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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190907149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-07
- Tag1909-07-14
- Monat1909-07
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1909
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8vsPeVl»nrr«ltnSnr BkS ist kok, ein LorpoVak schwer der» tvundet. — Nerv York: Auf dem Oberen See ereignete sich vorgestern ein schwerer SchtsfGuiglück. Infolge de» dichten Nebels stieb der stählerne Frachtdampfer „Cowle", der mit 8000 Tonnen Eisenerz beladen war, mit dem tun beladenen Dampfer „Scott" zusammen. „Cowle" sank in drei Minuten. Die ganze Besatzung von 40 Mann ist er trunken. „Scott" wurde schwer beschädigt. — Ein ver heerender Wolkenbruch ist in Orizaba (Mexiko) niederge- gangen, wöbet über hundert Menschen umgekommen sind. — Köln: Gin stellenloser Schweizer überfiel gestern vor mittag ohne jede Veranlassung auf dem HauptLahnhof Mehrere Bahnbeamte und stach mit dem Messer auf sie ein. Aus die Hilferufe der Beamten eilten wertere Bahn- än gestellte 'herbei, auf die der rasende Mordbube gleich falls eindvang. Er stach mit dem Messer wie wütend Um sich unH verletzte mehrere der Beamten durch Stiche in Kopf und Brust schwer. Erst einem Aufgebot von Schutz- leutcn gelang es, den Schweizer zu überwältigen und z-r verhaften. Infolge des Vorfalles hatte sich eine große Menschenmenge vov dem Bahnhof angesammelt, die den Miordbuben den Schutzleuten zu entreißen und zu lynchen versuchte. Die Schutzleute hatten große Mühe, den Schwei zer vor der Wut des Publikums zu schützen und ihn ins Gefängnis cinzuliefern. — Liegnitz: Die durch den Ein sturz eines Brunnens in Kadlau verschütteten Brunnen bauer Mischke und dessen Gehilfe Tube sind durch das Pionierkommando aus Neiße als' Zeichen zutage gefördert worden. — Newyork: Die Brüder Wright unternahmen gestern bei starkem Winde einen Flug, der fünf Minuten währte. Der Aeroplan funktionierte mit dem reparierten Motor fehlerlos. Dem Fluge wohnte der deutsche Bot schafter Graf v. Bernstorfs bei. — Nach einer Meldung Ms Calais machte gestern morgen Latham, der den Kanal überfliegen will, einen Probeflug und blieb eine Viertelstunde in der Luft. Beim Landen erlitt sein Flug apparat eine Beschädigung, deren Reparatur mindestens einen Täg in Anspruch nehmen dürste. Sagen von den Disteln. Nur «in einzig Distelstöckchen, Ließ er stehen auf meinen Wink, Daß sich mit dem bunten Röckchen- Setze drauf ein Distelfink. )fk( So läßt Rückert einen Blumenfreund sprechen, der von seinem Gärtner alle» Unkraut aus dem Garten ent fernen läßt, aber der bunten Distel mit ihrem eigenartigen Bau eine Stelle gönnt. Dieser Beliebtheit erfreut sich die Familie der Disteln, obwohl sie zu den Unkräutern zählt, allgemein im Volke, wovon die vielen Sagen Zeugnis ab legen, die sich um sie gebildet haben. Da ist zuerst die KarlSdtstel oder Eberwurz (oarliva aoaulis). Ueber den Ursprung ihrer Namen erzählt die Sage folgendes: Zur Zeit der Regierung Karls des Großen wütete einst die Pest und forderte zahlreiche Opfer. An schweren Sorgen über die Tod und Verderben bringende Seuche war der große Kaiser in einer Nacht eingeschlafen. Da erschien im Traume ein Engel und befahl ihm, einen Pfeil in die Luft zu schießen. Das Kraut, auf welches er niederfallen werde, sei heilsam gegen die schreckliche Krankheit. Kaiser Kari schoß am nächsten Morgen einen Pfeil ab; als derselbe auf die Erde fiel, durchbohrte er die