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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189609270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18960927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18960927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-09
- Tag1896-09-27
- Monat1896-09
- Jahr1896
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.09.1896
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70L8 schreibt Most wörtlich, „ein wahrer Segen, daß sich ein bemittelter Freund — damals angehender Bourgeois, jetzt Aristokrat — fand, welcher mich in sein HauS aufnahm, mich mit Speise, Trank und Kleidern versah und auch Taschen geld rc. herau-rückte. Ohne diese Beihilfe, welche bis in das Jahr 1885 hinein dauerte (also 12 Jahre), hätte ich nicht leicht existireu resp. der „Freiheit" so dienen könne», wie e- geschah." ES muß ein seltsamer „Aristokrat" sei», der einen Most in die Lage versetzt, der Sache des Umsturzes mit allen Kräften zu dienen. Ueberraschen kann dieser Fall allerdings nicht, denn den Führern der socialdemokratischen wie der anarchistischen Bewegung wäre das „Pulver" schon ost ausgegangen, wenn eS nicht von einer Seite ersetzt worden wäre, die wahrscheinlich für diesen Liebesdienst Schonung bei der „Abrechnung" erwartet. * Berlin, 26. September. DaS Ceutrum gehört be kanntlich zu den Anhängern deS Zunftzwanges; eS hat ebenso wie die Cvaservativen auf die Einführung desselben hingedrängt. Angesichts des Widerstandes, der sich gegen den preußischen Handwerksorganisationsantrag in gewerblichen Kreisen geltend macht, steigen aber selbst der klerikalen „Köln. Volks ztg." Bedenken auf. Bon dem „tactischen" Rathschlag der „Post", gleich auch den Befähigungsnachweis mit einzuführen, will daS klerikale Blatt sckon gar nichts wissen: die Vorlage habe „an dem Innungszwange" gerade genug zu tragen; weiter wird gesagt: „Man kann sich nicht verhehlen, bah in Süddeutschland, in Württemberg, Baden, Hessen, Elfaß-Lolhringen, zum Theil auch Bayern, insbesondere in der Pfalz, in weiten Handwerkerkreisen eine stark« Abneigung gegen die Zwangsinnungen bestehl, desgleichen bei den Regierungen. Wir legen nicht zu viel Gewicht auf die Proteste süddeutscher Gewerbevereine oder Handwerker- und Gewerdevereine, wovon jetzt dir liberalen Blätter voll sind, denn da handelt es sich zum guten Theil (?) garnicht um Handwerker. Aber unzweifelhafte Handwerker Südüeutjchlands sind sicherlich in großer Zahl der Borlage wenig geneigt; das hat u. A. auch dir neuliche Conferenz elsaß-lothringischer Hand werker gezeigt. In Süddeutschland haben auch die bisherigen Innungen verhältnismäßig geringen Anklang gesunden. Ueberhaupt gehört nur «in Zehntel des deutschen Handwerks den Innungen an. Gewiß liegt das zum Theil daran, weil vielen dir Innungen in ihrer gegenwärtigen Gestalt bedeutungs- und werthlos scheinen; »um Theil liegt eS an der Gleichgiltigkeit und dem mangelnden Ber- ständniß der Handwerker. Unbestreitbar ist aber auch, Laß viele Hand werker ausgejprocheneGegner desJnnungswejens sind. Nunmehr sollen sie alle in die Innungen hineingezwungen werden. Mit allzu vielen widerspenstigen Elementen werden aber die Innungen übel daran sein. Nach der Borlage soll von der Errichtung einer Innung Abstand genommen werden, wenn die Mehrheit der betheiligten Handwerker widerspricht. Die letzte Handwerker-Eonseren z wollte diese Bestimmung gestrichen haben, also unbedingten Zwang auch gegen die Mehrheit anwcnden. Wir glauben nicht, daß dabei etwas Gutes herauSkommen würde, und meinen überhaupt, man sollte vorerst dir Borlage nicht mit mehr Zwang und Privilegien belasten, als unbedingt nölhig ist. Man saue die nicht innungssrrnndlichen Handwerker zunächst möglichst gelinde an, damit sie nicht mit zu viel Widerstreben in die Innung rintreien und dort grundsätzlich den Bockbeinigen spielen. Hat man sie mit guter Art dann, io kann man sie allmählich erziehen, ihnen Gemeinsinn und Freude an der Jnnungsthäligkeit beibnngen." Die oben crtirte, von der Handwerker - Conferenz an gefochtene Bestimmung der Vorlage geht nicht dahin, daß von der Errichtung einer Innung Abstand genommen werden soll, wenn die Mehrzahl der betheiligten Handwerker wider spricht, sondern daß in diesem Falle Abstand genommen werden kann; die Möglichkeit des Zwanges ist also auch für diesen Fall vorgesehen. Die Warnung vor allzu viel Zwang und Privilegien und der Rath, die «ache recht gelinde an- zufafsen, damit der Widerstand unter den Handwerkern nicht zu schlimm werde, ist in einem klerikalen Blatte sehr be zeichnend; indeß für die Zünftler hat die ganze Organisation nur wegen deS Zwanges und der Privilegien Werth. * Berlin, 26. September. Die Anklage wegen groben Unfugs gegen den Redacteur des antisemitischen „Deutschen Generalanzeigers", Carl Sedlatzek, welche schon einmal vaS Gericht beschäftigt hat, wurde heule vor dem Amts gericht I Berlin zum Abschluß gebracht. Am 20. November vorigen IahreS erschien in der genannten Zeitung unter der Ueberschrift „Fleisch für die Gojim" ein Artikel, in welchem mehrere Fälle erzählt wurden, in denen jüdischeSchlächter daS für die Christen bestimmte Fleisch in widerlichster Weise verunreinigt hätten. Hieran wurde die Warnung geknüpft, Fleisch auS Iudenläden zu genießen. Wegen dieses Artikels stellte der Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens Strafantrag wegen grobe» Unfugs. Das Amtsgericht folgte dem Anträge, indem eS gegen Sedlatzek wegen groben Unfugs eine Geldstrafe von 30 fest setzte. Hiergegen wurde richterliche Entscheidung beantragt. In dem betreffenden Termine erklärte der Angeklagte, daß der beanstandete Artikel der „Hannoverschen Post" ent nommen sei und daß er für den Inhalt den Beweis der Wahrheit antreten wolle. Er bat zu diesem Zwecke, daß der Gerichtshof sich die Acten gegen den jüdischen Schlächter Isaak Bonn zu Cleve kommen lasse, welcher am 10. Mai 1894 wegen grober Besudelung des für Christen bestimmten Fleisches mit vier Monaten Gefängniß bestraft worden sei. Ferner bat der Angeklagte um Einforderung der Acten gegen den Redacteur Erich Rosenthal von der „Hannoverschen Post", welcher wegen desselben Artikels freigesprochen worden sei. Der Gerichtshof gab diesen beiden Anträgen statt und vertagte damals den Termin. In der heutigen Verhandlung wurde di« Richtigkeit der von dem Angeklagten bebaupteten Thatsache» bestätigt. Der Amtsanwalt hielt dennoch die Anklage wegen groben Unfug- aufrecht. Der Angeklagte habe vou jüdische» Schlächtern im Allgemeinen gesprochen, wozu ihm die vereinzelten Fälle kein Recht geben. Die jüdischen Schlächter würden durch den Artikel in ihrem Ge werbe beeinträchtigt, und da- Publicum, welches bei jüdischen Schlachtern zu kaufen pflege, werde durch dre Warnung be unruhigt. Die- sei grober Unfug. Er beantrage gegen den Angeklagten eine Geldstrafe von 30 Der Angeklagte sagte in seincr VertheidigungSrebe: Im Sckulchan Aruch stehe ausdrücklich, daß Fleisch, welches für Juden verworfen werde, an Christen verkauft werben solle, „um diese zu ärgern." Ferner werde vorgeschrieben, daß die Lungen von Vieh und Geflügel, welche für Christen bestimmt seien, be spuckt werden sollten. Der Angeklagte führte deS Weiteren ecne Menge Fälle auS den verschiedenen deutschen Slävten an, in denen jüdische Schlächter wegen Verkaufs besudelter und verdorbener Waare zu zum Tbeil recht hohen Strafen verurtbeilt worden, so zum Beispeil der Schlächter Samuel Schiff auS Darmstadt zu zwei Jahren Gefängniß. Gegen derartige Uebelstände aufzutrelen, so schloß der An- geklagte, sei doch gewiß die Aufgabe und Pflicht der Presse, und er erwarte daher nicht nur seine Freisprechung, sondern beantrage außerdem, die Gerichtskosten dem Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens aufzulegen. Nach kurzer Berathung erkannte der Gerichtshof auf Freisprechung deS Angeklagten. Es sei anzunehmen, daß der Leserkreis de- „Deutschen Generalanzeiger-" sich im Wesentlichen auf Ge- sillnungSgenossen de- Angeschuldigten beschränke, und diese würden durch di« in dem Artikel gemachten Mittheilungen nicht beunruhigt. Außerdem könne man Angesichts der er wiesenen Thatiacben die betreffende Warnung nicht für un berechtigt halten. Dem zweiten Anträge de« Angeklagten zu folgen, liege eine begründete Veranlassung nicht vor. (Post.) * Berlin, 26. September. Die königliche Regierung zu Magdeburg bat di« Führung von Eonduitenlisten für Lehrer wieder ins Leben gerufen. Während sie sonst alle ihre Verfügungen auf dem Gebiete de- Schulwesens in dem „Amtlichen Schulblatte" veröffentlicht, hat sie in einer den Krei-schulinspectoren und durch diese den Localschulinspectoren, beziehungsweise Rectoren direct rugegangenen Verfügung vom 2. September d. I. die Aufforderung ergehen lassen, ihr u. A. einen Bericht über „da- amtlich« und außer ¬ amtliche Verhalten der Lehrer", und zwar über ihre „sittliche Haltung im Allgemeinen", über ihre „Fortbildung", über ihr „Berhältniß zu den Vorgesetzten" und über ihre „Stellung zur Gemeinde, besouder« zu den Eltern ihrer Schüler" einzureichen. Jedermann wird, so bemerkt hierzu die „Neue Pad. Zig." eS für vollständig in der Ordnung halte», werm die Behörde aus da- amtliche Verhalten ein aufmerksame- Auge richtet und wenn amtliche Vergehen zu ihrer Kenntniß gebracht werden, wobei dann natürlich auch der Angeklagte dadurch, daß er zu Worte kommt, zu seinem Rechte gelangt. Berichte aber, wie die hier verlangten, die sich oft nur auf allgemeine Urtbeile ohne Anführung be weisender Tbatsacben beschränken, bei denen der Betheiligte niemals erfährt, waS über ihn berichtet worben ist, müßten die Lehrer tief kränken. Durch geheime Eonduitenlisten gerathe der Charakter schwacher Naturen in die schlimmsten Gefahren; Liebedienerei und Kriecherei seien ihre Früchte, und daS Mißtrauen schlage da seine giftigen Wurzeln, wo der Baum des Vertrauens gedeihen sollte. Berlin, 26. September. (Telegramm.) Der Kaiser verweilt bis Anfang October in Rominten, begiebt sich dann nach dem Jagdschloß Hubertusstock und wohnt am 18. October dieses IahreS der Feier an der kort» ^Vestpsiallcs. bei. (Wdrhlt.) (-) Berlin, 26. September. (Telegramm.) Der „Reichs anzeiger" meldet die Verleihung des Schwarzen Adler-LrdenS an den Prinzen Albert vonSachsen und denPrinzen Albert von Belgien. ----- Berlin, 26. September. (Telegramm.) Die „Nordd. Allgem. Ztg." glaubt, eS sei gerathen, das Ergebniß der Untersuchung über den Vorfall in Opalenitza, die nach einer amtlichen Zuschrift an das „Posener Tagebl." Sacke der Gerichtsbehörden ist, abzuwarten, bevor man beschuldigend oder entschuldigend für einen oder den anderen Theil sich engaairt. (Wir boffcn, daß das Nichtengagcmenl ter „Nordd. Allgem. Ztg", obgleich es der Darstellung so vieler Augenzeugen und dem Bedauern sogar eines polnischen Blattes gegenüber höchst seltsam erscheinen muß, nicht vor bedeutend ist für den Gang der angeordneten Untersuchung. Die Red. des „Leipz. Tagebl.".) ---Berlin, 26.September. (Telegramm.) Die„Nordd. Allgem. Ztg" bezeichnet die Meldung als falsch, daß eine Aenderung des Gesetzes über den höheren Verwaltungs dienst nunmehr in Erwägung gezogen und bereits in nächster Zeil beantragt werde, welche namentlich eine bessere volks- wirthschaftliche und staatswissenschaftliche Aus bildung bezwecke. Die „N. A. Z." fügt hinzu, sie habe bereits früher gemeldet, daß commissarische Verhandlungen deS Ministerialressorts über daS Aenverungsbedürfniß schwebten, eine Entschließung sei jedoch noch nicht erfolgt. Die entsprechende Vorlage sei, wenn überhaupt, jedenjalls nicht in der nächsten Zeit zu erwarten. -4- Berlin, 26. September. (Telegramm.) In der heutigen Schlußsitzung des Frauencongresses sprach Frau Cauer auS Berlin allen Betheiligten den Dank für das Interesse an der Frauenbewegung aus; Beschlüsse seien nicht gefaßt worden, weil dieser Congreß in erster Linie dazu be stimmt gewesen sei, Aufklärung über daS Wesen der inter nationalen Frauenbewegung zu schaffen. -4- Berlin, 26. September. (Telegramm.) Gestern Abend wurde in einer öffentlichen Versammlung erklärt, die tztaSarbeiter der Gasanstalt in der Gitschinerstraße und in Schmargendorf würden beute die Arbeit niederlegen, falls oie kürzlich gemaßregelten und entlassenen Genossen der Gasanstalt in der Danzigerstraße nicht wieder eingestellt würden. Man würde solidarisch vorgehen, da Berlin nur für drei Tage Gas habe. Heute haben die BetriebSarbei'*r der V. städtischen Gasanstalt die Arbeit niedergelegt. Es verlautet, der Grund ihrer Unzufriedenheit sei die Eintheilung der Arbeitsschichten. (Wieverholt und ergänzt.) ö. Berlin, 26. September. (Privattelegramm.) Der „Socialist" veröffentlicht die von G- Landauer in der letzten Anarchistenversammlung erwähnten beiden Schriftstücke, welche von den armenischen Tocialistea den Theilnehmern am Londoner internationalen Socialistencongresse übergeben worden sind. Der „Socialist" selbst fügt bei, eS gehe auS den Schriftstücken hervor, daß „die letzten Vorgänge in Armenien und der europäischen Türkei sehr stark unter dem Einflüsse der armenischen revolutio- nairen Socialisten stehen". In dem einen Schriftstück heißt eS: „Unsere Sacke ist die Eure. Im Orient kocht eS: wer lann sagen, ob nicht auch dort das Morgenroth der socialen Umwälzung emporsteigen wird, um sich von da über alle Welt zu verbreiten!" 0. 8. Berlin, 26. September. (Privattelegramm.) vr. PeterS hat der Abtheilung Berlin der Deutschen Colonial gesellschaft mitzetheilt, daß er den Vorsitz eudgiltig nie verlege, da er der Gesellschaft zur Zeit nicht dienen könne. — Im „Volk" ist zu lesen: „Hinsichtlich unseres neuen Wochenblattes „Christlich Social" müssen wir bitten, von einer Berichtigung Notiz zu nehmen. DaS Blatt ist nicht, wie am Kopf steht, unter Nr. 1462a in die Post zeitungsliste eingetragen, sondern eS muß richtig heißen: Nr. 1462d, Nachtrag 14 der Postzeitungsliste. Wir bitten, dies um so mehr zu beachten, da unter 1462a ein andere- ckristlich-socialeS Blatt eingetragen ist, daS aber auf dem Standpunkt derJungen steht. Schon entstandeneIrrthümer werden die Postämter gewiß rückgängig zu macken bereit sein, da daS Versehen nicht von unS, sondern vom Post-Zeitungs- amt verschuldet ist." — Pech! — Nicht sechs, sondern zehn socialdemokratische Arbeitgeber-Beisitzer sind bei den letzten Gewerbe- gerichtSwahlen zu dem einen früheren hinzugekommen. — Ahlwardt will, wie die „Berliner Presse" behauptet, spätestens in der zweiten Hälfte des October- besuchsweise zurückkebren, um sein Mandat niederzulegen, in der Voraussetzung, daß ein bekannter Großgrundbesitzer deS Driesener Kreises, der auf daS ReichSlagsmandat speculire, für die Erlangung der Anwartschaft auf dasselbe 15 000 bezahlt. — Prinz Friedrich Leopold, der, wie wir meldeten, al- Eommandrur der 4. Garde-Jnf.-Brig. einen längeren Urlaub an- getreten hat, befindet sich z. Z. auf Einladung d«S Kaiser- Franz Joses in Maria-Zell zur Jagd. — Auch vr. Fr. Lange erklärt, daß er gegen vr. PeterS die Beleidigungsklage anhängig gemacht habe. * Kiel, 26. September. (Telegramm.) S. M. Schul schiff „Stofck" ist heute über Skagen nach dem Mittel meer abgegangen und wird zunächst Plymouth anlaufen. k. KriedrtchSruh, 26. September. (Privattelegramm. Die Opalenitzer Ortsgruppe deS Vereins zum Schusi deS DeutsckthumS hatte zum Schluß ihrer Sitzung ein Begrüßungstelegramm an den Fürsten Bismarck gesandt. Darauf ist fogende Antwort ergangen: „Ich danke Ihnen für Ihre Mitlheilung und hoffe, daß die Gesinnung, die auS derselben spricht, alle Deutschen Ihrer Landschaft Zu sammenhalten wird, von BiSmarck." 8. Schwerin, 26. September. (Privattelegramm. Der frühere nationalliberale Reichstags-Abgeordnete Bank- director Büsing ist anläßlich deS 25jährigen Jubiläum» der Mecklenburgischen Hypotheken- und Wechselbank zum Geheimen Finanzrath ernannt worden. * Posen, 26. September. Zu dem Erawall in Opalenitza liegt jetzt die von dem Posener Regierungs präsidenten an da- „Pos. Tagebl." gerichtet« Veröffentlichung, die ein Telegramm bereit« signalisirt hat, im Wortlaut vor. Es heißt darin: „Mit Bezug auf die Ausführungen in Nr. 443 deS „Posener Tageblatts" (Morgrnnummer vom 20. d., erste Beilage) über eine Besihwerde des Herrn Erzbischofs bei dem Herrn Oberpräsidrnteo über den Districtscommissarius v. Tarnap rc. ist Folgendes zu be- merken: In Abwesenheit deS Herrn Obrrpräsidentrn, der sich auf einer Dienstreise im Kreise Znin befand, erschien am 15. d. Mts. der Hauscaplan de- Herrn Erzbischofs in des Letzteren Auf trage auf dem Oberpräsidium, und wurde dort mit seiner Be- chwerde an den hiesigen königlichen