftiger Schneewehen für den Zugsverkehr gesperrt. Da die Räumungsarbeiten sofort mir allen Kräften in Angriff ge nommen wurden, dürfte wohl die alsbaldige Freilegung der verwehten Eif'enbabnstrecken erfolgt sein. — Für die Hinterbliebenen der mit der „Elbe- Verunglückten sind nach der in der vorliegenden Nummer befindlichen dritten Quittung bis jetzt S877Meinge gangen. Die Sammlungen sollen am 4. März ge schlossen werden. Für den wohlthäsiacn Zweck bestimmte Gaben ist die Expedition deS „Leipziger Tage blattes", E. Polz, bis dahin anzunehmen gern bereit. — Im Kaufmännischen Verein setzt morgen Freitag Abend Herr Professor vr. Lamprecht seinen mit so großem Beifall ausgenommenen Vortrag« - CykluS über „Deutsche Geschichte im Zeitalter der Freiheitskriege" fort. DaS Tbema für diesen, den vierten. Vortrag lautet: „Wirlhschaflliche, sociale und politische Reformen in Preuße» Süd- und Westdeutschland". Vorsitzenden der Polytechnischen Gesellschaft, zu kören, und I iu Angelegenheiten, welche der Mitwirkung der Stadtverord zwar über daS Tbema: „In 4360 Jahren vom Nil und I neten bedürfen, „collegialisch" zu fassen sind. Mit Jordan zur Tiber und Spree". Alle Gesellschaft--1 Recht darf man wohl annebmen, daß sie demgemäß auch vom Mitglieder werven auf diesen Vortrag besonders aufmerksam! Stanvpuncte eine« Collegiums, also einer Körperschaft aus gemacht. I zu vertreten sind. U Leipzig, 27. Februar. Am gestrigen Abend hielt Frl I Glösa, 26. Februar. Einer von den tapferen Kämpfern Natalie Köhler in einem kleinen Saale des hiesigen Ver-! des Krieges 1870/71 gegen Frankreich erlag nach 25 Jahren einSbauseS deS Vereins für innere Mission eine Vorlesung! am vergangenen Sonntag uock den Folgen einer in diesem von Stücken aus Dante'S „Göttlicher Comödie" ab. iFelvzuge erhaltenen Verwundung. Es ist die- der 47 Jahre Es ist nicht möglich, an einem Abend, in einer Necitation I alte diesige Einwohner Ernst Reinhard Geißler, welcher einen völligen Ueberblick über daS Riesenwerk des großen l als Garvegrenavier in der Schlacht bei Sedan in liegea- FlorentinerS zu geben. Frl. Natalie Köhler mußte sich daher I der Stellung durch einen Schuß in die linke Achsel auch damit begnügen, einzelne Bruchstücke ihrem Publicum zu I schwer verwundet wurde. Trotz aller Bemühungen der Gehör zu bringen. Zunächst gab sie nach einem Essay Otto ! Aerzte konnte das Geschoß nicht entfernt werden und senkte Roqnelte'S: „Dante'S Leben und Dichten" eine Darstellung! sich nach und nach immer tiefer, so daß eö schließlich die Lunge der äußeren Lebensschicksale des Dichters und seines poetischen I afficirte und dadurch den Tod Geißler'S herbeisührte. Der Wirkens. Dann begann sie mit einigen Episoden aus dem I brave Soldat hatte während der langen Zeit, in welcher er ersten Tbeil der Dichtung, der „Hölle" (Inferno), die zum I daS feindliche Geschoß mit sich herumgetragen hat, große Tbeil melodramatisch, mit Begleitung des Harmonium-, zum I Schmerzen zu erleiden, doch ertrug er sie standhaft als echter Vortrag kamen. Die „Divina Commedia" ist mit so viel ge-1 Soldat. lebrtem Beiwerk, mythologischen und historischen Anspielungen I * Zwickau, 27. Februar. Der hiesige Gewerbevereia bat ausgestaltet, daß sie Dem zunächst unverständlich bleiben I sich in einer Resolution gegen die beabsichtigte AuSdebnung wird, der, obne sie näber zu kennen, zum ersten Male Bruck- > y„ Unfallversicherung aus daS gesammte Handwerk und das stücke aus ihr zu kören bekommt. Es ,st daher auch die I Handelsgewerbe, da für viele Betriebe eine Versicherung nicht Nec.tatwn dieses Werkes mit vielfachen Schwierigkeiten ver-1 erforderlich erscheint, ausgesprochen und die Handels- uud blinden, und wir meinen, daß Frl. Natalie Köhler be, ihren I Gewerbekammer Plauen ersucht, iu dieser Richtung zu Recitativnen von Werken griechischer Classtker auf mehr wirken. — Ein Fleischer in einem hiesigen Stadttheil ver- Erfolg rechnen kann, als bei der „Göttlichen Comod.e" Daule suchte vorgestern seine Ehefrau zu erstechen. Sein Geselle Alighieri'S. I eilte Letzterer zur Hilfe, erhielt aber von dem wütbenden — Auf Herrn vr. Hotopf'S Recitativnen, welche. I Meister eine Petroleumlampe an den Kopf geworfen, wie aus der Anzeige in der vorliegenden Nummer zu ersehen ! wodurch er schwer verletzt wurde. — Die hiesige Polizei ist, am Freitag Abend im LehrervereinSdause I bebörde hatte kürzlich den Arbeiterverein im Stadttheile (Kramerstraße) stattsinden, sei auch au dieser Stelle binzewiesen. I Pöblau aufgelöst, weil in dessen Versammlungen auf den -8-Leipzig, 27. Februar. Die königl. KrciSbauptmann-1 Umsturz bezügliche Reden geführt worden sind; den vom schaff dal dem seit über 25 Jahren in der Dampf>gelei Verein erbodenen RecurS hat zetzt die h,esiae Kre»Sbauptmann- von Dieter in Zwenkau beschäftigten Gesckirrfübrer Johann I schaft verworfen. — Im Nachbarort Muffen St. Micheln Friedrich Wilhelm Platz und dem gleich lange Zeit in der- ist über mehrere Wirtschaften da» Milttairverbot verhängt, selben Ziegelei beschäftigten Ziegelarbeiter Ernst Ludwig auch die Wahl eines «ocialdemokraten zum Gememdealtesten Göricke, beide in Prödel wohnhaft, für treues Verhalten cassirt worden. Letzterer wurde wiedergewahlt. Auf das in der Arbeit je ein Belobigungsvecret zuerkannt. Die Ur-1 Weitere ist man gespannt. — Jo Mylau wurde vorgestern künden wurden den Genannten durch die königl. AmtShrupt-1 eme Volksversammlung verboten, in welcher der socialdemo- mannschaft zugestellt. kratische Reichstagsabgeordnete Hofmaan auS Chemnitz kämme rei in der Berliner Straße zugetragen. Der Ueß und Wiederholung der,^ 22jährige Saalmeister Oswald Meißner aus Eutritzsch Dresden, 27. Februar. Prm, Georg ist heute Vor wollte eine Maschine, die nicht recht sunctionirte, in Ordnung I unttag 8 Uhr 18 Min. auS Wien nach Dresden zurückgekebrl. bringen, kam dabei zu Falle und gerieth in die Transmission. I —o. Die sächsische Schweizerleibgarde war eine der Dem Unglücklichen wurde ein Bein abgerissen, daS I eigenartigsten Truppen, deren Entstehung in daS Jahr 1695 andere stark beschädigt, so daß er schwerverletzt ins Kranken-1 fällt. Im Jadre 1814 wurden die Schweizer auf Befehl bauS gebracht werken mußte. Ein Verschulden au dem I des russischen General-GouverneurS Fürsten Repnin aufgelöst. Unglückssalle kann Niemandem beigemeffen werden. I Sie trugen gelbtuckene Röcke und in Gala die alte Schweizer- -fs. Beim Fällen eines Baumes zog sich der 46 Jahr- °'te tr-1>t. mit der Partisane als Handwaffe. Die Schweizer- Gutsbesitzer L. in Gatzen bei Groitzsch am Dienstag Nachmittag l?klbga*^ hatte den Dienst un Innern deS Residenz,chloiles einen zweifachen Knochenbruch mit complicirtem Knie«! m Dresden zu versehen, und ein Eommando derselben be- scheibenbruch zu. Der Baum hatte beim Falle L. getroffen, > gleitete den Kurfürsten bei jedesmaliger Kaiserwahl nach welcher hierbei die schwere Verletzung erlitt und sich nach Anlegung I Frankfurt. Die Schweizerleibgarde ist jedenfalls die originellste eines Nothverbandes durch einen herbeigeholten Arzt zur Behänd- l aller Truppengattungen in der sächsischen Armee gewesen lung in das Krankenhaus St. Jacob in Leipzig begeben mußte. - I und war so beliebt, daß ihre Auslösung nicht allein in 'Ern üb-rh-n». im dnnd. -i-i.n UnwMrn ihrer Wohnung in der Ritterstraße. Die Verletzte wurde dem»hrrvorriez. Krankenhause zugeführt. — Der 52 Jahre alte Athlet Michael K. verbrühte sich beim Kaffeekochen dadurch, daß er sich kochendes, Wasser aus den linken Unterschenkel schüttete. K. mußt« Aufnahme I im Krankenhause suchen. 8 Aus dem Bureau des Stadttheaters: Im Neuen! Theater geht heute „Maria Stuart" in Scene. Im Alten Gerichtsverhandlungen. Rönt»licheS Landgericht. Strafkammer M. 6. Leipzig, 26. Februar. Nachdem der am 18. October 1848 Theater wird heute „Mamsell Nitouche" gegeben. Morgen, IJhlewitz in Schlesien geborene Landwirth Franz August Freitag, gelangen ,m Neuen Theater die Opern Hänsel und! Keutet sein dort gelegenes Besitzthnm verkauft hatte, lebte Gretel und „Bastten und Bastienne ' zur Aunübrung. Jm>„ nachmals als Rentier in Leipzig. Seine Hauptbeschäftigung A^ten ^cheater wird „Madame ^'Ederholt. 1 war, die Lotterie-Ziehungslisten zu studireo, um uachzujehrn, Treffer gemacht hätte. Da die» Am Sonnabend findet ün -Neuen Theater die erste Aufführung I ob er einen des neuen Jbsen-WerkeS: „Klein Eyolf" statt. aber nicht der Fall war, so gingen die 30000 welche er erlöst hatte, 8 Krysta ll -Palast. Im Parterresaal findet bis auf I innerhalb der 8 Jahre, während welcher er den Rentner spielte, zur Weiteres allabendlich Couce.t von der beliebten englischen Damen capelle unter Leitung von Miß F. Sidney statt. Dasselbe be> Neige, und Keotel sah sich im Monat Juli in der unangenehmen Lage, ein größeres Darlehen ausnehmen zu müssen, um die innt um 8 Uhr und sind die Eintrittspreise die bekannten. Im I ausgelaufenen kleinen Schulden zu bezahlen. Er wandte — — sich zu die,em Zwecke an die Wltlwe Sch-, mit welcher er bekannt ^ war, und bat sie, ihm bis 1. October 1500 zu leihen. Er habe öffnet? —Circus B"a^iü^ in"der AI^ettb^ l — wie er angab — eine größere Zahlung zu machen und deswegen hat sich zu der vom 2. bis 15. März staltfindenden Oster-Vor messe gerüstet und zu den während dieser Zeit stattfindenden Meß Vorstellungen außerordentliche Kräfte auf dem Gebiete der Künnler- Specialitäten engagirt. Nicht weniger als neun große Künstler» eine ihm au, das Grundstück des Häuslers W. in Jhlewitz zu stehende Hypothek von 1575 gekündigt, da ihm aber eine Ur kunde gefehlt habe, seien Weiterungen gemacht worden und er könnte das Geld erst am 1. October erheben. An seine nächsten Bekannten gruppen werden in dem Programm der Älberthalle vertreten sein. I wolle er sich nicht wenden, um nicht ins Gerede zu kommen. Zum 1. October werde er dann bestimmt das Darlehn aus dem er haltenen Hypothekengelde zurückzahlen. Er legte dabei der Frau Die Vorstellungen beginnen am Sonntag, den 3. März, und die übliche Generalprobe findet nächsten Sonnabend, 2. März, statt., ^ . . ... ...... . . - , Alles Nähere ist aus der Anzeige in der vorliegenden Nummer zu > Sch. auch die Abschnft eines Hypothekenbriefs auf 1575 ^ ersxhxg I und den Häusler W. lautend vor, verzchwieg aber dabei, dav ^ Programm unter Herrn Jahrow j tember. wobei er noch 919.25 anSgezahlt erhielt. Am Fälligkeitstage konnte er natürlich daS Darlehn nicht zurück- Leitung abgehalten wird. 8. Im Hotel Stadt Nürnberg (Besitzer G. Hoffmeister), I zahlen, ebensowenig hat er bis jetzt Ersatz geleistet, nur eine Bayerische Straße, schließt die diesmalige Winter-Concert-Safton I jhm an seinen Bruder zustehende Forderung von 800 hat er an bereits am 10. März d. I. Inhaber von Dutzendkarten werden > Frau Sch., der ein Verlust von 2869,35 erwächst, abgetreten, deshalb gut thun, sich mit einem Bemche des beliebten Etablissements I Keutel gab sein Vergehen unumwunden zu, und führte nur zu zu beeilen. Am heutigen Donnerstag concrrtirt das Musikcorps I seiner Entschuldigung an, er habe gehofft, ia der Lotterie zu unserer 107er unter Leitung des königl. Musikdirektors I gewinnen und zu diesem Zwecke außer seinem Zehntel- noch zwei Herrn Walther. Der prächtige Wintergarten sei wiederholt I Fünftelloose gespielt, sei aber mit allen Loosen dnrchgefallen. der Beachtung des Publikums empfohlen. Er stellt eine Sehens- I Ebenso sei er in seiner Hoffnung, von seiner Schwester bez. seinem Würdigkeit der Stadt dar Alles Nähere ist auS der Anzeige in der I Schwager in Jhlewitz Geld zu erhalten, getäuscht worden. Mir vorliegenden Nummer zu ersehen. . Rücksicht auf die Höhe deS Betrages verurtheilte der Gerichtshof — Die ungetheilte Anerkennung, welch« die vorzüglichen Leistungen I den bisher unbestraften Kentel, der am 15. Januar iu einem der österreichischen Damen-Capelle im Casino zum I hiesigen Gasthofe, wo er sich unter dem Namen eines Lehrers Richter Rosenthal bisher gesunden, und der infolgedessen sich stetig > aushielt, verhaftet wurde, unter Anrechnung eines MonalS erlittener steigernde Besuch, haben Herrn C. Wiegel veranlaßt, den l Untersuchungshaft zu 1 Jahr 3 Monaten Gefäagniß und E igagementsvertrag zu verlängeru. Die Concerte werden also s 3 Jahren Ehrverlust, allabendlich in der gewohnten Weise fortgesetzt werden. Hl Liebertwolkwitz, 27. Februar. In einer seiner letzten Sitzungen beschloß der Bezirksausschuß der königlichen Amt» Söat,liche» Schöffengericht. 