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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189811238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18981123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18981123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-11
- Tag1898-11-23
- Monat1898-11
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1898
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Beilage zum „Riesaer Tageblatt". S71. »enck und »» La«,er » »««terlich «» «lesa. - Eik die «»«»«>» vera»t»»rt1«ch« Her«. «ch«td, in Mesa. " - - «. »1. Jahr, «itt»,ch, Zs «»bember 1888, «««». Bom Geldmartte. — Auf dem Gldmartte ist ei« Ereigniß erste« Ringe« eiagettrten! die Rüch^bsnk Hit bekanntlich den W chsel Dis kont auf 6, den Lombard-Zinsfuß auf 7 Prozent erhöht. Die Erhöhung dc« Diskont« ist ein Mittel, um die zu hohen Anforderungen an die Rüchsbank abzuwehrrn, da« richtige vrrhältntß zwischen Roten Umlauf und Baar-Bestand her- zustrllen und vor z» hoh n Spekulationen zu warnen. Je «ehr Geld voo der Bank verlangt wird, desto höher wir» der Dt«kont, desto theurer wird da« Geld. Wenn man be denkt, daß der Satz von 6 Prozent seit dem Bestehen der Rrichsbank erst zwei Mal dagrwesen ist, so wird auch der Lai« begreifen, daß ungewöhnliche Verhältnisse auf dem Geld märkte herrsche«. Den unmittelbaren Anlaß zu« Anziehen der Diskonto- Schraube bot der ReichSbrnk deren letzter Wochen-Au«wet«. Die Reich«bank ist berechtigt, einen steuer freien Rotrn-Umla«f von 293,4 Millionen Mark zu halten. G ebt fie Eber diesen Betrag Noten au«, so muß fie den Ueberschuß versteuern. Am SO September betrug dieser Ueberschuß 276 Millionen Mark; er hatte damit eine nie erreichte Höhe erlangt. Seit dem ist die Ueberschreitung der steuerfreien Summe stehend geworden. Ende Ociobrr betrug der steuerpflichtige Ueber- schuß 155 Millionen, am 7. November 130 Millionen, und «ach dem Au«wei« vom 15 November ergtebt sich zwar eine Verringerung der steuerpflichtigen Noten-Aurgabe um etwa 56 Millionen, gleichwohl ist di« Bank noch immer mit 74V. Millionen in der Steuerpflicht, während sie in der- selben Zeit de« vorigen Jahre« Eber eine steuerfreie Noten-Reserve von Aber 59 Millionen verfiigte. Mit den übrigen «outen liegt da« Verhältnis ähnlich. Der Grund für diese auffallende Erscheinung find die großen Ansprüche au« Handel, Industrie und Emissions- Wesen. Schon vor Monaten hatte die Reich-bank zu er kennen gegeben, daß die an fie gestellten Anforderungen zu einer wettern Steigerung de« Diskont« führen müßten. Diese Mahnung hat keine« Erfolg gehabt. Fast alle Groß- banken haben ihre Altien-Kapitalien erhöht, und die E«ts- sionen von ncuen Papieren wollen kein Ende nehmen. Eine di« zum Jahre 1891 zurückgreifende Statistik sagt, daß seit- dem etwa 7 Milliarden Mark an Emissionen an den deut schen Geldmarkt gekommen stad. Da darf e« einen nicht wundern, daß auf dem «apitalmarkte die flüssigen Mittel allmählich festgelegt find und der Kredit der Reichsbank in so ungewöhnlicher Weise in Anspruch genommen wird. Manche sehe« in diesen Erscheine« auf dem Geldmärkte einen Beweis für den Aufschwung, den unsere Industrie auf fast allen Gebieten genommen hat. Bi« zu einem gewissen Grade ist da« richtig. Anderseits darf aber nicht vergessen werden, daß der Optimismus