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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930817015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893081701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893081701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-08
- Tag1893-08-17
- Monat1893-08
- Jahr1893
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S77S VolkswirWastliches. »« für diese» Theil bestimmte» Sendun-r» stad »» eichte» »a de» verantwortliche» «etzacteur desselbe» T. G. Laue Io Leipzig. — Speech»»!»: aor vo» IS—11 Uhr von», «ch vm, ch—ü Uhr Fernsprechmeldungen. LTV. Vttli«, IS. August. Dt» hiesig» Deutsche Bank erläßt au die Besitzer von Northern Paciste» GoldbonS eine Aus. sorderung, gegen die von Amerikanern bei den amerikanischen Ge- richten beantragte gerichtliche Verwaltung der Dahn zu protestiren, da dadurch sür die Inhaber vieler Bon« beträchtliche Nachlheile ent- ständen. Die Deutsche Bank sordert die deutschen Besitzer aus. ge schlossen auszutreten, damit ihr» Interessen besser gewahrt würden. ms Frankfurt a. M., IS. Aiigust. Ter „Finanz-Herold" meldet, Antwerpener Depeschen stellen die volle Bezahlung des October-Eoupon- der argentinischen Gold-Rationalcedulat in sicher« Aussicht. — Behufs Bildung eines LchntzcomiiLs sür mexikanische TtaatSobltgationen werde» die Betheiltgten »u einer Versammlung am LI. August Hierselbst «ingeladen. lUS. London. 16. August. Die lkinsetzuiig einer gerichtlichen Berwultung sür di« Northern Pacific Lisenbahngesell. schüft ist hauptsächlich dadurch nüthig geworden, dag zwei deutsch« Firmen sich weigerren, den aus sie «ntsallendeu Antheil der llolaterai- Trust-BonLS abzunehmen. Dieselben haben ihre Weigerung dadurch begründet, daß bei Abschluß des Geschäfts von der Northern Pacific Gesellschaft «ine nicht zutresjende Darlegung der Lage der Bahn ge. geben worden sei. Telegramme. F VreSIa«, 16. August. (Privat-Telegramm.) Der BreSlauer landwirtdschaftliche Verein beschloß wegen des günstigen WachSthumS von einem gemeinsamen Futtermittrlbezug ab. »usehen. Thor«, 16.August. (Privat-Telegramm.) Tie vom Warschauer „Kursier Codrienez" gebrachte Nachricht vo» dem Verbot der Ausfuhr von Heu auS Rußland nach Preuße» über Atexandrowo und Mlawa wird amtlich bestätigt. vv-n. Prag. 16. August. (Privat-Telegramm.) Das „Prager Tagblatt" erfährt, daß der Tariskainpf zwischen de» Staats. bahnen und der Buschtiehrader Eisenbahn seinem Ende ent. gegengehe. Morgen wird seiten« beider Bahuverwaltungen bekannt- gegeben, daß di« für die Lohlcnsendungen nach Süddahern gemährten Refaktien vom 31. August ab zurückgezogen werden. Nächste Woche finden in Wien Verhandlungen behufs Verständigung statt. IVTS. Ne«-Uork, 1b.August. DerVicepcäsidentder Northern Pacistc-Eisenbahn verSsfentlicht folgende Erklärung: Durch dat außerordentliche Dorniederltegea des Geschäfts und Aushören der Verfrachtungen sab sich die Northern Pacisic^kiseilbahn genöthigt, in di« Ernennung einer gerichtlichen Verwaltung zu willigen. Das Darniederliegen des Handel« in Nord-Amerika machte sich besonder« in den jüngeren Staaten süblbar, so daß dal Geschäft im All gemeine» sowohl an der Hauptbahn als an den Zweigbahnen der Gesellschaft zum Stillstand gekommen ist. Somit hätte der Zinsen dienst sür dr« Obligatiouen nur durch die Ausnahme von Darlehen und Vermehrung der schwebenden Schuld aufrecht erhalte» werdea können. Dies hätte den BondSbesltzeru wie den GesellschastSactteu große Opfer auserlegt. Die Einsetzung einer gerichtlichen Ber- waltung bedeutet daher die Erhaltung des EigenthuiuS und den Schutz aller in Betracht kommende» Interessen bi« zur Wiederkehr besserer Zeiten. Aus der Möbelüoffbranche wird der „Leipziger Monatschrift sür Textil - Industrie" auS Lhemnitz geschrieben: Seit meinem letzten Berichte hat sich daS Gr schäst in der Möbel st ossbranche einigermaßen gebessert. Bei langsam anziehender Tendenz konnte in mehreren Artikeln eia allge- mein befriedigenderer Umsatz als im Monat Juni erreicht werden. Einigen Fabrikanten war daS Glück ganz besonder- hold, so daß dieselben erfreulicher Weise die gegenwärtige Lage al« günstiger und daS Geschäft alt stottgehender im Vergleich zum Vorjahre bezeichnen und vollauf Beschäftigung haben. Jedoch sind diese wenigen, vereinzelte» Ausnahmen nicht maßgebend, um den GeschästSkon der Branche bestimmen zu können. Veranlaßt durch die stetig steigenden Preise der Roh- Materialien haben die Fabrikanten unausgesetzt mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, um von den Grossisten und Detail- leuren höhere Preise zu erlangen. Die alten Garnvorrätde sind größtentheils bis aus den letzten Faden aufgearbeitet, so daß nun mehr jeder Fabrikant gezwungen ist. höhere Preise zu verlangen, wenn er nicht mit Schaden arbeiten will. Obschon im Großen und Ganzen allseitig entsprechend höhere Preise gefordert wurden, mußten doch bei mehreren Lommissionen di» früheren Preise oder getheiltrr PreiSausschlag bewilligt werden, waS natürlich nur noch älter», günstig eingckaufte Garnvorräthe gestatteten. In Phantasiestoffen ist der Umsatz leidlich zu nennen und er- solgreicher gewesen, als man anfangs vermuibete. Die inzwischen statlaefundenen Ordre-Ertheilunge» kamen der Fabrikation vo» Phan- tasiestossen außerordentlich zu Gunsten, so daß die theilweij« be fürchtete Flaue dieser Artikel nicht eintrat. Odschon die zu be- richtenden Umsätze nur al« verhältnißmäßig beschränkt aukge. fallen» Lommissionen zu bezeichnen find» di« noch Manches zu wünschen übrig lassen, so geben sie doch wieder Be- schäftigung für die Hand in den Mund, vielleicht auch hier und da in diesem oder jenem Genre auf geraumer« Zeit Nachdem in einseitigen drei- und vierschüssigrn Ripsartiteln mit Lvstre-Schuß und Warpkette ei» ungewohnt ruhiger Geschäftsgang zu Tage getreten war, sangen diese Artikel an, sich wieder mehr zu beleben und ihre alte bewährte Beliebtheit geltend zu machen. De«, gleichen find in ähnlichen Genre- mit zweifarbiger Kammgarnkett« gewese«? und Sa»» dem PreiSsall d,S Silber« durch eine andere Regelung der Währung Halt geboten werden? Kann heut« ei» feste» Werthverhältniß zwischen Gold und Silber gesetzlich sixirt und aufrecht erhalten werden? Erinnern wir unS zunächst in Kürze der Entwickelung deS Gold preises für Silber. Nach einer langen Periode allmäliger Eut- werthung deS Silbers hat dasselbe zwischen 1790 und 1870 einen ziemlich conslanten Preis gehabt; es schwankt« in diesen 80 Jahren auf dem Londoner Markte in enger Grenzen um 61 P. sür die Unze Staudardsilber, was einem WerthverhältnH zum Gold von 15'/, entspricht Dann begann rin stetiger PreiSwll. der am besten durch folgende Zahlen veranschaulicht wird. Ls kostete dir Unze Standardsilber: In« I»7b 1M0 I«» l«i» onsu 18Sl> 1882 60°/.. 56V, 52V. 42"/., (47.96 44'V) 39V, P I» de.« ersten Monaten de« lausenden Jahre« stand sie etwa« über 38 P., stürzt« nach der Schließung der indischen Münzen (L6. Juni) aus 30V, B, hob sich dann wieder und hielt sich seitdem zwischen 33 und 34 P. Dieser gewaltige Preisrückgang deS Silber- in den letzten Lb Jahren kann offenbar, da von einer Werthsteigerung des Solde« nicht di« Red« fein kann, seinen Grund nur darin haben, daß sich Umwälzungen in den Prvductionlverhältnisfen de« Silber- oder in seiner Verwendung oder endlich in beiden vollzogen haben. Vergegenwärtigen wir un« zunächst die wichtigste» Veränderungen im Geldwesen, welche einen Einfluß auf deu Silberpreis auSgeübt haben können. Ende der sechziger Jahr« stand zu erwarten, daß die Länder der lateinischen Munzuuion von der Doppelwährung zur Gold währung übergehen würden. Hierin lag für Deutschland eine große Gefahr: es hätte dann den übrigen Staaten, welch« hauptsächlich am Weltverkehr brtheiligt find und die dann ein großes Gold- währungSgebiet gebildet hätten, allein neben Ostafien als Silber. währunaSland aegenübergestanden. Sein Geld wäre auf dem Welt, markte den größten lloursschwankungen ausgesetzt gewesen. Als dein Deutschen Reiche durch den glücklich beendeten Krieg und durch dir Kriegsentschädigung die Möglichkeit geboten wurde, ohne große Opfer sein Währungssystem zu ändern, war es weise genug, dies« Gelegenheit zu benutzen, und ging zur Goldwährung über. Einige Iabre später zwang der Rückgang de« Silberpreise- die Länder der lateinischen Münzuntou, die Silberprägung zunächst zu beschränken (1871), bald aber (1877) sie ganz «inzuslellen. Einige ander« Staaten, so die skandinavischen Staaten und di« Niederlande, sind in den siebziger Jahren zur Goldwährung übergegangen. DaS wichtigste Lreigniß neben dem deutschen Währung-Wechsel und der Einstellung der Silberprägung im lateinischen Münzkunde war aber die Wiederaufnahme der Baarzahlungen in den Beretnßtteu Staaten in der Mitte der siebziger Jahre aus dem Boden der Goldwährung, während daselbst vor der Papiergeldwirthschoft rechtlich Doppelwährung bestanden hatte. Schon 1878 ober räumten die Bereinigten Staaten dem Silber wieder eine wichtige Stellung in ihrein WahrunaSwesea ein, indem der Schatzsecretair monatlich für 2—4 Millionen Dollart Silber kaufe» »nd prägen lasten mußte; und seit der Sherman-Bill von 1890 muß er sogar monatlich 4V, Mill. Unzen Silber sür monetäre Zwecke erwerben. Dir jüngsten Ereignisse im Währung», wesen find i» Aller Erinnerung: die Vorbereitungen Oesterreich- Ungarn- auf den Ueberzang zur Goldwährung, der Schluß der indischen Münze» gegen private Silberprägung und die laufenden Verhandlungen dr- amerikanische» LongresteS über da» Schicksal der Sherman-Bill. L« hat lange Zeit Streit darüber geherrscht,' ob der PreiSsall deS Silbers durch die sogenannte Temonetisation desselben in Europa veranlaßt worden ist. Hellte dürfte diese Frage müßig erscheinen. Man kan» e« ruhig zugebeu, daß der Uebergano mehrerer Staaten zur Goldwährung aus den Tilberprrl« gedrückt hat. Bor Allein mußte die Einstellung der Silberprägung in den Länder» de« lateinischen Münzbunde» bewirken, daß diese nicht länger da» Werthverhältnlß aus 15'/, festhiellen; doch wa» hätte e« genützt, wenn sie diese» Schritt nicht gelban hätten? Ta« Silber verdrängte da» Gold au« ihrem Geldwesen, und ohne Ein ftevung der Silberprägung wäre in wenigen Jahren ihr Gold- vorrath erschöpft gewesen: sie hätten sactlsch Silberwährung er halten, und von diesem Augenblicke an wäre der PreiSsall des Silber« in demselben Maße eingetreten, wir er factisch statt- gesunden hat, denn mit dem Verlust« ihre« Goldstücke- hätten diese Staaten auch aufgehört, reguitrend auf den Silberprei« zu wirke». Sie hätten also de» PreiSsall im besten Falle etwa» verzögert, nun und nimmermehr aber ihn verhindert. Alle diese Thaisachen erklären aber nicht den ständigen und gewaltigen Preisrückgang des Silbers. Hat die monetär« Verwendung desselben io Europa auch fast gänzlich ausgehört, so ist st« doch in der ganze» Welt bedeutend gewachsen und hat in den letzten Jahren eine Höhe erreicht wie nie zuvor. Am augensälligsteu wird aber die Annahme, daß die Eniwerthung des Silbers durch di« Entthronung desselben in Europa bedingt sei, durch die Lhatsach« widerlegt, daß trotz de« Preis- rückgonge« die Silberproduction seit deu siebziger Jahren «inen ungeahnten Aufschwung genommen hat. E« belief sich durchschnitt. sich die jährliche Wettprovuction nach Doetbeer ,»k Mllicnrn Stlogr. 1866—70 1,389 71-75 I.V69 76-80 L,450 81-85 2,862 86—89 3,564 In den folgenden Jahren ist die Production nach den Bereich, unnge» de« uordamerikanischen MünzdirectorS, der stet« zu etwas Stand« Ist. heut« Erze mit Vortbeil obzusetzen, welche vor Jahren loerchlo» waren. Diese selben Elemente sind selbstverständlich dem Schmelzer in noch höherem Grade zu Statten gekommen, und noch ist Raum sür weitere Verbesserungen." Hatten wir diese Zeugnisse mit den oben beobachteten Thatsachen hinsichtlich der Vervielfältigung der Production bei sinkendem Preise zusammen, so koimnen mir zu dem Schluss«, daß die Entwerthung de» Silbers entscheidend durch da» Sinken der Pro duktionskosten und durch da» Erschließen neuer Pro- ductionsßebiete beeinflußt worden ist, und daß hier- egen d»e Währungspolitik einzelner europäischer tonten vollständig in den Hintergrund tritt. Sollte es nun aber nicht möglich sein, de» Silberwerth da durch wieder zu hebe» oder ihn wenigsten- zu festigen, daß man dem Silber in irgend einer Weise wieder eu-gedehntere Verwen dung im Geldwesen «inränmi? Nach dem heutigen Stande unserer Kennt,,iß glauben wir diese Frage entschi-den mit Nein beantworten zu müssen, lieber die Production-koslen io den leistungrsShigsten Minen Minea liegen zuverlässige Nachrichten nicht vor. Die Angaben ichwanken zwischen 1s'/, »nd 24 P. sür die Unze. So viel scheint jedoch seslzuslehen, daß der Preis noch erheblich sinken kann, ehe er sich den ProductionSkosten der ertragreichsten Minen nähcrt. Wie nun soll durch eine Ausdehnung der Nachsroge nach Silber ein weiterer PreiSsall verhindert werden, wie soll also der Preis hoch über den ProductionSkosten der besten Minen erhalten werden? Das wäre doch nur möglich, wenn zur Besciedigung der vermehrten Nach- frage der Betrieb von Minen nothwendig würde, di« ungünstige Verhältnisse aufweisen, welche mct höheren Produktionskosten arbeiten. ES ist aber mehr at» zweiseihaft, daß dieser die Folg» der gesteigrrteu Nachfrage sein würde. Die Erfahrungen mit der Sherman-Bill zeige» uns. Laß di« Production mit Leichtigkeit die erhöhte Nachfrage deckte und daß trotzdem der Preis fiel. Und dabet verlangte die Bill Ankäufe in Höhe von etwa '/» der Welt- Production des JahreS 1890! In der Thar scheint der Silber- reichthum der süd- und nordamerikanische» Lordillcrcn praktiich unerschöpsbar zu sein. In jedem Augenblicke können silberreiche Gegenden dein Verkehr erschlossen und Minen und Hüttenwerke in Betrieb gesetzt werden, weiche unter Len günstigsten Bedingungen arbeiten würden. Geschieht da» heute noch nicht, so ist nicht der niedrig« Silberpreis schuld daran, sonder» die Begrenzung de« SilbermorkteS, und di« unsicher«» Verhältnisse desselben halten Eapitalie» von diesen Unternehmungen zurück. Line ausgedehnter« und gesicherte Nachsroge würde der Production einen neue» Anreiz geben, ohne doch einen weiteren PreiSsall des Silber« hindern zu können. Wer also daran denkt, dem Silber wieder eine größere Rolle im Geldwesen zuzuweisen, muß mit der Thatsach« rechnen, daß hierdurch der Werthsall de- Silber« nicht früher ausgehalten werden kann, al« bi» der Preis den ProductionSkosten nahe kommt und bi- diese nicht mehr durch weitere Verbesserungen der Technik und der Verkehrsmittel herabgedrückt werdeu könne». 0. 0 Zur Lage in Chile 1890 91 -- .'.-/ALE abgeschosscn, waren weniger beachtet, größere Aufträge fehlen' den Fabrikea gänzlich, und e« ist sehr wahrscheinlich, daß dies« Artikel für nächste Zeit weniger in Frage kommen dürste», da neuere Musterungen anscheinend mehr Anklang finden und von der Mode ganz besonders begünstigt erscheinen. Zum Beispiel kauft man gern atlatgrnndig« Artikel in solider Ausführung, sowie Stoffe mit Nipüsond auS bunteingeschcerter Kette in lebhaften' aber ruhig morkirten Farben, in denen der Schuß nicht aus der Oberfläche sichtbar ist und nur die Kette durch gut auSgedacht« BinduilgSeffeete da« gefällige Aussehen bewirkt. Etuschüisige Phantasir- stofie in Raysaussühruna mit bunt »ingejcheerten Ftgnrenkänlchen und schmalen Atlasstreischen werden regelmäßig verlangt, ebenso eiuschüssig« bunte Phantasiestoffc mit größeren Blumenmustern und RipSfond. Ja wollenen zweiseitigen etoschüssigen buntgeschossenen Gardinen mit Lhenille-Eimäyen oder verschiedenen Essect machenden Schüssen in billigen Preislagen haben mehrere hübsche Um- sätze bei gedrückten Preisen stattgefunden. Bon Portiären mit bunt eingestellten Kanten in Jacquard und Echastmuslern und glattem, wollenem Fond sind mehrere größere Bestellungen bei lebhafter Nachsroge zu berichten. In Leineuplüschen ist dal Geschäft in den letzten vier Wochen befriedigend gewesen. Export aufträge dartu brachten umfangreiche Bestellungen in den couranteslen Farben. Die angehäutten Läger in VelovrS Titten konnte» jedoch trotz der guten Verkäufe nicht vollständig geräumt werden, so daß immer noch et» gut sortirter Lagerdesland größeren Anforderungen entsprechen kann. Velours Ramie und Velours Titien mit feinerem Material in geschlossener dichter Waar« finden betreffs des glanzvollen Aussehens allseitig besondere» Interesse. Im Stück gefärbte Unistosse, als Lasting, Wolldamast, WollripS, Wollcräp« und halbwollener Rips, haben nur selten größere Umsätze «rsahren. Hauptsächlich waren besser« und mittclschwere Damaste verlangt, andere Artikel scheinen noch in großen Posten bet den Eoasumenten sortirt zu sein. Silber. (Aut der „Schlesische» Zeitung".) Noch ist der Ausgang der Aktion des Präsidenten LIeveland gegen die unheilvollen Folgen der auf dem Gebiete der Währung in den Bereinigten Staaten während der letzten 15 Jahre ver< folgten Politik nicht voran-zuseken. Im Revräseotantenhallse d«S Eongreffes sind allerdings die Gegner der Sherman-Bill in er- drückender Mehrheit. Aber im Senate sind Gegner und Vertheidiger diese- da» gesummte Handels- und Verkehrswesen und die Staat-, fiuanzen aus« schwerste beeinträchtigenden Gesetze« nahezu gleich stark, und «S wird von einigen wenigen Stimmen abhängeu, ob die Sherman-Bill unverzüglich aufgehoben wird oder ob nicht di« Silbermäuner schließlich doch noch gewichtige Loncessionen erzwingen. Allerdings sind die Ansprüche derselben schon erheblich niedriger geworden: sie verlangen allerdings, wie schon früher, wiederholt di« Freiaebung der Silberprägung, wollen sich aber mit der Festlegung de« Werthverhältaisse« zwischen Silber und Gold wir 1:24 oder 95 zufrieden geben. Diese Forderung legt un- die Fragen nahe: Welche« stad die Gründe sür den PreiSsall Le« Silber« 4,130 4.477 92 4.716 Di« Production hat sich also seit Ende der sechziger Jahr» mehr «l« verdreifacht, obwohl der Werth dr« Sitber« um eia Drittel gesunken war. Diese Thatsache läßt sich nicht aus der europäischen Währungspolitik verstehen. Es müssen vollständige Umwälzungen in den Pro duction-verhältiilssen stattgefunden haben, aus denen allcin eine Erklärung möglich ist. Fassen wir nur diejenigen Gebiete in« Auge, welch« Haupt sächlich für di» Silberproduction in Frage kommen, die Bereinigten Staaten und Mexiko. Jene halten 1892 an der Weltproduction von 152 Millionen Unzen Theil mit 58 Millionen, Mexiko mit 45,6. In den Ber einigten Staaten stehen a» der Spitze Lolorado init 24 und Man tana mit 17,4 Millionen Unzen. In diesen Gebieten sind die Production-kosten erheblich reductrt worden durch Verbesserung der Verkehrsmittel und durch Verbesserungen der Technik. Durch den Bau von Eisenbahnen sind di« silberreichsten Distrikte dem Markte erschlossen worden, und erst dadurch wurde die Möglichkeit geboten, in ihnen zweckmäßige Maschinen auszustellea. So berichten nach Soetbrer die Mltthesiunoen des deutschen wissenschaftlichen Vereint in Mexiko 1890, „daß die Production und der Export silbrr haltiger Erze außerordentlich gestiegen sei, von 1800 t ü» Jahre 1878 aus 42 000 t im Jahr« 1889. Während früher Silberbergwerke mit armen Erzen in Folge der tbrueren Maulthiersrachten nicht Hütten arbeiten können, werde dir« jetzt durch dir ermäßigten Trans portkosten ermöglicht. Hiergegen falle die Entwerthuna d«S Silber» nur wenig in» Gewicht. Noineatlich werde durch di« Verwohlfeilerung de» Transport» auch di« An schassung von Maschinen erleichtert." Den wichtigsten Fortschritt aber hat die mexikanische Production noch gar nicht umgemacht, sondern sie sängt,erst s«tt zwei oder drei Jahren an, sich dem. selben zuzuwenden; wir meinen den Ersatz de» AmalgamirungS« verfahren» durch den Flammofenbetrieb. Jdm verdankt die Produc tion der Vereinigten Stanken, vor Allein Lolorado». ihren Aas. schwung. Der Vorsitzende der Gesellschaft amerikanischer Berg. Ingenieure Peorce wie» nach Stieß in einer Red« 1889 darauf hin, dag in Lolorado der Hütteumoan dem Bergmann 1871 von 100 Unzen Silber, welche in einem Erze mittlerer Qualität ent halten waren, 65 Proc. vergütete, so daß 35 Proc. an Verlust und an Kosten der Scheidung gerechnet wurden. Die erster« Ziffer sank 1874 aus 53.6 Proc.; von da an stieg sie bei fortwährender ver- besierung im Hüttenwesen, bi» 1889 bereit» 84 Proc. vergütet werden konnten. Peorce fügt hinzu: „Aul diesen Ziffer» geht hervor, daß ohne dt« von Zeit zu Zeit gemachten großen An« slreugungt», um die kosten de« Schmelzen» herabzuoringen, der Silberbergbau hier schon lange den Todesstoß erhalten hätte. Der Fall de» Silberpreises Hot für den Bergmann den Nettowerth de» Erze« beiläufig aus denseibe» Stand herabgeiuhrt, welchen dasselbe vor 13 Jahren hott«, aber die Auslagen für den Bergbau selbst haben sich wesentlich vermindert durch Berbesieruna der Transport mittel, durch billigere Arbeit und billigeres McU,r(äl, ^ daß er im verdient besonder» darauf htngewiesen zu werden, daß jetzt, nach eben eingehenden briefiicheu Nachrichten, der Artikel 1 de» Reform. LonversioulgesetzeS mit dem transitorischen Artikel al» gesondertes Gesetz promulgirt wurde, also: Di« Aushebung der Artikel 1 bt« 6 inclusiv« und de« Artikel» 8 (Artikel 7, der den Papierthaler an irgend einem Phantastedatum in Silber einlüsen will, ist noch iu der Mouserl) sowie di» Bestimmung, daß die Product« der BonoS- Verkäufe von diese», Jahre zur Bezahlung der schwebenden Schuld benutzt werden sollen. Als schwebende Schuld wird gewöhnlich der bei den Banken beanspruchte LreLit bezeichnet. Also erhalten die Banken jene Product«, nämlich 150 000 L — heute etwa 2'/, Mill Peso«. Da die Banken die» Staattpapiergeld nicht an sich halten, sondern natürlich ausgeben, kommen auf diese Weile zur Verbrennung bestimmte 2'/, Mill. Papiergeld aus« Neue in Umlauf. Gleichzeitig ist nun aber da» Gesetz promulgirt, welche- erlaubt, Schotzscheiar zur Deckung der Bankcredtte antzugrbea. Ta diese Scheine, mit dem Bankindorso versehen, im Handel und Verkehr Giltigkeit haben sollen, ist »S keine Uebertreibung, zu sage», daß für die Summ« ueue» Papiergeld in Umlauf gebracht worden ist. Werden jene Werthe, da sie aus 100 und 500 PesoS lauten, auch nicht im Kleinverkehr bemerkbar werden, so werden sie das doch unvermeidlich im Großverkehr; demzusvlge sind also doch sür den Betrag neue papirrne Zahlungsversprechnugeu d«S Staate« aus den Markt geworfen. WaS nun für un» diesen neuesten Vorgang in der Republik Lhile ganz besonders interessant macht, das ist die Thatsache, Laß selbst gegnerisch« einheimische Preßstiiumen diesen Schritt al« durch di« Nothwendigkeit geboten bezeichnen, und in Nr. 2l8> der zu Bolparoiso erichrinenden „Nachrichten" heißt e» kurz: „Mir wollen mit der Regierung nicht darüber rechten, ob nicht in der That die Nothwendigkeit den Schritt gebot; wir können da- mit gewisser Einschränkung sogar zugeben. Jedoch verdient da» Factum der Neuaulgob« von Papiergeld der Feststellung tm Vergleich« zu der schier fanatischen Wnth, mit der Alle», wa» an Papiergeld mahnte, vor kaum Jahresfrist erfolgt und perhorrcScirt wurde. Plan meint, e» brauche da» Papiergeld nur wacker daraus lo» verbrannt zu werden, dann müsst rin besserer Zustand von selbst komme». Nun zeigt e» sich, daß man sich irrt«. Man kann de- Papier geldes nur dann entrathen, wenn bessere Finanz- zustäud« verwirklicht sind, und hat man erst gesunde Fitianzzustände, dann ist Pavicrgeld keine Gefahr, sonder» eine Annehmlichkeit und Bequemlichkeit, weil eS gestattet, größere Summen ohne Belästigung bei sich zu führen. Wenn die Zahl, welche mit den neuen Siaattichuldschetnen al« Bankguthaben in Verbindung gebracht wurde, richtig ist. so beläust sich die neue Papiergeld emission aus ruud 9 Millionen Pesos, wozu noch die vom Feuer- tod« erretteten 8V, Millionen Pesos kommen, so daß wir also vom 15. Ma! an ein Pius voa 11'/, Millionen Pesos des Staatsvapier- geidumlauss haben. Man kann die Ziffer von II'/, an sich nicht rund neunen; 11'/, Millionen neue» und wieder zum Leben er- weckte» Papiergeld aber rrprosentiren doch ein rundes Sümmchen." Man sieht, dir Zeichen mehren sich, welche zu möglichster Vorsicht bei Unternehmungen nach Lhil« rathen; möchten unsere Mittheilungen sür unsere Leser von Nutzen sein! Leser daraus lenken sollen. E» find diese« Kleiderstoff« und leichte Stoffe für die Mäotelconsectioa mit ander-farbiger Absritr, erzielt »wohl einsach durch dir Einstellung, a>« auch — in complictrtrrer Weise — dnrch Anweben eine« aparten Futter«. Rechte Sette und linke Seite markirrn sich bei einigen Stoffen nur durch die bestehenden Forbencontrasle, bet mehreren anderen Stoffen jedoch auch ganz besonder« durch di« Verschiedenheit der angewen- deteu Material«. So bemerkten wir rtnr Satinwaare auS Thappr- oder Namieseide zur Kette mit einem feinen Wollfchuß Die Keile bildete mit einem kleinen Theil de» Schusses die eigentliche rechte Seite de- Stoffe». Da» seidene Sattnaeweb« läßt den in Farbe grell contrastireuden Schuß reichlich durchschim mern und dadurch einen im hohen Grad« eigenartigen Schimmer- effect entstehen. Die linke Sette zeigt nur den verwalkten und leicht soullrlen Schuß. Direct anaewebtes Futter weist «in Panamagewebe auf. Ein kräftiger Cheviotstoff zur Oberwaare, seine- Älgoureux- «ammgaru zum Futter. Die Lombtnatioa von grobem Lhevivt und seluem Kammgarn ist vorthetlhast geglückt, wenigstens zeigt die Futterseite eia ebenso elegantes Aeuhrre als die rechte Stoffseite. Aehn- siche Zusammenstellungen wie die beschriebenen fanden wir noch als Kainmgarnloden—Oberwaare prun«, Futter olivgrün —al- Lachemir- crspe — Oberwaare blau und röthUchmalv« changeant, Futter hell- marineblau — und als Lheviotstoss — Oberwaare moosgrün, Rück- feite rostbraun. Auch in seidenen Stoffen fanden wir neuerdings mehrfach Stoff« mit andersfarbiger Rückseite, welche durch einen regelrechten Unterschuß erzielt wurde. Allerdings hat dies« Zusammen setzung hier den Zweck, dem Stoffe größere Stabilität und Stand zu verleihen. Der Stoff soll nicht knittern und wird deshalb als in- srcsissable, z B. Satin insro'lssable, bezeichnet. — Ecar weitere later- essante Neuheit siudc» wir in sog. Dreher-Imitationen. Es sind dieses ziemlich durchsichtige Stoffe, die t» Art der Wrenadiu- gewebe zusammengejlellt scheinen. Zuerst glaubt man auch wirk- lich eia Drehergewebe vor sich zu haben, bei näherer Prüfung findet mau aber die Täuschung, welche durch eine cröpartige Bindung und eigenarligcu Einzug in» Blatt — es wird immer eu, Rohr um da» andere leer gelassen — hervorgrrusen wird. I» diesen Dreher-Jniitatlonen sahen wir die verschiedensten Effecte, Melangen, Cheviot und Kammgarn vigoureux und kleine Nöppchen. ES hat den Anschein, als ob kleine bunte Nöppchen im nächsten Sommer wieder etwa» gehen werden, allerdings nur iu aparten Zu- samnienstellunge» und in modernen Stoffgattungen, wie oben in Dreher-Jniiiatione» oder in Lreponsloffe». — Grenadingewebe haben Aussichten aus gute Erfolge. Eine Idee, die sich für Grenadin- aewebe recht vortheilhast versolge» lassen dürste, sahen wir kürzlich in Seide ausgesiihrt. ES waren dieses zw«: Drehcrgazestofse ganz lose übereinander gewebt. Dus obere Gewebe war schwarz, das untere — scharlachroth — leuchieie dnrch dus obere hindurch. Es entstand nun bei der geringste» Verschiebung der beide» übrrcinander- iiegenden Gitter — besonder- effektvoll aus dunkici» Untergrund — ein ganz eigenartiger, spielender MoirL-Essect. -r- Chemnitz, 15. August. Daß sich die Wirkwaaren- industrie auch im Lause dieses JahreS noch erfreulich weiter ent- wickelt hat, geht an- der Aussuhrstatistil der deutschen Reicher hervor, die über die Ausfuhr von Wirkwaare» während des erste» Halb jahres 1893 int Vergleiche zur nämlichen Zeit des vcrgangcnen Jahre» folgende» Bild liefert: ES wurden aus^esührt iu deu ersten 6 Monaten an LIl«m»stv»»k»»i 18N ,85« r -U,r. «tu -'»hrwcrth baumwollen« . 44 332 49 301 29 581 IXXI seidene . 438 464 3 248 000 - halbseidene . 985 1 099 2 638000 - wollene unbedruckt . . . . 15079 12145 10 323 000 . wollene bedruckt.... . 109 126 120 000 - Summa. . . 60 943 63 137 45 910000 .« Vermischtes. Leipzig. 16 August. *— Allgemein« Deutjch« Tredtt-Anstalt. Wie uns auS Berlin telegraphisch miiaetheilt wird, enthalte» dortige Blätter die Notiz, daß die Firma Otto Lingke in Allenburg ihr« Zahlungen eingestellt habe, mit dem Hinz »fügen, daß die „Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt" bei dieser Firma cvmmandilirt sei. Wir bemerken dem gegen-ber, daß die Allgemeine Deutsche Credit Anstalt mit der salliten Firma Otto Lingke in keiner Verbin düng oder Beziehung steht. Dir genannte Anstalt unterhält bekanntlich in Altenburg rin Zweiggeschäst, welche» Filiale der Allgemeinen Deutschen Lredii-Anüall, Lingke L La, firmirt. *— Dir hiesige Firma Earl Güthrrt, welche neuerdings die Fabrikation metallener Nägel, insbesondere für die Schuhsadrikation, nach Bad Thal t. Td. verlegt hat, ist aus der GeiammiauSilellung thüringer Gewerbeslecße« zu Erfurt mit der großen bronzenen Medaille ousgezetchnet würden. *— Silbercvurs. Der Lourl, zu welchem die in Silber zahlbaren Coupon« der österreichisch,n und ungarischen Werttzpapier«, sowie die auSgeioosten Stucke an de» deutschen Zahlstellen eingelösi werden, ist aus 80'/, festgesetzt worden. LS werden demnach bis aus Weitere» illr 100 fl. gezahlt 161.75 -äl - Märkte. Ter Rotz- und Biehmarkt in Leipzig-Eutritzsch wird am 28. August, der H. Kram- und Viehmarkt in Leivzig- Ltvdenau am 29. und 30. August und der II. Kram- und Vl«h- markt in Leipzig-Volkmartdors am 8. September abgchalten. (Bergt di« betr. Btkanntucochungen in heutiger Nummer.) *— Ter Dresdner Bankverein, Leipzig, macht unter den Inseraten bekannt, daß die Zinssätze kür Baaretulagea Rechnungsbuch von heute ob erhöht worden sind. Veränderungen im Zoll- und Steuerwesen im Königreich Sachsen. Mit Genehmigung de« köuigl. Finanz Ministeriums ist die dem Untersteileramt« Oschätz beioelegt» Bc sugnih zur Erledigung von Vealeilicheiuen l über Maaren der Lorisnummer 27k 2 auch aus Maaren der Tarisnummer 9 ü und 25t, 1 ausgedehnt worden. *— lieber „Moderne Kieiderstosfe und die neu Sommermusterung" pro 1894 berichtet di« „Leipziger Msnot schritt für Textil-Industrie" i» ihrem letzten Wochenberccht«: „Unter den jüngsten Lischrinungen, die in den letzten Wochen aufgetaucht sind, bemerken wir einig« Neuheiten, von Venen wir glauben, daß wir sie nicht unerwähnt lasten und da- Interesse unserer geschätzt«» Die AnSsuhr hat sich demnach um 2192 D «Ctr. oder 3'/, Proc. erhöht. Was die Absatzgebiet« anlangt, jo stehen die Vereinigten Staaten noch immer a» der Spitze, denn sic erhielten von der gesummten Ausfnhrmenae des ersten Halbjahres 1893 allein 28 761 D -Etr. oder 45 Proc., von den aiisgesührlen baumwollenen Wirkwaare» sogar weit mehr al- die Hälfte. England, da? zweit beste Absatzgebiet, empfing 9990 D.-2!r oder 16 Pc»7. der Gcsammt- auslnhr. Ein Vergleich mit de» Anssiihrzissern, die im ersten tHalbjahr 1892 erzielt waren, ergiebl die Tdatiache, Laß sich die ilussuhr nach den VertragSländecn sehr erseeniich rnlwickctt hat, daß also die Wirkwaareninduslrie keine Veranlassung findet, gcg.n die Handelsverträge zu klagen. 