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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191611046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19161104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19161104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-11
- Tag1916-11-04
- Monat1916-11
- Jahr1916
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1916
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W7 raaaavead, L. Rarember IStt «>ea»S KS Jahrg Wille zum Sie« zerstör .occo n. Wochenhilfe unverkürzt gewährt wird. S. DeS «ba. Hier! (Soz.), betr «e» War«n-umsatzstempelS. Unterstaatssekretär Jahn: In sich Schwierigkeiten ergeben, di« wir seitigen. , 4. De» s"? Kr anken kost beten, Das Gesetz wird hieraus tn zweiter, und dritte« angenommen. ? . Kierauf wird di« Beratung! der , Resolutionenznm Kriegsministerknm , fortgesetzt. < . , Mg. NeumaNn-Hofer(Fortschr. BP.): Im allKmelnen kann ich ja den gestrigen Ausführungen des Abg. Dr. Maye« -nsttmmen, aber er hat doch sein liebes Bayern zu sehr hervor« gehoben. Hinter die Rücksicht auf die Schlagfertigkeit unseres Heeres müssen all« anderen Gesichtspunkte zurücktreten. Die Magen, daß «S noch Mannschaften gibt, die 1 Jahr ohne Urlaub an der Front stehen, müssen doch schließlich mal berücksichtigt werde«. Ander« Klagen betreffen die ungenügende Beförderung zum Reserveoffizier und die Kriegsbesoldungen. Daß man di« Be förderung zum Offizier von der, AngrhSrigkett ,« einer Religionsgemeinschaft abhängig macht, ist ein Skandal. Dies« Stellungnahme be» KrlegSmlnisteriumS widerspricht der Verfassung, sie paßt doch wirklich nicht in unsere große Zeit. Unser Heer muß ein Volk in Waffen sein! , i Oberst v. WrieSberg: Die Regierung wird in eine wohl wollend«, Prüfung der Angelegenheit eintreten. Eine Verfügung mit antisemitischem Hintergrund rst nicht ergangen- Die schlecht« Behandlung der Mannschaften nimmt durch unsere Eingriff« entschieden ab. Abg. Dr. Lohn« Nordhausen (Soz. Arb.«Gem.): Die Mu nitionsarbeiter klagen über lange Arbeitszeit und mangelhafte« Lohn, das Kriegsministerium tritt den Unternehmern nicht ener gisch genug entgegen. Der stellv, kommand. General des 7.Armee korps hat jedes Schiedsgericht abgelehnt. Die Einziehung radi kaler Sozialdemokraten zum Heeresdienst dauert an (Redner führt mehrere Fäll« an), sogar Jugendliche werden außer der Reihe gemustert. Diese« Volk-Heer ist und bleibt ei« Klaffenheer. Die hohen Kriegsbesoldungen der Offizier« und hohen Militär beamten sind durchaus ungerecht und vernichtend für die Fi nanzen des Reiches. Die Mißhandlungen der Soldaten werden erst aufhören, wenn man ihnen ein wirkliches. Beschwerderecht und das Recht der Notwehr gibt. Oberst v. WrieSberg: ES ist ganz unrichtig, daß jung« Leute, nur weil sie Sozialdemokraten waren, ins Hccr gesteckt wurden, sie sind von den Merzten als selddienstfähig erklärt worden. " General v. Owen: Die Vorarbeiten für bl« Besoldung-Änderungen sind schon in der vorigen Session angesetzt worden, sie ergaben doch 12 Millionen Mark an Ersparnissen. Was die Verpflegung anbetrifft, so hungern hie Offiziere gern mit ihren Mann schaften zusammen, wenn es notwendig ist. Wir forschen stets nach: Wo bleiben die Lebensmittel, die für die Truppen hinausgehen. General v. Langermann: Herr Cohn spricht soviel vom Klassenheer, er weiß nicht, wie herzlich das Ver hältnis zwischen Offizieren und Mann schaften ist. " Vizepräsident Dove mabnt die Redner bringend zur Kn-ze. Abg. Held (natl.): Mannschaften und Offiziere stehen zusammen wie ein Mann. Wir wollen in der Dissidenten frage nicht Wohlwollen,, sondern Recht. Höchsten Dank schulden wir Hindenburg, der 15000 Pferde zur Verfü gung stellte, damit die Kartoffeln cingebracht werden köp- nen. Beim Pferdeankauf bestehen Mißstände. Im Gou vernement Warschau und in Siebenbürgen soll.Ueberflnß an Eiern, Fleisch usw. bestehen. Da muh ein Ausgleich erfolgen. So lange al e Leute eingezogcn werden, werden die alten Leute im Felde kaum entlassen werden können. Reichstag und Regierung tun alles, um die Lage der Sol daten zu bessern. Abg. Heine (soz.): Das Kriegsirninitcrium hat für Mißhandlungsfälle stets ein offenes Ohr, aber der Weg von dort bis M den Schützengräben ist weit. Viele Offi ziere kümmern sich um ihre Mannschaften, aber auch das Gegenteil ist der Fall. Auch uns genügt nicht eine wohl wollende Prüfung der Dissibcntenfeage. Auch di: Juden sind begeistert hinausgezogen, ich erinnere an unseren un vergeßliche^ Frank. Die Behandlung dec Juden im Heere ist vielfach nnangeb acht. Durch Ungerechtigkeit und Schwäche der Regierung darf nicht der einmütige dent,chc Wille zum Sie« zerstört .oecr n. » Deatscher «eichst»-. lk». Sitzung. Freitag, S. -lovember. «m Bund-SratStisch: Graf Roedern, LtSeo, «akVett? Präsident Dr. »aempk eröffnet di» Sitzung um PV» 0-?,'- Zlul de- TagMrbnung stehe» V «lei»» blusr*»««. . -r ",1. Der Abg. Alper», L«tr. die Vertretung der R echt S » Anwälte, Aerzt«, di« zmn Heeresdienst «mberusen sind. Ministerialdirektor Dr. Lewald: Dem Gegenstand ist di« Mfmerksamkeit der Regierung gewidmet. > .... S.DeS «bg.Dr. Quarck.betr. Reich»woL«nbtlf«. > Direktor Dr. Lewald: Es ist Aprsorge getroffen, baß tuest Mchmhilfe unverkürzt gewährt wird. > „ „ ' S. Des Aba. Hierl (Soz.), betr. die Jn-Rechnungstellung «e» War«n-Umsatzstempel». , .... Unterstaatssekretär Jahn: In der UeberganaS^lt haben sich Schwierigkeiten ergeben, di« wir ab« bestrebt find, zu be- zeitigen. ' - d 4. De» Abg. Dr. Heck scher, betreffend Lieferung von Krankenkost. ' >> Ministerialdirektor Caspar: Di« Krankenkassen haben ge beten, st« von zu weitgehenden Verpflichtungen, Krankenkost zu liefern, zu entbinden. Trotz Banken werden wir der Frag« »übertreten. c 5. Des Abg. Dr- Müller-Meiningen, Letr. «ine» angeb lichen Erlasses über die Zugehörigkeit zu ein« ReligionSgesell- schast, als Voraussetzung für die Wahl zum Offizier. Oberst v. WrieSberg: Ein solcher Erlaß ist nicht er- gärigen: m einem Einzelsall wurde Auskunft gegeben, daß eine« Beförderung zum Offizier nichts entgegenstehr, sofenr der Aspi rant einer anerkannten Religionsgemeinschaft angehört. (Zurufe, Unruhe.) ! 6. Des Abg. Dr. Müller, betr. die Briefsfttonage» Englands und ihre Hinwendung in Holland. Geheimrat Johannes: Wir beschästigen unS mit diestr Angelegenheit. England unterhält in Holland viele Agenten und Spione. 7. Des Nbg.-Bassermann, betr. Einführung eines Zwangsvergleichs. ' Ein Regierungsvertreter terlt mit, daß b«r Bundes rat hierüber Beschluß fassen wird. > 8. Abg. Dr. Müller- Meiningen fragt an Wege» den sogenannten Schwarze» Listen Englands. Ministerialdirektor Dr. Kriege: Durch dies« Listen wer ben die Neutralen schwer.geschädigt und sollten sich zur Wehn setzen; auch Amerika hat noch nichts Entscheidendes getan, aber in Aussicht genommen. 9. Des Abg. Bassermann, betr. Reparaturen deutscher Schisse in Holland und das Finanz^yndi- kat Englands in Holland. ! Geheimrat Johanne»: Die letztere Nachricht ist un wahrscheinlich, wir werden ihr aber nachgehen. Es ist bisher nur ein Fall bekanntgewordcn, in dem eine holländische Firma eine Reparatur abgelehnt hat. Air haben ihr jetzt das. Ma terial gesperrt. 10. Des Abg. Kopsch, betr. die Rechte der unehelich Geborenen. Direktor Dr. Delbrück: Der Herr Reichskanzler Ist be reit, sich mit dem Bundesrat über diese Fragen in Verbindung zu setzen. Alle Angaben über die uneheliche Geburt können! am Geburtsschein nicht unterdrückt werden. 11. Des Slbg. WeinHaus en, betr.Mangel an Klein gel d. Direktor Schröder teilt die Ziffern der MünzauSPrägun'gen mit. Es seien mehr Zahlungsmittel in Umlauf gebraO wor den, als im Frieden. Die Bevölkerung sollte aber auch im Kriege die Münzen nicht zurückhalten! 