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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190507267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-07
- Tag1905-07-26
- Monat1905-07
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1905
- Autor
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Arbeit, «en« es angeht, durch ein kühlende» vad oder eine erfrischende Abwaschung. Die Hütten der Wachhunde stelle man an einen schattigen Platz, sorge für Reinlichkeit in der Hütte und neben der Hütte und gebe öfter» frische» Wasser zum saufen. Nicht unerwähnt möchten wir hierbei noch lassen, daß auch an den armen zur Gefangenschaft verurteilten Etubenovgeln zuweile.l recht gesündigt wird, welche ost in viel zu kleinen Käfigen untergebracht find, und die man, zwar in der guten Absicht, ihnen eine Wohl- tat zu erweisen, vor da» Fenster hängt, ohne aber daran zu denken, fie vor den Strahlen der sengenden Sonne zu -Witzen und fie öfter» mit frischem Wasser zu versorgen. Oschatz. Am 1. August 1905 wird der neue Halte punkt Oschatz Körnerstraße zwischen Oschatz und Oschatz Süd (an der Linie Oschatz—Dübeln) für Personen- und Gepäck verkehr eröffnet. Auf dem neuen Haltepunkte halten nach Bedarf sämtliche auf der Strecke Oschatz—Mügeln b. Oschatz verkehrenden Personenzüge. Die Abfahrten in Oschatz Körnerstraße erfolgen: a) in der Richtung nach Mügeln b. Oschatz etwa 5 Minuten später al» von Oschatz und b) in der Richtung von Mügeln b. Oschatz etwa 3 Minuten später al» von Oschatz Süd. Den Fahrkartenverkauf und Gepäck- dienst besorgen die Zugführer. Meißen. Gestern gab e» einen Streik in der Kegel- Festhalle. Die Kegelaufsetzer traten in den Ausstand. Sie forderten die Erhöhung ihre» Tagelöhner von 4,50 Mark auf 5 Mark und begründeten ihre Forderung damit, daß die Anschreiber, deren Arbeit wohl leichter ist, aber große Aufmerksamkeit erfordert, ebenfalls mit 5 Mark entlohnt werden. Nach etnhalbstündiger Streikdauer wurde die For- derung bewilligt und die Arbeit wieder ausgenommen. Montag nachmittag wurden zwei Kegelaufsetzer von den Kugeln am Schienbein getroffen und derartig verletzt, daß sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußten; dies mag wohl hauptsächlich die Veranlassung zur Arbeitseinstellung gewesen sein. Die Kegelaufsetzer sind übrigens gegen Un fälle versichert. Dresden, 24. Juli. Zu Zusammenrottungen ließen e» die ausständigen Klempner hier am Sonnabend vor der Bauklempnerei von Emil Hahner in der Reißigerstraße kommen. Etwa 1000 Personen hatten sich dort ange sammelt. Die demonstrierenden Streikenden johlten, pfiffen und empfingen arbeitswillige Kollegen mit beleidigenden Aeußerungen und vergriffen sich tätlich an einem Gendarm. Fünf Rädelsführer wurden verhaftet und werden sich wegen Aufruhrs vor Gericht zu verantworten haben. Dresden, - 25. Juli. Die König!. Polizeidirektion warnt heute vor einem unbekannten Bank-Gauner und meldet hierzu: In einem Prager Hotel logierte sich dieser Lage ein unbekannter Mann mit einem Frauenzimmer ein. Er nannte sich Hans König, Kaufmann aus Berlin, und gab an, daß er aus Dresden komme. Nach einigen Tagen ging er in ein dortiges Bankhaus, verlangte, daß man ihm einen Betrag von 1500 Mk. in das Hotel schicke, woselbst er dem Ueberbringer den Geldbetrag in öster reichischem Gelbe übergeben werde. Da sein Auftreten vertrauenerweckend war, wurde ihm dies zugesagt und der Geldbetrag durch einen Bankdiener übersandt. Inzwischen hatte der Hotelgast Vorkehrungen getroffen, die ihm ermög lichten, durch allerhand Vorspiegelungen das Geld in die Hände zu bekommen und daS Hotel unbemerkt zu ver lassen, nachdem seine Begleiterin schon zuvor verschwunden war. Der Gauner dürfte auch an anderen Orten auf treten und wird vor ihm gewarnt. Dippoldiswalde, 24. Juli. Eine Reichsbeihilfe von 3000 M. ist auch für das laufende Jahr wieder der hiesigen „Deutschen Müllerschule" zu den Unterhaltungs kosten von der deutschen Reichsregierung bewilligt worden. Zittau, 24. Juli. Von einem furchtbaren Ge witter wurde am Sonntag fast die ganze Oberlausitz heimgesucht. Begleitet war das Unwetter, das sich bis zu einem orkanartigen Sturm steigerte, von einem wolkenbruch artigen Regen. In kurzer Zeit waren die Straßen über schwemmt. In verschiedenen Häusern der hiesigen Stadt wurden durch den Druck des Regenwassers, das nicht rasch genug abfließen konnte, die Scheiben der Kellerfenster zer brochen und die Keller selbst überschwemmt. Im Hotel „zum schwarzen Adler" drang auf diese Weise das Wasser in die Vorratsräume und richtete großen Schaden an. Eine Stunde lang waren Mannschaften der hiesigen freiwilligen Feuerwehr damit beschäftigt, den Keller leer zu pumpen. Der Schaden, den daS Regenwasser im Keller des Drogisten Hanemann an der Weberstraße angerichtet hat, beziffert sich auf über 1000 Mark. Die Straßenbahn durchquerte an manchen Stellen fußtiefe Seen, später mußte sie für einige Zeit den Betrieb ganz einstellen. Harmlose Bäche schwollen in wenigen Augenblicken zu reißenden Gewässern an. Aeußerst zahlreich waren bei dem Unwetter die Blitzschläge. In Türchau wurden drei Personen vom Blitz getroffen. Der 19 Jahre alte Bergarbeiter Max Kühnelt wurde da bei teilweise gelähmt, zwei Arbeitsfrauen verletzt. In Witt gendorf schlug der Blitz in die Wohnung deS Arbeiters Wündrich, wodurch dieser und seine Frau betäubt und ver letzt wurden. Der mit in der Stube befindliche Dienstknecht Theodor Anders aus OberseiferSdorf trug eine Lähmung davon. Großen Schaden an Gebäuden verursachte der Blitz in Reichenau, Oppelsdorf, FriederSdorf, Seitendorf, Dittels- dorf rc. Strichweise war da» Gewitter von einem Schloßen wetter begleitet, dessen einzelne Stücken die Größe einer Haselnuß erreichten. Besonder» in der Gegend von Ober- oderwitz und Ebersbach richtete da» Hagelwetter auf den Getreidefeldern und an den Obstbäumen arge Verwüst- ungen an. Bon der sächs.-böhm. Grenze. Da die Land- wirte trotz der diesjährigen guten Futterernte bet der Milch verteuerung, welche bekanntlich im Vorjahre infolge der durch die Dürre entstandenen Futternot erfolgte, verharren, ist in Letschen i. v. ein Streik der Hausfrauen auSge- brachen. In einer am Freitag stattgefundenen Versamm lung der Milchkonsumenten wurde beschlossen, jene Land- wttte, welche die höheren Preise betbehalten, zu boykottieren. Dieser Beschluß wird bereit« konsequent durchgrfühtt. Freiberg, 25. Juli. Abermal» sind gestern in zwei Fällen Pilzvergiftungen vorgekommen. In Halsbrücke er krankte die Familie de» Bergarbeiter» Engelhardt. Nament lich bei der Frau war die Vergiftung eine schwere. Bet den übrigen Personen zeigten sich nur leichtere Vergiftung»- erscheinungen. Hier in Freiberg erkrankte der Hütten arbeiter Günsel mit Frau und Kind nach dem Genuß eine» Pilzgerichte» ganz bedenklich. Da ärztliche Hilfe sofort zur Stelle war, konnte die Gefahr bei allen Erkrankten abge wandt werden. Haijntchen. Durch eine Explosion infolge von Selbst- entzündung der mit venzin getränkten Felle im Trocken raum der Färberei von Otto Ptetzsch geriet da» Trocken gebäude in Brand; leider fand dabet ein Färber durch Verbrennen den Tod; die Witwe mit vier Kindern trauert um den Ernährer. Ehrenfriedersdorf, 25. Juli. Einen jähen Ab bruch fand eine Vergnügungsfahrt an der Kreuzung der Ehrenfriedersdorf- Annaberger und Geyer-Wolkensteiner Straße Hierselbst. Einige Familien aus Wolkenstein waren in zwei Landauern auf dem Wege nach Aue und bis zu der oben bezeichneten Stelle gekommen, als plötzlich die Frau deS Fabrikarbeiters Brückner vom Schlage getroffen wurde. Beide Geschirre kehrten sofort nach Wolkenstein zurück. Zwickau, 25. Juli. Die hiesige Geschäftsstelle der organisierten Bergarbeiter Sachsens beabsichtigt, eine Landes konferenz der Bergarbeiter zu veranstalten zur Hebung der gegenwärtigen Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Berg arbeiter Sachsens. )-( Meerane, 26. Juli. Die sächsisch-thüringische Färberkonvention hat gestern durch Anschlag in den Be trieben bekannt gemacht, daß sie die für den 31. Juli be schlossene Aussperrung bis zum 7. August verschoben hat. In zwei gestern abend stattgehabten Versammlungen der Ausständigen wurde beschlossen, den Kampf bis zum sieg reichen Ende durchzuführen. Plauen i. V. Schwere Beschuldigungen werden gegen einen hiesigen Baugeschäftsinhaber erhoben, der unter dem Verdacht, sich Körperverletzungen mit nachfolgendem Tode schuldig gemacht zu haben, von der Polizei festge nommen worden ist. Der Mann stammt aus Unterhart- mannsreuth (Bezirksamt Hof). Er war am Sonntag in Feilitzsch mit einem Tischler in Streit geraten. Aus gegen seitigen Beleidigungen entwickelte sich eine Schlägerei, wo bei der Baugeschäftsinhaber, Herr Kemnitzer, dermaßen zu geschlagen haben soll, daß der Tischler an den Folgen der dabei erlittenen Verletzungen gestorben ist. Die Verhaftung erfolgte auf Ansuchen der Polizei in Hof. Gestern nach mittag ist der Beschuldigte in Hof eingeliefert worden. — Eine interessante Entscheidung ist gestern vom hiesigen Schöffengericht gefällt worden. Um eine recht wirksame Reklame zu erzielen, ließ der Filialleiter eines hiesigen Abzahlungsgeschäftes in einer hiesigen Tageszeitung durch eine in die Augen fallende Anzeige bekannt geben, daß jeder Kunde, der sich ein Konto bei ihm einrichten lasse, einen Gutschein über ein Zehntel-Los der 1. Klasse der sächs. Landeslotterie erhalte. Hierin wurde ein Verstoß gegen die Generalocrordnung vom 2. April 1859, den Ver trieb von Losen der Kgl. sächs. Landeslotterie durch unbe fugte Personen betr., erblickt. Da der Filialleiter im Ein verständnisse mit dem Inhaber des Geschäftes inseriert hatte, wurden beide vor den Strafrichter geladen. Der Geschäfts inhaber gab an, daß er sich bei seinem Rechtsbeistand in Chemnitz, wo das Hauptgeschäft sich befindet, erkundigt habe, ob das Anpreisen eines Gutscheines strafbar sei. Nachdem dieses verneint worden sei, habe er ohne Bedenken in Chemnitzer Tageszeitungen diese Ankündigungen erlassen und dann auch seinem Filialleiter in Plauen entsprechende Anweisungen gegeben. Er hatte mit einem bekannten hiesigen Kollekteur die Vereinbarung getroffen, Inhabern solcher Gutscheine auf Rechnung der Firma ein Zehntel- Los der sächs. Landeslotterie zu verabfolgen. Beide Ange klagte wollen sich keiner strafbaren Handlung bewußt sein. Sie werden jedoch wegen Uebertretung vorgenannter General verordnung (ß 3, Abs. 2) zu je neun Mark Geldstrafe ver urteilt. (Bogtl. Anz.) Plauen. Der Maurerstreik ist Montag abend in einer abgehaltenen Versammlung der Maurer als beendet erklärt worden. Er hat etwa fünf Wochen gedauert. Die Maurer nehmen die Arbeit bedingungslos wieder auf. Viele werden jedoch keine Arbeit hier mehr erhalten. Lengenfeld. Zwei Zierbrunnen hat Fabrikbesitzer Moritz Lenk der Stadt gestiftet. Während der eine bereits seit dem Herbste vorigen JahreS auf dem Marktplatze auf gestellt ist, wird der zweite, der auf den Kirchplatz zu stehen kommt, am 25. August seiner Verwendung übergeben. Leipzig, 25. Juli. Zu der in der Nacht zum Montag stattgefundenen großen Schlägerei, wobei der Eisen bahnschaffner Friedrich Karl Stephan in Möckern infolge der erhaltenen schweren Verletzungen bald darnach in seiner Wohnung verstorben ist, ist zu berichten, daß sich zwei der Täter am 24. Juli abends 7 Uhr der Kriminalpolizei in Leipzig selbst gestellt haben. ES sind dies der Arbeiter OSkar Lindau und der Arbeiter Alfred Otto Lehmann. Nach Angabe der beiden hat sich an der Schlägerei noch ein Bruder des Lindau und noch eine andere Person be teiligt. UebrigenS soll der Verstorbene am AuSgang der Sache nicht schuldlo» sein, da er zuerst mit einem gefähr lichen Werkzeug zvgeschlagen haben soll. Leipzig. Auf hiestgem Dresdner Bahnhofe wurde gestern von dem 11 Uhr 25 Minuten nach Grimma ver kehrenden Lokalzuge der Wagenreoisor Wöllner, wohnhaft tn Schönefeld, tödlich überfahren. Dem Berunglückten, der noch ein Stück Putzwolle krampfhaft tn dtt: Hand hielt, waren die Räder de» letzten Wagen» über den Hal» ge- gangen, so daß der Lod sofort eintrat. Wöllner» der im Anfang der dreißiger Jahre stand, hinterläßt eine Frau und zwei kleine Kinder. — Gestern früh fand tn dem Grundstück Menckestraße 21 tn Gohli» «ine Ga»exploston statt. In die Parterrewohnung war gestern ein 33 Jahre alter VersicherungStn spektor al» Mieter eingezogen. AI» er gestern früh in der 5. Stunde in die Wohnung kam, spürte er einen starken Gasgeruch. Er leuchtete darauf an der Gasleitung entlang und alsbald erfolgte eine Explosion, bet der dem Herrn schwere Brandwunden am Kopf und an den beiden Armen zugefügt wurden, so daß er mittel» Krankenwagens in das Krankenhaus übergesührt werden mußte. im 1901 1902 1903 1904 1905 1901 1902 1903 1904 1905 bezifferten sich An Barbeständen waren bei sämtlichen sächsischen Spar kassen im Februar 8069135 M. und im März 9453142 M. vorhanden. Der Geschäftsverkehr bet de« sächsischen Sparkasse« im Aebraar «ad März 1W5. * Die Zahl der Sparkassen Sachsens betrug in den Monaten Februar und März d. I. 331 und ist seit Jahres frist um 8 gestiegen. Die dadurch bedingte Vermehrung der Spargelegenheiten hat vermutlich auch Zahl und Höhe der Einzahlungen günstig beeinflußt. Eine Zusammenstellung deS Geschäftsverkehrs in den Monaten Februar und März bieten die folgenden Ueber- sichten. Die Hiernach blieben die Einzahlungen im Monat März nach Anzahl und Höhe regelmäßig hinter denjenigen im Februar zurück. Das Gegenteil war bei den Rückzahlungen der Fall; denn diese betrugen nach ihrer Zahl nach ihren Beträgen Februar 185471 14670578 M. März 160217 13859426 - Februar 208530 20345212 - März 166710 17459543 - Februar 216997 21479465 - März 185249 19421297 - Februar 241057 23493833 - März 195821 20542299 - Februar 241537 21727045 - März 210005 22140812 - nach ihrer Anzahl nach ihrer Höhe im Februar 112527 12344273 M. Mär- 119731 14196600 s -» Februar 108464 13045157 - März 124791 15806600 - s Februar 102052 13603723 s s März 117643 17224347 - Februar 108943 17302811 - -- März 132348 19847222 s Februar 109043 15891306 s - März 115479 20134984 - Auf Einladung der Schützeagesellschaft Grotzhartma««sdors, an deren Spitze Herr Kammerherr Carl von Carlowitz als Ehrenkommandant und Herr Oberst Georg von Carlowitz als Ehrenmitglied stehen, begaben sich einige Herren der Riesaer Schützengesellschaft am 24. d. M. dahin, um der Einladung Folge zu leisten. Beim Eintreffen daselbst wurden die hiesigen Herren besonders von Obengenannten herzlich begrüßt und nach Vorstellung besonders willkommen geheißen. Ganz besonders wurde es den hiesigen Herren anerkannt, daß sie in Uniform erschienen waren und am Frühstück teilnahmen. Das Frühstück, woran auch die Damen teilnahmen — überhaupt beteiligen sich dort die Damen an allen Veranstaltungen — bezeugte ein groß artiges Einvernehmen zwischen allen Beteiligten und Herr Oberst von Earlowitz versicherte, daß so lange die Schützen gesellschaft Großhartmannsdorf die von seinem Großvater gestiftete Uniform trage und Herren, die treu zu König und Vaterland zu ihren Mitgliedern zählt, er und seine ganze Familie daS unzertrennliche Verhältnis, das die Ge sellschaft mit seinem Hause verbinde, treu behüten und pflegen und in unzettrennbarer Liebe zu den Mitgliedern der Vereinigung stehen werden. Herr Vorstand Nitzsche von der hiesigen Gesellschaft dankte in beredten Motten für den Empfang, sagte u. a., daß die Schützengesellschaften heute nicht mehr dazu da sind, Thron und Altar zu beschützen, sondern daß ihnen jetzt die Aufgabe zukomme, auf die Jugend ihren Einfluß geltend zu machen und diese zu guten Patrioten zu erziehen. Herr Nitzsche erntete für seine schwungvoll gehaltene Rede reichen Beifall, besonders den der Herren von Carlowitz. Nach dem Frühstück erfolgte der Umzug nach dem Schützenhause, woran, für die Riesaer Herren sehr überraschend, auch die Herren von Carlowitz zu Fuß inmitten der Mitglieder teilnahmen. Nach statt gefundenem Schießen wurde als König Herr Oberst von Carlowitz proklamiert, der diese Würde besonders dankend annahm und sich nach vorheriger Anlegung der Königs- Insignien mit seinem Bruder, dem Herrn Kammerherrn von Carlowitz, in die Reihen begab, um seinen Einzug zu halten. Imposant war insbesondere der Empfang am Schloß. Die Vertreter der Schützengesellschaft Riesa wurden während ihres ganzen Aufenthalte» von den Herren von Carlowitz tn Anspruch genommen und diese erkundigten sich im Laufe der Unterhaltung nach den hiesigen Uniformen, wobei sie ersuchten, ja diese Uniform betzubehalten, denn das Alte müsse erhalten bleiben, möchten Nörgler auch daran rütteln; die Leute sind nicht zu bekehren und verstehen nicht den guten Zweck, der im alten, erprobten lieg«. — Im festlich
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