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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.06.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191206048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19120604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19120604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-06
- Tag1912-06-04
- Monat1912-06
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.06.1912
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zunehm««. V» steHm die Dinge jetzt, und man fragt sich nur, wem der Irrtum im Grund« zur -ost zu lege« sei. Ein verkannter guter Tropfen. Bei einer Auktion in London kamen jüngst fünfzehn Dutzend Fla- schen Wein zur Versteigerung, die von dem Auktionator, wetk er e» nicht besser wußte, al« „Mosel" bezeichnet wurden. Der Wein hatte IS Jahre lang unberührt in dem Keller eine« ungenannten ehemaligen Diplomaten gelegen, der den Abend seine« Leben« in Bath (Graf, schaff Somerset) verlebte. Sin bekannte« Londoner Wein« hau« muh wohl einen „Tip" bekommen haben, denn e» sandte einen Weinkenner, um auf die mysteriösen Flaschen zu bieten- Der ganze Vorrat wurde ihm für den lächerlich geringen Preis von zehn Mark für da« Dutzend Flaschen zuge,chlagen. Al« man den Wein dann kostete, fand e« sich, daß es allerbester Tokaier »vor von der Qualität, die der Kaiser von Oesterreich mitunter Perso nen, denen er besonder« gnädig ist, zum Geschtnke ge- macht. Auf den Londoner Weinkarten figuriert jetzt die- ser köstliche Trank mit 39 Mark die Flasche. TK. Ein Bademecum für den Pariser Spa ziergänger. Der wachiende TerroriSmu« der Pariser Apachen, der sich in der zunehmenden Unsicherheit aus der Straße und in zahllosen Raubanfällen äußert, hat Joseph Renaud veranlaßt, im Journal eine Art Ratgeber für alle Pariser Bürger und Gäste auszuarbetten. Dies Aademecum gipfelt in höchst sachlichen Ausführungen über die verschiedenen Verteidigung-Methoden, deren Be herrschung für einen Passanten der Seinestadt allgemach unerläßlich geworden ist. „Gin Zusammentreffen aus der Straße beginnt gewöhnlich in einer Entfernung, in der Revolver und Stock noch besonder« verwendungSfähtg sind. Cs setzt sich darauf in größerer Nähe fort, wo alsdann Fußtritte eingreifen. In größter Nähe treten Faustschläge, Kopfstöße und Ellbogenstöße in Aktion- Schließlich erfolgt das Handgemenge, bei dem daS Djtu- Djitsu unwiderstehlich ist. Alle diese Kampfmittel ent- sprechen verschiedenen Umständen. Zunächst kommen für die erste Distanz Revolver und Stock in Betracht. Der Revolver verichasft Achtung und verwundet von weitem. Aber man hat ihn nicht immer bei sich, bei überraschen den Angriffen bleibt einem manchmal auch nicht die Zeit, ihn aus der Tasche zu ziehen. Der Berivendung des Revolvers als Verteidigungsmittel müssen lange Hebungen an Scheiben voranfgehen. Man mich sich da zu erziehen, möglichst rasch und sozusagen instinktiv zu schießen und zu treffen. Man trage den Revolver in der rechten Rock- oder Manteltasche. Erscheint der An greifer, so ziehe nicht die Waffe empor: feuere aus der Tasche durch oen Stoff! Manche Schützen halten es für zweckmäßig, dabei den Zeigefinger längs des Laufes zu legen, um so die Schußrichtnng besser zu bestimmen; man zieht dann mit dem Mittelfinger ab. Der Stock mit der Klinge begeistert Biele, aber er nutzt Wenigen. Jin StraßenkamPf ist man dem Gegner gewöhnlich zu nahe. Am besten rüstet man sich mit einem ziemlich kurzen Stock aus Cornel-Kirschholz aus- Man übe