12. Des Abg. E m m e l, betr. VerbotderReichstags- berichte in der „Mülhauser Volkszeitung". Ministerialdirektor Lewald: Das Kriegsministerium hat sich .mit dem Generalkommando in Verbindung gesetzt, und dieses hat die Zensur dort angewiesen, der „M. Ztg." den un veränderten Abdruck des Meichstagsberichts zu gestatten. Hierauf werden einige Rechnungen und Denk schriften erledigt und sodann wird in die zweite Lesung des Gesetzentwurfs, betreffend Aenderung de» GerichtSkostengesetzsä und der Gebühren für Rechtsanwälte und Gerichtsvollzieher eingctreten. Ten Bericht des Ausschusses erstattet Abg. List- Eßlingen (nl.). Abg. Bruhn (D. Fr.): Die verschleierte Erhöhung der Bezüge der Rechtsanwälte ist ganz unnötig, dadieGerichts- pflege schon an sich teuer genug ist. Die Porto- Erhöhung ist minimal und nur der Anlaß zu ein« Kosten- Srhöhung. Die Folge wird wieder nach dem Kriege eine starke Zunahme der Rechtsanwälte sein. Wir stimmen gegen das Gesetz mit Ausnahme der Bestimmungen für die Gerichtsvollzieher. - Abg. L i st (ntl.): Herr Bruhn hat keine Mhnnng, wie es jetzt Im Stand der Rechtsanwälte aussicht, viele haben ihre Praxis ganz verloren. Ter deutsche Anwaltverein Hat sich sehr zurück gehalten; jetzt ist aber die Notlage za groß geworden. Die Rechtspflege ist nirgends so Lillig wie in Deutschland. Damit schließt die Erörterung. Artikel l wirb in zweiter Lesung nur mit knapper Mehrheit angenommen, desgleichen der Nest ocs Gesetzes. (Rufe: war die Minderheit!) Das Gesetz wirk Hierauf auch in dritter Lesung angenommen« ES folgt die zloeite Beratung des Gesetzentwurfs über die Festsetzung do» Kursen de» zu« Dörsenhaudel zugelaffenen Wertpapiere. Den Bericht des Ausschusses erstattet Abg. Frh. v. GamP. Abg. Dove (Fortschr. Vp): Meine Freunde werden dem Gesetz zustimme», das nur , im Rahmen de» BesihstcuergefehrS verständlich ist. Gegen die Kursfestsetzung durch den Bundesrat könnte man Bedenken haben, da sie leicht zu fiskalisch aus« fallen könnte; das gegebene Organ sind die Bürsenvorstände. Wie steht cs mit den zuin Börsenhanüel zu gelassen en Papieren? Unterstaatssekretär Jahn: Bei den nicht zum Börsen händel zugelassenen Papieren bestanden die gleicher Schwierig keiten schon beim Wehrbeitrag, wir werken sie auch jetzt über winden. Abg. Karstens (Fortschr. Vp.): Die Besitzer von Reichs anleihen Kursen durch die Kursfestsetzung nicht geschädigt werden, jede fiskalische Plusmacherci muß ausgeschlossen sein. Abg. Zimmermann (ntl.): Es muß jede Spekulation in Wertpapieren verhindert werden, das beste ist tm Kriege immer der Ankauf von Reichsanleihe. TaS Gesetz wird hierauf in zweiter und dritter Lesung angenommen. ES folgt die zweite Beratung des vom Abg. Schisser cingcbrachten Gesetzentwurfs betressend NuSkunstSerteiluug über Krirgsverordnnngen. Den Bericht deS Ausschusses erstattet Abg. Siehr. Abg. Frh. v. Rechen berg (Ztr.) beantragt, üb: einen Teil des Gesekes ohne Debatte abzustimmen.. Abg. Dr. Haas-Karlsruhe (f. Vp.): Es darf nictz verallgemeinert werden. Draußen steht das deutsche Boll /und nicht eine entrechtete Masse und Knechte. Manche: im Feld« ist gläubig geworden, die religiöse Stimmung eines Kameraden ist ihm aber gleichgültig. Der Erlaß! betreffend den statistischen Fragebogen macht die Juden in den Schützengräben zu Soldaten 2. Klasse. Das deutsche Volk darf nicht auseinandergerissen und verhetzt werden. Weltpolitik ist ohne Toleranz nicht möglich. Die Juden in Polen zeigen, wie weit der Druck ein Volk demorali sieren kann. Abg. Dr. Quarck (soz.): In Bayern nimmt mack eure solche Statistik nicht vor. Damit schließt die Aussprache. Die Resolutionen werden angenommen und nvchrerö Petitionen erledigt. ES folgen die ErnLhrnngSfragen. Abg. Graf Westarp (kons.1 berichtet über die De? Handlungen des Ausschusses. Die Verhandlungen haben er neut die feste Ueberzeugung bei allen Mitgliedern de- Ausschusses hervorgerufen, daß dieser Aushungerungskrieg nicht zum Ziele führt. Niederringen läßt sich das deutsch? