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Elbeblatt und Anzeiger : 29.09.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-186809290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18680929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18680929
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-09
- Tag1868-09-29
- Monat1868-09
- Jahr1868
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 29.09.1868
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Hund ihren Lod in den Flammen gefunden haben sollen. Leider hat auch ein Sohn des Calamitosen, der, da ihm die Möglichkeit der Rettung durch die brennende Treppe abgeschnitten war, durch einen Sprung aus dem Fenster ins Freie gelangte, das Unglück gehabt, sich dabei zu verletzen. Chemnitz, 23. Sept. (D. I.) Heute früh hatten wir die Freude, die erste Locomotive über den Hetzdorfer Viaduct der Chemnitz-Freiberger Staats eisenbahn passiren zu sehen. Dieser Viaduct, ent worfen vom Henn Straßenbaucommifsar Oberin- 'genieur Some und ausgeführt vom Henn Betriebs ingenieur Claus, ist nunmehr bis auf die beiden großen Mittelbogen vom Baugerüst befreit und macht vom Thale aus gesehen, einen äußerst wohlthuenden Eindruck. Während wir dergleichen großartige Bau ten bisher immer in sehr starken Dimensionen zu sehen gewohnt waren, steht dieses herrliche Werk in schlanker und gefälliger Form und äußerst solider und sauberer Ausführung vor dem Auge des Beschauers. Die harmonischen Farben des blaugrauen Gneises neben der Farbe des Pirnaischen Sandsteins, aus welchen Materialien der Viaduct ausgeführt ist, geben ein herrliches Colorit, und die mit Laub- und Na delholz dicht bewachsenen Uferhügel der Zschopau vollenden das schöne Bild. Und dieses gelungene Werk wurde in der Zeit von nur 2 Jahren vollendet. Bedenkt man diesen kurzen Zeitraum und berücksichtigt man die störenden Ereignisse der letzten Jahre und die Bewältigung von über 1 Million Kubikellen harten Gneises, welcher aus den tiefen Einschnitten zu beiden Seiten des Viaducts zu sprengen und fortzuschaffen war, so muß man bekennen, daß der Bau mit seltnem Fleiß und in äußerst kurzer Zeit gefördert wurde. Aus einigen benachbarten Dörfern, Grüna, Ober lungwitz rc. sind in der vorigen Woche mehr als 60 Köpfe, meist ganz arme Leute, nach Brasilien, in die Colonie Blumenau ausgewandert. Zwickau, 24. Septbr. Als die Dienstmagd Ernestine Herrmann aus Thanhof in der Mühle zu Lichtentanne Getreide aufschütten wollte, hat dieselbe gefunden, daß der Treibriemen des betreffenden Mahl ganges von der Riemenscheibe heruntergefallen war. Bei dem Bemühen nun, diesen Riemen auf die Rie menscheibe zurückzubringen, ist dieselbe plötzlich mit der rechten Hand in das gangbare Zeug gerathen und infolge dessen diese Hand gänzlich zerquetscht worden. Das arme Mädchen ist im hiesigen Kreis krankenstifte untergebracht worden. Am 31. August d. I. hatte die Pfennigsammlung in den Schulen Sachsens für den Schulbau zu Jo- hannaeorgenstadt die Gesammtsumme von 4524 Thlr. 16 Ngr 1 Pf. erreicht. Sollten die Beiträge nicht wieder reichlicher stießen lernen, so könnte die schöne Idee: Die Schulkinder Sachsens Möchten durch Pfen nigsammlungen so viel aufbringen, daß von Len ver einnahmten Geldern Len Schullindem zu Johannge orgenstadt ein Schulhaus erbaut werden könne, nur theilweise zur Ausführung gelangen, denn durch die bis jetzt vereinnahmten Gelder kann noch nicht die Hälfte des für den Schulbau verwendeten Kapitals gedeckt werden. Die Eisenbahnen, so schreibt man der „V. Ztg.", scheinen für die künftig« Kriegführung eine noch immer gesteigerte Bedeutung beanspruchen zu wollen. Nicht nur als Hauptbewegungsmittel zu und von dem Kriegsschauplatz sollen sie gelten, sondern es ist auch der Gedanke aufgeworfen worden, die selben zu befestigen, um so ein Netz von festen Punk ten durch das ganze Land zur Verfügung zu besitzen. Es sollen dazu alle wichtigen Eisenbahnbrucken, Ge birgsübergänge, Knotenpunkte rc. schon im Frieden mit genannten Befestigungen umgeben werden, welche mindestens in solcher Stärke ausgeführt werden wür den, um zu ihrer Bewältigung ein Breschelegen mit schwerem Geschütz zu erfordern. Zweck dieser Be festigungsarbeiten solle sein: wichtige und kostspielige Objecte, wie Eisenbahnbrücken, größere Tunnels rc. vor übereilter Zerstörung sicher zu stellen und inner halb der Befestigungen Bewegungspunkte für das Eisenbahn-Material wider einen etwaigen feindlichen Handstreich zu schaffen. Natürlich, meint die „Ä>ss. Ztg.", würde diese Sicherheit nur wider feindliche Streifparteien und kleinere feindliche Abtheilungen gewährt werden, welche bestimmt sein dürsten, gerade m Absicht auf die Zerstörung der hinter dem feind lichen Heere gelegenen Eisenbahnen, Magazine, Brücken rc. eine große Rolle zv spielen. In Preußen find übrigens bereits verschiedene derartige Befestigungen ausgeführt worden, so z.B. die Spreebrücke bei Cottbus auf der Görlitzer Bahn, welche als ein Musterbau dieser Art bezeichnet wird. Die k. preuß. Staatsregierung hat vor der Hand, und zwar aus rein finanziellen Rückfichten, von der Abschaffung der preußischen Claffenlotterie Abstand ge nommen. Die „Köln. Ztg." bemerkt dazu: Es ist crafse Uebertreibung, die Lotterie, und zwar in der Gestalt wie sie in Preußen (und Sachsen) von Staats wegen eingerichtet ist, mit den Spielhöllen auf gleiche Stufe setzen zu wollen. Wenn es kein Unrecht ist, ein Lotteneloos zu nehmen, falls von dem Ertrage ein Kirchenbau beschleunigt werden soll, so ist es auch kein Unrecht, in eine Lotterie zu setzen, deren Ertrag zur Befriedigung nothwendiger Staatsbedürfnifse ver wandt wird. Die Lotteriesteuer ist diejenige, welche von der Bevölkemng am leichtesten und willigsten ge tragen wird. Wenn puritanische Fanatiker jeden Glücks fall und jede Hoffnung darauf aus dem menschlichen Leben verbannen wollen, so verkennen sie die mensch liche Natur, und müßten vollgerecht auch jedes Kar tenspiel verbieten. Freilich haben sie schon so viel er reicht, daß auf den Jahrmärkten und Schützenfesten alles fröhltche Rollen der Würfel in einer Glücksbude aufgehört hat, so uralt und harmlos diese Volksbe- lusttgung war. Die Polizei verbietet, daß sechs Leute jeder vier Pfennige einsetzen, um einen Pfefferkuchen, der 2 Sgr. kostet, zu gewinnen. Damit wird die Sittlichkeit des Volkes mcht befördert, daß man ihm durch kleinliche Bevormundung sein harmloses Ver gnügen entzieht und selbst auf die Volksfeste den amt lichen Stempel der Langenweile prägt. Kassel, IS. Sept. Gestern Abend halb 7 Uhr erschreckte uns der weithin getragene Schall einer Petroleum-Aether-Explosion in der oberen Entengasse. Der dort wohnende Blechschmied Tust hatte Mor gens einen Ballon des ätherischen OeleS empfangen. Beim Bergen der Flasche in dem Keller wurde die selbe aber schon derart ladirt, daß ihr Inhalt sämmt-
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