einige Monate; dann lasse man das Holz polieren, versehe es mit einem Griffe, und man wird eine gute Waffe haben. Jin Kampf sind die direkten Schlage auf Beine, Hand gelenke und ins Gesicht die besten. Der Stock mit Blei- lopf ermöglicht nur einen einzigen Schlag. Er empfiehlt sich also nicht. Für die kleinere Entfernung, die kleinere Distanz, kommt der Fuß in Betracht. Mit guten Stie feln ausgerüstet ist der Fuß eine gefährliche Waffe, die mit einem einzigen Schlag jeden Gegner außer Gefecht setzen kann. Denn die Beine und die Schenkel sind stets stärker als die Arme. Ein kräftiger Fußtritt ans die Knie oder auf den Unterleib des Gegners tmrd aus gezeichnete Wirkungen haben. Auch Schläge mit dem Ab satz sind vortrefflich. Für sie dritte Distanz kommt die Faust in Betracht, das englische Boxen. Der Nachteil ist, daß die nackte Faust bei starken Schlügen Altederbe- schädigungen Hervorrufen kann. Die Hand ist ein Greif organ, kein Schlaginstrument. Die meisten Boxerschläge sind mit nackter Faust unmöglich. Es bleiben im Grunde nur die drei den Sportsleuten bekannten Schläge, der „dircct", der „crochet", und der „uppercut". Man schlage mit größter Genauigkeit auf den Unterkiefer des Geg ners. Dabei sind die Fußtritte aufs Knie in Verbin dung mit Hieben auf den Kiefer und Stößen in den Un terleib sehr wirkungsvoll. Im Nahkampf dann tritt das Djiu-Djitsu in Aktion. Man scheue keine Mühe, cs zu erlernen. Die beste Taktik des Pariser Straßenkäm- pferS muß darin bestehen, zuerst und überraschend zu schlagen. Auf dem „Pflaster" ist der erste Schlag gewöhn lich auch der letzte. Ein Strolch Provoziert: kündige ihm nicht drohend die Verteidigung an. Im Gegenteil mit dem höflichsten, demütigsten Tone und mit erschreckter Miene sage ihm: „Lassen Sie mich, mein Herr, ich bitte Sie", dann aber, dann sofort folge mit voller Kraft der Hieb auf das Kinn. Tie Sache ist erledigt. . ." CK. Italienische Advokaten-TrickS. Der bekannte italienische Rechtsanwalt C. Deneziani ver öffentlicht im Avenire d'Jtalia einen lustigen Aufsatz über die Mittel und Wege, durch die berühmte italie nische Rechtsanwälte die Geschworenen zu rühren ver standen, um für ihre Klienten einen Freispruch oder ein sehr mildes Urteil zu erwirken. Veneziani erlebte vor mehreren Jahren eine lustige Szene. Der Rechtsan walt hatte einen Raubmörder zu verteidigen. Am Tage seine« PlaidoyerS erschien der Anwalt kreidebleich und abgemagert an Nrichtsstelle, ein Freund mußte ihn stützen und mit ersterbender Stimme erklärte der Advo kat: „Seit drei Tagen habe ich keinen Bissen genossen. Ich wollte erproben, zu welchen Ausschreitungen die Qual des Hungers mich treiben könnte. Ja, meine .Herren Geschworenen, jetzt, unter den Qualen des Hun ger« vermag ich es zu verstehen, wie aus dem Raub ein Totschlag werden konnte." Und er schilderte die gräßlichen Leiden des Hungernden. Der Angeklagte er- hielt die niedrigste Strafe. Cin anderer Rechtsanwalt, der -e-enwärtts Abgeordneter Ist, hattf «ine Fra« zu ver teidigen. tü« ihren geistesgestörten und gwvatttättgeir Mann ermordet hatte. Al« jein Plätdoyer begann, stürzte der Anwalt zu dem vergitterte« Käfig, der in Italien die Anklagebank birgt, .klammerte sich mit den Händen an die Etsenftäbe und schrie schluchzend: „Tritt heraus, Du unglückselige«, hilflose« Opfer der menschlichen Grau samkeit. Denn nicht Du sollst hier schmachten, nein, ich"; daun kreuzte der Anwalt die Hände, hielt Ne den Karabtnieri entgegen und rief, am ganzen Körper bebend: „Karabiniert, mich nehmt fest, fesselt diese Hände mit Euren Eisen, denn wahrlich, an Stelle dieser Krau hätte ich das gleiche verbrechen begangen und begehen müssen." Und diese Szenen und Melodramen erfüllen bei den Ge- schivorenen in Italien fast immer ihren Zweck. Der vor einiger Zett verstorbene bekannte Anwalt Satolt brach eine« Tage« vor Gericht in haltloses Schluchzen au«. Nach ein paar Minuten tveiyten alle Geschtvoremn mit, niemand wußte eigentlich, warum. Al« dank« endlich Satoli die Sprache totederzufinden schien, schluchzt» er noch immer fassungslos: „Ja, meine Herren, ich weine, ich weine, denn ich vermag nicht die Wort« zu finden, die würdig wären, die Unschuld zu verteidigen." Satoli war ein kluger Anwalt unk ein guter Psychologe. Er sagte ketu Wort weiter, schloß mit diesem Satze sein lapidare« Plätdoyer und konnte eine halbe Stunde spä ter seinem Klienten znm Freispruch gratulieren. Neueste Nachrichten und Telegramme vom 4. Juni 1912. -(Hamburg, Zu dem V«grüßung«abend» der Tagung der Deutschen Kolonialgesellschaft imIestsaal« da» Zoologischen Garten« waren auch die hier anwesenden Fürstlichkeiten erschienen. Bürgermeister Oswald brachte ein Hoch auf den Herzog Johann Albrecht au«. Dieser erwiderte mit einem Hoch auf dl« Stadt Hamburg. > * Genf. Die Juwelendtebe, die In letzter Zeit mehrer, große Einbrüche in Genf verübt hotten, drangen in der Nacht zum Montag in da» Uhrwarengeschäft von verthoud an der Rue du Rhone ein und erbeuteten kost bar« goldene Uhren, Perlen und Diamanten im Wert» von 100000 Fr«. — Massachusetts, soo ausständige Weber griffen gestern die Polizei an, die auf st» schoß und sieben von ihnen lötete. )( Lüttich. Gestern abend kam eit zu Kundgebungen vor dem Rathause und dem sozialistischen Bolkrhause. Di« Bürgergarde und die Gendarmerie schritten ein und gaben Salven ab. Mehrere Personen wurden verwundet. Di« Erregung in der Stadt ist groß. Nach einer späteren Meldung wurden bei dem Zusammenstoß« 3 Person,» ge- lötet und 15 schwer verletzt. Die Straßen in der Mitt« der Stadt wurden von 10 Uhr ab von vürgergarde, Militär und Gendarmerie besetzt. )( Brüssel. Wie einige Morgenblätter melden, sollen bei den Unruhen in Lüttich vier Personen getötet worden sein. Auf die Gendarmen wurde au» dem Volk«- hause geschaffen. Deshalb wurde der Befehl gegeben, daß die Gendarmen ihrerseits zum Angriffe übergingen. In Bervier» kam r« zu Zusammenstößen. Dort wurde eben- fall« eine Person getötet. Weiter werden au« Brügge Unruhen gemeldet. In Brüssel kam e» abend« gletchfall» wiederholt zu Zusammenstößen zwischen Gendarmen und dem manifestierenden Publikum. Mehrere Personen sollen verwundet worden fein. )( Budapest. Tie heutige Sitzung des Abgeordne tenhauses, in der die Generaldebatte über die Wehrvor lage auf der Tagesordnung stand, vollzog sich unter ungeheurem Tumult. Die Weigerung des Präsidenten Grafen Tisza, mehreren Abgeordneten der äußerten Lin ken das Wort zur Geschäftsordnung zu erteilen, oder eine geschlossene Sitzung abzuhalten, wurde auf der Lin ken mit ungeheurem Lärm ausgenommen. Zahlreiche Abgeordnete wurden zur Ordnung gerufen und mehrere dem Jinmunitätsausschusse überwiesen. Sodann wurde ein Antrag, täglich zwei Sitzungen abzuhalten, unter großem Beifall der Rechten angenommen. Bei der Ab stimmung über die Wehrvorläge erhob sich die Rechte unter Händeklatschen und Hochrufen. Der Präsident er klärte die Vorlage für angenommen und hob wegen deS Lärmens die Sitzung aus. Die meisten Abgeordneten blieben im