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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19030119014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1903011901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1903011901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-01
- Tag1903-01-19
- Monat1903-01
- Jahr1903
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m der Hc Pellen ab zweimalig 8.7». land u. O di, übrig «edi r MfrodH L Lösche; - 3» L Earl Du S« bat am < ReichSsch Wortung der Untei geliefert. Zolltarif beim G ein Zuj Wurfe s und na autonom zoll von ging die Gersten,, für Gei gerste", leidiger zoll dabi Erkläiun Mindeste Malzger! jeder M könne a! Der Re ginn ver graphisch Die v sich mit t Malzgerst lehnenden oder Erw müssen, zogen fici ein» au, gerste. L di« im geuomm tatsächlich frübere« Zollschutz fertigt. Auf daß bei zwischen der erst werden I bekannt! vom Re, Sckwier gerste zu wort g« in und Mittel i beiden 6 raschung der fach Nach hatte, g, beendet Julie r wegen i liebte ! schon so Frauen diese „« Nun sp: übersetz sehr en ziehung Er wer, bestimm habest c Juli eltern die Hän Sie cri darauf waren nannte Arbeit, Silber, Fächer, waS eii Nicht ei die ein erwart. Sofort die Fr« von M Schwesi kleidet. Sachen trat, er Ihr V Gestern verschied nach schwerem Leiden Herr Ingenieur Egon Lötz. Wir verlieren in dem Verblichenen einen langjährigen Kollegen und treuen Freund von trefflichem Charakter, dessen Tod wir schmerzlich empfinden und dessen Andenken bei uns fortleben wird. Leipzig-Plagwitz, den 18. Januar 1903. Die Beamten -er Hirma L. Riesling L Lo. Nach kurzem, schwerem Kranksein starb gestern unser Ingenieur Herr Egon Lotz. Seit vielen Jahren in unserem Hause, hat er es durch seine von lebhaftem Geschärtsinteresse getragene Thätigkeit. sowie seinen liebenswürdigen Charakter verstanden, sich unsere volle Wertschätzung zu erringen. Sein Verlust ist tief schmerzlich sür unS, und sein Andenken wird ein dauerndes bei uns bleiben. Leipzig-Plagwitz, Len 18. Januar 1903. E. Aietzling L Lo. Am 17. d. Nachts vericdied nach fünftägigem schweren Krankenlager an Lungen entzündung mein herzensguter braver Sohn, unser vielgeliebter Neffe und Cousin Ingenieur 2tar*l Egon Lotz im noch nicht vollendeten 34 Lebensjahre. Düs zeigt nur hierdurch im tiefsten Schmerze an L.-Plagwitz, Merseburger Straße 2, I. im Namen der Hinterbliebenen vvrrr. Die Beerdigung findet Mittwoch Mittag 12 Uhr von der Capelle deS Plag- witzer FrtebhoieS auS statt. Gestern srüh verschied unser innigst geliebter theurer Mann, Vater, Schwieger. Vater und Großvater, der Kaufmann t»ouis LikonFvIrl in seinem 78. Lebensjahre. Dies zeigen nur hierdurch an Lissa i/P., Berlin, Leipzig, 18. Januar 1903. die tiesbetrübten Hinterbliebenen. Heute ^b. 7 v. 6. I». — 8'/- v. L. Ll L Blncherstratze 18. vr. Olldolre's Moorextract-, Sand-, ruff. o vRLsL-lllRER'IItR'UR Damvs-. irisch-römische. Kastendamvf-, Wannenbäder. Massage. Llektl-isvde I-ivdwLSvr r«rt»Itvl>tt»«ti»n^Innk, «I»<l gegen Erkältungskrankheiten, Rheumatismus, Gicht, JSchiaS, Schwächezustände rc. Prospekt« gratis. Verantwortlicher Redakteur vr. Herm. Küchling inLeipztg, ftir den musikalischen Teil Adolf Ruthardt in Leipzig. vis Lsoräiguoe ündot 6apetls «les Llldtrisdlloks aus ä«r Oo.t.r- 57864000 L. 288k«« - > 290000 - Äbftom . loosiooo - 7««» - «ovo - «usooo. Loko middling 8"/,„ ^nßon In klrma 8okm1ät L Lprlvx. vienstazr dlaekmittag kalb drei vbr von äer statt. Volkswirtschaftliches Verantwortlicher Redakteur: E. G. Laue, Leipzig. kL. Leipzig» 17. Januar. Alle, die in Handelsbeziehungen Rußland stehen oder solche anknüpfen wollen, seien bei der den in Berlin oten" hin- 17. llanuar starb plütiiliob in kol^s eins« Leblajrankalles Herr StsoislLN» krarätz. lob veriisro in ibm einon treuen Llitardoiter, dem Lob oio kvrrück« 6e- dsolreu bewahren werde. Mio rV Lemperatnr ors «e»u Damen: Mittw„sonnav.L—'».ö^tachin., IVA«»» Schwimmbassin "V « DienSt„DonnerSt„ Freitag ^,9—lIVm., " Montag Nachm. non 5—S Ubr Abends. Leipzig und Herrn Geh. Rat Oberbürgermeister vr. Georgi in seiner Eigenschaft als einstigen verdienst vollen „Verschönerer der Stadt galt. Der Gefeierte wies in seiner dankbaren Erwiderung auf seine langjährigen Beziehungen zur Gemeinnützigen Gesellschaft hin, und feierte sie als treue Bewahrerin des nationalen Ge dankens, den sie allezeit am L8. Januar kräftigen helfe. —m. R»!ct.>ooo iiio lvoooo «cnooom 249 MOON 44 bU 000 297 WU 000 290088000 Lrsusrtrsis lkot«ar«>srv» 84819b 000 -> Ld- uuä Lanavm» i»U»u <t«o Stang vom 7. 17. sauuar. w,«l»»el au/?»tt» »»Z», ZI»—. 17. siLvar. Sold LU7Z0. U» U vis Drausrkeisr Mr dsv am U R UlV» o» R v««o 16. d. lilon. verstordenou verrn eoutr. Votratk vr. pb. Z. W'. HVIttstavk, Sebuldir. a. v., ündet lllontas, d. 19. d. dl., trüb 9 v. imTrauerbauss Llarisnstr. 3, statt; Leisstrun-r erkolgc in kossneelc. verVorstaud. rslvdlsoh-tzll^artivhsu vaolc vom 1b Januar-) 1020954 000 L. Lko. " - Laa. - Lao. - aovsräocksrt - Zdo. - Xdo. - Lda. - Loo. - Lao. saoaar. X Dienstag: Gelbe Erbsen mit Schweinefleisch. TB. Sichler. Ipkltrmesmll II. / . Kart, mit Sauerkraut u. Pökelfl. D. V. Reiling. auszuschen. Bald heißt es, er sei in seinen Handlungen allzu sehr von Stimmungen abhängig, bald, er rede zu ost und zu vrel und setzte sich damit allzu sehr der öffentlichen Kritik aus, an der es denn dann unsere Presse ja auch nicht fehlen läßt, bald, seine Politik stehe im Widerspruch mit den Empfindungen des deutschen Volkes, mit eine m Worte: er trete persönlich zu sehr in den Vordergrund. Run ja, in den Vordergrund tritt er, er sagt immer, was er denkt, und was er will, das will ec. Ein Schattcnkönig ist er nicht, er ist ein wirklicher Alleinherrscher, und Gott sei Dank, daß er es ist. Denn mit dem stolzen Selbst bewußtsein des geborenen Herrn verbindet er drei Eigenschaften, die uns heute dringender nötig sind, als je: das alte Pflicht bewußtsein seines HauseS, für das der König des Staates erster Diener ist, einen festen unbeugsamen Willen, der sich durch tein Volksgeschrei von dem als richtig erkannten Ziele ablenken läßt, und eine Weite deS Blickes, die niemals notwendiger ist, als wenn ein Volk in neue, unbekannte, gefahrvolle Bahnen hinein treten muß wie fetzt das unsere. Wer ist der Schöpfer unserer neuen Flotte k Kaiser Wilhelm ll. Wer hat den unwiderleglich richtigen Satz gesprochen: „Unsere Zukunft liegt auf dem Wasser? Kaiser Wilhelm II. Wer hat das Deutsche Reich in die aktive Weltpolitik mit voller Energie, ebenbürtig den alten See mächten, eingeführt und unsere maritime und militärische Leistungsfähigkeit ini fernsten Osten glänzend erwiesen? Kaiser Wilhelm II. Mag sein, daß dem einen das, dem anderen jenes, was er sagt oder tut, nicht gefällt, wir sollten uns dann doch sagen, daß er das Recht jeder starken Persönlichkeit hat, er selbst zu sein. Tie Fremden wissen ibn besser zu würdigen als oft wir selbst, sie sehen in ihm den bedeutendsten Monarchen unserer Zeit, und sie haben recht. Und er gehört allen Deutschen an, ohne Unterschied des Stammes.: bei allem Stolze auf seine Märker ist er vor allem nicht König von Preußen, sondern Deutscher Kaiser, und seine „reisige Allgegenwart", die ihn heute in Hannover, morgen in Obcrfchlesien, übermorgen in Karls ruhe zeigt, bringt ihn allen deutschen Stämmen persönlich nahe. Mit einem Worte: Kaiser Wilhelm ll. ist, wie er eben ist, der Herrscher, den Deutschland heute braucht, und so stimmen wir auch heute freudig und dankbar in den Ruf ein: Hoch Kaiser und Reich! Jubelnd stimmte die festliche Versammlung in den Hochruf ein, während die Kapelle „Deutschland, Deutsch land, über alles" intonierte. Unmittelbar darauf brachte Herr Kaiserlicher Bank direktor Kal äbnc den Trinkspruch auf König Georg aus: Es ist mir der ehrenvolle Auftrag zuteil geworden, Seiner Majestät des Königs bei der heutigen'festlichen Veranlassung zu gedenken. Seit dem vorjährigen Festmahl hat sich im Sachsenlande Be deutungsvollcs zugetragen. König Albert, der noch im Februar v. I. mit seiner durchlauchtigsten Gemahlin Leipzig besucht hatte, ist heimgegangen. Sein Volk, ja das ganze deutsche Volk be trauerte ihn, den ruhmgekrönten Heerführer im großen Kampf, aus dem das deutsche Reich hcrvorging, besten Geburtstag wir heute begehen. Leipzig trauerte tief, von seinen Giebeln und Zinnen wehten schwarze Tücher, und dumpf erklangen die Glocken von den Kirck>en der Stadt. Die milden blauen Augen König Alberts haben sich geschlossen für immer. König Georg, sein erhabener Bruder, bestieg den sächsischen Thron, begrüßt mit inniger Liebe und Vertrauen von seinen Untertanen. Noch sind uns die Tage frischer Erinnerung, ats König Georg im November v. I. untere altehrwürdige Stadt besuchte und wie ihm sein Volk, das von nah und fern herbcigeströnmt war, seinen König von Angesicht zu Angesicht zu sehen, huldigend zujubelte. Selbst der melancholische Novembermonat zeigte ein heiteres Antlitz: denn vom blauen Himmel lachte die Sonne hinein in die grüngeschmückten Straßen und auf die lustig wehenden bunten Fahnen, und festlich erklangen die Glocken von Turm zu Turm im Jubelsturm. Leipzig zeigte seinem König in voller Inbrunst seine treue Empfindung. Und jetzt sind wir in banger Sorge um das Leben unseres Königs, ein tückisches Leiden bannt ihn ans Krankenlager. Zum Glück lauten die neueren Nachrickstcn beruhigender und lassen die baldige völlige Genesung des Königs erwarten. Aber mit dem körperlichen Leiden bat sich ein tiefer seelischer Schmerz verbunden und ganz Sachsen fühlt init seinem Könige die ganze Schwere der Heim suchung, welche ihn und das Königliche Haus betroffen hat. Die edle Stirn unseres Königs ist umwölkt; aber der Glanz der innigen Liebe des Volkes wird die Wolke zerteilen und den Seelenschmcrz mildern. Gott erhalte und segne das kostbare Leben unseres Königs zum Heile und zum Gedeihen Sachsens. Ich bitte, meine Damen und Herren, mit mir cinzustimmen in den Ruf: ,,Se. Majestät, unser allergnädigster König Georg, lebe hoch! Gegen Schluß des Mahles ergriff Herr vr. weck. Kerb. Goetz das Wort, um der deutschen Frau zu gedenken, jener Frau, die eine an Leib und Seele gesunde Jugend in der Liebe zum Baierlande erziehe. Ihm folgte sodann Herr Vontard, dessen Trinkspruch unserem lieben Wahl eines JnserationSorgans fiir Rußland auf herausgegebenen „Russisch-Deutschen B gewiesen. DgA. Blatt erscheint allwöchentlich in einer Auflage von 4500 bis 5000 Exemplaren, von denen der bei weitem größte Teil nach Rußland versandt wird, wo er in die Hände zahlreicher Interessenten gelangt. Die Eigenschaft als Organ des „Deutsch-Russischen Vereins zur Pflege und Förderung der gegenseitigen Handelsbeziehungen" sichert der genannten Zeit schrift besonders eingehende Beachtung. * Paris, 18. Januar. Nach der amtlichen Statistik betrug der Wert der Einfuhr im abgelaufenen Jahr 4 415 725 000 Franken gegen 4 369 194 000 Frcs. im Jahre 1901, und der Wert der Ausfuhr 4 236 918 000 Frcs. gegen 4 012 941 000 Franken im vorhergehenden Jahre. * New Bork, 17. Januar. Der Wert der in der vergangenen Woche eingefühnen Waren betrug 10 070 000 P gegen 13 590 000 8 in der Vorwoche, davon sür Stoffe 3 090 000 K gegen 3 500 000 H in der Vorwoche. — In der vergangenen Woche wurden 300 H Gold ausgeführt. Die Silberansfuhr be trug 424 895 8; sie ging hauptsächlich nach London. * New Aork, 17. Januar. Fondsbörse. Die Börse eröffnete in guter Veranlagung. Tie leichten Kurserhöhungen infolge mäßiger Nachfrage der berufsmäßigen Spekulation gingen je doch bei Bekanntwcrden des Bankausweises, der einen un günstigen Status der Banken erkennen läßt, zum Teil wieder verloren. An der Börse waren Gerüchte von einer Fusion der Chicago and Great Western-Bahn mit bedeutenden Svstemcn in Umlauf. Schluß nicht einheitlich. Der Umsatz der Aktien be trug 250 000 Stück. * New -»ort, 17. Januar. Bericht über die amerikanischen Banmwollmärkte. Baumwolle schmückst« sich ab aus Verkäufe der Spekulation, dl« der Meinung ist, daß die Zufuhren eine Steigerung erfahren werden. Käufer wurden zur Zurückhaltung veranlaßt durch den wöchentlichen Regierungsbericht, welcher den Durchschnittsstand der Baumwolle höher augibt, als man erwartet batte. Im späteren Verlaufe brachten Käufe sür New Orleans, Deckungen und Gerüchte von Verkäufen für den Export reichliche Erholung der Preise. Schluß fest. 2 bis 4 Punkte vöher. — New York. Midvling Upland loko 8,95, Januar 8,73, Februar 8,72, Marz 8,79, April 8,79, Mai 8,83, Juni 8,82, Juli 8,83, August 8.63, Sep- tember 8,26. — New Orleans. Loko middling 8"/,«, Januar 8,70, Februar 8,74, März 8,83, April 8,92, Mai 8,97, Juni 9,01, Juli 9,08, August 8,71. — Tagesstatistik. Zu- inhreu in den atlantischen Häsen 13000 B., in den Golfhäsen 18000 B.. in den in den Jnnenplätze» llOOOB, Export nach England 4000 B.. nach dem Kontinent 7000 B * New Aork, 17. Januar. Weizen eröffnete per Mai bis Cent niedriger auf unbefriedigende europäische Kabel meldungen und schwächte sich anfangs lveiter ab auf Realisie rungen. Im weiteren Verlaufe jedoch trat eine Befestigung der Tendenz auf Deckungen, zunehmende Nachfrage nach Lokoware und infolge der guten Beteiligung des großen Publikums ein. Schluß fest; Mai Cent höher; die anoercn Monate schlossen gegen gestern unverändert. — Mais eröffnete per Mai unver ändert, ging jedoch im weiteren Verlauf durchweg zurück auf Platzvcrkänfe und umfangreiches Angebot aus dem Innern des Landes; auch Verstimmten europäische Kabelmeldungen. Schluß willig, Preise N bis 1 Cent niedriger. r ktvtsoumlicur ..... SUKsroourLllt ..... Kvlädicrrsa la Oolck n»tlld»ro Vseksvl ?oiststsu1U» 1-<>md»rck ktvpotdsk«o-v»rl«Iu>s , ki»ocldri»t» Im . «D Tvwpvrutur des l)t!O Dameu: LteaSt., LonnerSt., soauav '/,9» TL, kietiwtmmkuMain rl" -' .1 l Montaa. Mittw.. Türeitaa 0.2-5 ll. Itnninin Nannis" ÜSki Fango-vehanvlung, Dampf., Wannen.,Douche-ll. Kur- „ntMlHUl Uül lllu "UttU, Bäder, elektrische Ltcht-Bädrr und VibrationS-Maffage, biel»Kohlensäure-, Tbermal- und Sool-Bäder. Nach langen schweren Leiden ist meine herzensgute unvergeßliche Frau, unsere Mutter, Großmutter, Tante und Schwägerin öiiliis üollsl gilt, l-elimiw Freitag Nacht '/,12 Uyr verstorben. Dies zeigt tiefbetrübt an Stötteritz, Kreuzstraße 8. Ibrte ilrivli ILvttel nebst Angehörigen. treuer Waffenschmied, und was wir damals im strahlenden Glanze vor uns sahen, das ist uns zur Geschichte geworden, die wir aufzuhellcn und in ihrem Zusammenhänge zu begreifen suchen, wie andere Perioden der Vergangenheit, mit mehr innerer Wärme, aber mit demselben kritischen Blicke. Und da erscheint uns manches in anderem Lichte. Wir wissen jetzt,, daß der Kaiscrgedanke, den einst die Romantiker wieder belebt und ver klärt hatten, schon 1866 von einzelnen deutschen Fürsten er wogen, von Bismarck aber damals abgclehnt wurde, daß Kron prinz Friedrich gleich nach der Schlacht von Wörth auf der Höhe der Vogesen gegenüber G. Freytag die Erneuerung des Kaiser tums als sein Ziel bezeichnete, ohne sich von den Einwendungen des Dichters irre machen zu lassen, die der jetzt überwundenen Auffassung Shbels von der Verderblichkeit unserer mittelalter lichen Kcnserpolitik entsprangen, und daß der Kronprinz auf dem Marsche nach Sedan die Frage mit Bismarck ernsthaft er örterte. Wir wissen jetzt weiter, daß auch König Wilhelm gleich nach den Schlachten nm Metz, als die Ruckerwerbnng des Elsaß sicher war nnd damit die Verbindung des Norddeutschen Bundes mit dem Siiden, das Kaisertum wollte, denn das Kind müsse einen Namen haben, daß er in Versailles dem Kaisertitel nicht deshalb widerstrebte, weil er an seinem preußischen Königtum hing, sondern weil der Bundesvertrag mit Bayern den stolzen Namen zn einem inhaltsleeren Titel zu machen schien und er einen solchen verschmähte, daß er deshalb, in Ucbereinstimmung mit allen rn Versailles anwesenden deutschen Fürsten, wenigstens mit deni vollen Titel Kaiser von Deutschland heißen wollte, nicht Deutscher Kaiser, und daß er Bismarck bitter zürnte, weil er den Bayern auch dieses Zugeständnis gemacht hatte. Es ist eben immer unser Schicksal geivesen, daß jeder Fortschritt nach der nationalen Einheit hin immer nur unter schweren Kämpfen errnngen wurde und daß auch die Lösung solcher Fragen fast immer mangelhaft war. Wir sollen dafür niemand anders verantwortlich machen, als uns selb st. Wir dürfen uns nicht verhehlen, daß zwar vor der Erneuerung des deutschen Reichs bei allen festlichen Gelegenheiten von der deutschen Einheit unendlich viel gesungen, geredet, geschrieben und geschwärmt wurde, daß aber dieser Einheitsdrang niemals, auch 1848 nicht, ein praktisches, fest auf das Ziel gemästetes Streben der Massen unseres Volkes gewesen ist, sondern daß er nur in den gebildeten Schichten unseres Volkes, vor allem in den Kreisen unseres höheren Bürgertums und unserer Gelehrten welt, asto in einer kleinen Minderheit, ivirklich lebendig war, und daß schließlich ei» innerer Krieg die Hindernisse nieder werfen mußte, die der praktischen Einheit viel mehr noch bei weiten Volksweisen als bei den Dynastien entgegenstandcn. Doch das alles liegt jetzt weit hinter uns. Was uns vor 32 Jahren nur als der Abschluß einer Entwickelung erschien, das erscheint uns jetzt vor allem als der Beginn einer neuen Zei t. Vorwärts muß unser Blick gerichtet sein, nicht rückwärts, und nicht die Maßstäbe der Vergangenheit dürfen wir an unsere Gegenwart anlcgen, sondern ihre eigenen, sonst wird unser Urteil falsch nnd ungerecht. Wett sind wir nach allen Richtungen über 1870 h i n a u s g e w a chs e n. Die Reichs- gescvgebung hat immer neue Gebiete ergriffen nnd einheitlich geordnet. Tie Rcichsverwaltnng ist über die ihr ursprünglich gezogenen Grenzen vielfach hinausgeschritten, vor allem nach außen erscheint Deutschland als ein durchaus einheitliches, macht volles Ganzes, von einem starken Willen geleitet; zu unserem fortgesetzt sich umbildcndcu und vervollkommnenden Landheer ist eine mächtige Kriegsflotte getreten, die jetzt schon als Feind oder Bundesgenosse ein schweres Gewicht in die Wagschale einer kriegerischen Entscheidung werfen könnte und binnen kurzem unter den Flotten zweiten Ranges eine der ersten Stellen ein nehmen wiro. Unter dem starken Schutze des Reiches ist Deutsch land zu einem mehr und mehr industriellen Staate geworden, der ohne steigende Ausfuhr seiner Fabrikate nicht mehr leben kann, und nicht eine Laune, nicht Ausfluß des Ehrgeizes, sondern eine harte Notwendigkeit ist es, wenn Deutschland, wie längst in den Welthandel, so auch in die Kolonial- nnd Weltpolitik emge- ttctcu ist, iveit über den Rahmen der alten kontinentalen euro päischen "Politik hinaus, so daß uns heute unter Umständen unser Verhältnis zu Nordamerika oder zu China und Japan cl'enso wichtig ist, wie das zu Frankreich oder Rußland, je wenn die überseeischen Beziehungen auf die europäischen zurückwirken. Kurzsichtige Toren jammern freilich, daß dadurch unsere Rcibungsslächen, also die Konfliktsmöalichkcit, sich vermehrt Härten, und unzweifelhaft sind große Massen unseres Voltes noch immer nicht im stände, diese neuen Ziele auch nur zu ver stehen, denn sie leben cntweder immer noch in der gemütlichen Bcscktränktheit altererbter nnd altgewohnter Sondcrtümelci dahin, oder sie sind dem Vaterlande entfremdet durch das Streben nach utopischen Zielen, die niemals erreicht werden können und dürfen. Kurz, sie sind abermals hinter den neuen Aufgaben der Nation zurückgeblieben. Wenn wir trol> dieser politischen Unreife lveiter Boltstreise nicht ohne schwere Sorge, aber doch mit Zuversicht in die Zukunft blicken, so ermutigt uns dazu das Bewußtsein, daß unsere führenden Stände und unsere Dynastien ehrlich national ge worden find, nnd daß an der Spitze dieses erlauchten Fürstenrats Kaiser Wilhelm ll. steht. Ich weiß recht wohl — denn man kann eS auch in Leipziger Blättern häuft- genug lesen —, mancher hat manche« an ihm Gebsren: Herrn Philipp Byng in Planen i. B. eine Tochter. Herrn Gustav Schrader in Dresden em Sohn. Herrn Kurt Görlich in Zittau ein« Tochter. Gestorben: Frau Christiane Rosalie Srisert geb. Wunderlich in Reuth i. S. Frau Christiane Sophie Müller geb. Günther in Weischlitz. Herr Heinrich Große, Kaufmann in Lichtenstein. Herr Gustav Wiefel in Chemnitz. Frau Louise WeiSflog geb. Staudle in Altenburg. Herrn Richard Neumanns in Altenburg Tochter Ella. Die Feier des 18. Januar in Leipzig. Festmahl der Gemeinnützigen Gesellschaft. Leipzig, 18. Januar. Als heute vor 32 Jahren der große Heldenkönig Wilhelm I. im französischen Königs schlosse, umgeben von den deutschen Fürsten und Prinzen und umrauscht von den siegreichen Fahnen des deutschen Heeres, seinen Willen kündete, die ihm von der ganzen Nation entgegengetragene Kaiserwürde anzunehmen, da richtete er am Schluffe der von Bismarck verlesenen Pro klamation die Bitte zum Himmel: „Uns aber und unseren Nachfolgern an der Kaiserkrone wolle Gott verleihen, allzeit Mehrer des Deutschen Reiches zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des Friedens, auf dem Gebiete nationaler Wohl fahrt, Freiheit und Gesittung." Reiche Erhörung, weit über alles Hoffen hinaus, ist dieser Bitte seither ge worden, und freudig begeht daher die gesamte deutsche Nation diesen hochwichtigen Tag der deutschen Geschichte, als besten Segensfrucht die große Entwickelung unseres Vaterlandes nach innen und nach außen erkannt werden muß. In der festlichen Begehung dieses hohen Gedenk tages der Wiederaufrichtung des Reiches ist auch die Gemeinnützige Gesellschaft nie müde geworden; sie, die Trägerin wahren patriotischen Geistes und nationalen Empfindens, hat seit dem Jahre 1872 ununterbrochen den 1s. Januar als den er hebendsten und glänzendsten Mittelpunkt ihrer Bereini gung in guten nnd schlimmen Zeiten gefeiert, und an dieser würdigen Tradition ausdauernd festgehalten. Zahl reiche Redner liehen der Feier ihren Dienst, so, nm von Lebenden zu schweigen, Männer wie Zarncke, Gold schmidt, Windscheid, Biedermann nnd Wiener. Wiederum war es ein größerer Kreis von getreuen Mitgliedern und Gesinnungsgenosten der Gemeinnützigen Gesellschaft, der an dem heute abend im Festsaale des Kauf männischen Bereinshanses abgehaltenenen ge wohnten Festmahl teilnahm und aus dem geistigen Verlaufe dieser Veranstaltung Erhebung schöpfte. Unter den Erschienenen waren neben dem Mitbegründer der Ge sellschaft, Herrn Geh. Rat Oberbürgermeister vr. Georgi, unter anderen die Herren Reichsgerichtsrat Stellmacher, Konsul Bankdircktor Kalähne, Rektor Professor Böttcher, Rektor Professor Kaemmel, Reichstagsabgcordneter Pro fessor Hasse, Kommerzienrat Habenicht, Geh. Medizinalrat Professor vr. Hofsmann, Reichsgesickuscai Rehbein. vr. meck. Friedr. Goetz, Justizrat vr. Gensel zu bemerken. Die immer bei solchem Anlaß, wies die Feststätte er neut freundlichsten Ausschmuck auf: reiche Draperien in -en Farben des Reiches, des Staates und der Stadt um zogen, unterbrochen von bunten Fahnenbündeln, die Galerien und aus dem Grün von Palmen und Lorbeer leuchteten die Büsten Kaiser Wilhelms TI. u»v König Gccig' Stimmungsvoll gehvbeu durch Rede und Musst — Tafelmusik der Kapelle Erdmann Hartmann belebte die Feier —, wurde dem Mahl auch nach seiner materiellen Leite hin durch seine vorzügliche Ausrichtung durch den Wirt des Kaufmännischen Vereins, Herrn C. Blech- schmibt, der befriedigendste Verlauf gegeben. Nach dem zweiten Gang — es war der Versailler Fest- Arweemarsch von Trenkler verklungen — erhob sich Herr Rektor Professor vr. K acmmel. In klarer, markiger, begeisterter Rede voll waxmer Empfindung wandte er sich wie folgt an die Versammlung: Versetzen wir unS heute zurück um 32 Jahre, so tut sich ein Bild vor uns auf, das einzig in seiner Art und unvergänglich iit. Wir sehr» Kaiser Wilhelm vor uns, umgeben von seinen Paladinen und den Fahnen feines siegreichen Heeres, wir hören die Proklamation des deutschen Kaiserreichs nnd das Brausen des erüen Kaiierhochs, und das alles nicht etwa dabcim, während eine unzählbare jubelnde Volksmenge ein fürstliches Schloß um lagert, sondern draußen in Feindesland vor der belagerten Hauptstadt des l>«si<!gtcn Gegners, im Palast seiner alten stolzen Könige. Doch so ergreifend dieses Bild noch beute auf uns wirkt, zumal aus die unter uns, die wir jene große Zett mit erlebt haben, denen cs einmal Gegenwart war, cs gebärt einer Vergangenheit an, die schon ein Meschenalter hinter uns liegt und non der die jüngere Generation aus eigener Erfahrung so wenig mehr etwas weist, wie unsere Väter von den Freiheits kriegen. Tot ist der große Kaiser, der Reichsernenercr, tot „unser Fritz," der Sieger vvn Wörth, tot unser guter König Albert, der glorreiche Führer der Maasarmee, tot sind Bismarck und Moltke und Roon, des Reiches Baumeister und erster -an«l«r, der immer siegreich, Führer de« deutschen Heere», sein Einen innige» LonntagSgrutz Herr wünscht anonym. Briefwechsel nut gedUveler Dame bchnss geistiger Anregung. Adressen unter 2. 13S5 in die Expe dition dieses Blattes erbeten. /T' 7 Aeisternvrltv der aex> ptlscbeu l'lastil». Die Jahres,eckmung tür I90L u. der Hans» haltplan iür 1903 liegen seit 16. d. im Jn- nunqslocate, Fürstenverq-Bräu-Keller,Grimm. Str. 10, zur grf. Einsicht der geehrten Mit glieder auS. Hockiachinngsvoll der Borstand. I. A.: Sujtv 4.x8ten. Obermeister. Vereinigte Tischlermeister Die Verlobung ihrer Kinder und ^.Ilreck beehren sich onzuzeigen und Frau geb. irier. und Frau ONrl8tt4»uv geb. HetntL- Marxarets Orossmann tUkred tlorre Verlobte. Leipzig, im Januar 1903. ««»Irt II In? gegenüber dem RothhauLthurnl) empfehlen in allen Preislagen. Garantirt solide Ausführung. L. Nauer. V. vrann. k. Alrus. dl. Ntzroedmano. kamilie üelnrlok Nikrsobwann. Unser lieber krsund Herr StLlltslLns krarLK ist am Sonnabend ^dend in kolge Settlagantalles unerwartet vorscdisdsn. I-eiprie, 18. llanuar 1903. Beerdigungs-Anstalt koksnl UvIImann, Matthäikirchlrof SS, Fernsprecher 4411, übernimmt Beerdigvngen jeder Art nach dem vom Rath »er Stadt Leipzig genehmigten Dari? unter Zusicherung bekannter Promoter AuSülbrnnq. vrel Linsen. WM" H Ute "MV 4 Eapellen. "Mtzt G G L<» D D Vermkedte LiiMgen. Reolairisn
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