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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190901153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-01
- Tag1909-01-15
- Monat1909-01
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1909
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6 aher gerückt waztz 'fen, da fühlt jeder Künstler )on Tag zu Tag seines besten Könnens sein« Ve-dmar. Me Gntkasfunü der Reserven Selm badischen und württemdergischeu Armeekorps, bei der S. bayerischen Avtsilon und bei einer Anzahl anderer süddeutscher Truppenteile, beßsnder» der Kavallerie, wird sich da durch, gegen di« Gepflogenheit früherer Klüs«rmanöv«r- jähe«, um einig« Tage verzögern. vt« di« Vvssische Zeitung au» zuverlässiger Quelle erfährt, ist entgegen anberen Gerüchten di« Ernennung la» Generalleutnant» Pintschangzum chinesischen Gesandten in Berlin aüfrechterhalten Worden. Ter Gesanote wird Peking Isfort muh dem Abläufe d« 100 Tage dauernden Trauer verlassen und sich über Tientsin nach Schanghai begeben und von dort auf einem Nord deutschen Lwyddampfer die Reise nach Europa antreten. Der Gesandte wird mit einem größeren Gefolge ein- treffen, da sich mehrere Personen studienhalber in Deutsch land aushalten Wollen. Lio öonsertative Londoner „Morning Post" schreibt dem Zusammentreffen König Eduards mit Kaiser Wilhelm eine beträchtliche Politisch« Tragweite zu und schließt einen in freundlichem Tone gehaltenen Leit artikel folgendermaßen: „König Eduard ist bet dieser Bisite zweifellos von dem Gedanken geleitet, zur Besse rung der Beziehungen zwischen beiden Ländern beizu- tragen, die Reibungsflächen! zwischen ihnen einzuschränken und die Möglichkeit von Mißverständnissen zu verringern. Darin hat er sicherlich da» ganze englische Volk auf seiner Seite. DaS persönliche Verhältnis zwischen oen Souveränen ist heutzutage nicht mehr der ausschlag, gebend« Faktor in den internationalen Beziehungen, sein Einfluß oarf aber auch nicht unterschätzt werden. Mir oen diplomatischen Verkehr Großbritanniens mit dem Ausland ist der Rat verantwortlicher Minister bestim mend. Des Königs persönliches Verdienst bleibt es trotz ten!, in mehr als einem Falle die Atmosphäre geschaf fen zu haben, in welcher eine politisch erforoerliche Ver ständigung erst möglich wurde. England hofft, daß der Königsbesuch in Berlin denselben Erfolg haben wird. Tas follte um so eher möglich sein, al-, soweit be kannt ist, keinerlei akute Tifferen-en zu regeln sind. Tie Mißstimmung zwischen beiden Nationen beruht mehr auf geistiger und sentimentaler, als auf praktisch politischer Basis. Verhandlungen über bestimmte Streitfragen sind daher weder nötig noch möglich Auf beiden Seiten ist nichts als guter Wille notwendig, und die Verständigung kommt von selbst. Hoffentlich gehen der Königsvisite gute Nachrichten über die unlängst an der Seite ihrer britischen SwvexMn verwundetest deutschen Offiziere voraus,^ Atalie«. CK. Auf Grund der in den zerstörten Provinzen er- htobenen Mietsteuern stellt der Corriere della sera jetzt eine interessante Statistik über den Wert der durch die Katastvsphe vernichteten Bauten an. Jin Jahre 1907 wurden in der Provinz Reggio Kalabria insgesamt s 059 853 Lrru an Mietsteuern erhoben, von denen allein 259994 Lire auf die Stadt Reggio selbst entfallen. Bei diesen Zahlen ist jedoch zu berücksichtigen, daß die erst vor kurzem eingefükrte Steuer noch nicht durchgreifend wcrken konnte und daß Steuerverschftrerungen und Steuerentziehungen im Süden einstweilen noch eine sehr erhebliche Rolle spielen. Man wird nicht fehl gehen, wenn man die normale Sollsumnre der Steuern auf 3V- Mil lionen festsetzt; bei der äußerst mäßigen ZinSannahme Von 6 Prozent würde das ein KKPital von 70 Millionen bedeuten. In der Provinz Messina sind die Zahlen er heblich größer. 1927 wurden 5163 721 Lire Mietsteuern entrichtet, von denen 3086148 auf die Stadt Dtessina selbst entfalle». Berechnet man die Sollhöhe der Steuern ähnlich wie in Kalabrien und den veränderten Ber- Mtnisie» gemäß den Ertrag mit 6 Prozent kapitalisiert, fr «gibt sich ein Häuserwert von 146 Millionen Lire; «K» Tagesgeschichte. Deutsche» Welch. gtr einer Rückschau auf das Jahr 1908 kommk da- Hrrrespondenzblatt der gewerkschaftlichen Generalkrw- mifflm» auf dm Rückgang der Mitgliedschaft der siSAtacdemokratlschen Gewerkschaften M Mich««. Bi» zuw JckkAe 1907 war sie andauernd und stark aug-wachsen; «» machten sich aber schon seit 1907 Memttlich in dm baugewerkschaftltchen Organisationen Mhebüche Mitgltederverluste bemerklich Gleichwohl wie» 1207 die gesamte Gewerkschaftsbewegung «och eine Zu- Ochme dm über 78 800 Mitgliedern auf. Im Jahre W0S aber ist ein fast allgemeiner Rückgang eingetreten. Up» gewerkschaftliche Organ schätzt ihn für die ersten hpet Vierteljahre aus ö000 bi» 6000, glaubt aber, daß er sich im vierten Quartal, über da» noch keine Berichte Nmliegen, leicht um einige Lausend vermehren werde. Dieser Rückgang ist, wie in dem Korrespondenzblatt tröstend bemerkt wird, bet dm Riesenziffern der Ge- w«kstyast»mitglieder minimal; aber er stelle gleichwohl «ine recht bedenkliche Erscheinung dar. Der „TreSd. Anz." bemerkt dazu: Mt dieser Bemerkung hat da» Organ der General»,nnnission unbestreitbar recht. Tenn wenn sich Wich der Magang von rund V» v. H. der Gesamtmttglie- duv unscheinbar ausnimmt, f» gewinnt er an Bedeut- UMg angestast» der mit allm Mitteln der Ueberredung und des Zwanges betriebenen Propaganda. Auf dem Gebiete der Agitation dürste also kein Verschulden zu finden sein. La» Korrespondenzblatt mißt denn auch dem Wirtschaftlichen Niedergang« die Hauptschuld zu. La mas -um Teil richtig sein, kann aber allein nicht das Mißvergnügen erklären, da- in den Mitgliederverlusten »um Ausdruck kommt. An und für sich müßten doch in schlechten Zeiten die Gewerkschaftsmitglieder noch kräf tiger sich an die Verbände gefesselt fühlen als in guten Zeiten, namentlich da die Organisationen, die «S auf ein« Jahreseinnahme ton insgesamt über 50 Millionen und aus «inen Vermögensstand von über 33 Millionen Mark gebracht haben, ihren Mitgliedern reichliche Unter stützung gewähren können. Das Korrespondenzblatt prahlt damit, daß die Gewerkschaftsverbände im Jähre 1908 insgesamt etwa 10 Millionen Mark für Arbeit^ tsienunterstützung verwendet hätten. Das ist ganz respektabel, aber nicht mehr als der fünfte Teil der Gesamteinnahmen und sogar geringer als die Unter stützung, die den russischen Revolutionären von deutscher gewerkschaftlicher und sozialdemokratischer Seite zuge- wendet worden ist. Derlei einfache Rechenexempel machen auch dis Gewerkschaftsmitglieder. Sie stellen im Ver gleich dazu fest, daß die Mitgliederbeiträge im Laufe der letzten Jahre in unheimlicher Weise gesteigert Worden sind. ZU der Unzufriedenheit hierüber liegt der eigent liche und berechtigte Grund für die begonnene Flucht WS den Gewerkschaften. , Die Schlafkrankheit scheint! auch in Westafrika Langsam, aber sicher fortzuschreiten. So entnimmt die Bosstsch« Zeitung einem amtlichen Bericht aus Dahvme, Dr. Briouch habe nach Paris mitgeteilt, daß er glossina palpalis fast überall gefunden hab«, ferner, daß die Schlafkrankheit bestimmt an den Ufern des Pendjari vsrkommc. Der Forschungsreisen!)« Laveran erklärte, daß in Dahome die Schlafkrankheit nur vereinzelt austritt; dck ober die Gvossinen vorkommen, sei zu befürchten, daß sie sich schnell ausbreiten werden. Die diesjährigen Käisermanöver finden in dem hochkultivierten Landstrich am unteren Mckar statt. Um der dort sehr spät fallenden Ernte wegen kostspielige Murschäden nach Möglichkeit zu vermeiden, sollen — einer Meldung der „Mil.-Pol. Korrespondenz" zufolge auf besondere kaiserliche Anordnung die Feldübungen erst m der dritten Septemberwoche, am 13. des Monats, 87 davon entfallen auf die Stakt Messina. Wenn mau mm auf Grund dieser sehr niedrigen Berechnungen annimmt, daß der Häuserwert der Stadt Reggio 20 Mil lionen, der der Prolin- Reggio 50 Millionen, Ker der Stadt Mesfina SO Millionen und der der Provinz Messina 60 Millionen beträgt, und wenn man Wetter annimmt, daß in den beiden Städten alle Häuser und auf dem Lande sehr niedrig gerechnet die Hälfte der Bauten -er- stört wurden, fr ergibt sich ein Schaden von rund ISS Millionen Lire. Dabet sind die landwirtschaftlichen Bau- len nicht eingerechnet, da zuverlässige Zahlen darüber nicht zu erlangen s'md. Diese 165 Millionen würden nur de» rein materiellen Schaben an den Bauten darstellen, ungerechnet die unschätzbaren Verluste an Möbel, Kunst- werken, Juwelen und alle die anderen Schätze, die in den Städten ausgehäuft waren. vesterretch'Uu-ar». Kaiser Franz Joses empfing gestern nachmittag eine Abordnung des preußischen Kaiser Franz-Garde-Grena- dierregiment» Nr. 9 in besonderer Audienz und nahm die Glückwünsche zu seinem Jnhaberjubtläum entgegen, welch« der Kommandeur des Regiments, Oberst Freiherr von Esebeck, übermittelte. Tiefer überreichte eine kilnst- lerisch ansgestattete Huldigungsädresse, sowie eine künst lerische Jubiläumsgabe, bestehend aus einer IV» Meter hohen Bronzestatuette auf Marmorsockel, welche einen Fahnenträger des Regiments darstellt. Der Kaiser, der die Uniform seines preußischen Regiments trug, sprach seinen Tank aus und zog "die Mitglieder der Abordnung in ein längeres Gespräch. Die Wiener „Zeit" dementiert die Meldung eines Lon doner Blattes wonach die Küsten der teilweisen Mobili- satiio» Oesterreich-Ungarns sich auf 500 Millionen be laufen sollen und stellt fest, daß sie gegen 200 Millionen Kronen betragen. Tic Kriegsverwaltung werde voraus sichtlich im Herbst den Delegationen einen Nachtrags- kr.Lit vorlegeri. Türket. In der gestrigen Sitzung der Deputiertenkammer gab der Minister des Inner, eine Erklärung über das angeb liche Attentat auf den Thronfolger ab. Er stellte jest, daß es sich nach dem Ergebnis der eingehenden Unter suchung lediglich uw unbewiesene, unter den Harems damen entstandene Gerüchte handelt. Sodann erläuterte der Minister die Maßnahmen der Regierung zum Schutze der allgemeinen Sicherheit, insbesondere im Wilajet Smyrna, sowie die Maßregeln zur Linderung der Not in Anatolien. Zu die,em Zwecke hab« die Regierung 100000 Pfund bei der Ott-manischen Lank geliehen und die deutsche Anabolische Lahngesellschaft habe 60000 Pfund zur Verteilung an die längs der Bahnlinie woh nenden Notleidenden zinsfrei vorgestreckt. Tie Kammer nahm die Ausführungen, des Ministers mit Befriedig ung zur Kenntnis, Dänemark, Im Folkething sprach bei der zweiten Beratung de» VudgetS deS KriegSmintstertum« der Verteidigungsminister sein Bedauern auS über die aufgetauchten Gerüchte betr. die Anwesenheit fremder Kriegsschiffe in dänischen Ge wässern zu UebungSzwecken. Die Gerüchte richteten nur Schaden an; die Regierung sei außerstande, sie zu »er- hindern. Die angestellte Untersuchung habe ihre volle Vrundlostgkeit erwiesen. England. CK. Schärfere Gesetze gegen Trunkenbolde fordert, wie aus London berichtet wird, die von dem Ministerium des Innern zur Prüfung der bisher giftigen Gesetze gegen die Trunksucht eingesetzte Kommission. Tie Be stimmungen von, Jahre 1898 seien nicht mit Energie du^chgesührt worden, weil die Aufnahme in eine Zwangs heilanstalt von drei Trunksuchtsvergehen abhängig sei „Gewiß, mein Fräulein. Sie werden wohl schon selbst da hinter gekommen sein, daß es ihr trautes Häuschen ist, das ich auf meine Leinwand brachte. Ich möchte nun einmal Ihr Urteil hören, ob es mir gelungen, all den Zauber dieses idyl- ischen Fleckchens festzuhalten?' Mittlerweile war auch die Mutter herangekommen und lud den Maler ein, in die Stube zu treten. Er stellte das Bild so auf, daß der volle Schein des Sonnen lichtes darauf fiel.Bewundernd standendiebeidenFrauen davor. Else war es, welche das ernste Schweigen zuerst brach. „ES muß doch herrlich sein, der Kunst zu dienen, die so Herrliches hervorzubringen vermag." „Ja, mein Fraulein. Ich liebe meine Kunst. Aber so Schö nes sie auch zu vollbringen vermag, Vollkommenes schafft nur die Natur selbst." Dabei richtete er seine Augen mit bewunderndem Ausdruck auf die liebliche Gestalt deS jungen Mädchen-, das unter dem Blick leicht errötete. „Und wo die Natur solch' vollkommene Schönheit geschaf- ' . 'V. Aer den heiligen Drang, durchEmsetzen seines besten Könnens seine Kunst zu erproben. Auch an Ih nen, mein Fräulein, hat die Natur solch unvergleichliches Kunst werk geschaffen." Ein erschrockenes Aufsehen Elsas ließ ihn einhakten. Doch dann fuhr er unbeirrt fort; „Sie würden der Kunst, die auch Sie verehren, wie Sie deutlich kundtun, einen großen Dienst erweisen, wollten Sie mir das Glück gönnen, Sie malen zu dürfen..." „Nein, nein, das geht nicht.. wirklich nicht." DaS Mäd chen stammelte es hastig, verlegen, über und über erglühend, sodaß die Mutter erstaunt aufschaute. „Doch nicht gleich so ablehnend. Gewiß, mein Wunsch er scheint Ihnen etwa» aufdringlich, er kam so unvermittelt. Nun, vielleicht ändert sich noch Ihr Sinn, mein Fräulein." Geschickt lenkte der junge Maler dann oaS Gespräch auf das allgemeine Gebiet seiner Kunst, der er ganz ergeben. Es gelang rhm, den etwa» peinlichen Augenblick zu verwischen, und bald beteiligte sich auch Else wieder am Gespräch. Al» sich Herr Habel endlich verabschiedete, erhaschte sein Auge einen Blick Elses, der ihm die Erfüllung ferner Hoffnung nicht mehr obenan in Efeu eingebettet, au» dem nur die kleinen, blinken den Fenster hervorluge», in denen sich die Strahlen der un tergehenden Sonne in zauberhaftem Glanze brachen, zog mich da» Bild so an, daß ich beschloß, e» in Farben festzuhalten." Die Wirtin wollt« dreinreden, wurde aber abgerufen, und der Maler blieb allein. So unvermutet ihm der glückliche Gedanke gekommen war, da» Häuschen de- sein Herz gefangey genommenen Mädchens zu malen, um dadurch vielleicht eine Annäherung herbeizufüh ren, so unoerweilt macht« sich der junge Maler an die Aus führung seine» Vorhaben». Faroenstrich an Farbenstrich reihte sich. DaS Bild schien ihm prächtig zu gelingen undmachteschnelleFortschritte, aber immer war e» ihm noch nicht gelungen, sich Else zu nähern. Wohl war sie einige Male an seiner Staffelei vorüberge huscht, hatte wohl auch einen verwunderten Blick darauf ge worfen, aber hurtig war