6. Leipzig, 26. Februar. Wegen Beleidigung der Polizei- >directi°n zu Greifswald, begangen durch Abdruck eines in bauptmannichast, den von bier nach KleinpoSna führenden l 54 her „Leipziger Bolkszeitung" vom Jahre 1894 erschienenen Feldweg als nicht öffentlich zu erklären und ibn demgemäß I Ax^lS wurde der damals verantwortliche Redacteur de- genannten ein;,ehe» zu lasten. Bei diesem Beickluß bat sich der Ge-1 Blattes, Katzenstein, zu 150 »l Geldstrafe, an deren Stelle im meinberald unseres Ortes nicht beruhigt, sondern in seiner I NichteiobringlichkeitSfalle 15 Tage Gefängnih zu treten haben, und letzren Sitzung beschlossen, RecurS dagegen bei der königl.! zu den Kosten des Verfahrens verurtheilt. Der beleidigten Polizei. KreiSbauptmannschaft einzulegen. Somit kommt die Wege-1 direction wurde die PublicaliouSbesugntß zugesprochen. anzelegenheit, die schon vor fünfzig Jabren die Behörden beschäftigte, jetzt zur Entscheidung der Oberdedörde. — Die Svarcasse unseres OrteS ergab im letzten Jabre einen Ueber- schnß von 82 819 welche Summe, vorbehältlich der stimmung ver königl. AmtShauptmannschaft, verschiedenen meindecaffen zugefubrt wird. * Wurzen, 27. Februar. Die Verhältnisse in den diesigen städtischen Collegien entwickeln sich immer drastischer. Daß im Stavtverordnetencollegium 9 gegen 9 Stimmen stehen und eS sich letztbin nöthig machte, einen Stadtratb durch vaS L00S zu wählen, das ist ein Zustand, der sicherlich kein ^ . ersprießlicher für die Entwickelung unseres Gemeinwesen» ist. ! ganten der Campagna, dem die meisten in letzter Zeit vor In der letzten Sitzung der Stadtverordneten zeigte sich aber s ^rn Thoren Rom» vorgekommenen Ueberfälle zuge>chriebrn auch da» RatbScollegium r Seite. Zwei Mitglieder desselben, Küazel, machten nämlich den sitioa, und der letztere äußerte sogar sein „Bedauern" über «verhaftet. , da» Verhalten deS Bürgermeisters, weil dieser gegen daS Auf- --- Nom, 27. Februar. (Privattelegramm.) In der ! treten der beiden Stadträtbe Protest eingelegt hatte. Auch Caserne des Cavallerie-RegimentS „Guide" in Neapel erstach I der Stavtverordnetenvorsteber erklärte, daß ein Bekämpfen bei einer Fecht Übung der Corpvral Russo den Corpora! l von RcubSvorlagen durch NatbSmitglieder selbst noch nicht . de Maveo. Der Mörder wider Willen, welcher sich wie i vorzekommen un- seines Wissen» nach nicht üblich sei. < wahnsinnig geberdrte, wurde verhaftet. Vermischtes. — Crefelp, 26. Februar. (Telegramm.) DaS Eisen- bahn-BctriebSamt giebt bekannt: Die Störung deS Dampf- sahrbetriebeS Hombrrg-Ruhrort ist seit 5 Uhr beseitigt. ----- Elberfeld, 27. Februar. Bei Lüdenscheid wurden zwei verheiratdete Arbeiter von einem Eisenbahnzuge gleich zeitig überfahren und getödtet. Nom, 26. Februar. Einer der gefährlichsten Bri- ium von einer sedr bedenklichen 1 werden und aus dessen Kopf eine Belobnuna von 1000 L ssstlben, die Herren Kießling und gesetzt war, Magnanini, bei den Campaguiolen unter dem , den RatdSvorlagen Oppo- Namen Diavoletto bekannt, wurde hier von der Polizei
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