Eberwurz. Man wandte hierauf die Pflanze arzneilich an, und die Pest begann zu weichen. Den Namen Eberwurz soll sie erhallen haben, weil nach abergläubischer Meinung die Pflanze vom Eber ausgesucht wird, wenn er Bilsenkraut gefressen hat. Das Gift lähmt die Glieder des Tieres, doch die Distel soll die Wirkungen desselben aufheben und völlige Gesundheit zu rückgeben. Die Mariendistel heißt sil^dum warisnuw. Als die Mutter Maria auf der Flucht nach Aegypten mitten in der Wüste, wo nichts als harte Disteln wuchsen, das Jesuskind pflegte, siel ein Tropfen ihrer Milch auf di« nächste Distelstaude, die von Stund an weich und süß wurde und bis aus den heutigen Tag die weißen Flecke behdlten hat. Die Kardendistel (ckip-souo) soll nach einer arabi schen Sage zum Lohn der Gastfreundschaft von Allah ge schaffen worden sein. Einst kamen zu einem armen arabi schen Manne in später Stunde zwei ärmlich gekleidete Fremdlinge und baten um gastfreundliche Aufnahme. Zwei Tage bewirtete sie der Arme und legte sich selbst Entbeh rungen auf, um eS an nichts fehlen zu lassen. Doch seine Vorräte waren nur zu bald erschöpft, und er wie« seiye Gäste darum an seinen reichen Nachbar. Mit unfreundlichen Worten begegnete dieser den Bittenden, mit einer ge ringen Gabe entließ er sie von seiner Schwelle. Doch kaum hatte er sie von sich gestoßen, da verwandelten sich die Fremdlinge vor den staunenden Blicken des Reichen und des Armen in zwei Engel. In Milde und Freundlich keit wandten sie sich an ihren Gastgeber und überreichten ihm einen Sack voll Samen mit der Aufforderung, ihn aufs Feld zu streuen. Auch der Reiche erhielt ein Päckchen. Beide kacken dem Gebote der Engel eifrig nach und sahen unbekannte Pflanzen auf ihrem Felde erwachsen. Der Arme erntete Kardendistel; betrübt und und traurig schaute er zu- erst auf das Unkraut und wußte nicht, was er damit be ginnen sollte. Doch ein Engel gab ihm im Traume die Weisung, die Köpfe an di« Nachbarstämme zur Aufarbeitung der Wolle zu verkaufen. Durch den Erlös wurde er ein reicher Mann. Der Reiche erblickte zwar auf seinem Felde schöne Blumen, doch fand sich nicht nur keine Verwertung für die Pflanzen, sondern sie stellten sich al» ein gar lästige» Unkraut heraus, welches hinfort auf seinen Feldern üppig wucherte und alle anderen Pflanzen erstickte. In kurzer Zeit mar er verarmt und geriet in große Not. Eine der schönsten Disteln ist die visamdistel (caränus nutans), ausgezeichnet durch den nickenden, Pracht- voll purpurroten Blütenkopf. AIS Hungo, König der Pikten, über Athelstone gesiegt hatte, nahm er sie in sein Wappen mit »er Umschrift auf: ,^«wo w» iwpuv» laortttt" — niemand wird mich ungestraft verletzen." Auch sonst ist dl« durch ihre Stacheln so wehrhaft« und unnahbar, Pfllaut» von manchen tapferen Ritter al» Wappenblum« erwählt worden; ebenso findet st« sich in de« hohen englischem An- dreaSorden. In dem ovalen Schild« der Ritter diese» Orden» steht der Apostel Andrea» hinter seinem Schilde mit einer Distel in der Hand, während am Rande die erwähnte Um schrift zu lesen ist. Im Verein mit dem Windsbock (vapietrum poronvv) treibt der wind die entwurzelten dauerhaften Strünke al« Spiel vor sich her, und mancher nächtliche Wanderer mag durch sie erschreckt worden sein. So erzählt der Kräuterkundige Hieronymu» Vock auch von einem kecken Schneidergesellen, der mit einem langen Spieß bewaffnet in den Krieg ziehen wollte. Aber in der Dämmerung kam die .rauschende und rund« Distel vom winde gejagt daher und walzte mit gro ßem Rauschen gegen den Schneiderknecht, der sie für «inen schrecklichen Feind hielt, den Spieß fallen ließ und noch glücklich entrann". Mit der Eberwurz beschäftigt sich auch d«r BolkSaber- glaube. Zwei Eigentümlichkeiten der Pflanze mögen den Blick des Volke» auf sich gezogen haben: sie ist stemprllo« und öffnet ihre Blüten nur bei Sonnenschein, bet trübem Himmel und Regen sind sie dagegen geschloffen. St« stand in dem Ruf«, heiter zu machen und Melancholie zu vettretben. Ein alter Kräutermann schreibt: „Wer Distelwurzel bet sich trägt, dem scheucht sie alle Melancholie." Auch vor Ermat tung und Müdigkeit sollte di« Pflanz« schützen; jä sie sollte sogar den Mitwanderndeu die Kraft entziehen und st« dem Mitteilen, der die Wurzel bet sich trägt. Wegen ihrer ver meintlichen heilenden Kraft nagelt man selbst in der Ge genwatt noch in manchen Gegenden die Eberwurz über die Pfosten der Ställe. Weil die Disteln alles festzuhalten suchen, was ihnen nahe kommt, wird ihnen in folgender Sage, wie den Kra nichen in dem Gedichte von Schiller, die Aufgabe zuettetlt, «in Verbrechen an» Licht zu bringen. In Hohenzoll wurde einst «in Kaufmann von einem Bauern überfallen und seine» Geldes wegen erschlagen. Der Räuber stürzte ihn in einen Distelbusch und plünderte ihn au»; in seinem Todeskampfe ries der Unglückliche: .Die Disteln werden dich verraten!" Nur mit Grauen und Zittern konnte der Bauer hinfort die Disteln «nschauen und oft murmelte er, vor ihnen ste- hend, zu seiner eigenen Beruhigung: „Ihr Disteln werdet mich nicht verraten." Sein scheue», ängstliche« Wesen er- regte die Aufmerksamkeit der Nachbarn, man beobachtet ihn, von einem Lauscher wurden die Worte einst vernommen, und sie führten zur Entdeckung seiner furchtbaren Tat. Vermischtes. Drei Jähre ohne Sonne. Ein furchtbares Ver brechen ist, wie aus Petersburg nntgcteilt wird, in der russischen Stadt Ostrowez entdeckt worden. IM Keller eines Häuses, aus dem verdächtige Laute an die Außen welt gedrungen waren, wurde ein junges Mädchen ge- sunden, das dort von ihren Angehörigen vor drei Jähren eingesperrt worden war. Die vierzehnjährige Sophie Kästenberg sollte bei ihrer Volljährigkeit eine elterliche Erbschaft von 6000 Rubel erhalten. Um diese Erbschaft be- neideten sie die älteren Brüder und Schwestern, die ihr Erbteil bereit» durchgebracht hatten. UM die jüngste Schwester um ihr kleines Vermögen zu bringen, beschlossen die älteren Geschwister, Sophie aus Lebenszeit in den Keller des Hauses zu sperren. Eines Nachts sielen die Brüder über ihre Schwester her, fesselten sie au Händen und Füßen mit festen Stricken, knebelten sie und trugen sie in den Keller. Hier lebte das junge unschuldige -Mesen in Feuchtigkeit und Kälte «sie eine mittelalterliche Hexe. In den drei Jahren der Kerkerhaft war aus dem blühen den Mädchen ein Skelett geworden. Als die Polizei in !den KelUr eindrang, bot sich ihr ein fürchterlicher Anblick dar. In einem dunklen Keller voller Schmutz, ekler Wür mer und Ratten lag das junge Mädchen in einer Ecke tzu- sam,neugelauert. Ihr ganzer Körper war mit zahllosen Geschwüren bedeckt und blutete aus zahlreichen Wunden, die ihm die Ratten beigebracht hatten. Die Augen des unglücklichen Wesens wären vollständig erloschen, Arme und Beine waren derart durch Folterungen ausgerenkt, daß die Aerzte ihnen ihre natürliche Lage nicht zu geben vermochten. Das Mädchen konnte Nicht mehr sprechen, sondern nur noch weinen, und ein angstvolles Zittern überlies ihren Körper, als sie Menschenstimmen hörte. Sophie Kästenberg wurde in das Krankenhaus geschafft, wo dis Aerzte hoffen, sie durch gründliche Pflege wieder zu einem Menschen zu machen. Die entmenschten Brüder und die älteste Schwester des Mädchens wurden verhaftet. Selbstmord eines Rothschild. Aus Wien wird gemeldet: Baron Oskar von Rothschild, der jüngste Sohn des Barons Albert v. Rothschild, ist gestern morgen um 9 Uhr im 21. Lebensjahre nach kurzem Leide» plötz lich gestorben. Der junge Mann war vor längerer Zeit von einer Weltreise zurückgekehrt und litt seit seiner Rüukehr an Ueberanstrengung der Nerven, die jetzt seinen Tod durch einen Gehirnschlag herbeigeführt haben soll. — Von anderer Leite wird dagegBl gemeldet, daß Baron OSkar Rothschild sich erschossen habe. Sein Vater, der ebenfalls auf Reisen war, traf am Sonntag von seinem Gute in Wien ein, um den Sohn nach der Rückkehr von der Weltreise zu begrüßen. Es heißt, daß es vorgestern abend zwischen Vater und Sohn wegen einer Liebesaffäre zu einer ernsten Auseinandersetzung gekommen sei. Baron Rothschild gab gestern bei der Polizei an, daß sein Sohn den Selbstmord in einem Anfalle von Nerven erschütterung begangen habe, bestreitet aber, daß eine Liebesaffäre hierbei eine Rolle gespielt habe. Sein Sohn sei schon längere Zeit leidend gewesen, er habe ihn deshalb zur Linderung des Leidens auf die Welt reise geschickt. Vor zwei Jähren hat Baron Oskar Roth- siyvv seiner MMtärpsNchk Hel rlnevk VttkgonrtVegsnken? al» «lnjähttg-FreiwiMgttt Genüge geleistet. Der älteste Lohn de» Baron» Rothschild ist bereit» feit Jahren in einer Irrenanstalt interniert und di« einzige Töchter de» Baron» ist unheilbar taub. EL Die Ahnen der ParlantentSstenogra- pHen. Die Parlamentsstenographen, die in aufreibender Tätigkeit jahraus jahrein die Früchte der Beredtsamkett der Volksvertreter aus» Papier bannen, rüsten sich jetzt zmn wohlverdienten Sommerurlaub. Wer war der erste, so fragt da die Gazzetta del Popolo, der diesen Wärtyrer- berus erfand und ausbildete? In Frankreich waren im Jähre 1789 alle Augen auf die Nationalversammlung geriaM, wo temperamentvolle Redner in leidenschaft licher Rhethorik für «ine Umwandlung der Staatsform plaidierten. Maret, der später« Herzog von Vassano, pflegte die Verhandlungen aufmerksam zu verfolgen, machte sich dabei Notizen und erzählte mit. deren Hilfe abends im Freundeskreise das Vorgefallene. Seine Be richte stießen aus so lebhaftes Interesse, das Maret sich ein:» TägeS entschloß, seine Notizen in ein gedruckte» Bulletin umzuwandeln. Damals gab es noch keine Jour nalistentribüne; das Bulletin wurde in der Nacht ge- druckt; wenn der Verfasser die letzten Korrekturen ge geben hatte, eilte er zur Nationalversammlung und setzte sich vor die Tür, um pm Morgen beim Öeffnen des Hauses einen guten Platz zu bekommen. Später wurde dann eine kleine Tribüne unmittelbar hinter dem Sessel des Präsidenten errichtet; Maret engagierte zwölf junge Leute, di« hier an einem Tische Platz nahmen. Zeder diese« ersten Parlamentsberichterstatter hatte einen Stoß kleiner zugeschnittener Papiere vor sich liegen, die di« Nummer des Schreibenden trugen. Der Berichterstatter Nr. 1 merkte sich nun die ersten Sätze des Redners; wenn seine Fassungskraft zu Ende ging, gab er Nr. 2 ein Zeichen, der die folgenden Sätze aufnahm und »wie derum dann Nr. 3 das Zeichen gab weiterzuverfolgen. So arbeiteten zölf Leute daran, das langsame Schreiben init der raschen Rede in gleichem Tempo zu halten. Die kleinen Zettel wurden dann nach den Nummern geordnet und so in die Druckerei gegeben. Mit der Zeit klappte alles leidlich, die Schreiber hatten sich eingearbeitet. Das waren die ersten „Parlamentsstenographen". CK. Die Sonne als Triebkraft von Mo toren. Der kühne Gedanke, die rastlose Wärmeabgabe dec Smne an die Erde durch Hilfe sinnreicher Apparate in motorische Koast umzuwandeln, ist bereits oft von der technischen Wissenschaft ausgegrisfen worden. Schon im Altertum beschäftigte sich Archimedes mit ähnlichen Problemen. In neuen Zeiten hat der Franzose Mouchot eine Sonnenmaschine konstruiert, in der eine große An zahl von Spiegeln bei einer Flächenausdehnung von 30 Quadratnietern so angeordnet sind, daß sie die Sonnen- strahlen aus einen gemeinsamen Mittelpunkt werfen, der dann eine so große Hitze entwickelt, daß er einen Mo tor von einer Pserdekraft antreibt. Seit Mouchots Ex perimenten, so wird in T'. P.'s Weekly ausgeführt, hat mau in dec Lösung dieser Frage bedeutsame Fortschritts gemacht, aber der Täg ist freilich noch fern, da jedes Land soviel „Sonnenmotor«" besitzen wird, als Holland Windmühlen. Die größte Sonnenmaschine steht in Kali- jornien im Betriebe, in South Pasadena, und dient als Pumpapparat, um aus der Diese eines! Brunnens Wasser zu Bewässerungszwecken emporzuheben. -Der Apparat hat die Form einer riesigen Ellipse, deren kleinster Durch- Messer 11 Meter beträgt. In der Fläche sind in sinn- reicher Anordnung nicht weniger als 1788 kleine Spiegel angebracht, die alle Sonnenstrahlen auf einen bestimm ten Punkt konzentrieren, an dem sich ein Kessel befindet mit 800 Liter Fafsungsgehalt. Ein Rohr leitet dann den entwickelten Dampf zu dem Motor über, der zehn Pferde kräfte entwickelt. Das Wasser aus dem- Brunnen wird dabei mit einer Schnelligkeit von 11000 Litern in der Minute emporgepumpt. Der ganze Apparat ist wie ein Teleskop eingerichtet, sodaß er verstellbar ist und der Lonne in ihrem Stande folgen kann." Hygienische Regel« für dir vahnreise. Nachdruck verboten. gt. Rechtzeitig zum Bahnhof und dort alles in Ruhe besorgen, damit man nicht schweißtriefend und abgespannt die Reise antritt; erstere« verursacht Erkältung, letztere» schädigt die Nerven. Der hinterste Wagen schwankt meist und e^eugt bei empfindlichen Personen «ine Art Seekrankheit. Den Kopf nie zum Fenster htnauSlehnen; Kohlenteil chen, sogar Funken von der Maschine können ins Auge fliegen; der Kopf kann lebensgefährlich verletzt werden durch Anprall an offene Türen eines vorbrifahrenden Zuges, an hinauSgrhaltene Gegenstände u. f. w. Nicht so oft essen oder trinken, aber auch nicht fasten; möglichst die gewohnten Eßzeiten tnnehalten. Beim Anlehnen de» Kopfe« an die Polster fetze man eine leichte Mütze tief in den Nacken oder lege ein Tuch unter, um sich vor ansteckenden Haarkrankheiten zu schützen. Das Lesen unterlasse man am besten ganz. Jeden- fall» lese man stet» nur kurze Zeit mit längerer Erholungs pause, und nur großgedruckte Schrift. Bet künstlicher Be- leuchtung lese man nie. Bei einer langen Fahrt öfter sich strecken und recken zur Anregung de» vlutumlauf»; bet größerem Aufenthalte auSsteigen, auf- und abgehen. Aeltere oder schwächliche Personen sollen nie Tag und Nacht hintereinander reisen, sondern nacht» auLcuhen. Am End« einer langen Fahrt «in warme» Bad nehmen zur Erholung und Reinigung von Staub und etwaigen Krankhett«keimen; Wäsche wechseln,, die ganze Kleidung rei- ntgen und lüsten.
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