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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190506076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-06
- Tag1905-06-07
- Monat1905-06
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1905
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schaftlich mit den vereinigten Riesaer Militärvereinen an den Fahnenweihen in Bahra Boritz und Wülknitz, sowie bet der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmale anläßlich de« EedantageS und bei dem Kommers zur König«.Geburt«, tagsfeier. Ferner besuchten 10 Kameraden mit Vereins, sahne die 25 jährige Jubiläumsfeier des BruderoereinS in Berlin. Eine 60 Nummern umfassende BereinSbibliothek sorgt für unterhaltende und belehrende Lektüre. Die Vunderzeitschrift „Der Kamerad" hatte ca. 60 Abonnenten und „Sachsens HilitctrvereinSkalender" ca. 150 Abnehmer aufzuweisen. Der vom Kam. Berg erstattete Kassenbericht wieS an Einnahmen 902,10 Mk. und an Ausgaben 770,34 Mk. nach. Die Unterstützungskasse verau«gabte 150 Mk., und zwar Krankenunterstützung in 4 Fällen und Begräbnis. Unterstützung in einem Falle. DaS Vermögen deS Vereins beträgt annähernd 4000 Mk. Nach dem Referat über die letzte BezirkSversammlung in Radeburg wurden die Vor- Kandswahlen erledigt. Durch Zuruf wählte die Versamm lung die Kameraden in ihre Aemter wieder, nur die Wahl »on 6 Deputierten geschah durch Stimmzettel und erfuhr gegen früher eine kleine Aenderung. Zur Beratung des geschäftlichen Teile« übergehend, lagen u. a. Einladungen mit beigefügter Festordnung vor zur Fahnenweihe in Thal- lieim bei Oschatz am 25. Juni, zum 3. Bezirksfest der Militäroereine der Amtshauptmannschaft Oschatz in Strehla am 9. Juli und zum Fußarttlleristentag in Plauen am 9. und 10. Juli. DaS Stiftungsfest beabsichtigt der Krieger verein „König Albert" am 27. Juni im Stadlpark durch Konzert und Illumination des FestplatzeS zu feiern. — Im Geschäftsbereich; des. Ev.-luth. Landcskonsisto- riums ist n. a. im regelmäßigen Vesetzungsfvcrfahren zu besetzen: das Pfarramt zu Rcinerssoorf (Großenhain) — Kl. III (A) —; Kollator: das Ev.-luth. LandesAnsistprium- — Tie am vergangenen Sonntag in Seußlitz unter Vorsitz des Herrn Amts^auptmann Tr. Uhlemann tagende Wanderversammlung des Bezirks- Obstbau.-Vereins Großenhain war, trotz der brennenden Sonnenstrahlen, von Mitgliedern wie Gästen zahlreich besucht; wohl gegen 140 Tamen und Herren waren erschienen, umi auchs einmal hier aus beredtem Munde Interessantes und Wissenswertes über „Obstbau" zu hören und zu sehen. Herr Rittergutsbesitzer Tr. Harck begrüßte die Erschienenen,-.unter denen man die Herren Gartenbau-Inspektor Braunbart, Oeklonvmierat Schäffer- Jahnishausen, Rittergutsbesitzer Sachße-Mersch-vitz, Pro fessor Endler-Meitzen, Stadtrat Arnold-Grioßenhain, Rit tergutsbesitzer Täberitz-Zschauitz, Inspektor Klügel-TaN- witz, Lehrer Kratz-Mülbitz, Kantor Kirsten-Strießen, sowie die Herren Gemeindevorstände von den umliegenden und auch entfernteren Ortens wie Lenz, Mülbitz, KleinrascWtz, bemerkte. Zunächst besichtigte man unter Führung des dortigen Rittergutsbesitzers Herrn Tr. Harck, dessen herr lichst gelegenen und bestens gepflegten Parkanlagen, eben so die Obstbaum- und Beeren-, wie auch Wein- und Gc- müsekulturen, über welche sich; Herr "Gartenbauinspektor Braunbart sehr lobend und anerkennend auch in der nach folgenden Versammlung aussprach. Letztere, jm „Roß" stattfindend, eröffnete der Herr Vorsitzende mit herzlichem Tank an Herrn Tr. Harck,, der dem Vereine seine präch tigen Anlagen zur Verfügung gestellt hatte, wie der Herr Amtshauptmann seiner Freude auch darüber Ausdruck ver lieh, daß die Beteiligung eine so rege sei, das Interesse em Obstbau demnach auch ni dieser Gegend sich immer mehr und mehr steigere. Ter Herr Vorsitzende gab dann, wie das auch schon in der letzten Generalversammlung geschehen Ivar, bekannt, daß in diesem Jahre wieder Lehrer- lurse abgehälten werden sollten. Weitere Anmeldungen hierzu würden nur mit'Freuden begrüßt werden. Ebenso fänden, wie in den Vorjahren, im Herbste wieder Obst verwertungskurse statt, denen aber, wenn Interesse da für vorhanden sei, sogenannte Frühobstkurse vorangehen würden; Anmeldungen hierzu müßten allerdings bei dem Herrn Amtshäuptinann "baldigst erfolgen. In weiterem bat der Herr Vorsitzende um mehr Berücksichtigung des Landesobstsortimentesi, wie er auch einige Büchstr über Obstbaufragcn in empfehlende Erinnerung brachte. Eben so verbreitete sich Herr Gartenbauinspettor Braunbart, der nunmehr das Wort ergriff, in längerer Ausführung über das bei der Wanderung durch die Anlagen gesehene Interessante, wobei er dem Herrn Obcrgärtner Endrces vollstes Lob jiollte; dieser habe als Fachmann alles ge tan, was zu tun sei; er sprach ihm, wie schon oben be merkt, seine vollste Anerkennung aus für seine Arbeit. Ferner kam der Herr Gartenbauinspektor unter anderem auch auf die Verpackung von wertvollen Früchten zu sprechen; am besten hierzu eigne sich Kvrkwollc, die in Raschau gefertigt würde. Auch Erdbeerhaltcr, von Berg mann-Ebersbach gefertigt, lagen vor, die zu dem billigen Preise von 1 Pfg. pro Stück zu kaufen seien. Aufmerksam gemacht wurden die Anwesenden auch auf die Obstbaum schädlinge der Gegenwart. Mittel dagegen seien vor allen Tingen die Jnsektenfanggürtel, welche beim Abnehmer! derselben, Mitte Juli, mit kochendem Wasser überbrüht werden müßten. Auch könnte man Holzwolle vdcr Heu in einem fingerbreiten Ringe um den Stamm herum legen, mit steifem Papier überdecken und fest umbinden. Tas Ungeziefer kriecht nämlich in die Holzwolle hinein; daher muß sie abgenommen und sofort verbrannt werden. Tie Blattläuse könne man mit trockenem Tabakstaub, der von unten herauf an die Blätter gebracht werde» müsse, oder mit einer dünnen Abkochung wn Quasiaholz, mit Schmierseife vermischt, vertreiben. Tie mit Mehltau be fallenen Triebe solle niän schonend ausbrechen oder bei trockenem Wetter mit pulverisierter Schwefelblüte bestäu ben. Nach Beantwortung einiger Fragen, aus der Mitte der Versammelten an Herrn Gartenbauinspektor Kraun- Lart gestellt, erreichte dje Versammlung nach dreistündi ger Tauer ihr Ende. Hosfcutlich ist auch die nächste Zu sammenkunft, welche dem Vernehmen nach! in Schönfeld stattfindet, ebenso zahlreich besuchst. — Die Regierung zu Neuß j. L. hat, wie aus Gera berichtet wird, den GtaatSlottertevertrag mit dem Königreich Sachsen zum 1. Januar 1907 gekündigt und einen neuen Vertrag zu angeblich günstigeren Bedingungen mit Preußen abgeschlossen. — Mit dem 1. Oktober diese« Jahres erlöschen eine Anzahl von militärischen WachtkommandoS für immer, da von diesem Zeitpunkte an die Bewachung der Zivilstrafanstalten durch Militär in Fortfall kommt. In Sachsen betrifft diese im Interesse der kurzen zweijährigen Dienstzeit geschehene Aenderung die WachtkommandoS an den Landesstrafanstalten Waldheim, Zwickau und Hoheneck. DaS erstere dieser WachtkommandoS (Waldheim) hat in der verschiedenartigsten Stärke seit mehr al« hundert Jahren bestanden; e« fällt also der Anforderung der neuen Zeit hier eine sehr alte und mit dem ganzen WaldHeimer Ge meinwesen eng verwachsene Einrichtung zum Opfer. Die entsprechenden Kommandos in Zwickau und Hoheneck sind wesentlich jüngeren Datum« und auch numerisch bedeutend schwächer gewesen. —* Der Gau 21b Dresden deS Deutschen Rad- fahrer-BundeS veranstaltet für seine Mitglieder zu Pfingsten seine zweite diesjährige Wanderfahrt nach Zittau, Oybin und dem Lausitzer Gebirge. Während die Kraft- fahrer-Abteiluvg den Weg nach Zittau übet Bautzen, Löbau, Herrnhut nimmt, fahren die Tretradler über Stolpen, Neu stadt, HainLpach, Schluckenau und Warnsdorf und worden von Zittau auS gemeinschaftlich die weiteren Touren an treten. Da die Gauleitung die Gesamtbeteiligung der ein- zelnen Gauwanderfahrten durch Erinnerungsbecher prä miiert und im Gau ein lebhaftes Interesse für den Wander- fahrsport vorherrscht, wird auch bei dieser Fahrt eine große Beteiligungsziffer erreicht werden. —* Der ällgemeine Kirchenfonds. Die dichte Bevölkerung unsere- Landes, ihre fortwährend sich steigernde Zunahme erfordert dringend auch weitere Teilung der Parochien, Vermehrung der Kirchen und geistlichen Kräfte, und zwar vorzugsweise da, wo eine mittellose Be völkerung dicht beisammen wohnt. Aber gerade da fehlen zumeist den beteiligten Gemeinden selbst die Geldmittel. Sollen da kirchliche Notstände nicht überhand nehmen, so muß die brüderliche Hilfe der ganzen Landeskirche inS Mittel treten. Wohl werden deshalb alljährlich ein paar Kirchenbaukollekteü hin und her durch die Landeskirche ge sammelt. Aber damit kann immer nur an wenigen Orten geholfen werden; daS Unterstützungsbedürfnis ist regelmäßig an weit mehr Orten vorhanden. Hier einzutreten ist der „allgemeine Kirchenfonds" bestimmt. Diese im Jahre 1876 durch freiwillige Gaben begründete Stiftung hat den Zweck, den Interessen der evangelisch-lutherischen Kirche des Landes in solchen Fällen zu dienen, wo die er forderlichen Mittel ans Staats-, Kirchengemeinde-, Kirchen- und anderen Kaffen und Fonds nicht oder nicht in hin reichendem Maße beschafft werden können. Seine Kräfte sind aber dem Bedürfnisse bei weitem nicht gewachsen. Sie zu stärken ist alljährlich die allgemeine Kirchen kollekte an den beiden Pfingstfeiertagen be stimmt. Möge sie.auch in diesem Jahre viele opferwillige, reichlich spendende Geber finden! — Am Montag morgen lagen im Elbhafen, wie be richtet wird, 25 beladene Schleppkähne, davon 10 in Re serve, sodaß diese Woche der Umschlagsverkehr lebhafter wird. Ein Tankkahn der Deutsch-Amerikanischen Petroleum-Ge sellschaft, der mit 1000 000 k§ Petroleum von Hamburg abgegangen war, mußte in Roßlau 330 000 kg ableichten, weil der Wasserstand für diese Last nicht mehr ausrcichte. Unter den auszuladenden Kähnen haben zwei Brucheisen geladen, das für das Eisenwerk bestimmt ist. Diese Ladung enthält eine Menge entleerte Granaten älterer Konstruktion von 5 bis 20 ein Kaliber. Dresden, 6. Juni. Das „Dresdner Journal" meldet: „Jm Auftrage Sr. Majestät des Königs hat StaatS- minister v. Metzsch-Reichenbach heute vormittag dem König lich preußischen außerordentlichen Gesandten und bevoll mächtigten Minister Grafen v. Dönhoff einen Besuch abge- stattet, um ihm die Allerhöchsten Glückwünsche anläßlich der heute stattfindenden Vermählung Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen des Deutschen Reiches und von Preußen auszusprechen. Jm Anschluß hieran hat der Herr Minister auch den Glückwünschen der Königlichen StaatSregieruug Ausdruck gegeben." — Ueber die Reform deS Dresdner Stadtverordneten-WahlrechtS sind weitere Verhandlungen im Gange. Man hofft auf Grund derselben zu einer Einigung zu kommen und in nächster Zeit die Reform doch noch durchzusetzen. Dresden. In der Verhandlung gegen den Archi- diakonuS und Pastor Wilsdorf und den Agenten Wil helm Max Moritz MatheS wurde gestern nur noch der unmittelbare Vorgesetzte Wilsdorfs, Superintendent Pache aus Großenhain, und die von beiden Angeklagten geschädigte BaumeisterS-Witwe Ullrich vernommen. Superintendent Pache gibt dem beschuldigten Wilsdorf ein glänzendes Zeugnis, Wilsdorf sei ein Opfer werktätiger Nächstenliebe geworden. Zeugin Ullrich gibt zu, daß sie dem Angeklagten MatheS die 1100 Mk. auch ohne Verlangen und Bürgschaft gegeben hätte. Nach rnehr als zweistündiger Beratung fällte daS Gericht folgendes Urteil: Mathes erhält eine Zusatzstrafe von I Jahr 6 Monaten Gefängnis, Pastor Wilsdorf wegen Beihilfe zum Betrug in einem Falle 1500 Mk. Geldstrafe oder 150 Tage Gefängnis. Wegen deS Falle« Kämpfe erfolgte Freisprechung. Dresden, 6. Juni. Ihre Majestät dieKönigin - Witwe hatte vom Montag zum Dienstag eine durch vermehrten Husten und allgemeine Unruhe gestörte Nacht. Sie hofft am nächsten Freitag nach Sibyllenort übersiedeln zu können. — Am DienStag nachmittag ist nach langer Krankheit Herr Dr. throl. Ludwig Wahl, Titular-Bischof von CucusuS, in Schirgiswalde verstorben. — Der Aus- stand derZtgarettenarbeitertnnen nimmt in- sofern an Ausdehnung zu, als die Verbandsleitung der Metallarbeiter beschlossen hat, die Zigarettenfabriken für Mechaniker, Schlosser, sowie Metallarbeiter so lange zu sperren, als der Generalstreik andauert. Schlosser au« Zigarettenmaschinensabriken haben nach diesem Beschluß ebenso wie die Monteure keine Arbeit zu verrichten. Ferner hat man zu einem weiteren Mittel, die Fabrikbetriebe zu schädigen und deren Leiter sich gefügig zu machen, gegriffen. Die hiesigen Streikleiter haben sich nämlich nach Berlin gewandt, wo die streikenden Zigarettenarbeiter nnd -Arbei terinnen beschlossen, nicht eher die Arbeit wieder aufzuneh- men, bis die Forderungen der Dresdner Arbeiterinnen er füllt sind. Außerdem will man von Berlin auS seilen des TabakarbeiteroerbandeS, der die ganze Bewegung ver anlaßt hat, dadurch einen Druck auf die Dresdner Arbeit, geber ausüben, als die Berliner Gewerkschaftskommission die dortige Arbeiterschaft veranlassen soll, über die Fabri kate der Dresdner Zigarettenfabriken den Boykott zu ver hängen. Ostritz (Oberlausttz). In den Kreisen der deutschen! Bevölkerung unserer Stadt herrscht großer Unwille über die seit längerer Zeit systematisch betriebene Tschechisierung der Gemeinde durch ein großes industrielles Etablissement. Die in Frage kommende Spinnerei, ein bedeutendes Aktien unlernehmen, erhält infolge der bei ihr herrschenden nied- rigen Lohnsätze keine einheimischen Arbeiter und hat daher tschechische Arbeiter eingesührt. Dies ist mitunter sogar durch nach Böhmen gesandte Anwerber besorgt worden. So ist eS gekommen, daß bereits heute etwa 1000 Tschechen in der 3000 Einwohner zählenden Stadt zu finden sind. Auch die Ansiedelung tschechischer Handwerker und Kauf leute hat hier begonnen. Die Gemeindeverwaltung, an deren Spitze kein berufsmäßiger Bürgermeister, sondern ein Baumeister steht, nimmt gegenüber der Tschechenzuwendung eine völlig gleichgültige Stellung ein. So wird es, wenn nicht bald etwas geschieht, nicht mehr lange dauern, bis in Ostritz, der östlichsten Stadt Sachsens, der Kamps zwischen Deutschen und eingedrungenen Tschechen in recht unange nehmer Weise sich fühlbar machen wird. (P. A.) Zittau, 5. Juni. Auf die vom Deutschnationalen Handlungsgehülfen-Verband an den hiesigen Stadtrat ge richtete Resolution, die in einer Versammlung zur Annahme gelangte, wonach der Stadlrat um Einführung des 8 Uhr-Ladenschlusses gebeten wird, hat der Rat nunmehr erklärt, daß er nicht in der Lage sei, der gegrbenen Anregung Folge zu geben. — Einen Mordversuch hat am Sonnabend abend ein Schlossergeselle gegen die 23 Jahre alte Tochter des Hausbesitzers und Fabrikwebers Heinrich Zeckert in Gabel unternommen. Der Täter, der von dem Mädchen seit seinen Liebeswerbungen schon mehr mals abgewiesen worden war, trat am Sonnabend uner wartet in die Zeckerische Wohnstube und forderte das Mäd chen unter Drohungen auf, einen Abschiedsbrief an ihre Eltern zu schreiben. Da die Zeckert, die allein in der Woh nung war, sich weigerte, dies zu tun, gab der Liebhaber plötzlich einen Revolverschuß auf sie ab. Die Kugel drang in den Hals ein. Das junge Mädchen stürzte zu Boden, raffte sich aber schnell wieder auf und fiel dem Attentäter in die Arme, so daß der zweite Schuß, den er abgab, in die Decke ging. Hierauf floh daS Mädchen in ein Nach barhaus. Ein dritter Schuß, der ihr nachgesandt wuide, verfehlte sein Ziel. Der gefährliche Liebhaber, der dem schwerverwundeten Mädchen nachgerannt war und sie um Verzeihung gebeten hatte, wurde verhaftet. Die Kugel konnte aus dem Halse des Mädchens entfernt werden. Die Verletzung des Mädchens ist nicht unbedenklich. Zschopau, 5. Juni. Beim Baden in der Zschopau, ertrank gestern gegen Abend der 17jährige Tischlerlehrling Paul Größer. Dec hoffnungsvolle, kräftige junge Mann- Ist vermutlich in noch erhitztem Zustande in das Wasser gegangen und von einem Schlaganfall betroffen worden. Zwickau, 6. Juni. Der Besuch des Königs im Vogtlands erfolgt, wie nunmehr bestimmt feststeht, im letzten Drittel des Monats August. Wie bereits bekannt, besucht der König zunächst Meerane, und zwar am 23. August. Se. Majestät fährt nach einigen Stunden Aufenthalt daselbst weiter nach Mosel, von dort mit der Mülsengrundbahn bi- Ortmannsdorf und alsdann nach Wildenfels zum G äsen. SolmS. Von da geht die Reise nach Zwickau, wo der König am 24. August gegen Mittag eintrifft. Das Pro gramm für den Besuch in Zwickau steht noch nicht fest. Nach Besichtigung einiger industrieller Anlagen in Zwickau erfolgt am nächsten Tage die Weiterreise. Zwickau. Infolge der großen Hitze kamen in den letzten Tagen 83 Schweine und eine Anzahl Kälber mit der Bahn tot hier an. Sie waren auf dem Transport verendet. — Schwere Gewitter zogen sich gestern hier zu sammen, ohne ordentlich zum Ausbruch zu kommen. Da gegen gingen im oberen Muldental nach Auerbach zu schwere Hagelwetter nieder. Falkenstein. Nach anhaltend heißen Tagen ging am Montag mittag in hiesiger Gegend ein schweres Ge witter nieder, begleitet von einem Hagelschlag, wie wir ihn seit langen Jahren nicht so heftig hatten. Eiskörner fielen in der Größe von Taubeneiern, so daß der «»gerichtete Schaden nicht unbedeutend sein wird. Von den Bäumen wurden ganze Ziveige, Blätter und Blüten abgeschlagen und in den Gärten die Pflanzen abgebrochen. Reichenbach i. B, 5. Juni. Ein schweres Hagel wetter ist heute nachmittag in der dritten Stunde in unserer Stadt nnd der Umgegend aufgetroffen. ES blitzt« und don nerte ein wenig, und gleich nach den ersten Regentropfen
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