glücklich hinsichtlich ihres Benehmens, Kleidung, Parfüms und Schmucks jene Kategorie weiblicher Wesen zu imitieren trachten, die sich der käuflichen Gunst der Männerwelt er freuen. Ob dies seine letzte Ursache in einer allgemeinen sittlichen Dekadenz, ob in der bloßen Gefallsucht, im Sen sationsbedürfnis oder in einer allgemeinen Verseichtung des Geschmackes hat, das ist hier nicht zu untersuchen. Schein bar hängt dies Streben am meisten mit dem Bedürfnis nach Sensationslust zusammen. Sensationslust ist in diesem Falle gleichbedeutend mit auffällig erscheinen wollen. Jeder Groß städter weiß, daß sich gerade die früher erwähnte Kategorie von Frauen durch die ganze besondere Tendenz, auffallend zu erscheinen, auszeichnet. Wir müssen uns mit der Fest stellung der Tatsache begnügen, daß heute diese Tendenz in den breiten Schichten der Frauenwelt Platz gegriffen hat, daher die gegenwärtige Zeit für die Mannequinwerbetätigkeit ganz besonders günstig erscheint. Mannequins müssen, um Manne- , . , . rr 11 J > c X' J quins müssen werbewirksam zu sein, auffallend sein, Sensation erregen. au ff a n eT1< i Diese Eigenschaft ist für die heutige Frauenwelt zum großen sein Teil ein Hauptmotiv, die Mannequins ganz besonders zu studieren und ihr Exterieur einer genauen Prüfung zu unter ziehen. Heute gibt es eine große Menge über Nacht reich gewordener Frauen. Gerade solche werden zu jenen zählen, die in den Mannequins nachahmenswerte Beispiele erblicken. Die ersten Ansätze dieser Werbetätigkeit fußten in der Die geschäftlichen Erfahrung, daß man eine Toilette, ein Klei- sätze” dieses dungsstück vorteilhafter einer präsumtiven Käuferin zeigt, Reklamever- wenn man die Ware nicht leblos am Orte des Verkaufes auf fa,irens den Tisch legt oder an einen Kleiderbügel hängt, sondern in der Weise zeigt, daß man sie in Verbindung mit einem ideal gewachsenen, in gewisser Harmonie mit dem Erzeugnis stehenden, lebenden Körper vorführt. Hiezu verwendet man das Probierfräulein. Das psychologische Moment des Er- Beispiele folges, die dadurch erhöhte Werbewirksamkeit liegt in einer kömmer”™ Erfahrung, die auf anderen Gebieten, insbesondere auf dem ziellen Ge- Gebiete der Technik wie der Landwirtschaft, seit langem be- biefen kannt ist und praktische Anwendung findet. Kauft sich ein Gutsbesitzer ein Paar Pferde, so begnügt er sich nicht damit,