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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.10.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191010125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19101012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19101012
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Für Haus und Familie - Blätter für moderne Ernährungsweise (5/1910)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1910
- Monat1910-10
- Tag1910-10-12
- Monat1910-10
- Jahr1910
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.10.1910
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»stier Schanstvtrtschaft «vare», -«n»««rtm sie, da» daselbst «st» Gast «n» s^»«n Portemonnaie «In Znm«»t»mariftäck verlor und e» »t«d«r «tnsteckt». Rachdem der Gast da» Lokal vorlaffe» hatte, »tage» die ««»eklagten ttz» nach. Wrschk» dettelt, dich« an und al» derselbe sttn Porte« «onnat» vffnote, «« «ln« Kleinigkeit ,« geben, nahmen die «»geklagten de« Plan« da» Zwanzigmarkstück und orgrtfse» damit dl« Flucht. Perschk« hat den Pittang«, klagte» zur Lat angesttsttt. La» Gertcht verurtetlt« Karuatz ,« 2 Monat« Gelllngnt», Perschke «ege» wieder- holten Rückfalldtebstahl». Anstiftung zum Diebstahl und »egen Vetteln» zu 10 Monat« Gesängnt», sowie zu einer «inwöchigen Haflstrafe. — Eine einheitlich, Regelung der GehaltSbezstg« der AmtSstraßenmetster wird in Zukunft erfolgen. Rach den neueren Bestimmungen sollen diese für ihre Hilft bet Straßenbau««»» nicht,mehr von den Gemeinden direkt eine Entschädigung erhallen. Di« Entschädigung ist vielmehr nach bestimmten Prozentsätzen sestgelegt worden und wird von der betreffenden Gemeind« an di« Kaffe» der AmtShauptmannschaft abgeführt. Diese zahlt dann die Vergütungen an den betreffenden Beamten für seine Sonderleistungin. —88 Die alte vergstadt Freiberg hat durch die Weihe de» Denkmal» de» großen Forscher» Geh. Rat Prof. Dr. Clemens Winkler, de» einstmaligen Rektor» der Freiberger Bergakademie, ein« Dankesschuld abgetragen, lieber da» Wirken de» großen Chemiker» sagte Professor Brunk in seiner Festrede u. a. folgende»: Bei der Bedeutung, dte Winkler der analytischen Chemie zumaß, ist «» selbst verständlich, daß er auf diesem Gebiete produktiv tätig war. Zahlreich sind dte Methoden, die er zur Bestimmung und Trennung der einzelnen Elemente schuf, nicht minder zahl- reich die Apparate, die er zur Ausführung analytischer Operationen konstrierte. Häufig stellte e^ sein analytische» Können in den Dienst der Mineralogie und Geologie. Bon der Elektroanalys« machte er al» einer der ersten ausgedehnten Gebrauch. Bon größter wissenschaftlicher Be deutung find di« Arbeiten Winkler» auf dem Gebiete der Technischen EaSanalyse und da», wo» er hier geleistet, bildet vielleicht seinen größten Ruhmestitel. Dem Berg- mann gab Winkler durch einfach« Methoden zur Unter suchung der Grubenwetter eine scharfe Waffe in die Hand zur Bekämpfung seine» größten Feinde», der Schlagwetter- gefahr. — Am bekanntesten in weiten Kreisen wurde der Name Clemens Winkler durch die Entdeckung de« Elemente» Germanium. Wohl wurde in den letzten Dezennien eine ganze Reihe neuer, chemischer Elemente entdeckt; wenn wir aber von der Entdeckung de» rätselhaften Radium« absrhen, hat kaum eine andere solche« Aufsehen erregt, al« die deS Germanium». Kein glücklicher Zufall war e», der Winkler da» neue Element in die Hände spielte; seine Auffindung in dem auf der Grube HtmmelSfürst gefundenen neuen Minerale Arxyrodit war da« Ergebnis mühevollsten und angestrengtesten Forschens und Suchens. Dte Entdeckung de« Germanium» stellt unbestritten die größte wissenschaft liche Tat Winklers dar. Er gehört aber zu den wenigen Chemikern, bei denen man im Zweifel sein kann, ob der Schwerpunkt ihrer Erfolge auf rein wissenschaftlichem oder auf technischem Gebiete liegt. Bon Hause aus war er technischer Chemiker und Hüttenmann, der die Wissenschaft nur in seinen Mußestunden, gewissermaßen zu seinem Privatvergnügen pflegte. Seine Berufstätigkeit auf den Blaufarbenwerken wie« ihn auf technische Fragen hin und auf jene Zeit greifen alle technologischen Probleme zurück, die ihn während seines ganzen arbeitsreichen Leben» be schäftigten. — Für den technischen Chemiker ist der Name Clemens Winkler untrennbar mit der Entwicklungsgeschichte der Schwefelsäure-Industrie verbunden. Denkt man dabet auch in erster Linie an da« Kontaktverfahren, so dürfen wir doch nicht vergessen, daß auch da» alte Bleikammer verfahren durch Winkler «ine wesentliche Förderung er fahren hat. Seine auf der Kgl. Halsbrücker Hütte auSge- führten Untersuchungen über die Borgänge in den Gay- Lussac'schen Kondensation« - Apparaten der Schwefelsäure- fabriken brachten Klarheit hinsichtlich der bei ihrem Be triebe sich einstellenden Schwierigkeiten und trugen dadurch ganz wesentlich zur Einführung deS damals in Deutsch land noch wenig benützten, aber einen großen Fortschritt bedeutenden Gay-Luffae-Turme« bei. — „Mit Clemens Winkler ist", so schloß Prof. Brunk seine interessanten Aus führungen, „der erste Vertreter der anorganischen Chemie tu Deutschland dahingegangen, ein echter Hohepriester am Feueraltar unserer Wissenschaft, der zu einer Zeit, wo dieser älteste Zweig der Chemie zu verdorren drohte, ihn zu neuem Leben erweckte. Sein Arbeitsgebiet umfaßte in gleicher Weise die reine, wie die angewandte Chemie; in ihnen verbanden sich in glücklicher Weise theoretische» Wissen mit praktischer Erfahrung." — Die Wiederaufnahme de» Flachsbaues in Sachsen wird von dem Vorsitzenden des Komitees zur Hebung de« Flachsbaues im Königreich Sachsen, Herrn Professor Dr. Steglich, in der „Sächsischen Landwirtschaft lichen Zeitschrift", dem Amtsblatts de- Landeskulturrate«, angeregt. Herr Dr. Steglich weist darauf hin, daß der Flachsbau bedauerlicherweise bet un« im Rückgang« be griffen sei, obwohl der Flach» in seinen vorzüglichen Eigen schaften al« Vorfrucht und als wertvolle« Handel«gewäch» besonder« für die Landwirtschaft im Gebirge di« höchste Beachtung verdiene und bei unseren heimischen Spinnereien bevorzugten Absatz finde. Bei Roggrn- und Haferpreisen von 1b Mark für 1 Doppelzentner gegenüber Rohflachs- preisen von 10 Mark für 1 Doppelzentner und Leinsamen- preisen von 30 Mark für 1 Doppelzentner könne besonder« den bezüglich de« Getreidebaues auf Roggen und Hafer angewiesenen Gebirg-wirtschasten di« Aufnahme de« Flachs bau»« nur warm empfohlen werden, umsomehr al« die Flachspreis« vorauSstchttich ihre Höhe behalten würden, da in Rußland an Flach« nur eine Mtttelernt« gemacht war- den sei. Da« schlechte Ergebni« der vorjährigen Flächse habe eine im Durchschnitt mäßige Versorgung der Spinner veranlaß», so daß sich mit Beginn der ersten Zufuhren fedenfall» «in lebhafter Begehr eivftellen würde. Venu auch die ^smRlrltg« ungünfttG« Lag« de» Garnmarkte», di« nenerding» «ine klein« Reduktion der Garnpreis« zur Folg» gehabt -ab«, «in, entsprechend« Ermäßigung der Rvhstoffprets« für dl« Spinner wünschenswert erscheinen lass«, sa sei auf «ine erheblich« Abschwächung für da» kommend, Fahr nicht zu »rechnen. Da jedoch im Aus land« größer« BetrlebSernwlierungen in der Leinenindvstrt« stattgefunden haben und sich d«r Weltbedarf entsprechend steigern werd«, da außerdem in der Baumwolleninduftri« Streik» eingetretrn feien, s» f«t mindesten» der bisherig« Preisstand dr« Flachse» zu erwarten. Ang »sicht« dieser Verhältnisse fei auch da» Königliche Ministerium de« Innern in Verbindung mit den Landwirtschaftlichen Kreis- vereinen und dem Komitee zur Hebung de« Flachsbau«» im Königreich Sachsen nach wie vor bestrebt, durch Prä miierung von Flachsfeldern und Aufrechterhaltung de» Brechhau»betrl«be», den Flachsbau zu heben und in seiner Ausbreitung zu fördern. — Da» Sächsische Justizministerium hat folgende Verordnung erlassen: „Für die Volkszählung am 1. Dezember 1910 wterden von zahlreichen Gemeinden Personen gesucht werden, die freiwillig da» Zähleramt übernehmen. Dabei wird vielfach auf die Beteiligung der im öffentlichen Dienste stehenden Beamten gerechnet und besonderer Wert gelegt. Die Vorstände der Justiz behörden werden deshalb ermächtigt, den Beamten, die zur Uebernahme des Zähleramtes geeignet und bereit sind, den nötigen Urlaub zu gewähren, soweit nicht er hebliche dienstliche Interessen entgegenstehen. Insbe sondere darf erwartet werden, daß auch Referendare sich dieser Arbeit nicht entziehen. Vielleicht wird in nicht dringlichen Fällen von der Anberaumung von Terminen und Verhandlungen auf die für die Volkszählung in Be tracht kommenden Tag« abgesehen, falls den bei der Zählung beschäftigten Beamten die Teilnahme daran nicht auf andere Weise ermöglicht werden kann." Meißen. Die Freude, auf eine 30 jährige Lehr tätigkeit an «in und derselben Schule zurückblicken zu können, ist in diesem Monat dem Direktor der hiesigen Landwirtschaftlichen Schule Professor A- Endler, beschic ken gewesen. Er wurde am 1. Oktober 1880 vom Dermal- tungsrat der hiesigen Landwirtschaftlichen Schule als Landwirtschaftslehrer angestellt, am 10. vom Königlichen Ministerium deS Innern bestätigt und am 18. desselben Monats vom damaligen Berwaltungsratsvorsitzenden Bürgermeister Hirschberg als solcher bei Eröffnung des zweiten Winterkursus in sein Amt eingewiesen. Weinböhla. Auf der hier veranstalteten Obst» und Gartenbau-Ausstellung waren 105 Aussteller mit über 1180 Obsttellern vertreten. Herr Amt«hauptmann Freiherr v. Oer-Meißen, der sie Sonnabend nachmittag besichtigte, sprach der Leitung feine »oll« Anerkennung au». Am Sonntag allein wurden über 2000 Besucher gezählt und di« 8009 Lose der Obstoerlosung waren bi» Sonntag nach mittag 5 Uhr schon vergriffen. Bet der Prämiierung wurden zuerkannt 43 Ehrenpreise, 8 golden«, 22 silberne, 11 bronzene VeretnSmedaillen und 15 Anerkennung«, urkunden, außerdem dte silberne Flora-Medatlle, 1 silberne, 2 bronzene Medaillen und 2 Anerkennungsurkunden dr» LandrS-Obstbauveretn«. Dresden. Zum Oberhofpredtger in MesbeN ist Herr Oberlonsistorialrat Superintendent D. Tibelius er nannt worden. — Die Bauarbeiten für die Hygieneaus stellung in Dresden ruhen, da der aus Berlin gebürtige Baumeister samt Polier am vorigen Sonnabend mit den Arbeitslöhnen durchgebrannt ist. Tie Ausstellungs leitung hat noch nicht eingegriffen. — Bei den Pferde rennen in Reick ereignete sich am Sonntag leider ein Unfall. Der Jockeilehrling Prater stürzte im letzten' Rennen mjt „Schwärmerin" und trug eine schwere Ge hirnerschütterung davon. Vorgestern vormittag gegen 11 Uhr hatte der Verunglückte das Bewußtsein noch nicht wiedererlangt. Tie Merzte bezeichnen seinen Zu stand als hoffnungslos. >— Von der Generaldirektion der kaiserlich-ottomanischen Sammlungen ist der Leiter der Köntgl. Porzellan-Sammlung in Dresden, Professor Ernst Zimmermann, nach Konstantinopel berufen wor den. Der Gelehrte, einer der ersten deutschen Porzellan kenner (von dessen Führer für Sammler von Porzellan erst kürzlich die 13. Auflage herausgegeben wurde), soll dort die umfangreichen Porzellansammlungen im Be sitze des Sultans wissenschaftlich untersuchen und be arbeiten. Tiefe Sammlungen besitzt Konstantinopel zum Teil in der kaiserlichen Schatzkammer des alten Serail, zum Teil im neuen Museum. Hie Arbeiten Professor Zimmermanns werden mehrere Wochen umfassen. Dor allem soll es sich bei seinen Untersuchungen um sehr bedeutende Bestände zum Teil recht alten chinesischen Porzellans handeln, die bisher noch von keinem Ver treter der Wissenschaft gesehen worden sind. Zittau. Zu der von hier gemeldeten Katastrophe, der durch die Unvorsichtigkeit eine» Schützen zwei Menschen leben zum Opfer fielen, teilt dte Zittauer Morgenzeitung folgende Einzelheiten mit: Herr Bäckermeister Caspar, dem da« Hau« innere Weberstraße 86 gehört, war am Sonntag mit Freunden zur Jagd gewesen und hatte dabet «in drei läufige» Gewehr benützt. Am Montag mittag gegen 1 Uhr kam Herr Caspar in di« neben seinem Laden (nach der Weberstraße zu) gelegen« Wohnstube und machte sich dort mit dem Gewehr zu schaffen. Während er der Meinung war, der Drilling sei entladen, befand sich in Wirklichkeit im unteren Lause noch «in ziemlich großkalibriger Kugel schuß. Die beiden darüber angeordneten Läufe waren leer. Um eine SaubrrkeitSprüfung oorzunehmen, richtete Herr Catpar da« Gewehr zum Fenster hinau« und sah durch die Läuse hindurch. Hierbet entlud sich dann plötzlich der dritte Schuß, der zunächst die Fensterscheibe durchschlug und dann seinen Weg über dte Weberstraße hinweg nahm. In diesem Moment passierte ein Straßenbahnwagen, auf dessen Hinterperron die Herren HandelSschuldirektor Prof. Dr. Goldberg und RatSkanzllst Zwicker standen, di« frag lich« Stelle. Die Uugläckskugel ging d«m erst 20 jährige» Zwicker in dn» Htnt«rkopf, durchschlug diese» nnd drang dann dem dicht danebenstehendea Dr. G»ldd«rg 1, di» Schläfe, tu d«r st« steck« geblieben sein soll. Dr. Gold berg sank sosort in sich zusammen und umr nmhl augen blicklich i,t; Zwicker dagegen macht« im Moment d«S G«- iroff«nw«kden» ein« kleinen Sprung und fi«l dann mit' der Stirn gegen «ine seitlich der Tür d«S Wag«»» ange bracht« Mesflugstangr. Herr Dr. Uhlig, dar bald gur Stell« «ar, konnte bet Dr. Goldberg nur den bereit» ein getretenen Tod konstatieren, «ährend der junge Zwicker noch schwache Lebenszeichen äußerte. Auf dem Tran«port nach dem Krankenhaus« starb er jedoch. Um ein Haar wär« der tödlichen Kugel noch rin dritte» Menschenleben -um Opfer gefallen. E« handelt sich um den beim hiesigen Elektrizität«w,rk al» Expedient tätigen Herrn Wallrath, der ebenfalls auf dem Hinterperron de» Straßenbahnwagen» gestanden hatte, und zwar unmittelbar neben Professor Dr. Goldberg. Al» der Straßenbahnwagen ungefähr am „Tucher-Restaurant" vorbeifuhr, sah Herr Wallrath fein« Braut auf der Straße daherkommen. Obwohl ihn fein Freund Zwicker warnte, während der Fahrt abzusteige», sprang er doch vom wagen herunter. In dem gleichen Moment ertönt« der Schuß, der so schlimme» Unheil an richtete. Der unglückliche Schütze, Herr Bäckermeister Caspar, wurde von der Polizei sofort festgenommen und mitsamt dem beschlagnahmten Jagdgewehr zunächst zur Wach« gebracht, wo er vor Verzweiflung über da» durch ihn angerichtet« Unheil lange keine» Worte» mächtig war. Da er zunächst geglaubt hatte, r» lägen nur schwere Ver letzungen vor, traf ihn später dte Mitteilung von dem Tode beider Männer um so härter. In der vierten Nach mittagsstunde wurde er nach dem AmtSgerichtbgefängniS überführt. RitterSgrün. Der Schwetzerlehrling Haupt vogel au» Böhmen, der im August vorigen Jahre» hier da» vreitfeldsche Hammergut, da» seinerzeit abbrannte, in Brand gesetzt hatte und gegenwärtig im LandeSgefängnt« seine Straf« verbüßt, hat etngestanden, im Juli vorigen Jahre» auch da» hiesig« Sternkopfsche Gut angezündet zu haben. Waldheim. Zwei raffinierte Schwindler habe« am Sonnabend in unserer Stadt gearbeitet. ie such ten eine große Anzahl hiesiger Derkaufsläden auf, in die sie kurz nacheinander eintraten. Die verlangten da bei immer ganz kleine Gegenstände von geringem Werte zu kaufen und bezahlten mit einem größeren Geldstück. Ihr Zweck bestand nur darin, daß sie mit dem darauf wieder erhaltenen Betrag auch das in Zahlung gegebene Geldstück einzustreichen versuchten, was ihnen in einigen Fällen gelang, in anderen aber mißlang. Auf erhaltene Meldung fahndete die Polizei nach den Schwindlern und verhaftete sie kurz nacheinander an der Bahnhofstraße. Chemnitz. Vorgestern abend lief an der Ecke der Philipp- und Reinhardtstrahe eine schwerhörige- 79- jährige Eisenbähnbeamtenswitwe gegen ein zweispän- niges Aiegelfuhrwerk und wurde umgerissen. Tie Frau kam so unglücklich zu liegen, daß Ähr ein Wagenrad über den rechten Unterschenkel ging, so daß ein Bruch beider Röhren entstand. Tie Verunglückte wurde in ihre Wohnung getragen, wo sie abends infolge eingetretener Herzschwäche verstorben ist. > In der Gießerei der Firma Oskar Schimmel u. Co.; A.-G.r verunglückten gestern abend beim Tiragen von flüssigem Eisen die Ar beiter Siegelt und Naumann dadurch, daß die vordere Gabel- an der die Pfanne mit etwa 100 Kilo flüssigem Eisen befestigt wär, brach. Das glühende Metall ergoß sich über die beiden Arbeiter, die schreckliche Brand wunden erlitten. Die Verletzten wurden nach dem städtischen Krankenhause überführt. Beiersdorf bei Grimma. Hier wurden auf einen» Landgrundstück Urnen aus dem 8. Jahrhundert V. Chr. gefunden. Die Fundstücke wurden der. Sammlung des .Altertumsvereins einverleibt. Schneeberg. Tödlich verunglückt ist in der Nähe deS Haltepunktes Schneeberg der 29 jährige Arbeiter Franz Hermann Werner aus Wildbach, der sich vermutlich, nach dem er mehrere Wirtschaften besucht hatte, dort auf das Geländer gesetzt hat und kopfüber in Len Dorfbach ge fallen ist, wo er mit einer schweren Kopfwunde und ge brochener Kniescheibe tot aufgefunden worden ist. Aue. Die Direktion der Deutschen Fachschule für Blechbearbeitung und Installation hatte ein Gesuch an die städtischen Kollegien gerichtet, ihr zur Tilgung eines vorhandenen Defizits einen einmaligen Beitrag von 2000 Mark zu gewähren und die jährliche städtische Unter stützung, die jetzt 3000 Mark beträgt, auf 6000 Mark zu erhöhen. Der Rat hatte daraufhin beschlossen, die jähr liche Unterstützung auf 4500 Mark zu erhöhen mit Rück wirkung vom 1. Januar 1910. Tie Stadtverordneten lehnten jedoch nach langer Debatte den Antrag ab. Aus der lebhaft geführten Aussprache war zu entnehmen, daß sich der neue Direktor nicht die Sympathien der Ein wohnerschaft zu erwerben gewußt hat, und daß man glaube, daß aus diesem Grunde die Schülerzahl zurück gehe. Böhlitz-Ehrenberg. Erschlagen wurde gestern vormittag auf dem Fabrikneubau der Firma Ludwig Hup feld, im OrtStell Barneck, der am 9. August 1888 zu Stanitlavice in Galizien geborene Arbeiter Jacob Schotzeck au» Leutzsch. Al« «in schwerer Eisenträger in di« Höhe besördert wurde, glitt er plötzlich vermullich tnfolge der Nässe au» der ftsthattenden Klaue de» Kran« und stürzt« vom 3. Stockwerk herab in die Tief«. Unten schlug er auf einen Eisenbahnwaggon, fiel dann mn und traf dabei den mit dem Abmeflen anderer Träger beschäftigten Schotzeck. Ihm wurde di« Schädeldecke zertrümmert, so daß sein Tod auf der Stelle eintrat. Leipzig. König Friedrich August trifft am 16. Oktober vormittags zur Eröffnung der in den Räumen des Kunstvereins im Museum der bildenden Künste ver anstalteten Ausstellung von Werken französischer Künst-
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