auch zu groß sein kann. E« läßt sich in der Thal nicht bestreiten, daß manche Werthe in folge der Spekulation weit über ihren LrtragSwerth hinausge- »rieben worden find. In volkswirthschaftlichen Zeitschriften ist schon lange auf diese Thatsache hingewiesen worden. Be- merkenswerth ist ein Artikel des „Deutschen Oekonomisten", der darlegt, daß die industrielle Leistungsfähigkeit Deutschland« einen Aufschwung genommen hat, der der dauernden Brr- brauchrfähigkett bedeutend voraus eilt und die Merkmale einer Kris iS in sich schließt. Sogar Blätter, die sonst da« Interesse der Börse vertreten, halten e» allmählich für angezeizt, ihre warnende Stimme zu erheben. rngesgefchtchte. Datsche» ««ich. Fürst Herbert Bismarck hat der Bonner Studentenschaft auf Anfrage mitgetheilt, daß über de« Tag der Beisetzung vor Neujahr keiue Bestimmuug -«- ttosse« werde« könne. Di« Brrtreterversammluug der deutschen Studentenschaft, die über eine Ehrung de« An denken« de« Fürste« Bismarck brralhm soll, wird am 3. D«- een»ber in Hamburg stattfiudeo. Eine« Telegramm au« Schanghai zufolge hat dort vor gestern die feierliche Enthüllung de« Jltisdenkmal« durch dm» Prinzen Heinrich von Preußen ftattgefundr«. Etae groß« Anzahl deutscher Seesoldat««, Vertreter der englischen, amrri- kanischen, öfterreichisch-ungartschen und italienischen Marine und ein Freiwtlltgeucorp« von Schanghai waren anwesend. Pastor Hackman« hielt eine kurz« Weihered«. Gc».e:aleonsul Vtübel übergab da« Denkmal an de« Vorsitzenden de» Muni- cpalratheS, welcher dankend erwiderte. Hierauf hielt Prinz Heinrich eine Ansprache. Mi« einin» Vorbeimarsch der Truppen schloß die eindrucksvolle Feier. Al« ein Bewet« ftr die Fortschritt« der deutschen Sprache i« R ichsland kann e« angesehen werden, daß 1872 von den 1700 G.meindea de« Lande« noch 480 vom Gebrauch der deutsche« Seschä'tSsprache dispenfirt werden mußten, während jetzt die Zahl der dtspenfilten Gemeinden nur mehr 311 be- tiäzt. Da« französische Sprachgebiet ist in» Unterelsaß von 3 84 Prozent auf 2 Prozent, im Oberelsaß von 3,60 Pro- zent auf kau« 1 Prozent und in Lothringen von 28 82 auf etwa 20 Prozent zmückgegangen. Dem „Hamb. Corr/ wird au« Berlin geschrt.brn: „Bon Wien au« wird der Inhalt einer amtlichen Mitthei lung der deutschen Regierung an die Kurie verbreitet, wonach der Kaiser bet seiner Anwesenheit in Konstantinopel Ab machungen mit dem Sultan, betreff nd den Schutz der beut« scheu Katholiken in der Türkei getroffen habe. Die Nach richt hat keinerlei sachliche Uiterlage. Die Frage de« Schutze« der deutsche« Katholiken im O.ier.t ist rhatsächlich geregelt, wie auch die römische Kurte anerkennt, obgleich diese mit Rück sicht aus die frangöfischrn Ansprüche und auf die Beziehungen zu Frankreich da« traditionell« Prot ctorat de« letztere« nicht bestreitet. Die Beisetzung de« EonsulS H. H. MUer fand-in Bremen unter allgemeiner Betheiligung statt. Der Kaiser war durch den Ehef der Marineftation, Vize-Admiral Karcher, vertreten, der einen prachtvollen Kranz am Grabe niederlegte. Der Kranz de« Prinzen H-inrtch trug auf der Schleife die Inschrift: „Dem treuesten Freunde ter deutschen Seeleute. H inrich, Prinz von Preußen, Ehrenpräsident der dmtschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger." Al« Vertreter dr« Prinzen war Generalconsal Delius zugegen. F rner sandten der Großherzog, sowie der Erbgroßherzog von Oldenburg Kranzspenden. SlaatSsecretär dr« Retchspoftamt« v. Pod- bielskt ließ durch einen Geh. Oberpostrath de« Reichspostamts einen Kranz niederlegen. An der Lösung der großen Aufgabe der inneren Kolc- ntsation in Preußen bethetligt sich auch der Minister de« Innern. Bekanntlich find schon früher von privater Seite lavdwirthschaftlichen Vereinen u. s. w. die verschiedensten Versuche der Umwandlung von Moor- oder sonstige« Unland in kulturellen Zustand in der Eifel unternommen worden. Nachdem e« sich herauSgestellt hat, daß fie erfreuliche Erfolge aufzuweisen haben, hat da» Ministerium dr« Innern nun mehr auf der hohen Veen eine Fläche von etwa 300 Morgen solche« Unlands «morbe« ««d läßt fie dmrch Sttafgefas-e« in Kulturland ««««del«, «rlche« stch »amrmltch zu Vieh weide« eigne», vis Nachfrage nach solche« kulturbar ge machte»» Srländ« ist so lebhaft, daß der Erfolg dieser Maß nah«« de« Minister« de« Inner« zwriftllo« ist «nd ficherltch eine Fortsetzung ia größerem Maßstab« in Alwstcht genom«»« sei« dürste. I« RetchStagühaus« ist am Montag, wie angrkündtgt, unter de« Vorsitz de« Direktor« t« RcichSamte de« Inner« Hopf die Konferenz zur vorberathuug der Krage dl« Ver kehr« mit G-heiwmUteln znlamwrngetreten. D»r Sitzmrg wohnte« «ater anderen bei M-d c nalaff'ffor Dr. Sacht au« de« RetchSglsundhettsamte und Apo:h ker F üblich, welcher «euerding« ia die Medteiaalabtheiluaz dr« preußischen Kult««- «intstertum« berufe« worden ist. Wie bet frühere« tntrraatioualen Aurstrllnngen, an denen d:S Reich o ficiell bethetligt gewesen ist, «erde« die deutschen EisenbahaverwaUuageu auch gelegentlich der Weltausstellung tu Pari« 1900 sowohl für den Hta- al« auch für den Rück transport der deutschen Ausstellungsgüter (Gemälde, schwere Massengüter ,c. rtabegriffen) nur die halbe tarifmäßige Kracht in Anrechnung bringen. Die gleichen TranSportvrr- güusttgunge« find, wie die« auch schon bei der Ehicagoer Ausstellung der Fall gew.sen, den Nachbarländern eingeräumt wo.dra, welche sttr die Beförderung ihrer Ausstellungsgegen stände nach Pari« deutsche Bahnen benutzen. E« dürften hierfür hauptsächlich Rußland, sowie Oesterreich-Ungarn «ad daneben für gewtffe Grbteisrhetle auch die Schweiz in Frage kommen. Oesterreich-Aus««. Wie schon gestern kurz gr- meldet, hat die O.ftcukuoa im ungarische« Abgeordnetenhaus« mit fürchterlichen Lärmauftritten eingesetzt. Um die Ver handlung der auf die Tagesordnung gesetzte« BuHetprovi- soriu««vorlage aberwal« htnau«zuHkben, brachte di« äußerste Linke wieder die Hentzt. Angelegenheit vor. Der Landet»»- thetdtgungsminister F jervarh erhob stch abermals, um da« Andenken Hentzt« zu verthetdigen, «nd leugnete, daß dieser sein Kossuth gegebenes Ehrenwort gebrochen habe. Auf einen Zwischenruf von de«Bäak.n der Apponhi, artet rrw drrte er erregt, daß er voa einer ehrrnräabertschen Partei kcin« Lek tionen über Ehrenwort annehme. Hier brach eia unerhörter Läe« ter Opposition los. Stürmische Rase, wie: „Oester, reichtscher Söldling! Serbe« Schwei: l D>r ist ei« größere« Schwein al« vanffhk" rrur:ea de» Minister zugeschlrudert. Mehr al« ein halbe« Dutzend Mal ward die Sitzung au> gehoben und wieder eröffnet, immer unter ohttnbeiäubendem Lärm. Wiederholt ertönten die stürmische« Rufe: „Er hat die Opposition beleidigt! Er soll abbtttenl Hinzu» mit ihm! Oesterretchtscher Knecht!" Banffy» Leute ihrerseits schreien au« voller Kehle: , Hört den Minister!" Mau tobt, läcwt, stampft mit den Küßen, schlägt mit den Fäusten auf die Pulte, pfeift, singt und q üetscht. Endlich, um Uhr Nacht« erklärte der Präsident au» Rücksicht auf dre vorge schrittene Zeit die Sitzung für geschloffen und b räumte die nächste auf Dienstag Mittag an. Ungeheure« Johlen und Pfeifen antwortete darauf. Einen so stürmischen Verlauf hat die Geschichte dc« ungarischen Parlament« bi«her noch für keine Sitzung v rzeichnet. von keiner Sette will man «achgebea. Die Ruhe auf den Straß:« ist bisher übrigen« noch nicht gestört worden. Am Freitag findet eine Festsitzung dc« österreichische« Abgeordnetenhaus « al« Huldigung anläßlich der Kaisrr-Julnl» feier statt, doch herrscht in den Kreis n der deutschen Abge. Ztr« Slrome des Kevens. Roman von I. v. Noss i. 86 „Ich erinnere mich, daß viele Vogen Papier ans dem Schreibtische lagen, nnd ich habe eine dunkle Vorstellung, Lady Rhodes etwas schreiben, Briefbogen zusammenfal ten und Briefumschläge versiegeln gesehen zu haben." „Die beiden Schriftstücke sind wahrscheinlich verwech selt worden," bemerkte Edda, „aber wenn ein Rhodes das Testament findet, wird es Ihnen sofort zugestellt werden." Am nächsten Morgen wurde e» bekannt, daß Viktor sich entfernt, aber nicht, wohin er sich gewendet hatte. Wieder eilte Torrington mit dieser Nachricht zu Edda. Nugent >var bei ihr und vermochte seine heimliche Freude über das Geschehene kaum zu verbergen. „Was konnte der junge Mensch denn anderes erwar ten?" rief er. „Lady Rhodes hat vollkommen genug für ihn gethan. Ich kann so schlimmes nicht darin finden, daß er sich jetzt selbst ein Fortkommen suchen soll. Auch ande ren jungen Leuten geht eS nicht besser, meinen eigenen Söh nen zum Beispiel!" Edda ging im Zimmer auf und nieder. Sie sah nicht ans Nugent, sondern über ihn hinweg. „Ich wollte ihn zn mir nehmen," sagte sie bewegt. „Wieoerhvlt hatte ich mei ner verstorbenen Freundin gelobt, daß mein HanS seine Heimat sein solle und ich ihre Stelle bei ihm ersetzen würde. Ich bitte Sie, Doktor Tvrringtvn, bemühen Sie sich, den Aufenthalt des Knaben zu entdecken." „Das ist Wahnsinn, Edda," widersetzte sich Nugent. „Könntest Du cs übernehmen, für ihn zu sorgen, ohne Deine nächsten Angehörigen zu schädigen? Und wie sollte ich als Vater dulden, daß ein junger Mann wie dieser, ohne Vermögen, ohne Freunde, ohne Herkommen und ohne Aussichten in so beständigen Verkehr mit meiner Tochter Gerda gebracht würde?" „Er mnß gesunden werden," erklärte Edda mit leiden schaftlicher Heftigkeit. „Jeden Augenblick wird er mir teu rer. London ist ein dornenvoller Ort für einen unerfah renen Fremde», der dort sein Brot verdienen will, und ein höchst gefährlicher für einen freundlosen, jungen Mann, jetzt fast so gefährlich für ihn wie damals, da er als Kind zu der Kinderpächterin gebracht wurde." Nachdem Edda durch diesen Ausbruch ihr Gemüt er- leichtert und die Genugthuung erlangt hatte, ihren ver trauten Feind zusammenzucken und endlich aus dein Zim mer schleichen zu sehen, gewann sie ihre Ruhe wieder und verabredete mit Torrington, daß Viktor unverweilt nach geforscht werden sollte. Viktor rasselte inzwischen in seinem Mietwagen nach der Stadt. Unterdessen hatte er Zeit, über seine Lage nach zudenken. Er hatte fünfzig Pfund in der Tasche. Zunächst wollte er nach einem Gasthof fahren. Er befahl dem Kut scher, ihu in ein solches zu bringen. „In welches?" fragte der Nosselenker. „Ich weiß eigentlich keines, ich bin schon lange nicht in London gewesen." „Wünschen Sie in einem sehr vornehmen abzusteige» ?" „Nein, in einem billigen, aber anständigen." „In der Nähe der Eisenbahnen?" „Nein, in einer ruhige» Gegend. Ich will mich nach Geschäften umsehen." Der Kutscher betrachtete den eleganten Traueranzug seines Fahrgastes und pfiff leise vor sich hin. „Weshalb wollen Sie nicht lieber eine Privatwohnnng nehmen, Herr ? Eine Tante meiner Fran hat ein sehr hübsches Hänschen, in dem sie Zimmer an einzelne anständige Herren vermie- tet. ES liegt in Harestreet, Bethuel Green Dort find Sie . >nicht weit von den Geschäftsstraßen und die Preise sind nicht zu hoch." „Gut, fahren Sie mich zu Ihrer Tante, ich werde mir ihre Zimmer ansehen," sagte Viktor, den eine solche Wohn ung al« der sicherste Weg, sich in der Menge zu verliere», aijzog. Die Wohnung, ein Zimmer nnd ein Schlafkabine» für zehn Schillinge die Woche, war nicht unbehaglich. .Und Herr," riet ihm der Kutscher, „wenn Sie nicht gewöhnt sind, sich selbst zu versorgen, können Sie bei mei ner Tante um billigen Preis beköstigt werden. „Viktor fand diesen Vorschlag vernünftig und berücksichtigte ihn. Den Kutscher entließ er mit dem Auftrag, ihm seine Kof fer ans NhodeS-Hall zn holen, die dem Manne auch am nächsten Morgen, während Doktor Torrington bei Eddo weilte, anstandslos ansgefolgt wurden. So war Viktor zum viertenmal für seineFreunde ver schwunden, die anfs neue angstvoll nach ihm suchten. Des Jünglings Betrübnis galt nicht den Freunden, denn in der Bitterkeit seiner letzten Erfahrungen begann er zu zweifeln, daß ihm welche geblieben waren, seine Sorge und seine Bemühungen richteten sich ausschließlich auf Erlangung einer Anstellung. Zu diesem Zweck durch zog er die Stadt nach allen Himmelsgegenden. Dank sei ner Beharrlichkeit erhielt er endlich die Zusage, in einem Großhandelshause als Korrespondent in fremden Spra chen angenommen zu werden, wenn er gute Empfehlun gen beibringen könne. Bon wem sollte er sich diese verschaffen? Erhalte zwar erklärt, das Geforderte bcibringen zn wvllen, aber mit der Abneigung gegen die Eruenernng früherer Be kanntschaften kämpfend, ging er verstimmt nach Hanse, als sein Ange zufällig einen» Blatt der „Times" begegnete, das in großgedruckten Lettern folgende Zeilen enthielt: „Viktor D. R. wird dringend gebeten, bei Dr. Tvreing- ton Rechtsanwalt rc. rc, vorznsprechen." „Ah," jubelte Viktor, „das Testament ist doch gemn- den!" Und mit beflügelten Schritten eilte er dem Bureau de» Rechtsanwalts zu. Während er sich durch das »ienmhl der Straßen drängte, baute er heitere Lustschlösser, matte er sich eine glückliche Znknnst aus Er wollte des Advo katen Rat über die Anlegung seine» Kapitals erbitten und einen Lebenslauf wählen,der ihn» gestattete, Angela nach zuspüren Er war gewiß, sie früher oder später zn finden. Nach einiger Zeit würde er fie heiraten, und sie beide und die Gräfin Vicenza würden ein gemeinsame«, glück i hrs ' Leben führen. V4.13
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