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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192403275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-03
- Tag1924-03-27
- Monat1924-03
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1924
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Demo »sie Höu»ier. s Sind auch die VW Jahr« des Methusalem U«d die VW Jahre Nestor» in da» «eich der Fadel Zu verweisen, s« waren doch im Altertum die Fälle von hohem Lebensalter, die un» heute fast fabelhaft anmuten nicht fetten. Pltntu» berichtet beispielsweise, daß unter der Regiemna Kaiser «espastan» in einem bestimmten Bezirk Italien» Über Iw Personen gezählt worden seien, die ein Atter von mehr al» Iw Jahren erreicht hatten; davon standen S7 im Alter von 110 Jahren, vier im Alter von ISS und drei im Alter von 140 Jahren. Die höchst erreicht« Ziffer an Leben»- fahren, die historisch glaubhaft nachgewtesen ist, ist die de» ungarischen Bauern Peter Zortah, der es auf ISS Jahres gebracht hatte. Di« Ansicht, da- man die beste Aussicht hat, ein hohes Alter in Gesundheit zu erreichen, wenn man sich an die Vorschrift des Hippokrate» hält: »Arbeit, Essem Trinken, Schlaf, Lieb« — alles mit Maß", gilt heute noch als allgemein anerkannte Lebensregel. Aber wie jede Regel hat auch diese, di« die Langlebigkeit von der Einhaltung eines nüchternen und enthaltsamen Lebenswandel» ab hängig gemacht, ihre zahlreichen Ausnahmen. So wird von einem großen Hygieniker berichtet, er habe seinen Landausenthatt dazu benutzt, einen in der ganzen Um« gegend wegen seiner Rüstigkeit und geistigen Frische be rühmten Hundertjährigen aufzusuchen, in der selbstver ständlichen Voraussetzung, die oben erwähnte Regel von dem wackeren Greise bestätigt zu sehen. Al» er beim Hause ankam, wurde ihm der unerfreuliche Bescheid, da rr am nächsten Morgen wiederkommen solle, da der alte Herr am Nachmittag stets viel zu betrunken zu sein pflege, als daß er Besuche empfangen könnt«. Ein ähnlicher Fall ist der eines gewissen Philippe d'Herbelot, der im Atter von 103 Jahren Ludwig XIV. vorgestellt wurde und diesem auf die Frage nach dem Geheimnis seiner erstaunlichen Jugendfrische antwortete: „Majestät, ich habe mit SO Jahren die Tür d«S Herzens geschlossen und die »um Wirtshaus aufgemacht." Erwähnt sei in diesem Zu sammenhang auch der Irländer Brown, der mit ISO Jahren starb, und dessen Grabschrift die Aufschrift ziert: „Er war in seinem ganzen Leben keinen Augenblick nüchtern und wirkte in seiner ständigen Besoffenheit so schreckenerregend, daß selbst der Tod Angst vor ihm hatte." Auch Fontenelle, der Neffe des französischen Dramatikers Corneille, kann nicht gerade al» Musterbeispiel der Ent haltsamkeit gelten, sonst hätte einer seiner Bekannten nicht, als der Hundertjährige endlich das Zeitliche gesegnet hatte, beim Anblick des Leichenbegängnisses auSrufen können: „Das ist das erstemal, daß Fontenelle sein Haus . perläßt, ohne den Weg ins Wirtshaus einzuschlagen." > Im allgemeinen nimmt man daS 60. Lebensjahr al» Beginn des Gretsenatters an. Aber auch hier gibt es keine festen Grenzbestimmungen. Viele Menschen kommen sich schon lange vor dem 60. Lebensjahr alt und verbraucht vor und fühlen sich als Greise, wenn das auch nicht in so frühem Alter zu geschehen bramht wie bei dem französischen Maler Benjamin Canstant, der an seinem zwanzigsten Ge burtstag schmerzlich ausrief: »Ja, wenn ich noch einmal - 16 Jahre alt wäre!" Andererseits sind die Fälle verhält» z Nismäßig häufig, in denen Personen sich bis zu eine« truß »ordentlich vorgeschrittenen Alter körperlich und tzeistig unversehrt erhalten haben. So hat Richelieu sich mit 84 Jahren noch verheiratet, und der Marschall d'EstreSs nahm gar mit neunzig Jahren seine dritte Frau, Auch der genialste der modernen französischen Bildhauer, Auguste Rodin, hatte sich im Alter von 77 Jahren/noch Einmal verheiratet. !. IllvlltlKvr vollttrllnrs (»mH.): 4,21 LlIUonM A. ! , lunoeränderti Fernsprechmeldung, ohne Gewähr. Gesandter R. Nadol«y. Der bisherige Gesandte in Stockholm R. Nadolny soll bei dem bevorstehenden Nevierement in der Besetzung deut scher Auslandsvertretungen zum deutschen Gesandten bei der türkischen Negierung in Angora laicht mehr Konstan tinopel) ernannt werden. Im Februar 1020 hatte er die Geschäfte in Stockholm übernommen. Nadolnv, der aus Ostpreußen stammt, ist 1902 als Assessor ins Auswärtige Amt getreten, war von 1903—07 Bizekonsnl beim General konsulat in Petersburg, von 1907 bis 1912 als Lega- tlonsrat im Referat für ostpreußischcn Handel im Aus wärtigen Amte tätig. Alsdann führten ihn Spezialauf- träge nach Perftcn, Bosnien und zuletzt nach Albanien, wo er eine Zeitlang deutsches Mitglied der Internatio nalen Kontrollkommission und dann bis kurz vor Aus bruch des Krieges Geschäftsträger in Durazzo war. Wäh rend des Krieges leitete er eine Zeitlang die Gesandt schaft in Persien und übernahm dann das Referat für Ostpolitik im Auswärtigen Amt, das auch Skandinavien umfaßt. Zuletzt war er als außenpolitischer Berater und kommissartscher Leiter des Büros beim Reichspräsidenten. Kunst Md Wissenschaft. Vvjäbrige» Bestehen deS Dresdner Donküuftler- verein». Am 31. Mai d«. I«. wird der Tonkünftlerverein zu Dresden die Feier feines 70 jährigen Bestehen« begeben. An« diesem Anlaß soll «in außerordentlicher AufführnnaS- abend stattsindrn, der zugleich eine Vorfeier de« «0. Te- burtrtage« des Ehrenmitgliedes Richard Strauß srin wird. «alkswirtschaftliches. Berliner Borbörse am Mittwoch. In ganz besonderem Matze wendet sich nunmehr da« Interesse der Berliner Bankwelt den Pariser Meldungen über di, Sachverständigen- Konferenz zu. Man nimmt an, Latz die Veröffentlichung de« Berichte« unmittelbar bevorfteht, da bereit« Meldungen vorliegen, wonach die Sachverständigen sich über die wesent lichsten Punkt« nunmehr geeinigt haben. Di« herrschend« Spannung dürfte heute an der Börse zu ein«r gewissen Zurückhaltung führen, zumal auch in Berlin die anhaltende Baisse d«r Wiener Börse nicht ohne Einfluß ist. Die Be schlagnahme von Geschäftsbüchern bei der Stettiner Filiale der Dresdner Bank hat die gesamte Bankwrlt auf« neu« stark beunruhigt. Auch dieser Vorgang ist geeignrt^die «wischen un» nie eine Ehe bestanden, auch darin gebe ich dir recht. Aber das äußere Band, das uns bisher gefesselt hat, muß nun auch fallen. Du bist frei. Du kannst hingehen, wohin du willst. Ich nehme meine beiden Knaben an der Hand .. ." „Das tust du nicht, das darfst du nicht tun." „Ich darf es tun, und ich werde es tun, darauf ver lasse dich. Ich nehme meine beiden Knaben an der Hand und gehe meiner Wege. Das übrige wird sich finden." Jetzt sprang sie auf. Alles, was er bisher gesagt, hatte sie wie eine Schuldbewußte getragen. Jetzt tastete er an ihr heiligstes Gefühl, jetzt griff er mit seiner rauhen Hand nach dem einzigen Stern in der Nacht ihres Elends, nach ihren Kindern. Die Gattin konnte schweigen, die Geliebte konnte ihre Antworten unterdrücken, sie konnten klaglos jeden Schlag ertragen, der auf sie niedersauste, ohne sich zu verteidigen, ohne zu kämpfen, das konnte die Mutter nicht, die Mutter nicht. Wehe, wenn er an das heiligste Gefühl griff, das einzige, was nicht durch die Lüge befleckt war, das Muttergefühl, dann rief er die Löwin in ihr auf, die ihre Jungen verteidigt, dann war ihre Gelassenheit dahin, ihre schweigende Duldung. ' «Wenn du mir die Kinder nimmst. . . Aber da» kannst du ja nicht wollen, so furchtbar kannst du mich nicht strafen für einen Irrtum meiner Jugend. Tue es nicht, ich flehe dich an," und sie sank schluchzend vor ihm in die Knie und hob die gefalteten Hände beschwörend zu ihm auf. „Mach' mir keine Szene. Ich habe dir gesagt, was geschieht, und ich nehme kein Wort davon zurück." Sie schnellte empor. / „Gut, dann wollen wir vor den Richter gehen." ' „Ci, die zartfühlende Molly scheut ja plötzlich nicht den Skandal." „Nein, wenn es sich um meine Kinder handelt, scheue ich nichts mehr. Ich habe Gründe genug gegen dich, und ich werde sie vorbringen. Man wird dir die Kinder nicht geben." „Willst' du vielleicht leugnen, daß du Herrn Dr. Müller liebst?' Sie schloß die Augen, und es war ihr, als ob sie niederbrechen müßte. Sie tastete mit irrender Hand nach einem Halt und ließ sich dann schwer in einen Sessel sinken. Er aber hatte kein Mitleid mit ihrer Schwache, mit ihrem furchtbaren Unglück, sondern er trieb seine Grau samkeit auf die Spitze: „Ich frag« dich nochmals, willst du leugnen, daß du Müller liesst, geliebt hast und lieben wirst?" Sie schwieg. Sie war vollständig gebrochen. „Dein Schweigen sagt mir alles, und ich hoffe dir auch noch zu beweisen, daß es nicht bei einer bloßen Schwärmerei geblieben ist. Oder willst du vielleicht der Eidechse gegenüber behaupten, daß Herr Dr. Müller in nickt M« -StzMe-ttura bet dir im als ich. Ich bin nicht so schuldig, wie du meinst, und du bist nicht so unschuldig, wie du dich hinstellst. < Er lachte sein kaltes grausames Lachen. „Du bist nicht so schuldig und ich nicht so unschuldig. Ja, was helfen uns aber alle diese Betrachtungen jetzt. Das Glück ist unwiderruflich verloren, unsere Hoffnung können wir begraben, und daran bist nur du schuld." Sie hätte ihm antworten können, daß sie ein uner fahrenes Mädchen gewesen sei, das gar nicht imstande war, die Lage zu überblicken, das einfach blind seinen Eltern vertraute. Sie hätte die ganze Schuld auf diese werfen können, aber was sollte es nützen. Er hätte ihr ja doch nicht geglaubt, er wollte ihr einfach nicht glauben. Wozu sollte sie also noch ihre Eltern ins Spiel ziehen? Sie hatten ja das Beste gewollt, und nur um ihret willen batte sie nachgegeben. Konnte sie denn den alten Mann arrzweifeln lassen? War sie nicht gezwungen, ihm die letzte schwerste Sorge, die Sorge um die Zukunft seines einzigen Kindes abzunehmen? Aber wozu ihm das sagen? Der lalte grausame Genußmensch, der leidenschaftliche Egoist, der vor ihr stand und seine Anklagen gegen sie schleuderte, konnte ihre Handlungsweise nicht begreifen. „Du wirft einsehen," begann er mit eisiger Ruhe von neuem, „daß, nachdem Müller zurückgekehrt ist, etwas ge schehen mutz. Ich wishte ja nicht, wie du mit ihm standest, Larn« kam ich ihm entgegen, wie man einem Jugendfreund «rrlgrgeukauuni, herzlich, freundlich, kameradschaftlich. Ich habe ihn ins Haus gezogen, ihn behandelt wie einen lieben Gast, und was ist der Dank? Anstatt daß er sich mit der Sache beschäftigt, um derentwillen er hier ist, finde tch ihn in zartem tete-ä-tLts mit meiner Frau. * 5 - „Das ist nicht wahr." - ! Sie mochte wohl nicht in sehr überzeugendem Ton gesprochen haben, auch fühlte sie, wie ihr da» Blut in die Wangen schoß bei dem Gedanken, daß sie an jenem Abend in seinen Armen gelegen, seine Lippen geküßt hatte.i Ein jähes Entsetzen erfaßte sie. War das nicht schott Treu bruch gewesen? Hatte sie sich nicht schon vergangen? Hatte sie nicht schon der Sünde die Tür geöffnet? Ritter sah sie an und bemerkte den Kampf, der ihre Seele durchwogte, und eine wilde Freude durchzuckte ibn daß sie sich schuldig fühlte. Nun hatte er ja die Handhabe, nun konnte er ja das lästige Hindernis, das seinem Glück im Wege stand, beiseite schieben. „Dein Erröten und Erblassen gibt mir den richtigen Kommentar zu deiner Antwort. Da» ist eben das Wesen der Lüge, daß sie immer neue Lügen gebären muß. Natürlich wirst du mir nicht eingestehen, was zwischen dir und ihm geschehen ist, ich brauche e» auch gar nicht zu, wissen. Ich will auch weiter gar nicht nachforschen. Für mich steht das «ine unwandelbar fest, unsere Ehe hat auf gehört zu existieren." Sie wollte etwas erwidern, aber er winkte ihr kalt mit der Hand Schweigen zu. Seinen Haupttrumps hielt er Vnkernedmunorluft der Börse zu beeinträchtiaen. Ins Drvifenverkebr zeigen sich keine starken Veränderungen Der Frank liegt an den Weltbörftn nock etwa« schwächer, doch rechnet man hier nicht mit starken Kur«schwankuna«n Die vkeichSindepziftre für dl« Lrben«haltuna«koften (Ernährung, Wohnung. Sei,uns. Beleuchtung und Bekleidung! beläuft sich nach den Feststellungen de« Statistischen Reich«, amt« für Montag, den 24. Mär«, auf da« 1,07 Billionen, fache der Vorkriegszeit. Sie ist gegenüber der Vorwoche »», verändert geblieben. gabluun der Rentenbankzlnsenr Am 1. Avril 1SL« sind zum ersten Mal« die Mentenbankziuseu fällig und inner« halb einer Woche noch Fälligkeit zu entrichten. Dt« Höh« der zu zahlenden Zinsbeträge ist au« dem Rrntenbank. Grundschuld- oder Rentenbank-Umlagebescheide ersichtlich. Di« Zahlung der in Goldmark festgesetzten Zinsen bat in Rentenmark an die Kaffe de» in den Bescheiden angegebenen Finanzamt« zu erfolgen. Besondere Zahlungsaufforderungen ergehe» nicht. Beb nicht rechtzeitiger Zahlung der Zinsen bat der ZinSvflichtige die Zwang«beitreibung und die Er hebung von V»rzug«zinsen zu aewürtigen. Di« WrosibandelStnderzisser. Di» aus den Stichtag de« 25. Mär» berechnet« Grotzhandelsindexziffer des Statistischen ReichSamt« lautet 120,8 und ist gegenüber dem Stand vom 18. Mär» (121,4) um 0,5 v. H. »urückgegangen. von den Hauptgruvven sanken im gleichen Zeitraum di« Lebensmittel von 107,4 auf 108,2 oder um 1,1 vH-, davon die Gruppe Getreide und Kartoffeln von 86,7 auf 85,2 oder um 1,7 v. H., während die Jndnstrirftoffe von 147,4 auf 148,1 oder um 0,5 v. H., davon die Grnpp, Kohl« und Eisen von 137,7 auf 139,0 oder nm 0,9 v. H. «mögen. Di« Inlandswaren gaben von 109,1 auf 108,3 oder um 0,7 v. H. nach; die Einfuhrwaren stiegen von 182,7 auf 183,4 oder um 0,4 v. H. HandwerkSauSstettuna in Magdeburg. Sin« Voll« Versammlung der Magdeburger Handwerkskammer beschloß, in Magdeburg im Jahre 1825 «ine Handwerk«au«ftellung zu veranstalten : der Vorstand wurde mit den Vorarbeiten beauftragt. Masiuahmen der Wiener Banke» gegen dt« Börsen krise. Ans Wien wird dem deutschen Handel«dienst ge meldet, in einer gestern itattgefundenrn Beratung dee Wiener Banken wurde festgrstellt, daß kein Anlah zu Besorg nissen für die Wiener Börse vorhanden sei. E« wurde be- fchlossen, alle jene Mittel zur Verfügung zu halten, welch« für ein« glatte Durchführung des Arrangement« notwendig find und fall« r« notwendig ist. durch eigene Käufe zu intervenieren. Ebenso sind alle Besorgnisse bezüglich dr« Verlaufe« des Ultinio al« unbegründet zu erklären. «arkttzerichte. Amtliche Notierungen der Predukten-vörse zu Chemnitz am 28. März, nachm. 3 Uhr. Stimmung: matt. Es wurder. notiert: Weizen 175 —180, Roggen, hiesiger, 152 — 158, do. nieder!, und preuß. 158—164, Wintergerste —, Sommergerste 19! bi« 205, Hafer 140-150, Mais 210-220, Weizenmehl 31,7ö, Noggenmehl 70°/, 27,50, Weizenkleie 10,50, Roggenkleie 8,80, Wiesenheu —, Getreide-Stroh, lose —, do gepreßt 4,00. Di« Preise verstehen sich bei Getreide für je 1000 Ix in Ladungen von 200 bis 300 Ztr., bei Mehl für je 100 Ix in Mengen unter 100 Ztr., bei Heu und Stroh ladungsweise franko Chernniß in Goldmark. Amtlich festgesetzte -kreise an »er Produktenbörse,» Berlin am 26. März. Getreide und Lelsaaten pro 1000 tzx, sonst pro 100 I-x. (In Goldmark der Goldanleihe oder in Rentenmatt.) Wetzen märkischer 164 — 169. Rogge», märkischer 132 —136, pommerscher 127—132. Gerste, Futtergerste 148 —158, Sommer gerste 163 — 185. Hafer, märkischer 114 — 122, westpreußischa 112 —114. Weizenmehl Pro 100 Icx frei Berlin brutto inkl Sack lfeinste Matten über Notiz) 24,28 — 26,SO. Roggenmttz pro 100 Lx frei Berlin brutto inkl. Sack 20,50—23. Wetzenlled frei Berlin 10,60— 10,80. Roggenkleie frei Berlin 8,10 — 8,20 Leinsaat 410-415. Viktoria - Erbsen 27-28, kleine Speise- Erbse» 16. Kuttererbsen 13,50- 14. Peluschken 12-13. Acker bahnen 16 —17. Wicken 14—14,50. Lupine«, blaue 12,50—13 gelbe 15,50 —16,50. Serradella 13,50—15. Rapsknche» 11,5< bis 11,60. Leinkuchen 22 — 23. Trockenschnißel 9 vollwertig Zuckerschnitzel 17—22. Torsmelaffe 30 70 s. Kartoffelssocken 19 Zimmer war und erst daraus verschwand, als ich von meinem schweren Berussgang zurückkam ? Willst du leugnen, daß ihr beide schon in dem Gedanken geschwelgt hab^ ich werde mit einer Wildererkugel im Herzen nach dem Wolfgang zurückgebracht werden? Nun...? Wie hört sich das an, meine reine heilige Molly? Der vertrauende Ehe- gatte geht seinem Berus nach, er setzt sein Leben auf» Spiel für seinen Beruf, indessen amüsiert sich die schöne Frau zu Hause mit dem Jugendfreund." Von Spionen umgeben war sie also. Diese leichtfertige Person hatte er ins Haus gebracht, sie zu beobachten. „Wir haben einander io unserm Schmerz gesagt daß . .. „Ich weiß, was ihr euch gesagt habt. Die Eidechse ist am Schlüsselloch vorbeigeglitten. Du brauchst nichts zu gestehen, es ist mir alles bekannt." Er hütete sich wohlweislich sie wissen zu lassen, daß die Eidechse eigentlich nichts gesehen, daß sie von den leidenschaftlich geflüsterten Worten keins verstanden hatte. Er glaubte auch gar nicht an das, was er sagte, er wußte im Grunde seines Herzens ganz genau, daß Molly um keinen Preis der Welt über die Grenzen, die einer anständigen Frau gezogen sind, hinausgehen würde. Er wollte sie nur aus ihrem Schweigen hervorlocken durch seine Borwürfe, wollte sie zu einem Geständnis ihrer Liebe bringen, um ihr dann einen Vergleich abzupressen, der ihn freimachte. Darum lenkte er jetzt ein und sagte wesentlich ruhiger: „Also beunruhige dich nicht. Ich weiß alles, aber um unserer beiden Knaben willen biete ich dir statt de» offenen Krieges einen ehrenvollen Frieden, einen ge ordneten Rückzug unter einer Bedingung." Sie sah ihn zweifelnd an, und er las aus ihren Augen die Frage, welche Bedingung er nun stellen würde. „Ich will es dir nicht zu schwer machen, aber du siehst ein, daß ein Weiterleben unter einem Dach voll kommen unmöglich ist. Wir müssen auseinander. Wen» Su bedingungslos in eine Scheidung willigst... ^ .^„Rein, niemals." Sie hatte sich erhoben, und alle Schwäche, alle Angst schienen von ihrem Gesichte gewichen. Aus ihren schönen Augen sprühten ihm Flammen entgegen, die er in den !zwölf Jahren seiner Ehe noch nie daraus hatte hervor züngeln sehen. Die Blässe von vorhin war einer leichten Röte gewichen, und die wunderbar gezeichneten Augen brauen zogen sich finster zusammen. Das war nicht mehr Molly, die heilige Dulderin, die gehorsam unter jedem Schlag, den er gegen sie führte, das Haupt beugte. Das war eine selbstbewußte Frau, eine ebenbürtige Gegnerin. Ritter wußte sofort, welche Taktik er einschlagen mußte. Je leidenschaftlicher sie sich erregte, desto kühler mußte er bleiben, um, falls ihre Leidenschaft eine Blöße bot, zum Anarin vor/uiaehen und die Gegnerin »u ver« NiöO<"'
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