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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.03.1897
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18970315026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897031502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897031502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-03
- Tag1897-03-15
- Monat1897-03
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Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nnr von 10—11 Uhr vorn», und von 4—5 Uhr Nachm. Dauernde GewerbeausfteUung. Ha«»»irthschastliche-. Aimmeröfe», Kahle L Gebr. Plew, Leipzig. Um eia Zimmer wohnlich zu machen, ist in erster Linie »in Ösen nöthig, wetchrr nicht nur gut fuocttooirt, sondern auch einen Schmuck für dal Zimmer bildet. Line gröbere Anzahl Oefrn, welche diesen An» sprüchea genügen, werden von obiger Firma aus dem Galrrirgrschoß der Ausstellung in einer großen Zelle zur Schau gebracht. Diese Oesen gehören verschiedenen Systemen an und sind alle auf das Schöaft» ausgrstattet, so daß sie jedem Zimmer zur Zierde gereichen. Schälmaschine, Anton Tätzuer, Leipzig. Die von ge nannter Firma ausgestelllru Schälmaschinen für Kartoffeln oder Aepsel zeichnen sich bei großer Dauerhaftigkeit durch besondere Ein fachheit au», wodurch eia verhältnißmäßig billiger Breis für dieselben gestellt werden kann. Die Bauart dieser Maschine ist derart, daß die Kartoffel auf eine nach vorn transportirrnde Axr gesteckt wird, während eia federnde» Messer da» Schälen besorgt. Beim Drehen bewegt sich also die Axe mit der Kartoffel sowohl um sich selbst al» auch langsam nach vorn, und da» Messer nimmt die Schale weg, indem r» sich immer dicht aus die Kartoffel legt. Durch Ver stellung de» Messer» erzielt man dünnere oder dickere Schalen. Srnfproben, W. Nruschütz, Senfsabrtk, Leipzig. Um Senf längere Zeit in gutem Zustande zu erhalten, ist ein gute» Abschlteßen deffelbea von der Luft nöthig, denn sonst wird er in kurzer Zeit miuderwerthig. Obige Firma hat deshalb ihr Augenmerk auch darauf verlegt, hübsche Gläser und Büchsen in verschiedenen Formen zu benutzen, um kleinere, für den Hausgebrauch nöthige Mengen Senf hineinzufüllrn und somit dir bequeme Möglichkeit zu gebe«, letzteren stet» unter Verschluß halten zu können. Auf dies« Art wird erreicht, daß da» an und für sich vorzügliche Fabrikat der Firma W. Neufchütz sich lange Zeit gut erhält. Küchenwaage, Max Otto Gyriug, Leipzig, Bayerische Straße SO. Eine Küchenwaage gehört in jede Küche, da r» dort stet» etwa» ab- oder nachzuwiegea giebt; dabei soll dieselbe aber " st nicht zu umfangreich und nicht theuer sein. Allen diesen m Ansprüchen genügt die von obiger Firma ausgestellte Waage, welche da» Gewicht durch Auflegen de» zu wiegenden Gegenstandes aus einer Scheib« selbsithätig angiebt, wodurch rin Versehen nicht gut möglich ist. Vermischtes. * Leipzig, 15. März. Im amtlichen Thrile der gegenwärtigen Nummer befindet sich eine Bekanntmachung de» Herrn Reichskanzlers, betreffend die Umwandlung der vierprocentigen ReichS- aaleih« in eia« dreieinhalbvrocenttge. *—Credit-»nd Sparbank zu Leipzig. Zu der heute unter Vorsitz de» Herrn Justizrath Dr. Langbein stattgesundenen ordentlichen General-Versammlung hatten sich 32 Actiouaire ein- gefuodea, welche 1847 Aktien und 396 Stimmen vertraten. Der Geschäftsbericht wurde, nachdem einige an die Direktion gerichtete Anfragen in befriedigender Weise beantwortet waren, genehmigt, Decharg« ertheilt und den Vorschlägen der Verwaltungsorgane ent sprechend die Dividende auf 6 Proc. festgesetzt, welche sofort zur Auszahlung gelangt. Der aus dem Aufsichtsrathe ausscheideude Herr Richard Heine wurde per Acclaomtion wiedergewählt. s:1 Leipzig und die ReichSbauk. Die Reichsbank hat neben Berit» in den 65 bedeutendsten Handelsstädten Deutschlands Reichs- bankaustalten eingerichtet, welch letztere im Jahre 1896 einen Umsatz von 86 646 Millionen Mark machten. Bon allen hatte Ham burg mit 13 852 Millionen Mark den größten Umsatz, weil sich dort der Verkehr von und nach dem Au-lande concentrlrt hat. An zweiter Stelle kommt Frankfurt a. M. mit 8958 Millionen und hierauf sofort Leipzig mit 3 964 544 600 Umsatz. Köln und BreSlau sind bereit» überwunden. Noch 1894 kain Leipzig mit 3232 Millionen erst au vierter Stelle und ließ Köln mit 3893 Millionen den Bortritt. Vergleichen wir die Jahre 1890 und 1896, so finden wir beim Leipziger Umsätze folgende Aenderungen, wobei wir tu di« Klammer die Zahl für 1890 und zwar Alles in Millionen Mark geben: Lombard 88 (79). gesammter Wechselverkehr 472(728), Giro- und Anweisung 3379 (2706) und Verkehr nüt Reichs- und anderen Staatskassen 24 (16), zusammen 3964 (3530). lieber gehen wir den verhältnißmäßig unbedeutenden Lombard, so fällt beim Wechselverkehr die starke Abnahme aus. Die RtichSbank theilt ihre Wechsel in folgende Kategorien: I. Platz- Wechsel. Bon ihnen wurden in 1890 17 785 zu 57 Millionen Mark, in 1896 dagegen 20686 zu 98 Millionen Mark gelaust. H. Bersondt-Wechjel. 