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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.02.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189902163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-02
- Tag1899-02-16
- Monat1899-02
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.02.1899
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«iß d« Sttwick-l«- dieser Schsien abnmrttn will. — Aus HM vo» GtadMrordueteucollegtt« a» d« Stadttat- M GWAteßnug M-egM« Sesnch de« Stadttuufikcorp« E «M der d« GtadvMfikeorpr durch Milttärmufik »acht« Ew>«rre«z hat dar Madtrat- dsichloffe», « akzu. khn«t, da« Wunsche de« Mufikeorp«, Mtlttärueufik zu var» bieten, zu eutspreche», da Milttärconeert «tt darauffolgendE »all tm Jnterrffe d«S Pudltkum« liege, daß ab« vo» öffeut- Ucheu Ballmufikeu, welche durch Milttärmufik gespielt «erd»», »» den Wirt-«» atu« besondere Gebühr vou LS Mark ent« richtet werd« fall. Stebenleho. Die Fachschule fßr Schuhmacher beab sichtigt, im EEL« S bi« 4 Machen dauernde Metstercurs« »inzmstchte». Die Mristercurse bezweck« rtu« umstrratltig« Werkstättenbetrieb, wobei fie die verwendbaren Arbeit«- «aschinen kennen lernen. Sstehrt werde« neben practische« Arbeiten auch Buchsührung, Talcularion, Correspondenz, Ma- terialkunde, Kußanatomie «tt Eypsabgüffen u. f. w. An mehreren Abende« werden auch Vorträge ßber Rohstoff-, Productiv-, Magazin- und Credit-Genossenschaften gehalten. Ueberhaupt soll« die theilaehmenden Meister die in den Larsen erworbenen Kenntnisse praktisch verw«then lernen. Diejenige» Meister, die sich baldigst melken, haben Unter- stttzung zu gewärtigen, da für dieselben bet« Königlichen Ministerium darum nachgesucht wird. Dresden, iS. Februar. Lin entsetzlicher Kindetmord ist in unserer Stadt vrrtibt worden. In einem Keller auf d« hiesigen Keldherrnstraße wurde am Montag früh von dem Besitzer de» Haus« unter eine« Kehrichthaufen »in neu geboren« Kind gesunden. Da« durch herbeigeholte Polizei beamte -rrauSgehobeue Neugeborene hatte am Kopfe Ver letzungen, aber lebte noch. E« wurde einer Hebamme übrr- -««. Am Ab«d desselben Tages verstarb das Kind. Die Muner desselben ist eine 25 Jahre alte Arbeiterin au« Schlesien. Sie wurde in da« Sradtkrankeuhau« gebracht. Die Königlich« Staatsanwaltschaft hat die Untersuchung ein geleitet. Dresden, iS. Februar. Die allen Düppelstür- mer von i84S wird nach de« „P. A.' Se. Majestät der König Albert am iS. April empfangen und die hochdemsrlb« -«-«dachte Huldigung von denselben entgegen»»-««. Bor einigen Tagen wurde, das Programm fßr di selbe entworfen. Zur Theilnahm« haben sich bi» jetzt 748 Festtheilnehmer ge meldet, ebenso 200 derjenigen Kämpfer, di« in den Maitagen Dresden« 184S kämpften. Jedrnfall« wird die Senrraldt- rektion der sächsischen StaatSetsrnbahnen die nach Dresden eilenden Veteranen auf einfache Fahrkarte« reisen lasten. Hierdurch wßrde einem großen Thrile der 1849er es erst möglich, der Jubelfeier betzuwohnen. Anmeldungen für Er langung und Gewährung von Kreiqnartieren rc. find an den Vorsitzende« der Vereinigung, Herr« August Venus, Winter- gartenstraß, 72, zu richten, woselbst auch nähere Auskunft ertheilt wrrd. 8 Chemnitz. Den versuch, nach „berßhmtenMustern' auSzuvrechen, machte in einer städtische» Gesängnißztlle in Lichtenstein. E. ein 12 jähriger Knabe, welcher einer BrfferuagSanstatt ßberwirs« wers« soll. Die Kleider, die derselbe durch das Zellrnfenster zuvor befördert hatte, wur den am nächsten Morgen gefunden; der Bursche selbst aber konnie durch die erreichte Oeffnung in der Thür sich nicht hindurchzwäogen. Er wird infolge seine« Freiheitsdrang« besonders scharf bewacht. W gen versuchren Straßenraubes, verßbt an einem Ge schäftsmann, welcher sich in Zwickau aufhielt, wurden ein Fleischer au« Einsiedel bet Chemnitz und «in auswär tiger Fabrikarbeiter der Zwickauer Staatsanwaltschaft über- wies«. Die Attentäter, die dem ort-unkundigen Reisenden d« Weg zeigen sollte«, überfiele« jenen an einer einsamen Stelle, wurden aber durch auf das Hilferufen d« Ange griffenen Herbettilende Leut« vertrieben und tags darauf poli zeilich ermittelt. ; Annaberg. Das schreckliche Brandunglßck in Frohnau, de« vier Menschenleben zum Opfer gefallen find, erregt all gemeines Mitleid. Der Vater scheint beim R-ttung-werke «tt seiner Frau dem Ausgang zugeeilt und auf der brenne«, den Trepp- durchgebrochen zu sein. Sich gegenseitig schein bar umkUwmernd, wurden die beiden Leichen al« unförmige Fletschmassen aufgfeunden. Da da» kleine '/«jährige Mäd chen unweit der Stelle lag, au welcher man ote E'tern auf gefunden hat, so herrscht die Annahme, daß Vater oder Matter den jüngsten Sprößling im Arme getragen hat. Der dreijährige Knabe wurde auf der entgegengesetzten Seite gefunden. S.tn Leichnam scheint erst mit der niedergehenden Deck« ins Erdgeschoß gefallen zu sei". Wie da« F?u r ent standen ist, darüber hnrschen rorläafiz nur Vrrmuthungen. Man glaubt, daß rin Nachtläwpchen die Ursache zu d m Brande gegeben hat. Von drn sechs so unverhrfft zu Waisen gewordenen Kindern bedürfen vier noch recht sehr der Auf- ficht und Pfl g». Ein Mädchen wird zu Oster» mit confirmirt. Zschopau, IS Februar. Zu der Aufnabm.prüfung am hiesigen König!. Seminar für die kommende Ostern neu -« bildenden zwei sechsten Klaffen hatten sich 87 Knabe» ge meldet; 83 war« erschiene«, die in drei Abtheiluogrn ge prüft wurden. S2 Prüflinge wurden in da« Kgl. Seminar ausgenommen uud 16 wurden in Folge Raummangel« an deren Semtva en zugewiesen. Schwarzenberg. Der SS Jahre alte Brettschneider Kravß -«»Nh m der hiesigen Brrttschneidewühle mit dem Kopse zwischen da« »och in» Gauge befindliche Stirnrad und den Drehling, wobei ihm der Kopf vollständig zermalmt wurde. Der verunglückt« hinterläßt eine Krau, die bereit« schon seit »/. Jahr schwer krank darniederlirgt, «ad 6 uner zogene Kinder. Auerbach, 14. Februar. Wahrscheinlich infolge de« in Sachsen hn,sch«dea Lehrermangel« ist in diese« Jahre der Andrang zu den Lthrerseminarrn ein außerordentlich starker. Bet de« hiesig« Königlich« Seminar bab« sich SV junge Lcute zum Eintritt gemeldet. Diese Zahl wurde bisher «och nie erreicht. Da jedoch nur »0 Ausnahme finde» könne», muß die Mehrzahl Perückgemies« Mrd«. Meern««. Die Geldmacheret hat der von -ter ge- bßrligr ehemalig« Sttzdent der Chemie Jasfinger betrieb«, indem er Doppelkron« adzog, d. -. auf chemisch«» »eg« «Mderwrtthtg «acht» «nd dann wieder au«gab. Da« Haupt- versahr« geg« I. nncht« aber eingestellt »erden, da «an drnselb« als «nz»rech«»,Sfßht- erklärte. Ebersbach, 14. Februar. Hier hatte sich eia isjähr. Spullrägrr vor ca. zwei Woche» «in« Schiefer in de» Finger gestoß«, der gering« verletz«»- aber »etter kein« Beacht»«- -«schenkt, bis vor et» paar Tage» die Hand plötz lich «schwoll. ES vmrde» drei Aerzte hiuzugezogen, welche Blutvergiftung conftattrtrn, aber nicht mehr i« Stande waren, d« juu-r» Ma»» zu retten; derselb« ist am So»»- tag seine» Leide» erlege«. Man uiwmt a«, daß die Spulen, «tt denen er zu thun hatte, gifthaltige Farben augesogeu hatte». Planen i. B. Eine an Landfriedens-««- grenzende Ausschreitung fand in der Nacht zu« Sonntag im neu« Stadttheile Haselbrunn statt. Acht junge Burschen griffen «inen Schutzmann, der fie vorher znr Ruhr ermahnt hatte, thätlich an und bewarfen ihn mit Straßrakoth. Der Schutz mann «ar genöthigt, da« Settengewrhr zu ziehen und ver letzte «inen der Excedenten am Auge. Leipzig. Ja Behritzsch ereignete sich ein bedauer licher Uaglück«fall, indem die 4 jährige Landwirth«tochter Else Reißmann von eine« Knecht« auf den Göpel der Dresch maschine gesetzt wurde und während de« Gange« mit de« linken Fuße am gehende» Werke hängen blieb. De« br- klagrnswerthen Kind« wurde da« Beta bi« über da« Knie völlig hrrauSgeriffen. Da« ganze Bein mußte amputirt werden. Was köuueer die Lobte«? I« der am 27. v. Me«. abgehallenen Januar-Sitzung de« Berliner Verein« für Erdkunde sprach SanitätSrath Dr. Max Bartel« über gewisse abergläubische Vorstellungen, die sich an di« verstorbenen knüpfen. Der Tobte ist in der Vorstellung de« Volke« — und zwar wiederholt sich da« wohl bei allen Völkern — keine«wrg« nur «och rin willen loser, völlig unbelebter Gegenstand, de« Alle« versagt ist, wa« den Lebenden zukommt, vielmehr weiß da« Volk Mancherlei zu berichte», wa« durchau« da« Gebühren de« Lebenden wiederspirgelt. E« ist eben de« auf der kindlichen Stufe der Kultur Stehenden unfaßbar, daß der Angehörig« oder der Freund, der noch ebeu alle Zeichen de« Leben« er kenne» ließ, nun plötzlich ohne alle LebenSäußeruogen sei« soll, wie etwa der Hauklotz de« Hause« oder die steinerne Tcürschwelle. Noch tm Sterbezimmer also beobachtet man diese« und jene«, wa« für da« G-gentheil angesehen wird. Da« zufriedene G-fichl de« Tobten gilt in Mecklenburg al« Zeichen dafür, daß thm bald Jemand Nachfolgen und ihm da unten tm Grabe Gesellschaft leisten wird, da« ängstliche al« Zeichen der Unjuftttd.nhett darüber, daß er noch lange auf G. feilsche ft warten muß. Em offenblribende« Auge deuten die griechischen Orthodoxen in Voluten uud der Herzegowina dahin, daß er einen ihm lieb Gewesenen nicht noch einmal gesehen hat. Die Südslaweo dagegen meinen, er blicke sich nach Dem um, der ihm zunächst im Tode folgen soll. Je nachdem da« linke oder rechte Auge offen bleibt, hat da« wieder seine besondere Bedeutung, und zwar in verschiedenen Gegenden auch eine verschiedene. Sodann werden dem Ent schlafenen noch allerhand Brdüifniffe an Speise und Trank zugeschrieben. Jo Ostpreußen stellt man ihm eine Tasse Kaffe« hin und läßt bet« Begräbnißmahle einen Platz für ihn offen. Die alten Westpreußen luden sogar in aller Förmlichkeit ihre verstorbenen zum Todtenmahle ein und warfen die für fie bestimmten Speise» unter den Tisch, wie fie auch Serränke zu selbigem Zwecke auf den Boden -offen. Mancherorten sollen auch Speisen mit in den Sarg gegeben werden. Im Vogtland- legt man dem Tobten Regenschirm und Gummischuhe znr Seite, in Bosnien den Kindern Schul hefte und Schiefertafel. Daß entsprechende Sitten uralt find, lehren unser» vorgeschichtlichen Sammlungen, die den größten Theil ihrer Schätze derartigen Grabbeigaben verdanken. Der Tobte bedarf eben aller wögliten Dinge im Todtenreiche. Deihalb gab man ihm Weiber, Sklaven und Rosse mit, in Skandinavien seia Wikinger schiff. So erhält er heute noch in Hinterpowmern sein Gesangbuch in den Sarg, damit er fingen, und ein Fischernetz, damit er sich «tt dem Ausknüpfeu der Moschen die Zeit vertreiben kann. Der Tobte besitzt auch Wahrnehmungsfähigkeit; er hört, was über ihn grsprochrn wird; er kann Krankheiten mir in'« Grab nehmen, weshalb m»n an vielen Orten mit seiner Hand leidende Körpertheile bestreicht