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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191210251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19121025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19121025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1912
- Monat1912-10
- Tag1912-10-25
- Monat1912-10
- Jahr1912
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1912
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der Jagd teil die Herren Gsmral von Whrenthak, Oberst leutnant wv HtnNer, Graf »en der Wchulenburg, «ret». «ege« 4 Hr fand die yägbl ihre« Abschluß. Die Mtte« bettug »and 14 Rstzs» Hasen, 120 Y-scmen und »7 Ka ninchen. Nachdem Seine Majestät mit dem Jagsdgefolge da» Tiner im Schüsse -u Seußlitz eingenommen hatte , erfolgte km- vor 8 Uhr die Rückreise im Auto nach Lre-den. > I — Zur Lage der Slbschiffahrt schreibt das Hamburger Fremdenblatt: Ter Wasserstand der Elbe ist weiter gefallen, sodaß am böhmischen Oberlauf Voll schi ffigkeit nicht mehr vorhanden ist und da» Lasser auch im mittleren Lauf knapper wird. Ter viele Nebel verlangsamt den SchiffährtSbetrieb hier, wie auf an deren Strömen. Ta» Talgeschäft ist ab Böhmen in Ge treide flott, auch die Braugerstetransporte, u. a. nach Berlin, fallen reichlich, der Kohlenumschlag leidet unter Wagenmangel, trotzdem war es möglich, die erhöhten Grundfrachten -u halten und es wurden sogar noch wet tere Erhöhungen der Kshlenraten gefordert. Hierzu kom men die Staffelzuschläge nach Was!erstand. Leider haben die Bitten der SchifsahrtSkrelse nicht vermocht, die Eiscn- bahnverwvltungen von der Erhöhung der Umschlag», gebühren in den ElburnschlagStarifen abzubringen, die nun am 1. Januar 1913 in Kraft treten wird. ToS Tal geschäft ab der Mittelelbe wird demnächst durch erwartete Zuckertransporte eine neue Belebung «fahren, die Tal frachten für Massengüter nach Hamburg hielten sich zu letzt auff, 8 bi» 10 Pfg. pro, Zentner. Ta» Berggeschäft ab Hamburg hat sich wohl etwa» ausgebessert, entspricht aber immer noch »licht ganz dem früherer Jahre. Wenn der Frachtenmarkt fest« und steigend würde, so ist die» auch auf den Rückgang de» Lasser» zurückzuführen, wo durch die Tauchtiefe beschränkt werden mußte. * Stauchitz. B^ der am 21. d. MtS. in Raitzen b. Stauchitz abgehaltenen Fafanenjagd, an welcher auch Ge. Maj. König Friedrich August und Ge. Kgl. Hoheit Prinz Ernst August von Braunschweig Teilnahmen, kamen zur Strecke: SSO Hähne, 81 Hennen, 18 Hasen, 16 Kaninchen. Se. Maj. der König erlegten 186 Hähne. * Lommats ch. An, kommenden Dienstag wird im hiesigen SchützenhanS da» gesamte Dresdner Gewerbehaus. Orchester unter Leitung des Herrn KapellmeistK Olsen ein Kouzert geben. Kletnthtemi.g. Erstem nachmittag in der vierten Stunde brannte der dem EutSbesitzer Emil Lehmann in Kleinthiemig gehörige, fünf Fuder Stroh enthaltende Feimen vollständig nieder. Der Vrand soll durch leichtsinnige» Aegwersen eine» glimmenden Streichhölzchen», mit dem ein« Zigarre angebrannt worden war, entstanden sein. Der Feimen war nicht »«sichert. Eroßraschütz bet Großenhain. Au» Anlaß de» Köaig»besuche» tn der WachMuchfadrtk Eroßraschütz hat deren Besitzer, Herr Kämpfe, ein« Stiftung errichtet, deren Zinsen an die Arbeit« au»g,zahlt werden fallen, je nach d« Anzahl von Jahren, die sie bet der Firma in Arbeit», tätigkett stehen. Auch können au» den Zinsen Zuschüsse in Krankheitsfällen geleistet ««den. Meißen. Eine Störung in d« elektrischen Licht- leitung trat Mittwoch! abend in der 10. Stunde ein. CS wurde dadurch die Stvomlieferuug für die mit Treh- stvonr versorgten Gebietsteile unterbrochen. In den mit elektrischem Licht versorgten Restaurationen ulw. wurde die Störung natürlich sehr unangenehm empfunden. Man behalf sich mit Kerzen, soweit solche rasch aufzutreibrn waren, und mußte sich im übrigen in Geduld fassen, bi» um 11 Uhr die elektrischen Sonnen: Wieder zu strah len begannen. — Zur ElektrizitätSfrage auf dem Lande wird dem Tageblatt geschrieben: Wie man hört, sollen die Gemeinden Deutschenbvra, Neukirchv», Hirschfeld und Obereula «st Anfang oder Mitte Dezember elektrische» Licht «halten. Ta» kommt dah«, daß einige Großgrund besitzer und Gutsbesitzer in Obereula, Hirschfeld und ' Deutschenbora der Trassierung während des Sommer» erhebliche Schwierigkeiten in den Weg gelegt haben. Nun sind an einigen Stellen noch nicht einmal die Masten gesetzt, und drei Wochen dauert e», bis der Beton ver härtet. Kn kann e» leicht geschehen, daß man Weihnach ten noch mit der Petroleumlampe feiert. Meißen. Im Weinberge von F, K. Lantzsch, am Steinberg in Meißen, wo die Herren Professor Tndler und Ta. Achellenberg Rebläuse entdeckt haben, sind vom Bezirkssachverständigen F. C. Arends-Niederlößnitz, der vom Ministerium des Innern mit d« genauen Unter suchung de» genannten Weinberge» beauftragt wurde, gän- bedeutende, umfangreiche Reblausherd« festgesteltt wurden, die an Größe ost die de», großen Reblau-jahre» in der Lößnitz 1887 übertreffen. Dresden. Gin gwßeS Lag« unsittlich« Schriften und Bild« wurde auf Veranlassung der Berlin« Krimi nalpolizei in einer Villa in Niedersedlitz beschlagnahmt. Der Besitz« de» Lager» ist vor einigen Tagen tn Berlin wiege« Verkauf» von unzüchtigen Schriften zu fünf Mo« »taten Gefängnis verurteilt worden. Seine Personalien konnten jedoch nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Ker Verurteilte bat von Berlin au» unt« dem Namen Iöröach die vereinigten Staaten mit zahllosen Prosper- ten überschwemmt, in denen er seine waren anbot. Tie Anzeige war von Washington au» erfolgt. Tie Nach forschungen der Berlin« Polizei «gaben, daß der Name F-öbach nun «ine Deckadresse war und daß e» sich um de« 44 Jahre alten, au» Sachsen gebürtigen Kauf- mann Bruno Schulze handelte. In Dresden hatte sich AchMgo die Namen Baron Benno von Gchönwltz und Freiherr von UngerSwerth und Awensleben zugelegt. Weißste«. Km »arttsaal 8. und 4. Klasse auf de« BtzWOtchUhofe spielte sich eine aufregende Szene ab. Mreäd«». ßbtf aNchchöchste« v»fM find« die ge. «eftckame Vereidigung der Mkruten de» Standorte» DreStze» wie t» den Vorjahre« emr st. Dezember statt. Vm» Köuia wird ihr voraussichtlich beiwohnen. Nach ß« Verewi-ustg wird im Königlichen Nesidenzschlosse die Nagelung und UebergaL» der dem neuen Infanterie. Regiment Nr. 182 verliehenen Fahnen erfolgen. — T« Gesamtrat hat beschlossen, auch einen Versuch mit stadt- fettig« Einführung russischen frischen Schweine« und Rindfleisches zu machen. Zu diesem Behufe ist der Schlachthofdirektor nach Rußland entsendet worden. Dresden, vom >7. Juni d». IS. wurde berichtet, daß in einer hiesigen zahnärztlichen Klinik die 38 Jahre alte BergarbeiterS-Ehefrau Petermann aus Zschiedge bei Pvtschappel Während einer Zahnoperatton tn d« Nar kose verstorben war. Tie Inhaber der Klinik waren ver- reist Tie Operation war deshalb von deren Stellv«, tret««, einem Zahnarzt und einem LV. rned. auSge- führt Worden. T« Assistent hatte der Patientin bereits eine größere Anzahl Zähne gezogen, als der Tod ein trat. Wie nunmehr festgestellt ist, liegt in dem bedauernSlverten Kalle ein Kunstfehler, ein versehen oder eine Fahrlässigkeit feiten- der behandelnden Aerzte nicht vor. Tie Sektion hat nicht da» geringste Belastende er- geben und als Todesursache Herzlähmung festgestellt, wie sie in allen Lebenslagen und sogar ohne irgend- welche besondere Veranlassung vorzukommen pflegt. Roßwein. In der letzten stürmisch verlaufenen Stadtverordnetensitzung wurde vie RatSvorlatze betr. Ab änderung de» StadiverordnetenwahlrecktS in ein Beruf», gruppenwahlrecht gegen die Stimmen der Sozialdemokraten anaenommen. Gruppe ä. umfaßt die selbständigen Gewerbe treibenden, Fabrikbesitzer, Inhaber von Kaufläden und Hand werksmeister: 8 die Beamten, Lehr«, Geistlichen, Aerzte, Recht-anwälte; 6 die Arbeiter. Die Wahl der Stadtver ordnete» erfolgt auf 3 Jahre; jede» Jahr ist der dritte Teil durch Neuwahl »u ersetzen dadurch, daß von jeder Gruppe daS jeweils zuerst gewählte Drittel ausscheidet. Die Reihen- folge, in der die drei Dritteile jeder Gruppe auszuscheiden Haden, wird in der ersten Sitzung durch das LoS bestimmt. Radeberg. Der Stadtrat hatte gegen den Vize- Vorsteher de» Stadtverordnetmkollegium», Fabrikbesitzer Wels», Strafantrag megeu Beleidigung de» Direktor» d« städtischen Gasanstalt gestellt. Di« Beleidigung wurde in einer in öffentlicher Sitzung der Stadtverordneten getanen Veußerung «blickt. Da« Schöffengericht sprach den Ange- klagten Wels« tn der Verhandlung kostenlos frei, da an genommen wurde, daß er tn Wahrung berechtigter Inter essen und ohne Absicht der Veledtigung gehandelt habe. Freiberg. Vom hiestgen Schwurgericht wurde der Handarbeiter Robert Hermann Stähr, zuletzt in Spechtritz «egen Brandstiftung tn zwei Fällen, unter Zubilligung von mildernden Umständen tn dem Falle Pollmer-Lübau, zu 4 Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Verlust h« bürgerlichen Ehrenrecht« und Stillung unter Polizeiaufsicht verurteilt. 3 Monat« der Untersuchungshaft wurde»» ««gerechnet. Kirchhain. Durch »inen Schlag qn den Kopf wurde der 12 jährige Schüler W. von hier schwer verletzt. Gr hatte einem anderen Knaben einen Fahrradschlauch zer schnitten und «hielt von diesem «in« Ohrseige. Durch diesen Schlag «folgte ein Bluterguß, zu dem später noch «ine Lähmung der linken Leite hinzutrat. Der Zustand de» Knaben ist ernst. Planitz. Eine schwere Verletzung durch einen Stich in den Rücken mittels ein« Schere erlitt ein junger Bursche in Oberplanitz. Dies« war mit einem gleichaltrigen Käme, radeii in Streit geraten, in dessen Verlauf der eine dem anderen mit einer Schere in den Rücken stach. Die eine Zinke der Scher« brach hierbei ab und blieb in der Wunde stecke»,. D« Verletzte wurde zur Operation in da» König liche Krankenstift zu Zwickau gebracht. Buchholz. Während die Ehefrau des Arbeiters Gehlert auf kurre Zeit die Wohnung verlassen hatte, machte sich da» zwei Jahre alte Söhnchen an der Feuerung de» Ofen» zu schaffen, wobei e» so schwere Brandwunden erlitt, daß es »«schieden ist. Oberschlema. Don religiösem Wahnsinn wurde d« 84 Jahre alte Kolporteur Georgi befallen. Er ze» trümmerte nacht» in einem plötzlichen Tobsuchtsanfall die Möbel in sein« Wohnung und andere Gegenstände^ riß den Ofen ein und versuchte die Trümmer d« Möbel anzuzünden. Man brachte den Geistesgestörten in die Arrestzelle, wo er ebenfalls alle», was ihm in die Hände kam zerschlug. Chemnitz. In dn Nacht zum Dienstag wurde bei einem Materialwarenhändler in Reichenbrand eingebrochen und etwa 80 Pfund Wurst, Schokolade und 100 Mark bare» Geld gestohlen. Da von dem Täter jede Spur fehlte, holte man von Chemnitz den Polizeihund „Lux", der an «nem zurückgelassenen, von dem Diese angebissenen Brötchen Witterung nahm,' nach einem Neubau lief und dort auf einem ke«en Platze stehen blieb und bellte. Der junge Mann, der hier gearbeitet hatte, kehrte nach kurz« Zeit Krück. D« Hund lief ihm entgegen und verbellte ihn. -Nach vergeblichem Leugnen legte ver junge Maurerlehrling dem Gendarmerie-Brigavirr ein volle» Geständnis ab. Plauen. Der VuchhaU« Setdenglanz au» Schlettau, d« bet der Garnb«zug«.Genvff,nschaft vogtländlscher Stick- maschinenbefitz« 17000 M. unterschlagen hatte, wurde zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Au«. An «in« hiesigen Kassenstell« wurde ein falsche» Zweimarkstück mit dem Münzzeichen L, d« Jahreszahl 1903 und dem BUdni» de» König» Georg von Sachsen vereinnahmt. Au«. Wegen Körperverletzung tm Am» hatten sich di« Schutzleute «mtl Rauh, Otto Hofmann und Paul Vieh- »eg vor dem Landgerichte Zwickau zu verantworten. Sie sollten de« Bäcker Schlvdrr«, d« wegen Vetteln» -ar Wache gebracht wurde, ml» Gummiknüppeln «ad mit d« Faust derart geschlagm haben, daß er mehr«, Verletzungen «litt. Da» Landgericht Zwick« sprach jedoch die IRmitt« Heft«, le» frei. Leipzig. N»ch Blättermeldmm« sollte daS.Werfahren Wme« de» «Isische» Haupt««« »chttwttfch ttvßsßMt fei«. Dies« Nachricht beacht ab«, »i, jchj mtt^ttUt wird, «f elne« Irrtum. —— BrKß. Fasolz« v« .Lisjeren-en" Mt dem Kirchen- dien« der hiesigen Kreuzherrnpsarr» trat« sämtlich, Ministranten dieser Kirch, in den .Ausstand", tuds« sie zu den angesetzten Gottesdiensten nicht mehr «schien,«. Der Eintritt in den Streik erfolgte nach vorherig« Beschluß- faffuna tn einer eigen» zu diesem Zweck« einberufen,n Ver sammlung. Mit Hilfe von „Streikbrechern" kann jedoch der Betrieb aufrecht erhallen werden. Greiz. Der Regent hat da» Gnadengesuch de» Raubmörder» Buhmann, der vom Schwurgericht G«a wegen Ermordung de» Arbeiter» Zfchvgner zum Lode ver urteilt worden war, abgelehnt. Di« Vollstreckung de» Urteil» erfolgt am kommenden Dienstag auf dem Hof« de» hiesigen Lavdgerlcht». Trplitz. In Sichwaid ist da» gsolierspttal abge- brannt. Kunst u«d Wissenschaft. 1VD. „D: eS DauklerS Bru st". In unserer theater. und besonder» opernfrohen Zeit hat inan erfreulicher, weise mit dem bösen Begriff „fahrendes Boll" gründ lich aufgeräumt, obwohl ein Blick auf die Theaternach richten unserer Zeitungen und die Personalnachrichten unserer Opernhäuser beweist, daß gerade untere Bühnen größen mehr „fahrendes" Volk sind als je. Allerdings nicht mehr in dem Thespiskarren und in Truppen, son dern im Salonwagen mit Jmpressario, Kammerdiener und Chauffeur. Komponisten haben, mit wenigen Aus nahmen, die Tradition, daß ein richtiges Genie hun gern soll, auch heute noch nicht durchbrochen, der Tenor hungert höchstens in einem Saitfitorium zu 50 Mark täglich, um eine erträgliche Parsivalfigur zu bekom men. Aber nicht nur seiner Stimme ebenbürtig klingende Erfolge heimst der Sänger ein, sondern Vögel, die sonst nur in höherer» Stammbäumen genistet haben, schmie gen sich »nit einem Mal an die tönereiche Brust. Äm höchsten gereckt hat sich bis jetzt der kleine Italiener, Caruso, der siegreicher als der allerkleinste, il re Vit- torio Emanuelo, sich seit Jahren die ganze Welt unter worfen hat und dem gestern abend, gerade nachdem er im „Prolog" versichert hatte, daß auch in des Gauklers Brust ein Herz schlage, der Kaiser eben darauf der» Roten Adler 3. Klasse geheftet hat. Ein Orden, wie ihn sonst nur ein Oberst erhält! Darnach ist zu hoffen, daß deutsche Dichter von jetzt ab wenigstens für das Allge meine Ehrenzeichen vorgeschlagen werden. Man könnte wirklich etwas bitter »Verden. Nicht als ob hier eine hohe Auszeichnung an eine»» Unwürdigen gekommen sei. Caruso ist wirklich ein Phänomen, ftiinmlich und noch mehr künstlerisch. Tenn »nie sich hier ein angebetetcr Sänger in ein Ensemble einfügt, ist seit der Erfindung deI „StarS" noch nie dagewesen. Aber in dieser Aus zeichnung kommt doch etwas zum Ausdruck, was wie Sanktion einer Modekrankheit aussieht: die »vahnsinnigc Ueberschätznng des Kehlkopfs zu ungunsten des Kopfs! Tas Phänomen der Stimmbänder drängt das des Gehirns ganz in den Hintergrund, und wenn das so weiter geht, wird auch noch ein gelenkiges Tanzbein die Hervorbringungen von Herz und Hirn im Preis über treffen. Kaiser Wilhelm I. hat an Theaterleute keine Orden verliehen, Kaiser Wilhelm II. hat neulich in der Schweiz gesagt, mit amerikanischen Gagen könne er und seine Oper nicht konkurrieren. Zwischen diesen zwei Extremen pendelt die Zeit. Die große Leistung auch in den Lheaterlünsten wird durch Orden anerkannt aber auch schon in einer Weise, die ihrem reellen Wert nicht entspricht, überzahlt. Ein Tuhend ausgezeichneter Dich ter kämpft in der Zeiten Gunst und Mißgunst, ohne daß der höchste Mäcen die Anteilnahme zeigt, welche ihm ein ausgezeichneter Sänger abnötigt. Jetzt werde uns noch der Wunsch erfüllt, daß dem hohen C ein Hoher Gedanke gleichgeschätzt werde! CK. Ein prähistorische» Krematorium. Durch den Pflug eines Bauern, der beim Ackern seine» Grundstückes auf Reste einer alten Aschenurne stieß, sind zu Gors Goch in der Pfarrei Llanwenog in Lardiganshire ein prähistorischer Kirchhof und Krematorium entdeckt worden. Tie Kunde der wichtigen Ausgrabung wurden Prof. Bohd Dawkins vorgelegt, der sie als zweifellos dem Bronzezeitalter angehörig feststellte. Genaue Unter suchungen ergaben, daß die Bewohner dieser Gegend ihre Toten zunächst verbrannten, worauf ausgedehnte An lagen Hinweisen, und dann nach fünf verschiedenen Me thoden bestatteten. vermischtes. DL. Ter Fünfbannerkrieg. Zum ersten Mal seit Napoleons Tagen -vird der Welt da» Schauspiel eines Fünfvölkerkrieges geboten- Zum ersten Mal wieder dnrchzittert ein fünffaches Kriegsgeschrei die Luft, flat tern fünf verschiedene Banner in» stürmischen Feldes Aber nicht nur als äußeres Symbol der Völkerschaften, denen sie dienen, sondern besonders ihrer inneren Bedeutung nach sind die fünf entfalteter» KrtegSfahnen sehr in teressant. TaS Rot und Blau der serbischen und monte negrinischen Farben deutet auf eine Rassen- oder besser »roch Stammverwandtschaft hin. ES sind zrvet Nationen, denen die Politik im Sandschak-Novibazar eine trennende Grenze gesetzt hat. Und Heißsporne in Serbien haben Grund darin gefunden, eine „serbische Eredenta" ins Leben zu rufen. Tie bulgarische Fahne wehte zweimal siegreich von türkischen Städten. Ursprünglich tn der Tri kolore de» Balkan» gehalten, blau-rot-grün, ersetzte sie da» serbische Bl« durch ein grüne» Feld zur Ersiuü»
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