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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190901153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-01
- Tag1909-01-15
- Monat1909-01
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1909
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Uewenk, nne ganzen «Scher Merrrd', mit Seik attsgo- etffeue« Lugen, die starr sind vvn Lngft und Hchrocmn, WtcerstcmdSbiS von kräftigen Fäusten sich packen lägt. ^Er hat gestohlen, man hat's gesehen.- „Schlagt ihn dok,' er muß sterbend „Seht, da in der Hand Kält er poch da» Brot, dar er mir gestohlen hati" „Ich sah e» er Wühlte tm Schrank umher!" Männer, Frauen, Sinder, pUe schreien zu gleicher Zeit und alle schleudern e- Wvden Sturm von Anschuldigungen gegen den Ungu. ^ Wen, der sich nicht wehrt und dessen Äesichtsfarbö ein grünliche» Matz der Angst überzieht. Nir Wolle« und einmengen, doch umsonst. Im Lande geht da» Gerücht, da- auf Befehl der Regierung allo getütet weichen sollen, die stehlen Endlich gelingt e» und dvM daF Ehao» schreiender Stimmen aus einige Sekunden M Übertöne». ^Wartet wenigstens, bis ein Carabinieri loder ein Soldat stammt." Tas Wort Soldat genügt, um die Wut der Bauern ans einige Augenblicke zu zügeln. Li» Furcht vor der Autorität in diesen armen Gegenden Kalabrien» ist so groß, daß der Gedanke an das Käppi! eines Soldaten genügt, um die Leute angstvoll zusammenzucken zu lassen. „Jawohl, jawohl," meint schließlich einer der Männer, ^natürlich, laßt uns auf einen Soldaten warten, der ihn erschießen kann." Bei dem Wort erschießen geht ein Beben surch die Gestalt des Gefangenen, er wird ohn» Mächtig und sinkt in die Arme seiner Schergen. Ader plötzlich entsteht ein Gedränge; ein heiserer Schrei und ein Etwas, Las kein Mensch zu sein scheint Und auch kein Dier, dringt keuchend durch die Mengs. Tann sehen wir sie, eine Iran, eine fürchterliche Frau, die wirren Haare gelöst, die Glieder mit zerrissenen Lumpen umkleidet, die Brust halb offen. Tie schwarzen Haare flattern, ihr gcm- »er Körper ist in höchster Erregung und die Borstellung eines Raubtiers drängt einem auf. In einem Arme hält sie ein Kind, ein kleines abgehärmtes Wesen von gelb licher Hautfarbe, das fast im Sterben zu liegen scheint. „Ähr Hunde, ihr Hunde," und die vor Erregung heisere Stimme überschlägt sich dabei, „meinen Mann wollt ihr worden! Es ist mein Mvnn, er ist kein Tieb." Und mit der blinden Mut besinnungslosen Zornes schlägt sie mit dem einen freien Arm auf die Männer, die den Ge fangenen gepackt halten und sucht ihn der Menge zu entreißen. Ein - Schweigen der Verblüffung und des Grauens begegnet dieser glühenden Tigerin. Aber nach und nach flutet die Feindseligkeit wieder empor, der Zorn schwillt an und die Empörung der Menge wendet sich nun gegen beide. Tie Widerstandskraft der Frau scheint ourch die übermäßige Erregung gebrochen. Ihre großen Augen füllen sich mit Tränen und weinend schreit sie es hinaus: „Aber er ist doch kein Dieb! Wir sind doch nur arme Flüchtlinge. Unser Bambino konnte nicht weiter, es lag im Sterben . . . Wir eilten ins nächste Haus und fleh ten um eine Gabe, um einen Brocken Brot, um einen Schluck Milch, aus Barmherzigkeit." Und sie zeigt dabei der Menge das Gesicht des kleinen Kindes rmd schluchzend stammelt sie: „Seht doch, seht doch!, um der Madonna willen, es wird bald ein Engel sein .. ." Mit einem Schlage wandelt sich die Stimmung des Volkes. „'Seht doch nur, Tio.santo, Dio santo!" „Poveretto! Pöverettö!" „Gebt ihm doch etwas zu trinken". Die Frauen drängen sich vor. Tie Männer zögern und schwanken. Das ist der Augenblick: wir können den armen Vater befrejen, wir durchsuchen unsere Reisetaschen, der eine findet etwas Rum, oer andere Schokolade und einige Feigen, der dritte ein Paar Biskuits. Und während wir dem Mann und der Frau dis kümmerlichen Gaben zustecken, drängt sich die Menge um die Unglücklichen, sucht sie zu trösten, lieb kosen das Kind. Alles ist Mitleid und eine freilich ohn mächtige Hilfsbereitschaft gegenüber dem MaNne, den man sün; Sekunden vorher noch ermorden wollte. Wir ziehen die beiden beiseite, der stumme Beifall aller begleitet uns, man zeigt ihnen den Weg Und einer Von uns drückt dem Manne ein paar Silberstücke in die Hand. Ter arme Teufel steht nun mit'seiner Frau allein und er scheint nichts von dem zu verstehen, was geschehen ist. Er weiß nicht, ob er sterben soll oder leben darf. Bor einem Augen blick noch «drohte man ihm mit der Kugel; jetzt liebkost man ihn und überhäuft ihn mit Geschenken. Verwirrt und fassungslos starrt er uns an und dann das Geld in seinen Händen; kein Wort kann er hervorbringen und seine Frau muß ihn weiterziehen. In seiner vom Schrek- ken überreizten Phantafte scheint der Gedanke zu kreisen, das Beben der Erde dauere fort,. Neueste Nachrichten und Telegramme vom 15. Januar 1909. * Prausitz, 15. Januar. In vergangener Nacht Wurde iuc hiesigen Bahnhofsgebäude eingebrochen. Ter Eindringling stieg durch Zertrümmern des Schalterfen sters in das Expeditionszimmer und erbrach den Schreib tisch usw. Es siel ihm ein Sparkassenbuch Nr. 20 der Kgl. Sächsischen Staatsbahn in die Hände, ferner nahm er 60 Stück von 500 dort lagernden Zigarren mit, 100 Stück Fahrkarten 4. Klasse Prausitz-Aommatzsch und 60 Stück Fahrlarten-Manletts. Fußspuren und sonstige Merk male, die zur Ermittelung des Täters führen könnten, sind vorhanden. rr Berlin. Graf Hompesch, Reichtagiabgeord- neter und Kammerherr auf Schloß Ruhrich, wurde gestern Abend in einem hiesigen Restaurant von einem leichten Schlaganfall getroffen und nach seiner Wohnung tm Zentralhotel gebracht. Gei« Befinden ist verhältnismäßig zufriedenstellend, wie weiter gemeldet wird, rief der Schkkganfall eine LähmungSerschetnung auf der linken Sette hervor. Graf Hompesch steht tm 83 Lebiu»jahr«. rr Wien. Zu Lhren-der hier weilenden Deputation de» Kaiser Arauz Josef Garde-Grenadier Regiment» Nr. cm» Berlin fand gestern Hoftafel tu Schönbrunn statt, rvobet Kaiser Franz Josef zwei Toaste ««»brachte. Der dWAfä ANf UM» JUW-HMU MAT AAyUTfU MAItzVT Zofef schlich mit den Worten: »Ich erhebe mein Wh» auf >a» Wohl mein«» treuesten Freunde» und LerbüUdrteu, Gew» Majestät tz« Kaiser »aß Küaig iAUHelm H? I» »em zweite» toast sprach der Kats« »on deut bevtfche» Regiment, da» schon so lange seinen Namen trage und eine» der ruhmreichsten Regwumter der deutschen Armee sei. X Kiel. Prinz Adalbert »on Preußen, der in den ersten Januarwg« sein« «ft« Fahrt w seine» neuen Stellung al» Kommandant «tue» großen torpedoboot« an» trat, hatte w d r Ostsee «w über«»» .schwere» Weit« zu bHch«. Gtutge Fawzrnge, die zu der rerpebvftmw ge» hörten, «litt« Pes-ädigmrgem rr PrÜssel. Der Selbstmord zweier Prüder erregt tu Rochefort große» Aufsehen, wegen eine» unheilbaren Leiden» erschoß her älter« d« tm 28. und SS. Lebensjahr, stehend«, vnider den jünger« Prüder und dann sich schüft. X Wien. Der deutsche Lizepräsident der Prager Postdirektio» Swoboda hat infolge d« Konflikt« mit dem tschechischen Präsidenten Über die Sprachenfrage in Prag sein« Etztlaffung eingeretcht» rr Rom. Di, erste Fahrt de» vom Ingenieur Paeioli in Tuch» erfundenen Aeroplane nahm «in unglück liche» Ende. Nach kurzem Anlauf hob sich da» Fahrzeug bit 7 Meier Höhe nab fiel dann plötzlich herab. Der Aeroplan wurde schwer beschädigt, der Führ« leicht »«letzt X Rom. Der deutsche Kaiser hat der Königin von Italien den Luisenorden verliehen. Hierzu bemerkt »Popolo Romano", dieser liebenswürdige und spontane Entschluß de» befreundeten und verbündeten Herrscher» werde von allen Italienern ohne Ausnahme mit aufrich tiger Befriedigung aufgenommen werden. «Rom. Der Gemeinderat ,on Palmt hat gestern unter freiem Himmel eine Sitzung abgehalten, in welcher «in« Resolution angenommen wurde, sofort an den König und den Ministerpräsidenten Gtolttti z« senden, in welcher Klag« erhoben wird, «egen de» Fehlen» jeder Unterstützung an di« Bevölkerung von Palmi. « Konstantinopel. An der Serail-Spitze finden »Urzeit Sprengarbeiten statt, zur vesettlgung eine» vor drei Jahren gesunkenen Dampfer». Hierbei wurden 4 Personen getötet und mehrere andere, darunter 3 schwer verwundet. X Belgrad. Zwischen dem Kronprinzen uud dem österreichisch-ungarischen Gesandten Grafen Forgach bestand seit längerer Zeit «ine große Spannung. Man hegt« die Befürchtung, r» werd«, Lei dem letzten Hofball« zu einem heftigen Zusammenstöße kommen. Durch da» Eingreifen de» König» und der Regierung gelang es zu erreichen, daß der Kronprinz sich darauf beschränkte, den Grafen Forgach, der mit seiner Gattin und dem Personal der Gesandtschaft erschienen war, zu übersehen. « Pet«r»burg. Gestern starb hter General Rost- jestwensky, der noch vorgestern abend, dem russischen Sil vester, seine Familie sowie zahlreiche Gäste um sich ver sammelt und da» Neujahrsfest in vollkommenem Wohlbe finden verlebt hatte. Dann aber wurde der General un wohl und verschied um 3 Uhr nacht». )( Belfast. Ter Unterstaatssekretär des Krieges, Lucas, sagte in einer Ansprache cm eine Anzahl Offi ziere, es könnten jetzt auf gründ der vrr kurzem erfolg ten Organisation des Heeres 1680Ü0 Mann mit einem Male ausgesandt werden. Das Pwblem sei aber, wie man dieses Heer während eines langen Feldzuge» in seiner Stärke erhalten soll. Bei einem großen Kriege mit einer zivilisierten Macht sei es möglich, daß IM 000 Mann und 5000 Offiziere nötig seien, um die reguläre Armee während der ersten sechs Monate aus ihrer Stärks zu erhalten. Tie erforderlichen Mannschaften Habs man erfreulicherweise in der Spezialreserve vor- aussichtlich zur Verfügung, allerdings nicht die Ossi zirre, d'.s vielleicht noch wichtiger seien.' rr London. „Toily Expreß" berichtet aus Lissabon, daß dort ein Handstreich seitens der Republikaner be fürchtet wird. Zahlreiche Truppen besetzten die Stadt, viele Verhaftungen wurden vorgenommen. Im Laufe einer geheimen Konferenz, an welcher die Befehlshaber der <Narnifon von Liftabon, General Gorajo, sowie der Befehlshaber der Munizipalgarde, der Zivilgouverneur und verschiedene andere hochstehende Persönlichkeit teil nahmen, wurde beschlossen, Truppenabteilungen nach den Städten zu entsenden, in denen republikanische Ver bände bestehen. Tie Garrii;0u von Lissabon ist verstärkt word-n. Auch Matronen werden in Bereitschaft gehalten, erforderliche» Falles an Land zu gehen. Tie Minister hielten gestern abend spät noch einett Kabinettsrat ab, in welchem die getroffenen Maßnahmen verfügt wur den. Maueranschläge besagen, daß die Republikaner sich rächen werden, und daß. der Sturz der Monarchie be- vorstehe. u London. Der Dampf« „Delphine" ist 10 Mei len von valia gesunken. 14 Mann von der Besatzung sind ertrunken. rr London. Der Petersburger Korrespondent der „TimeS" glaubt mitteilen zu können, daß di« Regierungen von Frankreich, Deutschland und Rußland Vorschläge er- örtern, eventuell in den türkischen Wirren zu vermitteln. VafferftSuße. 8 L N-ldeu M« »g« «ld , Bud- weil Lü«* lou Lami cm- wrnltz Par- dudttz Mel- nlk Lett- merttz AM- Drei den Rteio 14. iv. - 20 - IS - « - 4 - LV - S2 sch» K SB ' « — 77 - 74 - 48 - 80 82 I i —224 -222 —156 -1S1 Sturm Wetterprognose . d« iß W LaudeSwetterwart« kür den Iß. Januar: Lrbhaste Westwinde; bedeckt; Temperatur nicht erheblich geändert; «eßen oder Schnee. «au«au» mv N. eunn. «MW M fttzr. Sehr trocken 770 M »«stündig sch.-QQ W Schön Wetter Heutige Berliner Kassa-Kurse 94.90 102.80 94.90 781.10 L4I.90 148.2b 161.- 140.7b 148.20 176.50 221.80 223.30 96.- 188.78 159.— 200.80 91.V0 177.90 118.90 200.7b 8V.Sb S14.4V Kurz London 20.48 Kurz Part« 81.SV Baltimore». Ohio Shares 111.— 4»/, Deutsch, RrichS-Anl. 102.80 »'/.*/. do. 4'/, Preuß, ConsolS »v«°/e »»- Diskonto Commandit Deutsche Bank Dresdner Bank Leipz. Credit Sächsisch« Bank Reichsbank Canada Pacific Share» «llg. «leere. Wke. Bochumer Gußstahl Chemnitzer Wrrkzeugm. Dtsch.-Lureinburger . Dortmunder Union abg. 61.80 Gelsenkirchen Vergw. 190.10 Glauziger Zucker 14S.7V Hamburg Amerika Pakets. 112.-0 Harpencr (1200, 1000) I9S.2S Hartmann Laurahiitte Nordd. Lloyd Phönix Schuckert Siemens L Halske Oesterr. Noten (100 K.) Muss. Noten (100 R.) Privat-DiSkont 2'/, »/^ — Tendenz: still. Ferkel M. 8-14, 8,80 8,S0 7,20 S.S0 H80 7,bv 4,40 2,- 5, — 5,2b 5,50 2,18 6,88 8.90 7,— 7,25 6, LS 5,90 5,70 7,60 7,50 7,50 6,80 5,90 5,90 7,10 Marktberichts. Meitze«, 14. Januar. (Ferkelmarkt.) «ustriebr 43 Tiere. Hamburger Knttermiltelmartt» Originalbericht von D. L O. LtiderS. Hamburg, den 14. Januar 1908. Vermehrte Bedarfsfrage vom Inland« und festere Berichte Großbritannien und Frankreich infolge kalten Wetters haben 2,60 7,10 8,1V 7.40 7,80 7,26 6,30 6,30 8,15 chl 88-42- chl 18-24- 16-20- 28-34 - 40-46- 24-30. Mk. 4,60 bi« 5,— . 4,40 - S,- 8,7V v,bv 5,7S auS , , die hiesige Börse in dieser BertchlSwoche weiter befestigt. Weizen kleie und Baumwollsaatmehl machten jedoch eine Ausnahme und blieben reichlich angeboten. Tendenz: fester. Reisfuttermehl 24—28*/, Fett und Protei« » ohne GehaltSgarantie ReiSkltte (gemahlene ReiShtilsen) WeizenNeie, grob« Roggenkleie Tersteklei« Gtmdol Mairlleie Crdnußkleie (gemahlene Crdnutzschalen) »rdnußkuchen und Crdnutzmehl ggUxg Baumwollsaattuchen , x« —,, und Baunnvollsaatmehl s 55 gA °/° Tocosüußkuchen u. »Mehl 28—34°/, Fett u. Protein Palmkernkuchen u. -Mehl 22—26 - ... Rapskuchen und »Mehl 88-44- -- « Leinkuchen und -Mehl 88—42» »» » Maisölkuchen u. Met Mastfutter-Gundol Kuhfutter-Gundol Getrocknete Schlempe Getrocknete Treber Sesammehl Malzkeim« Hominy feed (Maisfutter) weißes Eingesandt. (Bekanntlich ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.) 8 UhrsLadeuschlutz betreffend. Allein der Umstand, daß immer und immer wieder der 8 Uhr-Ladenschluß von unseren hiesigen Ladeninhabern angeregt und von neuem aüf» Tapet gebracht wird, sollte die Fernerstehenden und Gegner dieser für da» leibliche Wohl der Geschäftsinhaber und ihrer Angestellten so bedeutungsvollen Frage überzeugen, daß diese Forderung eine berechtigte ist, kurzum eine direkte zwingende Notwendigkeit in sich schließt. Wie die Verhältnisse in unserem lieben Riesa liegen, dürfte der Verkehr, da» heißt der geschäftliche Verkehr in den in Frage kommenden Stunden von abends 8 bis 9 Uhr sich auf ein Minimum beschränken; es laufen wohl bei günstiger Witte- rung eine ziemlich« Anzahl Leute, aber wichtige, ins Geld gehende Einkäufe wird wohl, Notfälle und Festzeiten aus genommen, in dieser vorgerückten Stunde niemand vor nehmen. Wenn e» nun schon vorkommt, daß man wirklich um diese Zett etwa» kauft, kann e» gut polsteren, daß die Fee de» Hause» bereit» mit vesen und Scheuerlappen ihre» Amtes waltet und wird somit aufs deutlichste dokumentiert, daß zu solch vorgerückter Stunde großer Kundenbesuch uicht mehr «wartet wird. Jeder tüchtige Geschäftsmann kann doch vorzüglich rechnen, rechne er sich doch au», wieviel Licht er in 310 Stunden (da« sind SIO Tage gerechnet, an denen bi» jetzt von 8—9 Uhr Licht brennt) verbrennt und die er dann beim 8 Uhr-Ladenschluß spart, und rechne er sich fern« aus, wa» er jetzt in diesen 3l0 Stunden umsetzt und rein netto verdient, ich glaube, Ausnahmen, die die Regel be stätigen, auSgeschloffen, er wird jetzt bare« Geld zusrtzeu! Hoffen wir alle, di« da« letzte Mal schon für den 8 Uhr- Ladenschluß stimmten, daß au« dem gegnerischen Lag«, überzeugt durch di, vielen hier gar nicht aufzuzählenderr Gründ«, sich viele zu un« gesellen, so daß auch Riesa dieser modernen, wirtschaftlich nur zu begrüßenden Neuerung ttilhasttg werd«!
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