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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.07.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19010706026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1901070602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1901070602
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
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4874 anderen Wunsche« ist ihm versagt geblieben. Bei seiner Selbstlosigkeit und seiner Liebe zum Reiche hat er ganz zweifellos den Wunsch gehegt, e« möge nach seinem Scheiden au« dem politischen Leben Biele« anders und BirleS besser werden und seinem Nachfolger möge eS gelingen, gleich gesinnte Staatssekretäre und Ministercollegen stetig auf der Bahn zu einem klar erkannten Ziele zu leiten. Gehört hat er seitdem von Zielen, Stetigkeit und Einheitlichkeit gar viel; gesehen hat er, von Anlaufen ab gesehen, nur wenig. Seitdem Graf Bülow den »Gegen kanzler* Miquel loSgeworden, wird noch volltönender als vorher von einem „einheitlichen Ministerium Bülow" ge sprochen; daß dieses aber in der Thal einheitlicher sei, als daS Ministerium Hohenlohe, hat der nunmehr zur ewigen Ruhe eingegangeue Staatsmann an Thatsachen zu erfahren keine Gelegenheit gehabt. Wir bedauern dies um seinetwillen und um unsertwillen, schöpfen aber auch die Hoffnung daraus, daß die Geschichte dem Entschlafenen noch gerechter werden wird, als die Mitwelt es gewesen Die „Freisinnige Ztg. * des Herrn Eugen Richter erklärt, sich nicht an den Erörterungen betheiligcn zu wollen, die unter Anknüpfung an den Zusammenbruch der Leipziger Bank mit gesetzgeberischen Maßnahmen zur Verhütung solcher Vorkommnisse sich beschäftigen. Dagegen versagt es sich die „Freis. Ztg." nicht, den Leipziger Vorgang gegen die Regie rungsvorlage, betreffend den Bau einer Eisenbahn von Tar- eS-Lalaam nach Mrogoro, indirect auszuspielen. Und zwar bekämpft daS Organ des Abg. Richter in der Regierungsvorlage die Bestimmung, die im Gegensätze zu dem geltenden Actienrechte die neue Gesellschaft zur Ausgabe von Hundertmark-Antheilen (auf den Inhaber) ermächtigt. Nach dem geltenden Actien rechte müssen Actien auf Inhaber einen Nennwerth von min destens 1000 haben. Die Abweichung von diesem Stand- punct in der ostafrikanischen Eisenbahnvorlage bekämpft die „Freis. Ztg." aus Rücksicht auf den kleinen Capitalisten, der Unternehmungen in Ostafrika nicht beurtheilen könne. Daß nach der Regierungsvorlage das Reich eine 3procentige Ver zinsung und die Einlösung der Actien zum Course von 120 garantirt, erwähnt die „Freis. Ztg." ganz neben bei! Und trotz dieser, das Risico des kleinen Capitalisten im Grunde genommen aufhebenden Reichsgarantie erhebt die „Freis. Ztg." nach dem Grundsätze „principiw obsta" Wider spruch mit der Begründung: „Wenn einmal derart für exotische Werthe ein geringerer Minimalbetrag der Actien zugelassen ist, so wird man bald solches auch verlangen und gewähren für Unternehmungen anderer Art." — Daß dergleichen verlangt wird, ist möglich; aber die Zustimmung des Reichstages sowohl als des Bundesrathes darf als ausgeschlossen gelten. Die Besorgniß der „Freis. Ztg." um die Interessen des kleinen Capitalisten ist also gegenstandslos. Die Methode vollends, im vorliegenden Falle den Grundsatz „privoipiis odsta" an zuwenden, erscheint als gänzlich verfehlt. Hätten die ver bündeten Regierungen gegenüber dem Anträge auf Einführung der zweijährigen militärischen Dienstzeit die gleiche Methode angewandt, so würden wir heute die zweijährige Dienstzeit nicht haben. Denn auch die verbündeten Regierungen konnten nach der Logik der „Freis. Ztg." sagen: „Wenn einmal eine verkürzte Dienstzeit zugelassen ist, so wird man eine noch kürzere Dienstzeit verlangen und gewähren müssen." — Wo bei solchen Deductionen der Liberalismus stecken soll, vermögen wir nicht zu entdecken. Zur österreichischen Los von Rom-Bewegung wird uns geschrieben: Die Klerikalen haben von jeher die staatliche Macht für ihre Zwecke nutzbar zu machen gesucht. Wie nachträglich bekannt wird, ist es ihnen auch gelungen, unter dem Eindrücke des Schlagwortes: „Los von Rom ist Los von Oesterreich" die Kaiserreise zum Kampfmittel gegen die Ucbertrittsbewegung zu machen. Für eine oberhalb der evangelischen Kirche in Krammel zu erbauende römische Kirche hat der Kaiser 60 000 Kronen gespendet. Der Pfarrer von Modlan, der zwei Ueber- getretene zur alleinseligmachenden Kirche zurückgeführt hat, ist besonders empfangen worden. Während sonst die Reihenfolge bei den Empfängen war: oberste Beamte, römische Geistliche, evangelische Geistliche, Adel u. s. w., ist diesmal die evangelische Geistlichkeit weit zurückgeschoben worden. Im Interesse der Dynastie ist es nur zu beklagen, daß durch Vorspiegelung falscher Thatsachen der greise Herrscher zu Maßnahmen ver anlaßt worden ist, die von einem großen Theile des Volkes als unbillig empfunden werden und entfremdend wirken. — Das klerikale „Volk" in Leitmerih hatte geschrieben, der Ziegelei arbeiter Kühnel in Weschen sei von den Protestanten für seinen Uebertritt bezahlt worden, und als er wieder römisch wurde, habe man ihm das Geld wieder abverlangt. Er hat nun zu Protokoll gegeben, daß ihm für seinen Uebertritt zur evange lischen Kirche nichts bezahlt worden sei und daß bei seinem Rück tritt zur römischen Kirche die Evangelischen nichts von ihm ver langt hätten. Dagegen habe ihm Pater Pieschel für seinen Rücktritt einen Gulden gegeben. Wer kauft also Seelen? Deutsches Reich. * Leipzig, 6. Juli. Für die Neubesetzung der Richter- stelle beim Reichsgerichte, die durch Penstoairung deS ReichsgerichtSratheS Schulte am kommenden 1. October frei wird,, hat Preußen im Bundesrathe das VorschlagSrechl. Berlin, 5. Juli. Ueber die Umlagepflicht der Aerzte für die Aerztekammern hat der preußische CultuSminister folgende Verordnung ergehen lassen: „Die Frage, ob die eine ärztliche Thätigkeit nicht aus übenden approbirten Aerzte gleichwohl verpflichtet sind, zu den von den Aerztekammern ausgeschriebenen Umlagen beizutragen, ist zu bejahen. Stoch 8 49 Absatz 1 deS Gesetze« vom 25. November 1899, betreffend die ärztlichen Ehren gerichte u. s. w. (G.-S. S. 565), ist jede Aerztekammer befugt, von den wahlberechtigten Aerzten des Kammerbezirks einen von ihr sestzusetzenden jährlichen Beitrag zur Deckung ihre- KostenbedarsS zu erheben. Wahlberechtigt sind nach 8 4 der Verordnung, betreffend die Einrichtung einer ärztlichen Standesvertretung vom 25. Mat 1887 (G.-S. S. 169) in der Fassung der Verordnung vom 23. Januar l899 (G.-S. S. 17) alle im Bezirke der Aerztekammer wohnhaften approbirten Aerzte, welche Angehörige des deutschen Reiches sind und sich im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte befinden, mit alleiniger Ausnahme der Militär« und Marineärzte und der Militär- und Marineärzte des Bcurlaubtenstandes für die Dauer ihrer Einziehung zur Dienstleistung. Die Wählbarkeit und damit zusammenhängend die Beitragspflicht ist hiernach unabhängig von dem Umstande, ob der zur Aerztekammer gehörige approbirte Arzt seine ärztliche Kunst thatsächlich ausübt oder nicht. Es ist ferner in dem Gesetze vom 25. November 1899 keine Bestimmung enthalten, nach welcher etwa die Beitragspflicht aus das, aus der Ausübung der ärztlichen Kunst entspringende Einkommen beschränkt wäre. Ebensowenig sind endlich die aus den Beiträgen zu bestreitenden Ausgaben aus solche beschränkt, welche ausschließlich den practicirenden Aerzten zu Gute kommen; es sollen im Gegentheil die Einnahmen der Easse nach 8 50 Nr. 4 deS ermähnten Gesetzes zur Bestreitung der von der Aerztekammer beschlossenen Aufwendungen für An gelegenheiten des ärztlichen Standes dienen, und zwar, wie die Motive ergeben, insbesondere zu Unterstüvungs- und Pensionscassen für Aerzte und ibrc Hinterbliebenen." Eine Berzichtleistung auf die ärztliche Approbation mit der Wirkung der Befreiung von der Umlagepflicht hält der CultuSminister demgemäß für rechtlich unzulässig. * Berlin, 5. Juli. Zum Gumbinner Mordproceß nimmt die „Nordd. Allg. Ztg." eine Zuschrift von juristischer Seite auf, von der man also vorauSsetzen darf, daß sie den officiösen Anschauungen entspricht. Sie lautet in ihrem wesentlichen Theile: Hickel ist nicht sreigesprochen worden wegen erwiesener Unschuld, sondern wegen unzureichenden Beweises. Von dem auf ihm lastenden Verdachte der Mitthäterschast an dem Morde ist Hickel nicht sreigesprochen worden; der Verdacht besteht daher bei der gesetzlichen Zulässigkeit einer nochmaligen Verhandlung der Sache in der Berufungsinstanz thatsächlich wie processual unverändert sort. Die Entscheidung darüber, ob die Vetdachtsgründe genügten, um gegen Hickel von Neuem die Untersuchungshaft zu verhänge», stand dem Gerichtsherrn zu (8 175 M. St. G. O.). Zulässig ist die Unter- suchungshaft gemäß 8 176 a. a. O., wenn ein Verbrechen vor liegt, oder der Beschuldigte der Flucht verdächtig ist, oder die Aufrechterhaltung der militärischen Disciplin dies erfordert oder aus Thatsachen zu schließen ist, daß der Beschuldigte seine Freiheit zur Verdunkelung der Wahrheit mißbrauchen werde. Es fehlte hiernach nicht an einem Grunde zur Verhängung der Untersuchungshaft gegen Hickel nach seiner Freisprechung. Wenn bei Anwendung der 88 175, 176 a. a. O. seitens der zuständigen Commandostellen Formfehler vorgekommen sind, so ist dies bei der kurzen Zeit der Geltung der Militär-Strafgerichtsordnung er klärlich und entschuldbar. Ist Hickel unschuldig, so mag er sich über die Fortdauer der Untersuchungshaft damit trösten, daß er gelitten hat im Dienste der strafenden Gerechtigkeit. Zu einer Hetze nach bekannte» Mustern ist kein Anlaß gegeben. Es ist eine etwas komische Sache, wenn St. Bureau- kratius über Formalitäten spöttelt; die „N. A. Z." geht darin so weit, ironisch zu variiren: Hunt tornurlia, poroat munäiw! Im Uebrigen ist es klar, daß die alten VerdachtSgrünbe, auch wenn sie fortbestehen sollten, zur Wiederverhaftunz oder Fortsetzung der Hast nicht berechtigten, sondern daß neue Gründe dazu nöthig waren. Der billige Schlußtrost ist so human, daß er die Auffassung mancher Stellen über die Auf gaben der Justiz, im Besonderen der Militärjustiz, in ganz eigenartigem Lichte zeigt. — Die „Post" schreibt: Ein Depeschenwechsel zwischen Kaiser Wilhelm und dem König von England soll augenblicklich, wie verschiedene Blätter melden, stattfinden und die Transvaalangelegenheit be handeln. Diese Nachricht trägt indeß den Stempel einer Com bination, wie sie zur Sommerszeit in» Kraut zu schießen pflegen, auf der Stirn. — Die Einstellung de» Prinzen Eitel Fried, rich in das 1. Garde-Regiment z. F. erfolgt neueren Mit» theilungen zufolge schon am 7. Juli, dem Tage, an dem der Prinz sein 18. Lebensjahr vollendet. Der fünfjährige Aufent halt in Plön wird vorher durch Ablegung der Abiturienten prüfung abgeschlossen. Da e« üblich ist, daß die Prinzen de» königlichen Hause» außerdem noch da» OfficierSexamen ablegen, so wird sich der Prinz, neben seinen dienstlichen Obliegenheiten, auch mit den Vorbereitungen zu diesem Examen zu beschäftigen haben. Ob hierzu in Potsdam ein besonderer Cursus ein gerichtet wird, ist noch nicht bekannt. — Der Oberpräsident von Brandenburg hat zu dem Streite der Berliner Krankenkassen und Apo thekenbesitzer insofern Stellung genommen, als er den Berliner Magistrat zur Rückäußerung darüber ersucht hat, ob der Magistrat bereits jenem gespannten Verhältniß seine Auf merksamkeit zugewandt hat. Wie das „Berl. Tagebl." hört, be absichtigt der Magistrat nicht, sich in den Streit einzumischen. — Der zum Oberpräsidenten von Ostpreußen auSersehene jetzige Regierungspräsident in Köln, Frhr. von Richthofen, steht, wie di« „Post" mittheilt, seiner politischen Gesinnung nach der freiconservativen Partei nahe. — Von verschiedenen Seiten wird gemeldet, daß gestern zahl reiche Schalterbeamten den Reisenden, die 45tägige Rück fahrkarten forderten, erklärten, sie hätten amtlich noch keine Kenntniß von dem Erlasse des Ministers und könnten der artige Karten nicht verabfolgen. — Die marokkanische Gesandtschaft ist heute Abend hier eingetroffen. — Ueber die Regelung der Grenzfragen in Togo berichtet die „Schles. Ztg.": Die Verhandlungen mit England über die geplante endgiltige Abgrenzung des Togo gebietes, sowohl nach dem neutralen Bezirke von Salaga, als an der Küste, sind dem Vernehmen nach soweit zum Abschlüsse gebracht, daß nur noch eine Antwort aus London abgewartet wird, um dann zur Ernennung der Commission zu schreiten, welche die örtlichen Feststellungen an den streitigen Punkten treffen soll. Wie verlautet, werden die dazu ausersehenen Personen aus dem dortigen Bestände der Beamten und Officiere entnommen. In erster Linie kommt dabei der Graf von Zech in Frage, der sich seit 1895 im Togo-Schutzgebiete befindet und seit Jahren Leiter der Station Keta-Kratschi am Volta ist. Nach allen Richtungen hin hat er eingehende wissenschaftliche Studien im Schutzgebiete gemacht und das Land weit durch forscht, namentlich sind seine Sammlungen aus Faunau und Flora Togos, die er hierher gesandt hat, umfangreich und von großem Werthe. An berufener Stelle nimmt man an, daß die gemischte Commission bereits im September ihre Arbeiten auf nehmen wird. — Ueber da« Grüßen der Kriegervereine beim Ab reiten der Fronten durch den Kaiser wird in der neuesten Nummer der „Parole", des amtlichen Organs der Krieger vereine, eine Bekanntmachung des Vorsitzenden des Preu ßischen KricgerverbandeS, Generals der Infanterie z. D. v. Spitz veröffentlicht, in der es heißt: „Seine Majestät der Kaiser und König, der Allerhöchste Pro tektor des Preußischen Landes-Kriegerverbandes, haben dem unter- zeichneten Vorsitzenden mittheilen zu lassen geruht. Laß Allerhöchst« demselben beim Abreiten der Fronten der Kriegervereine die Ver schiedenartigkeit deS Grüßens ausgefallen sei. Die einen schwenken die Kopfbedeckung, die anderen behalten sie auf, nehmen eine gerade Haltung an und legen die Hände an die Hosennaht, die dritten nehmen einfach bei strammer Haltung die Kopfbedeckung ab. Seine Majestät wünschen Einheitlichkeit im Grüßen der Kriegervereine und zwar dahin, daß die Kopfbedeckung abge- nommen wird." — Zum Falkdenkmal wird jetzt ein neuer Vorschlag gemacht. Während man sich im Westen bemüht, die Lehrer schaft für die Errichtung eines Denkmals in Hamm zu be stimmen, wird neuerdings Schreiber hau im Riesengebirge als geeigneter Ort dafür genannt. Die „Schles. Schulztg." tritt zu Gunsten dieses Gedankens mit folgenden Ausführungen über die OrtSfrage ein: „Berlin als Sitz des Denkmals scheint uns ausgeschlossen, dort soll es nicht verwaist stehen; auch dürste kaum soviel Zu sammenkommen, daß ein schlichtes Denkmal dort irgendwie an einen beachteten Platz sich wagen könnte, abgesehen ganz von den politischen Bedenken. Immerhin könnte ein einfaches Denkmal einem öffentlichen Platz in Hamm zur Zierde gereichen; aber wie selten werden auswärtige Lehrer in größerer Zahl in diese Stadt kommen, um das Denkmal deS Gefeierten sehen zu können? Errichten wir unserm Falk ein Denkmal, so soll es mitten unter uns stehen, d. h. an einem Ort, wo alljährlich eine fortwährend wechselnde Lehrerschaar vorüberzieht. Und ein solcher Ort ist Schreiberhau, wo daS Monument vor dem Lehrerheim errichtet werden müßte." Sollte dieser Vorschlag zur Ausführung kommen, so dürften bei manchen Leuten Zweifel darüber entstehen, ob mit dem Falkdenkmal eine Ehrung Falk« oder der Denkmals stifter beabsichtigt sei. — Zwei neue Lehrerseminare solle» demnächst in Ostpreußen zur Beseitigung de« Lehrermangel« begründet werden. Da« Provinzialschulcollegium in Königsberg will dabei in erster Linie Lttthauen und Masuren berücksichtigen. — Der Ober-Hosmeister der Kaiserin, Freiherr von Mirbach, ist heute vom Urlaub zurückgekrhrt. — Der hiesige russisch« Botschafter Graf von der Osten- Sack en hat Berlin mit Urlaub verlassen. Während seiner Ab- Wesenheit sungirt der BotschastSrath von Boulatzell al« ioteri- mistischer Geschäftsträger. — Der ncuernannte Gesandte Persien« am hiesigen Hofe Mahmoud Khan Kadjar Ehtrcham eS Saltourh, welcher mit Gefolge und seinem ersten Legatioussekretär und Gesandtschaft-- rath HovhannSS Khan von Teheran kommend hier eingetroffen ist, Hot sofort sein Amt al- außerordentlicher Gesandter unv bevoll mächtigter Minister übernommen. Der von hier abberufene Gesandte Mirza Reza Khan, der hier etwa 15 Jahre al« solcher fungirte, tritt vor seiner Rückkehr nach Persien einen mehrmonatigen Urlaub an. Der Kaiser hat dem Scheidenden den Rothen Adlerorden erster Classe mit Brillanten verliehen. Dem neuen Gesandten geht der Rus eines außerordentlich gewandten Diplomaten voraus. * Hamburg, 5. Juli. Als Schlosser arbeiten die technischen Hochschüler aus Hannover, die von Hamburg stammen, beim gegenwärtigen Streik der Kupferschmiede in Hamburg. Als seiner Zeit, so schreibt man der „Rhein.-Westf. Ztg.", die Socialdemokraten beim großen Hafenarbeiterstreit versuchten, das Herz Hamburgs zum Stillstand zu bringen, da stellte sich den Rhedern eine größere Schaar Hamburger Patriciersöhne zur Verfügung; sie über nahmen die Dienste der Schauerleute. Jetzt bei dem schon Wochen währenden Streik der Kupferschmiede haben sich die Ham burger technischen Hochschüler zur Verfügung gestellt. Vorläufig wollen sie während der Ferienzeit die Arbeit der Kupferschmiede übernehmen. Die socialdemokratischen Agitatoren haben natür lich versucht, die „streikbrechenden Akademiker" zur Heimkehr zu bewegen; sie haben ihnen in einem Restaurant Artikel des social demokratischen „Hamburger Echos" u. s. w. vorgelesen. Die Akademiker haben sich in liebenswürdiger Weise für diese Extra vorlesung bedankt und sind dann wieder flott ans Werk gegangen. Natürlich schäumt die socialdemokratische Presse vor Wuth über „diese als Capitalsretter auftretenden Bourgeoissöhnchen". * Oldenburg, 5. Juli. Das Schulschiff des deutschen Schulschiffvereins „Großherzogin Elisabeth", welches der Kieler Woche beiwohnte, wurde auf der Travemünder Rbede vom Kaiser besichtigt. Der Kaiser richtete der „Rh.-W. Ztg." zufolge bei dieser Gelegenheit andenGroß- berzog von Oldenburg, den Protector deS deutschen Schulschiffvereins, folgendes Telegramm: « „Das Schulschiff „Großherzogin Elisabeth", welches ich zu meiner Freude hier besichtigen konnte, hat mir in allen seinen ge räumigen Einrichtungen ebenso gut gefallen, wie der junge Nach- wuchs, der einen frischen und sauberen Eindruck machte. Indem ich mich freue, Dir dies mitzutheilen, wünsche ich dem von Dir ins Leben gerufenen Institut gleichzeitig den erhofften Erfolg." Travemünde, 2. Juli 1901. Wilhelm. * Braunschweig, 5. Juli. Seitdem die Polizeibehörden in verschärfter Weise gegen die Ausführung von Mensuren vorgehen, mehrt sich auch die Zahl der wegen Zweikampfes zu Festungshaft Verurtheilten. Da aber im hiesigen Kreis- gefängniß zur Zeit immer nur drei zu Festungshaft Verurtheilte untergebracht werden können und neuerdings das verhängte Strafmaß an elf Uebertretern zwischen 1 und 3^ Monaten schwankte, so würde über ein Jahr vergehen, ehe die letzten dieser Elf ihre Strafe antreten könnten. Üm diesem Uebelstande abzuhelfen, ist jetzt ein Project ausgearbeitet worden, wonach vor dem Kreisgefängniß an der Rennelbergstraße ein B au auf geführt werden soll, der die zu Festungshaft Verurtheilten auf nehmen soll. Sobald die erforderliche Genehmigung ertheilt sein wird, soll mit dem Bau begonnen werden. * Pose», 5. Juli. Hier bestehen zur Zeit rächsekhaft« postalische Zustände. Mit den: 1. Juli fehlen hier nämlich die bei beim Hauptpostamte Posen 1 abonnirten Blätter, deutsche wie polnische, fast vollständig. Alle die Zeitungsbezieher, welche schon von Mitte Juni ab rechtzeitig die Zeitungen fürs neu« Quarta! bestellt haben, erhalten diese abonnirten Zeitungen meist gar nicht. Hat beispielsweise eine Zeitungsredaction, ein Annoncenbureau oder ein Kaffeehaltsbesitzer 40—50 verschiedene Zeitungen abonnirt, so bekommt er jetzt vielleicht nur 10—12 geliefert. Viele große Berliner, Danziger, Breslauer und Kölnische Blätter, die rechtzeitig im Juni bestellt waren, fehlen seit dem 1. Juli vollständig. Es hat schon vor den Zeitungs schaltern höchst unliebsame Auftritte gegeben. Polnische Zeitungen aus der Provinz, aus Westpreußen, Schlesien u. s. w. sind seit dem 1. Juli überhaupt nicht geliefert worden. Der geschäftliche Schaden, der durch diese Störung Kaffeehausbesitzern, Annoncen- bureoux und dem inserirendon Publicum erwächst, ist ganz un geheuer. v. An« Thüringen, 5. Juli. Die 3000 Mitglieder zählende Ortskran kencasse in Schmalkalden hatte im letzten Jahre die Alleinlieferuug aller Medikamente der Mohrenapotheke dort übertragen. Auf der letzten General versammlung hatten die Besitzer der beiden anderen Apotheken Vertrauensseligkeit de» Knaben nur künstlich hin und wieder durch nachdenkliche männliche Vorsicht zurückgedrängt wird. Sowie ihn Fräulein Kurzmüller allein mit ihm ließ, begann er den Angriff. „ES freut mich, Herr Petritz, Sie gewissermaßen al» Collegen begrüßen zu können." „Wieso, Herr Born?" entgegnete dieser mit möglichst männ licher Würde. „Na, na, lieber Freund', antwortete Born mit einem leichten Lächeln humoristischer Ueberlegenheit, „wenn wir unter unS sind, brauchen wir uns doch keine Komödie vorzuspielen. Nach außen ist e» natürlich Ihre Pflicht, strengste Verschwiegenheit zu beobachten über Alles, was Sie nun von unserer gcmein- schaftlichcn Freundin erfahren. Sehen Sie, ich bin ihr ältester, erprobtester Freund, und es freut mich, daß sie nun auch einem so trefflichen jungen Mann, wie Ihnen, ihr Vertrauen geschenkt hat. Ich hoffe bestimmt, sie hat damit keinen Fehlgriff gethan, Leider ist sie ja, wenn sie ihr Inneres einmal aufschließt, etwas freigebig mit ihrem Vertrauen. Aber Sie sind sicher kein Un würdiger. Sie werden di« Schwäche unserer Freundin nicht mißbrauchen und nicht auS der Schule schwatzen. Ich darf mich also auf Ihre Verschwiegenheit in allen Angelegenheiten des Fraulein Kurzmüller verlassen. Nicht wahr?" " Treuherzig hielt er dem kleinen Petritz die Hand hin, in die dieser mit geschmeicheltem Selbstgefühl einschlug. Die freundlichen Worte des Herrn Kanzlervorstehers, der sowohl durch seine berufliche Stellung, wie durch seine Bevorzugung am gemeinsamen MittagStisch bisher thurmhoch über dem unbe deutenden Handlungsgehilfen gestanden hatte, ehrten ihn ungemein. Immerhin hielt er es für sein« Pflicht, auch sein« eigene Würde etwas herauSzukehren. Er rückte seinen Kneifer zurecht, strich sich die hellblonde Mähne aus der Stirn und sagte, indem er sich bemühte, die Worte recht nachlässig au» dem Munde fallen zu lassen: „Ich bin kein Kind, Herr Dorn, und weiß, waS Schweigen ist. Der Rest von Mißtrauen, der in Ihren freundlichen Worten gleichwohl gegen mich verborgen lag, ist eigentlich be leidigend für mich. Aber ich halte das Ihrer Besorgniß um Fraulein Kurzmüller zu Gute und nehme es Ihnen daher nicht Übel." Herr Petritz war in seinem Gemüthe sehr zufrieden mit »ieser schonen Rede, und auch Herrn Born hatten seine Worte «hr gefallen. Denn sie zeigten ihm, daß er den jungen, halb, ertigen Mann richtig taxirt zu haben schien. Er fuhr daher ort, da» warme Eisen zu schmieden, und antwortete mit Herz, sicher, freundlicher Stimme: „DaS war eine Entgegnung, lieber Herr Petritz, wie ich sie schöner und männlicher nicht hätte erwarten können. Nein, wahrhaftig, Sie verdienen kein Mißtrauen, und ich bin nun gänzlich ohne Sorge für unsere Freundin. Aber wir müssen uns unbedingt näher kennen lernen, und ich hätte auch noch so Manches m ihrem Interesse mit Ihnen zu besprechen. Wie päre es, wenn Sie heute Abend ein Glas Grog bei mir tränken? Der Frühling ist noch nicht so heiß, daß Einem des Abends ein warmes Getränk lästig wäre. Um acht Uhr schließt Ihre Buch handlung . . ." „Ja, aber ich habe mich dann bereits anderweit verabredet", unterbrach ihn Petritz und schien zu zögern, ihm einen Namen zu nennen. „Aha!" dachte Born, verbarg aber seine Ueberraschung und antwortete auf gut Glück, indem er bei jedem Wort den Ge sichtsausdruck seines Gegenübers prüfte, um sich von der Richtig keit seiner Dermuthung zu überzeugen: „Ich weiß. — Sie sind heute Abend in Anspruch genommen. — Fräulein Kurzmüller — hat Sie beauftragt, ihr die Bücher der Speiseanstalt in Ordnung zu bringen." Jetzt hatte er es ausgesprochen und merkte wohl, daß er mit seiner zunächst nur vorsichtig tastenden Rede das Richtige getroffen hatte. Keck nutzte er nun die Gewißheit der glücklich errat henen Wahrheit aus und fuhr mit frecher Sicherheit fort: „Sie brauchen nicht zu erstaunen, daß ich darum weiß. Gegen mich hat Fräulein Kurzmüller erstens überhaupt kein Grheim- niß, und -weitens bin ich es ja, der Sie ihr für diesen Freund schaftsdienst vorgeschlagen hat. Ursprünglich hatte sie mich darum ersucht. Ich hätte die Kleinigkeit ja auch ebenso gut selbst machen können. Aber ich habe ihr gesagt: „Hier, Fräulein Kurzmüller, haben Sie einmal Gelegenheit, den jungen Herrn Petritz auf die Probe zu stellen Wenn er Ihnen da» geschickt und verschwiegen in Ordnung bringt, dann ist er Ihre» Der- trauens und Ihrer Freundschaft für immer würdig." Na, und an Geschick und Verschwiegenheit werden Sie e» ja nicht fehlen lassen. ^Hat sie Ihnen übrigen» davon gesprochen, daß sie mich um meine Meinung über Sie gefragt hat?" „Mit keiner Silbe." „Sieh, sieh! Unsere lieb« Freundin schämt sich also bereit» ihres Mißtrauen» gegen Sie. Da» muß sie auch. Aber schonen Sie ihr Zartgefühl und lassen Sie sie jetzt nichts davon merken, daß ich Sie von ihren Zweifeln unterrichtet habe. ES konnte Ihnen in ihrer Achtung vielleicht wieder schaden! Thun Eie nur heute Abend Ihre Schuldigkeit recht gewissenhaft. Immer- hin wiro Sie die Ordnung der Bücher bei Ihrer Gewandtheit nur ein bi« zwei Stunden in Anspruch nehmen. Auch dürfen Eie schon an sich krine»fall» länger, al» bi» zebn Uhr bei ihr bleiben. Denn Sie müssen daraus bedacht sein, die Ehre unserer Freundin nicht bloß zu stellen." Der kleine Petritz fühlte sein« Brust von Hochgefühlen ge schwellt, daß er in so jungen Jahren schon im Stande sein sollte, den Ruf einer Dam', wie Fräulein Kurzmüller, zu gefährden, und näselte mit der Miene eines Weltmannes: „Natürlich, natürlich! Spätestens um zehn Uhr drücke ich mich." „Na also-, fuhr Born fort. „Um zehn Uhr fängt doch für Männer, wie wir es sind, der Abend erst an. Vor zehn Uhr hatte ich überhaupt nicht auf Sie gerechnet, wenn ich Sie für den Abend aufforderte. Ich erwarte Sie also heute Abend in meiner Wohnung, Hammerstraße 18, 3 Treppen, bei Frau Wieseling. Bis dahin leben Sie wohl. Ich muß jetzt an mein« Arbeit, und Sie werden im Geschäft auch nicht länger entbehr lich sein." Herr Born empfahl sich und ließ den jungen Mann in sehr geschmeichelter Stimmung zurück. Bald wich diese jedoch einer e.was ruhigeren Ueberlegung. In seinem natürlichen Gefühl erwachte ein Mißtrauen gegen die Ucberrumpelung, mit der ihm die ehrenvolle Freundschaft Born's so plötzlich bescheert worden war, und er dachte daran, Fräulein Kurzmüller um Rath zu fragen, wie er sich bei diesem etwas auffälligen Entgegen kommen Born's verhalten, und ob er seiner Einladung Folge leisten solle. Sogleich aber empörte sich sein männliches Selbstbewußtsein gegen diesen Gedanken, sich dem Rath« und Urtheil eine» Werkes zu unterwerfen. Er beschloß, den neuen Freund heute Abend muthig aufzusuchen und den au» dieser Freundschaft etwa entstehenden Gefahren klug zu begegnen. Fräulein Kurzmüller hatte ihm übrigen» ihre Unter schlagungen von Caffengeldern nicht gestanden, sondern nur die fehlenden Eintragungen ihrer Bücher beklagt. Er hatte daher seine Aufgabe, dir Bucher stimmend zu machen, ohne allzu große Gewissensbisse rasch besorgt. Ihm fehlte vollkommen da» Be wußtsein, eine Diebin durch Betrug zu unterstützen, sondern er hatte nur die Meinung, ihre Nachlässigkeit durch einen aller dings nicht erlaubten Schwindel wieder gut zu machen. Nach g«thaner Arbeit suchte er in angenehm erwartungsvoller Erregung Herrn Born auf. Dieser empfing ihn mit ein«m wohlwollenden Druck der Rechten, während er ihm mit der Linken jovial auf die Schulter klopfte, forderte ihn auf, Platz zu nehmen, ließ sich aber in der Vollendung de» Grog», den er mit genauer Abmessung der Theile au» Rothwein, Rum und Thee bereitete, nicht stören. Ein wenig Eitronensaft fügt« er dem bereit» gesüßten Getränk noch zu, dann bot er nach noch maligem sorgfältigen Kosten dem Gaste ein gefüllte» Glaß und lehnte sich nun behaglich zum Zechen und Plaudern neLen ihm in da» Sopha zurück. Nach einer halben Stund« möglichst harmlosen Schwatzen», da» er mit einigen Scherzen würzte, wie er sie bei seinem reichen Verkehr in Nachtkneipen und Singspielhallen aufgelesen hatte, g ng er endlich auf den von Anbeginn an im Auge gehabten Zweck los. „Das weiß der Teufel", rief er, indem er daS leere Glas auf den Tisch fetzte, „nicht einmal beim Trinken werde ich die Sorge los, daß unser Fräulein Kurzmüller vielleicht doch eine rechte Dummheit macht." „Mit der Buchführung?" entgegnete Petritz mit stolzem Lächeln. „Nein, nein! Da seien Sie nur außer Sorge. Ich habe die Eintragungen so elegant geschoben, daß kein Mensch etwas merkt, und wenn er zehnfach vereideter Bücherrevisor wäre." „Ach was", fuhr Born mit sorgenschwerem Antlitz fort. „Um die Buchführung ist mir nicht bange. Diese Angelegenheit wußte ich gut aufgehoben, sowie sie in Ihren Händen war. Aber das Versteck, in dem sie den Brief verborgen hat, macht mir Sorgen. Ich fürchte, es ist nicht sicher genug." „Da» war auch meine Meinung." „So? Hm. Da bin ich neugierig, ob wir unsere Meinung auf dieselbe Weise begründen. WaS haben Sie an dem Ver steck auszusetzen? Sie hat e» Ihnen wohl vorhin gezeigt?" Petritz hatte dem Grog schon wacker zugesprochen, war aber durch seinen Einfluß doch noch nicht so unaufmerksam geworden, wie Born vermuthete. So entging ihm jetzt ein lauernder Blick seine» Wirthe» nicht. Sein schon Mittags gefaßte» Mißkauen wurde wieder rege, und unabweisbar kam ihm der Verdacht, Born wisse von dem Versteck vielleicht gar nicht» und wolle ihn authorchen. Er beschloß daher, auf seiner Hut zu sein, konnte e» sich aber immerhin in der gehobenen Stimmung, in der er sich bereit» befand, nicht versagen, ein wenig mit seinem Wissen zu prahlen und den schlauen Born scheinbar absichtslos ein wenig zu necken. „Ja", entgegnete er kurz, „Fräulein Kurzmüller hat e» mir in der Thal gezeigt." „Hm. Ja. So, so! Und Sie finden de« Ort nicht heimlich genug gewählt?" „Im Gegentheil", antwortet« Petritz jetzt in sonderbar lehr haftem, fast wie auswendig gelerntem Tonfall, „ich finde ihn zu heimlich gewählt. Gerade die heimlichen Stellen Verden doch bei einer polizeilichen Durchsuchung zuerst und am ge nauesten geprüft. Wa» bietet denn da» ausgehöhlte Bein ihre« Spinde» für Sicherheit? Gar keine. Jeder Criminalcommiffar läßt doch sofort bei sämmtlichen Möbeln nachsuchen, ob die Beine au»gebohrt find und. da» Schriftstück etwa darin ent halten ist." (Fortsetzung folgt.)
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