oder ihm Stückchen der erkrankten Theile in drn Sarg legt. Wmn bei den Masuren der Tokttnzräber das Grab ver läßt, so wandelt der Tobte neben ihm her. Der Todten- gräder redet dann folgendermaßen zu ihm: „Hobe ich Dein Bett gut gemacht? Wenn ich e« Dir nicht gut gemacht habe, so werde ich's bester mach'N." Daraus erst geht der Tobte beruhigt in sein Grab. Ueberhaupt sieht e« im Volksglauben mit der Grabesruhe seltsam au». Schon bei der Aufbahrung, der Beerdigung wüsten allerlei Maßregeln getroffen mrrden, um zu verhindern, daß er wieder ausstehe. Alle» das nützt oft nicht«. Bet dr« Mc seren stellt man ihm eine Zeit laug einen Stuhl mit einem Handtuche in« Sterbezimmer, damit ? er sich setzen, ausweinen und sich die Thränen trocknen kann. Nach einem solchen Besuche kehrt er dann nicht wieder. Daß Lodte nicht ruhen können, die eine Sünde, einen Kummer oder «in Seheimntß «tt ins Grab genommen haben, ist be- kannt, und «» knüpfe» sich zahllose Erzählungen hieran. Di« wandrrstund« der Tobten ist die Stunde von 12 Uhr mitternachts bi« 1 Uhr; dann kehren fie in« Grab zurück. Wird aber eine« solchen unheimlichen Wanderer da« Hrmd entrissen, so kann er nicht zurück, und viele schauerliche Sagen lausen um über dir Rache, die von also Beraubten an de« geübt wird, der ihnen ihr Eigrnthum «ah«. Der Talmud enthält «ine Erzählung vom Rabbi Jehuda, der da« Ge spräch zwei« Nacht« erwachten verstorbenen Mädchen auf dem Kirchhofe vüauschtt »nd daraus Rutz«« sär die Bestell««- settus AckeM zog. Daß D«, der sch» Haud ge»» die eigen« Muter «HM, Ä Hand aus de« Grabe wächst, ist ein verbreiteter Glaub«. Eine Kra» st» J»g»lftadt halt« eine« lmgeratheneu Sohu, der sie thätlich c-ngrtsf. Da fie hiergege» »sicht riuschrttt, so strafte Gott selbst de» S Kuder, indem er th» t» der Vläthe seiner Jahr« hinweg,affte. Rach einige» Lage» «uchs die Hand des Todtrn aus dem Grab«. Obrigkeit und Geistliche beftttumtta «nn etamßthtg, daß di« Mutter, di« «nterlaffr« hatte, dies« Hand bet Lebzeiten zu züchtigen, au de« Todt«« «och die Strafe vollziehe«, solle. Sie mußte di« Hand «tt Ruthen schlagen, bis fie blatrte, worauf fie sich schnell tu da« Grab zurückzoz. Um die Geisterstadt halten di« Tobten Gottesdienst in der Kirche, und wehe de«, der dabei unter fie gerät-; mehrere tote, refsaute Sagen beschäftig«« sich «U diesen Verhältnissen. Selbst bei uns deutet die Redensart: Möge ihm die Eide leicht sein, darauf hin, daß man den Leichnam nicht sür un empfindlich, hält. (Dr. Jomn) Vermischtes» Daß der Kaiser als Gehalttempsäager in den Ge- schäftsbücheru des ersten Garderegimeut« zu Fuß und des Regiment« der Garde« du Corps geführt wird, ist eine auf altprrußischen Traditionen beruhende Thatsache, die wenig bekannt sein dürfte. Während wir heutzutage die Generale drn einzelnen Corps, Divisionen, Brigaden vorgesetzt finden, waren sie in den alten preußischen Raugltften al- Ches« der Regimenter verzeichnet. Chef eine« Regiment« zu werden, bedeutete damals aber keine besondere Ehrung, sondern nur eine Besörderung wir jede andere. Gleich dem Cowwandeur, den übrigen Srabsosfilieren und den Lapitän« oder Ritt» meistern war auch dem Rrgtwrntschef eine Compagnie (ES- cadron) zugethetlt, die für gewöhnlich zwar von einem Stabs- capitäa oder Stabsrittmeifttr geführt wurde, deren gesamwte Einnahmen aber ihm zur Versagung standen. Bei den beiden genannten Regimentern hat sich nun dies« alte Sitte erhalten. Der jeweilige König von Preußen ist als Chef beider Regi menter gleichzeitig auch Chef der Leibcompagnie und der Lribschwadron uud bezieht dafür da« volle Gehalt eine« Haupt mann« und Rittmeisters. Selbstverständlich fließen dt,i« Be- träge den Truppen wieder zu, die fie sür ihre wohUhätigin Einrichtungen ver wenden. Biel Unglück auf einmal. Au« Luxemburg wird geschrieben: Bon einem tragischen Geschick wurde ktn Ehepaar au« Rümeltngea, welche« vor eisigen Jahren au» Amerika mit getäuschten Hoffnungen zurückgekeh t war, ereilt. D»r Brüser de« Manne«, welcher in der neuen Welt geblieben war, schrieb vor etwa Mouat«frtst, <s sei ihm endlich ge- luugen, in einer Fabrik sehr lohnende Beschäftigung zu finden, e« sei noch «ine gute Stelle offen, und der Bruder solle so fort mit Weib und Kiud zarückkommen. Die Familie hatte nicht« Eiligere« zu thun, al« eine Hafenstadt zu erreichen und abzudampfen. Al« sie jedoch in der Fabrik anlaugte war der Bruder gerade bet einer Maschine verunglückt va.d lag noch todt «tt zerfetzten Gliedern im Magazin. Dre Schwägerin erschrak beim Anblicke der Leiche d:rart, daß sie sich sofort ins Bett legen mußte «nd schon nach zwei Tagcn starb, den Mann mit drei kleine» Kindern himerlassenv. Wissenschaftliches. BvmRauchen. Der Leipziger Arzt Dr. Paul Möb'uS hat sich in einer Vorlesung tbrr die vielen irrlhümlichcn und widerspruchsvollen Meinung-» bezüglich der Wirkung«:« de« Tabakgenuffe« ausgesprochen. Nach seiner Erklä uvg ist die häufig aufrretende Anficht, daß da» Rauchrn die gleichen oder ähnlichen Folgen zeitige wie der Astoholi-wu«, rö lig unbe gründet. Weder Gedächrnißschwäch: noch eine B cinnächngunz der UrtheilSkrakt könne daran« entgehen, ebenso«.niz die be kannte, bei Alkoholikern vorkommrnde Augenrrübung. Im Vereine mit AlkoholiSmu« könne wohl der Tabakgenuß zu dessen schädlichen Wirkungen beitragen. Der einzige Rach- thett beim Rauchen s-.i allerting« d>r Nikolinzenuß und das daraus entstehende sogenannte Tabakherz. Die« knlst.hr aber nur dann, wenn zu starke C garren, zu denen Habana- und Birginta«Cigarren zu zählen find, im U-berwaß genossen werden. Hingegen kann man s ch» bi« sieben mittelstarke Cigarren täglich ohne nachthestige Folgen rauchen. Den größten Schaden verursache« Cigaretten, nicht nur wrtl sie täglich massenhaft verkohlt werden, sondern irSbtsondere wegen dc« Einziehens de« Rauches. Diisr üble Grwoynhctt sei di größte SSeiahr sür die Entstehung de- Tabakh-rzmo, und in viele« Fällen kommt hierzu noch ein chronischer Rachkkka« tarrh Im Allgemeinen aber, whaupret Professor Möbius, übe da« Tabakrauchen eine beruhigende Wirkung au» und habe manchen förderlichen Einfluß auf die Thän gleit de» Or- gantSmu». Kruste Schlitzte, «r Selcgrmse. Riesa, 16. Februar 18SS. s- Berlin. Die „Daily Mail" meldet au« Hong kong: Prinz und Prinzessin Heinrich von Preußen fuhren an Bord der „Deutschland" nordwärt« und treffen mit der „Gr- fioa" bei Amvh zusammen. -s Hamburg. Nach dem Berichte dr« Kapitän« vom Dampfer „Pretoria", der, wir bereit« gemeldet, in Folge eine« Schaden« am Steuer nach Plymouth zurückkehrrn wußte, ist an Bord Alle« wohl ; unter den Passagieren ist kein Ur fall vorgekommen. Das Schiff hat sich unter schwierigen Verhältnissen vorzüglich bewährt. Da di« Reparatur des Schiffe« einige Zeit in Anspruch nehmen wird, werden die Passagiere mit der am Sonnabend, den 18. Febr. von hier abgehenden „Pennsylvania" nach New-Iork weiter besördert werden. 8 Lille. Die Skandale «egen der Ermordung de» j Knaben«, nehmen gewaltige Dimensionen an. S Brüder find s verdächtigt, an der Mordthat betheiltgt zu sein, 18 andere find «ach Bklgten geflüchtet.
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