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Elbeblatt und Anzeiger : 10.05.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-187705102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18770510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18770510
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-05
- Tag1877-05-10
- Monat1877-05
- Jahr1877
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 10.05.1877
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»«men. Roch kurz vor Thorschluß schien stch an dm Bericht der PetitionScommisflon über die für Auf hebung des Impfzwanges sich anSsprrchenden Petitionen eine längere und lebhafte Debatte anschließen zu wollen, der indeß Herr Valentin unter Beifall de- Hause- ein ' Ende machte. Zu Protektoren der Feinde d«S Impf zwang- erhoben sich die Abgg. Reichensperger (Krefeld) und der Socialdemokrat Most. Da- Hau- ging jedoch mit allen Stimmen gegen die des Centrums und der Socialdemokraten über die Petition zur Tagesordnung über. Aus den Vorlagen, welche ohne Debatte erledigt wurden, heben wir nur hervor: Gesetz bett, oen Bau einer Eifenbahn von Teterchen bi- zur Saalbahn; Nachttag zum Reichshaushaltsetat, (Patentamt und Matrikularbeiträge); Gesetz bett, die Conttole des ReichShauShaltsetatS; der Etat für Elsaß-Lothringen; Gesetzentwurf bett, den Zeugnißzwang; der Gesetzentwurf bett, die Verwendung des Reingewinnes au- dem GmeralstabSwerke; das Patentgesetz ; endlich fünf schrift liche Berichte der PetitionScommisston. Damit war die Tagesordnung erschöpft. In der heutigen Abendsttzung wurde an Stelle deS Abg. Dunker der Abg. Hausman (Westhavelland) in die Reichsschuldencommisston gewählt, und darauf die dritten Berathungen der Gesetzentwürfe, bett, den Bau einer Eisenbahn von Teterchen bis zur Saar bahn, bett, die Feststellung eines Nachttages zum RnchShaushaltsetat, bett, die Conttole deS Reichs- hauShalts für die Rechnungsperiode vom 1. Januar 1876 bis 31. März 1877 und deS Landeshaushalts- etatS von Elsaß-Lothringen für das Jahr 1876 und eine Reihe von RechnungSüberstchten, erledigt. Der Präsident verlas die herkömmliche Uebersicht der Ae- schäftsthätigkeit deS Hauses, der Abg. v. Frankenstein sprach dem Präsidenten den Dank des Hauses aus, welchen der Präsident in üblicher Weise erwiederte. Der Präsident deS ReichScanzleramts Staatsminister Hofmann erklärte darauf — nachdem er die bezügliche allerhöchste Botschaft verlesen und dem Hause für dessen angestrengte und erfolgreiche Thätigkeit den Dank des Kaisers und der verbündeten Regierungen ausgesprochen hatte — den Reichstag für geschlossen Mit einem dreifachen Hoch auf den Kaiser trennte sich die Ver sammlung. Tagesgeschichte. München, 4 Mai. Gestern haben von hier aus etwa 200 deutsche Pilger unter der Führung des Freiherrn v. Lös, den Graf Stolberg mit Schwester begleitet, die Reise nach Rom zum 50jährigen Bischofs jubiläum des Papstes Pius IX. angetreten. Metz, 7. Mai. Heute früh 4 Uhr brach in der Dachung des Domes Feuer aus, welches das Dach vollständig zerstörte und auch das Innere des Domes beschädigte. Der Kaiser erschien selbst auf der Brandstätte. — Uebcr den Aufenthalt des Kaisers Wilhelm in Metz wird von dort unterm 7. d. M. weiter ge meldet: Der Kaiser und der Kronprinz sind um 12 Uhr von der bei dem Fort „Prinz August von Würtem- berg" abgehaltenen Parade zurückgekehrt. In Parade standen 12 Bataillone Infanterie, 4 Bataillone Fuß- Artillerie, 1 Pionier-Bataillon, 5 Schwadronen Dragoner, 16 von der Fuß-Artillerie. Eine große Menschen menge wohnte der Parade bei. Nachmittags besichtigte der Kaiser die Forts. — Die Feuersbrunst im Metzer Dome ist, wie mit Sicherheit angenommen wird, durch Feuerwerkskörper von der am Sonntag stattgefundenen Illumination entstanden. Bei der Entstehung des Feuers früh um 4 Uhr wurde sofort der Domrayon abgesperrt; höhere Officiere eilten nach der Wohnung des Kaisers. Mittlerweile war es 4^ Uhr geworden. Da kam der Kaiser mit dem Grafen Lehndorff im offenen Wagen angefahren nach dem Haupteingange zu. Er betrat die Kathedrale durch die geöffneten Haupteingänge. Der Chor stand noch in vollen Mam men. Durch die runden Oefsnungen der Gewölbe fielen glimmende Stücken Holzes, Funkenregen, aber weiter schien keine Gefahr. Tue Soldaten arbeiteten «acker. Zu gleicher Zeit war der Kronprinz erschienen, der Gouverneur Graf Schwerin, der Ober-Präsident. Der Kaiser, in seinen grünen Pelzmantel gehüllt, ging ! ( nach der Place d'Armes und nahm hier seinen Stand- ! pmckt, um den Fortgang der Feuerverwüstung zu ! beobachten. Mit dem Nrederbrechen deS Dachstuhls i war glücklicher Weise die zerstörende Macht des Ele- j / menteS gebrochen. Die Thurmuhr ist unversehrt, ebenso die deutsche Fahne auf der Spitze des ThnrmeS. Das i Innere der Kirche ist mehrfach durch heruntergefallene brennende Holzftücke und dadurch mitgetheilteS Feuer ! > beschädigt. i ! PariS, 8. Mai. Der „Moniteur" schreibt: Der Botschafter Gontaut-Biron werde Henle de» deutsche» Kaiser m Metz seine Huldigungen darbringen. Dieser Besuch sei ein neuer Beweis der vollkommen freuud- schafüichen Beziehungen, welche zwischen Deutschland und Frankreich beständen. London, 7. Mai. Die AntwortS-Depesch« Lord Derby'S auf das russische Circular an den britischen Botschafter Lord LoftuS sagt, England könne zu seinem tiefen Bedauern die Erklärungen Gortschakoff's als eine Rechtfertigung des Kriegsentschlusses nicht be trachten. Die Möglichkeit eine- Friedensschlusses mit Montenegro und der gegenseitigen Abrüstung sei trotz der Ablehnung des Londoner Protokolls durch die Pforte nicht ausgeschlossen gewesen. Der Schritt Ruß lands laufe den auf der Londoner Conferenz des JahreS 1871 bestätigten Stipulationen des Pariser Vertrages zuwider. London, 7. Mai. Die „Times" belobt die AntwortDerby'S auf das russische Rundschrei ben als einen wirksamen und würdigen P r o t e st gegen die Anmaßung Rußlands, daß es mit Einwilligung und im Interesse Europas den Krieg begonnen habe. Die „Morning Post", der „Daily Telegraph" und der „Standard" billigen warm den offenen und entschiedenen Ton Derby'S. — Die Kriegsvorbereitungen der Regierung mehren sich täglich. Große Mengen Kriegsmaterial werden nach Malta und Gibraltar geschickt; nach Malta auch 17 schwerste Kanonen; eine ganze Anzahl von kleinen Kanonenboten besonderer Constructionen werden in aller Eile fertig gestellt und nach dem Mittelmeere geschickt. — Von Odessa wird gemeldet, daß seit vorigen Freitag als Alarmsignal über der Stadt die blaue Fahne weht, denn fünf türkische Panzerschiffe kreuzen vor dem hiesigen Hafen. Athen, 5. Mai. Die Kammer ist durch ein heute veröffentlichtes Decret des Königs zum 26. d. einberufen; bis dahin werden 10,000 Reservisten zu der Fahne einberufen sein. An der westlichen Grenze des Königreichs werden Truppen concenttirt, um dem Unwesen der Räuberbanden zu steuern, die aus dem türkischen Gebiete herüber streifen. Die Regierung hat dieserhalb eine remonstrirende Note an die Pforte gerichtet. Cairo, 6. Mai. Nach hier vorliegenden Nach richten wären englische Officiere beschäftigt, einen zur Bildung eines Truppenlagers geeigneten Platz am Eingang des Suezcanals ausfindig zu machen und andere für ein solches Lager erforderüche Vorbereitungen zu treffen. — Mitten in allem Kriegswirrwarr des Orients wird plötzlich aus Capetown (Afrika) vom 17. v. M. gemeldet: Am 12. April wurde in Prä- toria die englische Flagge aufgehißt und die Transvaal-Republik England einverleibt. Der Staats präsident Burgers legte gegen die Einverleibung Protest ein. Delegirte des Landes sollen sich nach Europa und Amerika begeben, um bei den Mächten, die die ttansvaalsche Republik anerkannt haben, Pro test zu erheben. Im Transvaallande waren zur Verhütung von Unruhen englische Truppen angekom men. Die Regierung vom Kaplande hatte sich damit einverstanden erklärt; auch das Westgriqualand den englischen Besitzungen einzuverleiben." Die Engländer schreien mit vollen Backen über russische Vergewal tigungen, und sie machen es viel schlimmer. Sie haben mit allen Mitteln gegen den Fortbestand der Transvaal-Republik agitirt und stecken jetzt kraft des Rechtes des Stärkeren die ganze Republik in ihre unergründlichen Kolonialtaschen. Mit welcher Freude aber die Bevölkerung des annektirten Landes diese Thatsache anerkennt, geht aus den oben signalisirten Protesten deutlich genug hervor. Wir wünschen nur, daß die Proteste etwas helfen. (B. Tgbl.) Vom Kriegsschauplätze. Auf dem europäischen Kriegsschauplätze wird es täglich lebevdiger. Nach einer Mittheilung aus Buckarest bombardrrten die Türken in der Nacht zum 7. Mai dm rumänischen Hafen Bechet und schoflen fünf englische und mehrere andere Schiffe in Gruno. Die berüchtigten BaschibozukS plünderten umliegende Ortschaften und kehrten dann, Beute beladen, über die Donau zurück. Es wird nach gerade Zeit, daß die Russen die Donau forciren, um diesen türkischen Ge- waltthaten gegen offene rumänische Ortschaften ein Ziel zu setzen. Emir Meldung des Reutersschen Bureau- zufolge sollen kleine russische Truppendetache- mentS die Donau bereit- überschritten habe», doch fehlt «och die Bestätigung dieser Nachricht. B« Reni und JSmail werd« augenblicklich von de» Russen die Ufer befestigt. Bukarest, 8. Mai. Rach hier eiugegangmen Nachrichten habe» dieTürkm von ihren Stellungen bei Widdin aus da» Bombardement auf Kalafat eröffnet. Die rumänischen Batterie» erwiedern da- Feuer. Bon valatz au» steht man zwei bulgarische Dörfer auf dem jenseitige» Ufer brennen, von den Tscherkeffen angezündet, ebenso da- Dorf Adrahan, gegenüber von Biglina. Vom asiatischen Kriegsschauplätze liegen folgende Nachrichten vor: London, 7. Mai. Dein „Reuter'schen Bureau'^ wird au- Erz er um vom 2. d. gemeldet, ein auS 12,000 Mann bestehendes russische« CorpS sei bei dem Versuche, daS Defilä von Sognante bei Barischan zu forciren, von KarS zurückgewiesen worden. Die Russen hätten einen zweimaligen Angriff auf die Citadelle von KarS gemacht, wären aber zurackgeschlagen worden und hätten beträchtliche Verluste erlitten. Der Kurden- scheikh Abdullah von Wan concenttire 10,000 Kurden unweit der russischen Grenze. London, 7. Mai. Dem „Bureau Reuter" wird auS Erzerum vom 5. d. gemeldet: Der rechte Flügel der Russen marschirt auf GenleS und TehildeS, in der augenscheinlichen Absicht, die zweite Bertheidi- gungslinie der Türken bei Soghanle zu umgehen. Der linke russische Flügel forcirt die Passage von Bajazit über Suritoy. Das Centrum der russischen Armee scheint in der Ebene von Kars das Resultat dieser Operationen abwarten zu wollen. DaS Wetter besser sich. 4000 800 800 100 400 200 350 600 - 40 - 10 - 10 - 4 - 15 - 3 - 5 - 30 10 Ehren- u. 40 Geldpreise 3600 10 4 4 Proviuzialnachrichtcn. Riesa, 10. Mai. Der heutigen Nummer dieses Blattes liegt der vom 15. Mai ab gültige Sommer, Fahrplan der kgl. sächs. Staatsbahnen bei. — Die schlesische Hagel-Versicherungs-Gesellschaft in Breslau hat laut einer Bekanntmachung des Mini steriums des Innern für den hierländischen Geschäfts betrieb ihren Sitz von Dresden nach Leipzig verlegt. Meißen, 8. Mai In der Elbe bei Oberspaar wurde vorgestern Abend ein 24 Pfund schwerer, 2 Ellen langer Lachs gefangen, der heute in einem Fenster des Gasthofs zum Löwen ausgestellt war. (M.Tgbl.) — Aus Meißen wird berichtet: Zu nicht weniger als (sieben hiesigen Dampfkeffelbesitzern ist jüngst ein anständig gekleideter junger Mann mit der Meldung gekommen, daß in den nächsten Tagen durch einen benannten Dampfkeffel-Jnspector aus Dresden eine Revision ihrer Dampfkessel vorgenommen werden solle und hat in dessen angeblichen Auftrage denselben gegen Zahlung von 4 Mark eine Druckschrift über Behandlung der Kesselanlagen (die im Buchhandel für 3 Mark zu haben ist) mit dem Hinzufügen überreicht, daß sie sich darnach richten möchten, um etwaigen Mängeln vorher abzuhelfen. Jedenfalls hat der Schwindler seine Besuche auch auf die Umgegend aus gedehnt. Wie der „Freib. Anz." berichtet, ist dem Gauner inzwischen auch in Freiberg das Manöver gelungen. Dieser Schwindler gab sich für einen Unter beamten des in Dresden wohnenden Dampfkeffel- inspectors aus und hatte ein blasses, bartloses Gesicht, große blaue Augen, gebogene Nase, blondes, kurz geschnittenes Haar, seine Statur war übermittel groß. Derselbe trug schwarze Beinkleider, braunen Sommer überzieher mit Sammetkragen und spricht in west- phälischer Mundart. Dampfkeffelbesitzer, denen er einen Besuch noch nicht abgestattet haben sollte, werden deshalb auf den Hochstapler aufmerksam gemacht. — In der Conferenz der Directoricn der land- wirthschaftlichen Kreisvereinc vom 20. April ist das Programm für die vom 6.—10. September in Döbeln standfindende landw. Landes-Ausstellung durch Feststellung des Prämirungs- und Verloosungsplanes vervollständigt worden. An Prämien sind im Ganzen , ca. 13,000 Mk. ausgesetzt und zwar: Gesammt- werth für Rindvieh - Pferde - Schweine - Schafe - Ziegen - Kaninchen ».Geflügel 6 - Fische und Fischzucht 2 - Bienenzucht 4 - Landw. Produkte 20 Außerdem stehen den Preisrichtern 1650 zur freien Verfügung, um nach Bedarf die Zahl der Presse inner halb der einzelne» Abtheilungen zu vermehren. Jedem Preise wird «»Prcisdiplom beigegeben. Preiswürdige Gegenstände werden, soweit die Lyren- und Geldpreise nicht «»-reichen, durch PreiSdiplome ausgezeichnet. — Für landwirthschaftliche Hilfsstoffe, landuurthschaftliches Bauwesen, Maschinen und Geräth« und für wissen schaftliche Leistungen im engeren Sinne sind keine Presse anSgesetzt. Jedoch ist eS dem Gesammt-PreiS- gerichtanhnm gegeben, einzelne besonder» hervorragende
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