Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.04.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191604144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19160414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19160414
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-04
- Tag1916-04-14
- Monat1916-04
- Jahr1916
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.04.1916
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
der Besitzer die nötige Rücksicht »u nebmen sein. Die ver- ordnnna tritt mit dem Lag« der Verkündung in Kraft. (A ntltck.) — Di« ZeitunaLpapiermoche bat im ganren Bereiche de« 19. Armeekorps mit «inem günstigen Ergebnis abgeschlossen. Es steht fest, daß da» ,um Süllen der Bett säcke in den Kaiernenauartieren auf ein Jahr erforderliche Papier berettgestellt ist. Da» stellv. Generalkommando de» IN. A^K. spricht allen denen, die im Korpsbereiche zu dem schönen Erfolg der Sammlung beig«trag«n hab«n» den besten Dank au». —* Die Meisterprüfung nach 8 ISS der Gewerbe ordnung bat vor den im Bezirke der Gewerbekammer Dies- den bestehenden Prüfungskommissionen im März ISIS ab- gelegt und bestanden: Vor der Prüfungskommission für Kupferschmiede: Karl Arthur Joseph in Riesa. —* Der Bundesrat hat in seiner gestrigen Sitzung be schlossen, die Vorschriften der Bekanntmachung vom 11. No- veinber 1915 «Reichsaesetzblatt Seite 758), wonach di« Fest- setzuna von Höchstpreisen für gewisse Waren auch di« laufrndrn Vertrag« ergreift, auf Steinkohlen und Braun kohlen auszudehnen. (Amtlich.) —* In der gestern abgehaltenen Bundesratssitzung ist eine Verordnung über den Verkehr mit Knochen, Riuderfüken und Hornschläuchen beschlossen wor den. Diese Verordnung will eine ausgiebigere Verwertung der anfallenden Knochen durch VergeudungSoerbot und Aufhebungsverbot durchführen. Der Reichskanzler ist er mächtigt, die Verteilung der Knochen an die Verarbeiter zu regeln und Höchstpreise für die Rohprodukte und Ueber- nabmehöchstpreise für die Endprodukte festzusetzen. Da» aus den Knochen usw. gewonnene Fett ist an den Krieg«- ausschutz für pflanzliche und tierische Oelr und Fette, die gewonnenen Futtermittel an den KrtegSauSschuh für Ersatz- sutter abzuliefern. Endlich ist dem Reichskanzler noch ein« Ausdehnungsermächtiaung der Verordnung auf solche Fette und Futtermittel, welche aus Gastwirtschaften, Metzgereien, Tacmschleimereien, Konservenfabriken, Abdeckereien usw. an- fallen, gegeben worden. (Amtlich.) — Zur Lage der Elbeschiffahrt wird ge schrieben: Der Wasscrstand der Elbe hat sich bis heute auch am Aussigcr Pegel noch etwas über Bollschisfigkeikgehalten; er fällt in Böhmen langsam, ist aber an der Mittelelb« noch sehr über Bollschisfigkeit. Das Verladegeschäft in Böhmen hat eine allerdings nicht sehr erhebliche Zunahme der Braunkohlentransporte aufzuweisen, für die, da noch genügend Raum vorhanden ist, die bisherigen Grundfrach ten von 360 Pfg. für die Tonne Magdeburg weiter gezahlt werden Das Verladcgeschäft an der sächsischen Elbe weist Transporte von Kohlen und rumänischem Getreide auf, von letzterem dürften im ersten Vierteljahre 4000 Wagen den Umschlag in Dresden und Riesa durchschritten Ha bern Es wäre für die Privatschiffahrt sehr erwünscht, wenn auch ihren Betrieben, die bisher wenig davon Verfrach tern, ein gröberer Anteil an dieser Getretdeverladung gewährt würde. Das Hamburger Berggeschäft läßt an dauernd zu wünschen übrig, für die wenigen Transporte an Massengut steht Raum ausreichend da. Deshalb be harren die Frachten auf niedrigen: Stand, und eS wurden auch weiter nach Magdeburg 15» Pfg., nach