bzw. geschrieene Wort. Der Ausdruck „Marktschreier“ deutet unverkennbar darauf hin. Er hatte teils die Aufmerk samkeit desjenigen zu erregen, bei dem die zum Verkaufe gelangende Ware noch nicht durch Vermittlung seines optischen Apparates einwirken konnte, teils wie erwähnt, die Prüfung der Ware durch dieses Sinnesorgan abzuschwächen oder zu verstärken. Diesem Phänomen begegnen wir auch im modernen kaufmännischen Betriebe am Orte des Verkaufs. Wenngleich hier die Art, in welcher diese Einwirkung erfolgt, sich verfeinerte, wie unsere gesamten modernen Verkehrs mittel im Vergleiche zu den antiken, so ist das Prinzip doch das gleiche geblieben. Betritt heute eine Kundin ein Geschäfts haus, so tut sie dies, entweder um einen bestimmten Gegen stand zu erwerben oder um sich über die Qualität desselben durch Augenschein zu überzeugen, ohne daß bei ihr die Absicht besteht, ihn gleich zu kaufen. Bei primitiven Verkaufsstätten, wie sie uns ein offener Markt oder ein orientalischer Bazar vorstellt, tritt dieser Fall weniger scharf zutage. Hier ereignet es sich häufig, daß durch den Bazar oder über den Markt gegangen werden muß, ohne die eine oder die andere Absicht zu haben. Wie noch heute in kleinen französischen oder italienischen Städten die Apotheke das Kaffeehaus ersetzt, wie dorthin gegangen wird, um die Tagesneuigkeiten zu erfahren, so besucht der Orien tale den Bazar. Wie hier die Abgrenzung, der Wirkungskreis oder die Geschäftssphäre des einzelnen Händlers den Fremden stets ein ungelöstes Rätsel bleiben wird, ein Ge schäft gewissermaßen fließend in das andere übergeht, so wird hier auch der Kaufmann fließend und unmerklich das Wert und Gespräch von einer Tagesneuigkeit allgemeiner oder lokaler Natur auf seine Ware zu lenken wissen. Der Händler wird* Stimmung des es verstehen, durch Vermittlung des gesprochenen Wortes die Käufers Vorlust zum Erwerbe eines Objektes zu erwecken. Hiebei geht er von der von jedermann beobachteten Tatsache aus, daß man leichter mit einem Gutgelaunten ein Handelsgeschäft zum Abschluß bringt, als mit einem Verärgerten. Sein ein zuschlagendes Manöver wird daher vorerst den Zweck ver folgen, durch die Sprache eine für den Kauf günstige Stirn-