st« immer wieder davon, dabei den Grich de» Maler» fteundlich erwidernd.. Da» Bild ging seiner Vollendung entgegen, ohne daß er seinem Ziele, mit Else vertraut zu werden, n«^ " " Mit der Hoffnung des Liebenden hatte er von gehofft.. vergeben». Wohl errötete da» schöne Mädchen, wenn sie vorüberhuschte, aber e» blieb nur bei einem freundlichen Gruß und Gegengruß. Eingedenk der Mahnung de» Wirte» der Bergschenke, wagte der junge Maler nicht, in seiner sonstigen frischen Art dem Mäd chen gegenüberzutreten. Nein, sie gehört« nicht zu den Mädchen, die sich durch kecke Künstlrrart fangen lassen. Er überlegte. Da kam ihm ein Gedanke. ES konnte weder der Mutter noch Else entgangen sein, daß ihr Häuschen den Mittelpunkt de» Bilde» darstellte, an dem der Maler, der seine Staffelei immer wieder unsern de» Hause» aufstellte, so eifrig malte. Sie mußten also an dem Bilde begreiflicher Weise ein Interest« haben. Nachdem er eine» schönen Nachmittag» die letzte bessernde Hand an das gut gelungene Bild gelegt, nahm er e» unter gelang rhm, den etwas peinlichen Aux cht« zmückgelassm, unterbrach st« der Maler kurz. den Arm und ging geradenwegs auf da» Häuschen der Plätt- und bald beteiligte sich auch Else wieder -Ja, werte Frau, mich interessieren weniger dir Bewohner gräfin zu. Häuschen». G» ist da« Häuschen selbst, da» meiy Maler- Al» er «intrat, kam ihm da» Mädchen entgegen. Blick Elses, der ihm . " - - -- ---------- --------— .Mütterchen, der Herr Maler macht un» einen Besuch." ferne erscheinen ließ. Ehrliche Arbeit. Roman von Viktor Rheinberg. Seine Wirtin war überaus freundlich und gespräc auch ebenso neugierig, und sehr bald merkte er, dal, , beobachtete: deshalb nahm er von nun ckn seinen Malkasten und ging hinaus in Wald und Feld, um zu arbeiten und auf einen rechten Moment der Annäherung zu harren. Einmal, als er von solch einem Streifzug heim kam, stand er in stiller Bewunderung vordem Häuschen seiner heimlich Angebeteten. Di« letzten Strahlen der finkenden Sonne lagen aufdem Dach und vergoldeten die altersgrauen Ziegeln; auch auf die Tür mit der grünen Efeu-Umrahmung siel noch ein NHetn de» schwindenden Sonnenlicht», und malerisch, wie traumversonnen lag das kleine, schlichte Hüttchen da. In dem Moment kam ihm eme Idee.. so, genau so wollte er da» Häuschen malen!.. DaS gab sicher Gelegenheit zu einem AnnäherungSpunkt! Gacu beguickt von dem guten Gedanken ging er heim und spann ihn weiter aus. Um aber vollständig harmlos zu bleiben und jedwedenver- dacht fernzuhalten, begann er nun seine Wirtin zu befragen. „Tagen Sie, meine liebe Frau Aurich, wer wohnt denn eigent lich da in dem letzten Häuschen der Straße, dort, wo der schöne Efeu rankt?" Gan- erstaunt sah sie ihn an. „Da» wissen Sie noch nicht? Da wohnt ja die Plättgräfin mit ihrer Mutter!" Durchaus harmlo» erwiderte er: „So, so, di« wohnt da. Bon dem iungen Mädchen hab' ich schon gehört, al» ich oben in derBergschenke wohnte." Und nun erzählt« die Frau in ununterbrochenem Redestrom oon der Plättgräfin, von ihrem stolzen eingebildeten Wesen, zu dem sie doch durchaus keine Veranlassung habe. Al» nun vi« Frau zur Bekräftigung ihrer Meinung auch noch dazu Über achen wollte, die kümmerlichen Verhältnisse zu schildern, in Venen der herunterkommene Vater der Plättgräfin Mutter und Tochter zmückgelassen, unterbrach st« der Maler kurs -Ja, werte Kau, mich interessieren weniger die te» Häuschen». G» ist da« Häuschen selbst, da» meiy Mal«, agge so enüückt. Al» ich es heute abend so daliegen sah, bi»
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