8. Lbrrgrnua bei Siebenlehn, 15. August. (Berichtigung.) Zu der letzten Notiz von hier über die Folgen der zunehmenden Ent- werthuug des Silbers sür de» Bergbau im oberen Thciie des Frciberger Revier» wird im „Frcibcrger Anz." Nachilehciftec bekannt zegkben: „Die Mittheilung, daß die „Grube August Vereinigt Held" zu Weigmcmnsdorf in neuester Zeit geschlossen wurde, ist nicht richtig; es ist au- triftigen Gründen bloß eine BctricdS- veränderuiig vorgenomme» worden. j. Gera, 16. August. Eilt güustiKes Zeuauiß für den Ruf unserer Metallindustrie ist der Umstand, Laß die Melailwaaren- abrik von Louis Rüdiger dieser Tage einen Posttn von ca. l500 Ventilen und Hähnen nach der Schweiz gciiefert hat. — Das chon früher angekündigte Moratorium ist der Firma Leutzsch hier von der au koe einberufencn Glätilsigerpcriaiümlnng, wie nicht anders zu erwarten war, bewilligt worden. Was man daran sür Hoffnungen Inüpit, ist bekannt: ob sie sich rcalisirui, muß abgc- wartct werden. Die Zahl der Gläubiger betrügt 149. Davon sind 4V mit geringeren Beträgen belheiligt und waren nicht zur Ver- ommiung erschienen. Die 5 Hauptgläubiger bilden den Gläubiger- auSschuß. Das Wettere ist bekannt. Altenburger Pferde.Versicherungsgesellschaft aus Gegenseitigkeit. In Folge dc» in der außerordentliche» General- Veriaimnlung einstimmig gefaßten Beschlusses ist der Zwcck der Gesellschaft aus die Uebernahine der den Mitgliedern obliegenden Haftpflicht sür die durch ihre Pferde und Geschirre an dritten Per- soncn und fremden, nicht versicherlen Pferden angcrichletku Schäden erweitert worden. Eisknbrr'll, 16. August. DaS hiesige Sladtcvllegium bat die Uebernahmc einer Vürgichasl seitens der Stadt für Rückzahlung der Capitalien, die drr Staat an bedrängte Landivirth« zu niedrigem Procenlsatz zu leihen iu Aussicht gestellt hat, einstimmig ab gelehnt. * Berlin, 16. August. In seinen, neuesten Situaiionsbericht bespricht der „Consectionair" dir allgemeine Geschäftslage unter Anderem wie solgt: Wen» auch die Hoffnungen, weiche man aus die geschäftliche Lebhaftigkeit dieser Woche setzte, noch nicht ganz erfüllt Warden sind, so war doch ein zicmitch reger Verkehr i» säst allen hiesiaen Engros- und Fabrikgeschäftcn zu bemcrlen. EL scdttc nicht an Käufern, di« nicht in sehr großer Anzahl, jedoch iu hin- reichender Zahl, anwesend waren, um de» Beginn der großen Saison zu markirrn, die allerdings erst in den beiden nächste'., Wochen sich in ganzer Blüthe »eigen wird. Wir lade» bisher hauptsächlich rheinische und weslsälsiche Einkäufer. SüddeiUschlanL war zwar durch einige aroße Kunden, immerhin aber »och schwach, vertreten. Leipzig und Hannover sandten uns einzelne große Kunden. Unter den ausländischen Emkäusern bemerkte man eine ganze An zahl türkischer und griechischer Käufers, die durch ein« hiesige Com- miisiviissirnia rinkauften. Wa- un« mit besonderer Freude erinllt, ist die Thatsache, daß die bisher hier gewesenen Käufer recht flott cin- gekauft haben, daß von einer Zurückbaltung bei Eiiiläusen, di« ma» desurchtete. durchaus nicht« zu merke» ist. Wer Waar« verkaufen will, muß Waare einkausen. Man glaubt«, daß in Folge Lcs stauen Sommergeschästs vielleicht weniger gekoust werden dürfte, aber in Wlnterwaare» ist vom vorigen Jahr sehr wenig übrig geblieben. Aus der Reise ist viel weniger als sonst bestellt worden. Daraus folgt der stärkere Verkehr, der sich tn allen Branchen bemerkbar macht. — Iu den E » g r o - - G «i ch ä f t« n ist ma» iu allen Zweigen sehr stark beichäftigt. Es werden alle Anstrengungen gemacht, um Len Ansprüchen der Kundschaft ge- recht zu werden. Es ist nicht leicht, die sälligen Ordres zur Zeit delauszubciiigen. Da» Geschäft concentriN sich in der Herbst- saison aus kurze Zeit. Ls ist kaum möglich, während der wenigen Wochen im August und September nicht allein unsere deutsche» Kunden, sondern auch eine» großen Theil des Auslandes mit Maaren zu verleben. Wir brauchen heut« keine einzelnen Branchen ausznsühreri, in allen ist viel zu lhun. I« den Geschäfte», welche Modeartikel sichre», mehr alt in denjenigen, wclche Consumartiiel verlausen. Die Reichshouptstadt vereinigt eine so große Menge großer Specialgeschäfte der llonfeclions- und Mntlnsaclurwaaren- brauche, daß e« tau», noch ein Geschält giebt, welches nicht aus den Berliner Pcay angewiesen wäre. Daher auch di« Vergrößerung de« Platzgeschäfte«, welche« Jedem, der sehen will, klar und deutlich in die Auge» springe» muß. — Ta« au«lä»dische Geichäjt. In England »st da« Geschäft snoch ziemlich ruhig und gehen Nachbestellungen sehr spärlich ein. Es gilt da- sür Loa-
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