1890 119 6l4 Stuck über 124 Millionen und 1396 119616 über 115 Millionen Mark gekauft. Wahrhaft er- staunlich ist die Gleichheit der Stückzahl. III. Einzugs-Wecksel. Der Zugang betrug 84 348 Stück über 179 Millionen in 1890 gegen 81 003 Stück über 164 Millionen Mark in 1896. IV. Wechsel aufs Ausland. 8 Stück über 53 696 ^4 in 1890 und 98 Stück über 620 501 in 1896. Diese letzteren Beträge sind jo lächerlich klein, daß man sofort sieht, wie wenig die Reichsbaak iu dieser Branche leistet. Ja anderen Orten zeigt sie sich tüchtiger, so hat da» kleine Münster fast 6 Millionen Mark Umsatz, uad Leipzig köuate das Zehnfach« aufweisen. Hier müssen andere Geldinstitute entgegen kommender sein, so daß dies ganze Geschäft der Reichsbaak entzogen wird. Hamburg hat ihr 406 965 Auslands-Wechsel gegeben und macht für mehrere Hundert Millionen Mark Geschäfte mit dem Au-tande. Beim Giro-Verkehr ist dir Verrechnung mit Len Eoutru-Jahaberu bester entwickelt al» in Hamburg, denn letztere» erledigt« dadurch iu 1896 36 210 Zahlungen über 702 Millionen Mark, während Leipzig 43 986 Zahlungen mit 790 Millionen aufweist. Dagegen bleibt Leipzig unendlich mit Platzüdertragungeu zurück. Es fanden 4180 nnt 71 Millionen, in Hamburg aber v28 250 über 4146 Millionen statt. Daß ein« Stadt solche geschäftliche Einrichtung fast gar nicht, die andere fast 60 Mal mehr benutzt, ist räthjelhaft und nur den Eingeweihten erklärlich. — Obwohl in dieser Zusammenstellung die Millionen und sogar die Milliarden nur so herumschwirrrn, will uu» doch scheinru, daß die Zahlen viele Veranlassung hätten, etwas größer zu sein. Sehen wir unS beispielsweise die Platzwechsel an, so betrug jeder im Durch schnitte 3227 in 1890 und 4763 in 1896. Solche hohen Be- trüge können nur von größeren Geschäften ausgegeben werden und geht daraus hervor, daß dir Rrichsdank dem kleineren Geschäfts mann« wenig zugänglich ist, ihm wenig nutzt, ja, daß sie während der gedachten 6 Jahre nicht liberaler, sondern noch exclusiver geworden ist. Der Durchschnitt der Wechsel hat sich fast um 50 Procent erhöht. Daraus erklärt sich ber große Rückgang beim Wechselumjatz. Im Interesse der kleineren Geschäftsleute wäre wohl ein größeres Entgegenkommen der Reichsbaak zu wünschen, so daß sie ebensalls ihre Wechsel dort discontiren können. Mitglieder des Bezirksausschusses der Reichs- lank stad in Leipzig die Herren Buchhändler A. Ackermann- "leubner, Kaufmann Ernst Gustav Hcydrnreich, Bankdirector und Eommerziearath Juliu» Favreau, Bankier Ferdinand Christian Fregr, Bankier Friedrich Jay, Bankier Adolf Oskar Meyer und stadtrath Kaufmann Heinrich Ludwig Dovel. Bon diesen waren die ersten Beiden und Herr Dodel schon 1890 im Ausschüsse. Außer Len oben gedachten 65 Rrichsbankanstaltrn befinden sich noch in weitere» 217 Städten Reichsbanknebenstellro oder WaarendepotS, so daß ein ziemlich dichtes Netz über ganz Deutschland zu Gunsten des Verkehr» gezogen ist. Das Gebäude der Reichsbank in Leipzig sieht mit 900 000 zu Buch und hat 12 050 Ertrag gebracht; Las ist im verhält» iß zu den übrigen Gebäuden der Bank sehr viel, Lena dir meisten liefern gar keinen Ertrag. X LeiSNtg» 14. März. Die am Sonnabend abgrhalteue »cneral-Versammlung der Vereinsbank zu Lei»nig war von 62 Actionairen besucht, welche 157 Aktien mit 94 Stimmen ver- i.atrn. Es gelaugt« der Abschluß auf da« Geschäftsjahr 1896 zum Vorträge. AuS dem Bericht der Verwaltung ist hrrvorzuheben, daß dcr GejchästSumjatz im Jahr« 1896 die Höhe von 47 58411? ^4 «reicht und somit den de» Vorjahre» um ca. 4 Millionen überholt bat, daß das Gewinn- und Verlustkonto mit 240 641 gegen 208 252 »> de» Jahre» 1895 abschließt und der Reingewinn 16 983 ^4 gegen 39 831 ^l im Vorjahre beträgt. Nachdem der -lusfichtsrath »nd die RevisiouS-Eommisston über dir abgrhalteue Prüfung der Jahresrechnuug und der Bilanz, sowie über dir Lichrrheit der Anlagen im DarlehnS-, Wechsel-, Effecten- und Hyporhekeu-Geschäft sehr befriedigenden Bericht erstattet hatten, ge- ».hmtgt« die Beriammlung die Gewinn- und Berlustrechnnng de» Jahre» 1896 und erthriite den, Vorstände Entlastung. Hiernach wurde dezügltch de» nach Absetzung de» gesetzlichen Betrages zum Reservefonds »ad der statutarischen uad v«rrrag»mäßtg«a Taattsmea und Honorare verbleibenden Reingewinn» beschlossen, daß 9 Proc. Dividende an die Actiouaire zur Bertheilung kommen, 5000 dem Actien-VollzahlungSfonds und 5923 dem Reservefonds überwiesen werden, wodurch letzlerer di« Höhe von 1L1 903 erreicht. Aus das Bankgebäud« sind bei dem diesjährigen Abschlüsse wiederum 2087 ^4 abgejchrtebra, so daß dasselbe nur noch mit 40 000», zu Buche steht. Aus die Frrnsprechaulag», welche di« Filialen Hartha und Geringswalde mit dem Hauptgeschäft verbindet, sind 750 >l abgrschriebrn. Den letzten Punkt der Tagesordnung bildete die Wahl der RevisionScommijsion. *— Mechanische Lreibriemenweberei und Eeilfabrtk Gustav Kunz, Actien-Gesellschaft zu Treuen, Sachsen. Die Krise waren im abgelaufenen Geschäftsjahre gedrückt, trotzdem die Aufträge so stark ringingen, daß dieselben mit den vorhandenen Maschinen nicht bewältigt werden konnten, jo daß eine größere Anzahl neuer Webstühle und Hilfsmoschiurn angeschafft werden mutzte. Da der vorhandene Fabrikraum bereit- völlig ausgenutzt war, wurde zum Zwecke der Anschaffung einer größeren Anzahl von Maschinen, Fabrikanbau und Neubau eines Eomploirgrbäudes das Capital um 175 000 ^ erhöbt; da» erzielte Agio wurde mit 54 250 Mart dem Reservefonds zugrwiesen, welcher dadurch die Höhe von 60571 erreichte. Der Umsatz erhöhte sich gegen das Vorjahr um 42 431 X auf 533 953 ^l, derselbe wäre »och größer gewesen, wenn die Maschinenfabriken die bestellten Wrbstühle rechtzeitig ge- liefert hätten. Nach Abschreibungen iu Höhe von 16 515 ^l ver bleibt einschließlich 2461 .SL llebertrag au» 1895 ein Reingewinn von 74 254 X, von welchem Betrage 3739 .6! für den Reserve ondS, 4005 uad 2403 zu Tantismeu, 63000 -4L zu einer Dividende von 9 Proc. (im Borjahre 8'/, Proc.), 887 für den Delcrrdrrefond» and 218 ^4 zum Bortrag auf neue Rechnung bestimmt sind. V Zwickau. 14. März. Die Hoffnung, die wir in unserem letzten Sprcialdericht ansjprachrn, daß brr Februar daS Minus im tohlenversaudt deS hiesigen Revier» pro Januar ausgleichen würde, hat sich verwirklicht uad verbleiben wir für dir ersten zwei Monate nur mit einem ganz geringfügigen Quantum gegen 1896 nn Rückstand; ziemlich gleichmäßig dürfte» sich die Bersandt- verhältnisse im Lugan-Oelsnitzer und Meuselwttzer Revier stellen; letzteres ergab sogar bis iuS zweite Drittel des Februar eine wesentliche Zunahme »uv erst neuerdings eine kleine Abnahme. Die Werksprrise verharrten bis jetzt in durchaus fester Tendenz; die neuen Abschlüsse pro 1897/98 sind sür Jndustriekohleu auf Basis 8—10 sür Stück- und HauSbrandsorten 4—6 höherer Preise als im Borjahr gemacht worden. Neuerdings soll sich in Zolgr ungünstigeren Geschäftsganges der Tertllbranche, jedenfalls veranlaßt durch die Botschaft deS neuen Präsidenten der Ber einigten Staaten Nordamerikas, speciell iu Greiz, Gera, Meerane eine größere Zurückhaltung zu weiteren Abschlüssen bemerk bar machen. — Die io den letzten Wochen die großen Börsea- ptätze stark beeinflussenden politischen Zustände, die auch heute noch nicht geklärt sind, haben, wie wir dies bereits mehrfach in unseren Tagesberichten erwähnt, unsere Börse wenig tangirt. Die Kauflust war wohl etwas schwächer, aber es ist dies hauptsächlich darauf zurückzuführea, daß erstens die Gelder erst mit den Dividendeu- ahlungen flüssiger werden, zweiteus auf dir abwartende Haltung, wie ich dieselben bei den verschiedenen Actienuuteroehmungrn gestalten würden. Dieselben sind nun innerhalb der letzten Tage eiuestheils durch bereit- zur AuSaabe gelangte Geschäftsberichte, andrrntheil» durch abgrhalteue Aussichtsrathssitzungen fast allrnthalbeu bekannt und haben mit ganz vereinzelten Ausnahmen befriedigenden Eindruck ge macht; die von Zwiaau-Oberhohndorf, Niederjchlemaer Holzstoff und Papierfabrik, Gottesjeaeu, Prehlitzer, Grube Ernst, Forst, Dersdorf sogar mehr als befriedigt. Zur genauen Beurtheitung der finanziellen Lage der einzelnen Unternehmen gehört es allerdings, daß mau die Geschäftsberichte einer strengen Prüfung unterwirft und gegen- eitig Vergleiche hinsichtlich der Abschreibungen, Rejervestellungen rc. zieht; dabei wird man interessante Differenzen finden. So wollen «ns z. B. namentlich, wenn man die seit Bestehen gemachten Abschrei bungen berücksichtigt, die großen Reservenahmeu bei Schlewaer Holzstoff- und Papierfabrik viel zu hoch erscheinen, eS hätten ohne Schädigung der finanziellen Verhältnisse 3—5 Proc. Dividend« mehr vertheilt werden können. k Nach den vom köaigl. Oberhütleumeister a. D. Müller in Aue herrührenden Angaben wurden an Seiden - Eocoa» 1896 iu Europa producirt: in Italien 41,4 Millionen Kilogramm im Werthe von 95 Millionen Lire, iu Frankreich 9,2 Millionen Kilogramm, iu Spanien 1.3 Millionen Kilogramm, zusammen 51,9 Millionen Kilogramm. An Rohseide wurden 1895 in der Welt verbraucht 16,5 Millionen Kilogramm. wovon auf Frankreich 6,6 Millionen entfallen. Nach dem Z^uällcur äs i'nnion äs» mnr- etmnäs äs soi« äs I^on hat 1885 eine Seideuproduction statt- gesunden von 15 956000 iys, davon kommen aus das westtlche Europa 4^87 Millionen, auf die Levante und Lenlralasien 1^23 Millionen, aus China 5,746 Millionen, aus Japan 3,410 Millionen, auf Indien 0.340 Millionen Kilogramm. — Herrn Oberhütteumrifter Müller ist es gelungen, aus direct von Pokohama bezogenen Eiern deS japanischen Eichenspiuuer» (^ntbernen VnommLs) 8 prächtige Falter zu ziehen. -o- Neustadt» 14. März. Der jetzt vorliegend« Geschäftsbericht der Nrustädter Bank zeigt wieder recht günstige Zahlen, so daß die Bertheilung einer Dividende von 10 Procrnt in Vorschlag gebracht welden konnte. ES ist bei einem Umsätze von etwa 17'/, Millionen Mark iu dem Berichte ein Reingewinn von circa 38000 verzeichnet. Die Generat-Versammtung der Bank ist für den 7. April sesigrsetzt. "—Deutsche Jute-Spinnerei und Weberei iu Meißen. Der Geschäftsbericht für 1896 äußert sich wie folgt: „Das Jahr 1896 ist günstiger für die deutsch« Jute-Industrie verlausen, als wir tu unserem vorjährigen Berichte angenommen hatten. Durch die langsame Lieferung der Maschiaeofabrikanten ist dir Inbetriebsetzung der neuro Werke sehr verzögert worden und daher eine Vermehrung der Production noch nicht eiogrtretrn. Dagegen hielt die Nachfrage nach Jutesadrikatrn während des ganzen verflossenen Jahres au und dir«, zusammen mit einem mäßigen Preise de» Rohmaterial», er möglicht« r» uns, nutzbringende Preise für unsere Fabrikate zu erzielen. Im Laufe de» Sommers werden nun allmählich die neuen Anlagen in Betrieb kommen und haben wir ein starke» Anwachsen der Pro duction und ein vermehrte» Angebot zu erwarten. Unter diesen Umständen muffen wir besonderen Werth daraus legen, unsere Urtrirdsttnrichtungen weiter zu vervollkommnen, da die» der sicherste Weg ist, um ungünstigen Conjuncturrn zu begegnru. Wir werden deshalb auch im Laufe dieses Jahre» mehrere neu« Maschinen anschaffen und uns ans dir nicht unerheblichen Ausgaben vor- bercilen müssen. Zn den einzelnen Tonte» der Bilanz ist Folgendes zu bemerken. Von unserem Grundbesitze haben wir eine» Theil a» die königlich sächsische Staalsrtsrubahn vrrkaust, welchen dieselbe zur Erweiterung der Haltestelle Triebtsch- thal benölhigtr. Zu den Kosten für dir Anlage der Station leisteten wir au- Rücksicht für die uns dadurch erwachsenden Bortheil« «inen Beitrag von 30750 welchen wir aus der den Buchwrrth de« Grundstücks Übersteigenden Kaufsumm« deckten. Den Rest de» lieber- schusses haben wir vorläufig unter drin Titel Bau - Reicrvr - Eonto vrrvucht und werden mit demselbrn die Ausgaben für «in Anschluß- glri« und für diejenigen Bauten bestreiten, welche sich eventuell al» Ersatz für die verkauften Gebäude al» nothwendig Herausstellen sollten. Die Zugänge ans Anlage Meißen mit 67 964,89 und Neurndorf mit 6943,95 bestehen tu dem Anschaffungspreis« für sechs Hochdruck-Dampfkessel in Meißen und einigen kleineren Ein richtungen in Meißen uad Neurndorf." — Nach Vornahme der aewöhnilchea Abschreibungen verbleibt ein Urbrrschuß von 500671H4 Mark. Es wird vorgeschlagen, 25 000 Xi zu Gratifikationen an Beamt« und da» Arbeiterpersonal zu verwenden, eine Dividend« von 12 Pro«, zu vertheilrn, dem Divideude-Sporsond» 84 384 Xi und dem Extra-Reservefonds 62000 Xl zuzowelsen. «— Sächsisch« Glasfabrik In Radeberg. Dem Geschäft», bericht ist da» Folgende zu entnehmen: Die Adthrtluag für Preßgla« hat rin befriedigenderes Resultat al» tm Borjahr« erzielt. Da» g,' C ch 358067 Srutiogewtna von 242 297.30 ^4, der ergab rtnrn B , dürch Hinzurechnung drsfentgen der PreßglaS-Avtheilung au 187,44 X erhöht. Erreicht wurde dieser Erfolg hauptsächlich durch den guten Gang der Oese» und durch die lm zweiten Halb- jade «heilweise erzielten höheren Verkaufspreise, welcher Umstand auch veranlaßle, eine theilweise Lohnerhöhung — und zwar ohne irgendwelche Anregung — eintreten zu lasten, obgleich dir Fabrik schon an und für sich sehr hohe Arbeitslöhne zahlt. Der gesummte Waarenumsatz beider Abtheilungen beziffert sich auf rund 1700000 X Diese Maaren sind aus fünf Oesen gefertigt, welche bi» auf 2 X zur Abschreibung gelangen. Der Herstellungswerth dieser Oesen Ikellte sich mit Zubehör auf über 100 000 X Nach Berücksichtigung der gesammte» Abschreibungen uad Rückstellungen mit 163464,28 X verbleibt ein Reingewinn von 194 623,16 X, welcher wie folgt ver- theilt werden soll: Special-Reservcsond- 10000 Arbeiter-Unter- tützungSfonds 2845.09 ^», Dlvtdenden-Reservesonds 20000 ^4, TaittiSlnen rc. 40 000 >l, 12 Proc. Dividende 120 000 Vortrag auf 1897 1778,0? ^ *—Dampf schlepp schiffsah rt »-Gesellschaft vereinigter Elbe- uad Saale-Schisser zu Dresden. Im Jahre 1896 erfolgte der Beginn der Schifffahrt auf der Elbe theilweise schon im Januar, wurde durch kurze EiS- und Hochwasjer-Hindernisse einige mal unterbrochen, und auch im März und Mai traten erneute, den Verkehr auf kurze Dauer störende Hochwasser ein. Der Schluß der Schifffahrt erfolgte gegen Jahresende, nachdem schon vorher die Schifffahrt auf der österreichischen Elbestrecke in Folge EisstandeS eingestellt werden mußte. Ja Folge der Auflösung der Elbe- chleppschiffsahrts-Bereinigung, mit welcher auch all« übrigen Verständigungen der drei größeren oberelbischen Schiffsahrls- esellichaften in die Brüche ging, entspann sich rin so heftiger oncurrenzkampf, daß Frachten wie Schlepplöhne im Bergverkehr derart heruntrrgedrückt wurden, daß von eine Rentabilität des Be- triebes nicht mehr die Rede sein konnte. Es wurden Fracht- abmachtinaen getroffen, die. in Berücksichtigung der Selbstkosten, einen cffectiveii Verlust mit sich bringen mußten, und es war gänzlich auS- geschlossen, allein diesem Schieuderwelrn Einhalt zu gebieten. Eine mit kleinem Nutzen verbundene Ausbesserung der Fracht- und Schlepp, lohusätze trat erst in den Monaten Oktober und November ein; aber auch dadurch wurde nur ein bescheidener Nutzen erzielt, weil durch den im November in Hamburg ausgebrocheoea Streik das Brrladungs- und Schleppgeschäfte eine bedeutende Einschränkung er- ohren mußte. Gleiche Verhältnisse wie im Berggeschäst traten auch im Thalverkehr zu Tage. Ungünstiger noch lagen die Verhältnisse im österreichijcheuZuckrr- uadStückgutgejchäst, in welchem sich dir wildeste Concurrenz fühlbar machte. Nach Ablaus dieser so schweren Zeiten scheint allerseits, auch bei de» neu gegründeten Unternehmungen, die Ueber- zeugnng Platz greifen zu wollen, daß unter solchen Verhältnissen nicht weiter gearbeitet werden kann und eine Besserung der Lage ber Elbeschiffsahrt angestrebt werden muß. ES haben daher auch chon unter den am Elbeverkehr Betheiligten Verhandlungen statt- gesunden, die eine, wenn auch nicht auf bestimmte Zeit hinan», aber auf gegenseitiges Vertrauen gestützte Verständigung znm Vortheil ber ganzen Elbschisfsahrt erhoffen lassen. Nach Abzug der Ab- chreibungen von 118 888,15 resultirt für 1896 ein Reingewinn von 88 210,23 welcher wie folgt Verwendung finden soll: dem Aussichtsrathe 4322^0 dem Vorstände 4322,50 Gratlfication an die Beamten 4322,50 ^l>, 7'/, Proc. Dividende --- 75 000 «ortrag 242,73 *— Rositzer Zuckerraffiuerie. In Ergänzung ihrer Mit- theilung schreibt tue Verwaltung uonmehr, daß in der General- Versammlung der Vorsitzende erklärte, daß die Aussichten für das laufende Jahr günstig seien, wozu auch die Liquidation der Stron- tianii-Societüt, Actien-Gejellschast, beitrage. Zu den der Rositzer Zuckerrasfinene zusallenden Aktiven der Strootianit-Eocirtät gehören unter Anderem eioe Million eigene Aktien, die zur Reduktion des ActirocapitalS der Rositzer Zuckerraffiuerie ans 5000000 ver wandt werden sollen, und die Betheiligung an der Firma Walter Feld L Eo., Stroutianfabrik. Der Vorsitzende der Strouttanik- Eocietät, Actien-Gesellichait, süqte hinzu, daß aus genannter Liqui dation sür dir Rositzer Zuckerrasfinerie ein lleberjchuß von mindestens 800 000 resultire, wobei natürlich die eine Million Mark Rositzer Aktien at pari eingestellt sind. *— Mitteldeutsche Ereditbank. Unter den Inseraten auf S. 1966 befindet sich eine Bekanntmachung, betreffend Ausübung de» Bezugrechts ans nominal 6000000 neuer Aktien. — Eisenbahn Schleiz-Ziegenrück-RaniS-Pößueck. Wie damals, wo von Seiten des reußischea Landtages sowohl alS von der köaigl. sächsischen Volksvertretung bereits die Mittel für den Bau einer Eisenbahn von Schöaberg nach Lobenstriu euehmiat waren, der für den Ziegenrücker »reis unermüdlich« iaudralh von Breitenbauch der Eisenbahufrage für das reußische Oberland noch in letzter Stunde eine ganz andere Wendung zu geben vermochte, so tritt derselbe auch heute wieder dafür rin, daß da» Bahnproject Schleiz-Dreba in ein solches Schteiz-Ziegeorück nmgeändert wird. Gleich nachdem bekannt wurde, daß Schlriz mit der Eisenbahnbaugejellschast Lenz L Lo. iu Stettin i» Unter- Handlung getreten wegen Vermessungen und event. Baues der Bahn z-Dreba, hat sich der genannte Herr Landrath mit der königl. Eisenbahndirrctiou iu Erfurt in Verbindung gesetzt, und diese hat durch einige höhere Eijenbahnbeamte Lode vorigen Jahres das Terrain von Ziegenrück nach Malsburger Hammer und Schleiz begehen und rin generelles Gutachten rinholeu lassen. Das Gut achten soll dahin ausgefallen sein, daß einer uormalspurigro Linie von Ziegrorück nach Schlriz der Vorzug zu geben sei. Wie nun die „Rrutz. Landesztg." erfährt, hat der Herr Laadrach von Breiten- bauch persönlich mit der Firma Lenz L Lo. wegen diese» Projectes noterhandett. Dasselbe würde, wenn «S von eiuer Prioatbahn- Gesellschaft ausgesuhrt, später Aussicht habe», vom Staate über- nommen zu werdro. Neuerdings ist nun der Herr Landrath mit dem Schleizer Eijellbadll-Comltö io Verbindung getreten, und diese» soll die Absichten desselben sehr sympathisch ausgenommen haben. Schleiz wolle eine kurze Verbindung mit der Triptis-Lobensteiaer Bahn und werve sich dem Projekte am liebsten anschließen, was die meisten Aussichten auf baldige Verwirklichung habe. Eine so »«plante Linie von Ziegenrück nach Schleiz habe die meisten Vorzüge, ie sei viel bester nt» eine elektrische Bahn. Boa Ziegenrück taffe ich dann die Bahn über Ranis nach Pößneck sortführea, und der Ziegenrücker Laodralhsamtsdezirk werde fast seiner ganzen Länge nach ausgeschlossen, denn auch Gesell werde dadurch Schlriz näher gebracht. DaS Projekt hat, wenn auch Schwierigkeiten zu überwinden find, jehr viel für sich. r. Gonneberg, 13. März. Der hiesigen Terracottafabrik Krannich L Römhild ist eine Gebrauchsmustereintragung aus bemalte Terracotta-Puppen und Puppenköpfe, sowie ähnliche Spielwaaren gesetzlich geschützt worden. Dir nach diesem Gebrauchsmusterschutz eigenartig hergestellten Puppen und Puppen- köpfe zeichnen sich ganz besonder» durch große Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit au». — Die eigenartige Fabrikation der an uad für sich schon hart gebrannten Trrracotta giebt den Puppen und Puppruköpfea eine fast unzerstörbare Festigkeit. Besonder« wird bet Gelenkpuppea, welche bisher auS Papiermachs, Holz und Porzellan fabrictrt wurden, einem großen Hebel- stand dadurch abgeholfen, daß man diese Puppen letzt vollständig complet nach oben beschriebener Weise herstellt und dadurch Reklamationen, welche bisher den überseeischen Export erschwerten, beseitigt, indem die so hergestellten Puppen gegenüber den äußeren Witterung-Verhältnissen vollständig widerstandsfähig find und daher ein Weich- oder Schimmeligwerden der einzelnen PupvrntheUe ab solut ausgeschlossen ist Die Trrracotta-Puppenköpse werden auch noch insofern einen nicht zu unterschätzenden Vortheil bieten, daß dieselben beim eventuellen Zerbrechen einen stumpfen, nicht so scharfer und schneidenden Brucbraod haben wie Porzellaoköpfr, außerdem ist Jedermann tm Stande, jeden Bruch selbst zu repariren, indem Trrracotta sich mit rinsachem flüssigen Leim sehr gut und dauerhaft verbinden läßt. E» werden hierdurch Uuannehmlichkriteu. die bei Papirrmachs-Armra und -Beinen wegen sofortigen Zerbröckeln- der Hände und Füße unvermeidlich waren, ausgeschlossen. — Bou ge dachter Firma ist außerdem das Mischung-verfahren einer Gieß- masse zu Hohlgüssen, speciell für Puppeoküpse uud Puppentheilr, welche riue fast uuzerbrrchliche Festigkeit bekommen, ohne vorher gebräunt zu werden, also durch emsacheS Lufttrockueu, znm Patent aagrmeldet. *— DI« Tuchfabrik Langensalza vormal» Graeser Grbr. L Lo. beantragt für da» verflossen« Geschäftsjahr 2'/, Proc Dividend« gegen 2'/, Proc. sür 1895. * Berlin, 13. März. Ueber die Ursache de» seit einigen Tage» au hiesiger Börse stattfindenden Rückgänge» »er «ctte» der Gesellschaft Schäffer ch Walker vier verlautet von »»ständiger Seit», daß für 1896 voraussichtlich keine oder nur «in» sehr gering« Dividend« auSgeschüttet werden kann, da di» Abtheilnng für GaS- und Wasser leitung der Gesellschaft unvortbeilhaft g,arbeitet hat. außerdem aber di« vetheiligung an der Gewerbeau-stelluua eine Zubuße von etwa 10000 veranlaßt hat. Für da» lausend« Jahr seien jedoch dir Aussichten wesentlich besser, indem da» n«uerworbrne Patent sür Ga»-Fernzünder einen guten Erfolg verspreche und reichlich Aufträge hierfür vorlägen. An Wechselstempelstener wurden vom 1. April l896 Ende Februar 1897 vereinnahmt: Reichs-Postgebiet . . kttdruar 637 778 ^4 Zutamnikn 7 892 244 ^4 <Sege» da» Vorjahr -s- 366 706 .A davon Berlin . . . 92 998 - 1 139 024 - — i4?c>i - - Hamburg . . 98 248 . 1096131 - -I- 112 167 - - Düsseldorf . . 50 459 » 541 293 - 41804 - - Leipzig . . 47 419 - 536266 - > 37 709 . Frankfurt a. M. 28 738 - 340 239 . — 11495 - Dresden . . 18 654 . 213118 - -4- 13 860 » ferner Bayern . . . 60 750 - 710413 - -I- 20 227 - - Württemberg . 22 866 - 256 606 - -4- 11 277 - überhaupti-dlsch.Reiche 721 394 - 8359263 - -i- 398 210 - *— Reichsbank. Aus den Miltheilungen de- Jahresberichts der Reichsbank über den Geschäftsgewinn derselben und besten Ver- thrilung zwischen Antheilseigarr und Reichscasse folgert daS Organ des Bundes der Landwirthe, die „Deutsche Tagesztg.". von Neuem die Nuthwendigkeit der „Verstaatlichung" der Bank, damit dem Reiche der gesammte GeschäftSgewina zufalle. Ueber diese Wiederholung einer allen Forderung wäre kein Wort zu verliere», wen» sie nicht wie folgt begründet würde: „Es ist bekanntlich über die Höhe des Discontosatzes, au dem bedauerlicherweise trotz der viel niedrigeren Discontosätze au andern nationalen Banken fesl- gehalteu worden ist, vielfach geklagt worden. Wenn die Reichsbank verstaatlicht wäre, könnte davon abgesehen werden, auf die Erzielung möglichst großer Reingewinne hinzuarbeiten, denn das Reich würde dann auch bei Herabsetzungen des Diskonts noch immer größere Erträge als heute aus der Bank herauSwirthschaften." — Dazu bemerkt die „Nat.-Ztg." sehr treffend: Das erleuchtete Blatt ist also der Meinung, daß die jeweilige Fest setzung des Discontosatzes der großen Centtalbanken durch deren Dividenden-Interesse bedingt werde, und eS nimmt daber sür den Fall der „Verstaatlichung" einen niedrigeren deutschen Disconiosatz. als bisher herrschte, in Aussicht. Die nächste Folge wäre selbstver- stündlich eine ungeheuere Ausdehnung des Notenumlaufs als Wirkung einer enormen Ausdehnung der Discontirung und LombarLirung und auch ohne solche ein unaufhaltsamer Goldabfluß. Was dabei aus der Deckung der Banknoten und somit aus dem deutschen Geld umlauf, der Grundlage des gesammten Wirthschaftslebens, werden würde, macht den Gesinnungsgenossen der Herren Graf Mirbach, Arendt rc. keine Sorge. H Die Commission gewerblicher Sachverständiger zur Untersuchung der ostasiatischen Productions- und Absatzverhältnisse, welche Ende Januar bezw. Anfang Februar von Antwerpen und Genua ihre Reise antrat, ist nunmehr in Hongkong und damit an der Stätte ihrer eigentlichen Thätigkcit angelangt. In China wird die Eommission ihre Arbeiten unter der Leitung des Eousuls tn Konto», vr. Knappe, aussühren, um nach deren Beendigung nach Japan weiter zu reisen. 2. Für unsere landwirthschaftlichen Brenner war die diesjährige Campagne, welche sich bald ihrem Ende zuneigt, weniger günstig als im Vorjahre; der Grund dürste wohl Haupt- sächlich in der schlechten Kartoffel uud deren geringem Zuckergehalt zu suchen sein, wodurch die Ausbeuteverhältnisse die denkbar schlechtesten waren. Einzelne Brenner haben versucht, von auswärts Kartoffeln rinzuführen, es waren dies aber noch viel schlechtere Producte als bei uns. Zur Zeit verarbeiten einzelne Brennereien nur noch Mais (er wird theilweise auS Rußland io Wagenladungen bezogen), jedoch soll der SpiriluS daraus nicht so gern gekauft werden als von der Kartoffelmaische. Auch die Kartosseljchlempe ist für die Viehfütlerung vortheilhafter. Bemerkt sei, daß der Eingangs- zoll für Mais russischen Ursprungs (vertragsmäßig) pro 100 lcx 1,60 beträgt. 2. Interessant dürste folgende Zusammenstellung nach statistischen Angaben sein: In der Brausteuergemriuschast wurden im letzten Etatsjahr 1895/96 zu einem Hektoliter Bier aller Sorten im Durchschnitt nrbwelnauder verwendet: Königreich Preußen 19,17 Getreide und Reis 0,12 Malzsurrogate - Sachsen 15,81 - - - 0,09 - Hessen .... 2t,94 - - - 0,00 - Mecklenburg . . 15,83 - » - 0,14 - Thüringen . . . 19.98 » » 0.02 Oldenburg . . . 18,94 - - - 0,03 - Braunschwrig . . 18,61 - - - 0,06 - Anhalt .... 18,99 » - 0F3 - Lübeck .... 19,67 0,16 Bremen .... 19,29 w » - 0,42 - Hamburg . . . 17,72 - 0,29 *— Preußische Staatsschuldeu. Dir am 1. 9Lpril 1897 fälligen Zinsicheine sowie die ZinSscheine der StaatSbahuen weiden vom 20. d. M. ab eiugelöst. *— Allgemeine Deutsche Kleinbahn - Gesellschaft, Actirngrsellschaft zu Berlin. In der am 13. dsS. M. ab- gehaltenen General-Bersammlung wurde die Bilanz sowie das Gewinn- und Verlust-Conto pro 1896 genehmigt und die sofort zahlbare Dividende aus 7'/, Proc. festgesetzt. Die Herreu Generalconsul Eugen Landau, Wirklicher Geheimer Rath Excellenz Duddenhausen, Bankdirector Heintze (Commerz- und Disconlo-Bank in Hamburg) und Präsident a. D. Mirus wurden alS Aussichtsrathsinitglieder wiedergewählt und Herr Direktor Curt Sobernheim (BreSlauer DiSconto - Bank) neu gewählt. Die Herren Generalconsul Landau uud Wirklicher Geheimer Rath Excellenz Duddenhausen wurden in der auf die General-Bersammlung folgenden Aussichtsrathssitzung al- Vorsitzender bezw. al» stellvertretender Vorsitzender wiedergewählt. "— Real-Credit-Bank, Berlin. Die Verwaltung hat die Absicht, einen Theil der Immobilien abzusloßen und dabei Actien in Zahlung zu nehmen. Zur Durchführung dieses Planes ist die Herab setzung de» Grundcapitals durch Inzahlungnahme von Actien bei Verkauf von Grundstücken auf die Tagesordnung der nächsten General-Bersammlung gesetzt worden. *— Actien-Gesellschaft für Auilinfabrikation in Berlin. Der Aufsichtsrath schlägt für 1896 wieder 12'/, Proc. Dividende vor. Hi Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. Zur Ausführung der durch Vertrag mit der Sladt festgesetzte» Linien- erweitrrungen der von der Gesellschaft betriebenen elektrischen Stadtbahn Halle, sowie der Erweiterung der dortigen Krast- statimi für die Stadtbahn wird am 1. April eine Bauabtheilung der Gesellschaft nach Halle verlegt. Die Kosten dieser umfassenden Er- Weiterungen sind auf 750 000—800000 veranschlagt. Tie neuen Linien werden zum Theil im Lause des Sommers, zum Theil ini Herbst iu Betrieb genommen. *—Die Braunkohlenwerke und Briketfabriken „Ein- tracht" in Berlin weise» eine wesentliche Zunahme der Production aus. Der Bruttogewinn beträgt 759 332 ^li (1895 509 552 .^), wovon 311 825 (273 405) zu Abschreibungen verwendet iverdcn. Die Dividende beträgt 8'/, Proc. (7'/^. Für das laufende Jahr lei die wesentlich höhere Briketproduction theils zu vorjährigen, theils zu höheren Preisen verschlossen. Bank tür Sprit- und Producteuhaudel, Berlin. Nach dem Geschäftsbericht veranlaßle die unbefriedigende Lage der Spritbranch« einen weiterru Rückgang de» Erkräguissc». Das Berliner Geschäft erbrachte 54 486 ./t Gewmn, wovon 27 719 zu Ab- schrribuugen verwendet werden. Auch OscherSleben arbeitete sür Sprit ungünstig, dagegen gestattete sich dort der Handel in Dünge- Mitteln zufriedenstellend, so daß der Reingewinn sich aus 85 709 .4! stellte. Di« Dividend« wird mit 2'c« Proc. vvrgeschlagea. *— Deutsche Gruodschuld-Baak. Nach dem Geschäfts- berichte wurden ia 1896 eiuschiießlich 4 518 267 »! Hypotheken- zinsen rc. verdient brutto 5 328 826 (im Vorjahre 4 920 311 ^i); davon wäre» sür Pfaadbrieszmft» 4 040313 (3 808 349) aus- zuwendeu. Als Reingewinn verbleibe» 912 595 (7l3 049). Davon «uttalleu au den Rejervesond» 45Ü30 ^ll! (35652). Tantieme 86 696 (67 740), 7 Pro«. Dividende 700000 ^4 (7 Pro«. — 560000 ^4), Peosionsfoub» 30000 .41 (30000) und 50268 ^1 (19657) an di« Speciaireserve. Es betrug Lade 1896 di« Anlage tm Hypotheken - and Gruadschnldgeschäsl 104 245 673.41 (lOb 948 787) uad der Pfandbrief-Umlans 100 668 700 ^4 (9? 767 800). D.« Bank war an 24 Subhaslativae« (44) betheiligt; fünf Grundstück« mußten erworben werde», doch sind dies« bereit« ohne Verlnst wieder ver- äußert. Da« Psandbriesgeschast wurde durch dir GcldmarftvrrtMtnis e uuaüuftta beeiaffußt. Berliner Maklerbrrei». Sawotzt bei der Baut als auch bet der Lommaudit« Alexander Löwentzerz Nachjolger find in 1896 die Einnahmen au» dem Börsengeschäft erheblich gegen daS Vorjahr zurückgeblieben; nur das Zinserträgniß dal sich gebessert. Der Gewinn an Zinsen betrug 179185 ^4 (1895 164 470 ^,
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