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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191606037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19160603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19160603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-06
- Tag1916-06-03
- Monat1916-06
- Jahr1916
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1916
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Obtt-LaLlmelft« Vngtt. Gilb. Frieds» Vu«K«edaNle: Schirrmeister Kunze. Stlb. Friedrich August. Medaille am Bande f. KriegSvervtentte: Ntffz. Brüggemann, Utffz^Fritzsch, lltss». d. Ldst. Krauzusch. Bronz. Friedrich'August-Medaille am Bande f. KrieaSverdieutte: Gefr. d. Res. Spanklewicz, Vion. Schul», Hedtre, Reichel. Pion. d. Ldst. Heger. Eisernes Kreuz 2. Kl.: Leut«. Stein. —* Vergangen« Nacht sind au« einem hiesigen Grund stück mittels Etnsteigen« süns Paar Stiefel, ein noch ziemlich neuer Jackettanzug, zwei Paar Arbeitshosen und «ine Brief tasche mit gröberem Geldbetrag von einem Unbekannten, der etwa 170 bis 17b Zentimeter grob ist und Jackettanzug trug, gestohlen worden. — In letzter Zeit sind hier auberdem wiederholt Htthnerdlebstahl« voraekommen, wobei die Diebe auch Schippchen, mitunter samt der Glucke, mitgenommen haben. Etwaige sachdienliche Wahrnehmun gen wolle man der Polizei mitteilen. —* In der sächsifchen Berlustliste Nr. 288 (aus- gegeben am 2. Juni 1916), die in unserer Geschäfts stelle zur Einsichtnahme ausliegt, sind Verluste folgender Truppen verzeichnet: Infanterie: Regimenter Nr. 1OS, 134, 139, 178, 182, 192, 329, 351, 374, 881: Reserve- Regimenter Nr. 102, 104, 241, 242, 243, 245; Landwehr- Regimenter Nr. 102, 104, 106, 107; Landsturm Regiment Nr. 19; Reserve-Jäger-Bataillone Nr. 12, 13, 25, 20. Pioniere: Bataillone Nr. 12, 22: Kompagnien Nr. 115, 183, 192, 245, 254, 279: Reserve-Kompagnie Nr. 53, 54; Ersatz-Kompagnie, Bataillon Nr. 22; DivisionS-Brücken- Train Nr. 28. —* Im hiesigen Einwohner-Meldeamte sind während des Monats Mat 1916, 804 Personen, davon 171 männlichen und 133 weiblichen Geschlechtes, als hier zuAezoaen zur Anmeldung und 815 Personen, davon 165 männlichen und 150 weiblichen Geschlechtes, als von hier verzogen zur Abmeldung gekommen. Die Wegzugszahl übersteigt somit diejenige des Zuzugs um 11. Unter den Zugezoaenen befanden sich 9, unter den Weggezoaenen 12 Personen mit selbständigem Haushalte. Die Zahl der selbständigen Haushaltungen ist somit von 8720, Stand am 80. April 1916, auf 8717, Stand am 31. Mat .1916, gefallen. Weiter sind im verflossenen Monate 16 GeburtS» und 15 Sterbefälle angezcigt worden, dem- nach 1 Person mehr geboren als gestorben. Die Ein wohnerzahl der Stadt Riesa beziffert sich am 31. Mai 1916 nach der hier geführten Statistik auf 16 414, und zwar 8812 männlichen und 7602 weiblichen Geschlechtes, gegenüber 16 424 am 30. April 1916. Als Besucbsfremde naven sich im Monat Mai 1916 153 Personen ange- meldet. —* Ueberall in deutschen Landen weben wieder Sieges fahnen. Wahre Festtage sind dem deutschen Volke beschieden. Als besonders glückliches Zusammentreffen wird es empfun den, dah die stolzen Siege unserer wackeren Bundes genosse» in Südtirol zusammensallen mit unserer Freude über den glorreichen Triumph unserer