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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190509122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19050912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19050912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-09
- Tag1905-09-12
- Monat1905-09
- Jahr1905
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1905
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der sich ebenso wie die Rationalltberalen gegen die Ein- führung erklärt, mit sein« Meinung allein steh« lasten. Herr Fisch« kritisierte dann «och da« vorgehen und die Empfehlungen d« MittelstandSvereinigung und ersucht« schließlich, nur nationalliberal -u wählen. Herr vtadtrat Bretschneider widerlegte zunächst einige vemerkungen de« Herrn Fisch« und ersuchte, da alle Parteien ihr Pro gramm schon so viele mal dargelegt hätten, daß e« ein« Wiederholung nicht bedürfe, sich dieSbezügl. zu beschränken. — Hiernach legte Herr Landgericht«rat D r. Heinze seine von der konservativen Anschauung abweichende Meinung dar. Al« Hauptgrund, weshalb die nationalliberale Partei sich von der konservativen lo«gelöst habe, führte er den stark agrarischen Charakter der letzteren an. Auch er em. pfähl seine Partei nachdrücklich. Herr Stadtrat Bret sch neid er hielt dem entgegen, daß e« eine Zeit gegeben habe, in der die Nation alltberale Partei maßgebend gewesen sei, daß diese aber die in sie gesetzten Hoffnungen nicht er füllt habe. Die Konservativen wollten keinen Rückschritt, sondern ebenfalls einen gesunden Fortschritt, wie rs die Verhältnisse gestatten. — Herr Mucker- Wurzen kritisierte auf gründ sozialdemokratischer Ansicht und bedauerte, daß bei einer eventl. Wahl de« Herrn Dr. Geetzen der Stadt Wurzen dessen vorzügliche Arbeitskraft verloren gehe. In seinem Schlußwort «klärte He« Dr. Seetzen, auf die Patteiunterschiede nicht etngehen, sich vielmehr nur auf einige Bemerkungen beschränken zu wollen. Entgegen den von anderer Sette gemachten Ansichten sagte er, daß es bester sei, Kandidaten aufzustellen, die dem Kreise ange- Hütten, und daß in der konservativen Partei recht wohl in gewisser Hinsicht man seine eigene Meinung vertreten könne. Der prinzipielle Unterschied habe zwar zur Aufhebung des Kartells geführt, aber diese werde nicht überall streng ge handhabt, denn in einigen Kreisen (Döbeln, Frankenberg rc.) würden die nationalltberalen Kandidaten von den Konser vativen unterstützt. — He« Stadttat Bretschneider schloß hiernach die Versammlung, die wohl die letzte in diesem Wahlkampfe war. Lommatzsch, II. September. Durch Selbstentzün dung waren gestern vormittag Briketts der Firma F. F. Gersten im Schuppen am Bahnhofe in Brand geraten. Mitglieder der Feuerwehr und die Herren Gersten sen. und jun. traten sofort in eine Bekämpfung des Brandes, der gegen mittag gelöscht war. La. rren. steitt,' 10.' September. Ter vor einigen Tagen! verstorbene Schneidermeister Böhntt hat seine hin terlassenen Barmittel sowie ein FeldgvundMck der hie sigen! Schulgemeinde verwacht, welche dadurch eine Zu wendung von ca. 1800 Matt erhalten 'wird. Nach dem Willen des Testators soll von dien Zinsen 'das Schuld gelt) für eine Anzahl bedürftiges und würdiger Kinder bezahlt werden. Schandau. Am Sonntag sistds die Lehrer Max Fischer und Georg Schilde aus Dresden in der Sächsischen Schweiz! schwer verunglückt/ indem sie von dem Kreuz turm in dem SchrammsteiNgebiete abstürzten. Herr Fischer stürzte von dem steilen Filsen ab, während sein Freund sich hoch obest auf dem kleinen 'Plateau befand. UM ihm! Hilfe zü bringens stieg Herr Schilde sofort her unter, iN seiner Auflegung verließen ihn die Kräfte, so daß er nachMrzte. Beide wurdest, nachdem ihnen die erste Hilfe geleistet worden war, im Stadtkranken- hause z!u Schandau untergcbracht. Herrn Lehrer Fischer ist der linke Fuß abgenpmmen worden,'' während Herr Schilde gefährliche Kopfwundjen erhalten hat. Beide sind außerdem innerlich schwer verletzt, so daß man an deren Aufkommen zweifelt. Waldheim, 10. September. Fabrikant Stadtrat Max Bergmann hat auS Anlaß des 50 jährigen GeschästS- jubiläumS dem hiesigen Stadtrat ein Kapital von 50000 Mark in 3proz. sächsischer Rente zu einer „Robert Berg mann-Stiftung" mit der Bestimmung übergeben, daß von den Stistungserträgnisten vier Fünftel zur Unterstützung etwa vorhandener unbemittelter Angehöriger der Familie Bergmann und im Betriebe der Firma beschäftigter Arbei- ter, ein Fünftel zu Stadtverschönerungszwecken Verwendung finden sollen. Marienberg,-11. September. Ter König ist heute mittag 2 Uhr hier eingetuoffen und auf dem' Bahnhofe voM AMtshauptnvaust' dem Bürgermeister, den Stadt verordneten und Vertretern hiesiger Behörden und Kor porationen empfangen worden. Auf dem' Marktplatze hielt der Bürgermeister eine Ansprache, in der er mit teilte, daß die städtischen. Kollegien' beschlossen hätten, zur Erinnerung an den heutigen Tag eine König Fried rich August-Stiftung im Betrage von 5000 Mark zu er richten, deren Zinsen Ach Unterstützung städtischer Arbei ter und deren Hinterbliebenen dienen solle. Ter König dankte mit herzlichen Worten und gab seiner Freude über den gefaßten Beschluß Ausdruck. Ter König, in dessen Begleitung sich auch Prinz Johann Georg befand» nahm hier einen Imbiß ein und begab sich dann weiter nach Wolkenstein. Glauchaus 11. September. Gestern abend in der neunten Stunde bränNüe eine der am sogenannten „Krum- wen Wege" belegen«» Mdtischen Scheunen bi» auf die Umfassungsmauern nieder., Bon den in ihr befindlichen, dem Restaurateur Tick und Irem Sohstkutscher Bogel ge- hörigen Erntevvrräten konnte nichts gerettet werden, ob gleich ein zu derselben? Zeit niedergehender Wolkenbruch- artiger Regen die Tätigkeit der Feuerwehr unterstützte. Crimmitschau^ll. September. Im benachbartem Ponitz brannte gestern abend das Hintergebäude des dem Maurer Franke gehörigen, HauSgrundMckS nieder. Gleich zeitig fand Man im Wohngebäude einen Brandherd, eine trennende Kerze, Petroleum und brennbare Stoffe, welche dieses Gebäude ebenfalls? in Brand setzen follten. TieS würde rechtzeitig verhindert., Ter Hausbesitzer wurde al« der Brandstiftung dringend verdächtig verhaftet. Schönheide^ 11. September. Tie am' Sonnabend in Gegenwart des OberstaatSanwüMs Tr. Mörbitz durch de« Gerichts« Tr. Geyler-Zwickau vorgenommene Ob duktion der Leiche der kletnen Elsa Müller, die bei Schönheide gefunden worden war, hat keinen Anhalt für die Annahme eines ^Lustmordes ergeben. Ter Tod ist, wie festtzestellt worden, durch Erschießen erfolgt. Man fand noch die Kugel im Kopfe des Opfers. Im übrigen zeigt die Leiche keinerlei Verletzung oder auch nur eine Spur, die nach der Richtung eines Lus-n>ordes htnweist. Nicht ausgeschlossen ist ein unglücklicher Zufall und daß man die Spuren deS Unfalls törichterweise so zu vertilgen versucht hat. Plauen i. B., 11. September. Der Streckenarbeiter Moritz Jubel aus Pfaffengrün, der am Montag auf der Strecke HerlaSgrün—Treuen überfallen und schwer verletzt worden war, ist gestern abend im hiesigen Krankenhause gestorben. )>( Leipzig, 12. September. Heute früh starb in- folge eines Herzschlages der ReichSgertchtSrat Ludwig von Deiol im Aller von 60 Jahren. Seit dem Jahre 1898 gehörte er dem 3. Zivilsenate deS Reichsgerichts an. Leipzig, 11. September. Sogenannte Geldschrank knacker sind in den Nächten vom Sonnabend bis Montag in die Korttorräume einer Paptergroßhandlung am Magde burger Bahnhofe eingedrungen. Die Einbrecher haben zu- nächst die Fensterscheiben eingedrückt. Dadurch sind sie in daS Innere de« Kontors gelangt. Dort haben die Diebe den Geldschrank an der Vorderseite zersprengt, indem sie die doppelten Stahlplatten in der Nähe deS Schlaffes auf blätterten und das Schloß dadurch freilegten. Mit Hilfe von Stemmeisen sind dann die Schließrtegel zurückgeschoben worden. In den Tresor aber vermochten die Einbrecher nicht zu gelangen. Aus dem Geldschrank sind 1 Einhundert- markschein und 16 Fünfmarkscheine gestohlen worden. Weiter erbrachen die Diebe alle in diesem Raume stehenden Behältnisse, entwendeten dabei mehrere Hundert Zigarren, Zigaretten, Postwertzeichen, eine Standuhr und andere Sachen. Alle Briefschaften waren in dem Kontor umher- geworfen worden. Leipzig. In einer Versammlung der Wähler des fünften städtischen Landtagswahlkreises gab der als Land tagskandidat aufgestellte Reichskrgsjabgoordnete Geyer die Erklärung ab, daß eine Unterstützung der Nationallibe ralen durch die Sozialdemokratie ausgeschlossen sei. Er wünscht ihnen, daß sie völlig aufgerieben werden, damit die Sozialdemokratie schließlich nur noch die Konserva tiven sich gegenüber habe und gegen diese ihre ganze Kraft erfolgreich einsetzen könne. W. 8t»tck' M HMtckMMt. Etgen-Bericht. Waldheim, 11. September. Ter Verbandstag wurde am Sonntag abend mit einem Begrüßung«- und Festkommas eingeleitet. Heut« Montag früh wurde ein Spaziergang nach Schloß Kriebstjeinj unternommen, tvobei Geh. Kommerzienrat Niethammer die Teilnehmer im Gasti hof Kriebethal bewirten ließ und trotz körperlicher Ge brechlichkeit auch selbst erschien. Um V?11 Uhr begann im Lindcnhofsaale hie Hauptversammlung in Anwesenheit von etwa 200 Personen, dävonj 100 stimmberechtigten Ver tretern und einer Reihe behördlicher Personen. Außer dem WaldHeimer Bürgermeister Vogt begrüßte auch Amtshaupt- manN von Nostitz-Wallwitz aus Döbeln die Versammlung. Prost Höffer- Breslau überbrachte GrüM des" Vorstandes des Verbandes deutscher Gewerbevereine. Nach diesen Be grüßungsansprachen forderte der WaldHeimer Gewerbe- vereinsvorsitzende Bukweil zu einem Hoch auf Se. Ma jestät den König auß und es wurde beschlossen, an den König ein Huldigungstelegramm abzusenden. Telegramme wurden ferner abgesandt an die Familie des verstorbenen langjährigen VerbanLÄvvrsitzenden Thomas-Zittau und den erkrankten 2. Vorsitzenden Syndikus Rollfuß in Zittau. Ter vom Verbands-Sekretär Pangritz-Zitdau erstattete Ge schäftsbericht und der Bericht des Berbandskassierers Krohn-Zittau zeigten ein Bild von der umfänglichen Tätig keit des Vorortes. Dem Bericht über die Wettin- und Preusker-Stiftung, beide zur Unterstützung der Ausbil dung von Handwerkslehrlingen bestimmt, war zu ent- nehmen, daß in den Jahren 1904 und 1905 14 Lehrlinge mit 910 Matt unterstützt worden sind- Ueber mehrere An träge wurde für diesmal zur Tagesordnung überge gangen; damit djer neue Vorort nicht von vornherein mit schwierigen Fragen zu sehr belastet ist, so z. B. An schluß an die deutsche Mittelstandsvereinigung, Ein treten für einheitlich« Sonntagsruhe in Handel und Ge werbe, Stellungnahme gegen eine weitere Verkürzung des Ladenschlusses- Stellungnahme gegen die Betteuerung der Eisenbahnfahrpreise usw. Ueber zwei Stunden lang wurde lebhaft über den Antrag Crimmitschau debattiert: der Verband möge dafür eintreten/ daß das? Offenhalten der Schaufenster während djev Sonn- und Festtage gestattet wird. Ebenso bitte Redner wie dafür sprachen, wandten sich dagegen. Unter ftest Gegnern befanden'sich die Ver treter aus den djkitt größten Städten Sachsens. WaSj die «inen als eine Förderung der Gewerbetreibenden be zeichneten, das haltest die anderen für eine unliebsame Störung der für die Familien der Geschäftsleute zum Segen gewordenen Sonntagsruhe, dfa die offen gehal- tenÄr Schaufenster der Abwartung bedürfen. SchkteUich wurde in namentlicher Abstimwuntz Mit 55 gegen 39 Stimmen der Crimmitschauer Antrag angenommen. Eine Anzahl kagegest abgegebene Stimmen waren für «inen nun erledigten Bermittelungsantyag/ wonach die Staat S- regievustg ersucht Werdest sollte^ diest AMtshauptMann- schäften und Stabtttäton die Ermächtigung zu erteilen, je stach dem örtlichen Bedürfnis einheitliche Besttmm- ustgen zu treffest Ebenfalls lebhaft besprochen wurde ein Antrag Waldheim- die Gewerbekanüsterst zu ersuchen, zu erwägen, ob eS> Mötzlich sei, daß Handwerkern, welch« di« Meisterkurse in FachschuLn mit Erfolg besuchen, ihre Meisterprüfungen dopt tzleich ablegen können. Im Laufe der Debatte wurde beklatzh daß der Meistertitel immer noch sticht viel Wert haA da der Handwerker, der mit erheblichen Kosten die Meisterprüfung ablegt, keinen be sonderen Schutz genießt. GewerbekamMervorsitzender Reiche. Zittau bemerkst^ daß die Meisterprüfungen in Sachsen bisher einest sehr guten Verlauf genommen haben, er werde aber! dahin wirkest daß die Anregung auf die Tagesordnung des nächsten Gewerbekammer tages tzesetzt werde. Als^ der Antrag des. Niedererzge- lirgtschen Gauverbandesj^ (Mittweida): Die Alters- und Invaliditäts-Versicherung, zwangweise auf Handwerker und Gewerbetreibende auszudehnen, zut Besprechung kam, war die Zeit schon weit vorgeschritten,/ trotzdem entstand eine längere Aussprache.- Wie ist allen Handwerkerver- sammlungest so gingen auch hier die Ansichten darüber weit auseinander. Tie einen meinen,'mit Einführung der Zwastgspersicherstng für den selbständigen Gewerbe treibenden ginge «in gut Teil von dessen Selbständigkeit verloren, die änderest halten entgegen, daß Minister und hohe Beamte den Bezug, einer Pension auch nicht als Entwürdigung ansehen und daß der Handwerker meist im Alter sehr schlecht versorgt ist Ter Antrag wurde mit knapper Mehrheit angenommen. — Als Verbands- Vorort für die nächster zwei Jahre wurde Waldheim und als Verbastd'ssvvrsitzender Stadtrat Luckweil-Wrld- heiM gewählt. Ter nächste Derbandstag wird in Sebnitz abgehalten. Aus der Welt der Technik. Die Gefahre« -es Unterseebootes. )fk( Turch den neulichen Unfall des „Farfadet" sind die Gefahren, welche dass Unterseeboot zweifellos immer noch bietet, wiederum Gegenstand besonderer Aufmerksam keit geworden. Ta nun ebenso sicher keine einzige Marine de- Welt die Versuche mit diesen Booten aufgebest wird- so empfiehlt es sich wohl,- einmal auf die besonderen Ge fahren dieses Betriebes-Hinzuweisen. Zu Heren Veranschau lichung mag ein einfaches Experiment dienen. Wir neh men eine gewöhnliche- Schweinssblase^ pusten sie auf, bin den sie zU und befestigen daran ein Gewicht. Nun setzen wir das Ganze von einrm'Boot aus auf sehr tiefes Wasser. Zunächst mag die Blase noch ein wenig aus dem Wasser herausragen und schwimmen, während das'' Gewicht na türlich nach untest hängt.- Jetzt vergrößern wir,, etwa durch Auflegen von Blechscheibesti. das'Gewicht ein wenig. Tie Blase ragt kaum noch hervor^ und sobald wir lisch einmal eine Blechscheibe auflegen^. beginnt das 'Ganze unterzu sinken. Nun aber kestnt die Fahrt in di« Tiefe kein Hal ten mehr, und Mit gesteigerter Geschwindigkeit geht es hinab. Sobald nämlich hie Blas; erst einMal völlig unter taucht, beginnt auch der Wasserdruck auf sie zu wirken und preßt sie mit steigender Kraft zusammen. Bereits in zehn Metern Tiefe ist sie auf die Hälfte, in" 20 Metern auf den 4. Teil Manttstengeschrumpst. Dadurch aber hat sie ihre Tragfähigkeit beinahe vollständig verloren, und däs ganze System fällt wie ein Massiver Block in Hie un ergründliche Tiefe. Tie gleiche Gefahr! droht auch ftttn Unterseeboot. Hier stellt das eiserne Boot nrst feinest schweren Maschinen und Ausrüstungsstücken d;as Gewicht dar. Tie lufthaltige Blase wird durch die BallastkamMLim repräsentiert. Maschinen pumpen können in diese Kammern Luft drücken oder Was ser einlassen. Ta ein Kubikmeter Wassert bereits 20 Zent ner wiegt, genügen natürlich wenige Pumpenstöße, um' das Boot sehr tief zu versenken., Wenst dann aber im kritischen Moment die Pumpe ist Ustordnung gerät oder gar durch eine Explosion zerstört wird,'so sieht es mit d«rn Wiederauftauchen traurig^ aus), und die Mannschaft des „Farfadet" hat solche Kahastjrophe mit dem Leben bezahlt. Vielfach hat man daher die Unterseeboote mit einem schwe ren Bleikiel ausgerüstet^ der von inUeu'losgelöst werden kann. Passiert dastst wirklich «in Unglück^so löst die Mann- schäft den schweren Kieh und'das Boot, von'diesem Gewicht befreit, schießt wie eine Luftblase an die Oberfläche. Eine andere schwere Gefahr bildest die Benzindämpfe. Wenn die Unterseeboote auf der Oberfläche fahren, werden sie durch Benzinmotoren getrieben. Daher befinden sich an jedem Unterseeboot umfangreiche Bentzistbehälker. Run ist Benzin sehr viel dünnflüssiger, als" Wasser, und' da her dringen die Benzistdämpf« leicht in 'dass' Unterseeboot' und rufen schwere Betäubungen unds Vergiftungen der Mannschaft hervor. Solche Nnglücksfälle haben sich mehr fach in der englischen^ Marine eveitznet? Taher werden jetzt an Bord jedes englischen Unterseebootes'von köntgs- und Parlamentswegen in einem kleinen! Käfig drei weihe Mäuse gehalten. Es hat sich nämlich gezeigt^ daß solche Mäuse gegen Benzindampf noch viel empfindlicher sind als Menschen und bereits unruhig Werften, bevor die Mannschaft irgend etwas wahrninrntt.. Sicherlich wird «S diev fortschreitenden Technik ge lingen, der hier geschilderten Schwierigkeiten Herr zu wer- den und das Unterseeboot zu einer gefährlichen und wirk samen Waffe auStzubilden. Vorläufig freilich werden Lebensversicherung» - Gesellschaften die Mannschaft eines Unterseeboote» nur zu, erheblich erhöhtest Prämien auf- nehmen. ... »
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