Regierungspräsidenten als dir zuständige Instanz gewiesen. Der Regierungspräsident st auch diejenige „maßgebende Stelle" gewesen, welche die so- örtige strenge Untersuchung der ganzen Sache angeordnet hat. Eine Anordnung dazu aus Berlin, welche riu dortiges Blatt vermuthet, war weder nöthig, noch ist sie erfolgt. Das Resultat dieser Untersuchung, welche nunmehr den Gerichtsbehörden obliegt, bleibt abzuwarten; wenn aber iu der Presse der Erwartung Aus druck gegeben wird, es würden nunmehr einschneidende Beifügungen getrosten werden, um der Wiederholung solcher Vorfälle wie in Opalenitza nachdrücklich vorzubeugen, so ist daraus hinzuweijen, daß aus Anlaß der Opalenitzaer Vorgänge solche Anordnungen von der höchsten hiesigen Berwaltungsinsianz bereits erlassen worden sind und daß dieselben ebenso scharf jeder etwa stattsinLenden polnisch-nationalen Kundgebung entgegentreten, wir sie der katho lischen Bevölkerung ihr Recht wahren, den religiösen Gefühlen und der Ehrfurcht vor den geistlichen Oberen den angemessenen Ausdruck zu geben." Dazu bemerkt das obengenannte Blatt Folgendes: „DaS Vorgehen der Verwaltungsbehörde wird, wie zu hoffen steht, nunmehr das Unwesen der roth-weißen Demonstrationen und ihrer Verquickung mit Veranstaltungen zu Ehren der kirch lichen Würdenträger an der Wurzel fassen. Ist den Ver- ügungen des Oberpräsidenten somit die vorbehaltlose Zustimmung auf deutscher Seite sicher, fo werden anderer- eits auch alle einsichtigen Polen von ihnen im Hinblick lauf den Opalenitzaer Exceß, die immer demonstrativere Aus gestaltung der Empfangs- und Abschiedsgeleite zu Ehren des Erzbischofs, das Sokol-Wesen, die natwnalen Schulausflüge u. s. w. sich sagen müssen: nostia culpa, nostra ma^ima culpa. Ob die Anordnungen des Herrn Oberpräsidenten nickt auch im Einzelnen bekannt zu geben sind, sei der Erwägung der Regierung empfohlen." * Aachen, 25. September. Die Nachricht, die Firma Tasto in Eupen habe ihre streikenden Weber entlassen und belgische Weber eingestellt, ist laut der „F. Z." in dieser Fassung unrichtig. Richtig ist nur, daß die Firma ihre streikenden Weber entlassen hat. Das Zweistuhlsystem ist im Hauptetablissement der Firma in Verviers nicht eingeführt; ein Versuch, es dort einzuführen, ist an dem Widerstande der belgischen Weber gescheitert. Wie Vas hiesige „Echo" erfährt, war eine hiesige größere Fabrik gesonnen, das System gleichfalls einzuführen, da aber die Weber trotz mehrfacher Verhandlungen sich nicht bereit erklärten, auf den Vorschlag des Fabrikanten einzugehen, hat der Fabrikant einstweilen auf die Einführung des Zweistuhlsystems verzichtet. (Fortsetzung in der 1. Beilage.) Sarg's Kalodont, dies beliebte Zahnputzmittel, wird in einem der Ge jamm tauf läge unserer heutigen Nummer beiliegenden Flugblatte Lein Interesse unserer Leser jpeciell emvfohlen. Bei den Exemplaren der Stadtauflage der vorliegenden Nummer befindet sich eine Extrabeilage von der Firma Geo. Schneider Nachf., Vertreter des Auer-Glühlichrs in Leipzig, Tentralhalle. ES sei auch an dieser Stelle auf diese Extrabeilage hingewiejen. Dargestellt von den Höchster Farbwerken in Höchst. Das Migränin- Höckst ist in den Apotheken aller Länder erhältlich. Oonepl. Sr 4-iIttIekSi-psr L.41V Tentralhalle, Fernfpr. 1998 u. 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