Saale. Der Lärm dauerte ungeschwächt fort. Inzwischen nahmen 100 Polizeileute auf der rechten Seite des Saales Ausstellung unter stürmischen Ent rüstungsrufen der Opposition. Nach einer halben Stunde eröffnete der Präsident die Sitzung von neuem. Der Lärm vauerte fort: Die Linke ries dem Präsiden ten Schimpfworte zu. Schließlich wurde das Protokoll der Sitzung verlesen und genehmigt. In erregter Unter haltung blieben am Schlüsse der Sitzung die Abgeord neten im Saale. Die nächste Sitzung findet nachmittags 4 Uhr statt mit der Tage-oronung Landwehrgesetz. Tie 3. Lesung der Wehrvorlage soll morgen stattfindcn. )( Pari«. Nach einer vlättermeldung werden gegen wärtig an Bord der im Hafen von Toulon liegenden Jacht »Hirondelle* vom Fürsten von Monaco Versuche mit der Erfindung eine« Ingenieur« Namen« de Sepel angestellt, wonach e« möglich sein soll, Töne au« überau» großen Entfernungen zu vernehmen. So habe man di« in Algier gespielt« Marseillaise deutlich an Bord der »Hironbelle* gehört. -(Pari«. In einem Artikel über die Seestrettkräst, Frankreich«, Italien« und Oesterreich Ungarn« behauptet der .Malin", daß die französische Regierung schon jetzt fest entschlossen sei, im gesamten Mtttelmerrbecken die Regeln de» Zwetmächtestandart« anzuwenden. Frankreich werde immer und tn jedem Falle tm Mittelmeere ein« Flotte besitzen, die stärker sein werde al« die beiden wichtigsten Kriegsflotten de« Mtttelmerre« zusammen. Wenn also Oesterreich-Unvarn oder Italien bi« znm Jahre IStS »inen Beschluß fassen sollten, durch den ihr, KrtegSmortve« irgend- ein, veestssriNNg erfahren würden, so werd« di« französische Negierung unverzüglich dt» erforderliche« Kredit» verlang»», um dt« französisch« Kriegsflotte tm Mitteln»«» zu ver mehren. X Pari». Au« Fe« wird gemeldet: Der Befolg der Franzosen hat auf di« Stämme einen tiefen Eindruck ge macht. Bi« siegreich, Kolonne Gouraud zog durch di« Hauptstraße« der Stadt, Der Sultan, General Lyautey und El Mokri wohnte« dem Vorbeimarsch« der Truppen bei. )( Pari«. Der Krtegßminister Millerand richtete anläßlich de» Tode« de» bet Fe« am 1. Juni gefallenen »«gltschen Unteroffizier« Redman an den englischen Krieg«. Minister rin VMidSwlegramm, wort» ,« u. a. heißt: Ich versichere Sie, daß unsere Armee über den Verlust so be trübt ist, wie Übrr den »in^ ihrer besten Soldaten. X Part«. In Oyonnax drang ein Arbeiter Namen« Eomt» während einer Verhandlung vor dem Frtrdelrichter in de« G«richt»saal «in und verlangte ungestüm ein Akten- stück. Al« thm die« vrrwetgert wurde, feuerte «t au« einem Revolver mehrer« Schüsse ab, tötete den GerichtSaktuar und verwundete drn Friedensrichter. Der Täter wurde festgenommen. )( London. Daily Chronirl« weist dt« Behauptung «niontsttscher Blätter zurück, daß die Negierung gezwungen sein werde, di, Bill betreffend die Entstaatlichung der eng lischen Kirche in Wale« fallen zu lassen, da die Zeit zur parlamentarischen Verhandlung nicht ausreiche. Da« liberal, Blatt stellt tn Aussicht, daß di, Herbstsaison bi« zum nächsten Januar verlängert werden würde. X London, lieber da« Ergebnis der gestern im Inneren Amte zwischen den Vertretern der Arbeitgeber und der Negierung stattgehabten Konferenz verlautet, daß ,« noch nicht zu einer entgültigen Entscheidung hinsichtlich einer Zusammenkunft mit den Vertretern der Arbeiter ge kommen sei. )( Fe«. Nach den letzten Feststellungen sollen auf Selten der Marokkaner, die nunmehr gänzlich zerstreut sind, bet den jüngsten Kämpfen etwa 6000 Man» gefallen sein. Wenn nicht unvorhergesehene Ereignisse rintreten, werden der Sultan und der Gesandte Regnault unter dem Schutze zweier Bataillone in 4 bi« 5 Tagen zusammen abreisen. )( Saloniki. Fadil Pascha berichtet: Vorgestern haben sich große Arnautenscharen in der Umgebung von Ipek zusammengeschlossen. Plötzlich durchbrachen sie, 4000 Mann stark, die Stellung der vorgeschobenen Truppen. Nach einem heftigen Kampfe gelang eS den Truppen, die Arnauten teilweise zurückzudrängen und Ipek zn besetzen. Fadil Pascha war gezwungen, in größter Eile zwei Bataillone zn entsenden, damit die Truppen neuen An griffen gewachsen waren. * Konstantinopel.' Der gestrige Nieseubrand kam in einem in Bau befindlichen Holzhaus« zwischen der Ahmed-Moschee und dem Marmarameer durch Fahrlässig keit zum Ausbruche. Ein scharfer Südostwind verlieh dem Feuer rasch eine große Ausdehnung. Zahlreiche Holz- Häuser, durch die seit etwa 14 Tagen herrschende Hitze völlig auSgetrocknet, brannten in wenigen Augenblicken nieder. Die Zahl der etngeäscherten Häuser wird auf 260 geschätzt. (Siehe Aus aller Welt.) )( Archangelsk. Durch größere Eismassen und Nebel werden bet dem Swjatoileuchtturm im Weißen Meer« 50 Dampfer, vorwiegend Ausländer, festgehalten. Tin au« Norwegen nach Archangelsk entsandter großer Rettungr dampfer ist hier bisher nicht eingetroffen. -(Ottawa. Bei einer furchtbaren Szplosion von Sprengpulver beim Bau einer Linie der Canadtan Northern Ratlway tn Kingston in Ontario wurden 8 Personen ge tötet und sechs erheblich verletzt. )( Washington. Das Staatsdepartement hat da« KrtegSmtnisterlum ermächtigt, der Bitte Kuba« um 5000 Gewehre und 1000000 Patronen zur Bewaffnung von Freiwilligen stattzugeben. )( New york. Die Blätter widmen dem deutschen vesuchlgeschwader spaltenlange illustrierte Artikel und be tonen die Herzlichkeit dcs Empfange« in Norfolk. Da« vesuchkgeschwader nimmt den Ehrenplatz an der Spitze von 8 Schlachtschiffen ein, worunter sich auch diejenigen befinden, die seiner Zeit Kiel besuchten. Al« der Konter admiral von Rebeur-Paschwitz und die Offiziere die Präsidentenjacht .Mayflower" bestiegen, schritt ihnen Präsident Taft entgegen, schüttelte dem Admiral die Recht« und verstcherte, der Besuch freue ihn und er hoffe, die deutschen Gäste würden sich in Amerika gut unterhalten. Dann fand tm Salon ein Gabelfrühstück statt, wobei Präsident Taft mit Champagner auf den deutschen Kaiser toastete. DaS ganze trug einen familiären Anstrich. Nach einem halbstündigen Aufenthalt erfolgte die Rückkehr an Bord de» .Moltke". )( Newyork. Der .Globe" schreibt in seinem heu tigen Leitartikel: Da» deutsche BesuchSgeschwoder wurde mit einer Herzlichkeit empfangen, die mehr al« nur offiziell war. In Deutschland erkennen die Amerikaner «ln Land, La» einen wertvollen Beitrag für die Bildung de« amerikanischen Nattonaltypu« geliefert hat und da« fortschrittlichste Land Europa« ist, EI wär« für die Vereinigte» Staaten nütz- ltch, di, Punkt« zu erwägen, in denen Deutschland ihnen überlegen ist, und die Gründe dasür zu prüfen. Zur gefSNigen Beachtung. Nach einer Entscheidung des Reichsgerichts braucht für Fehler in einer Anzeige, welche infolge n n - leserlich oder nn deut! ich geschriebenen Ma- nuskriptS entstanden sind, kein Ersatz gelcistet zu werden. TaS Reichsgericht ging hierbei von der An sicht aus, daß Anzeigen, welche man einer Zeitung zu sendet, deutlich geschrieben sein müssen. «xprültto« des „Rtrsser Lsgeblstte«."
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