Dresden 82 Pf. für 100 Kilogramm gezahlt, während aus Kohlen nach Ber lin 24 Pfg. entfielen. — Das sächsische Finanzgesetz ist nunmehr amtlich veröffentlicht worden. Es bestimmt in seinem 8 3, wie hier noch einmal vermerkt sei, daß zu den gesetzlichen Jahresbeträgen der Einkommensteuer (Normalsteuer) im Jahre 1917 als Zuschläge zu erheben sind: 10 vom Hundert der Normalsteucr von Einkommen von mehr als 2200 M. bis cinschlicßlich 4000 M., 15 vom Hundert der Normal steuer von Einkommen von mehr als 4000 M. bis ein- fchlieglich 12000 M., 20 vom Hundert der Normalsteuer von Einkommen von mehr al» 12 (XX) M. bis einschlieh- lich 25 000 M-, 25 vom Hundert der Normalsteuer von Einkommen von mehr als 25000 M. bis einschliesUich 50000 M-, 30 vom Hundert der Normalsteuer von Ein kommen von mehr als 50000 M. Zuschläge werden nicht erhoben von Beitragspflichtigen, deren steuerpflichtiges Ein kommen nicht mehr als 2200 Mark beträgt, ferner von Beitragspflichtigen, von deren steuerpflichtigem Einkom men ein Abzug gern ätz s 12 Absatz 3 des Emkommensteuer- gesetzes zu bewirken ist, oder denen eine Steuerermässi gung nach ft 13 des Einkommensteuergesetzes gelvährt wird, oder die bei einem Einkommen von nicht mehr al» 5800 Mark drei oder mehr nicht besonders zur Einkommen steuer veranlagten Kindern auf Grund gesetzlicher Ver pflichtung Unterhalt gewähren. Die Zuschläge sind auf oie beider! Steuertermine deS JahreS 1917 gleichmässig zu verteilen. Die durch die Zuschläge erhöhten JahreS- bcträge der Einkommensteuer, in Pfennigen ausgedruckt, sind auf durch 20 teilbare Beträge nach unten abzu runden. ' »Dresden. Zu vorgestern abend hatte die sozial demokratische Partei eine öffentliche Versammlung einbe- rufe», in der RetchStagSabgeorbneter Dr. Gradnauer über die neuen Steuern und die Haltung des Reichstag» zu den selben sprach. I« der folgenden Aussprache ergriff da» frühere FraktionSmitglted, NeichStagSabgeordneter Rühle- Leipzig, das Wort, was zur Beunruhigung der Bersamm- lung und schließlich zur amtlichen Auflösung führte. — Zur Vorbereitung auf die Reifeprüfung war Prinz Ernst Hein- rich au» dem Felde nach Dresden beurlaubt worden. Vor gestern fand die mündliche Prüfung statt, die der Prinz mit dem Prädikat „Gut" (2) bestand. Nach -en Osterfetertagen wird sich Prinz Ernst Heinrich behufs dienstlicher Berwen- düng exneut inS Feld begeben. Bischofswerda. Der antisemitisch« Abgeordnete Grase, per vor kurzem der deutsch-konservativen Fraktion de» Ncichtages als Hospitant beigetreten ist, veröffentlicht in -en Blättern seines Wahlkreises (Bautzen-BischofSwerda) eine Erklärung, in der er die Beweggründe seine» Vorgehen» darlegt. * Bautzen. Der SinhettSgaSprel» von 14H -s für den Kubikmeter wird am 1. Mat d. I. aufgehoben. E» werden sür die Monate Mat, Juni, Juli und August 12 für die anoeren Monate 16 -s erhoben. Der Prei» für di« Kilo wattstunde elektrischen Strome» wurde von 18 auf 20 erhöht. Beide Werke haben trotz der Krieg»zett er höhte Einnahmen zu verzeichnen. Die Eingabe der Stadt Bautzen «m Festsetzung von Höchstpreisen für Kohlen ist von der Reichs-, wie sächsischen Regierung abschlägig be- schieden worden» „weil niedrige Höchstpreis« keinenAnretz zur Förderung von Kohlen seien". * Freiberg. Der verbindliche Turnunterricht an der städtischen Fach, und Fortbtlbungschule gehörte bisher -um planmäßigen Unterricht der Schreiber, der Schüler der Klas. scn sür ungelernte Berufe und der Schüler der Htlf»klasse. Von Oster» 1916 ab wird das Pflichtturuen außerdem auf die Schneider, und Gchuhmacherlehrlinge ausgedehnt wer den. Endlich werben vom Beginne de» neuen Schuljahre» ab aber auch noch zwei neue Abteilungen für solche Schüler eingerichtet werden, die nicht »um Turnen verpflichtet sind, sondern freiwillig daran teilnehmen wollen. Im neuen Schuljahre werben insgesamt ü Abteilungen zu je etwa VS Schülern wöchentlich 114 Stunden turnen. Leipzig. Die Polizei fahndet auf einen Soldaten, der vermutlich Zivilsachen trägt. Er gäbt sich al» Kar- ioffelhändler aus. Gei Aufnahme der Bestellungen bean sprucht er Vorauszahlung. Alle seine leichtgläubigen Kun den aber warten vergeblich auf Lieferung der Kartoffeln. — Dm Stadtverordneten ist die Vorlage de» Kate» über die Festsetzung der städtischen Einkommensteuer für das Jahr ISIS zuge-anaen. Der Rat beantragt sür 1916 die Erhebung von ISO Prozent de» Normalsteuersatzes, da mit Rücksicht auf die Unklarheit der Lage einerseits und auf die Sicherheit der städtischen Finanzen anderseits ein Steuer satz gewählt »eichen müsse, der die Stadt vor einem Fehl- betrage für 1S1« bewahrt. „Mr verhehlen uns nicht," so schreibt der Rat, „dckss die» eine fühlbare Belastung un- serer Bürgerschaft ist, glauben aber, dass eine solche Be lastung in Rücksicht auf die grasten Ausgaben und Auf gaben, die der Stadt weiterhin bevorstehen, notwendig ist, um in Zukunft die Steuern nicht sprunghaft erhöhen zu müssen.^ Im Jahre 1915 wurden 14s und im Jahre 1914 120 Prozent des Normalfatze» erhoben. — In der vorgestrigen Stadtverordnetensttzuna kam die Eingabe der größeren Warenhäuser, die Umsatzsteuer bis auf weiteres nicht zu erheben, zur Beratung. Der Finanzausschuss be antragte, die Eingabe der Warenhäuser dem Nate zur Berücksichtigung zu überweisen. Der Antrag wurde mit 31 gegen 24 Stimmen abgelehnt. * Martenbad. Die Stabtgemetnbe hat beschlossen, für die In Martenbad zu errichtend« staatliche Nierenheil, anstatt für Heimkehr«»-« Soldaten kostenlos einen geeigne te» Baugrund zur Verfügung zu stellen und dem zu diesem Zwecke zu gründende» Vereine mit einem größeren Betrage bet»utreten. * Gößnitz. Der Vtadtgemeindevorftand stimmte einer GaSpretöerhühung zu. Rückwirkend vom 1. Avrtl b. I. ab wird der GaSprei» allgemein um 2 -s erhöht, für Leuchtgas sonach von 19 auf 21 Z, für Kochga» von 14 auf 16 und für AutomatengaS von 20 auf 22 «s. Vermischtes. Zum Lode verurteilt. Das Schwurgericht Schneidemühl verurteilte nach viertägiger Verhandlung den ehemaligen Lehrer, jetzigen Gutspächter Westphal wegen Mordes, versuchten Mordes usw. unter Versagung mil dernder Umstände zum Tode und den angeklagten Tischler meister Westphal sen. wegen schwerer Urkundenfälschung unter Zubilligung mildernder Umstände zu 6 Monaten Ge fängnis, wovon 2 Monate auf die Untersuchungshaft an gerechnet werden. Die Geschworenen beschlossen bezüg lich deS Westphal sen. ein Gnadengesuch einzureichen. Es wurde beschlossen, den Westphal sen. sofort truS der Haft zu entlassen. Zur Ermordung der Maria Franzke. In der Angelegenheit der Ermordung von Marta Franzke haben die »»eiteren Vernehmungen der Berliner Kriminal polizei ergeben, dass äusser der Friseuse Johanna Ullmann auch die Arbeiterin Sonnenberg an der Ausführung des Mordes beteiligt gewesen ist. Nach den polizeilichen Er mittelungen handelt eS sich um einen von langer Hand geplanten Raubmord. DaS Opfer wurde in die Wohnung der Friseuse gelockt, wo ihm die Sonnenberg einen Strick um den Hals warf, worauf die Ullmann mit einen! Rasier messer den Mord ausführte. Die letzten Worte der Franzke waren: Geld bekommt ihr doch nicht! Die Täterinnen waren denn auch sehr enttäuscht, nur 40 Mark bei ihrem Opfer zu finden. Sie begaben sich darauf in der Stacht noch »rach der Wohnung der Franzke und plünderten sie aus. Künstliche» Tageslicht. Allen künstlichen Licht- arten haftet der grobe Nachteil an, daß jedes Leuchtmittel seine besondere Farbe hat und dementsprechend auch die Farbe deS erhellten Raumes verändert. Gasglühlicht ist bekanntlich von grünlicher Färbung, das elektrische Bogen licht je nach der Kohlenart bläulich, violett oder rötlich; das Tantallampenlicht ist gelb, das der Metallfadenlampen rötlich. Neuerdings ist nun eine neue Vorrichtung für alle möglichen Verwendungszwecke auf den Markt gebracht worden, die jeder Metalldrahtlampe einen dem Sonnen licht auch in der Farbenwirkung entsprechenden Lichteffekt gibt. Durch entsprechende Anordnung einer indirekten Be leuchtung kann damit auch eine dem zerstreuten Tageslicht gleiche Wirkung erzielt werden. Die Erfindung beruht darauf, dass die Metalldrahtlampe so mit einem gefärbten GlaS umgeben wird, dass alle austrctenden Strahlen durch dieses Spezialglas hindurchgehen müssen. In dem aufsehenerregenden Mordprozeß wegen der Tötung der Schauspielerin Thiess-Treu vor dem Güstrower Schwurgericht war auch die Rede von dem geheimnisvollen aber spurlos verschwundenen Koppel knecht, der von der Khallies zur Ausübung der Tat ge dungen sein sollte. Alle Nachforschungen nach diesem Knecht waren bisher ergebnislos. Bor einigen Tagen wurde in dem Berlin benachbarten Kalkberge-Rüdersdorf ein Mann wegen verschiedenen Verfehlungen verhaftet, der sich nach dem Berliner Lokalanzeiger gestern vor dem Untersuchungsrichter bezichtigte, er habe den Mord an der Thieß-Treu begangen. Der Verhaftete, Artist Czap- Das Symbol der Palme. Unter Schwingen von Palmzweigen begrüßte das Volk von Jerusalem einst Christus bei seinem Einzug in die Stadt, und die katholische Kirche feiert zur Erinnerung an den Tag, der die Passion d«S Herrn einleitete, den dominica Palmarum, den Palmsonntag, mit dem bedeutungsvollen kirchlichen Fest der Palmenweihe. In Ländern deS Nor den», die keine Palmenbäume kennen, treten Kätzchen, Bux- baum und arrdere Zweige an die Stell« der echten Palm wedel, aber auch sie, die deS Priesters Hand mit dem ge weihten Dass« besprengt«, heissen Palmen und werden das ganze Jahr über aufbewahrt, al» Schutz gegen Ungemach. Nicht erst die christliche Kirche hat der Palme einen besonderen Platz in ihren Symbolen eingeräumt. In den tropischen Ländern geht die Verehrung der Palme weit in die Jahrtausende »»rück. Der älteste Baumkult, von dem »vir geschichtlich« Kunde besitzen, stammt aus Arabien. Namentlich war eS die Dattelpalme, die Ernährerin, die in den religiösen Vorstellungen der Araber ein« bedeu tungsvolle Rolle spielte. Nach arabischer Anschauung ist die Palme-eine Verwandte des Menschen, da Gott sie am sechsten Tage der Schöpfung aus derselben Erde erwachsen liess, aus der er den Menschen schuf und eines ihrer Sprich worts lautet: Ehret eure Muhme, die Palme. Auch in Asien genoß die Palme, dieser Baum unver siegbarer Jugendkrast, neben dessen Blüte die Frucht und neben dessen welkem Blatt schon das grüne sprosst, hohe Verehrung und war bedeutungsvolles Symbol. Len In dern gatt die Kokospalme als göttlichen Ursprungs, die Fächerpalme tvar die Beschützerin von Feld und Wald und das Zeichen des Mutes. Auch im klassischen Altertum, namentlich bei den Rö mern, begegnen »vir dem symbolischen Charakter der Pal men. Hier ist sie das Zeichen deS Sieges, des Triumphes. Palmwedel schwangen die römischen Soldaten in den Hän den, wenn sie als Eroberer in eine besiegte Stadt ein zogen. Wenn die frühchristliche Kirche verlangte, dass am Palmsonntag sich das Volk mit Blumen, Oelzweigen und Palmen schmückte, so sollten die Blumen die Tugenden veS Heilands, die Oelzwetge sein Friedensamt und die Palmen endlich seinen Sieg über Tod und Hölle symboli sieren. Ihre Bedeutung als Symbol der Ueberwtnduna, die Steges und Triumphe- hat die Palme auch in der christ lichen Anschauung behalten. Ueberall in der christlichen Kunst begegnen wir der Palme und zwei kreuzweise über- lisk aus W."' 'r an der Ostbahn, gab an, daß er nach Ver übung des S. des noch eine Zett lang in einem Zirkus in Hamburg lätig gewesen ist. Die Akten wurden zur Untersuchung nach Hamburg gesandt. Neueste Nachrichten und Telegramm? vom 14. Avril ISIS. Vorbereitungen für die Bolksernährnng tm Winter. )( Berlin. Die Initiative, die der Dentsche Städte tag in seiner Eingabe au den Reichskanzler für die Vor bereitung der Volksernährung im nächsten Winter er griffen hat, wird in der Germania als sehr erfreulich he- zeichnet. ES sei gewiß kein Zweifel, dass auch die zustän dige» Regierungsstellen ans den gesammelten Erfahrungen manches gelernt haben, und vieles in Zukunft besser mache»» dürften, aber das brauche die Anregungen der Selbstver waltungen nicht übcrstüssig zu machen. Burria« in Berlin. )( Wien. Der Minister des Aeußeren Baron Bnrrian begab sich gestern Abend zu Besprechungen mit dem Reichs kanzler nach Berlin. Zunahme der Unruhe« t« Irland. * Amsterdam. Die Unruhen in Irland nehme» an Umfang und Bedeutung zu. In verschiedenen Küstenorten ist es zu neuen Straßcnkämpfen gekommen. Mehrere Städte stehen unter der Verwaltung englischen Militärs. Große Wasfenmagazine wurden entdeckt und eine Menge Flugschriften sind verboten woiden. An der Agitation be teiligen sich auch taniendc von dienstpflichtigen Engländern, die in Irland eine Zuflucht gefunden hatten. Die Muni- tionsgesetze können zur Zeit in Irland nicht chehr durchge- führt werde»». „Tubantia" «nd „Palernbang". )( Amsterdam. Handelsbladet schreibt: Wenn die Sachverständigen mit der Annahme, das; oie Tnbantia von einem Schwartzkopf-Torpedo getroffen wurde, Recht hätten, so bestünden drei Möglichkeiten, nämlich, 1.) daß es nicht möglich sei, trotz der Nummer, die auf einem der Metall stürke gefunden wurde, heranSznbekoinmen, welches Schiff diesen Torpedo benutzt bat, 2.) die Nummer könne zu einem Torpedo gehören, der schon früher abgeschlossen, aber nickt explodiert wäre oder der in einem U-Boot oder Torpedo boot aufaespeichert gewesen wäre, welches den Engländern in die Hande gefallen sei, 3.) der in Frage stehende Tor pedo könne an ein deutsches Torpedoboot abgegeben und nicht in andere Hände geraten sein. — Bei der Ordnung, die in der deutschen Marine herrsche, wäre die deutsche Regierung gewiß in der Lage und nn Hinblick auf die sehr ernsten Konsequenzen auch zweifellos gern bereit, der niederländischen Negierung den klarsten Aufschluß zu geben, damit dieselbe über die Antwort ans die Frage, ob die englische oder die deutsche Negierung sie über das Tubantia- Vcrbrecken falsch unterrichtet habe, keinen Zweifel mehr hegen könne. „Nieuwe Courant" will die Tubantia- und Palembang- Angelegenheit nach dem von der deutschen Negierung der amerikanischen Negierung gemachten Vorschläge, die Sussex- Anaelegenheit durch eine gemischte Kommission untersuchen zu lassen, einem Präzedenzfalle, behandelt wissen. Die englische« Verluste i« Mesopotamien. )( London. (Reuter.) Bezüglich der türkischen Be hauptung, baß 3000 englische Leiche» in einem Teile der tür kischen Gräben bei Felahie nach der Schlacht vom 9. April geborgen wurden, erklärte Sandhurst im Namen des Aus wärtigen Amtes im Obcrhause, daß die Gesamtzahl der To ten und Verwundete viel niedriger gewesen sei. General Lake habe gemeldet, daß bas Wetter sehr schlecht sei. Am 12. April sei ein Orkan mit starken Regengüssen losgcbrochcn und die Ueberschwemmungeu auf beiden Ufern seien im Wachsen. Wachsende Unruhe i« Paris. * Lugano. Der heutige Bericht des Pariser Corrtere della Sera-Korresponbenten verrät genau so, wie der gestrige Bericht des Pariser Secolo-Berichtersratters die wachsende Nervosität in Paris. Er bemüht sich, das Vertrauen zu stär ken durch inspterierte Mitteilungen über die ungeheure fran zösische MnnitionSfabrikativn. Diese Angaben werden durch eine offizielle Erklärung abgeschlossen, daß trotz des unge heuren Verbrauchs vor Berdnn angeblich noch nicht ein ein ziges Geschoß aus den zur Verfügung stehenden Reserven zur Abwehr der deutsche« Offensive verwendet wurde. Die Lage in Mexiko. )( Mexiko-City. (Reuter.) Mexiko sandte eine Note an die Vereinigten Staaten, in der verlangt wird, daß die amerikanischen Truppen aus dem mexikanischen Gebiet zu rückgezogen werden und die Verfolgung Mllas der Armee der mexikanischen Konstitutionalisten überlassen werbe. )( Washington. Die Note Carranzas hat die Lage --2-»-?»^.. einander gelegte Palmzweige, wie wir sie heute noch auf Grabkränzen und K.cmzsch'eöen anbringen, verei nigen das Symbol des Todes, das Kreuz, mit dem der Auferstehung, des Sieges über ihn. Oft und oft finden wir in der Heiligen Schrift die Palme erwähnt und wenn die heidnischen Kulte der Palme göttlichen Ursprungs zusprachen, so finden wir sie im christ lichen in enge Beziehungen zum Höheren, jenseitigen'Leben gebracht, da in den Evangelien die Palme oft als der „himmlische Daum" bezeichnet wird, unter dessen Schalten die hier auf Erde mühselig und beladen Wandernden tm Paradiese sich erquicken weichen. Im at o.'ry hi scheu Eau- gelinm von der Geburt Maria und der Kindheit Jesu heisst eS: „Als die heilige Familie auf dec Flucht nach Acgiwten Rast hielt, n:tgte sich ein hober Palmbaum zum Christkind herab, um ihm seine Feucht darzubieten, und zugleich entsprang aus seiner Wurzel eine klare Quelle. Da befahl das Jesuskind aus Dankbarkeit einem Engel, einen Zweig der Palme in den Himmel zu tragen und hier wuchs aus diesem Palmzwcig ein ungeheurer Baum, die Wonne aller Heiligen." Durch die ganze Kulturgeschichte der Menschheit geht das Symbol der Palme als das der Freude, des Glücks. Drückte es sich bei den Römern in realistischer Weise, als Zeichen des Sieges auf blutiger Wahlstatt auS, so hat sie das Christentum in eine geistige Atmosphäre erhoben. In die Poesie des Morgenlandes spielt der Palmbaum oft hinein, meist wird der schöne, schlanke Stamm mit der Liebsten und die Süßigkeit seiner Früchte mit der ihrer Küsse verglichen. Ader auch die Dichter des Nor dens nehmen die Palme gern als Vergleich und Symbol. Und wenn wir das schlichte Berschen von Simon Dach aus dem „Acnnchen von Thacau" lesen: Recht als ein Palmenbaum über sich steigt, Je mehr ihn Hagel und Regen anficht, So wird die Lieb' in uns mächtig und groß Durch Kreuz, durch Leiden, durch allerlei Not.. so ist in ihm die Symüolitik der Palme als des BauineS des Sieges innig und tief wiedergegeben: über Kreuz, über Leiden und allerlei Not winkt sie dem Kämpfer Sieg zu. Doppelt gezichmt es sich heute, dieser symbolischen Bedeutung zu gedenken, da Deutschland „in Kreuz,' in Leiden und allerlei Not" steht und sehnend des Tages entgegenharrt, da eS den Kämpfern draußen die Palme deS Sieaes reichen kann. .
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder