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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.09.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930904018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893090401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893090401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-09
- Tag1893-09-04
- Monat1893-09
- Jahr1893
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Volkswirthschchliches ! ßtrft» HHsV ßaftfttMtte» Sendungen sind M richtr» an de» verantworlltche» Redactenr deffelb«, T. G. Laue t» Leipzig. — Sprechzeit: »»r von 10—11 Uh» Fernsprechmeldungen » Frankfnrt «. M.. S. September. Wie der „Franks. Ztg." »Li N«»-Port gemeldet wird, beträgt die Baak-Reserve 1567 000 - aater dem gesetzlich« Minimum. Drrxel« and Brown Brothers werdeu vom l. Ociober ab dt« daun fälligen 7 proc, -weilen Morwag» Bond« der Readtng Bahn auskausen. Die Inhaber baden di» Wahl, solche z» Pari zu tilgen, oder zu 5 Proc. aus 40 Jahre z» verlängern. Di, RteisorLerungeu der Wisconsin-llentraidaha finden gerichllich Beriiiksichtiguug, ob die Receaver» der Rorltzeru- Pacificbahu den bestehenden «ertrag auslösen oder nicht. * konstauttuoprl, s. September. Anläßlich de« Jahre-tage« der Thronbesteigung de« Sultan« wurde unter einer religivieu Feierlichkeit der erste Spatenstich zu der Eisenbahnlinie Eski» schehr-Aoata gethan. Außer den Vertretern der Behörde» wohnten zahlreich« hervorragend« Personen der Feier bei. Dauernde Gewerbeaussteltuug. vtrrtr« Srtptrhliche». Ledertreibrtemea, Kunz Sr Geißler» Leipzig, JohanuiSgasse 16. Eine Partie -ernledertreibriemen eigen« Fabrikate« stellt obig« Firma in der Maschtnenabtheilung au«. E« sind vertretru Riemen für elektrisch«, für nasse und trockene Betriebe, überhaupt für alle Zwecke, und zwar sind dieselben nnr au« den Kernstücken von in rnaer Eichenlohe gegerbten Ochsenhäuten hergeslellt. Durch et» eigene« Leimversahreu sind die einzelnen Lederstreisea so fest mit einander verbunden, daß ein Riemen «her an einer anderen als an einer Verbindungsstelle reißt. Für sachgemäße Herstellung, geraden Laus und Haltbarkeit leistet di« Firma Kunz L Geißler rnuerhalb der technischen Brenz« die weitgehendsten Barantieo. Der seit vielen Jahren bestehend« lebhafte Export nach Schweden, Südamerika rc., ebenso die langjährigen bedeutenden Lieferungen an hiesige und auswärtige Jadustrirlle legen Zeugniß dafür ab, daß «S dte Firma verstau-« hat. sich in der Treibnemenbrauche einen aut« Ruf zu erwerben und auch »a erhalten. Selbstverständlich fertigt dt« Firma auch Näh- und Binderten,»», sowie Schlag- »temen, Überhaupt all« technisch« Lederartikel. Schleifsteine, F. Wilh. Ziegler. Leipzig. Eia für jeden Fabrik- und Gewerbebetrieb unentbehrlicher Gegen- Rand ist der von obiger Firma au«gestellte Artikel Schleifstein«. Dir vteliettig« Berwendung der Schleissieiae bedingt iu erster Linie eine grotze Au«wah> tu der Qualität derselben; hieraus hat genannte Firma ihr Hauptaugenmerk stet« gerichtet und ist iu Folge ihrer langjährigen Verbindungen mit den besten Steinbrllchen de« Io- and AuSlande- in der Lage, den weitgkhendsteu Anforderungen von Lonsumentrn und Wiederverkäufe« zu genügen. Das ausgestellte Sortiment weist zunächst di« großen Schleifsteine für Dainpsdelrieb tn Maschtnensabrikeu und für Zeugschmtede aus, seiner die kleineren für Handbetrieb «ad jede Werkstatt geeignet; außerdem schmale Steine von feinem weichen Korn für Mechaniker, GlaSschlttser und härtere für Messerschleifer. Auch sehlen nicht die viereckigen so- genannten Rutscher für Tischler, walzenförmige Schleifsteine für Berber rc. Noch lei bemerkt, daß die Firma F. Wilh. Ziegler io diesem Specialarlikel eine der ältesten am Platz« und durch «in äußerst unisangreichet Lager im Stand» ist, jederzeit all« Ansprüche ihrer Kundschaft prompt za erledigen. Wie entstehen brauchbare Erfindungen? Bom Pateutauwalt Otto Sack. Leipzig. X. Unbrauchbare. uniiSthtge Erfindungen. kr fällt nicht immer leicht» zwischen einer unscheinbaren und einer unbrauchbare» Erfindung den richügeu Unterschied zu finden, denn ei giedt Lentr, velche glauben, dich unter den Begriff un- brauchbar« Erfindung« alle diejenigen Neuerung« fallen, die kleine »ebeujächlich und geringfügig üschetaeude Neuerung« zum Gegen stand haben. Solchen Anschauungen gegenüber sei betont, daß gerade die jenigen Erfindungen, welche sich durch Einfachheit kennzeichnen und au sich