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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190712280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19071228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19071228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-12
- Tag1907-12-28
- Monat1907-12
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1907
- Autor
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Die Laudrente« auf den Termin Ende Dezember dieser Jahres sind bis zum 4. Januar 1VV8 au unsere Steuerkaffe abzukühren Der Rat der Etadt Riesa, am 28. Dezember 1907. «. Das Realprogymuasium mit Realschule zu Riesa umfaßt Sexta bis Untersekunda des Realgymnasiums und,von Ostern 1908 an zu der schon bestehenden 6.-4. Klasse eine 3. Klaffe der Realschule, die ebenfalls bis hinauf geführt wird. Die Anstalt entläßt die Schüler nach bestandener Reifeprüfung mit dem Berechtigungsscheine für den einjährig.fretwilligen Militärdienst. Schulgeld 120 M. Möglichst zeitige Anmeldung und persönliche Vorstellung der Schüler sehr erwünscht. veizubringrn sind Geburt«, oder TaufzeugniS, Impfschein und da« letzte Schulzeugnis. Gute preiswerte Pensionen. Arbeitszimmer sür auswärtige Schüler in der Schule. Di« Aufnahmeprüfung findet Montag, den 27. April, vormittag» 8 Uhr statt. * Auskunft erteilt bereitwilltgst Riesa, den 28. Dezember 1907. Prof. vr. Göhl, Dir. Freibank Gröba. Souutag, den 29. Dezember 1907, vormittag« von 7—9 Uhr Fortsetzung de» RtudfleischverkaufS. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 28. Dezember 1907. —* Tagesordnung zur Sitzung deS Stadtver- ordneten-Kollegtums am Montag, den 80. De- zember 1907, nackunittagS 6 Uhr. 1. Ergebnis der am 20. Dezember 1907 bet der Stadtkasse sowie der Stadt- steuerkasse stattgefundenen Revisionen. 2. Armenkassen- rechnung für das Jahr 1906. 3. Schulkaffenrechnung für daS Jahr 1906. 4. NatSbeschluß, betreffend die teilweise Rückgabe der vom RatSkellerpächter Pönicke hinterlegten Kaution. 5. Ratsbeschluß, betreffend die Gewährung eine» Ehrensoldes an die Mitglieder deS freiwilligen RettungS- korpS. 6. RatSbrsci luß, betreffend die vaumanpflanzungen am Leinpfad. 7. Wahl eines Gemeinde-WaisenratS-Ersatz- manneS. Geschäftliches. Nichtöffentliche Sitzung. RatS- deputiert^: Herr Bürgermeister Dr. Dehne. —* Auf JahntShausener Revier fand heute wieder eine Hofjagd statt, an der außer Er. Majestät dem König und Er. König!. Hoheit dem Kronprinzen folgende Herren teilnahmen: Oberschloßhauptmann von Carlowitz, Oberstallmeister von Haugk, Kämmerer von Criegern, Generalleutnant d'Elsa, Hofmarschall Graf von Rex, Hofmarschall von Tümpling, Kammerherr von der Decken, Kammerherr von Heynitz, Flügeiadjutant Major von Arnim, Oberst Frhr. von Milkau, Oberstleutnant Dev- rient, AmtSh. Geh. Neg.-Nat vr. Uhlemann, von Oppel, Zschöscha'u, Frhr. von Fritzich, Seerhausen, Major Bäßler, Major von Einsiedel, Major Blochmann, Hauptmann Eppendorfs, Hauptmann Buchheim, Hauptmann Schultz, Hauptmann Boden, Leutnant von Globig und Gutsbesitzer Däweritz, Prausttz. Die hohe Jagdgesellschaft traf mittels SonderzugS 8" Uhr vorm. auf der Haltestelle Nickritz ein. Da» Jagdfrühstück fand im Gasthofe zu Mehltheuer statt. Die Rückfahrt erfolgte per Sonderzug 4 Uhr nachmittag«. — Die gesamte Strecke betrug: 263 (im Vorjahr 525) Hasen, 1 Fasanhahn und ein Raubvogel. Die ganze Strecke wurde von der Wildhandlung Cl. Bürger in Riesa übernommen. —* Nach uns gewordener Mitteilung selten» der Sächsisch-Böhmischen DampfschiffahrtS-Ge- sellschaft hat diese den Personenverkehr auf der Elbe in Anbetracht der herrschenden Kälte und bald zu erwarten den Eisganges am heutigen Sonnabend eingestellt und läßt am Sonntag ihre Landungsbrücken abbrechen und nach den Häfen schaffen. —* Am WcihnachtLheiligobcnd sind 10 Sonderzüge auf der Strecke Dresden—Riesa—Leipzig verkehrt. — Wie das Reichsschatzamt dem Zentralverbande deutscher Industrieller auf eine Eingabe mitgeteilt hat, be finden sich die Erwägungen über die Einführung eins» Fünfundzwanzigpfennigstückes, insbesondere über die Gestaltung einer solchen Münze noch in der Schwebe. Hiernach ist die Einführung im Jahre 1908 mit ziemlicher Sicherheit zu erwarten. — Beim Landtag ist der Bericht der ersten Depu tation der Ersten Kammer über das Königliche Dekret Nr. 6, den Entwurf eines Gesetzes über die Verwendung der Jagd Nutzungen betreffend, eingegangen. Die De putation empfiehlt, daS Gesetz mit einigen Abänderungen zu genehmigen. Zu den wichtigsten Abänderungen gehört folgende: dem Z 1 Absatz 3 folgende Fassung zu geben: Die Jagdnutzungen sind nach Abzug der der Genoffenschaft zur Last fallenden Ausgaben unter die Mitglieder nach dem Verhältnisse deS Flächeninhaltes der jagdbaren Grundstücke zu verteilen. Eine andere Verteilung oder Verwendung dieser Nutzungen ist nur zulässig, wenn über die Abände rung selbst, sowie über deren Dauer Einstimmigkeit sämt licher Mitglieder der Jagdgenoffenschaft urkundlich erwiesen ist; die Erklärung des Eigentümers oder Nutznießers eines zu dem Jagdbezirke gehörenden Grundstücks bindet den Nachfolger im Eigentum oder in der Nutznießung auf so lange, als dieser nicht selbst dem Vorstande der Jagdge- noffensckaft schriftlich angezeigt hat, daß er die Erklärung seines RechksoorgängerS nicht genehmige. — Kauft Briefmarken! In Anbetracht deS am 30. und 31. Dezember zu erwartenden lebhaften Schalter verkehr« bei den Postanstalten empfiehlt eS sich, die für die NeujahrSzeit erforderlichen Freimarken, Postkarten usw. schon vorher zu beschaffen. — lieber den KonfessionSwechselin Sachsen wird geschrieben: Während sonst fast immer im Laufe eines Jahres mehr Personen zur evangelisch-lutherischen Kirche übertreten, als aus ihr auSlreten, sind im Jahre 1906 aus der Landeskirche 1465 ausgetreten, aber nur 1297 zu ihr Übergetreten, Verlust also 168 Personen. Der römisch-katholischen Kirche wandten sich von den AuSge- tretenen nur sehr wenige, nämlich nur 50 zu, während aus dieser 1082 auStratcn, um protestantisch zu werden. Nicht unerheblich dagegen war der Uebertritt zu. den Deutschkatholiken, nämlich 289 Übertritte, weiter traten 323 Personen zu den Methodisten, 269 zu der neuaposto lischen und' 171 zu der Tempelgemeinde und 58 zu den Baptisten über, 246 wurden Dissidenten und 6 Juden, Während von den letzteren 28 und von den Dissidenten 29 evangelisch wurden. Zur griechisch-katholischen Kirche trat niemand über. Die Deutsch-Katholiken hatten die meisten Uebertritte in Stadt und AmtShauptmannschaft Leipzig zu verzeichnen, im Ganzen 249. Bet einer Be- völkerungSzahl von 4»/, Millionen Einwohnern kann der Konfession-Wechsel nur al» ganz minimal bezeichnet werden, lediglich bet der römisch-katholischen Kirche fällt er mit Rücksicht auf die geringe Zahl der ihr in Sachsen Ange hörenden einigermaßen ins Gewicht. — Wie erinnerlich, hatte der Generalsekretär de« Zentralverbande« Deutscher Industrieller, Herr Bueck, auf der Generalversammlung deS Vereins Deutscher Eisen- und Stahlindustrieller da» Vorgehen der nationalliberalen Fraktion bei der Interpellation über da« Koh len- syndtkat einer scharfen Kritik unterzogen, die sich namentlich auch gegen den damaligen Vertreter der national- liberalen Fraktion, den Reichstagsabgeordneten, Dr. Strese- mann, richtete. Anscheinend hat Herr Bueck angenommen, daß die nattonalliberale Fraktion e« als ihre Aufgabe an sehen würde, die hohen Kohlenpreise und die Lieferungs bedingungen de« Syndikat» gegenüber ihren Abnehmern zu verteidigen und war höchst unliebsam überrascht, al» aus der Stellungnahme der Fraktion hervorging, daß sie die Interessen der Allgemeinheit denjenigen einer kleinen, wenn auch mächtigen Syndikatsgruppe voranstellte. Wie daS „Leipz. Tgbl." hört, ^wtrd der Verband Sächsischer Industrieller, dem 4000 sächsische Industriebetriebe mit über 400000 Arbeitern und darunter die überwiegende Mehrzahl der sächsischen Großbetriebe angehören, auf seiner Generalversammlung gegen diese Ausführung des Herrn Generalsekretär Bueck entschieden Stellung nehmen, zumal die Erregung in den Kreisen der sächsischen Industriellen über die jetzige Situation auf dem Kohlenmarkt allgemein ist und auch die wenigen Mitglieder deS Zentralverbandes Deutscher Industrieller in Sachsen in dieser Beziehung zu dem Verband Sächsischer Industrieller stehen. — Die Landestrauer möchte die freisinnige „Zittauer Morgenzeitung" (und nach ihr gesinnungSoer- wandte Blätter) wesentlich eingeschränkt wissen. Dem für eine demokratische Regierungsform schwärmenden Blatte paßt eS offenbar nicht, daß die Trauer um die Heimge gangene Königin sich im ganzen sächsischen Volke in er greifender Form kundgegeben hat. Es schreibt darum un wirsch: „Königin Carola starb am Sonntag früh und die Landestrauer wurde sofort verfügt. Im ganzen Lande mußten alle für den Sonntag abend angesetzten Ver gnügungen unterbleiben. — Die Königin-Witwe war mit dem Tode ihres Gemahls ins Privatleben zurückgekehrt, von jedem Einfluß auf das Staatsleben auSgeschieden. Man kann sie sehr hoch achten wegen ihrer umfang, eichen Wohltätigkeitsbestrebungen, und viele werden auch ihr Wirken segnen. Aber so tiefgehend auch ihr ehrendes Ge dächtnis in den Herzen deS sächsischen Volkes eingeschrieben sein mag, so ist doch in Betracht zu ziehen, daß sie in den Jahren stand, in denen die Menschheit im allgemeinen dem Tode ihren Tribut zollen muß und daß sie von schweren Leiden erlöst wurde. In solchem Falle geben sich auch Privatleute bei dem Tode ihnen ferner stehender Personen nicht einem Schmerze hin, der sie abhält, sich ihren Geschäften und auch Vergnügungen zu widmen DaS wäre gegen die menschliche Natur und daher Heuchelei Kann der Staat verlangen, daß die Staatsangehörigen sich anders verhalten, weil die Verstorbene eine verwitwete Königin ist? Darf er den äußeren Schein von Gefühlen erzwingen, die wider die menschliche Natur sind? Ist das sittlich? — Freilich war eS naiv, vom Könige, den der Todesfall nahe angeht, in den ersten Stunden nach dem Eintritt deS Todes zu verlangen, daß er sich sofort alle Wirkungen der Landestrauer für daS Geschäftsleben ver gegenwärtige und die vorhandenen Bestimmungen über die Landestrauer außer Kraft setze. Es war Sache der Regierungsbehörden, rechtzeitig die Angelegenheit in Er wägung zu ziehen und geeignete Vorschläge zu unterbreiten. Aber man wird von Bureaukratte nicht eben große Ein sicht in das Wirtschaftsleben de« Volke« erwarten dürfen." — Der „Vogtl. Anz." schreibt dazu: ES mutz zugegeben werden, daß gewisse Republikmacher an den erst vor einigen Jahren neu geregelten und auch an den Forderungen deS Erwerbsleben« nicht achtlos vorübergehenden Bestimmungen über die Landestrauer noch Anstoß nehmen. Jede Kund gebung inniger Anteilnahme am Geschick deS Herrscher hauses pflegt diesen demokratischen Herrschaften auf die Nerven zu fallen. Trotzdem sollten diese Leute aber die Gefühle derer achten, die sich in treuer Liebe dem König und seinem Hause verbunden fühlen, derer, für die die Bezeichnung „LandeSoater" und „Landermutter" keine Phrase ist und die darum in den wenigen Lagen der Landestrauer jede geräuschvolle Lustbarkeit als Mangel an persönlicher Rücksichtnahme empfinden würden. Und die Zahl derer, die so denken und fühlen, ist — da« haben gerade die drei Tage nach dem Hinscheiden der Königin Carola gezeigt — weit größer, al« den Leuten von der „Zittauer Morgenzeitung" und ihren Gesinnungsgenossen lieb ist. Daher der Aerger! Da« Blatt könnte übrigen« wissen, daß die Landestrauer nicht verfügt zu werden braucht. In 8 3 deS Gesetzes vom 25. April 1904 über die Landes trauer ist bestimmt: Öffentliche Musik, sowie öffentliche Lustbarkeiten und Schauspieloorsteüungen sind sofort nach dem Bekanntwerden de» Todes einzustellen. Strehla. Der 34jährige Handarbeiter Carl Franz Hornig wurde wegen des Verdachtes, am Sonntag das Sittlichkcitsverbrechcu an einem 9 jährigen Mädchen von hier verübt zu haben, gefänglich eingezogen. Meißen, 27. Dezember. Die Urteilsverkündung zur Verhandlung am hiesigen Schöffengerichte vom 19. De zember wegen Beleidigung von Arbeitswilligen erfolgte heute vormittag. Tie Verlesung des Urteils nahm fast eine Stunde in Anspruch. Auf den Hauptangeklagten, Maschinenmeister Watte, entfüllen allein zehn strafbare Handlungen, die zum größten Teil als gleichzeitiges Vergehen gegen Paragraph 153 der Gewerbeordnung an zusehen sind. Seine Gesamtstrafe lautet auf vier Wochen Gesängnis. Tie Angeklagten Altenhofer, Godemcier, Zwahlen und Behrens haben sich je einer Beleidigung schuldig gemacht. Sie erhalten je drei Tage Gefängnis. — In der Nacht zum 24. Dezember ist in dem Restaurant „Elbschlößchcn" ein 'Einbruchsdiebstahl verübt worden. Ter Einbrecher ist vom Hofs aus durch ein Fenster zunächst in ein in der Regel zu Versammlungen benutztes Zim mer eingestiegcn und sodann in die Gaststube gelangt, ivo er einen Automaten oon der Wand losgewuchtet hat. Unter Mitnahme des Automaten mit etwa 11 Mark Geld hat sich der Einbrecher wieder durch das Fenster ent fernt und sodann den Weg an der Elbe stromaufwärts genommen. In der Nähe des Reichelschen Gutes wurden ein Meißel, einige Geldstücke, Glassplitter und ein be schriebener Zettel gefunden. Letzterer enthielt einen Namen und eine Zeitangabe. Tiefer Zettel lenkte den Verdacht auf einen streikenden Steinarbeiter und führte zu dessen Festnahme, obwohl er die Tat leugnete. In dem Hofe des von ihm mitbcwohnten Grundstückes in Oberspaar wurde später noch ein grö ßerer Geldbetrag in Nickelmünzen, in ein Taschentuch des Einbrechers eingebunden, gesunden. In dem Raum, wo der Einbruch erfolgt ist, haben die streikenden Stein arbeiter oft Versammlungen abgchalten, an denen auch der Einbrecher tcilgcnommen hat. Er ist auch am Abend vor der Tat dort gewesen und hat sich Ortskenntnis verschafft. Nach Auffindung des Geldes im Hofe hat der Täter den Einbruch zugegeben. — In einen: Hause am Kälkbcrge ist am Montag früh in der 4. Stunde mit einem anderthalb Pfund schweren Granitstein ein Fen ster eingeworfcn worden. Tas Fenster gehört zu einer Kammer, die von drei im Köhlerschen Granitwerke be schäftigten Stcinbossiercrn und Steinmetzen benutzt wird. Ter Stein ist auf das Kopfkissen eines 'Bettes! geflogen, dessen Inhaber zufällig abwesend gewesen ist. Dresden, 28. Dezember. Gestern mittag empfing Seine Majestät der König den Königlichen Kammer herrn Freiherrn von Spörcken auf Berbisdorf in Audienz, nahm dann militärische Meldungen entgegen und fuhr nachmittags zur Pirsch nach Moritzburg. — Heute feierte ein hvchangesehener Vertreter des Rcchtsanwaltsstands Herr Justizrat Tr. Bernhard Zerener sein goldenes Jubiläum als Tr. juris der Universität Leipzig. Be reits am 7. November, beging Herr Justizrat Tr. Zerener das 50 jährige Jubiläum als K'önigl. Sachs. Notar. Dr. Zereucr wurde 1834 als der Sohn des Hofrats Zerener, Direktors im Königl. Finanzarchiv, geboren und prak tiziert seit dem Jahre 1863 als Rechtsanwalt in Dresden. — Ter Rathausturm ist nunmehr zu seiner vollen Höhe gediehen, denn in den Tagen vor Weihnachten konnte das Eisengerüst mit dem oberen Teile des Turmes ausgestellt werden, das die metallene Haube tragen soll, die den Turmbau nach oben abschließt. Eine schlanke Tanne, von deren Spitze eine Fahne weht, grüßt seit dem Weihuachtsheiligabend aus der luftigen Höhe herab und verkündet den Abschluß Les Baues. Auf die metallene Haube Sommt noch eine in Kupfer getriebene Figur zu stehen, die in der Klempnerei von Berg hergestellt wor den ist. Tie Figur soll vergoldet werden und wird in kurzer Zeit auf der metallenen Haube Mfstellung fin den. Auch am Gebäude selbst sind die Arbeiten in er freulicher Weise vorwärts geschritten, so daß die Front gerüste vielfach beseitigt werden konnten. Tie meisten ausführenden Firmen haben bedeutend schneller gear beitet, als ihnen durch die Lieferungsfristen vorgeschrie- ben war. — Eine Versammlung hervorragender Ver treter der Wissenschaft und Kirche wurde hier abgchal ten und hat zur Gründung einer Gesellschaft für Christentum u nd Wi s s cn s ch af t geführt. In dem heftigen Kämpfe um die Weltanschauung, der in unserem Volke entbrannt ist, will sie die Erkenntnis verbreiten helien vom Einklänge zwischen der Freiheit ernster Wissenschaft und christlichen Denkens. Ter Borsitzende der Vcrsammlung, Pastor Tr. Kühn von der Martin- Luther-Kirchc schilderte die Gefahren, die unseren: Volke aus diesem Kampfe dröhn, uno rntw ck lte ein Pro gramm, wie die Seele des deutschen Voltes zu schützen und zu retten sei. Hervorragende Männer, u. a. der Geh. Sanitätsrat Tr. Lindner, der Geheime Rat Dr. Roscher, Oberkonsistorialrat Tr. DibeliuS, Professor Krone usw. beteiligten sich an der Aussprache und befürwor teten warm die Gründung, die schließlich einstimmig be schlossen wurde. Zittau. Im nahen Oberullersdorf hat sich der drei- undsünszigjährige Pastor Moritz Kärn, der dort bereit»
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