Hochseeflotte in der grötzten Seeschlacht, die die Weltgeschichte zu verzeichnen hat. Zu Lande wie zur See geht es nnt Gottes starker Hilfe wunderbar vorwärts. Und mit heißem Dank wird das deutsche Volk beim pfingstlichen Rückblick auf die da- malS noch so ungeklärte Lage vor einem Jahr all der Tapferen gedenken, die mit ihrer ganzen Seele und mit ihrem Herzblut uns zu solchen nie geahnten Erfolgen emporgesührt haben. In diese festliche Stimmung klingt mit hellstem Wohllaut d<!r Trinkspruch Kaiser Wilhelms auf Hindenburg hinein, der so recht aus dem Gemüt des deutschen Volkes geschöpft ist. Die Worte an den siegreichen Helden: „Sie sind zu einen» Nationalheros des deutschen Volkes geworden. Ter Name Hindenburg hat schon heute einen sagenhaften Klang. Wo er genannt wird, da blitzen die Augen, und da leuchten die Gesichter von Jung und Alt", diese Worte des Kaisers erböbtcn noch die Festesfreude dieser Tage, denn sie beweisen, dah der Kaiser und sein Volk eins sind in ihrer Empfindung und in ihrer Verehrung für den ruhmreichen Befreier Ostpreußens. —* Aus die Bekanntmachung des Pfarramts in Sachen derKriegsgefangenenfürsorge im amtlichen Teile der heutigen Nummer machen wir besonders aufmerksam. —* Platzmnsik spielt bei günstigem Wetter auf dem Albertvlatz von 11" bis 12" das Hornistenkorps des Ers.- Pion. BatlS. Nr. 22 nach nachstehender Musikfolge: 1. Unsere Marine, Marsch non Thiele. 2. Ouvertüre Romantique von Keler-Bäla. 3. Brüsseler Spitzen, Walzer von Schmidt-Berka. 4. Glocken und Gralssccne aus dem Bübnenweihfestspiel: „Parsifal" von Richard Wägner. 5. Weltkriegsmarsch von Schaarschmidt, z. Zt. Mitglied der Kapelle. — Zur Lage derElbeschiffahrt wird geschrieben: Die Wasserstandsverhältnisse der Elbe sind durch starke Gewittcrniederschläge, welche am letzten Sonntag an der sächsisch-böhmischen Grenze niedergingen, nur unwesentlich verändert worden. Nm Aussiger Pegel stand am Mittwoch das Wasser etwa einen halben Meter unter Vollschiffiakeit und auch an der Mittelelbe ist es sehr knavp. Die Geschäfts lage hat durch diese Wasserknappheit insofern eine Ver steifung erfahren, als für die in etwas schwächerem Matze ungedienten böhmischen Braunkohlen die Grundfrachtforde rungen sich um 40 Pfg. pro Tonne erhöhten, also Magde burg 300 Pfg., Unterelbe 400 Pfg. neben Staffelzuschlägen »ach Wasserstand. Das Verladungsgeschäft an de» säch sischen Plätzen ist hauptsächlich dem Kohlen- und Koks- versarrd gewidmet, wofür die Frachten sich nicht änderten. Auch das Hamburger Berggeschäst ist durch die Wasser knappheit etwas berührt worden; für Massengut nach Elbe- statwneu blieb es allerdings bei den bisherigen Frachten: Magdeburg 15 Pfg.. Dresden 30—32 Pfg. für 100 Kilo gramm, obgleich nicht mehr mit voller Beladung gefahren werden konnte. Nach der Mark aber erhöhten sich infolge dessen die Frachten für Kohlen auf etwa 31—32 Pfg. für 100. Kilogramm. —* Der Königliche Militärverein „Jäger und Schützen" hielt gestern abend in seinem VereinSlokal „Hotel Kaiserhof" Monatsversammlung ab. Bet dieser Gelegenheit teilte der 2. Vorsteher, Kamerad Ketzler mit, dah am 15. Mai d. Js. 20 Jahre verflossen sind, seit Kamerad Kaufmann Hugo Hoffmann als 1. Vorsteher den Verein leitet uud sprach ihm für seine ersolgreiche Vorstehertätigkeit die besten Glück wünsche rind kameradschaftlichen Dank des Vereins ans. Sichtlich erfreut dankte Kamerad Hoffmann für die Auf merksamkeit. — In verschiedenen Kleinstädten und ländlichen Ort schaften der Provinz Ostpreutzen, in denen cs an einer ausreichenden ärztlichen Versorgung der Bevölkerung zur- zeit mangelt, finden zuziehende iungereAerzte lohnende Vrivatpraxis. Es besteht die Aussicht, ihnen in besonderen Fällen Einkommenznschüsse zu gewähren, wenn sie die Ver pflichtung übernehmen, die ärmere Bevölkerung, soweit sie nicht der KrankenverfichcrungSpflicht unterliegt, unentgelt lich zu behandeln. -Nähere Auskunft über die einschlägigen Verhältnisse erteilt der Regierung?- und Medizinalrat in jedem der drei Regierungsbezirke Königsberg, Gumbinnen und Allenstein. (Amtlich.) — Die Einkaufsgesellschaft m. b. H. für Ost- ochsen hielt am 20. Mat eine Mitgliederversammlung ab, n der Herr Oberbürgermeister Blüher den Vorsitz führte und ämtliche angeschlosscnen bezirksfrcicn Städte und AmtS- muptmannschastcn der Regierungsbezirke Dresden und Bautzen vertreten waren. Neber die für daS erste Quartal 1916 aufgestellte Zwischenbilanz berichtete für den Ucbcr- wachungsauSschuß Stadtrat Dr. Krllger-DreSdcu. Die Ge sellschaft hat in der BerichtSzett sür 0826 SM 18 -s Waren -ermraeschafft. Im Avril betrug -er Wert de« TinaanaL «425 000 A. Dtt BertrUuua « hie kaufmRmttchi» AL» nahmeftelle» -er Kommunalverbs«-« hat sich glatt vollzogen. Etwa 14 -er LtugLnae war von der ZentraletnkaufSgesell- schäft in Berlin vermittelt. Ueber -« Verkehr mit -er Le» traletnkaufSgesellschaft berichtete Ge schäft» fit L«r Stürmer- mann-Dre-den eingehend, wobei auch baS Verhältnis brr Ge sellschaft zu den verschiedenen KrtegSauSschkffe» belenchtet wurde. Ueber Heranschaffung von Ware au» dem freie» Verkehr berichtet« sodann Geschäftsführer Jenbrek-DreSben. Nach einer Aussprache über die Lage der Lebensmittelver sorgung und einigen Aenderungen zur Geschäftsordnung wurde die Versammlung geschloffen. —KM. Die Bestimmungen, batz die deutsch-öster reichische Grenze innerhalb 8 Tagen nur einmal — gleichgültig in welcher Richtung — überschritten werden dars, ^ist am 26. Mat 1916 ausgehoben worden. — Der KrtegSauSschuh für Kaffee, Tee und deren Ersatz, mittel G. m. b. H. hat vor einigen Wochen einen Aussatz durch die Zeitungen verbreitet, in dem auf den Wert der früher in Deutschland allgemein üblich gewesenen Morgensuppe au» Roggen- ober Weizenmehl mit etwas Fettzusatz hinge- wiese» und die Rückkehr zu der alte» guten Gepflogenheit empfohlen wurde. Der erwähnte Aufsatz ist vielfach abge- druckt worden; in einigen Fällen wurde aber im Anschluffe daran die Frage aufgeworfen, wo denn das erforderliche Roggen- und Weizenmehl Herkommen würde. Darauf kann nun erfreulicherweise eine bestimmte Antwort erfolgen. Unter Mitwirkung der ReichSgetreibestelle werben in Kürze durch vie in erster Linie dazu berufenen deutschen Großgcwerbe- betriebe neue Suppenwürfel i» Vertrieb gebracht werden, die einen Fcttzusatz von 4 v. H. haben. Ein solcher Suppen- würfel wird 10 -1 kosten und die Herstellung von drei reich- lichen Tellern guter Suppe ermöglichen. Man darf «rwar- ten, datz dieses neue Hilfsmittel zur Ueberwindung der gegen wärtigen Schwierigkeiten auf dem Gebiete der BolkSernäh- rung beitragen wirb. — Ueber Verlängerung -er Sommerzeit hat sowohl das Ministerium deS Innern, als auch brr Deutsche Handels- und Gewerbekammcrtag (der letztere im Auftrage des BundeSratcS) eine Umfrage an die Gewerbekammern gerichtet. Die Dresdner Gewerbekammer wird sich in ihrer nächsten Sitzung mit diesem Gegenstand beschäftigen. Die Zittauer Gewerbekammer sagt i» ihrem bereits genehmigten Bericht, datz die Einführung der Sommerzeit als im höchsten Grabe nützlich zu bezeichnen sei. Diese Einrichtung müßte bauernd werben. Der Vorschlag aber, auch im Winter diese Vorrückung um eine Stunde betzubehalten, würde keine LichtersparuiS herbeiführen. Gegen den Vorschlag, die Vor rückung der Uhr um eine Stunde schon am 1. April eintreten zulaffen, spreche, datz die Gommerfahrpläne erst mit dem 1. Mai beginnen. Im Interesse der Verkehrssicherheit müsse feder Verwirrung vorgebeugt werben. Eine Ausnahme von der allgemeinen Vorrückung möge gemacht werden: die Schulzeit sollt« bleiben, wie sie bisher war. Der Unterricht begann in Sachsen bisher im Gommer um 7 Uhr, Im Winter um 8 Uhr, also bestand schon eine Früherlegung tm Gommer um eine Stunde. DaS set zu früh, namentlich im Hinblick auf wette Schulweg«. Eine Ersparnis an künstlicher Be leuchtung komme für die Schule nicht in Frage. Man könnt« den Schulbeginn für Sommer und Winter auf 8 Uhr fest sehen, dann ergebe sich beim Beginn der Sommerzeit die bis herige Vorrückung um eine Stunde. — Nach mehrfachen Verfügungen de» KrtegSmini- stertumS ist vor allem der Jugend zwischen 16 bis 20 Jahren dringend anempfohlen worden, sich für den Heeres dienst vorzubereiten. Den hierzu berufenen Körperschaften ist wiederum nahegelegt worden» baß die betreffenden Ju gendmannschaften vor allen Dingen Anleitung imTurnen erhalten, da eine umfassende Durcharbeitung und zweckent sprechende Vorbereitung für -en Heeresdienst eben nur durch regelmäßigen Turnbetrieb möglich ist. Neuerdings hat das KrtegSministerium allen solchen Jungmannen, -te sich in diesem Sinne vorbereiten, wesentlich« Vorzüge eingeräumt. So werden bereit- auSgehobenen Mannschaften, fall» ff« bet Einberufung von ihrem sie für den Heeresdienst vorbereiten, -en Verein einen AuSwetS darüber vorlegen können, ent sprechende Vergünstigungen zuteil. Für di« noch nicht ge musterten ist von ganz besonderem Vorteil die Berechtigung, daß sie bei der ärztlichen Untersuchung Wünsche auSsprechen können hinsichtlich deS GarnisonorteS. Um da» Turnen nach Möglichkeit zu fördern, macht daS KrtegSministerium durch einen Erlaß bekannt, daß in der Zett vom 1. bis 18. Septem ber 1916 Wettkämpfe in Bezirken abzuharten sind. Die Ab grenzung der Bezirke bestimmen die Generalkommandos. Als in Betracht kommende Uebungen sind im Erlaß er- wähnt: Nehmen von Hindernissen, Stabfechten, Handgrana- tenwerfen. Weit, und Hoch-, sowie Siabspringen, Schnell-, Bar- und Eilbotenlauf, Reck- und Barrcnturnen, Fuß- und Schlagballspiel, sowie Entfernungsschätzen. — DieAufhebungderfleischlosenTage steht nach einer Berliner Meldung unmittelbar bevor. Nachdem in den großen und mittleren Städten eine Wochenmenge von Fleisch auf den Kopf der Bevölkerung festgesetzt worden und außerdem Einschränkungen für Hotels, Restaurants und Pcnstonate durch die Herausgabe von Fleischkarten stattge- firnden hätten, seien die amtlichen fleischlosen Tage auch tiber flüssig geworden. Sic störten nur -en Verkehr zwischen Vieh zentrale, Städten, Schlächtern und Konsumenten. Charlot» tenburg habe schon die Erlaubnis erhalten, auch am gestrie- gen Freitag -en Verkauf von Fleisch zu gestatten. „Dr. A." * Mautitz. Der Gefreite Kar! Muller im 6. Reserve» Artillerie-Regiment wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klaffe ausgezeichnet. )l( Döbeln. Hier wurde ein junger Mensch verhaftet, der in Zschaitz unter dem Vorwand des Vostkartenhandels Diebstähle verübt hatte. Man fand bei ihm 20 Pfd. Wurst und Fleischwaren, sowie andere gestohlene Gegenstände. Der jugendliche Dieb war der Fürsoraezögling Türke aus Chemnitz, der vor 14 Tagen aus der Besserungsanstalt Braunsdorf entwichen war und seitdem einen Raubzug durch einen Teil Sachsens unternommen hat. Auch die verkanften Postkarten hatte er gestohlen. Schandau. Am Mittwoch nachmittag ertrank gleich unterhalb Herrnskretschen—Station Schöna beim Baden in freier Elbe der 30 jährige verheiratete Landsturmmann Wer ner aus Ntederneukirch. Er war dem Grenzwachkommando Station Schöna zngcteilt gewesen. — Nm Donnerstag er- trank hier vor dem oberen Schinkschen Schiffbauplatze in freier Elbe der zehnjährige Schulknabe Rudolf Serbe. — Am Revisionsplatze vor Niedergrund, oberhalb Herrn?- kreischen, erhielt beim Stellen der von Aussig kommende und mit Braunkohlen befrachtet« Deckkahn der Magdeburger Firma Braun L Steglich ein derartiges Leck, datz ec auf Grund ging. Oederan. Am HimmelfabrtStaae wurden in dem Fischerschen Grundstück in der Fiedlerstraße die dort woh nenden Rangeschen Eheleute und ein bei ihnen zur Unter- miete wohnendes junges Mädchen namens Haubold tot auf gefunden. Eine Gasvergiftung hatte ihrem Lebe» ein Ende gemacht. In das Grundstück mar erst am Tage vorher in die Räume unter der Rangesche» Wohnung GaS aeleat worden Ein junger, mit den Arbeiten betrauter Mann hatte abends jedoch übersehen, den HauptgaShahn zu schließen. Aus den unteren Räumen drang das GaS durch die Decke in die Schlafzimmer. Auf diese Weise fielen dem bedauer lichen Versehen drei Menschenleben zum Opfer. Leipzig. Der von dec Königs. Amtshauptmannschaft Halle verfolgte fahnenflüchtige frühere Schuhmacher Otto Winkler, der dringend verdächtig ist, den Raubmord an der Trödlerin HSdtcke in Halle beaanoen zu haben und dessen verso« «ch mit dem jüngsten Altenburger Raubmord in Verbindung gebracht wird, wurde von der Leipziger Kriminal- Polizei am HimmelfabrtStaae in Leipzig - Lmdrnau ver haftet. — D« entwichene Fürsoraezögltng Kittler, der «n Montag nachmittag durch einen Einbruch in die Geschäft«, räum« eine« hiesigen Ladrninhaber« annähernd 8000 Mk. erbrütet«, wurde an« Mittwoch nachmittag in Sach«dorf bei Mühlberg a. G. verhaftet; der größte Teil de« entwendete»« Geldes wurde noch in seinem Besitze voraefunden. — Am 14. Dezember 1915 hatte die 27 jährige StemträgerSrhefrau Anna Marie Bauer in einer Leipziger Klinik einem Kinde das Leben gegeben. Als die Bauer aus der Klinik entlassen wurde, nahm sie den kleinen Knaben mit, begab sich in» Rosenthal, erwürgte in dort an einsamer Stelle und ver steckte die Leiche in einer Grabenschleuse, wo sie nach einigen Lagen gefunden wurde. Vor dem Leipziger Schwurgericht gab die Bauer die Tat zu, sie habe aus Verzweiflung ge bandelt. Wegen Kindestötung wurde sie zu 5 Jahren 6 Monaten Zuchthaus verurteilt. * Letpzta. Da» Reichsgericht hat die Revision de» GutSpächterS Willy Westphal, der vom Schwurgericht Schnetbemühl am 18. Mai wegen Mordes -um Tod« und wegen versuchten Mordes, Unternehmen» der Verleitung zum Meineid, Betrugs und Urkundenfälschung zu IS Jah ren Zuchthaus, 6000 Geldstrafe und dauernden Shren- rcchtSnerlust verurteilt worden war, verworfen. Den Mord versuch beging er im November 1914 zu Benztg in der Mark an dem Rittmeister Faber, den vollendete» Mord am 12. De- zember 1914 an dem Gutsbesitzer Bohnstebt-BreSlau tm Walde von Bruchmühl. 8 Merseburg. Einen schönen Beweis deutscher Ge sittung gegenüber den gefangenen Feinden, der in Aller, aber eindringlicher Weise die AuSlandSrederei von unserer barbarischen Behandlung Gefangener Lügen straft, findet man auf dem Friedhöfe zu Merseburg, in dessen Nähe sich eines der grötzten Kriegsgefangenenlager befindet. Alls dem Friedhöfe hat man für die in Merseburg gestorbenen Feinde eine besondere VcgräbntSabteilung eingeräumt und denKame- raden der Toten gestattet, dieses Stückchen Erd« beliebig auf eigene Kosten zu verschönen. Von dieser Erlaubnis ist ebenso ausgiebiger, wie schöner Gebrauch gemacht worden. Reclsts und links eines großen Monuments, an dem immer mehrere große Vlumenspenden mit Schleifen in den Farben unserer Feinde liegen, befinden sich die einheitlich gesonnten und geschmückten Gräber von vier bis sechs Toten. Vorn umsäumt eine Steinkante die Anlage, rückwärts begrenzen sie lunne Bäume. Das erwähnte, etwa 3 Meter hohe, wuch tige Monument aus rotem Sandstein, ein schönes Kunst werk des ebenfalls in Gefangenschaft befindlichen französi schen Architekten Georges Botvin, trägt an der Stirnseite di<! Jahreszahlen 1914—1915 — 1916 fehlt bezeichnender Weise! — und darunter einen Palmenzweig mit einer fest verschlungenen Schleife, auf deren Band „France, Belgigue, Russie, Angleterrc" steht. Ain Sockel befinden sich franzö- fische, russische und englische Widmungen, die weiter nichts besagen, als datz Merseburger Gefangene das Denkmal ihren toten Kameraden errichteten. Von den italienischen, serbischen und montenegrinischen Bundesgenossen ist am Monument keine Rede. In unmittelbarer Nachbarschaft des Gefanacnenfriedhofs' liegt ein noch im Werden begriffener Ehrenhain, den die Stadt Merseburg den in ihrer Erde ruhenden deutschen Helden errichtet. Die deutschen Toten haben schön geschmückte und einheitlich gekennzeichnete Einzel gräber, in deren Mitte ein künstlerischer Springbrunnen und ein Denkmal geplant sind. Die Kosten und dauernde Erhaltung dieser Frtedhofsabteilung hat die dankbare Stadt Merseburg übernommen. Neueste Nachrichten und Telegramme vom 2. Juni 1916. Die groß« Nordftefchlacht. (Siehe auch erste Beilagenseite.) ft London. Die englische Admiralität gibt amtlich Le» kannt: I» der Seeschlacht find folgende Schisse unserer Flott« aesnnkea: Queen Mary, Jndesatigable, Jnviuctble, Defence, Black Prince, Turbulent, Tipperary, Fortune, Sparrowhawk, Ardent. Andere Schiffe «erde» noch vermißt. ftLoudon. I» einer Mitteilung der Admiralitöt wirb außer de« bereits vo« englischer Seit« zugegebene» Ver luste« «och gemeldet, daß der Panzerkreuzer „Warrior", der tampfnnfähig wurde, uachdem er in Schlepptau genommen war, von der Mannschaft verlassen werde« mußte. Ferner sei vo« sechs weitere» Torpedobootzerstörern noch kei«e Mel dung etngelanfe«. Dagegen sei kei« britisches Schlachtschiff uud kein leichter Kreuzer gesunken. Budapest. Der Wiener Korrespondent -es »Az-Est" hat «« zuständiger Mariuestvlle Re Mitteilung erhalte», baß -er vorgestrige« Seeschlacht die gleiche Bedeutung wie -er Durchbruchsschlacht vo» Gorliee »«komm«. Die euglische Kriegsflotte habe in ber Schlacht eiu Fünftel ihrer gesamte« maritime« Kraft eingcbüßt. Bon den in den Londoner Berichten als verloren ge meldeten Schiffen stammt „Jnvincible" aus dem Jahrs 1907, es hatte 730 Mann Besatzung und 20 300 Tonnen Wasserverdrängung; „Defence" stammt ebenfalls aus dem Jahre 1907, Besatzung: 755 Mann, Wasserverdrängung: 14800 Tonnen; „Warrior" und „Black Prince" waren 1905 bezw. 1904 fertig, Besatzung: 704 Mann, Wasserverdrän gung: 13 750 Tonnen. Ob es wirklich an dem ist, datz die Engländer kein Schlachtschiff verloren haben, wird sich ja noch Herausstellen. Der deutsche Admiralstab bat jedenfalls bekanntgegcben, daß das englische Grotzkampsschiff„Warspite" vernichtet worden sei. Die Engländer leugnen bekanntlich auch heute noch den Verlust des Schlachtkreuzers „Tiger" in der Seeschlacht an der Doggerbank im Januar 1915, obwohl dessen Vernichtung deutscherseits einwandfrei fest gestellt wurde. Die in den vorstehenden Londoner Berichten genannten Schiffe sind sämtlich Schlachtkreuzer und Torpedo- bovtszerstörer. Vize-Admiral z. D. Kirchhoff schreibt zu dem deutschen Seesieg: Ein Sieg war es, Len die deutschen Blaujacken er rangen, ein herrlicher Sieg, nach wohl mehrstündiger TageS- schlacht und vielen einzelnen lange währenden Nachtkämpsen. Sechsmal so schwer, wenn nicht noch weit mehr, war der feindliche Verlust, die genaue Größe werden wir wobl erst später erfahren. Am herrlichen deutschen Erfolge ist nicht zu rütteln, nicht zu deuteln, möge drüben und im Ausland« auch noch so sehr „gereutert" werden. Wir werden voller Spannung Len Einzelberichtcn ent- gegcnsehen, freuen uns fürs erste noch besonders, baß dies mal sowohl in der Schlacht als in den einzelnen Nachtkämp fen eS gerade unseren wackeren Torpedobooten, die bisher nicht wie die Unterseeboots flotte äußerst wirksam sein konnte, daß eS dieser diesmal beschieden war, so tatkräftig einzugrei- feu. Ist sie doch die Pslanzschule unserer UnterseebootSwaffe gewesen, die sich auf deren Erfahrungen und Lehren tu erster Linie anfbantc uud denselben kühnen Angriffsgeist zeigt, wie jene eS sie gelehrt. Tic Schlacht hat dem starken und hartnäckig kämpfenden Gegner gegenüber lange gedauert und scheint auf einqm sehr groben Raum vou etwa 150 Kilometer Ausdehnung stakt, gefunden, sich am Ende gar in mehrere Einzelschlachten auf gelöst zu haben. Wo sie begann, wo sic endete, wir wissen eS noch nicht. Nur das „wie sie endete", ist uns bekannt ge worden. Wie mag die neue Kunde tm Lande deS Jnsel- vrtten, wie bet seinen Verbündeten, wie bei den Neutrale« ausaefaßt «erben, welch letztere DerarttseS nickt tu -e« Be-
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