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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.01.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191501085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19150108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19150108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-01
- Tag1915-01-08
- Monat1915-01
- Jahr1915
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.01.1915
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Pressung verbükt hat, versuchte von neuem, sich auf die selbe verbrecherische Art Geld zu verschaffen, wurde aber von seinem Opfer angezetgt und in Haft genommen. Leipzig. Der Bezirrsverein Leipzig des Vereins der Kartoffelgroßhändler Deutschlands nahm in Anwesenheit von Vertretern des Rates, der Handelskammer und des Landwirtschaftlichen Kreisvereins Stellung zu der bevor stehenden Festsetzung von Höchstpreisen für Spcisekartoffeln für die Kvrtosfelhändler. Für die Kartoffelproduzcnten ist der Höchstpreis bekanntlich nach der neueren Verordnung für alle Speisekartoffeln auf 2 M. 85 Pf. pro Zentner fest- ge etzt. Der Grund zur Abhaltung der Versammlung war, daß, wie ausgeführt wurde, die Berliner Stadtverwaltung daß, wie ausgefuhrt wurde, die Berliner Stadtverwaltung sehr unbefriedigende, die Händler schädigende Preise fest gesetzt hatte. Der vom Hauptverein entsandte Redner gab bekannt, daß die Stadtverwaltung Berlin aus den Einspruch und die Begründung des Vereins bald die erforderliche Wiedererhöhung der Kartoffelvcrkaufspreise für Händler- Habe eintreten lassen. Vom Leipziger Zweiqvercin wurde die Ansicht vertreten, daß in Leipzig die Festsetzung von Höchstpreisen für die Händler nicht nötig sei, da die Händ lerpreise den Produzcntenpreisen durchaus angepasst seien. Wenn zu dem Produzentenpreise von 2 M. 85 Pf. die Spesen in Höhe von 95 Pf. bezw. 1 M. 15 Pf. (30 Pf. Fracht, 10 Pf. Maklergebühr, 20 Pf. Gewichtsverringerung, lOPfg. Sackabnutzung, 10 Pf. Arbeitslohn und 15 Pf. bezw. 35 Pf. Fuhrlohn frei Lagerplatz bezw. frei Haus) hinzu gerechnet würden, so belaufe sich der Selbstkostenpreis auf 3 Ml. 80 Pfg. bezw. 4 Mk. pro Zentner und es könne also von zu hohen Verkaufspreisen dann wirklich nicht ge sprochen werden. Von Stadtrat Hofmann wurde betont, daß der Rat der Stadt Leipzig iu Berücksichtigung dieser Umstände nichts zu unternehmen gedenke, das; eS aber der Königlichen KreiShauptmannschast frei stehe, für ihren Verwaltungsbezirk HüchstvcrkaufSprcise für die Händler festzusetzen. Der Schwerpunkt nach Ansicht der Händler ist, wie besonders hervorgehoben wurde, der, daß die Land wirte unter dem Vorwande mit der Herausgabe von Speisekartoffeln zurückhalten, daß sic die Kartoffeln zur Fütterung ihres Viehes brauchten. Vom Sekretär des Landwirtschaftlichen Kreisvereins Dr. Hey wurde erwidert, daß infolge deS Mangels und der Teuerung der sonst vom Auslande bezogenen Futtermittel die Landwirte tatsäch lich zur Zurückhaltung genötigt seien. Stark bemängelt und beklagt wurde der Umstand, daß die Landwirte die Speise kartoffeln angeblich verfüttern und dem Händler nur Saatkartoffeln, für die ein Höchstpreis nicht festgesetzt sei, zu erhöhtem Preise zur Verfügung stellen, sodaß dem Händler jeder Verdienst abgeschnitten werde, weil er bei dem Mangel an Angebot von Speisekartoffeln gezwungen sei, die erhöhten Preise zu bezahle,^ Vltknburg. Die Stadtverordneten wählten gestern de« ersten Sozialdemokraten in den Etadtrat, indem sie die durch den Lod de« Seh. Kommerzienrat« Köhler freige- wordene Stelle eine« Senator« dem ZeitungSoerleger Etrltzke übertrugen. während der großen Schlachten in der Stadt geweilt hat. Als düstere Boten kommenden Unheils erscheinen die Flie- ger, die immer wieder auf die Plätze, dm militärischen Anlagen und die Eisenbahntiyien Bomben werfen. Kaum größer als Krähen schweben sie über der Stadt, die schwarzen Raubvögel, wie nm plötzlich auf das AaS als ihre Beute hinabzustoßen. Die Einwohner von Warschau wissen längst, was solch ein Flieger zu bedeuten hat, und wenn sie das Unheil bringende Ding sehen, stürzen sie in wilder Angst in die Häuser und tief hinunter in die Keller. Vor jeder offenen Tür ballen sich dann die drän genden schreienden Massen, und es kommt zu Katastrophen, die sich zur schlimmsten Panik steigern, wenn der scharfe Knall der erfolgten Explosion alle Fenster erzittern macht. Ist dann die Gefahr wieder einmal vorüber, dann sammeln sich die Neugierigen erst zögernd, dann immer dreister, um den Ort, da die Bombe niederfiel, und bestaunen ent setzt die gewaltigen Wirkungen, die sie hcrvorgcbracht. Da ist z. B. ein Stück der Eisenbahnstrecke zerstört; die Wände der anliegenden Häuser sind wie mit Pockennarben übersät durch die vielen Löcher, die die Bombensplitter aushöhl- ten; andere haben sich tief eingewühlt in den Erdboden, und kein Fenster in der Umgegend ist ganz geblieben. Man kann noch von Glück sagen, wenn keine Menschenleben zu beklagen sind. . . . Ein Winter, der bittersten Not ist über die unglückliche Stadt hereingevrochen; zu Tausen den drängen sich bejammernswerte Gestalten, die ohne Heim und ohne Nahrung sind, in den winkligen Gassen. Aber nicht nur Warschau leidet, sondern die Sorge ganz Rußlands scheint hier wie in einem Brcnnspiegel in er schütternden Bildern zusammcngedrängt. Wie Sand durch ein Stundenglas, so rinnen Regimenter auf Regimenter aus dem ganzen weiten Zarenreich durch die Straßen, die dann schwarz sind von den Meuschenmasscn. Weither aus Sibirien und den Grenzgebieten von Turkestan strömen diese Soldatenmengen durch Warschau nach den Ebenen Polens. Und jede diessr rotgrau gekleideten Gestalten er zählt eine LebcnSgeschichte. Irgendwo in einer Erdhütte, aufgeworfen im Sande der großen Steppen an den Ufern des Don, sitzt eine einsame Frau und wartet. Keine Spur ist in diesen stumpfen Zügen von dem zu lesen, was sie denken und fühlen. Man mag die Gesichter dieser Tataren, Mongolen oder Kaukasier betrachten, so viel man will; es bleibt immer dasselbe Rätsel. Trap, trap, trap — so ziehen sie hin vom Kalischer Bahnhof entlang an der Bahnlinie, bis sie endlich mit dem Horizont zu einer einzigen grauen Masse verschwimmen, wer weiß, wohin, wer weiß, woher? Man begreift hier die Größe des wei ten Rußland, wenn man bedenkt, daß so manche von ihnen die Reise vom Ural her zurückgelegt haben, und man schließt auf die Wirkungen, die der Lcrieä in diesen Menschen hervorbringen muß. Vielen dieser Bauern wird durch ihn erst die Welt erschlossen, von der sie bisher nichts wuß ten, und ist es auch nur die Welt Rußlands, durch die sie mit staunenden Augen zielten, so bleiben doch Erinnerungen und Eindrücke zurück, die sie ihr ganzes Leben nicht ver gessen werden. Iwan, der Soldat, lernt ein Dutzend neue Tatsachen wohl jeden Tag, und wenn er nach Tomsk oder Taschkent dereinst zurückkommt, wird er nicht wieder in die alte Stumpfheit zurückfallen, sondern die große Reise wird ihm die Augen über Manches geöffnet haben. . . Still und düster ists in den Lazaretten Warschaus gewor den, in denen zu Anfang so viel Tätigkeit und Leben herrschte. Die Patienten sind, so w--it ihr Zustand sich bes serte, zur Erholung ins Innere Rußlands g.schickt wor den, und seit einiger Zeit werden nur noch Leichtver wundete eingcliefert. Das ist ein schlechtes Zeichen, denn die Aerzte schließen mit Recht daraus, daß die Schwerver wundeten aus den Schlachtfeldern liegen bleiben und dort verkommen. Trübe sehen die Aerzte drein, denn sie haben wenig zu tun, und die Krankenschwestern gehen gedrückt umher, denn man verlangt nicht mehr so viel nach der Pflege der „Mütterchen", wie sie genannt werden. Die Ge fährte in den Straßen bieten auch einen Beitrag zu dem großen „Kriegskino", das Warschau darstellt. Da trotten die schäbigen kaukasischen Ponys dahin, von denen man glaubt, daß sie jeden Moment unter der Last des riesigen darauf sitzenden Kosaken zusammenbrechen müßten, und dieselben kleinen Pferdchen ziehen die Krankenwagen, die immer seltener Verwundete in die Stadt führen. Die Automobile rasen fauchend wie unheimliche Drachen an ihnen vorbei und halten vor den Hotels, in denen sich ein buntes Leben entfaltet. Lier haben sich die Offiziere häuslich eingerichtet; jeder Grad und jeder Truppenteil ist hier vertreten vom graubärtigen General bis zum kecken Leut nant; jede Provinz des Reiches scheint ihre Vertreter ab gesandt zu haben. Da sieht man die malerischsten und phantastischsten Gestalten, kaukasische Obersten mit unge heuren Mützen und riesigen Schnauzbärten und schwarzen Kanonenstiefeln, Figuren, die noch ganz so sind wie die moskowitischen Krieger aus den napoleonischen Tagen. Komisch berühren die vielen deutschen Namen, die sich unter diesen russischen Offizieren finden, denn die Russen von deutscher Abkunft sind sehr zahlreich. Während die a.me Bevölkerung Warschaus in dumpfer Ängst ihrem Schicksal entgegen zittert, sind die Offiziere die einzig Lustigen, denn für sie ist der Krieg ihr Element und eine güünstige Gelegenheit zu tausend lockenden Möglichkeiten, die der Frieden nie gebracht. . . Zur Kriegslage. (Amtlich.) Grstze- H'a«-t.ch«<rtier, 8. Astnnstr, tzornttttstgr. Westlicher SriegSschnnplatz. Der Rndijienrde Ae-e« smntzfte tzaS GelLstze iu AttmLer« «ehr «ud «ehr a«, sodatz die Vperattsue« sturl Gehindert werde«, vestlich Reims versuchte« die Franzose« heute «acht ««S etae« Vor- grade« zu eatreihe«. Durch einen sofort augesetzte« Gegenangriff wnrde« sie iu ihre Gtellnnge« zurückgeworfe« und verloren 50 Gefangene an uns. I« der Mitte ««d im Vftteile der Argonnen machten unsere Truppe« weiter Fortschritte. Gin «ilchtlicher französischer Angriff gegen unsere Stellungen am Buchenkopf südlich Diedol-Hauseu (Vogesen) wurde abgewiese«. Wiederholte Angriffe der Franzosen auf die Höhe westlich Sennheim brachen in unserem Artilleriefeuer zusammen. Wir machte« 2 Offiziere und 100 Man« zu Gefangenen. Nm die Ortschaft Obers B«rnhaupt, südlich Sennheim, wird zurzeit noch gekämpft. Vestlicher Kriegsschauplatz. Auch im Osten herrschte «ugüustige Witterung. An der ostpreutzischen Grenze und im nördlichen Polen änderte sich nicht-, vestlich der Rawka schreiten unsere Angriffe fort. 1600 Russen wurden gefangen genommen und 5 Maschinengewehre d rn nns erbeutet. Aus dem östliche« Ptliea-Ufer fanden nur Artilleriekämpfe statt> Oberste Heeresleitung. Die Bewunderung der Engländer für den Sternenhimmel. Zum ersten Male seit denkbarer Zeit ist eS in London möglich, die Sterne am Himmel zu sehen; das kommt dadurch, daß alles überflüssige Licht von-den Londoner Straßen verschwunden ist und daß der Licht schein, der sonst über der Stadt zu sehen war, nicht mehr die am dunkelblauen Himmelskörper strahlenden Sterne überstrahlt. ES ist eigenartig, daß die Zeitungen ihre Leser jetzt erst darauf aufmerksam machen, den Londoner Winter- Sternenhimmel zu bewundern. Kellerwohnung gesucht! Pesti Hirlap berich tet: ÄuS den Annoncen der Londoner „Times" kann man sehr häufig feststellen, welche große Angst die Londoner Be völkerung vor den Zeppelmen hat. In der letzten Num mer derselben erschien folgende interessanten Annonce: Um jeden Preis wird eine Kellerwohnung, bestehend aus sieben Zimmern, gesucht. Adresse: London, Westminster Bank Ltd. Mit einem Wort: Auch die Banken flüchten sich schon in die Keller. CK. Warschau vor dem deutschen Angriff. Immer näher schiebt sich die drohende Eisenfaust der sieg reichen deutschen Heere vor die Hauptstadt Polens, und se mehr Warschau den furchtbaren Druck fühlt, der die russischen Massen zertrümmern wird, desto größer wird die Angst' die entsetzliche Spannung, die über der Stadt lagert. Wohl herrscht noch «in lebendiges und buntes Trei ben in den Straßen, durch die immerwährend Regimenter zur Front ziehen, aber immer riesiger wachsen die ge spenstischen Schatten der Not und der Sorge empor. Ein Bild diese» Warschau, das vor dem deutschen Angriff zit- tert und die ganze Gefahr doch noch nicht zu erkennen wagt, eutwMt Granville G«W»cue, der Nr den letzte« Wochen mit in» Feld bett vsänaern große F; für den unter den , kameradschaftlichen und opferfreudigen —* Der LandeSauSschutz f gibt in einer vierten Monatsauittung im Dezember 93 802 Mark an Beiträ Darunter ist eine Zuwendung von - Chiffre. —y Di« 5. Strafkammer de« Dresdner Kgl. Landgericht« ver urteilte den 23 Jahre alten, mehrfach vorbestraften Kuhmelker Paul Alfred Richter au« Sornitz wegen wiederholtem Rückfalldiebstabl unter Annahme mildernder Umstände zn 5 Monaten Gefängnis und 2jährigem Threnrecht-verlust. Am 22. Oktober v. I. stahl d«r Angeklagte in Schänitz dem Knechte Grellmann, mit Mm «r zusammen diente, mehrer« Kleidungsstücke. — Der Glühstrumpf- Fabrikant Johannes Paul Z i m m ermann au« Mehltheuer bei Riesa erhielt von den« Hauptzollamt wegen Vergeben« gegen da« Veuchtmittelsteuergesetz einen auf 1300 Mark lautenden Strafbefehl. Zimmermann beantragte gerichtlich« Entscheidung. Er soll Glüh strümpfe hergestellt, diese aber bei de», Versand nicht versteuert haben. Da» Gericht hielt den Schuldbeiveis nicht für erbracht und erkannte deshalb auf kostenlose Freisprechung. — Der 21 Jahre alte Hausdiener Fritz Ernst Willy schwind aus Großenhain scheut« sich nicht, während der Nacht zum 7. Dezember v. I. einem Husaren, mit dem er zusammen in einem Zimmer schürf, da« Geldtäschchen niit 13 Mark Inhalt wcgzunehmcn. Schwind mußt« diesen Diebstahl mit einer 4 wöchigen Gefängnisstrafe büßen. Mügeln b. Oschatz. -icc Besitzer der bekannten Klosterschänke Tornzig, Herr Beulich, übermittelte dem Kaiser «tn« Sendung von feinsten Tafeläpseln; der Kaiser ließ sür diese Aufmerlsamkett seinen Dank sagen. Im Anschluß hieran sei erwähnt, daß sich Prinz Titel Friedrich kürzlich einen Zentner Tafeläpsel senden ließ. -Dresden. In der Mühlenbauanstalt vormals Ge brüder Seck stürzte ein 20 Jahre alter Angestellter drei Stock tief durch den Fahrftuhlschacht hinab. Auf dem Transport in daS Friedrichstädter LtzrankenhauS starb der Unglückliche. * Kaitz. Eine Erhöhung der Steuern muß hier in diesem Jahre eintreten, da infolge des Krieges mit einem erheblichen Steuerausiall gerechnet werden muß. Die Ge- meindeeinkommcnsteuer und die Steuer auf den Grund besitz sollen erhöht werden. Bautzen. Der von der hiesigen Waggonfabrik fertig gestellte Lazarettzug war am Hohneujcchrstage das Ziel Tausender, die trotz des schlechten Wetters von dem Rechte der Besichtigung Gebrauch machten. Der Zug ist eine Spende der Bankhäuser Mendelssohn und Blelchrödcr in Berlin, die zu seiner Ausrüstung IM 000 Mark zur Verfügung stellten. DaS rollende Material stiftete der sächsische Eisenbahnfiskus. Der Zug besteht aus 38 Wagen, wovon 25 Krankenwagen sind. Außerdem sind vorgesehen Aerzte- und Schwesternwaaen, 1 Mchcnwagen, 1 Opera tionswagen, der zugleich die Apotheke und Verbandsma terialien enthält, usw. Jeder Krankenwagen besitzt 10 Akt ien, die doppelt übereinander angeordnet sind und auf federnden Gestellen ruhen, sodaß der Zug 250 Verwun dete aufnchmcn kann. Außerdem ist Platz für 8 ver wundete Offiziere, 30 Mann Sanitätspersonal, 1 Unter arzt, 3 Assistenzärzte, 1 Oberin, 3 Schwestern, 1 Rech nungsführer und je 1 Zug -und Kolonncnsührer, 1 Schlosser, 1 Tischler und 1 Diener. Der Zug verließ am Mittwoch abend Bautzen und wurde nach Dresden geleitet, wo er abgenommen wurde. Dann geht er nach Berlin, wo er von der Kaiserin, der er gewidmet ist, besichtigt wird, um darauf der 5. Armee (Armee des deutschen Kron- ptnzen) zugeführt zu werden. Chemnitz. In das Polizeigefangenhaus eingeliefert wurde ein im 16. Jahre stehender Kaufmannslehrling aus Leipzig, der zum Nachteil einer Firma in Eisenach, bei der er iu Lehre stand, 6M Mark unterschlagen hatte. Diesen Betrag hatte der junge Mensch in kurzer Zeit bis auf 44 Mark vertan. — Ein Falschmünzer wurde m der Person eines hier wohnhaften 41 Jahre alten Schleifers aus Marbach verhaftet. DaS von ihm benutzte Material wurde in seine^KLohuung beschlagnahmt. — Der 13 jährige Sohn deS hier wohnhaften Fräsers Otto brach auf dem noch sehr dünnen Eise eines Teiches am Zeisigwald ein und er trank, bevor ihm Hilfe gebracht werden konnte. Schwarzenberg. Beide Beine abgefahren wurden dem Hitfszugschaffner Adler von hier. Beim Ausfahren eines Güterzuges auf Bahnhof Erla bei Schwarzenberg stürzte Adler vom Trittbrett und kam unter die Räder. Im König!. Krankenstift in Zwickau, wohin man ihn geschafft hatte, ist der Bedauernswerte seinen Verletzungen erlegen. Schwarzenberg. Ein größeres Schadenfeuer äscherte im OrtStcil Hinter-Hcnneberg zwei landwirtschaft liche Gehöfte vollständig ein. DaS Feuer brach im Pol- lerschen Gute, das zurzert von dem Landwirt Richard Albin Schneider bewirtschaftet wird, au» und teilte sich auch dem benachbarten Gehöfte des zurzeit im Felde stehenden Landwirts Ernst Wagner mit. Beide Wirtschaften brann ten vollständig nieder. Von dem Mobiliar ist fast alles verbrannt. Der Brand soll infolge Explosion einer Sturmlaterne entstanden sein, die beim Heuholen benutzt wurde. Aue. Der Gauturnrat deS ErzgebirgSturngaueS be schloß, in diesem Jahre von allen größeren turnerischen Festlichkeiten und Veranstaltungen abzusehen, auch den Gautag auSfallen zu lassen; bei günstigen Zeitverhältnissen soll eine Gauturnfahrt stattfinden. Hohenstein-Ernstthal. Fabrik-Besitzer Ernst Meisch feierte sein 50 jährige« GeschaftSjubiläum. Au» die sem Anlaß spendete er 10000 Mark zu Freistellen für seine Arbeiter im Aöntg-Albkrt-Stift hier. Außerdem bedachte er alle seine Beamten und männlichen wie weiblichen Ar beiter mit reichen Geldgeschenken. * Zwickau. Eine Besserung auf dem Arbeitsmarkte ist hier einaetreten. Ende August wurden 694 Arbeitslose gezählt, Anfang Dezember waren nur 250 vorhanden. Zwickau. Auf einer Wiese deS Rittergute» im Dor orte Vielau belustigten sich Kinder mit dem Ausstelle« von Schneemännern. Dabei setzte sich ein großer Schneeballen in Bewegung und begrub den 10 Jahre alten Schulknaben Richard Kurt Ebert unter sich. Der Knabe brach dabei da» Genick und war bald darauf tot. Der Dater de» Kinde», »In Bergarbeiter, befindet sich zurzeit im Felde. * Leipzig. Ein Handelsmann au» Schönefeld, der WA kürzlich ein« visrjäGkigr Gefängnisstrafe wegen Sr- Vermischtes. Heftige Schneefälle in Italien. Seit An fang Januar ist tn einem großen Teil Ober- und Mittel- ttalrens heftiger Schneefall zu verzeichnen. In Genua liegt der Schnee bereits 10 Zentimeter hoch. Dre Züge haben große Verspätungen. Auf einigen Straßenbahnlinien in der Umgebung ist der Verkehr eingestellt. Aus Mailand, Savona und anderen Orten werden ebenfalls Verkehrs störungen gemeldet. Die Züge aus Mailand haben mehr stündige Verspätungen. DteBewund " " --- vollendet batten. Alle vor dem 4. Dezember 1869 Ge- toreneu Mer Klasse wäre« bereit» aut dem Landsturm —«Umauch^^^Mm^ldetsenbahnfom'a^nen be- indltche«, von der allgemeinen Ltebesackbenverletlung chwerer erreichbaren sächsischen Slsenbäbnbe- dten ft eten eine veibn acht »fre ud« zu »Zeiten, ft in den Kreisen der sächsischen,Eisenbahner durch «er- Mittelung der Hauptverwaltung eine Sammlung von Lie- be»gaben und Geldspenden veranstaltet worden, die einen reichen Ertrag ergeben hat. Die Liebesgaben sind, tn einem geschlossenen Transport unter Begleitung eines Verkehrsbeamten den Empfängern zugeführt worben und auf diese Weise rechtzeitig zum Weihnacht-fest in ihre bände gelangt. Bet dieser Gelegenheit wurden auch die von Herrn Stadtverordneten WaSmuth, Dresden, Morrtz- straße 11, zu dem gleichen Zwecke gesammelten Liebesgaben mit in» Feld befördert. Die Gaben haben bei den Em- ' reude erregt. Gewiß ein schöne» Zeichen n sächsischen Eisenbahnern herrschenden i und opferfreudigen Sinn! schuß für Kriegs hilft tsauittung bekannt, daß ihm Beiträgen ruaegangen sind, g von 50 000 Mark unter
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