unbedeutend erscheinen, in vielen Fällen zu den werthvollen zu zählen sind. Di« Gründe, welche hierfür sprechen, werden später eingehend erörtert werden. Um nun den Eharakter der unbrauchbaren, unnöihigen Er- fiuduugen klarer erkennbar zu gestalten, seien einige den Pateutlisten entnommene Beispiele angeführt: ES bat sich Jemand einen BeiakleidauSzieher, d. h. «ine Vorrichtung zum Bu«ztehen der Hosen pateutiren lassen, dessen Lin- richtung, soweit die« oha« Zeichnung möglich ist, mit kurzen Worten erläutert sein soll. Der BeiakleidauSzieher besteht au« einem Gestell in Höhe einer Stuhllehne, au dem sich »in schwingbar beweglicher Fußtritt befindet. An dem Fußtritt sind klemmen angebracht, mittelst denen der untere Rand de« Hosenbeine« etugespannt wird. Die klemm« sind federnd eingerichtet und stehen mit einem Zsariemen in Verbindung, durch welch' letzteren «iu Oeffa« der Hosenrandklemmea herbeigeführt werden kann. Außerdem ist eine Kurbel angebracht, um den Fußtritt ln Schwingbeweguag versetz« zu köun«. Der Gebrauch dieser Vorrichtung gestattet sich nach der Patent- beschreibung folgendermaßen: Um die Hose aulzuziehen, setzt man zunächst «in« Fuß auf den Fußtritt und öffnet durch Ziehen am Zugriemen die Hosenrand- klemmeu. Nachdem die« geschehen, legt man den Hosenrand in die geöffneten klemm« und läßt den Zugriemea frei, woraus die auS- zuziebrud« Hose an einem Bein sestgeklemmt ist. Dreht man nun an der angebrachten kurbel, so wird der Fußtritt iu Schwingbeweguag nach vorn versetzt und eia Zug au dem einen Hoseudeiu auSgeübt, d. h. letztere« wird vom Bein eia Stück ab- wärt« gezogen. Ist dieser Vorgang an einem Bein darchaesührt, so findet di» gleiche Behandlung de« zweit« Hosenbeine« statt. Eine Erörterung darüber, ob diese Erfindung a!S brauchbar, zweckmäßig und nothwendig anzusehen ist, kann unterbleiben, da lchon au« der Beschreibung der Erfindung hervorgeht, welche Mühe sich der Erfinder gegeben hat, um zur Durchführung eine« an sich jo überaus einfachen Vorgänge« eine möglichst vielgegltederte, um- stäudlich zu handhabende Vorrichtung zu schaffen. deutsche Ausfuhr, ferner, daß di« erster», unter erheblichen, durch den ErnteauSsall und d<m jeweilig« NohrungSmitteldedari bedingten Schwankungen, i» Ganz« di« Tendenz zum Steig« zeigt und am Schluffe der Periode >uu zwei Drittel größer war al- am Anfänge, während die deutich« Aulsuhr bi« 1887 beständig herabging und erst im Jahre 1891 die Höh« de« Jahre« 1880 nicht nur erreicht sondern um etwa V, bi« '/» überschritten hat. Dem absoluten Betrage nach war di» russisch« Linsuhr im Jahre 1891 um 244, di« deutjch« AuSsuhr um S4 Millionen höher al» im Jahre 1880. Dabei ist zu beacht«, daß di« deutich« AuSsuhr nach Rußland ich aus ein« große Meng« von Artikeln verthejlt und beispiel-weise iu der an» besonder- interessireadcn Droguen- und Tdamikalien- brauch« im Jahr« 1891 nur bei dem Artikel Auiliasarben (2 Millionen), owi« in der Sammelposttion „nicht besonder« genannte Chemikalie«" (1,9 Million«) die Werthziffer von I Mill. -X übersteigt, dagegen die russisch« Ausfuhr iu der Hauptsache iu einer mäßigen Zahl mit wuchtigen Ziffern auftreteader Artikel ihren Schwerpunkt findet, so: Handels-Lericht von Gehe L Lo. t« Dre«den-Neufta»t. (September 1893.) De» uns vorliegenden Bericht dieser Weltfirma entnehmen wir Folgende«: Während die Tbatsoch«. die Handel und Gewerbe tm Allg« mein« —und, wie wir leider hinzusetzen müssen, in überwiegend uu- günstigem Sinne — beeinfluss«, seit Jahren al« chronisch« Hebel betrachtet werden müssen,tritt gegenwärtig tu den Vordergrund de« Interesse« ein Ereigatß, da« sich, wenigsten« in manchen Brauch«, mit der Gewalt einer plötzlichen Katastrophe geltend macht. Wir mein« den resultatlosen Vermns der deutjch.rassischen Handelsvertragsverhandlung« au der« Stell« seit kurzem ein beiderseits mit specisiichen Zoll- »uschläg« für die Provenienz« de» andern Lande« geführter Zoll krieg getretr» ist. Um die Bedeutung deffelben in da» rechte Licht zu setzen, lassen wir »»nächst eine Zusammenstellung der Angabe» über d,e Einfuhr in de, freien Verkehr de« Deutschen ReichSzoüg,biete« aut und sein« AuSsuhr nach Rußland und Finnland folgen, wie wir sie den Aut- weisen über den au«wärtigen Handel de« Deutsch« Zollgebiete« seit 1880 (dem erst« Jahre, da« d« Waareuverkehr »ach Verkehr«- läudern getrennt zur Darstellaag bringt) entnehmen. Linsnhr an» AuSsnhr Rußland 1880: 336 228 Millionen Mark, 1881: 336 192 » 1882: 391 199 O 1883: 410 ISO - 1884: 413 169 - - 1885: 344 150 - 1886: 264 147 O - 1887: 362 131 - 1888: 456 199 - - 1889: 551 196 O - 1890: 541 206 » 1891: 580 262 - - >« erhellt Hiera»«, daß «MH» Ein «uhr beständig während der behandelt« bedeutend größer sibrung jener Gebühr nicht allgemein getbeilt wird, so ist wohl zu hoffen, Laß der ohnehin gegenwärtig nicht aus Rosen gebettet« j>andel«sia»d mit diesem zwecklosen Opfer zu Gunsten einer kleinen f Kinderbett von Interessenten verschont binden werde. Da« Richtigste wäre eS ledcnfallS, wenn die nur in den wenigsten Fällen wirklich erwünschte Ausstellung zu beglaubigender Duplikate wieder sacultativ gemacht und dadurch Bahnverwaltunge» und Publicum von einer nutzlosen und kostspieligen Arbeitslast befreit würden. Roggen Weizen »erst« Hafer Nutz- und Bauholz 99 Millionen Mark, 91 37 II bl Dies« wenig« Artikel repräsentiren sonach dem Werth« nach etwa die Hälfte der ganzen russischen Einfuhr nach dem deutschr» Reiche, und von dem Zutuhrbedarie de« letzteren an Cerealien deckle Rußland bei Gerste di« kleine, bei Weizen die große Hälft«, bei Roggen drei Viertel, bei Hafer säst da« Ganze. Seit vergangenem Jahre allerdings hat sich di« Sach« wesentlich geändert. Durch die Mißernte in Rußland und da« dadurch ver anlaßt« russische Getreideautluhrverbot genölhigt, hat da« deutsche Reich sein« Zufuhrbedars an Brodkorn andertwoher zu decken suchen müssen, und tn Folg« der Handelsverträge mit Oesterreich-Ungarn und den seinem Beispiel folgenden Staaten Hot die Zolldifferenz zu Ungunst« Rußland« sortgewirkt. Sv kommt e«, daß da« erst« « Vorjahre« solgende bedeutend« Einsuhrunterschiede aufweist: Slonqrn WeijN, Seesie H»fei 1892: 4132 876 7038 968 2 497 220 396 7»? D.-Ctr. 1893: 915 539 3 249 128 2 853 346 457 780 » davon rnffiichea Ursprung«: 1892: 837 836 1501 322 247 99? 62 663 1893: 221 612 87 949 694 442 9 615 ES ist somit nicht :ur im Allgemeinen bei den beiden Haupt getreidesorten der Zufuhrbedars de« deutschen Reiche« überhaupt ein viel kleinerer al« im vorhergehenden, waS wesentlich von den Vorräthen und Ernteautsichlen im eigenen Land« obhängt, sondern e« erscheint speciell dt« russische Einfuhr bei diesen wichtigen Artikeln nahezu vernichtet. Den Ersatz, soweit «in solcher überhaupt nötdig war, hat beim Roggen, wovon bat deutschr Reich im Jahre 1891 ungesädr die Haine der gelammt« russischen Ausfuhr absorbirtr, namentlich Rumänien geliefert. Die Folgen der beiderseitigen neuesten Zollerböhung« lasten sich im Moment noch nicht übersehen. Natürlich haben auch die deutschen Interessen schwer zu leiden. Aber zu beachte» bleibt dabei doch, daß di« Wirkungen desselben sich hier aus viele GelchäslSzweige vertbeilen, während iu Rußland hauptsächlich eia ProductionSzweig die Opfer deS Kampfe« zu tragen hat. Betreff- de« eventuellen AuSgang« enthalten wir u»S selbst verständlich aller Coujecturen und bemerken, indem wir aus die eiuleiltiideu Worte zu dem speciellrn, von den chemischen Product« handelnden Theile diese» Bericht« verweisen, daß wir zwar von Herzen ein baldige« Ende de» Zollkriege» herbei wünschen, dem an un« herangetretenen Ansinnen aber, «n» durch Urbernahme eine« größeren Theil« der Zolldifferenz aus unsere Rechnung di« Fortsetzung von GeschästSbeziehuugen zu sichern, nicht zu entsprechen vermochten, weil, abgesehen von der Bcnngsügkeit de« BeschäftSgewinne-, die die« von selbst verboten hätte, e« an« in keinem Falle geziemend erschien, die Action de« eigenen Staate« durch Loncessivnen iu entgegengesetzter Richtung abzuschwächen. wie in jedem kriege, der beredtest« Anwalt di« Die Schwere der beiderseitigen Opfer wird, nachdem eS einmal so weit gekommen, wohl für einen acceptabelu Friedensschluß sein. Unter den störend aus den internationalen Geschäftsverkehr ein wirkenden Umständen hat sei« geraumer Zeit da« stark schwankende Wcrthverhältuiß der beiden Edelmetalle eine wichtige Roll« gespielt. Alle Versuche, demselben durch Uebereinküusle fest« Normen zu geben, haben sich al« unausführbar erwiesen, weil sie die Uv lachen der Preisschwankung«», die vollkommen veränderten Production«. Verhältnisse, nicht treffen. Besorgt gemacht durch den sinkenden Werth der Rupie, hat nun neuerdings die englisch-indische Regierung zu einer Maßregel gegriffen, die dem überreichlich angebotenen Silber wieder eint seiner sich immer mehr einschränkenden 8er wendungsgebiete entzieht, indem sie die freie Sildernrägung für Indien Wirt« Der Rückschlag aus da« Haupt-Silberproduction«. land ist nicht au-geblieben. Dem Longresse der Vereinigten Staaten, die nach der Shennan-Bill durch einen regelmäßigen Auskauf von Silber für Unionsrechnung den Cour« de« weißen Metalls künstlich doch zu Hallen suchten, hierdurch ober schließlich ihr« eigenen StaatS- finanzen bedroht sahen, liegt jetzt eine Botschaft de« Präsidenten vor, die da« Ausgeden de» unhaltbar gewordenen Tristem» befürwortet Bei der Stärke der mit einander riagendeu Interessen wird e« natürlich nicht ohne heftigen Kamps abgehen. Schließlich kann aber auch ein« so gewaltige ökonomische Macht wie die Union nicht wider den Strom schwimmen. Im allgemeine» Interesse ist nur zu wünschen, daß man je eher je lieber allen undurchführbaren Künsteleien entsagen und die Remedur, wie iu allen ähuliche» Fällen, tn dem natürlichen LuSkunstsmittel suchen möge, nämlich iu einer ent> sprechenden Eiuschräiikuag der weit über den Bedarf hiaau-gehendea Production. verbältnlßmäßig am besten fahren unter den gegenwärtige» Verhältnissen immer noch diejenigen Staaten, die ihr» Währung aus eine einfach« und Nar« Vasi« gestellt haben, und die Ssterreichiich ungarischen Staatsmänner, di« vor Jahresfrist diese« schwierige Werk für ihr Land iu dir Hand genommen baden, dürsten sich beglück- wünschen, wenn die Reform nicht leider durch zu weitgehend« Pläne in der Durchsüdrung verzögert worden wäre, so dag die neueste Krise die Währung der Monarchie noch im unfertigen Stande trifft und die angeslrebte Goldwährung vorläufig al« Ideal dafteht, in der Praxi« aber statt de« traditionellen, in den letzten Jahren glück lich überwundenen Silberagio« da« Goldagio regiert. Die TronSportverhältniss« sind in diesem Sommer, soweit für den Binnenverkehr die Schifffahrt in Frage kam, durch die ungewöhnliche Wärme und Trockenheit, die den Wasserstand der Ströme, und namentlich unserer Elb«, auf» Aeußersl« reducirte, iu mehr uachtheiligem Sinne beeinflußt worden. Nichtsdestoweniger müssen die verkehr«iat»restenten sich glücklich schätzen, neben dem dominirrndrn Tran«portmittel, den Eisenbahnen, diese« uralte und au«aiebigt Vehikel de« Wasserweg« zur Verfügung zu haben, da« im Bedarfsfälle gesteigerte Transportmengen ohne Schwierigkeit au zunehmen vermag, während bei den Eisenbahnen sehr leicht Ver stopfung und schließlich Verkehrsstockung etntritt. Recht Übel ist in dieser Beziehung namentlich der Stückgut verkehr daran, der von allen de» zahlreichen verkehrSsördernden Reformen der letzten Jahrzehnte am wenigsten berührt worden ist und auch gegenwärtig wieder über unbillig langsame Expedtruag zu klagen hat. Abgesehen von den leidenden Privalinteressen scheint un« auch den TrauSport- und FiScalinleressrn nicht wohl gedient z werden, wenn die Tran«portmitt»>. di« doch nur verdienen, wenn sie in Bewegung sind, iu ihrer Actio» gehemmt werden und die Ab wickelung der Geschäfte vermeidbaren Verzug erleidet. Eine wettere Lalamität, die wir schon im vorigen Berichte zui Sprach« brachten, bilden di« gegenwärtig »orgeichriebenen Fracht brief-Formn lare mit den obligatorisch auSzusüllendea Duplikaten die den Versendern und den Vahnverwaltungen ungemein viel Müde und geldkostend« Arbeit verursachen, aber im Stückgutverkehre völlig entbehrlich sind, so daß die dafür beiderseits ausaeiveadeteu Müden und kosten al» weggeworseu bezeichnet werden können; wenigsten« ist nach unserer Erfahrung in Tausenden von Fällen nicht ei» einzige« Exemplar für un« oder für den Empfänger za praktischer Berwertdnng gelangt. Man kann sich nicht gerade darüber verwundern, wenn eisenbah» seitig (durch die königl. Eisenbadnverwaltung Berit») neuerdings der Versuch gemocht worden ist, die Eisenbahnen für di« durch diese Einrichtung ihnen erwachsende» Mühen und kosten durch Erhebung einer besonderen Gebühr schadlo« zu halten. Noch weniger aber kann man e« dem größeren Theil» der VerkehrSintereffenten ver- denken, wenn sie di« ihnen sür dies« Einkichtung ansgedrungrnea nutzlose» Opser nicht noch durch eia« Gebühr erhöh« sehen wollen Iu diesem Sinne ha« sich, übereinstimmend mit verschiedenen Handels kammern, »euerdingS auch der sächsisch« Lande«-Eiseabahnrath aus gesprochen, nn» da «nch eisenbahnseiti, da« Bartangen »ach Ein- Vermischtes. ft Leipzig, S. September. Die Lholeragesahr hat namentlich einen lebhafte» Verkehr in Larbolsäur« dervoraerufen; denn im ersten Halbjahr» 1893 sind 14 923 D.-Ltr. Earbolsäure au« dem AuSlande, meist au« England, bezogen worden (gegen II 416 D.-Ctr. in derselbe» Zeit de« vorhergegangenea Jahre«), während 11 463 Doppel-Ecntner (gegen nur 4724 D.-Ctr. im ersten Halbjahr 1892) ausgeiührt wurden. Sonach hat sich die Einsuhr um 3507 D.-Ctr. oder 31 Proc, die Au-fubr jedoch um 6739 D.-Ctr. oder 143 Proc. Weigert. Al« Absatzgebiet sür die au« Deutschland au-geführte sarbolläure kam Rugland in erster Linie in Frag«, da« in den ersten 6 Monaten 1893 allein 6353 D.-Ltr. oder fast 56 Proc. der Gesammlaussuhr erhielt, dann folgt Oesterreich-Ungarn mit 1278 Doppel - Centiicrn oder II Proc., da»» die Niederlande mit 818 Doppel-Centnern oder 7'/, Proc. Rußland ist überhaupt eia guter Abnehmer für deutsche Cdemikalien, und e« ist nicht zu verwundern, wenn namentlich die chemische Industrie die baldige Beseitigung der russischen »ampszülle wünscht. *— Die Leipziger Düngerexport-Actiengrsrllschaft plant eine Erhöhung de« Grundcapital» bi« zum Betrage von 1200 000 .X tz Lirbcrttvolkwiy, 2. September Bei der hiesigen Sparcasse wurde» im Monat August 686 Einzahlungen im Betrage von 69 374,07 bewirkt, dagegen ersvlgten 332 Rückzahlungen im Betrage von 55 453,47 X, Au«gestcllt wurden 104 neue Bücher, er loschen sind 58. Verzinsung der Einiagen mit 3'/, Proc. 8— Bei der Sparkasse zu Nauuhos wurden im Monat August 219 Einzadinngcn im Betrage von 28 246,85 „X geleistet, da egen ersoigten 159 Rückzahlungen im Betrage von 23 911,01 her G-sammlumsatz betrug 101 314,62 ^4 » Aus dt« Epzgkbtrge, 2. September. Heber da« Eisen- bahnproject WiizichhauS-CarlSseld wird geschrieben: „Richtig ist, daß höheren Ort« die Vornahnie genereller Vorarbeiten sür ein» schmalspurig« Eisenbah» von Wilzichhau« nach LarlSseld angeordnet worden ist. Diele Arbeiten haben aber zunächst nur den Zweck, über die Bauwürdigkeit der in Rede stehenden Linse, sowie die Kosten rc. ein Unheil zu gewinnen, wädrend deren Ausführung al» gesichert nicht anzuiehen ist. In Folge dessen ist auch davon abgesehen worden, eine öffentliche Bekanntmachung der bevorslcbenden Arbeiien st, veranlassen, um die Erregung vou möglicher Weise unerfüllt bleibenden Hoffnungen zu vermeiden." I Schwa» zendrrg, 2. September. Di« hiesige königl. Amt«. houplmannichust macht bekannt, daß nach einer Mitlhcilung de« königl. Lbersorsiers Schleyer in Grünhai» der Nonnensaiter in den Wälder» de« hiesige» amlShanptmanuschastlichen Bezirke« ziemlich zahlreich ausiritt. — Bei Johanngeorgenstadt war heute die Tem peratur aus 1 Grad U. gefallen. 11. Griff»», 2. September. Der östlich« Theil de« Erzgebirge« war bisher der Sitz der Strohslechterei, bejonder« war e« da« Milglitzstial. Lange Jahre hindurch stand dieser Industriezweig iu woller Blütbe. Im nahe» Altenberg unterhielt man eine Flecht schule, iu der die jungen Mädchen vom einsachsien bi« breitesten Geflecht unterrichtet wurde». In den letzten Jahre» trat ein« Stockung ein, wa« für die ärmere Bevölkerung sehr nachlheiiig war. Jetzt kommt wieder Leben iu da« glechlcu. Besonder« lausea Bestellungen au- England eia. E« ist die« ei» gute« Zeichen der Zeit, daß da« deutsche Geflecht doch den Vorzug erhalten, nachdem man zuvor e« mit ausländiichcm lange versucht hatte. Gerade aber für die Bewohner des östlichen Gebirges, wo außer der Holz, iikßusirie weiter keine lohnende Beschäftigung sür größere Kinder ist, ist sür den bevorstehenden Winter durch die Nachfrage von Be flechten iu vielen Familien Freude «»gekehrt. tzLandwirthschastliche FeuerversichernngS-Genossen schast im Königreich Sachsen. Nach dem GeschästSauSwei- auf dir Zeit vom 1. Januar bi« 31. August 1893 betrug die Ver sicherungssumme am 1. Januar 1893 371 085 751 Xl, Zugang an Versicherungssumme im lausenden Jahre 53 949 065 ^l, Pramien- und Gebührcn-Einnahme di« 31. August 5l5 97l,60 Echäden- vergülungeit sür eigene Rechnung im lausenden Jahre 109 995,21 Xl Gejammtvermögen am 1. Januar 1893 946 539,70 ^ »— Da« städtische Leihamt zu Dresden beleiht Werth Papier« zu dem dauernd festgesetzten Zintsuße 6 Proc., also jetzt zu gleichem Zinsfüße wie die RnchSbank. Hierbei bieten sich dem Geldleiher noch mancherlei Bortheilt. Während die Banken meist noch '/« Proc. Provision berechnen, wird vom Leidamt eine solche nicht erhoben; außerdem sind die früher berechneten Veksallgebübren seit etwa Jahresfrist in Wegsall gekommen. Die Beleihung erfolgt in hatbjährigen Zeitabschnitten, wird aber stillichweigend ans ein Jahr und darüber verlängert. Rückzahlungen, Abschlagszahlungen Mehrerhebungea und Verlängerungen können jederzeit bewirkt werden Die Zinsen werden nicht mehr monatlich, sondern täglich berechnet. Die Angabe der Namen der Tarlehenruehmer wird in der Regel nicht verlangt. * Berlin, 2. September. Hätte ich Ihnen keinen Bericht vou der hiesige» „Herbstmesse" versprochen, wäre es mir lieber gewesen; denn von einer „Messe" kann ich Ihnen nicht berichten höchsten» von einer primitiven Aussteltung von verschiedene» Berliner Erzeugnissen! Zunächst war e« naruürlich, daß ich die „Fremden" zuerst besuchte, d cse waren in Ki«kalt'S Hotet Stadl London am Dönhofsplatz vertreten: im zweiten Hof« in einer Remise eine BlaS- sabrii au« Schlesien, deren Besitzer vor der Leipziger Messe nur wegen seiner Berliner Kunde» und des Vergnügen» valber noch hier ge kommen war; ein anderer hatte ai« „Eommissionair" Ruthen iu Neusilber au-gestellt, hat aber zur dortigen Messe sein Lager in „Stadt Rom"; eine rheinisch« Kunsttöpserei hatte durch ihren hiesigen Agenten ein Zimmer nach dem Hose gemiethei und dort au-gestellt. Nun zur eigentlichen Meßgegend, der Luiienstadt, in dieser wieder nur die Dresdner Straße, mau staunt, daß bei den gewaltigen An strengungen der I893«r Vereinigung säst iu jedem Hause leer» Läden, Wohnungen rc. sind, überall starrt einem der Zettel „Zu vermietbeu" entgegen. In dem Hause Nr. 82/83 hat eine aus dem zweiten Hose besiudliche Fabrik einen leeren Lade» mit Mustern besetzt, am Haus« Nr. 85 waren Placale von Firmen an» Fürth. Brunnddbra Zvbtttz. Frankfurt a. M., Barmen ausgestellt, hier wohnt der Per treter dieser Firmen; in diesem Houic hörte ich di« Aeußerung „Und da« nennt man Berliner Messe?" Sonst sieht man a» ver schiedenen hänseru di« Placate der in dem 3. und 4. Hose besind- ticheu Fabriken. Da« Lentrum de» „Meßverkehr«" ist da« City Hotel, hier trateu wir iu dem Augenblick ein, ai» au» dem „Leipziger Tageblatt" ein Artikel über die Berliner Messe vorgelejrn wurde. Auf dem „Eentral-Nochweise-Bureau" erkundige» wir un« noch de» Musteriägern derjenigen ouswärligen Firmen, welche im „Meß-Adreßbuch" ohne Wvhnu»g«angade stgurireu. „Die Finne» bade» sich zwar angemeldet, sind aber nicht gekommen" wurde uu« zur Antwort. In zwei Etagen sind dt« Musterläger der Berliner Firmen vertheitt, da» Hotel ist wie viele Berliner Hotel« so gebaut, daß mau sich veriäust, und dabei sind die Gänge so eng, daß drei Personen nebeneinander nicht bequem gehen könnra. Käufer haben wir nicht gesehen, in den verschiedenen Mnsterzimmern wurde gemüthiich Scat gespielt und aus Käufer gewartet. Die EmpfehtungSkarteu, die von deu verschiedenen Fabriken autllegt», eurhalten fast säinmtlich die Bemerkung: „Zur Messe iu Leipzig .... Straße". Mehr kann man doch nicht verlangen. Und damit adieu „Berliner Herbstmesse", wir glauben nicht, jemals über dieselbe wieder berichten zu können. L L *— Au« einer im neueste» BirrteljadrSheft zur „Statistik de« Deutsche«, Reichs" veröffentlichte» Uebersicht über die den Wein Händler» 1« deutschen Zollgebiet gewährten Zollbe -üusttgunaea ist zu entnehmen, daß am Schluß de« Etolsjahre« 1892,93 315 Weinhandluugeu ein eiserner Lredit und 324 eia TheilungSlager sür Wein bewilligt waren (1891 92 314 und 302). Aus eisernen Lrebit waren am 8i. März 1893 abgrlassea wein in Fäfiern ti» Gesammtgewichte von 419 353 dkg (100 lux) und Wein tn Flaschen im Gewichte von 278 birg; und aus Privattagern uuter Zollverschluß befanden sich znsammen 378 402 birg Wein. *— ReichSstempelsteuer bei Gründung von Aktien Gesellschaften. Ja Folge der Anweisungen de« VnndeSralheS haben di« Steuerbehörde» bisher verlangt, daß von allen Simultan- gründnngeii, d h. solche» Gründungen »au Artlen-Gesellschaften, bet denen di» Gründer alle Aktien übernehmen, anßer dem Urkunden- ftempel der Aktie» «ach der Schlußnoteaftrmpel gemäß der Position »»» »Mt ch-ch Ahr 4X2 de« Tarif- zum RelchSstempelgesetz »am 1. Juli 1681, 29. Mai 1885 (Börsensteuergesetz) zu erheb«, sei. Dies« Auweifuug oll nach der „Verl. Börs.-Ztg. demnächst zurückaeuommeu werde» angesichts de» Erkenntnisse« der vereinigten Ctvilseaatr de« Reichs gericht« vom 30. Juni 1893, welche« dahin lautet: „Die im Fall de» Artikel- 409 ä de« HandelrgesetzbucheS ersolgeade Ueberuahme der Acticn einer zu errichtenden Actieu - Gesellschaft durch die Gründer stellt kein die übernommeneu Actieu betreffendes Lu- schassuugSgeschäst im Siune der Position 4 X 2 de« Tarif« »um ReichSslempelgesrtz vom I. Juli 1881 bi« 29. Met 1885 dar." Da mit diesem höchstinstanzlichea Urtdetl die Streitfrage endgilttg erledigt und eine abweichende Meinung seiten- derJudtcatur nicht mehr gestattet ist (der vierte Eivilsenat de« Reichsgericht« hatte sich früher der entgege». geletzten Ansicht zugeneigt, daß die Gründer Stempelsteuer zu ent richten hätte»), so müßte eS uaaagemeffea erscheinen, de» Steuer behörden weiter eine Auweifuug zu belaff«». welch« sie in Gegensatz u der nunmehr allgemein und uubrdiaat gilttaru Reehtsprechuug iringeu muß. Die Anweisung war bereu« früher vou juristischer und fachmännischer Seite heftig augefeiudet worden, da, wie jetzt auch da« Reich-gericht auSoesührt hat, unter etoem „Aaschaffuuos- eschäft" tm Ginne d«S Börfensteuergesetze« »ar der «utgeitiichc frwerb einer bewegliche» Sache vou einem Dritte» zu versteh«» sei; der Anschaffung aus der etnea Seit« müsse eia» Veräußerung aus der andern gegeuübersteheu. Dies» Merkmal» aber können im Falle der Simultangründuna in keiner Weis« gefunden werden, weder in der Weise, daß die Gesellschaft, noch so, daß für jede» Gründer die Milaründer al« Veräußerer erschienen. Bon der Berliner Börse schreibt d«r,,Brrl. Act." unter Anderem Folgende«: Die seit etuiger Zeit ersolgretch thätig gewesene EntwertdungScommission der Berliner Börse hatte in der ab- zeiausenen Woche oft Geiegeuheit »u bemerken, daß sich di« Lage de» internationalen Geldmärkte« nicht verschlimmerte, sonder» manche Vorkommnisse auf finanzpolitischem Gebiete daraus htuzudeuten chienen, e« werde mit der in Aussicht zu nehmenden laugsamen Gesundung der Geldverhättntff« nunmehr auch au deu europäischen Centralmärkten eine freundlichere veortyetluug der Zukunst sich Ein gang verichaffen. Zu allgemeiner Ueberraschuug ist schon die letzte Monal«.Abrechnung sowohl in Berlin wie tn Wien bei wesentlich leichteren Geldsland tn glatter Weis« verlaufen, und da die gesurchtetea Goldentziehungen für amerikanisch« Rechnung nicht fortgesetzt worden sind, so schwand damit bald die bang« Sorg« vor weitere» DiSconterhödungen, dt» den Geschäftsverkehr recht ungünstig beeinflußt baden würden. Wenngleich nun hier an den Tagen der Ullimoregulirung noch mehrfach Stücke-Ueberfluß constatirt wurde, so unirrlag e« doch für aufmerksame Beodachler keinem Zweifel, daß sich in letzter Zeit ein ziemlich erhebliche« Decouvert heran»- gestellt hat, da» in die Enge zu treiben oftmals, aber ohne Erfolg versucht worden war. Dir Hauffepartei war eben angesichts de« gewitterschwangeren finanziellen Horizont« nicht uateriiehmnng»- lusiig genug und überdies batte sich die Coutremine in einen solchen Pessimismus verrannt, daß e« schwer hielt, dagegen onznkämpsen, ;»ma> da« früher tonangebende Wien sich tm Lause der letzten Monate mit Hausse-Engagement« entschieden übernommen hatte. Die österreichische Speculation hat sich anscheinend kürzlich zu starken Realisationen verslanden und dadurch namentlich in der Vorwoche für viele Effecten den ermäßigten EourSstand mit veranlaß!. Seitdem ist hier ei» Umschwung in den sveculativea Anschauungen insofern «in- getreten, ai« die Haussier- nunmehr die Gelegenheit für günstig - andcu. die hiesigen Fixer zu erschrecken und sie trotz heftiger Segen- wehr zu DeckungSkäufea zu zwingen. Letztere habe» in der Berichts- Periode im Wesentlichen die überall eingetrelenen LourSskciaerungen hervorgeruse» und der gelammten Börse fast an jedem Tage ein sesteS Gepräge ausgedrückt. Allerdings kam damit eine lebhaftere GkIchäftSrntwickclnng noch nicht in Fluß: eS war vorläufig in der Hauptlache nu» das sogenannte Positionsspiel, daß sich ohne viel Geräusch deincrkbar machte, allein theilwci« waren auch bereit« die Käufe de- Prwaipubiicum« von Bedeutung, und zwar kommen bierbei di« iu srrmden Eisenbahn-Prioritäien und Reuten vorgenoininenen llapital-Anlagen in Betracht. Wie vordem in den Reihe» der zur Herrschaft gelangten Svecnlanleri Alle« Grau tn Grau geschildert wurde, so war diesmal die Neigung vorhanden, die Welt endlich einmal wieder durch grüne Vergrößerungsgläser zu betrachten und die Fahne der Hoffnung von Neuem aufzupsianzen. *— Brrein-brauerei (Rixdors) - Berlin. Nach Mit theilungen der Direction hat sich da- am 30. Angnst beendete Geschäftsjahr tm Allgemeinen recht günstig gestattet. Di« neue Ernte an Hopfen und Gerste bringe aber so buhe Preise, daß tm Hinblick aus die dadurch bedingten, sür da« nächste Jahr voran«, zusedenden nicht günstigen Resultate, sür da« lausende Jahr keine döbcre Dividcndc als sür da« Vorjahr zur Verlhcilung gelangen dürste. Für 1891 92 wurden 4'/, Proc. aus die Stommactieu und 6'/, Proc. aus die Stammprioritäten vertheilt. *— Harzer Werke. Noch immer ist über die Zukunft der Harzer Werke eine Entscheidung nicht getroffen worden. Ter frühere Direktor, jetzige« Anssicht-ralhsinitalied der „Halberstodi-Bianken- durger Eijenbahngesellschaft", Geh. Bourath Schneider, hat in dieser Angelegenheit mit dem Direktorium conferin, und daß Ergebniß dieser Bcrathung ist eine in der „Harzztg." vcrüfscullichte Dar- stellung, welche die unberechtigte Höhe der Fracht-Tarife bestreitet nnd an deren Schluffe e« heißt: „Die Eisenbahn kann da« Hodosen - Werk mit weiteren Tarif - Ermäk-gnngcn nicht retten. TaS gleiche Recht, tn ungünstigen Zeiten gleiche, den Leistungen und Selbstkosten der Eisenbahn nicht entsprechende Tarife zu erhalten, würden die anderen Industrien hoben, nnd wenn die Eisenbahn hieraus einginge, wurde sie einem sicheren Niedergange entgegengehen. Den AnSsall an Einnahmen von 39 375-X, wclchcr durch da« coen- tuelle AuSbiasen de« Hohofenwerk« der Eiienbahn erwachsen würde, hofft dieselbe durch den sich mehr und mehr in gcdcihttchcr Weise eiilwickelnden vermehrten Transport der Harzbahn auSzuglcichen, so daß dieselbe auch ohne Hohofenwerk in der Lage bleiben wird, ihre Aktien angemessen zu verzinsen." -— Belgische Brauerei-Gesellschaft, vormals Gustav Küpper in Elberfeld. Nach der „K B-Ztg." hat der Bier- Abictz dieser Geielljchc.sl in dem am 3>. Ociober zu Ende gehenden Geichäsl-jahr 189293 nicht unerbeblich nachgelassen und dürste wohl nicht viel mehr al« 70 000dl (gegen 88858chl i» 1891 92) erreichen. In Folge dessen dürste für 1892.93 entweder gar keine oder doch nnr eine sehr kleine Dividende zur Beriheilung gelangen (für die beiden letzten Vorjahre wurden noch je 3 Proc. auSgcschüticy. *— Bochum er Gußstohlvecein. E« verlauict, daß durch die nachträglichen 600000 .X Comiiiunalslcucr die freie Reserve von 400000 -X völlig beansprucht wird. Bet Bcurthciluna der Bilanz wird e« in erster Linie aus die Bewenhung der Terui- Lbiigationen ankommen. Linder Hering-sischeret-Actiengesellschast. Da« Vetriebtjadr 1892 93 ergab 36216 .X Reinertrag (1891 92 345S6 >1). woran« di« Actionaire 6 Proc. Dividende erhalte» gegen 5 Proc. im Vorjahre, während der Rest den Reserve» ziisiirßt. Angeregt wurde in der General-Versammlung eine Vermehrung der Schiffe aus 40 unter Erhöhung de« Acliencapilal« um 100000 aus 1 Million Mark; zu bestimmten Anträgen kam e« noch nicht. 14'. Elbing, 1. September Aus die bisher blühende Industrie unserer Stadt dürste der russische Zollkrieg eine» recht nach- tdetligen Einfluß anSüben. da verschiedene diesige Etablissement«, wie namentlich da- Schichau'sche Werk, da« Räuberische Walzwerk, die Neuseld'sche Blechwaarenfabrik rc. bi- jetzt Rußland zu ihren Absatzgebieten rechnen konnten. In Folge der hohen Zvllznschläge ist aber mit einem Mal ein ganz bedeutender Umschlag eingctrelen. Die Aufträge an« Rußland bleibe» säst ganz au- und bereit« ertheilte Aufträge werden rückgängig gemacht. So war hier die Erbauung eine« keinen Dampfer« sur den Pret» von 100000 durch einen russische» Kaufmann in Auftrag gegeben Wörde». Da der EingangSzoll sür diesen Dampfer aus etwa 40 000 tz» stehen kommen dürste, so ist diese Bestellung jetzt zurückgezogen worden Z Di« von der Montanindustrie Oberschlesien« warm empfohlen« Errichtung eine« großen Umschlaghasea« tn Oppeln ist noch einer den Stadtverordneten von Oppeln gemachten Mit- theilung vom Handel-minister zwar al« nothwendig aa- rrkannt worden, die Au«sühruna müsse jedoch veriagl werden, weil zur Zeit dringendere Au-gaven vorliegen. Die Stadtverord nete» haben sich daraus bereit erklärt, prcuaiär« Opfer zur Förderung de« Project» zu bringen. *— Württembergische Kattunmannfactur tn Heiden» heim a. Br. Ter Geschäft-berich« sür 1892 93 berichlei über et» aiihrrgewöhnlich günstige« Geschäftsjahr. Daß 22 Proc. Dividend« vertdeilt werden sollen, wurde bereit« gemeldet. Au« dem Geschäfts belicht gebt aber bervor, daß eine noch viel bödere Dividend« ver- tdeilt werden könnte, wenn nicht Vorstand und Aussicht-rot- einen beträchtlichen Tdeil de« erzielten großen Gewinn« vorsichtigerweise zu außerordentlichen Abschreibungen bezw. Rücksiellunge» ver wenden wollten, verdient wurden »ach Abzug der vertrag»»
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