Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1895
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18951111029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895111102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895111102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-11
- Tag1895-11-11
- Monat1895-11
- Jahr1895
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
! IR) »Ü1S Kieg»». — Der Nettoertrag der «ms de« Ztlcker gelegte« Steuer hat im Jahre 1894/SS über SV Millionen Mark ausgemacht. Die mitgetheilten Ziffern über di« Ausfuhr von Zucker laffrn er kennen, daß dir deutsche guckerindustrie in hervorragendem Maße aus den Export angewiesen ist und daß von der Erhaltung diese- Export» ihr Gedeihen abhängt. Im Jahre 1894 betrug der Werth der Zuckeranssuhr a»S Deutschland mit 209 Millionen Mark 6,9 Proceut der Gesamttllaussuhr. Ferner ist ans de» mitgetheilten Ziffern über die zur Verarbeitung gebrachten Rübeninrugen zu ersehen, welche erhebliche Bedeutung die Zucker» Industrie für die deutsche Laudwirthschast hat. Die Einnahmen allein, welche der deutschen Laudwirthschast aus dem Anbau der Zuckerrüben zufließen, dürsten über 200 Millionen Mark betragen. So ist e» erklärlich, daß die deutsche Landwtrthschaft mit Eifer daraus bedacht ist, alle Maßnahmen, die auf Förderung des Ge deihens der Zuckrrindustrie abzielrn, zu unterstützen. Im Urbrigen z«igt der Anschluß deS Vereins für die Rnbenzuckrrindustrir des deutschen Reiche», in dem so gewichtige landwirthschastliche Interessen vertreten sind, an den Centralverband deutscher Industrieller, daß die betreffenden Kreise von der Solidarität der Interessen von Laudwirthschast und Industrie überzeugt sind. Q Wie der Präsident des Deutschen Fischerei-Vereins, Fürst v. Hatzfeld, bekannt giebt, ist es aus der in Breslau abgehaltenen Versammlung zur Begründung eines internationalen Drichselvrrbande», an der bekanntlich Vertreter Deutschland», Rußland», Galizien» und Ungarn» theilnahmen, zunächst für erforder lich gehalten, nachdem durch die bisherigen Brutaussetzungen der Lachs bestand de» Veichselgrbiet» nachweislich gehoben ist, nicht nur in dieser Richtung sortzufahren, sondern die Brutaussetzungen auf mindestens IV, Millionen auf daS Jahr zu erhöhen. Die verschiedenen Fischereivereine tragen dazu bei. Da die Mehrzahl der Aussetzungen auf galizischrm Gebiet zu erfolgen hat, so übernimmt für diese Arbeiten der Galizische LandeS-Fischerciverein selbständigeDiSpositionen. ES wurden ferner gemeinsame Schritte zur Schonung der Lachse iin Wrichsrlgebiete al» nothwendig angesehen. Die Beiheiligten verpflichteten sich, bei ihren Negierungen dahin vorstellig zu werden, daß für das ganze Weichselgebiet gemeinsame Schutzmaßregeln getroffen werden, insbesondere nach der Richtung der Schonzeit, des Mindestmaßes, der Erhaltung der Laichplätze, der Verhütung von Verunreinigungen u. s. w. Ferner erachteten es die Vetheiligten als nothwendig, dir Besprechungen über die Hebung der Fischerei im Weichselgebiet in paffenden Zwischenräumen zu wiederholen. Dem Wunsche, daß der Deutsche Fischereiverein einen internationalen Ver- band zur Regelung internationaler Ftschrrrifragen ins Leben rufen möge, schlossen sich die Anwesenden an. Ter Präsi dent de» Deutschen FischereiverrinS gab die Zusage, dirserhald sich mit dem Deutschen Seefischerei - Verein in Verbindung zu setzen. Die weitere Leitung de» WetchselverbandeS hat Fürst Hatzfeld über- nommen. Di« nächste Versammlung dürfte nach Wien berufen werden. *— Preußische Gesellschaften in Amerika. DieMagdc. burger Feurr-VersicherungS-Grsellschaft, welche ihren Wirkungskreis auf Amerika auSzndehnen beabsichtigt, richtete an den Superinten, deuten de» Versicherungs-Departements, Mr. Pierce in Ncw-Vork, da» Gesuch, ihr die Errichtung einer Filiale in der Stadt New-Aork und die Aufnahme von Versicherungen zunächst im Staate New-Aork zu gestatten. Amerikanische Versicherungs-Gesellschaften, besonders die zur Aufgabe de» Geschäft» in Preußen genöihigten Equitablr, New-Uork Life und Mutual Life, versuchen, wie der „Bert. Act." erfährt, nun als einen Act der Wiedervergeltung, die Erthcilung der erbetenen Erlaubniß zu verhindern, indem sie dem Versicherungs- Departement vorstrllten, preußischen Gesellschaften müßten in Amerika ebenso große Schwierigkeiten bereitet werden wie amerikanische» Gesellschaften in Preußen. Tie Ausrechnung ist nicht angängig. In Preußen haben amerikanische Bersicherungs-Geselljchasten keine größere« „Schwierigkeiten" als dir preußischen; die Bedingungen sind für beide die gleichen. Dir New-Horker Germania betreibt, unbehindert durch die Aufsichtsbehörden, auch in Preußen ihre Ge schäfte. Mithin haben die preußischen Gesellschaften einen be- gründeten Anspruch darauf» auch im Staate Nem-Nork nach den selben Normen behandelt zu werden wie die amerikanischen daselbst. 88- In Berlin, wo im Jahre 1890 seitens der dortigen Elektricitätswerke die erste Anlage zur Verwendung elektrischer Kraft für gewerbliche Zwecke eingerichtet wurde, waren am I. Juli d. I. allein zum Betriebe von Buchdruckmaschinen 663 Elektromotoren mit zusammen S46 Pferdekräften in Thätigkeit. *— Brauerei Pfefserberg vorm. Schneider L Hillig, Berlin. Der Aussichtsrath hat beschlossen, der auf den 3. December d. I. einzuberufruden General-Versammlung die Vertheilung einer Dividende von 9 Procent vorzuschlagen. O Dessauer Actie»brauerei zum Feldschlößchrn, Actien-Gesellschaft. Die unter dieser Firma auf Grund des Erwerbe» der Brauerei znm Feldschiößchen Fr. Robitzsch in Dessau begründete neue Actien-Gesellschaft ist in das Handels register zu Dessau eingetragen worden. Das Grundcapital beträgt 600000 in 600 Aktien 4 1000 Außer dem Vorbesitzer gehört zu de» Gründern u. a. Bankdirector Eswein in LuLwigshafen als Vertreter der Pfälzischen Bank und Bankier M. Herz in Berlin, Gesellschafter der Bankfirma Herz, Clemm L Co. Da» Robitzsch'sche Unternehmen ist mit allen Immobilien, Mobilien, Vorräthen, Außen ständen rc. für 1033 687 übernommen worden. Dir Gesellschaft über- nimmt in Anrechnung hierauf 176000 Hypotheken, 33 532 GeschästSschulden und gewährt den Restbetrag des Kaufpreises durch 100 Aktien L 1000 ^li und durch baare Zahlung von 724 155 * Magdeburg, 8. November. (F. O. Licht.) Zucker. Sichtbare Vorräth« »nd schwimmende Ladungen: I8SL »SS4 IM Deutschland I. Oktober . ... 179444 94 135 77 580t Hamburg 30. Oktober .... 106800 22 900 14500- Oesterreich I. October . . . .*190000 55000 38000- Frankreich 1. October .... 119614 88 626 86 631- Holland IS. Oktober 17 524 3 849 1 873- Belgien 15. October 25490 2255 782- England 3. November .... IIS 482 50 6S2 83812- Schwimmend n. Europa am 26. Oct. 10 538 15 618 9 816- zusammen in Europa . . . 768 892 333 075 312 994 t Vereinigte Staaten von Nord amerika 29. October .... 152000 189156 16 594- 151384 16 082 63000- IV-»" r-l-graph««. «Ad Fer»,pr-chw-s-« 1005 36 714 Cuba, 6 Haupthäfrn am 25. Oktober Schwimmend nach Nordamerika am 26. Oktober ^ 10229 zusammen in Nordamerika Ueberhaupt .... * vorläufige Zahl. * Arankfnrt a. M.» 10. November. Die „Frkf. Ztg. . 313 613 206 243 116 308 t .1082505 539 318 429 302 t meldet auS Konstantinopel, daß die Banqu« Ottomane ain 10. d. M. aus London 150000 L und am Mittwoch aus Pari» 300 000 L in Gold erhalten werde. Die Noteoumwechselung erfolge ununter brochen. * Frankfurt «. M.» 9. November. Heute fand die General- Versammlung der Frankfurter Actien-Brauerei, vormal» Heinrich Henainarr L Söhne, statt. Sie genehmigte ein stimmig die Anträge der Verwaltung und ertheilte derselben Dechargr. Die Dividend« von 6 Proc. gelangt sofort zur Auszahlung * Vach«» , 9. November. Die General - Versammlung der Westfälischen Stahlwerke setzte 12 Proc. Dividende fest und wählt» die »»»scheidenden AusstchtSrathSmitglieder wieder. Dir Aus sichten wurden al« gut bezeichnet, weil 8'/, Mal so viel Aufträge bei Beginn de» Geschäftsjahre« wie im Boriahr vorliearn. * Gelsenkirchen» 9. November. Dir ordentliche General-Ver- sammlungde« Schalter Gruben- und Hüttrn-Bereia« setzte auf Vorschlag de» Aufsicht-rathe» die Dividende aus 7'/, Proc. fest, statt 6 Proc., wie bisher beabsichtigt war. *— Bergwerk«-Aktien - Gesellschaft Hugo. Auf den 6. December wird nach Essen «ine außerordentliche General. Ver sammlung berufen» ans deren Tage»orduung dir Auslösung der Gesellschaft steht. In der Einladung wird zugleich auf Wunsch der Harpenrr Bergbau-Gesellschaft mitgetheilt, daß di« letztere den Actiouairen 185 Pro«, zuzüglich 4 Proc Stückzinsrn bi» 2. December für ihre Aktien zu zahlen bereit ist. *— Germania, LebrnSversicherungS-Actien-Gesell- schaft z« Stettin. Ende Octvbrr 1895 blieben bei der Gesell schaft versichert 181721 Personen mit 518 666 875 Capital «nd 1975 788 ^i JahreSrrnte. In den verflossenen zehn Monaten vom 1. Januar bi« End« Oktober 1895 lagen der Direktion zur Er ledigung 10590 Anträge mit 41729602 vor. *— Stettiner Braneret-Actirn-Gesellschast „Ely- sinn»". Der AusfichtSrath hat beschlossen, eine Dividende von 7 Proc. (S Proc. im Jahr« vorher) für da« verflossene Geschäftsjahr in Vorschlag zu bringen. * Neurstze 1. Schief.» 9. November. In der heutigen General- Versammlung der Reuroder Kunst an st alten, vorm. Lrentler, Lonrad St Laube, wurden die Anträge der Tagesordnung genehmigt, ebenso di« Dividend« aus 5'/, Proc. festgesetzt, dir vom 15. d. M. ab zahlbar ist. ö In Hayna» hatte die größt« Handschuhsabrik von Lhvmaß sämmtlich« Arbeiter wegen Mangel« an Aufträgen ent- laste». Man nahm an, daß nach Neujahr eine Wiedereröffnung tza« Betriebs «folg» »«de. doch ist schon jetzt wieder eine 11. November wieder begonnen. *— Brauerri-Gesellschaft zur Sonne, vormals H. Weltz in Speyer. Die General-Versammlung beschloß, vo» dem im Jahre 1894/95 in Höhe von 175 156,23 erzielten Rein gewinne zu statutenmäßigen Abschreibungen 39 420,03^1 zu verwenden. Von den« llrbcrschussr werden den» Reservefonds 6786,80 überwicsk», die Actiouaire erhalten 7'/, Proc. Dividende, die Tonlidmen betragen 13 342,41 ./i, besondere Abschreibungen und Rückstellungen finden im Betrage von 40 606,99 ./» statt, und 35000 ./i werden aüs neue Rechnung vorgetrage». *— Gebrüder Hemmer, Maschinenfabrik, Actien- Gesellschaft Neidenfels (Pfalz). Die Gesellschaft weist im abgelausrnen Geschäftsjahr nach 34 509 Abschreibungen einschließlich 13 392 ./>, Vortrag eine» Reingewinn von 117 374 (>893/94 72 024 ^1) a»S, wovon aus das Actirncapital von 600000 8 Proc. (7'/, Proc.) Dividende vertheilt, 17157 >ll (>0461) zu Tantieme, 5199 (3170) für die Reserve und 34 674 zu Extra-Abschreibungen verwendet »nd 12 344>l vorgrtragen werden. Die ordentliche Reserve enthält 17 407 , >.dir Specialrrserve 100000 *— Staatliche Mobiliarversicherung in Bayern. Wir theilten bereits mit, daß die bayerische Abgeordnetenkammer den Antrag des Centruins aus Errichtung einer staatlichen Mobiliar- Versicherungsanstalt mit 79 gegen 68 Stimmen angenommen hat und der Zusatzantrag der Socialdcmokraten auf Ausschluß der Privatvcrsichrrung abg,lehnt worden ist. Die staatliche Organisation der Elenientarversichcrung ist kaum anderswo so weit eutivickelt wie in Bayern. Schon bisher bestanden dort eine staatliche Brand versicherung für Bayern recht» des RheincS, eine Jmmobiliar« Versicherungsanstalt für die Pfalz, ferner eine staatlich geleitete Hagelassccuranz. Die Ausdehnung der Staalsversicherung auf das Mobiliar wurde bisher vielfach angestrebt, aber noch wenig er reicht. In der Schweiz besieht eine cantonale Jmmvbiliaroer- sicheruugSanstalt. *— Neue Actien-Gesellschaft. Nach der „N. B. Ldztg." wurde die Uhrenfabrik von L. Furtwänglrr Söhne in Flirtivan gen kn eine Aciicn-Gesellschaft umgewandelt, welche mit 500000 ./t Grundcapital ausgestattet ist. * Mannheim» 9. November Nachträglich hat sich herauSgestellt, daß der jüngst verstorbene Commerzienralh Iaquet, Direktor der Waggonfabrik Ludwigshafen, durch Selbstmord geendet und die Bücher der Gesellschaft i.i größter Unordnung zurück- gelassen hat. X Bon der böhmischen Grenze, 10. November. Um die Staatsfinanzcn aufzubcssern, geht die österreichische Negierung mit dem Plane um, die Biersteuer zu erhöhen. Nach einer Aeußerung des Finanzministers in der Finanzcommission gedenkt man, die Malzsteucr nach bayerischem Muster einzusühren. Dadurch würde das im Auslande so viel verbreitete Pilsener Bier abermals thearer werden. * Wie», 9. November. Der Budgetansschuß des Abgeordneten hauses »ahm das Capitel „Staatsbahnen" an. Der Handels minister Frbr. Glanz von Eicha erklärte, trotz der wohlwollenden Stellungnahme, welche die Regierung dem Localbahuwesen gegen über einuehme, könne dieselbe bezüglich der von verschiedenen Ab geordneten vorgebrachten Localbahn - Projekte keine Zusicherungen erlheilen. Die Nachricht, daß eine Reform deS Staatseiscnbakn- rathes geplant sei, sei in der verlauteten Form unrichtig; allerdings werde die Frage einer Neuorganisation der ganzen Staatscisenbahn- Verwallung verhandelt und die Loslösung der Eijenbahnangelegen- hciten vom Handelsministerium principiell aufgesaßt; nach Abschluß der über die zwcckinüß'gslcn Modalitäten dieser Scheidung eingc- leitelen SiuLien werde er Näheres im geeigneten Zeitpunkte mit- theilrn. *—Zur Verstaatlichungsfrage in Oesterreich. In einer Sitzung des Budgetansschusses des österreichischen Abgeordneten hauses nahm Finanzininister v. Biliuski Gelegenheit, sich über die Vecstaatlichungssrage zu äußern. Juden, er seine vollkommene Solidarität mit dem eisenbahntarifarischen Programm des Handels- Ministers Freiherrn Glanz von Eicha Ausdruck gab, wirs er gleich- zeitig auf den Zusammenhang der Tariferhöhung mit der Verstaat- lichungSsrage hin. Früher habe man die Bahnen schon ans prin- cipiellcn Gründen verstaatlicht, wenn auch Ausfälle zu gewärtigen waren. Gegenwärtig sei es aber eine Frage, ob man mit weiteren Verstaatlichungen Vorgehen solle, mit dem Bewußtsein, daß man hierdurch bei der Gesammteiniiahme dcr Slaatsbahneu einen direkten Ausfall herbeisührr. Schließlich erwähnte der Finanzininister aiuh die Frage der Nortzwestbahn-Einlösung, indem er die vollständige Erfüllung der frachttarisarischen Anträge des Staatseisenbahnrathrs mit Rücksicht auf die Möglichkeit der fortschreitenden Verstaatlichung, etwa dcr Nordwrstbahn, als nnthunlich erklärte. Im anderen Falle wäre ein direcier großer Ausfall der Staatseinnahmen zu gewärtigen. Oesterreichisch-Ungarische Staatseiseubahn-Ge- sellschaft. Die Besprechungen, welch» bei der Generalinspection der österreichischen Eisenbahnen unter Vorsitz de» Sectionschess Frei- Herrn von Lilienau mit den Vertretern der Oesterreichisch-Uiigarischen StaatSeisenbahn-Gesellschast in Betreff dcs Investitions-Programms für die gesellschaftlichen Linien stattgesuiiden hatten, sind zum Ab schlüsse gelangt. Dieselbe» hoben im Allgemeinen zu einer nicht linbesriedigenden Verständigung geführt und erscheint der auf Grund deS an die Gesellschaft gerichteten Erlasses mit rund 6 Millionen Gulden veranschlagte Kostenaufwand durch das Ergebniß der Be- sprechungen nicht wesentlich modificirt. Die Investitionen »heilen sich in zwei Kategorien: in die Bauherstellnngen und in die An- schasfung von Fahrbetriebsmitteln. In Bezug auf die erstere Frage wurde, abgesehen von den noch nicht ganz ausgetragenen Differenzen in Ansehung der von der Regierung geforderten größeren bauliche» Herstellungen in den Bahnhöfen Aussig undVodenbach, eine vollständige Einigung erzielt. Das Gleiche gilt bezüglich der Vermehrung der Fahrbetriebsmittrl. In Ansehung deS GroS der baulichen Investi tionen sowie der Anschaffung von Wagen wurde ein zweijähriger Spielraum festgestellt, so daß diese Investitionen in den Jahren 1896 und 1897 zur Durchführung gelangen sollen. Nur in Betreff einzelner umfangreicherer Bauten und der Anschaffung von Lokomo tiven ist ein weitreichender Termin in Aussicht genommen worden. *— Die Wiener Spekulation und die Pariser Zah- lungsstockunHrn. Wie der Münchner „Mg. Ztg." aus Wien berichtet wird, sind die Verluste, welche die Wiener Speculanten aus dem Pariser Platze erlitten haben, sehr bedeutende; man schätzt sie auf 10 Millionen Francs, doch läßt sich ein bestimmter Betrag schon deshalb nicht angebrn, weil es nicht möglich ist, dir Höhe der zur Begleichung der Differenzen hrrangezogrnen Pariser Guthaben zu beziffern. Interessant ist, daß die in Verlegenheiten gerathrnen Pariser Firmen mit dem hiesigen Platze in näherer Verbindung gestanden haben. So war die Firma Gerson von zwei Wiener Firmen commanditirt. Auch die in Liquidation getretene Firma A. D. Gold schmidt stand mit dem Wiener Platze in Verbindung und wurde durch das Mißglücke» der Errichtung einer Restaurant-Actten-Gesell- schaft zur Liquidation gezwungen, da sie aus Grund ihrer in dem Prospecte gemachten, aber nicht eingehaltenen Versprechungen auf dem Rechtswege zur Rückerstattung des rtngezahltrn, jedoch bereit- zum The«! verloren gegangenen Actiencapital» ungehalten worden ist. *— Begünstigung de» Malzexport» ans Oesterreich. Die von uns bereits signalisirten Refaktien für Malzsendungen be stehen darin, daß für Malzsendungen bei Ausgabe von Wagen- ladungen von mindestens 10000 kx außerhalb Oesterreichs eine Rückvergütung von 25 kr. bet einem Durchlaufe von mehr als * ParlS. 10. November. Zahlreiche Blätter fordern die Regie rung ans, eine Versammlung der Leiter der Finanzinstttute rin- zubLrufen, um dir Börsenpanik -n beseitigen; die Blätter glauben, die Lage dürste auf diese Weise gesichert werden. — Der „Rappel" ist ermächtigt, die Nachricht von der Einleitung einer neuen Untersuchung in der Panama-Angrlrgenheit al« falsch zu bezeichnen. * Parts» 10. November. Wie au« zuverlässiger Quelle ver- lautet, wird morgen bet einem hervorragenden Mitglied» der Hoch finanz »ine Lonsrrrnz von Vertretern der großen Bank institute stattfindrn. ES haudeit sich darum, rin Einvernehmen zu erzielen, damit noch im Laufe de« morgigen Tage- die Mittel gesichert werden, um dem Pariser Platze möglichst bald die normale Physiognomie wiederzugeben. * Paris, 11. November. Der „Rappel" versichert: In der morgen stattfindendrn Versammlung der Vertreter der Börff» und Bankinstitut» werden wenigsten- 50, vielleicht sogar 100 Mil lionen der hiesigen Fondsbörse zur Erleichterung der Liquidatiojn zur Verfügung gestellt werden. PM" Holländische Schwindelfirmrn. Der „Geschäfts freund" (ConfrctionS-Zeitung) warnt vor jeder Verbindung mit Carolus RrmkeS, welcher unter der veränderten Adresse Barr- straat in Groningen seine alte Thätigkeit wieder ausgenommen, während F. Moourn, im letzten Jahre von den verschiedensten Plätzen ans operirend, nach Breda, Haagdijk, zurückgekedrt ist. Dir oft erwähnte Firma A. La Grand, Bazar Bon Marchs in Rotterdam entwickelt neuerdings im Einfordrrn von „EngroS- Osfertea" eine so große Rührigkeit, daß »ine wiederholte Warnung dringend nöthig erscheint. * Petersburg, 6. November. Seit den letzten Jahren ent wickelte sich in Rußland mit ungewöhnlicher Schnelligkeit rin ganz neues Handelsproduct, die Cultur »nd der Export von Zwiebeln nach dem Ausland», der durch baltische Häfen allein eine Quantität von 100 000 Pud jährlich erreichte. Der Handel entstand ursprünglich im KurSker Gouvernement, und jetzt befaßt sich die Bevölkerung von drei Distrikten diese» Gouvernements lediglich mit dcr Zwiebelcultnr. Der Handel mit Zwiebeln beginnt im Herbst und endet im Frühling, sobald auf den europäischen Märkten die frische egyprische Zwiebel sich zeigt. Dir russische Zwiebel wird der egyptischrn, besonders im AuSlande, vorgezogen, doch ist letztere billiger und verdrängte bis jetzt die russische. Das HandclSininisteriiim und das der Laudwirthschast intrrrsfirrn sich lebhaft für die Entwickelung dieses noch jungen HandelsobjecteS und sind auf die Beschaffung des besten ZwiebelsamenS und aus die Negulirung des Eijenbahntariss für den gwiebeltransport bedacht. , (H. B.-H.) *— Flachsbau in Rußland. Bei dem allgemeine» Interesse, daS man jetzt auch in Deutschland dein Anbau von Flachs entgcgen- bringt, erscheint es angebracht, einige Zahlen über die Bedeutung des Anbaues für Rußland — das beinahe ganz Europa mit diesem Producte versieht — mitzutheilcn. Es wurde» nach einer Zusammen, stcllung der Firma S. Lust jr. Söhne in Berlin von diesem Lande exportirt vom 1. October 18.14 bi» 30. September 1895: per Bahn 63 270 000 kx und per Wasser 135 380000 kx Flachs, zusammen 198 650 000 kx Flachs, und 24 750000 kg Heede, welche zu einem Durchschnittspreise von nur 45 per 100 kg einen Werth von ca. 100 Millionen Mark repräsentier». Hierzu kommt noch der Consuni im eingenen Laude, der aui ca. 110 Millionen Kilogramm im Werthe von ca. 50 Millionen Mark geschätzt wird, so daß der Anbau einen Gesammtwerth von ca. 150 Millionen Mark ergiebt. Dabei war die vorjährige Ernte nar eine Mittelernte und die Preise niedrig; die diesjährige Ernte wird ebenso hoch geschätzt, und da Preise jetzt höher sind, so wird sie einen noch größeren Ertrag ergeben. * Kouftantiiiopel, 10. November. Die Lage der Börse hat sich nicht gebessert. Das zur Regelung der Operationen in Platz- werthen gebildete Comils hat drmissionirt. * Nctv-Aark, 9. November. Eine Million Dollars Gold ist zur Verschiffung nach Europa bestimmt. * New Bork, 9. November. Der Werth der in der ver- gangenen Woche eingesührten Maaren betrug 11 425418 s gegen 10802 798 s in der Vorwoche, davon für Stoffe 2176583 s gegen 2 406 527 tz in der Vorwoche. *— New Kletufontein Company, Limited. (Per Kabel). > Resultate der Förderung im October: krom tde Hill 1940 ors., krom tbg trsatment ok bailings 663 ors., makivg n total ob 2608 ors. Ls compareä witd tust woutd 2631 02s. Dtis numbor ok tcms äevelopeä var 6770. Ls cowpureck vitk September 6770 tons. *—- „The JumperS" Gold Mining Company, Limited. Resultate für October: Orustieck 9227 tons, obtaineck krom Llill 4671 ors. ok 6olck, krom Ooocevtrates equal to 564 «Io., krom Dailivgs dz? L^aniäe 1120 cko., Total 6355 <lo. ?robt 9500 *— GrldenhuiS E state and Gold Mining Co., Limited. Resultate im October: Oruskeck 15 312 Tons, odtaineck krom LIM 4606 02s. vk Oolä krom Tallings dz? O/uviäs 2292 02s. vk Oolä, Total 6893 02s. ok Oolä. *— Stlberverschifsungen nach Ostindien, China und den StrattS. Nach dem Berichte der Herren Pixley L Abell sind vom 1. Januar bi- 7. November ab London an Silber verschifft worden nach: Ostindien 3 094 757 L gegen 4 253 815 L in 1894 China 1 580 610 - . 2 452 947 . dcnStraits 683 353 - - 1 149 646 - Total 5 358 720 L gegen 7 856 408 L in 1894. * Leipzig, 11. November. Bon dem Berzrichntß der Theilnehmer an den Stadt-Fernsprechrinrichtungen t» Leipzig und den Orten de« sächsischen Jndostriebrzirk» wird eine Neua«slagr veranstaltet. — Anträge auf Abänderung von Ei», trogungrn können bei dein hiesigen kaiserlichen Stadt-Fernjprechamle bis zum 18. d. M. schriftlich gestellt werden. L. 0. Nach dem jüngst vom Bundesrathe angenommenen Der- ordnuiigsenrwurfe soll in Zukunft für bestimmte Beamten- kategorie» der NeichSpost-und Telegraphen Verwaltung eine Erleichterung der Canti ou »Pflicht in der Weise eiatrrten, daß Vorsteher von Post- oder Eisenbahnposlämtrrn größeren und mittleren Umfang» an Stell» der bisherigen Lantionssummr von 9000 >S nur noch 3000 ^!, die Vorsteher von Telearavhenämterii, für dir bisher »ine dreifach abgestust» Coutionspfltcht bestand, durchweg 1500 », die Lossirrr bei Trlegraphenämtrrn, den ebenfalls er- mäßigte» Betrag von 1500 ^1 und endlich die Telegraphenhilss- Mechaniker gleich den Postanwärtern und Telegraphenanwärter» 300 als Caution zu htnterlegeu hoben. Für Cassirrr bei Post- ämtrrn bleibt di« bisherige CautiouSsumme von 2400 bestehen. Königliche- Amtsgericht Leipzig. HcuivelSregtfter. A« 8. R-vemtrr eingetragen: Die am 31. October 1895 errichtet« Firma Polter st Pietzsch in Leipzig (Plauensche Straße Nr. 3/5) und alS deren Inhaber die Herren Julius Theodor Franz Polter und Franz Emil Pietzsch, Beide Kausleute hier. — Herr Arthur Mandowsky, Kaufmann in Leipzig, al» Mitinhaber (persSnltch hastender Gesellschafter) dcr Firma Berger L Co. daselbst. — Daß Herr Hermann Otto Trau» zettel aus der Firma Barth st To. in Leipzig als Mitinhaber aus- geschieden ist. — Das Erlöschen der Firma Gustav Böhne zun l Leipzig. Zahlungs-Einstellungen re. IN «amen Sv»s»»rt »>U»«tri»l trikdrich Pauck. g-usmann zr. Jul. GUmbkl. Schaukwirlh »irma Eaunbrey L »r. B. H-urtmann, Echoridnuistr. Mbe»» retul, ikausmaiin Ndum Münch, Nniismana Ss Lk Z" 10.12 2V.I2 «.11 «i,l«srl>> «iklefeld 611 Shkmnitz Ltkmnitz 6.11 Hkdteedorf Neuwied 8.11 Lchirgiewldc Schirgilwald 6.11 SwinemAnde Ewuieeninde 6.11 wieebnde» Wiesbaden 6.11 Durch Zwangsvcrgleich aufgeßadeu: Da« ginciireorrfasrn, Uber da» B-rmögen de» Kaufmann» Nutdlph Hnrst Sommer in Fraukrnber^ OS«,» N»chdr»a ,«». »1» Quell« ,n»e»«»ö * Wien, 8. November. Der heutige Börsenzahltag brachte die ZahlunaSeinstellung des Unternehmer- Samt Steiner mit Ver bindlichkeiten von etwa 120000 fl., ferner zwei weitere ganz un- bedeutende Zahlungseinstellungen. *— Im ConcurS der Bankfirma Monastir imNyon ergiebt sich nach den Baseler Blättern ein Fehlbetrag von 1050 000 Frcs., da den mit über IV, Millionen Franc» angemeldeten Passiven nur etiva 440 000 Frcs. Aktiva gegenüberslehen. *— Die Merkantile Cloak To., H. Danzig L Co. in New-Aork, ein bedeutendes Müntel-Fabrikations-Geschäft, ist in Zahlungsschwierigkeiten gerathen. Die Passiven belaufen sich nach Meldung de» „Geschäftsfreund" (Conseclions»Zeitung) aus über V, Million Mark. *— Canadische Insolvenz. (Specialmeldung des „Leipziger Tageblattes".) AuS Canada erfährt der „Geschäftsfreund" (Con- sectionS-Zeitnng), daß die angesehene Importfirma Griffen L Wright in St. Thomas in Zahlungsschwierigkeiten gerathen ist. Europäisch« Käufer sind mit erheblichen Beträgen bethrilrgt. Verdingungen im November. 15. Hellbronn. Stadtpflege, WirthschastS-Verpachtung; 18. Elberfeld, Eisenbahn-Dirrction, Wirthschafts-Verpachtung; 18. Frankfurt a. O., Betriebsiuspectiou I, Wirthschafts-Verpachtung; 21. Magdeburg, Baurath Rettich, Faschinen: 22. Kiel, Kaiserliche Werst, Schmirgel und Sandpapier; 23. Homburg, Finanz-Deputation, Manusarturwaaren; 25. Magdeburg, Eisenbahn-Directioo, alte- Material; 26. Magdeburg, Eisenbahn-Dirrction, Trlrgraphenmaterial; 27. Chemnitz, Sächsische Staatsbahnen, Material und Vorrathsst.; 28. Cassel, Eisenbahn-Dirrction, altes Material; 30. Iserlohn, Bürger-Schützen-Brrein, Wirthschafts-Verpachtung. *— Deutsche Reichsbank. In dem uns heute zngegangenen Ausweise der Deutschen Reichsbank erscheint die Verminderung dcs MetallbrstandeS im Betrage von 1973 000 ^ll und die Ab nähme der Giroverbindlichkeiten um 574 000 al» auffällig. In der gleichen Woche im Vorjahre erhöhte sich der Metallbestand um 25 686000 und die täglich fälligen Verbindlichkeiten um 23 872 000 Das Portefeuille ist um 27690 000 (1894 20 984 000 .L) kleiner geworden, ebenso rrductrten sich die Lombard- forderungrn um 2 387 000 (3 371000). Der Betrag der im Umlauf befindlichen Noten hat um 30563 000 (16197 000) ab- genommen. Die steuerfreie Notcnreservr, welche am 3l. October d. I. 45,360 Millionen Mark betrug, erhöhte sich auf 74,721 Millionen Mark; am 7. November des Vorjahres stellte sich solche auf 259,718 Millionen Mark. Der Ausweis für die erste Nodrniber- woche würde an sich eine Erhöhung des Zinsfüße» der Reichsbank nicht rechtfertigen. Nur dir Befürchtung, daß der PrivatdiScont sich weiterhin steigern wird, dürste diese Maßregel zur Folge gehabt haben. *— Deutsche Werkzeugmaschinen - Fabrik, vormals Sondermann L Stier zu Chemnitz. Wie uns auS Chemnitz telegraphisch mitgetheilt wird, hat die heute dort abgehaltene 23. ordentliche General-Versammlung den Geschäftsbericht und dir Bilanz pro 1894/95 genehmigt, Entlastung rrtheilt und die seitens der Verwaltung vorgeschlagrne Vertheilung des Ueberschuffe«, wonach aus die Vorzugsaktien und Genußschrin« eine Dividend« von 6 «nd auf die alten Actie» ein» solche von 3 entfällt, zum Beschluß erhoben. Briefkasten. ?. T. hier. Bis zum 3l. October c. ergab sich ein Minus von 138 911 Sie ersehen hieraus, daß dir Brrkehrsrntwickelung bisher eine nicht» weniger al» befriedigende gewesen ist. — Sie Eiirnahme.Auslveise. *—Lübeck-Buchener Eisenbahn. October provisorisch 449 716 (— 2791 .ckl), seit 1. Januar provisorisch 4 507 907 (-i- 307 90? >i). *— Ostran-Friedlander Bahn. October 29 547 fl. (gegen daS Vorjahr -s- 511 fl.), seit 1. Januar 290058 ,1. (-s- 7948 st.). * Florenz, 11. November. Dir Einnahmen der italienischen Meridionalbahn in der Zeit vom 21. bis 31. October 1895 be trugen auS dem Hauptnetze 3 403 937 Lire (— 136 363 Lire), seit dem 1. Januar 189580882 781 Lire (— 45166), aus drin Ergänziings- netz seit dem 1. Januar 1895 5946 348 Lire (-s- 288 071). *— BetriebSergebutsse der Leipziger Pferdeeisen- babu in der Woche vom 4. bis 10. November 399033 Personen 44 754,45^, mehr 55 314 Personen 5803,20 — Seit I. Juli mehr 520618 Personen 59 986,65 ^ Leipziger Börse am LL. November. ES haben an sämmtlichen Effektenmärkten Zustände platzgegriffen, wie sie trostloser nicht sein können. Es herrscht keine locale, sondern eine internationale Krisis, der Baissesturm wüthete am Sonnabend mit elementarer verheerender Gewalt. Die Effecten wurden einfach verschleudert und die Früchte einer langen Entwickelung gingen oft zwischen zwei Schlüssen in Rauch und Flammen aus. Angstverkäuse und Executionen wechselten mit einander ab, und da» gewitterartige AnSgebot machte einen geradezu unheimlichen Eindruck. Was war die Ursache de» furchtbaren Schauspiels der Vernichtung, was ist eigentlich geschehen ? Geht die Welt auS den Fugen ? Nichts hat sich ereignet als ein Mer Ausbruch der Desperat!»», hervorgerufen durch da- Gefühl der Neberladung und Uebersprculation in einer Zeit, da strenge Diät die Lebensrrgrl sein sollte. Zn berücksichtigen bleibt jedoch, daß die gegenwärtige Krisis, welche Dimensionen sie auch immer annehmen mag, aus die Speculation und den Esfectrnverkehr beschränkt bleiben wird. Sie kann den Lebensnerv und da» innere Gewebe der Actien-Grsrllschaftrn nicht treffe», weil dies» auch mit dem früheren Eonrstrribeu nichts gemein hatten. Speculanten, znm nicht geringen Theil der fragwürdigsten Art, haben die Ausschreitungen sich zu Schulden kommen laffea, und dies« müssen die Konsequenzen trogen. — Dt» hiesige Börse bot auch heute da» Bild der Ruhe; von den aufregenden Scenrn, wie sich solch« au den übrigen Fondsmärkten während der letzten Tage abgespielt haben, ist hier nicht« zu bemerken gewesen, «S herrschte Ruhe und Besonnenheit. Dir grschästltche Entwickelung ließ freilich, wie dies 150 km "von" dm "best«henden^o'cäÜ"odtt"V7rbändSIarifen l k!si"n'd-^s.^?n ! übrigens keinesfalls Künder nehme» kann, viel zu wünschen übrig; wird. Die Dauer dieser Tarifmaßnahm. ist bis auf Widerruf, Kmm, ^ ^ J-nuar^ctober befindet sich in „,au beobachtet, strengste Zurückhaltung, so daß der Verkehr ein längstens aber bi- 30. September 1896 festgesetzt. *— Vom Petrolrummarkte. Die Erschließung der Rohöl quellen in Schodnica und die dadurch bewirkte Preisermäßigung von 4 auf 8 Gulden hat einen Export von raffinirtem Petroleum nach Deutschland möglich gemacht, und zwar Hot insbesonderr die Raffinerie in Pardubitz vornehmlich nach Sachsen und Bayern exportirt, wobei ihr Tarifbegnnstigungen seitens der österreichischen Bahnen zu Gute kamen. UeberdieS gelangte mit dem 1. d. M. rin besonder» ermäßigter Ausnahmrtarif für Rohbenzin und rasfinirtrS Petroleum beim Exporte nach Bayern zur Einsührung. Eine Aus- suhr von Rohöl aus Oesterreich nach Deutschland ist bisher un möglich, weil für dasselbe der gleiche Zollsatz wie für raffiiiirte» Petroleum (6 ^l) besteht. Der Export Oesterreich» an Rohöl ist vom Januar bi» September gegen da» Vorjahr um 5054, der von raffinirtem Petroleum um 9281 Doppelcentner gestiegen. * Bern» 9. November. Die Zollrinnahmen der Schweiz im October ergäben 4 l 16 423 Frcs. oder 336731 Frcs. mehr. Seit Jahresbeginn 1 813 861 FrcS. mehr. * Parts, 9. November. Bet der Eröffnung der heutigen Sitzung des BerwaltuügSratheS de« ErLdit Foncirr erklärte der Gouverneur Labryri», die Lagt de« Erddit Foncler müsse alle Interessen beruhigen; dir Sicherheit seiner verschiedenen Werth» sei ,o unzweifelhast wie nur jemals. * Part«, 10. November. Der Finanzministrr Doumer hatte heute Vormittag mit mehreren Vertretern der Finanzwelt ein» Unter redung über die Lag» d»S Pariser Platzes und dir Mittel, dem hiesigen Markte zu Hilf« zu kommen. Wie verlautet, wird der Nummer 538. LandwirthschaftlicheS. zk. Lanstgk» 9. November. Im iandwirthschoftltchen Verein Herrmonnsbad-Lausigk sprach am 6. d. M. Herr Oberlehrer Herbst - Wurzen über: Wiutersütlerung de» Rindvieh«« mit besonderer Rücksicht auf die zu wäh lenden Krastsuttermittrl. Nachdem der Redner hervor- gehoben, daß eine rationelle Aufzucht de- Vieh»« etae wesentliche Grundlage de- ganzen Ackerbaues und der Rentabilität der ganzen Wtrthschäft bildet, wurden die Grundsätze einer rationellen Er nährung erläutert und die 1b gebräuchlichsten Krastfuttermittel oll . _ sritig eingehend besprochen. Herr Herbst entschied sich schließlich I sind die umgcsetzten Beträge säst durchweg mäßiger Art grwrsei nach Berücksichtigung der im gewöhnlich verabreichten Futter I kehr kamen auch Leipziger und Chemnitzer Anleihen, sowie 3'/, überaus beschränkter geblieben tst. Die Course sind zum Theil größeren Fluctuatlonen unterworse« gewesen. Im weiteren Ver- lauf» der Börse, nachdem au- Berlin, trotz der Diskonterhöhung der Reichsbank auf 4 Proc., eine kräftige Reprise gemeldet und auch Wie» besser« Tendenz fignalisirte, befestigte sich hier die Tendenz zusehends, «S trat für eine, wenn auch mäßige Anzahl von Papieren Nachfrage hervor, während da» Angebot sich seltener machte, in Folge dessen zum Theil höhere Preise »am Vorschein gelangten» die auch bi« zum Schluß in Geltung geblieben sind. Von den Anlaaewerthen sind Touiol», Rrichsanlrih» und Sächsische Rente, 3'/,proc. Sachsen, österreichisch« und ungarisch« Renten, Mexi- kaner und verschied«» Eisenbahnanlriheu in Handel gekommen, doch gewesen. In Vrr- proc.Erb- sehlenden Stoff«, sowie de« Gesundheitszustände« und der Leistung« fähiakeit der Thiere für Weizenklrie (1 Pfd ), getrocknete Biertreber (2 Pfd ), Erdnußmehl oder Baumwollrnsamenmehl (1 Pfd.). Dir Krastfuttermittel sollen möglichst trocken oder nur aufgrquollen in kleinen Quantitäten gegeben werden. Schablonen mäßige Fütterung ist der Schmackhaftigkeit wegen zu vermeiden. Die Debatte ergab, daß man den Ausführungen de- Redner«, nach den bereit« ge machten Erfahrungen, vollständig zustimmte. Der Narr Bortrag, welcher 1'/, Stunden In Anspruch nahm, fand sehr beifällig« Aus nahme. — Für di« viehausstellung, welche mit der Grwrrbr- AuSstellong in Varna verbunden sein wird und zu deren Be schickung aufgefordert wurde, sind bereit« große Prämien in Aussicht gestellt. ländrr, letztere belebt. Dir Etsenbahuactir» hatten zum Theil die Beachtung auf sich gelenkt, so namentlich Ausfig-Teptttzer. Graz-Köslach, sowie Mainzer und Lombarden. Die Bankactiru haben zum Theil bessere Preis« erzielen können, so namentlich Handelsgesellschaft, Tommandit und Deutsche Bank. Jndustriractteu habe» zum Theil gleichfalls sich etwas erholen können, wie Stöhr, Laurohütte nnd Hibernia; sehr fest lagen Chromo und Polyphon; tu namhaften Betrüg«, wurden Hamburger Wollkämmerei-Anleihe gehandelt; Frag» zeigte sich auch für Cassel« Jute, Mittwetda. Eolbrig, Sächsische Wollgarn- sabrik, Glauzig. Lochmaaa, Paraffin, Elrktricitätsactira, Bochum, Feirervrrsicherung und Elektrische Straßenbahn. Wechsel ruhig, kurze« London 1 höh«. Oest Ruvelnotea preiShaltead. sterreichtschr Noten 10 höher,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder