Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.05.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190505183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-05
- Tag1905-05-18
- Monat1905-05
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.05.1905
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
find sie eine Kartoffel, tn dte ei« echt goldener, sehr -ui« erhalten« Damenring mit 2 Opalen — ein dritter ist ver loren gegangen — gewachsen ist. Diese Kartoffel ist etwa 8 ow lang und hat vor und hinter dem eingewachsenen Ning «inen Durchmess« von 2—S ow; d« Ring, der ge nau in der Mitt« sitzt, ist etwa 1'/, em tief ring« um dte Kartoffel etngewachsen. Der ganz außergewöhnliche Fall läßt sich nur in folgend« weise erklären: Der Ning ist vermutlich von einem der in dem Gute vtelfach verkehren den Sommergäste verloren worden, alsdann ist er mtt dem Dünger auf da« Kartoffelfeld gekommen. Im Frühjahr vorigen Jahre» hat nun eine tn die Erde gesteckte Saat kartoffel ihren Platz unmittelbar neben dem Ring «halten. Al» später diese Kartoffel Früchte trug, ist eine derselben in den Ring geraten und Ring und Kartoffel sind zu sammen verwachsen. Im vorigen Hnbste bet der Kartoffel ernte ist der Ring übersehen worden. Sebnitz, 17. Mai. Innerhalb fünf Wochen sind in hiesiger Stadt drei Mitglieder de» Stadtverordnetenkollegium» durch den Tod au» ihrem Amte abberufen worden, und zwar die Herren Glasermeister Wehner, Uhrmachermeister Meißner und am vergangenen Sonntag Herr Gärtnerei besitzer Max Lissey. In nächster Zeit wird deshalb eine Ergänzungswahl der Stadtverordneten stattfinden. GießmannSdorf bei Zittau. Ein großes Braun kohlen-Bergwerk, das eine Vereinigung von Dresdner Ka pitalisten zu Gründern hat, wird noch im Laufe dieses Jahres unter der Firma „Braunkohlengewerkschaft Gieß- iinrNNSdorf" in Betrieb kommen. Die jährliche Produktton ist bei etwa 150 einzustellenden Arbeitern auf IV, Mill Hektoliter veranschlagt. Um die Absuhrverhältniffe mög lichst günstig zu gestalten, ist der Bau einer Drahtseilbahn bis zum Bahnhof Hirschfeldo mit Gleisanschluß vorgesehen. Zittau. Bon einem großen Hunde angefallen und durch Bisse zum Teil schwer verletzt wurden in der Weber- Borstadt und auf dem Kummersberge mehrere Personen. Dieselben mußten sich sämtlich in ärztliche Behandlung be- geben. Es herrschte zu der Zeit, in welcher sich diese Bor- gitage ereigneten, in der genannten Gegend große Aufreg. ung. GS gelang erst nach einiget Zeit, dem unheilvollen Treiben des wütenden Tieres durch Erschießen derselben ein Ende zu bereiten. Die bezirkSttträrztliche Untersuchung wird festzustellen haben, ob Tollwut vorliegt. Bautzen, 16. Mai. Heute früh b-gann hier die zweite diesjährige Schwurgerichtsperiode. Des versuchten Mordes an seiner 2Ssährigsn Ehefrau angeklagt war der 27 jährige, einmal wegen Diebstahls vorbestrafte Papier fabrikarbeiter Max Reinhold Wenzel, geboren in Reinhardts- darf bei Pirna. Wenzel hat in der Nacht zum 1. März dieses JahteS seine Ehefrau Ida Martha Wenzel geb. Künzel von rückwärts in den Mühlgraben der Sebnitz in seinem Wohnorte Sebnitz gestoßen, jedoch hat sich die Frau au» dem zu der Zeit eiskalten und reißenden, etwas über einen Meter tiefen Wasser wieder herausarbeiten können. Wenzel, der dasselbe Verbrechen bereit» 14 Tage vorher auszuführen beabsichtigt hatte, doch hieran durch zufällige Umstände ver hindert worden war, gab zu, einen Mord beabsichtigt zu habe«. Er hatte sich der Frau entledigen wollen, um die 20 jährige Blumenarbeiterin Ida Mauermann, mit der er bereit» Umgang hatte, dann heiraten zu können. Wenzel ist «st vier Jahre mit seiner Frau verheiratet und der Ehe find vier Kinder entsprossen, von denen drei am Leben siüd. Die Verhandlung und die Vernehmung des Ange- klagten und der (7) Zeugen entrollte ein dü stete» Bild ehe lichen Unfriedens. Die als Zeugin mit anwesende Ehefrau, die'Wenzel zu «morden versucht hatte, bat am Schluffe die Richter noch um milde Beurteilung, denn sie hätte drei kleine Kind« und habe ihrem Manne die Tat verziehen. Die Geschworenen bejahten die Schuldfrage und die Vor sätzlichkeit. Da» Urteil lautete auf sechs Jahre Zuchthaus und zehnjährigen EhrenrechtLverlust. Von der Strafe kom men zwei Monate der Untersuchungshaft in Abzug. Großröhrsdorf. Der Seniorchef der hiesigen Firma I. G. Schurig, mechanische Bandweberei, feierte am 13. Mai seinen 75. Geburtstag. Au» diesem Anlaß hat Herr Schurig ein Kapital von 15 000 Mark gestiftet, dessen Zinsen alljährlich am 13. Mai zu gunsten der Angestellten -und Arbeiter der Firma verwendet werden sollen, und zwar als Unterstützung in Bedürfnisfällen und al» steigende Prämie für je fünfjährige Dienste. Außer dieser Stiftung wurden 80 Personen, welche mindestens fünf Jahre be 4>« Firma tätig waren, namhafte Geldbeträge auSgehändigt. Leubnitz bei Werdau, 17. Mai. Der hi« wohn hafte verheiratete Ziegeleiarbeiter Andreas Müller, Bat« einiger unerzogener Kinder, erlitt gestern nachmittag au dem Werdau« Bahnhofe einen tödlich verlaufenen Unglücks- fall. Er geriet auf bis jetzt noch unbekannte Weise zwischen die Puffer zweier Lowry», wobei er schwere innere Ver letzungen erhielt, an deren Fölgen M. während de» Tran«. Porte» verstarb. Zwickau, 17. Mat. Um dem Mißbrauch vorzu- beugen, den viele irgend ein Heilverfahren ausübende Per- sonen mit dem Namen Naturheilkundiger treiben, beschloß Vie PundeSgruppe Zwickau de» Verbände» deükfcher Natur- Heilvereine, nur solche Personen al» Naturheilkundige anzu- «kennen, welche dte Prüfung beim deutschen Bund bestan den haben oder dem deutschen Naturheilkundigenbund an- gehören. Zwickau. Ju WendischrottmannSdorf wurden junge Burschen wegen schweren SittlichkeitSverbrechen gegen «in 15 Jahre alte» Mädchen verhaftet und nach Zwickau an die Staat»anwaltschast abgeltefert. . Crimmitschau, 17. Mai. Die unserer Kochschule -«gute kommende Stiftung de» Herrn Kommerzienrat Albrecht hat einen Kurswert von 22321,96 Mark. In der der Bürgerschule aNgegliederten Kochschule erhalten die ersten Mädchmklaffen praktischen Unterricht im Kochen ufw. Waldheim. Die Landgemeinde Richzenhain wird emäß d« vom Ministerium de» Innern genehmigten ort»- «schlichen Bestimmungen vom 1. J««t 1205 ab zu einem tttle mit der Samtgemeinde Waldheim, zum anderen Teile mit d« Stadtgemetnde Hartha vereinigt. Freiberg. Hier und in zahlreichen rrzgebirgischen Härten tritt tn diesem Frühjahre dte Larve ein« große«, äagbetntgen Mückenart, d« bekannten Kvhl- oder Wiesen- chnacke (Lipal, olvraoo» 1^) in ungeheurer Zahl auf und Ügt der Vegetation großen Schaden zu. Besonder» zerstört »te Larve, dte sich in humusreichen Boden gern aufhält, die Rasenflächen. Marienberg. In voll« geistig« Frische begingen vorgestern die hi« lebenden ZwillingSbrüder August und Wilhelm Schönherr ihren 87. Geburtstag. Dte alten Herren, »ie beide seit vielen Jahren hi« al» Schuhmacher ansässig ind, wurden zusammen zum Militär auSgehoben, hatten aber beide da» Glück, durch das Loo» fretzukommen. Der ilteste Sohn des August Schönherr ist 64 Jahre, wohnt eil 40 Jahren in Chemnitz und ist bereit» Urgroßvater, luch Wilhelm Schönherr erfreut sich zahlreich^Nach kommenschaft. Raschau. Bei einer Rauferei wurde der 20 jährige Maurer Jagotzky «stoche». D« Messerheld konnte noch nicht ermittelt werden. Ebersbach. Seiner Barschaft beraubt wurde ein jiesiger Einwohner, der sich mit einem an der Grenze vagierenden Frauenzimmer eingelassen hatte. Die raffi nierte Person hatte den Geschädigten in eine Seitengasse gelockt und ihm das Portemonnaie, in dem sich zirka 30 Mark befunden haben sollen, aus der Hinteren Hosen tasche gestohlen. Chemnitz. Die Arbeiten auf dem Terrain der 2. Erzgebirgischen Gartenbau-Ausstellung schreiten lebhaft vor- wärts. So ist da» Glashaus für die Victoria regia bis auf einige innere Arbeiten bereits fertiggestellt. Auch der geplante Teich für die Wasserblumen ist nahezu vollendet. Die Ausstellung wird auch de» Abends geöffnet sein und durch unzählige elektrische Lichter «leuchtet werden. Adorf. Wegen fahrlässiger Brandstiftung, die den Brand der hiesigen Kirche vcranlaßthatte, ist am 7. Ok tober v. I. vom Landgerichte Plauen i. V. der Stickmaschinen. besttzer Wilhelm Franz Mayer in JngekSburg verurteilt worden. Bi» 1901 war er Feuermann in einer Fabrik in Adorf. Er hatte auch die Heizung in der hiesigen Kirche zü besorgen, in Ordnung zu hakten und jährlich einmal zu reinigen. Am 11. Juli 1904 nahm' er Meder eine Reini gung vor. Er fand die Esse durch massenhaftes dünnes Seäst verstopft und zündele es an. Mit dem Türmer überzeugte « sich dävon, daß die Masse in der Esse nur noch glimmte. Beide gingen beruhigt fort, aber in der Mittagstunde braiinte der Dachstuhl und schließlich die ganze Kirche bk» auf die Umfassungsmauern nieder. Der Türmer büßte seine ganze unversicherte Habe ein. Die Revision Le» Angeklagten wurde vorgestern vom ReichStzerichte ver- würfen. Bon der sächs.-böhm. Grenze. Aus Neustadt . B. wird berichtet: Im alten Reviere ist der Förster Gabesan von Wilderern erschossen und dann beraubt worden. Man fand den pflichtgetreüen Beamten in einer großen Blutlache mit vier Ähußwunden in der Brust und Ver letzungen am Kopfe, die wahrscheinlich von Kolbenschlägen herrührten, als Leiche auf. Uhr und Geldbörse fehlten. Unter dem dringenden Verdachte, den Mord verübt zu haben, wurden die beiden in der ganzen Gegend als Wilderer gefürchteten Tagarbeit« Nowack und Jockel verhaftet. Sie leugnen zwar hartnäckig, allein die VerdachtSgründe gegen beide sind sehr triftig. — In Ullersgrün bet Absroth starben vor kurzem ganz plötzlich zwei Frauen und wurden ohne Einschreiten der Behörde auch beerdigt. Jetzt ist der Ver dacht laut geworden, daß beide vergiftet worden sind. Vorige Woche wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Leichen wieder ausgetztaben. Die weitere Untersuchung ist im Gange. Wie verlautet; soll «in älterer OrtSeinwohner seine leidend« Ftau, die ihm bet der Absicht, eine andere zu heiraten, im Wege war, durch Arsenik vergistet Haven. Dabei soll auch eine andere, mit im Hause wohnende Frau von dem todbringenden Mahle genossen haben und ebenfalls an den Folgen der Vergiftung gestorben sein. Den de» Doppelmorde» Verdächtigen hat, wie verlautet, eine Aeußerung des eigenen unmündigen SvhneS verraten; er sitzt bereit hinter Schloß und Riegel. (Bögtl. Anz.) Plauen. Der Acht-Uhr-Ladenschluß wird jvorauS- sichtlich in absehbarer Zeit tn Plauen durchgeführt werden. In einer Zusammenkunft einer Anzahl hiesiger Geschäfts- Inhaber ist man dahin übereingekommen, in den Monaten Januar, Februar und ferner tn der Zeit vom dritten Pfingstseiertag bi» zum 30. September den Acht-Uhr-Laden- schluß mit Ausnahme d« Sonnabende einzuhalten. ES soll nun an die sämtlichen übrige« Geschäftsinhaber, aus genommen die NahtüngSmittel-, Zigarren-, Blumen- und ähnliche Geschäfte, die Aufforderung «gehen, sich mit diesem Beschluß einverstanden zu erklären. Sobald ein Drittel sämtlicher in frage kommenden Geschäftsleute seine Zu stimmung erteilt hat, soll eine Eingabe um obligatorische Einführung de« Acht-Uhr-LapenschlusseS an den Stadttat geeicht« werden. Leipzig. Die Strafkammer Mühlhausen i. E. ver- urteilte den dortigen praktischen Arjt Dr. Bieg« wegen Betrug« und Urkundenfälschung zu vier Monaten Gefäng- ni». Während de» Streite» der hiesigen Ortskrankenkasse Mit den Kassenärzten trat er mit d« Ort-krankrnkass« In Berbiadung wetzen Anstellung al» Kassenarzt und erhielt zur AuSfümlNg ein DerttagSformular zugesandt. Gr wußte, daß d« Verband der Aer-te Deutschland», um den Zuzuj fremd« Aerzte nach Leipzig zu verhindern, den Aerzten, dte sich hi« Melden wollten, Abreisefummen bezahlt. Er ließ sich vom Verband unt« Vorzeigung de» Vertrag», ormular» 3000 M. auSzahlen. Spät« «schwindelte «, nachdem « da» Formular gefälscht hatte, bet dem hiesige« Attzteoerband 1500 Mark. Dte Beträge hat er später »erstattet. Leipzig, 17. Mat. Gin größer« Diebstahl ist gestern während d« Abwesenheit der LogiSinhaber In einem Grund- tücke d« Kolonaadenstraße auSgeführt worden. Die Diebe »oben in d« Wohnung sämtliche Behältnisse erbrochen^ alle» »urchwühlt und daraus für gegen 1100 Mark Goldsachen entwend«. — AuS einer Wohnung in Leipzig-Gohlt» war vor einigen Tagen em vrillantting im Werte von 950 Mark verschwunden. Eine 28 Jahre alte Aufwärterin au» Merseburg, die wegen Eigentumsvergehens wiederholt vor- »estrast ist, wurde al» Diebin dieses Ringes ermittelt und estgenommen. TmkM AM ns ptzk S«. tt Treibende Wracks auf hoher See sind eine große Gefahr für die Schiffahrt. So marrches Schiffsunglück ist dadurch eutsianden^daß das Schiff durch ein unter Wasser treibendes Wrack, das der Schiffsführer trotz aller Achtsamkeit nicht bemerken konnte, beschädigt worden ist. Ter Kongreß der Vereinigten Staaten von Nordamerika hat deshalb vor Einiger Zeit beschlossen, ein Schiff ab- zulommandieren mit der Aufgabe, die Wracks auf dem atlantischen Ozean nach Möglichkeit zu zerstören und zu beseitigen. Ter Dampfer, der nunmehr dafür bestimmt worden ist, ist der Collier „Lebanion". Tie „Lebanon" ist ein eisernes Fahrzeug von 3275 Tons und hat eine Schinelligkssst von ca. 10 Knioten. Ter Tampfer kann natürlich ein großes Quantum Kohlen fassen und wird gegenwärtig in der Portsnwuth-N.-H.- Schiffswerft einer Renovierung unterzogen. Ein Torpe dorohr wird in das Fahrzeug eingebaut, "die Mannfckiaft vergrößert, und der Tampfer wird mit allem Zubehör und allen Aüsrüstüngsgegenständen für die Erfüllung sei nes neuen Dienstes versehen. Man hat sich entschlossen, die „Lebanon" in Marragansett, Bay anstatt jn Newyork zu stationieren, da jener Hafen als besser gelegen gilt, um etwaigen Aufforderungen zwecks Zerstörung treibender Wracks schnellstens nachzulommen. Ihr Aktionsfeld soll sich bis zuM 65.i Längengrad erstrecken, also einer geraden Linie von Halifax, N.S., bis Bermuda, "sie Mrd aber not wendigen Falls selbstverständlich diese Linie auch über schreiten. Tie Ausrüstungsorbeiten sind jetzt beendet, so idaß der Tampfer seine Tätigkeit beginnen kann. Mög licherweise wird noch ein zweites Fahrzeug abkomman- diert, um an der Küste nördlich und südlich von Cap Hatteras den Dienst zu versehen. Bermtfchm». Eine falsche Kaiserin Charlotte. „Daily Mail" wird aus Boston gemeldet: Eiw unerhörter Schwin del ist mit Erfolg unter der italienischen Kolonie von Boston verübt morden. Eine Frauensperson namens Maria Theresia Crovo gerierte sich als Kaiserin Char lotte, Witwe des Kaisers Maximilian von Mexiko, und lockte Mitgliedern der italienischen Kolonie nicht weniger als 40000 Dollars hieraus, Tie Personi hatte einen .Dm- plizen, der sich für den Kronprinzen Rudolf ausgab und damit Erfolg hatte, weil viele Personen im Aus lande glauben, daß dieser nochs' am Leben sei. Die Crovo umgab sich mit einem fürstlichen Hofstaate, trug zu Hause eine Krone und war von einer Reihe ihr er gebener Personen umgeben. Ter Schwindel gelang ihr. Man glaubte ihr sogar, als sie erzählte, sie werde in der Lage sein, deml angeblichen Kronprinzen zum Thron- folgerecht zu verhelfen,, lvenn ihr die nötigen Fonds vorgeschpssen würden. Wie raffiniert sie ttorging, zeigt folgende Tatsache: Als ein österreichisches Kriegsschiff jüngst in Boston einlief,, arrangierte sie eine Gesellschaft, die dem Schiffe entgegenfuhr. Geschickt berechnete sie die Fahrzeit derart, daß sie gerade im Moment in die Nähe des Schiffes gelangte, als die üblichen Salutschüsse von dem Marinearsenal abgegeben wurden. Tie Begegnung fand auch wirklich zu dieser Zeit statt, und sie versetzte die Gesellschaft in ihrer Barkasse in den Glauben, daß die Salutschüsse ihr galten. Weiße Mäuse i'm Dienste auf Untersee booten. Aus London wird berichtet: Zu der „Besatz ung" eines britischen Unterseebootes werden in Zukunft auch immer drei weiß« Mäuse gehören. Sic werden so gar in den Schiffsbüchern geführt; 'ihr „Dienst" be steht darin daß man'mit ihrer Hilfe Dämpfe, die den Gasoltntanks entströmen, so stört feststellen Mil. Tie wei ßen Mäuse haben besonders empfindliche Geruchsnervcn.' Holland, der amerikanische Erfinder der Uyterseebovte, erkannte, wie wertvolt sie infolge dieser Eigenschaft für Unterseeboote sein können, wo das geringste Entwei chen von Dämpfen aus den Easolintanks verhängnis volle Folgen haben kann. Teshalb hat die britische Ad miralität die weißen Mäuse zum Dienste hevangezogen. Die Löhnung der weißen Mäuse beträgt einen Schilling für die Woche; sie wird aber unter die Matrosen ver teilt. Tie weißen Mäuse sind in einem kleinen Käfig untergebracht, der in der, Nähe der Gasolintanks hängt; sie werden gut versorgt und genau beobachtet, wenn die Unterseeboote fahren. Fangest» di« Mäuse an zu quieken, so ist es Zeit, die Gasolintanks nachzusehen. Tie Matrosen verhätscheln die Tierchen sehr, sodaß sie ganA zahm! geworden sind. Tie Unterseeboote aber führen jetzt mit einigem Rechst den Spitznamen „Mausefallen". Leistungsfähigkeit der Schleiereule als Mäusevertilger und damit den außerordentlichen Nutzen dies« leid« noch vielfach verfolgten Vögel Uknstriett st>l-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder