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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189607116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-07
- Tag1896-07-11
- Monat1896-07
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.07.1896
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Bdtstig beeinflußt ward,. Wie die Zahlen der deutschen Uasfuhr «ach Ruh land -eigen, find di« vom Abschluß de« «Mck« Handelsvertrages erwartete« günstigen Rkckvtrkungn «if die Steigeruvg de« deutsche« Export« «ach diesem großen Adsatzgebiete erst iae Berichtsjahre voll zur Geltung ge kommen. Auch der Absatz nach England erfahr eine Zu- «ahme. Bor Allem aber trat in der Ausfuhr nach Nord amerika, nachdem sie seit 1891 ununterbrochen zurückqegangen war, eine beträchtliche Besserung — die Zunahme beträgt argen 1894 über 50 v. H. — ein. Angesichts der deutsch spanischen HeMdelsvertrag-verhandlungen ist eine Mittheilung de« Bern»« deachtenSwerth. Wie dort erwähnt wird, sollen jetzt in Spanien eine große Zahl von Fabriken mit deutschem Kapital und mit deutschen Arbeitern begründet worden sein, in denen die früher aus Deutschland bezogenen Waarei« her gestellt werden. Rußland. Au« Petersburg vom 10. Juli berichtet man: Großjürst Alexis Alexandrowitsch besichtigte heute Vor mittag in Begleitung des Großfürsten Cyrill Wladimirowitsch, de« Gener iladjutanten Vizeadmiral« v. Kremer und des persönlichen Adjutanten die beiden Schulschiffe „Stein" und „Gtosch." Der Großfürst, welcher aus beiden Schiffen mit den üblichen Ehrenbezeugungen empfangen wurde, besichtigte die Schüfe sehr eingehend und erkundigte sich auch mit großem Wohlwollen und sichtlichem Interesse nach der Ausbildung der Kadetten und der Mannfchasten. Zum Schlüsse sprach er sich in anerkennendster Weise über den Zustand der Schffse und die vortresfliche Ausbildung der Besatzung au«. Den Kommandanten drückte der Großfürst seine große Genug- thuung und Freude darüber au«, zwei so stattliche deutsche Kriegsschiffe auf der Petersburger Rhede besichtigen zu können er hoffe, der Aufenthalt werde den Offizieren und den Mann schaften in freundlicher Erinnerung bleiben. Als der Groß fürst, welcher die deutsche Admiral-uniform trug, die Be sichtigung beendet hatte, enterten die Kadetten und die Ma trosen auf und die Musikkapellen spielten die russische National hymne. Der Großsürst stand bei der Vorbeisahrt salutirend in seinem Boote. Dem vom schönsten Wetter begünstigten Schauspiele wohnte am Ufer der Newa eine zahllose, festlich gestimmte Menschenmenge bei. Südafrika. In London eingetroffene Drahtnach richten aus Rhohesia schildern nach der „V. Z." die dortige Lage als überaus kläglich. Oberst Plumer ziehe sich trotz eines angeblich glänzenden Sieges am Sonntag nach Bula wayo zurück. Der Ausstand greife überall um sich, die Lebensmittel seien knapp und theuer; in Fort Salisbury herrsche nicht nur Unzufriedenheit unter den Kolonisten im Lager, sondern auch die Offiziere mißbilligten die Verthei- digungsmethoden ihrer Vorgesetzten. Die Ersatzkolonne aus Bulawayo lasse auf sich warten. Die Matabele zeigen sich kriegSgrübter al« früher; sie werfen sich nicht mehr mit Todesverachtung auf die Moximkanonen, sondern suchen Deckung hinter Hügeln oder im hohen Grase. Der Prophet Mlimo sei nicht todt, sondern befehlige vielmehr eine Krieger schaar. Die Meldung über den Ausstand der Gazas ver eitelte die ursprünglichen Pläne für den Angriff auf Matoppos. Starke Rebellenhaufen durchstreiften die Nachüarstadt von Bulawayo zwischen Mangwe und Jvyati. Allgemein werde geglaubt, zur gründlichen Niederwcrsung des Ausstandes seien mindestens 5000 berittene Truppen erforderlich, sonst dürste er noch Jahre dauern. Oertliches uns Sächsisches. Riesa, 11. Juli 1896. — An dem Fahnenweihfest, das morgen der K. S. Mili tärverein Jäger und Schützen begeht, werden, wie wir hören, gegen 60 Vereine theilnchmen. Das Programm, nach welchem sich die Feier vollzieht, ist bereits mitgetheilt worden, nachge tragen sei aber noch, daß sich der Festzug nach dem Weiheact aus dem Albertplatz nach der Schützenstraße bewegen und dann weiter die Kastanienstraße, den Kaiser Wilhelmplatz, die Wetti ner-, Haupt- und Parkstraße passiren wird, um sich sodann im Park aufzulösen. Zu dem in letzterem stattfindenden Concert hat auch das weitere an der Festlichkeit nicht direct betheiligte Publicum gegen ein billiges Entree Zutritt. Die Vorberei tungen zu dem Feste sind in umfänglicher Weise getroffen wor den und wünschen wir ihm ein Wohlgelingen in allen seinen Theilen, den zahlreichen fremden Gästen sei aber auch an die ser Stelle ein herzliches „Willkommen in unserem Riesa!" entboten. — Herr Reichstagsabgeordneter Lieber veröffentlicht in den Parteiblättern folgende Erklärung: Meinen Wählern gebe ich hierdurch bekannt, daß ich aus der Reichstagssraktion der deutschsocialen Reformpartei ausgetreten bin, da ich deren Stellungnahme zum Bürgerlichen Gesetzbuch nicht thcilte und nach reiflicher Ueberlcgung meiner persönlichen Einsicht folgte. Ich werde mein Mandat auch weiterhin treulich erfüllen, ohne mich einer anderen Fraction anzuschließen, und bleibe im Uebri- grn meiner Ueberzeugung und der bisher von mir vertretenen Sache treu! — Welch' böse Folgen daS Verschlucken von Kirschkernen hoben kann, geht daraus hervor, daß dieser Tage wieder zwei Kinder durch die Eltern in Leipzig dem Krankenhause zugeführt wurden, wo man die Kirschkerne durch operativen Eingriff entfernen mußte. — Gute Nachrichten kommen für die Verehrer eine- gu ten Tropfens aus dem Rhringa«. Der „Rheinische Courier" schreibt: „Wenn die Hoffnungen aus ein gutes Wrinjahr auf einem guten Verlauf der Traubrnblüthe basiren, so findet die Annahm« für ein in jeder Beziehung günstige- Jahr ihre volle Berechtigung. Die Blüthe ist allgemein unter den günstigsten Bedingungen infolge M schönen und warmen Witterung de» Monats Juni verlas«, «n» zwar recht gleichmäßig, was für di« DualM sehr st» vie Waagschale fällt; auch ging sie recht asch vor sich. Nach de« Lußeichuungen «ine» bekannten Be obachters im Rheingau vollzog sich die Blüthe in einer der kürzesten Fristen seit einer Reihe von Jahren und wurde nur von jener de» Jahre» 1889 übertroffen. Eine kurze und gleichmäßige Blüthezeit hat aber insofern einen großen Werth, al» die Beeren dann auch gleichmäßig reisen und ein gleiches Produkt liefern. Diese Bedingung ist nun in diesem Jahre fast überall in Erfüllung gegangen und läßt daher bei fortge setzt günstiger Witterung eine gute Qualität erwarten. DaS laufende Jahr stellt sich gleichfalls bezüglich der Quantität außerordentlich günstig, da nach den Berichten auS allen Wein- . orten die Reben reich und mitunter sehr reich behangen sind, so daß man zum mindesten auf einen vollen Herbst rechnen kann. DaS Jahr 1896 scheint demnach für unsere Wein produktion ein ganz besonders begünstigtes zu werden, da es viel und guten Wei» verspricht." — Die Nachrichten aus Mei ßen lauteten dagegen kürzlich, wie mitgetheilt, wenig günstig. — Gestern Nachmittag verunglückte auf Bahnhof Rö- derau der einige SO Jahre alte Weichenwärter Ernst Schneider aus Meinzschcpa dadurch, daß ihm bei dem Ver suche, während des Rangirens einen ablaufenden Wagen an einen stehenden zu kuppeln, der linke Oberarm von den Puffern der Wagen vollständig zerquetscht wurde. Der Be« dauernswerthe, welcher seit mehr denn 30 Jahren im Eisen- bahndicnst befindlich, sich wegen seiner BeMnenheit, seiner Nüchternheit und Thätigkeit des besten Lobes seiner Vorge setzten erfreut und demnächst in Pension treten wollte, wurd-, nachdem ihm von Herrn I)r. rnscl. Festner ein Nothverbano angelegt worden war, in das Johanniterkrankenhaus Riesa überführt, woselbst die Amputation des verletzten Armes erfolgte. — ES sei nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß morgen Abend gegen 9 Uhr anläßlich des Fahnen wethfesteS des Militär-Vereins „Jäger und Schützen" ein Extraschiff von hier nach Meißen geht und nach Bedarf an allen Sta tionen bis Meißen hält. Gleichzeitig sei aber auch noch da rauf hingewiesen, daß auch Abends gegen ^9 Uhr ein Extra schiff von Meißen nach Riesa fährt und Passagiere aufnimmt. — Die drückende Hitze der letzten Tage hat die Reife des Roggens ungemein gefördert und es hat auf mehreren Fluren der Umgegend bereits das Mähen desselben begonnen. — Mit Eintritt der größeren Hitze werden nun bei sämmtlichen Truppentheilen durch die ärztlichen Organe be lehrende Vorträge gehalten, in welcher Weise bei eintreten den Sympt'men des Hitzschlages helfend ei"zugreisen sei. Bei der Wichtigkeit dieses Gegenstandes für weitere, insbe sondere Arbeiterkreise, erscheint es von Bedeutung, der Frage der ersten Hülseleistung auch in der Presse besondere Beach tung zu schenken. Die äußeren Zeichen bei einer Erkrankung an Hitzschlag und Sonnenstich sind: brennender Durst, große Mattigkeit, Schwindel, schwacher Pulsschlag und geröthete trockene Haut. In solchen Fällen ist die erste Bedingung, daß der Patient an einen möglichst kühlen Platz ruhig hin- gelegt wird. Die Kleider müssen geöffnet und es muß dem Ermatteten Wasser gereicht werden. Nach Anwendung dieser Mittel wird der Anfall sehr bald vorübergehen. Läßt man dieselben jedoch unbeachtet, so tritt leicht der Fall ein, daß der Kranke das Bewußtsein verliert. Der Athem geht dann in schnellstem Tempo, während die Bewegungen des Pulses kaum noch fühlbar sind. Nicht lange, und es beginnen Glieder- und Gesichtszuckungen, und man kann jeden Augenblick darauf gefaßt sein, baß eine Herz- oder Lungenlähmung dem Leben ein Ende macht. Man sei also auf der Hut und wende so rasch wie möglich die oben erwähnten Mittel an, falls kein Arzt zur Stelle ist, den man gegebenenfalls unbedingt zu Rathe ziehen sollte. Ist erst Bewußtlosigkeit erfolgt, welche mit allen möglichen Mitteln hintangehalten werden sollte, so können die schlimmsten Folgen eintreten. — Ertrunken ist bei Aussig in der Elbe am 27. Juni dieses Jahres ein Schiffer aus Wesseln bei Großpriesen, welcher nach einer Bekanntgabe der österreichischen Behörden den Betrag von 1000 Gulden bei sich führte. Diejenigen, welche diese Leiche auffangen resp. angeschwcmmt ausfinden, werden gebeten, der Bezirkshauptmannschaft in Aussig um gehende Benachrichtigung zugehen zu lassen. — In Weimar ist den Forstbeamten die Weisung zu gegangen, strengstens darauf zu achten, daß die Pilzsucher dre Schwämme nicht mir den Wurzeln aushebcn oder abreißcn da hierdurch der Nachwuchs schwer geschädigt wird. Das ist eine Maßregel, die von vielen Pilzsammlern mit Freuden begrüßt werden wird und die werth wäre, allerorts zur Anwendung gebracht zu werden. In der That wird von manchen Leuten beim Sammeln der Pilze recht unver nünftig zu Werke gegangen, so daß in manchen Gegenden die eßbaren Schwämme zur Seltenheit werden, genau so, wie dies mit mancher Pflanze der Fall ist. Wenn und wo aus die hohe Bedeutung der eßbaren Pilze als Nahrungs mittel hingewiesen wi, d, da sollte die Mahnung nicht unter lassen werden, beim Sammeln den wesentlichen Theil des Pilzgehalte«, da« Myzelium oder Pilzlager, zu schonen. * Naundorf b. Großenhain, 8. Juli. Heute hielt der landwirthschaftliche Verein für Naundorf und Umgegend im hiesigen Gasthofe eine Sitzung ab, in welcher Herr Bezirks steuerinspektor Größel, Großenhain, einen hochinteressanten Vor trag über Gründung von Bullenzuchtgenossenschaften hielt, ein gehende Erläuterungen gab, in deren Folge die Gründung einer Zuchtgenoffenschaft noch am selben Abend beantragt und die Gemeindebehörde zur Besorgung deS Weiteren veranlaßt wurde. Dabei fand auch eine Besprechung über den Stand der Land rentenamortisation im Steuerbezirk Großenhain statt, welche in einem demnächst bei der Firma Langer L Winterlich in Riesa erscheinenden und bei derselben zum Preise von nur 60 Pfg. zu beziehenden Schriftchen (später kostet dasselbe 1M.) eingehend behandelt wird. Große«haia, io.Juli. U« die Theilung überfüllter Klaffen hiesiger Realschule wenigstens in de« Hauptfächer« ermöglichen, beschlossen die städtische« Kollemen i« Mai dieses Jahre», Michaeli« 189S eine «eu« provqortsch« Lehr stelle zu begründen. Diese Stelle ist nun vom Sradtrathe de« Kandidaten de« höheren SLtllanttcs, Dr. Zahlender- aus Dressen, übertragen worden. Im Winterhalbjahre wird das Lehrerkollegium der hiesigen Realschule aus den» Direktor, ackr ständigen r issenfchafstichen Oberlehrer«, und Lehrern, zwei nichtständigen wissenschaftlichen Lehrern und einem Fachlehrer bestehen. -f Dresden. Großfürst Sergius Michai'.owstsch von Rußland begabt sich heute Abend mit dem König nach dem Fqchhäuser Revier zur Rehbockjagd. Plauen bei Dresden. Dieser Tage ist hier ein Pferd von einem hohen Felsen abgestürzt, ohne sich dabet zu ver letzen. Beim Heuwcnden auf den in der Nähe de» Hohen stein-Restaurant« gelegenen Wiesen wurde das Pferd scheu, lief mit dem Heuwender nach dem Abhang zu und stürzte in die zwischen dem Hohenstein- und dem an der Bahnstrecke emporsteigenden Felsen befindliche Schlucht (etwa 60 Meter tir«) hinab. Der Heuwender blieb in den dort zahlreichen Hcckearosensträuchern hängen, wodurch ein jähe- Herabstürzen des Thfires verhindert wurde. Das Gesträngt riß jedoch und das Pferd stürzte tiefer, blicb aber wiederum hängen. Sofort eilten Mannschaften der Bienertmühle und der Felsen kellerbrauerei mit Stricken dem gefährdeten Thiers zu Hilfe; es gelang ihnen unter großen Schwierigkeiten, den Leib des Pferde- mit Leinen zu umwmden und so einen weiteren Ab sturz zu verhindern. DaS beabsichtigte Emporzieh u des schweren Thicres war jedoch nicht zu bewerkstelligen, vielmehr mußte es von der immer noch beträchtlichen Höhe hinabgr- lassen werde«. Noch ein Absturz von geringer Höhe und das Thier lag in der Weißer itz, wurde durch das das Wasser gegenüberliegende Ufer gezogen und stärkte sich hier auf die gehabten Schrecken mit dem saftigen Grase. Pirna, 9. Juli. Nach der nunmehr vorliegenden Ab rechnung über den s. Z. ausgeführten Casernenbau an der Rottwerndorfer Straße ergiebr sich ein Gesammtwerth des Casernenareals von 758530 M. Der entstandene Aufwand wurde zum weitaus größten Theile aus Anleihemitteln ge deckt ; nach und nach gelangten aus den Beständen der Stadt kasse, d. h. aus dem Laufenden, aber noch über 54000 M. für die Zwecke des Casernenbaues zur Ausgabe. Inzwischen ftehc man bereits wieder vor der Nothwendigkeit emes neuen Baues für militärische Zwecke. Es soll die herzustellende Batterie-Easerne, betreff; deren man nunmehr zwischen der Stadt und der Militärbehörde zu einer Einigung gelangte, direct neben dem schon bestehenden großen Casernement ihren Platz finden. Plauen i. V. Die Perlfischerei, welche sich in der Hauptsache auf die Elster und deren obere Nebenflüsse bis zur Trieb erstreckt, lieferte nach dem eben erschienenen Han dels- und Gewerbekammer-Vericht Plauen im Jahre 1895 etwas befriedigendere Ergebnisse als im Vorjahre. ES wurden (im Vergleich zum Vorjahre) 21 (5) Helle, 22 (4) halbh:lle und 25 (4) verdorbene, zusammen 68 (13) Perlen gesunden. Sandperlen wurden auch 1895 in den vorer wähnten Gewässern nicht vorgesundcn; wohl aber wurde eine solche von einem Privatmann im Noßwitzcr Mühlgraben entdeckt, was dazu Anlaß geben wird, in der Saison von 1896 die Elster bis zur reußischcn Grenze zu durchsuchen. Annaber g. Wie der „ Sehma-Bote" berichtet, herrscht unter der Einwohnerschaft gerechte Entrüstung, weil dieser Tage bei zwei dortigen Fleischern ausgefüllte Selbstein- schätzungSbogen zur Siaatsernkommensteuer aus dem Jchre 1893 als Makulatur verkauft worden sind. Es ist ander wärts Sitte, daß derartige geheime Schriftstücke nach ei^er gewissen Zeit eingeftampft werden, in Annaberg scheint errre andere Gepflogenheit zu herrschen. Glauchau, 9. Juli. Die Herren Gcheimer Re- gierungSrath Generaldirektor der Sraatseisenbaynen, Hoff mann, Geheimer Finanzrarh von der Planitz, Oderfinanzrath Ledig, Finanzrath Poppe und Betriebsdirektor Homilius sind gestern Abend mit dem Zuge 8 Uhr 30 Mi». hrer ange kommen und im Hotel „Stadt Hamburg" abzestiegen. Heute sind die Herren per Wagen nach Crimmitschau weitergereist. Es dürste nicht ausgeschlossen sein, daß es sich hierbei um eine Besichtigung des Terrains zur elektrischen Verbindungs bahn handelt. — Welche Folgen eine Neckerei haben kann, beweist folgendes Borkommmß: Ein Färbereiarbeiter stieß seinen Mitarbeiter im Spaße, so daß dieser das Gleichgewicht verlor und im Kallen mit dem rechten Arm in ein Farbfaß gerieth, dessen kochender Inhalt ihm nicht unerhebliche Brand wunden zusügte. Markneukirchen. Eine Gutsbesitzersfrau inWohlausen bedeckte eine Schnittwunde am Finger, welche sie sich beim Kartoffelschälen zugezozen, mit Spinnengewebe als blut stillendes Mittel. (l) Als darauf der Finger arg anschwoll und furchtbar schmerzte, nahm sie ärztliche Hilfe in Anspruch. Der Arzt stellte durch dieses unsinnige „Hausmittel" hervor gerufene Blutvergiftung fest und nahm zunächst die Ampu- ration des brandig gewordenen Finger- vor — möglich, daß beim Fortschreiten der Blutvergiftung die Frau der ganzen Hand verlustig geht. — Ein seltene- Hühnchen ist von einer Henne des Schloffermeister» Rubner Hier selbst ausgebrütet worden; dasselbe hat vier Beine, auf der rechten Seite drei und aus der linken ein Bein. Es ist gesund und munter, springt wie ein normales Huhn und wächst üppig. So berichten die Blätter. Olbernhau, 9. Juli. In der Nacht zum Mittwoch entstand iä Hallbach in der Scheune de» Suts-esttzer« Wil helm Flade im Oberdorfe ein Schadenfeuer, da- sowohl die Scheune als auch das Wohnhaus einäscherte. Rur mit Mühe konnte au» dem Wdhnhause Verschiedenes gerettet «erden, «ährend die in der Scheune aufbe«ahrten vorräth« fast sämmtlich verbrannten. Der Besitzer soll, obwohl er versichert hat, bedeutende» Schade« erleiden. Als Ursache de« Feuer» wird Brandstiftung vrrmüthet. Stötteritz, 9. Juli. Am Dienstag gege« Mittag stellte« mehrere Raabe« in der Rühe der Georgisch« Schweinezüchterei Rauchversuch« an. Hierbei möge« sie die
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