Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.07.1893
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930703025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893070302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893070302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-07
- Tag1893-07-03
- Monat1893-07
- Jahr1893
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Lolonial-Uachrichten. * von der Statt«» Valin«« (sabltchrs Kamerun,ebtrt) Hat Premierlieutenant v. Stetten, welcher zur Ansrecht- erhaüung der Verbindung des Gouvernemenls mit der Station von der Küste ausgcbrochen war, die schmerzliche Rachricht hierher gelangen lassen, daß die aus der Station befindlichen Europäer, der königlich bayerischePremierlieutenant v. Lolckamer, sowie der ihm beigegebenc Zahlmeister Tcadock im Kampse mit dem Stamm der Barrongo ihr Leben verloren haben, lieber die Einzelheiten des Vor marsches v. Stetten'« und der Vorgänge in Balinga tbeilt der kaiserliche Gouverneur Zimmerer Folgendes nach dem »Deutschen Eolonialblatt" mit: Am 26. Februar verließ die Expedition v. Stetten Idia, setzte am 3. Mär: bei Mangambe über den, Sanaga und marschirte am folgenden Tage, der Route Raui- satz'S folgend, weiter, wobei sic am -1-, 5., 6. und 8. März mehr oder weniger heftig beschaffen wurde, einen Man» verlor «od 14 Verwundete erhielt; v. Stetten selbst bekam zwei un gefährliche Schüsse in den rechte» Arm. Am 13. März tras die Expedition in Uambasa ein. V. Stetten berichtet sodann: »Da« Erste, waS wir erfuhren, war, daß Lieutenant von Lolckamer, Scadock und Häuptling Balinga i»i Gefecht gegen die Barrongo gefallen seien. Och drängte daher am nächsten Morgen schnell nach Balinga, um von den lleber- ledenden das Nähere zu erfahren. Um lO Uhr tras ich auf der Station ein. Auf der Station selbst fand ich voll- kommen« Anarchie vor. Die in Mehrzahl befindlichen Dahome« hatten die Akkraleute entwaffnet. Ein Dahome hatte sich zum Headman gemacht, die meisten StationS- brstinde verkauft und verschleudert, die Koffer von v. Vvlckamer erbrochen und den Inhalt ebenfalls meistentheils verbraucht. Die Katastrophe lege ich mir nach den verschiedenen Er zählungen sowie den Auszeichnungen v. Volckamer'S folgender maßen zurecht: Ramsay batte bei Gründung der Station Lieutenant v. Vvlckamer 48 Leute zurückgelassen. Ramsay schreibt, daß selbst während seines kurzen Aufenthalts in Balinga er von dem Häuptling verschiedene Male an gegangen wurde, denselben bei seinen Kriegsrügen zu unterstützen. Diesem Verlangen konnte sich Lieutenant v. Lolckamer trotz langen Weizerns endlich nicht mehr entziehen. Nach seinen Aufzeichnungen scheint sein Verhältnis zu« Häuptling nie »in sehr herzliches gewesen zu sein, bosonderS wurde er von diesem ostinalS mit Leben-milteln im Stiche gelaffen. Meiner Erfahrung nach sind die Balinga rin räuberische- Gesindel. Während ick auf dem Marsche mit len Iaunde nicht den geringsten Anstand hatte, hatte ich mit den Balinga stets Unannehmlichkeiten. — Dem steten Drängen Balinga S nachgcbcnd, zog Lieutenant v, Lolckamer am 21. September mit Scadock und 2V Leuten der Station gegen die Barrongo. Das Gefecht scheint anfangs glücklich verlausen zu sein; die Barrongo räumten ihr Dorf, Welche« nun von den Balinga geplündert wurde. Da indessen die Patronen zu Ende waren, kamen die Barrongo zurück. Lieutenant v. Lolckamer ordnete den Rückzug an. Bei demselben wurde er, Scadock und Balinga »iedergemacht, ebenso 16 Leute der Station und viele Balingaleute." V. Stetten ließ sodann dir Barrongo und deren Bundes genossen bestrafen und ihre große, stattliche Stadt zerstören Die Station selbst war militairisch vorzüglich angelegt und von Herrn Premierlieutenant v. Lolckamer tadellos auS- gebaut. Trotzdem hat v. Stetten von ihrer Wiederbesetzung ab-esrhen, weil dir Balinga mit allen umliegenden Völker schaften in Krieg leben und deshalb die StalionSbesaßung unverhältnißmäßig stark sein müßte. Unterosficier Bärin an n ist mit der abgelösten Besatzung von Balinga über Iaunde zur Küste zuruckgekchrt. Wodurch von Volckaincr schließlich sich zu dem verkängnißvollen Zuge nach dem drei Stunden nordöstlich von Balinga gelegenen Barrongo bestimmen ließ, läßt sich nicht mehr feststellen. Frühere Versuche des Häupt ling- Balinga, ihn hierzu zu bewegen, hatte er stets ab- grwiesen. E« kann wohl angenommen werden, daß, wenn v. Volck- amrr sich auf die Station Balinga beschränkt Kälte, er heute »och am Leben wäre, denn sie war für den Fall eines An riss« mit Mazim- und Schnellfeuergeschütz, sowie dazu ge striger Munition ausgerüstet und wohl befestigt. Tie Ge- chütze sind zur Zeit in Iaunde. Premierlieutenant von Lolckamer entstammt einem alten Nürnberger Geschlecht und ist im Jahre 185»? als der Sohn des vor wenig Jahren verstorbenen ehemaligen Eomman- dsurS d»S l i. Infanterie - Regiment- Oberst Lolckamer vd» Kirchensittenbach geboren. Im EadellencorpS er zogen, trat er im Jahre 1878 al« Portcpeesähnrich in da« Infanleric-Leib-Regiment, wurde dortselbst 1878 Seccnde- lieutkflant und 1888 Premierlieutenant. Ein unwiderstehlicher Thatrndrang zog den jungen Officier hinaus nach den deutschen Tolonir». Er wurde im Jahre l89l zum Auswärtigen Amt nach Berlin cwmmandirt und dann bald daraus der Schutz- trnpp« in Afrika zugetheilt, wo er im September 1892 den Heldentod gefunden hat. * viftznfchaftltch« Statt«« am Kiltmaubschar«. Ter Vota- »tim Pr. 8,lkenB, der Geolog« vr. Leut und der Forstaffessor Wiener sind am 31. Mürz d. IS. aus der Marangustation am Kilimandscharo «ingelrofsen und haben vorläufig in dein Hause bei vorübrrgedead abwesende» Arzte» Rr. Vrehin er Unterkunft ge sunden. Sie sind zunächst an den Ban eine» neuen Hause-, etwa ', Stunde auswärts von der Station, gegangen, der von 90 Arbeitern betrieben und thunlichst beschleunigt wird; La» Holz und Binde material wird von dem Häuptling Mareate geliefert Man hasste, da« Hau» Anfang Juni beziehen und dann mit de» wisseaschastlichea Arbeiten beginnen zu können. * Personat-Nachrichtea. Zur Anlage von Brunnen und Ziegeleien i» Teutsch-Lslasrika sind die Bruiineiimacher bezw. Ziegel- arbeiterBri» k, Kronshage undkölling au» Lage angenommen, welche gleichsaüs a,»2l. v.M. nachTar-ee-Saloain abgereislsind. —Ter Landrente»,»eisler Jacobs Hot am 4. v. M. von Dar-es-Salaani aus dir Heimreise angrtrete». — Ter Jnteudant vr. kanzki hat am 5. v. M. Dar-es-Salaani mit Urlaub verlassen. — Ter llnter- ossicirr und Haulboijt Richard Siever» vom 2. Barde-Regiment z» Fuß begiebt sich am5. d. M. nach Togo, um die Stelle de» MaleriolienverwalterS zu übernehmen. Deinjelben ist gleichzeitig die Leitung einer aus Eingeborenen zu bildenden Musikkapelle über- »ragen. — Für die Flottille in Deuiich-Lsiasrila sind die Majchinislea Eberhard und S cide l aiigenommcn. Tiejelben haben die Ausreise am 2l. v. M. angelrcle». An demselben Tage sind die Maschinen schlosser Huth und Fock abgereist, uni in die Werkstatt der Flottille einzutreten.— TerZvllamisaiststenl 1.ElasteAdolsHassner, welcher seit Ende August 1891 im osiasrikanischen Zolldienst ongeslellt war, ist verstorben. --- Tie Lssteiere und Aerzte der kaiserlichen Schutz- truppe für Deutsch-Lstasrika waren Ende Mai d. I. wie folgt ver theilt: Tar-eS-Salaam: Oberführer Freiherr v. Manieussel; Eompagniesührer Pvdiech, Lcherner: Lieutenants: Freiherr v.Schrenck, Mergler, Richter, Freiherr v. Tvbcneck, Kielmeyer, Böhmer, Bennecke, Font, v. Grawert, Halliersch; Aerzte: Vr. Becker, Vr. Wiedenmann, Vr. Mankiewitz. Bagainoyo: Eompagniesührer Lene; Arzt Vr. Stendel. Tanga: Lieutenant Berlhold; Arzt Vr. Arning. kilwa: Eompagniesührer Freiherr v. Eberstein. Lindi: Compagme- sührer v. Elpons; Lieuienaitt Eberhard!; Arzt Rr. Wagner. Am Kili mandscharo (Marangu und knuani): Eompagniesührer Johannes; Lieutenant koetzte; Arzt Vr. Brehmc. Masinde: Lieutenant Ax. Tavora: Arzt vr. Schwesinger: Lieutenant v. Bothnier. Bukoda: Eompagntejnhrer Herrman». Kissaki: Eompagniesührer Rainjah: Lieutenant Nauck; Arzt Vr. kanzki. Kilos so: Lieutenant Fließ- bach; Arzt Vr. Wassersall. Mpwapwa: Lieutenant Storch. Abcominanbirt sind die Eompagniesührer Fischer (Berti»), v. Per- bandl (zur Sudanesenanwerbung-, Prinee (»ach dein Nyaffa); Arzt Vr. Gaeriner (zur Sudanesenanwerbung-. Musik. Neuest Theater. Leipzig, 3. Juli. Ter Deutsche kann niemals seine Natur verleugnen. Er ist und bleibt ein geniütstvoller Mensch, selbst wenn er lange Zeit srrmden Einslüffen an-gcsetzt war. Diese Lehre beweisen uns auch unsere musikalischen Meister, allen voran Händel und Mozart: von den späteren ist taS schönste Beispiel jedenfalls unser Nicolai, der Meister der „Lustigen Weiber von Windsor". Seinen ersten schönen Lorbeer durste er in Italien pflücken, und so sehr verwuchs er mil dem Kunstleden dieses Landes, daß er als Mai-stro zu den einheimischen Genicö gezählt wurde. Als er aber auf deutsche,» Boten zu», Entwurf seiner Meisterwerkes sckritt, da brach der lang zurückgedäminte Strom gcmüthlicher Regungen mit so großer Gewalt hervor, daß der Stil seines Werkes nabezu in Gefahr gcrieih und auS den „Lustigen Weibern", Shakespeare'- genialem Lustspiel, eine gemiith- volle Oper wurde. Da- Beispiel ist lehrreich genug; es erklärt den Eharaktcr der meiste» Lortzing'schen Opern und bildet den Schlüssel zum Verständniß der herrlichen „Widerspänstigen" von Götz; «S tröstet uns auch darüber, daß die Franzose» auf dem Gebiete der komischen Oper stets VaS Uebergcwicht er langten — wollten wir etwa um deS Rubine- willen, die besten komischen Opern bcrvorgebracht zu haben, aus den viel schöneren verzichten, eine gemülkvolle Nation wie keine zweite zu sei»? So sei uns den» jedes unserer Meisterwerke auch in seinen kleinen senlimeittalen Anwandlungen lieb und werlh, so wird auch für alle musikalische» Zeitaller Nicolai'- Meisterwerk als ein Edelstein deutscher Kunst gelten dürfen. ES ist ein erfreuliches Zeichen, daß gerade dieses Meister werk eine sebr liebevolle Ausführung an unserer Bühne erfährt. Selbst wenn, wir gestern, sich einschneidende Ver änderungen i» der Besetzung »vtbwendig machen, kommt der Geist des Werkes unverfälscht und ungetrübt zum Ausdruck. Eine der lustigsten aller lustigen Frauen, die wir je hier sahen, ist die neuengagirte Sängerin Fräulein von Vahsel, die mit der Darstellung der Frau Flulh das Beste bietet, WaS wir von ihr bisher hier sahen. Der große Monolog, eigentlich ist eS ein Duett zwischen Frau Fluil, und einem zur Person erhobenen Stuhl, ge langte zu köstlicher Wirkung. DaS innntere geistvolle Wesen der Künstlerin erfand eine ganze Reihe neuer Nuance», die »jemals ibre Wirkung auf bas Publicum verfehlten. Die Illusion war eine vollständige — ma» glaubte sich der reiz vollen Wirklichkeit gegenüber. So bestimmt wie die Person der Frau Fluth von Anfang an hingestelll wurde, so fest wurde an dieser Auffassung festgebalten — sie ergab ein treffliches, interessante« Ebaraktcrbild. Fräulein von Vahsel fand eine treffliche Partnerin in Frau Duncan-EhamberS, unserer gewohnten vorzüglichen Frau Reich. Für den erkrankten Herrn Knüpfer hatte sei» Eollege Herr Wittekops dir Hauptpartie des Stückes, die deS Falstaff, übernommen. Herr Wittekopf ist seinem ganzen künstlerischen Wesen »ach Realist — er basirt seine Auf fassung immer aus der gesunden Wirklichkeit. An seinem Falstaff läßt er alle Fehler de- „dicken Schlemmer-" entdecken und beschönigt keinen; so gewinnt die Figur den Anschein der Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit, Eigenschaften, die dem Zu schauer kaum ein unbehagliches Gefühl verursachen werben. Mau lacht über den dicken Ritter und seine tollen Erlebnisse, mau ist ihm aber niemals böse. Sehr selten konnte man bisher Herrn Merkel al« Fenlon begrüßen, eine Rolle, die der Künstler, abgesehen von der etwas alltägliche» MaSkc, zu seiner besten zählen darf. Herr Schelprr gerieth in der Auffassung der beiden ersten Acte ein wenig in Widersprüche. Aus dem mit Recht elwaS beschränkt auSsehenden eifer süchtigen Flutb war ein gar zu vornehmer Sir Bach geworden, die Verwandlung war nicht ganz glaubwürdig. Wie köstlich Herr Schelper gerade diese Rolle in ibre» Einzelheileu auöführt, wurde oft mit begeisterten Lob- sprüche» anerkannt — auch gestern entfesselte die hinreißende Verve seines Spiels so außerortentliche Beifallsstürme, daß die Wiederholung de» großen Duells zur Naluriiolhwendig- keit wurde. Auch alle andere» Partien waren trefflich besetzt, die des Spärlich durch Herrn Mario», die des Reick» durch de» so vielseitigen Herrn Neldel, die des Eaju« durch Herr» Grein er. Das Orchester leitete mit wahrer Vollendung Herr Eapellineister Porst. Ter Beifall war ein ganz außer ordentlicher. M. Krause. Eduard «traust. Leipzig, 3. Juli. Am Sonnabend und Sonntag fanden in der Neuen Halle deö Krystall-PalasteS die letzten Eonccrle deS k. k. Hosballm usi kdirectors Herrn Eduard Strauß und seiner Eapelle auS Wie» statt. Wir hörten nochmals alle die froken und ernsten Weise», die sich im Ver laufe deS Eoncertcyklus die besondere Gunst deö PublicumS erobert habe», so vor Allein die unvergleichlichen Johann und Eduard Strauh'schen Walzer und sonstigen Tanzmelvdien, ferner Beelhovcn'S erhabene» Hymnus „Tic Himmel rühmen deS Ewigen Ehre", de» KrönungSmarsch aus Krctschnier'S Oper „Die Folkunger" rc. AuS der Reibe der am Sonnabend gebotenen Tonwerkc sei ferner noch hcrvorgehobe» die Manriscke Phantasie ans der BaUetinusik zur Oper „Boabdil" von Moczkowski, welche leider nur wenig Beifall fand, sowie das herrliche, vom Streichquartett und der Harfe (Frl. Suppan tsch itsck) wundervoll gespielte Lieb „Schlaf, holder, süßer Knabe" von Franz Schubert. TaS Abschiebsconcerl am Sonntag brachte u. A.: Adam'« liebliche Ouvertüre zur Oper: „Wenn ich ein König wäre", den von Eduard Strauß höchst effectvoll instruittcittirten ..5larcl>o tnnöbie" von Ekopi», sodann wieder die schneidigen Tanzweisen und den charakteristischen Saracenen-Marsch von Eduard Strauß. Tiefer Marsch, der in seine», südländischen Eolorit recht gut für eine aus jenem Volke selbst entstandene Eoinposition gehalten werten könnte, wenn nicht die rein künstlerische Anlage und Arbeit Len Schöpfer als einen gründ lich gebildeten Musiker verricthe, ist unseres Erachtens eine der schwungvollste», wirkungSreichsten Werke des Herrn Eduard Strauß und eine sliiätzenswerthe Bereicherung der Literatur. Wie immer mußte auch gestern der Vortrag deS Saracencn-MarscheS wiederholt werte». Und nun ein Wort zum Abschiede! Strauß kann auch in diesem Jahre mit dem Bewußtsein von uns scheiten, daß er in der deutschen Musikmetropole sein Ansehen be hauptet hat. Zn der großen Schaar Anhänger, die er sich in früheren Jahre» erworben, ist sicherlich eine große Anzahl »euer Freunde binzugekommen, welche den tüchtigen Künstler nur mit Bedauern ziehen lassen. Gar Manchem, de» die Widerwärtigleile» und der bittere Ernst des alltäglichen Lebens trübe gestimmt hatten, wußte der immer dciterc Wiener Gast durch seine anmuthige Musik die Sorgen zu vertreiben und ihm einige srobe Stunden zu bereiten. Die reizende» Walzermelodien können ja auch ihre Wirkung nicht verfehlen. Es ist, als ob die Gäste aus der Donaustadt im Besitze eines mächtigen Zaubers wären, der alle trüben Gedanken sofort bannt und allenthalben Lust und Freude spendet. Und in der That verfügen sie über solche Zanber- gcwalt: nämlich über die echl wienerische harmlose Lustigkcil und srisibe Nalürlichkeir, Eigenschaften, die nirgends so sehr, wie bei dem Vorträge eines Walzers oder anderen Tanzes erforderlich sind. Man darf cS dreist behauplen, daß nur der, welcher von den Wienern einen Walzer gehört hat, ihn recht zu würdigen versteht. Diese Grazie und Eleganz, mit welcher Strauß und seine Eapelle eine Tanzweisc darbieten, ist schlechterdings unerreichbar, und wir können die Strauß'schen Leistungen ans diesem Gebiete nur bewundern — nach- ahliien nicht. Als wahrer Künstler zeigt sich Eduard Strauß ferner darin, daß er über die fröhliche Tanzmusik nicht die Schöpfungen großer Meister aller Länder und Zeiten vergißt. Bei dem ungeheuren Beifall, den er mit der Interpretation und Wieder gabe der Tänze zu ernten pflegt, liegt doch, so möchte man glauben, die Gefahr nahe, daß er' aus dieser Specialität kerumreilen und nichts als Eompositioncn dieser Art spielen laßen würde. Indessen, der Künstler verschmäht cS, sich und seine Musiker auf diese Art zu automatischen Spieldosen brrabziiwürdiaen, und lieber verzichtet er nach einem klassischen Vorträge aus di« Anerkennung der Gedankenioseu, vir ihm auf das Gebiet der ernsten Kunst nicht zu folgen vermögen, als daß er sich herbeilicße, derartige gediegene Tonstücke von I seinem Programm zu streichen. Mit strenger Unparteilichkeit sind ^ Tänze und ernste Tonwerke auf den, Progranim vertheilt, und j mit strenger Unparteilichkeit widmet sich Strauß dem einen wie dem anderen. Seiner Gabe, sich in die Gedanken und I Gesühle eines jeden Evmponisten hinein zu versetzen, läßt ihn 1 die gehaltvollsten edlen und oft schwer auszulegenden I Schöpfungen eine» Beethoven, Schubert und Schumann in - durchaus würdiger und bockkünstlerischer Weise interprrtiren. Ob man mit seiner Interpretation allenthalben einverstanden ist oder nicht, das ist für die Eonstatirung der Thalsache, daß Strauß auch hier Meister ist, völlig gleichgiltig. Endlich dürfen wir es nicht unterlassen, nachdem der ver diente Leiter der Eapelle gebührend anerkannt worden ist, der auSsUhrciiden Künstler mit einigen Worten des Lobes zu gedenken. Die täglichen Eoncerte» verbunden mit an- ltrengenren Proben, sind für die pflichteifrigen Musiker durch aus keine Kleinigkeit; denn Leistungen, wie die ihrigen, wollen einerseits genau studirt sei», andererseits verlangen sie bei jeder Wiedergabe die peinlichste Aufmerksamkeit. An de» warmen Ovationen, die ihrem Meister allabendlich dargebracht werden, haben die Künstler einen wohlverdienten Anlheil zu beanspruchen und auch seitens der Kritik soll ihnen sür ihr stets brillantes Spiel die Anerkennung nicht vor- entballcn werden. Ihnen, wie ihrem Dirigenten, Herrn k. k. Hofhallnttisikbirector Eduard Strauß, sei zum Schluß ein herzliche« Bravo zugerufen! Möchten sie daS Wieder» kommen nicht vergessen' —oo. vermischte«. ----- Hamburg. 1. Juli. Das hiesige Landgericht ver- urtbeillc den Bankier Bartels, in Firma Earow >.d Bartels, welcher der hiesigen Volksbank über 1 Million Mark Depots unterschlagen, als minderschuldigen Angeklagten zu >5» Monaten Gesängniß; sein Mitschuldiger Earow hat sich >m Dccember bei Kiel erschossen. ---- Jnstklburg, 30. Juni. Eine im Wiederaufnahme verfahren gestern hier erfolgte Freisprechung de« E geiikätbiicrs Meyer aus Gr. Sobrosl hei Darkekmen liefert aufs Neue einen Bettrag sür die Nothwendigkcit der Reform des VersakrenS in Strafsachen, sowie die Entschädigung un schuldig Verurtheilter. Aus Meyer hatte sich der Verdacht gelenkt, im Ncveinbtr 1888 von rineui Besitzer in Rauben Ganse gestoklen zu haben. Da der Hauptbelastungszeugr Besitzer Jorks bad aus KundSzicken eidlich versicherte, den Meyer in der fraglichen Nacht auf dem Hose de- bestohlenen BesikerS gesehen zu haben, so wurde M. von der hiesigen Strafkammer zu einem Jahre Gesängniß verurtbeilt. M. ver büßte nicht nur seine Strafe, sondern mußte auch behusr Kosten deckung seine kleine Wirthschafl verkaufen. Alle sein« Bemühungen, daSWiederaufnahmeverfahreneinzulriten, blieben ohneErfolg. Die Strafkammer wie-seine Anträge zurück. Nach dem M. seine Strafe verbüßt hatte, denuncirtr er den früheren Zeugen Iorkschad aus Grund deS von ihm gesammelten Materials wegen Meineids. I. erschien jedoch nicht zu dem am 3l. Deceinber 1892 in Darkchmcn angesetzlen Termin, sonder» machte an demselben Tage seinem Leben durch Er schieße» ein Ende. Auf Grund der neuen Zeugenaussagen ordnete endlich dir Strafkammer am 15. Mai d. I. da- Wiederausnahnieverfabren an. Gestern bekundete nun de Edcsran de« Iorkschad. daß ihr Mann in jener Nackt seine Wohnung nicht verlassen habe, also auch von dem Diebstahl nicht« wissen konnte. Auch die andern Zeugenaussage» fielen derart zu Gunsten de« Meyer au«, daß der Staatsanwalt selbst die Frcispreckung beantragte. Der Gerichtshof erkannte demgemäß aus Freisprechung und legte die dem Angeklagten entstandenen baaren Auslagen, sowie die gesammten Kosten der Staatskasse zur Last. --- Lriulin, 30. Juni. Der hiesige Postbeamte Josef Honig hat sich gestern Abend, kurz bevor seine Vermählung mir einem Märchen aus einer Semliner Bllrgerfamitir statt- siiiden sollte, vor dem Wiener Postzugc auf die Schiene» geworfen, wurde überfahren und blieb gräßlich verstümmelt lobt liege». Die Braut und deren Eltern, sowie die bereit« versammclten HochzeitSgäste wurden durch dir SchreckenS- kunbc in daS größte Entsetzen versetzt. Di« Ursache de« furchtbaren Selbstmorde» ist noch nicht bekannt. Ja Semlin hat der Fall große Aufregung hervorgerusen. --- Rom, 3. Juli. (Telegramm.) TaS durch Erd beben heimgesuckte Monte-Arazrno hat außerordenllich stark gelitten. Vom Sonnabend aus Sonntag ist die Hälfte der Häuser deS LrtcS eingestürzt. Mailand, 1. Juli. Gestern Abend ging in der Um gegend von Easale ein starkes Gewitter nieder. Zahl reiche in den Reisfeldern beschäftigte Leute flohen unter rin Schutzdach, in daS der Blitz einschlug, wobei 4 Personen getödlet, 43 andere mehr oder minder schwer verletzt wurde». Am T«n>er-ta«, -en s. Juli 18S3, Vormtttai- 1v Uhr. sollen in der aus dem v,<'scke« ßtru«»st«< dei Connrwil» hinter A«ch'« Garten deleßrue« kchrune ca. L00 CK. Sch»ei»shaare (ge» trocknete Winter-Maare) ieatltch meistbietend gegen gleich baar« Be. »lang derkauft werden. »ig, de» SO. I»,i ISS3. vor Tii«tl»,»t»r. Mmtk in den neuesten, mo dernsten Formen, Nasenstege mit Schild- patt oder Kork belegt in Stadl. Nickel. LonblS, Gold, Kant» schul. Schildpatt empfieblt in größter Auswahl v. ö. Mer. Optische- Institut, Markt 1l. gegenüber dem Rathdaus«. Preislisten frei. Telephon Nr. L440. t» «n>es. u. fertigen »tickerelen, sowie voegez. Leinenarbeitrn «mpstehlt dtMgst in schöner Au-wahl, Iiniidgkschlk Siilllktkie» n u. unierm Selbstkostenpreise. slepptchevl. v.I au. an,s Teppiche v4^l an. »iVe-s. - Tecke,o.l ^lanic. v. Lullt KM. ». KalliM, Peter-straße »0, 1. Etage. LLvavtrUlsvtlnMioks ksnor- Vvrslod-riwLs-v-nossausvIlLkt 1. L. 8. ^useeole aus «ins erste Ili»ll»)nlir 1803. Ver»lel»«ru»»pc»nn»»>iue »in 1. .kanuur 1893 . . . Rurlc 37V.680.S02,—. Si»g«e»ir iw orelen Kalkjndk „ 41.330.761,—. t*rä»»t«->»- voll <2«1»tt1»rEii-tltui»«l»i»>e im ersten Halbjahr » 388.358,45. 8e1eA«1«»rei-Ut1tiii»g;eii (adrUgchcb Rückversicherung) im ersten Halbjahr „ 72.102,7S. am 1. Januar 1893 .... „ -46.53V,70. SpoMlonsürwon Verl >oZV. 62,0 vst. R uauer, IVic kmaonst r. b. Sreslau, 0. Xnauer, Rrieckr.-IVildstr. 70a. vremen, ckokani» Uoekemavo v rllsselZV. Rrinring, X.liejort L O.Ltobel X f. Vresckeo.k.Luchmavv.vor.KtckerLKieris, b. 8ammell»li., I^gerd, Laport v. Reisegcp. cko. Rücker L riscder. cko. Oustav Rmil Hüller, ck». vreecknerLkacktfrachtsrei A.IVinkIer, Lolitor: Oüterhabuhok Vresckeu-X. VUsselckorl, Uugo Ramels. Lper l. Lvixueu, Rrücker ^Vetrler klarem, kmalcko Xüotrel, 43 via Orivolo. krank kurt a..7l.,b.Rausherg>Ü!.< o Resteingcf. >8»mmeI»ckul>g,verkehreetc.ii.uII llauvipl. v. 8»cbsen u.Lcblesien. Rig.Rollfuhrvv. Rag. 4o. IV. van Roeaum, „Internationale Transporte", veestemllnck« - vremerkmen, vremen, guliue Lehmbau ch La. Olauckau, X. Ritt mann, kr. Wietels X'actck. vagen i. W., ck. 0. Alber. Halle a. 8., Aoerv L Lteiuert. Hamburg, ckobann veckcwaon. cko. Rexrou St Lehmbau, ck». Heinrich Wacbtmann St Lo., Köbeltraosport, RollOihrwesen, Lpeckiliov. Hannover, ckob. Lbr. Keine, Lpeckttion (gegrüncket 1796), Lommissioo. Uerbestdal, X. Lamvn-R«rm»uckt. Klei,kritrl.»»ersLpeck.,Rollsuhr»'..Mbeltrp. Relmlg, U. vütrnck St LodolLveckitioo u. R.-klag» I>r,U.H6trzcbStLohllt11»heltr.ete RUbeek. kerck. Rablberg L Lo. cko. Xrook St Rersson. vaiiodel»», II. R. Rock krag, Rrben L Oerstenderxer, Lammelverkekr nach unck von Reiprig. Riesa, (ilttckmann, Leka-arilevski St Lcherl»el. Ro-isivelu, öl»» Loerner, Kvkeltr., Lpeckitiov. Ruckol,tackt I. Tk., Lernst. Leer, Labnipetk. ttteNin, U. llerrmann. cko. Ltenrel L Lo., Lpeckiteuro. Trier a. vosel, L. Renckenbacst. Ostvorstadt — Kurze Straße 10 herrschaftliche Wahnnng. 2. Etage, in seinem Hause, Salon, 0 Zimmer, heizbar« Glasveranda, Badezimmer rc., sehr billig vom I. October ». e. ad zu vermielhen. Naher«- daselbst parterre beim Besitzer. UM" Ganz bcsonder- billig: Grane Teppich» «Pani«) von b an, Tiichdecke» Partie) von 1'/» .X an, Lopdadrcken n»S Vorleger v. 60 ^ an. Üinbrrwngrndrcken von 1 an. Gardinen (Partie-, Fenster von 2 -X an. vubl« St ckuugbaus, Hainftraste 17. Aus soeben eiiigeirossener Ladung «mpseble iE' prachtvolle, schöne, graste NeiikN»ll-Kktin«kAlIi.10lIf.. 100 Stück 8 .X, ' , Tonne 4b -X Rene rnfi. -ro»-Lardinen st Fast 1.75 Sl, 10 Faß » 1.50 100 Faß ü 1.30 sf. geräuch. LachssoreUru 2 Stück 25 100 Stück 10 400 Stück 36 ./L Reu« Rollmops- und Teltratest-Hrringe 3 Stück 20 ^ Nene J-lönder MatjeS-Heringr 3 Stück 25 ^1. Lebende Goldstsche "MW Stück 15 6 Stück 75 Reichsstratze 34. ^ns-rgkolklait I«>>rga»g) billig zu verk. Marie»,trabe25, U. Ein Handwerker, tüchtiger Fachmann, ivelcher die Fabrikation einer iedr gut gehen- den Specialität gründlich versteht, sucht zur Erwerbung der hierzu vorhandenen Einrich tung und zur Leitung der taufm. Arbeiten einen tüchtigen jungen Kaukmann als Nöthiges Lapital ca. LOOOO.ckl «l» «n- zahlnng wären 7—8000 .2i zu leisten. Offerten »ub k. 227 in di» Expedition diese- Blattes erbeten. MUtonsn-LrlistsI! bist i«»-4S«a»o1» t Für deutsche Verwertbung Capitalisten mit nicht unter Zeh» Mille Mark gesucht. Auster, deutsche Patente verkäuslich. Vermittlern hohe Provision. Offerten a» Keoi'8 LUx, Dresden 8. Heute Morgen Uhr entschlief sonst nach kurzem Krankenlager mein guter Vater Kaufmann Lsrl Lertsvh-r im 77. Lebensjahre, was nur hierdurch schnierzersüllt anzeigt Zittau, 2. Juli 1893. Itorwaaa 6»rl»est,r. Ein junger Mann, welcher mit allen Eoinptoirarbeile» vertraut ist, wird sür ein gröheres Vankgrschäft in einer Provinzjalsiadl Sachsens gesucht. Ges. Offerten unter 2. 4220 Ezped. d. Bl. erb. Sonntag Abend '/,11 Uhr verschied nach kurzem Krankenlager ruhig und sanft unser« gut« Mutter, Schwieger- und Großmutter «m Welmiik in», rlitnl im Alter von 83 Jahren. Um stilles Beileid bitten Taucha und Leipzig. die Familien Echwarzburger und reichert. «örnrrstr.«6 2srdl.Wohn., 360u.440^, am Bayer.BHH., sos. zu vrrm. Zu ersr. B.-Gllr. Viixl. fkpjonzstrlrierxLiiixe. Ter Unterzeichn, wird auch dich Jahr währ, der grost. Ferien — das 10. Mal — Evozier- gänge mit Knaben v. 6. Lebensjahre an aus- führen. Da die vorjährige Theilnobine der Schwestern u. s. w. unter Führ, einer Kinder- gärtnerin von gutem Einflüsse u. absolut ohne Nacktheit war. so können auch dieses Jahr Mädchen wieder thcilnehmen. Uiniassendste Aussicht u. Leitung: Kräftigung iu irisch. Lust durch kl. Märsche, Freiübung«» und Spiele, Milchtrinken;keineUeberanstrengung. Honorar gering. Anmeid.werd.Eliienstr.34, III., erbeten. Hochachtungsvoll Tnrulctzrer an der 6. Vürgerschnle. Verlobt: Herr Otto Henschel in Limbach mit Frl. Martha Hempel in Lhrmnitz. Herr Oswin Geisler, Kirchichullehrer in Lannewitz. mit Frl. Melanie Schneider in Draschwih. Herr Earl Querndt, Vorsteher der Neichtbank. Nebenstelle in Zeitz, mit Frl. Clara Richter in Döbeln. Herr Albert Binder in Blstriy (Ungar») mit Frl. Frieda Wölsel in Döbeln Herr Max BSßler in Chemnitz mit Frl. Tidoni« Enger in Dre-den. Vermählt: Herr Reinhard Strobel in Plauen I. V. mir Frl. Ido Forkel daselbst. Herr Albert Schwarz in Llbernhau mit Irl. Olga Reinhold daselbst. Herr Aug. Schmidt, Lehrer in Halle a. S., mit Frl. Lina Schöne inan» daselbst. Herr Wilhelm Seyffarld, Seminaroberlehrer in Dre-den, mit grau Tiara verw. Forkhardt geb. Kunze daselbst. Geboren: Herrn Oswald Treibmann in Dresden »in, Tochter. Herrn Erwin llontius in Dresden ein« Tochter. Herrn Theodor Zemk« in Dresden »in Sohn. Herrn Gustav Jacob in Dresden »in« Tochter. Herrn Adois Werldeimer in Chemnitz »in» Tochter. Herr» Forstaffessor Tdvma« in Niederschöna »in« Tochter. Herr« Bruno Beyer in Großenhain eine Tochter. Herrn ve. weck. D. Wadn in Zwickau eine Tochter. Herrn De. Curt Nett«. Ar»t in Berlin, »ine Tochter. Herrn Pfarrer Hoffmann in Brachwitz »ine Tochter. Wo bekommt man billig und schön ge körbt »nd gedruckt k Elisrnstraste ,1. Auch werden Herrenkleider im Ganzen sehr schön gesärbt und chemisch gereinigt. Verloren wurde eine g«ldne vrochr v. Eutritzsch b. Lindenau Sonntag 5—7 Uhr. Ter ehrliche Finder w. gebeten, sie g. Dank u. Belohnung abzug. Eutritzsch, Weststr. 13. Papagei au«g»flogrn. Gegen Tank u. Belohnung 8al»«r, Kurprinzsiraste 6, III. Girr»« »ine veUog».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder