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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.06.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190306261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19030626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19030626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-06
- Tag1903-06-26
- Monat1903-06
- Jahr1903
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.06.1903
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«mMannner Brrsle», Gewerbekamm« Dresden), di« Abändernng SD ß S4 des G«wnte-U»sall»«fich,ru»gsßrsetzrS, bett, die A». ftunmkemg do» Resnvesouds tri de« gewerblichen VernsSgenosten. schäfte» (HeudwnkSkammer Darmstadt), Etusührme- einheitlicher Lehrbriefe and Prüsaugszeugniste (Handwerkskammer BeeSlau «nd Gew«beka«mer Dresden), Durchführung der Vorschrift«» Ader da» Lehrling«wesen tu Fabrittbetriebeu tverichtnstattertanrn Saarbrücken und Hamburg). De« »velterru wann von »er» schtedenen Kammern Anträge riu gegangen, die der Lorvrrsamm- Lmg zur Beschlußsastung überwiesen wurden. Außerdem hat der Lu«schuß die auf sein Prei«au«schreib»n eingrsandten Ar« Seiten: «Leitfaden für die Meisterprüfung" geprüft. C!n Prei« «oante keiner Arbeit zugesprochru werden, jedoch wurden den verlästern von drei Arbeiten al« Eatschädigung für die ausge- wandte Müh, je 200 M. überwiesen. Dresden« Plauen. In der Wohnung de» Kutscher« Drellmann, der verdächtig ist, den Bauschüler Fritz Schubarth ermordet und beraubt zu haben, ist nunmrhr die Weste ausge. ftmdeu worden, an welcher der an der Mordstelle im Kornfeld« gefundene Westenknopf fehlt. Di« Hau«fuchuug hat ferner auch die Tatsache zu Tage gefördert, daß Grellman» ein Kaninchen- diD iu großem Maßstabe gewesen ist. In seiner Behausung fand man gegen 40 Kaninchen oller Rasten auf. Unter diesen befanden sich auch einige selten« Exemplare, auf deren Herbei schaffung der Kanlnchrnzüchtrrveretn zu Plauen eine Grldbrloh- nnng au«grsetzt hatte. ES geht ferner da« Gerücht um, daß im Besitze Grellmanns rin sechsläufiger Retzoleer gesunden worden ist. In diesen Revolver sollen dir Projektil« paffen, dir vor einigen Monaten bei einem Einbruchkversuche in Glttrrser nachts aus einen dortigen Bäckermeister geschossen wurden. Zittau. Ein eigentümlicher Unfall errigurtr sich aus einem hiesigen Neubau. Ein Arbeiter hackte mit einem Beile an einem ausrechtstrhenden Stücke Holz, wobei ihm da» Bell au einem Nagel abglitt und einem andere» Arbeiter die Nasen spitze abgehackt wurde. Crimmitschau, 24. Juni. Der Gemeiudrrat des Nachbarorte» Lritelshain hat sich in seiner Sitzung am IS. d Mts. im Prinzip für di« Verschmelzung der Sladtgemrtnde Crimmitschau und der Landgemeinde Lritelshain erklärt. Diese Angelegenheit beschäftigt nun schon seit dem 10. Februar 1S01 di« beiderseitigen Gemelnheoerwallungen. Nachdem seitens der Stadt Crimmitschau s. Zt. beschlossen worden ist, die Verhand lungen aus etwa fünf Jahr« zu vertagen, ist die Angelegenheit bis jetzt mehr im stillen verfolgt und behandelt worden. Zwickau, 24. Juni. In Wilkau ist vorgestern Kirchschul- lehre» Oberländer während de» Orgelspieler bei einer Trauung entseelt vom Stuhle gefallen. Ein Herzschlag hatte ihn im Be rufe überrascht. Oederon, 23. Juni. Die am Hrtzdorser Bahnhof« ge legene Spinnerei von Julius Kluge in Lvßnitzthal ist heute nachmittag vollständig »iedergrbraunt. — In GörberSdorf wurde zu gleicher Zeit die zum Crbgericht gehörige große Feld scheune «in Raub der Flammen. Hohenstein-Ernstthal, 24. Juni. Die Familie des Kaufmanns H. Riedel hier erhielt am Montag die tirsbe. trübende Nachricht, daß ihr bei der Hamburg-Amirika-LIule in Diensten stehender Sohu Arthur iu Ausübung seine« Berufe« »trunken ist. Der junge Mann war am 8. Juni nach länger« Seereise von Japan und China nach Hamburg zurückgekehrt und sollte am 28. d. M. mit einem Schiff« dir Ausreise an treten. Werdau, 25. Juni, von der Firma Gebr. Paul, bei der vor zirka 8 Wochen 28 Former die Arbeit uiederlrgteu, find am Montag die Streikenden bi« aus einzelne bedingungs los wieder iu die Fabrik ausgenommen worden. Burgstädt, 24. Juni. Heute mittag kam der Feuer mau» der hiesige» Porzellaufabrik auf noch unaufgeklärte Wels« in die Transmission und «litt hierbei «inen besonder» schweren Oberschenkrlbruch und Armbruch. Der bedauernswerte Manu wurde in da« hiesige Krankenhaus transportiert. Falken stein, 25. Juni, vom Köulgl. Amtsgericht hi« wird jetzt ein Beschloß veröffentlicht, wonach die kürzlich versffeutltchte Bekanntmachung üb« dir Zwangsversteigerung des dem Konsortium für Torsmoorgewinnung in Hammerbrücke ««hörigen Grundstücks dahin berichtigt wird, daß dies« Ber Neuerung nicht im Wege der ZwangSvollstrrckang, sondern zum Zweck« der Aufhebung ein« Gemeinschaft «solgt. Geyer, 24. Juni In unser« Gegend haben die von Jung und Alt so sehr beliebten Heidelbeeren recht reichlich Frücht« angesrtzt und dl« Preißelbenrn stehen gegenwärtig in dn schönsten Blüte. ES ist sonach ein« gut« Ernt« in diesen Frücht« zu erwarte». Mvlka, 25 Juni. In den letzten Tage» fiel der siebenjährige Sohn des Gärtners Buschbrck hier in einen Master- behälter und «trank. Der Kammer der Eltern ist um so größer, al» der Ertrunkene da» einzige Kind seiner Eltern war. Snuaberg, 24 Juni. I» der Pappeusabrik von Bey« in Oberschmirdeberg bei Steinbach geriet an seinem 17. Geburtstag« dn Arbeiter Hugo Hiemaun in den Koller gang «in« Maschine. Beide Beine wurde» ihm zerquetscht. Chemnitz, 25. Jun! Untn entsprechend« Feierlichkeit und unter Anteilnahme der städtischen Behörde« und viel« Ehrengäste fand gestern die Einweihung des neuen, prächtig ausgestattete» Kurgebäudrs der v. Zimmermannsche» Naturheil, anstelt statt. D« stetig zunehmende Besuch d« Anstalt machte e« nötig, rin zweites große» Gebäude auszusühre». Dir Anstalt befitzt jetzt aaßer dem Zaudrriustitut zehn elektrische Lichtbäder mit den nruestea Vervollkommnungen. Im uenru Gebäude wurde« Sonnenbäder angelegt, ebenso «in Saudbad mit Elektromotorbelriei und Baggerwrrk. Fnurr find neu rin Rönt geninstitut, elektrisch« Wrchselstrombäder, elektrische» Bierzellnr- bad nfw. Gegenwärtig find 82 Kurgäste mehr In dn Anstalt als zar gleichen Zeit des Vorjahres. Johanngeorgenstadt, 28. Juni. Der erst letzte Ostern konfirmierte Sohu de» GrmeindrvorstaudrS Walt« in TAlerhänsn batte sich letzt« Lag« bei« Holzspaltm mit dem -Bell an dm Unterleib gestoßen, es trat Darmverschlingung ei», au dm« Folg« dm jnug« Man» »och «n selb« Lag« vn- storbm ist. von der füchs..böh«. Grenz«. Groß« Aufregung hat in Warnsdorf i. B. dm unter eigmtümlichrn Umstände» eingetretme Lod «tu« alte« Fra« hervorgerus». Dieselbe war von ihre« Schwiegersöhne und ihr« Locht« in eine« elenden Loche untergebracht Word«, wo fie »och lebend aufgefmdw wurde, infolge ihres Zustandes ab« nicht «ehr fortgebracht werdm kouutr, sodaß fie daselbst starb. Bei der vendiguug kam es auf dem Friedhöfe zu erregten Szenen. Kau« hatte d« Priester die Einsegnung vorgrnowmru und sich entfernt, so machte sich dir Erregung der Meng« in Ausfchreituugm Lust. Gegen di« Angehörigen wurden heftige Drohungen ausgrstoßen und mit Steine» und Lehmstückm nach ihnen geworfen. Dl« Polizei nahm de» Schwiegersohn und die Locht« der verstorben« in die Mitte und geleitet« fie in die Wohnung de» Frirdhofgärt- »er», gegea welch« sich nun der Grimm der Menge richtete, indem mit Lehmstückm gegen dos Gebäude geworfen wurde. Telephonisch war rin geschloffener Wagen bestellt worden, und es gelang schließlich der Polizei, das Ehepaar zu dem Wagen zu geleiten, der sodann rasch der Stadt zufuhr. Nur langsam verlies sich di« Menge. Am Abmde und in der Nacht waren vor dem Trauerhaus« zahlreich« Personen angrsammelt. Bruuudvbra i. B-, 24. Juul. Bor Jahresfrist wurde hi« d« Lehrer D. vermißt. Jetzt stellt sich heraus, daß D sich in die französische Fremdenlegion hat auwrrben laste». Es ist gelungen, den jungm Mann wieder frei zu machen; er le- findet sich bereit» auf d« Heimreise. Plaue» i. v, 28. Juni. Ein allgemein« Bauarbeiter- Ausstand droht nun hi« auch noch auSznbrechrn. Gegen 400 Zimmerleute und 800 Maurer habm sich der Lohnbewegung angeschlostrn und verlangen allgemein 10 stündige Arbeitszeit und 47 Pf. Stundrnlohn. Den Arbeitgebern ist zur Brantwor urg d«S ihnen vorgelegten Tarifs bis Sonnabend Frist gegeben worden. Ein« große Versammlung am Sonntag wird die Ent- scheidung üb« dm AuSstand bringen. — Klempner und Tischler streiken hier immer noch. )-( Plauen, 26. Juni. Wie der »Bogtl. Anz." aus Hof meldet, kam rS am Donurrstag abend nach Verkündung des WahlrrgebuiffeS zu Ausschreitungen. Die Schutz leute wurden mit Ziegelsteine» beworfen. Zur Unterstützung der Polizei wurde Grnvarmerie und Feuerwehr hrrangezogeu. Sech« Personen, meist junge Bursche», wurden ««haftet. Leipzig, 26. Juni. Da» Großseu«, von dem wir be reit» gestern berichtete», brach in dem großm Seitengebäude de» Konsumverein» für Leipzig und Umgegend im seitlichen Flügel de» ersten Geschosse», da» die Tischlere! enthält, auS und ver breitet« sich rapid auf die übrigen Geschosse, die große Lager von Mehl und Klei« enthielten. Die Feuerwehr erschien mit fünf Dampsspritzen aus d« Brandstelle. Ihr Vordringen wurde jedoch wesentlich erschwert durch di« gewaltigen Mrhlexplofioueo, die in den Lager» «folgtm. E» gelang ihr ab«, vorzurücken und die im Hofe recht» an das Lagergebäudi anstoßende große Mühle zu retten, während da« Lagergebäudi selbst «in Raub der Flammen wurde. Im übrige» gelang r», den Brand auf seinen Hauptherd zu beschränken, obwohl da» recht bedeutend« Flugseu« die umltegmden Gebäude sehr gefährdete. Gegen >/,2 Uhr war da» Fmer lokalisiert und jede weiter« Gefahr beseitigt. Einige Feuerwehrleute haben leichtere Braudvn- lehungen erlitten; fie «hielten von den SanttätSmanvfchasteu verbände. » Leipzig, 26. Jani. D« beim Brand« der Gebäude des Konsumverein» augrrichtet« Schaden wird aus 2 Millionen Mark geschätzt. Nur aüe, Welt. In der Nähe von Wustermark (Kr. Osthavrlland) aus der Hamburger Chauffee ist «iu Fabrikant Webermeier mit einem Motorrade gestürzt. Der Tod trat sofort rin. Webermeier befand sich wahrscheinlich aus Geschäftsreisen, dm« er trug noch 825 M. und etliche Pfennige bei sich. Ob die Todesursache durch Srlbstvnschuldrn hrrvorgrrusen ist, ist noch nicht ermittelt. — In einem Karlsbader Hotel hat der Gutsbesitzer August Hosmaun avS Bärwarthsteiu dle Tochter d«S Kommerzienrats Künlein au» Stuttgart durch einen Revolverschuß schwer verletzt und sich selbst «schossen. — Vier Töchter de» Verwalter» der Kalkbrennerei in Neudorf bei Pilse», Anton Bostnik, find in einer Sandgrube durch herabfiürzende Erbmassen getötet wor den. Dir Mädchen befinden sich im Alt« von 3'/,. 5, 7 und 11 Jahren. — Eine Summe von 225000 M. ließ der Kais« aus seinem Dispositionsfonds zum Besten der durch Unwetter und Sturmflut arg geschädigten Fisch« in Zersen an der Ostler überweisen. Die Bewilligung dieser Beihilfe haben die schwer geprüften Zeesen« Fischer den Bemühungen de» Land- tagSabgrordnetm von Böhlendorff zu verdanken. — In Weizen - rodau bei Schweidnitz hatte sich eine starke Zigeuuerqesellschas' niedergelassen, v« sich häuslich einzurichtru. D« Gemeinde- Vorsteher »ahm nun, da der Trupp freiwillig daS Feld nicht räomm wollt«, die Hilfe einer iu der Gegend übenden Kom pagnie des Infanterieregiment» Nr. 10 an» Schweidnitz iu An spruch. Dies« schwärmte gegen die Baud« au» und erreicht«, daß dir Bande unter Schimpfen und Fluchen von dannen zog. — Zum Tode de» Leutnant» Schwarzkopff, der, wir wir sein«, zeit gemeldet habm, im Genfer See «trank, wird mitge- teilt, daß er auf dem See von einem heftigen Sturm über rascht wurde, der sein Ruderboot zum Kentern brachte. — Briefmarkensammler wndm gewiß mit Interesse hören; daß dn neue serbische König bereit» neue Briefmarken au«grgrbm hat. Diese Postwertzeichen trage», überragt von d« Königs- kröne, ein silbernes Kreuz mit vier Halbmonden. Die Marken find durchaus devjmigeu serbischen Wertzeichen des Jahres 1866 ähnlich, welche nur wenige Monate io Kurs warm und daun Wied« «ingrzogrn wurden, sodaß fie sehr selten find und einen hohen Wert besitze». — Ein« 7S Jahre alt« Pfründner!« des Adelheidstlftes in Ebersdorf erlitt eine» tragischen Tod. Al» fie ans einem Hose verweilte, fiel plötzlich rin Tor um und auf di« Frau, dos ein Mastschwein darch Reib« aus dm Angeln gehoben hatte. Die Verletzungen, d« di« Fran erlitt, war«» fo erheblich, daß fie «ach zwei Gtuaden starb. — In Aachen warde ein Atgaremhändl«, der «ine anständige Frau grundlos beschuldigte, fi« hätte sich unsittlich« Anträge schuldig gemackt, woraus sie zur Wache mußte, zu 1 Jahr Gefängnis bet sofortig« Verhaftung verurteilt. — Aus Rinant wird telegraphiert. Ein in raschem Tempo dahir fahrendes Automobil raunt« gegen einen Baumstamm und zerschellte. Die Insassen, rin Ehepaar Ginste aus Strllesseld, wurden herausgrschlrudnt. Gtnste «litt «tnm doppelte« Vetobruch und innere Verletzungen, seine Frau einen schweren Gchiidelbruch. Mitglieds r einer „schwarzen Bande", vor denen die Geschäftswelt auf der Hut sein sollte, haben sich vor einiger Zeit iu Spandau niedergelassen, um von hier aus die Lieferanten zu brandschatzen. Sie suchen Waren der verschiedensten Art auf Kredit zu erlangen, um sie nach Empfang um jeden Preis wieder zu ver äußern; ihr Absatzgebiet ist Berlin. Auch am Ort selbst haben sie eine Anzahl Geschäftsleute bereits empfindlich geschädigt. Die Schwindler, die sehr geschickt operieren, pflegen den ersten kleinen Posten Ware, den sie be ziehen, zu bezahlen; nach weiteren größeren Sendungen bleibt aber die Zahlung aus, und auch später ist kein Geld mehr zu erhalten, weil irgend welche Pfandbaren Vermögensobjckte nicht vorhanden sind. Da sie häufig ihre Wohnung wechseln und sie ebenso oft auch eine Namensänderung bei ihren Wareneinkäufen vornehmen, so konnte man ihnen bis jetzt noch nicht beikommen. So viel ist indessen schon ermittelt worden, daß der Führer der Bande ein alter Zuchthäusler ist. Ein Spiritus-Motorboot für die Kai sers acht „Hohenzollern". Dem Kaiser wird am Donnerstag in Kiel ein Motorboot übergeben werden, das als Beiboot für die „Hohenzollern" bestimmt ist und dessen Anschaffung für die g.esamte deutsche Marine die Einführung eines neuen Systems bedeutet. Bisher waren nur Dampfmotoren auf den Beibooten der Marine ge stattet. Spiritus-, Petroleum- oder Benzinmotoren durf ten nicht gebraucht werden. Dieses Verbot! bestand übrigens für die Kriegsflotte aller Staaten, bis Rußland vor zwei Jahren das Prinzip durchbrach. Gelegentlich der Flotten revue in Reval führte der Zar dem Kaiser Wilhelm ei» derartiges Beiboot vor. Tas Fahrzeug interessierte den Kaiser um so mehr, als er hörte, daß cs zwar von einem russischen Techniker, dem Ingenieur Boris Lvntzky, aber auf der Howaldt-Werft in Kiel erbaut worden sei. So bestellte der Kaiser gleich drei solcher Boote: eines, wie schon erwähnt, für seine Jacht „Hohenzollern", eines für die Kaiserin als Beiboot zu der Jacht „Iduna" und eines für den Staatssekretär des Reichs-Marineamts von Tirpitz. Mit Beginn der Kieler Woche werden diese drei Fahrzeuge in Aktion treten. Das Beiboot der „Iduna" hat einen Motor von 6 Pferdekräften, während jedes der beiden anderen Fahrzeuge 12 Pserdekrüfte entwickelt. Ihre Geschwindigkeit beträgt acht Knoten die Stunde. Herr Loutzky, der auch aus dem Gebiete des Antomobilbaues einen guten Namen hat, ist vom Zaren mit dem Stanis laus-Orden als Anerkennung für die Verdienste dekoriert, worden, die er sich mit seinen ausschließlich in Deutsch land hergestellten Arbeiten um die russische Marine er worben hat — eine Auszeichnung, die somit auch unserer Industrie zuteil geworden ist. Bericht über die öffentliche Gitzmrg drS S. Schöffen gerichts zn Riesa am 24. Juni 1903. 1) D« wegen gleicher Uebtttretungr» bereits drei Mal vorbestrafte Arbeiter IC LP. zu R. wurde weg,» U-ber- trrtung d«S Abgabrn-Restanten-RegulativS für die Stadt Riesa »nd nähere Umgegend vom 14 August 1897 i. B. m. dem Gesetze vom 21 April 1884 mit vier Tagen Haft bestraft. S) Wegen Verübung grobe» Unfugs, begangen am 9. Juni zu R. dadurch daß er im ongetrankenrn Zustar.de sich auf den Straßen hrrumwälzte und dir Sittlichkeit verletzte, sowie wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt, wurde d« vielfach dorbe- strafte Arbeiter F. G. v. zu R. nach z 360", 113 de» RLtGBS. zu fünf Wochen Gefängnis und zwei Wochen Hast verurteilt. 3) Die Hauptverhandluvg gegen de» landwirtschaft lichen Arbeiter O. R. K. zu W. wegen Sachbeschädigung wurde wegen zur Beweiserhebung sich notwendig machender Vernehmung anderweit« Zeugen vertagt und der neue Haupts«handln» gS- termin auf den 8. Juli, vormittags 10 Uhr, anberouwt. 4) Der 13 Jahre alte Schulknabr H. F. A. M. zu W. war des Diebstahls angeklagt und beschuldigt, mit der zur Erkenntnis der Strafbarkeit sein« Handlungsweise «forderlichen Ei»sicht zu W. am 18. April eine drm Kutsch« R. gehörige Pritsche von besten vor einem Hause haltenden Wagen in dn Absicht rechtswidriger Zueignung weggenommrn zu habe«. Drm Mit angeklagten, Bierkutscher C. P. F. daselbst, 15 Jahre alt, war beigrmrstrn, diese Peitsche, von welcher n wußte, daß sie mittels rinn strafbare» Handlung «laugt war, dadurch in seinen B<fitz gebracht zu haben, daß er fie von drm Angeklagten M. sür 80 Psg. kaufte. Der Angeklagte F. gibt nicht zu, de» unrechtmäßigen Erwerb der Peitsch« gekannt zu habe», dagegen wird dos von drm geständigen Angeklagten M. behauptet. ES «solgt« Ver urteilung d« beidr., Angeklagten wegen Diebstahl» resp. wegen Hehlerei zu je einem verweis, k») Mit ebrusallS einem Ver weis wurde bestraft da» Schulmädchen H. G. zu R, dir sich dadurch der Unterschlagung schuldig gemacht hatte, daß sie am 3. Mai einen ihr von d« Frau T. zn R. zum Einkauf von Bäckttware bei dem Bäckermeister M. übergebene» Geldbetrag von 25 Pfg. o» denselben nicht abliesnte, sondern ihn im eigenen Nutz,» verwendete. S) Gegen «ine ihm von der Köaigl. Steuerbehörde wegen Strurrhiutrrzirhung zogrsrrtigtr Strasvrr-
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