Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191609053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19160905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19160905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-09
- Tag1916-09-05
- Monat1916-09
- Jahr1916
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.09.1916
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
K ßEt MWWtchqn« di öEn. Dem soeben erschienenen und von uns bereit» gestern erwähnten Bericht üer Zwtschendeputatton der Zweiten Kammer über das Königliche Dekret Nr. 2», die Einleitung und den künftigen Ausbau einer staatlichen Elektrizitäts versorgung betreffend, sind verschiedene Anlagen beigegeben. Die Anlage A enthält die Richtlinie« fit* die staatliche Elektrizitätsversorgung, die von Negierung und Berichterstattern auSgearbettet und von der Deputation «»genommen wurden. ES heißt darin: ES besteht das dringerrLe Bedürfnis, die Versorgung des Landes mit elektrischem Strom zu vereinheitlichen und zur Hebung der allgemeinen Wohlfahrt wesentlich zu verbilligen. Diese Ausgabe kann in vollkommener Weise nur vom Staate gelöst werden, der allein imstande ist, zwischen den Interessen der verschiedenen LandeStetle und Berufskreise eine» ge rechten Ausgleich herbeizuführen. Deshalb will der Staat in erster Linie die Grotzerzeugung des elektrischen Stromes und dessen Verteilung in Hoch- und MittelspannungSleitun- gen in die Hand nehmen. ES ist nicht beabsichtigt, dem Staate durch diese Stromversorgung eine Gewtnnquelle zu eröffnen. Anderseits darf die Allgemeinheit der Steuer zahler durch das staatliche Unternehmen nicht belastet wer den. Die vom Staate zu stellenden Strompreise sind daher so zu bemessen, daß nach Deckung der Betriebs-, und Er- neuernngskosten die volle Verzinsung und eine angemessene Tilgung des in dem Unternehmen angelegten Kapitals Nchergestellt wird. Der Kleinverkauf des Stromes soll in der Regel den Gemeinden und Gcmetndeverbänden über lassen bleiben. Wenn der Staat ein Unternehmen erivirbt, das bisher den Kleinvcrkauf selbst besorgt hat, so tritt der Staat auch hinsichtlich des KleinverkansS an die Stelle des bisherigen Unternehmers. Der Staat muß sich Vorbehalten den Strom unmittelbar den Verbranchern zuzuführcn, wenn die Gemeinde oder der Gemeindcverband nicht in der Lage oder nicht gewillt ist, die Stromlieferung zu vermittel»» oder wenn sonst ganz besondere örtliche oder »virtschastliche Ver hältnisse die unmittelbare Lieferung ausnahmsweise recht fertigen. In Betracht kommen namentlich solche Grvtzab- nchmer, die nur bet allernieürigsten Strompreisen bestehen können. Die Versorgung der staatlichen Großbetriebe und etwaiger vom Staate finanziell unterstützter öffentlicher Un ternehmungen erfolgt ohne Vermittlung der Gemeinden nnd Gemeindeverbände. Bei der Ueberlajsung des Kleinver- kanfs an die Gemeinden und Gcmcindeverbändc wird vor ausgesetzt, daß sie den Unterschied zwischen den bisheriger» Selbstkosten des Stromes und dem vorn Staate gestellten Strompreise möglichst vollständig zur Ermäßigung der Klein- tarife verwende»». Die Gemeinden und GemeinLeverbände erleiden dadurch »richt nur keine Einbuße in ihren Einkünf ten, sondern werden durch die zu erwartende Steigerung des Verbrauches sogar Mehreinnahmen erzielen. Ob diese Mehr einnahmen zu weitere»» Tarifermütziguugen verwendet wer den sollen, wird von Len jeweiligen Verhältnissen abhänge». Jedenfalls wird Vorsorge zu treffen sein, daß die Kleiu- tarife der Gemeinde»» nnd GemeinLeverbände zu den ihnen vom Staate gestellten Stromprciscn in einem angemessenen Verhältnisse stehen. Nähere Bestimunmgen hierüber sollen in Len vor»» Staate mit Len Gemeinde»» und Gemeindever- bänden abzuschließender» Stromlieferungsvcrträgen verein- bart werden. Das Recht der Gemeinde»» und Gemetndever- bünde, innerhalb ihrer Bezirke Elektrizität zu erzeugen nnd zu verteilen, soll nicht geschmälert wcrLcn. Die Entwicklung Les staatlichen UuternehrnenS wird vor» selbst dazu führen, daß sich die Gemeinden und Gemeindeverbünde nach und nach freiwillig an das staatliche Unternehmen anschlicßeu, um des billigen StrornbezugeS teilhaftig zu werden. Soweit Ge meinden und Gemcinbeverbünüc außerhalb ihrer Bezirke elektrischen Strom abgcben, soll ihr gegenwärtiger Besitzstand nicht beeinträchtigt werden, solange die mit Nachbargemein- de»r geschlossene»» Vertrüge in Kraft sind. Für die Zeit nach deren Ablauf muß eine erneute Prüfung der Verhältnisse vorbehalten bleiben. Eine weitere Ausdehnung des Bersor- gungsgebtetes von Gemeinde- und Gemeindcverbands-Wer- ken außerhalb des Bezirkes der stromliefernden Gemeinde oder des stromlirferndcn Gemetndeverbandes kann nur zu gelassen werden, soweit das Interesse der zu versorgenden Gemeinden gewahrt wird und der Staat selbst nicht in üer Lage oder nicht gewillt ist, die Stromversorgung in ange messener Zeit zu übernehmen. Die Privatnnternehnrungen, die sich zurzeit mit der Erzeuguttg und Abgabe von elek trischem Strom gewerbsmäßig befassen, sollen möglichst bald in den staatlichen Stromvcrsorgungsplan einbezogen wer den. Der einzelne kann auch in Zukunft auf seinen» Grund eigentum elektrischen Strom erzeugen und verwerten. So weit zurzeit in einzelnen Fälle»» der Strom nach einem anderen mit den» Ursprungsgrundstücke räumlich nicht zu- sammcnhängenden Grundstücke über staatliches GrulidPgcn- zndränaenöen Weihestilmnung schien ihn» geeignet, um das herrlichste Geschenk zu bitten, das ihm zuteil werden konnte. Er mußte doch erst der Etnwillignng des Vaters sicher sein, ehe er sichs erlauben du»fte, keine Bedenken tragen zu dür fen, mußte er sich doch durch deutliche Aussprache der gütigen Gesinnung dessen versichern, von dem er sein Glück zu fordern dachte. Er war ein Mann, der nur nach reiflicher Ueberlcgung handelte. Die Tochter hinter dein Rücken Les Vaters zu ge winnen, erschien ihm unwürdig. Das Leben war ihm ein strenger Lehrmeister gewesen, und er hatte ir» ernsten Kämp fen seinen Eharalter zu großer Gewissenhaftigkeit entwickelt. Werner Brügger» sprang auf, er legte die Zigarre weg und ging ein paarnral im Zimmer hin und her. Dann hemmte» er der» Schritt, trat hinter seinen Stuhl, stützte die schlanken, starker» Hände, die jetzt cirvaS zitterten, auf die Lehne und begann mit bewegter Stimme: „Teurer Herr v. Bcrnhammer, eS ist dies ein heiliger Abend — eir» Abend, an dem viel geschenkt wird — an den» Tausenden von Gebender» und Nehmenden das Herz freudig klopft. Ich fasse mir Miet, Sie um ein großes, ein herrliches Geschenk zu bitten — um das Beste, was Sie zu vergeben haben — aber doch — ich bitte — bitte inständig. Sic wisse»» längst, was ich meine, was ich aus Ihrer Hand empfangen möchte. Adele, Ihre holde Tochter, ich liebe sie von ganzem Herzen, Sie müssen cs scher», daß »vir uns einander zunetgcn, der»»» rch hoffe, daß ich mich nicht täusche, Saß ich Gegenliebe sand. Wolter» Sie mir die Einwilligung geben, mich bei Adele um ihre Liebe zu bewerben?" Bcrnhammer hatte mit wohlgefälligem Lächeln und Nei ge»» des KvpfeS de»» Worten seines j»mgen Freundes ge lauscht. „Nu sieh Ural einer au!" ries er vergnügt, „ne' Liebes geschichte, 'en Bräutigam soll ich dein Wurm zum heilige«» Ehrist bescheren!" Werner verstand de»» heitere»» Ton nicht ganz, erblassend fragte er: „Nehmer» Sie vielleicht Anstoß an meinem schlich ten bürgerlichen Namen?" „Unsinn, Brüggen!" Vernhammer erhob sich und legte seine Harrü zutraulich auf des andern Schulter. „Namen — pah! Der Mands istS, auf den es »»»kommt, und der patzt mir so gut, daß ich ihn »nit Lünne und Scherz begrüßte. Habe wohl mal gedacht, cs könnte sein, — wäre möglich! Nun ists. Komm her, mein Sohu, wüßte mir keinen lieberen." Er warf die starken Arme um LeS schlanker» Brüggen HalS und zog ihr» au sich. „Dank, mein Vater, Dank für Ihr Vertrauen!" ^Das kleine Ding wird -och wollen?" fragte Bern- Goldene Dameauhr an Armbandriemen aus dem Wege Leutervitz—Riesa oder im Innen» der Stadt ver loren. Gegen Belohnung irn Tageblatt Riesa abzugeben. grau sucht Beschäftigung im Waschen. Zu erfr. im Tageblatt Mesa. tum geleitet wird, fei «S für den eigenen Bedarf LeS Er zeugers, fet eS für ei« von ihm geschaffenes oder unterstütztes gemeinmütztgeS Unternehmen» wird -er Staat in die beste henden Verhältnisse nicht, ohne -wlügenden Grund ein- greifen. Anlage B enthält -en Entwurf einer Verordnung über die Errichtung eines LandeSelektrizttätSrateS. Danach wird der Direktion der staatlichen Elektrizitätswerke ein Landes- elektrizitätörat beigeordnet. Der LandeselektrizitütSrat be steht auS zwölf Mitgliedern. Außerdem gehört ihm der Bor- stand der Direktion der staatlichen Eelektrizitätsioerke an. Der Laudeselektrizitälsrat hat die Aufgabe, die Direktion der staatlichen Elektrizitätswerke in allen für die Versorgung des Landes mit Elektrizität und für die Entwicklung -es staatlichen Unternehmens »sichtigen Angelegenheiten, sowie in Tariffrageu, zu beraten. Anlage E bringt den Wortlaut des zwischen dem StaatS- siskus und der Elektrizitäts-Lteferungs-Gcsellschast in Ber lin wegen Ucbernahme des der letzteren gehörigen Unter nehmens des Elektrizitätswerkes Oberlausitz abgeschlossene» Vertrages, nach den» der Staat für die Ueberlassung der Kraftskation Htrschfeldc mit sämtlichen Leitungsanlagen nnd Verwaltungsgebäuden an die E. L. G. Len Betrag von fünf zehn Millionen Mark zahlt. Anlage D endlich enthält den zwischen dem StaatsfiSkuS und den Oesterreichiscken Elektrizitätswerken G. m. b. H. in Eger abgeschlossenen Vertrag, nach dem der Staat der ge nannten Gesellschaft für ihr vstböhmischcs VcrsorgungSgebiet elektrische Eenergie in Form von Drehstrom (mit SV Perio den) in Len jeweils erforderlichen Mengen zu jeder Tages bund Nachtzeit liefert. * * * Die Zwtschendepukation -er Ersten Kammer zur Bera tung der Elektrizitätsvorlage trat gestern mittag -S12 Uhr iiu Ständehaus zur Beratung der Vorlage und des dazu vor liegenden Berichts der Zwischendeputation der Zweiten ikarmncr zusammen. Man hofft, die Arbeiten der Zwischen deputation so zu fördern, daß beide Kammern am 18. oder iv. September zusammentreten »rnd über die Rcgierungsvor- lage beschließen können. Mrchenrnrchrrchtett. MLeva«. Mittwoch, den 6. September, abends 8 Uhr Kriegs betstunde. Hammer besorgt, als sie sich wieder gegenüber saßen. „Solche Frage mutz freudig bejaht werden, da gilt kein Zureden." „Das würde ich unter keiner Bedingung wünschen. Aber ich glaube, ohne eingebildet zu sein, Adele ist mir gut." Sie käme»: überein, daß Brüggen bis ins neue Jahr mit seiner Bewerbung und dem Abschlutz der Verlobung warten solle. ES erschien ihnen beiden verletzend, so bald nach ihrem schweren Verlust, noch irr demselben Jahre, ein so freudiges Ereignis zu feiern. „Anfang Januar gehe ich wieder für ein paar Tage nach Morse, wenn ich dann zurück komme, gibts Verlobung", Vernhammer rieb sich anflachend vor Befriedigung die Hände. Adele eilte freudig belebt herein und erzählte von der schönen Weihnachtsfeier, die Fräulein Böhme für arme Kin der hergerichret habe, urrd wie reizend und dankbar die klei nen Diirger gewesen wären. Sie schier» ganz die Frühere in Frohsinn und schelmischer Laune. ÄlS nach einem glücklichen Beisammensein Brüggen ge gangen war, sagte Vernhammer zu seiner Tochter: „Ist noch 'en Nest irr der Bowle, setz dich man noch mal her, Deelchcn. Was tue ich mit solchem augcbrvchenei» Abend; wolle»» noch eins schwatzen." Das ihm angenehm erregende Geständnis LeS junger» Freundes brannte auf seiner Seele; er war nicht der Mann, zarte Geheimnisse zu bewahren. Wollen doch mal auf den Busch klopfen, dachte er. Es drängte ihn, zu erfahren, ob sie ihm keinen Strich durch die Rechnung machen werde. Seine Beobachtungsgabe hätte ihm schwerlich zur Erforschung eines verborgenen Seelenzustandes verhalfen. Adele war gern bereit,.mit ihrem Vater aufzubleiben: „Ach ja, es wäre wirklich schade, schon zu Bett zu gehe«, Doktor Brüggen hätte auch noch recht gut ein wenig da bleiben können." „Das verstehst du nicht, Dummchen. Er mutz doch im Krankenhause noch vor der Nacht hier und da zusehen, wie es steht, er ist doch ein höchst pflichttreuer, vortrefflicher Mann. Findest du daL nicht auch?" Sie nickte unter des Vaters forschendem Blick errötend. Er rnuspcric sich. Wie sollte er weiter kommen? Der Kuckuck mochte die Diplomatie holen! — Zum Henker noch mal, so ein albernes Geläppe und Gesäusel war nicht seine Sache! „Du, Mädel, sagte er mit pfiffigem Schmunzelt», „wennS nu' -och noch 'en ganz grotzes, prächtiges Weihnachts geschenk für dich gäbe?" „Was denn Papa?" Sie sah ihn neugierig an. „So 'en lebendiges — das — das auSsieht, wie 'en Bräu tigam —" Fortsetzung folgt. Mittlere Wohnung per 1.10. in Riesa od. Nähe d. Bhf. gesucht. Angebote mit Preisangabe unter 2 »1 erbet, an das Tagebl. Mesa. Kttsiiuickn Sie das Messer Tageblatt auf den Monat September zur Lieferung frei Haus durch die Poft (M. 0.84) oder durch den Zeitungsträger (M.0.70) zu bestellen, dann tu« Sie dies hente noch ! einem geheimen Verfahre» chiffriert. Dadurch ist dem Un- eiugcweihten die Kemrinis eines FuukfprucheS unmöglich. So ging eS auch uns. Immerhin Ließ -ie Lautstärke LeS fremden SendeapparateS -en Schluß zu, -aß sich das gebende Schiff tu nicht allzugroßer Eutferuung von m»S befand. Dop pelt scharf hielt «un jedermann auf der Brücke Ausschau. Plötzlich blitzen drei kurz« Ltchtstretfe« über das Meer, denen gleich darauf drei Donnerschläge folgten. Da schrillt die Alarmglocke auch schon: „An die Geschütze!" Ein eiliges Laufen, und jedermann begibt sich auf seine Gefechtsstation. Die Sprachrohre zur Brücke werden rasch geprüft. Alles klappt. Backbord voraus zeigten sich für Augenblicke einige schwache Umrisse, auf der Brücke schützt inan, -atz es größere Fahrzeuge, wahrscheinlich kleine Kreuzer sind. Mer ehe die Geschütze geschwenkt sind, verschwindet der Feind — den»» da für werden die verdächtigen Fahrzeuge, die ohne Lichter fahren, gehalten, — im Dunkel. Er will es wohl nicht auf einen Torpeboangrtff bei Nacht ankommen lassen. Aber wir sind noch weit von -er eigene» Küste entfernt. Sicherlich Wir er durch seine F. T. Sprüche andere Schiffe herbeirufen. Noch immer hören »vir im Telephon, wie die feindlichen Schiffe mit einander verkehren. So fahren wir an . .. Stundens Von der Brücke aus will man bald querab, bald achteraus für Augenblicke Schatten vorbeihuschender Schiffe beobachtet ha ben. Es beginnt zu Lämmern. Die günstige Zeit für einen Torpedocmgrisf ist für uns vorbei. Nun müssen wir bald in eine Gegend kommen, irr der das Fahrwasser durch feindliche Minen verseucht ist. Schon öfters sind irr dieser Eegen- HandelSschiffe de»» englischen Miner» zum Opfer gefalle». Der Ausguck auf der Brücks wird doppelt beseht. Die Boots müsse» der Minengefahr halber die Fahrt verlangsamen. Da erscheint üer Feind achteraus. Die Boot« sind im Augenblick i» . . . . linie aufmarschiert Jetzt fällt der erste Schutz, unser letztes Boot hat gefeuert. Gleich darauf senden Lte nächsten Boote Eisen- und Stahlgrüße zum Feind. Der erwidert das Feuer. Heulend kommen die ersten Granaten an, fliegen surrend über unsere Boote hinweg und schlagen viel zu weit vom Ziel ins Wasser, mächtige Wassersäulen aufwirbelnd. N»m entspinnt sich ein lebhaftes Fcuergefecht zwischen Lei» Schiffen. Der Gegner wird als ein Verband von etwa zwei bis drei kleinen Kreuzern nnd S Zerstörern ausgemacht. Er ist unL also artilleristisch überlegen. Langsam beginnt er sich etrrzuschietzeu. Naher bet den Booten springen die Wasserfon- , tänen auf. Doch unsere Geschütze bleiben die Antwort nicht schuldig. Krachend senden sie wieder und wieder Granaten zun» Feind, und die Beobachter stellen fest. Saß er gut durch das Feuer etngedeckt ist. Ganz langsam fahren »vir. Die Auf merksamkeit, die jetzt fast ausschließlich auf Le»» Gegner ge richtet ist, darf die Minen nicht vergessen, -ie rings un» uns drohen. Jetzt ein Hallo a»»f üer Brücke. Die Beobachter ha ben festgestellt, daß eine Granate mitschiffs eines Zerstörers saß. Jetzt wieder. Stur so weiter, ihr braven Schützen! Doch was soll das nun bedeuten? Der Gegner dreht ab. Sei es, daß er Verstärkung erwarten will, sei es, daß er Angst hat, auf ein« eigene Mine zu laufen: er dreht ab und verschwindet im Morgennebel, -er langsam aufkommt. Wir können ihn» ,richt folge». Zu wett von -er Basis entfernt, nm Hilfe her- beizirrufen können »vir nicht versuchen, -en an sich schon stär kere« Gegner, -er unwert seiner Vorpostenlinie jeden Augen blick Verstärkung erwarte» kann, bet Tageslicht zu stellen. Wir müssen uns begnügen, unserem Aerger über sein Aus- kaeifeu in -er Nacht und fet« Zarückgchen nach kurzem Ge fecht in Worten lebhaften Ausdruck zu geben. So geht eS der Heimat wieder zu. Unterwegs treffen wir mit einem unserer «boote zusammen, das bei Tag znnr Kriege gegen England anSziehen kann — ein einziges kleines Boot mit ein paar kühnen Männer« gegen eine zahllose Ueber- macht. Aber eS hat -en mächtigsten Schutz: die Tiefe des McereS, das gerne das kleine Fahrzeug in seinem Schoßt birgt. i Bei Ser Einfahrt in den HeinratShafen erfahren wir dann. Saß unser Zusammenstoß doch ein Opfer gefordert hat. Ein Geschoß, das Sicht bei einem der Boote explodierte, hatte drei Mann leicht verwundet, einen Matrosen aber, einer» jungen »Kriegsfreiwilligen, so schwer verletzt, daß er kurz vor dem Einlaufen verstarb. Das Boot selbst war mlbeschüdiat -anon gekommen. In Lei» nächsten Tagen brachten uns Sie Zeitungen dann Kunde, Saß die Dampfer ..... unserer» Minen zum Opfer gefalle»» seien. Ob Kriegsschiffe aufliefen, erfuhren wir bei -er strengen Geheimhaltung derartiger Verluste durch dis englische Regierung leider nicht. Wir hoffen es aber im Stillen Loch. E. H. P. Am 1. Septbr. wurde auf dem Wege nach den» Bahn hof in der Nähe des Sächsi scher» Hofs «in in dessen Tasche ein Paar graulederne Handschuhe steck ten, verloren. Der Finder wird gebeten, ihn gegen an gemessene Belohnung in Stichlers Weinrestaurant abzugeben. Schlüsselbund verloren. Geg. Belohnung abzugeben I. Langer, Goethestr. 23. Berloren braune Zucker karte heute von Wettiuerftr., Karolastr. b. Konsum. Geg. Bel, abgeb, im Tagebl. Riesa. Besseres möbliertesZimmer an anständigen Herrn für 1. Okt. zu verm. Näheres zu erfahren Goethestr. IS, p. Fenergefecht «ach dem Minenlegen. Bon einem Kriegsfreiwilligen der Marin«. L 24. August. Der Alarm wird abgesagt. Noch einmal bespricht man rasch die besondere»» Beobachtungen, die ja ein jeder macht. Dann vcrkraucht man sich in seinen Winkel. Ich kehre in die Funkrnbude zurück. Drinnen mutz ich dein Kameraden, -er Wache hatte und nur eine» Augenblick Leu Kopf aus dem engen Raum stecken konnte, alles genau erzählen. Plötzlich unterbricht er mich — eine kurze Handbewegung, ein leises Drehen am Vartattonshebel läßt sofort erkennen, daß er Empfang hat. Der Bleistift kritzelt über das Papier. Nur» ist er fertig. „Sich mal" meint er. Da hat er ei» kurzes Signal, fremde Rufnamen dazu und verschlossener Text „Marconi-Ton!" fügt er hinzu. Schon schreibt er wieder. Das angernfene Schiff gibt Antwort. Das müsse»» Engländer sein. Wir melde» ans die Brücke: „Anscheinend feindlicher F. T-. Verkehr". Der F. T. O. (Funken-Telegraphen-Osst- zier) 2 kommt von der Brücke in die Fnnkenbude Er hört einen Augenblick am Telephon mit und betrachtet sich die ausgcnonrmcnen Funksprüche. Dann schließt er sich unserer Ansicht an. Zwar weiß auch er mit Leu Signalen nichts an- zufange», die für den Feind vielleicht eine Meldung über uns enthalten. Aber das ist ja das einzige, wodurch der Fehler der drahtlose»» Telegraphie wett gemacht werden karr», daß »nm» den offenen, jedermann verstcnrdlichen Text nach
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite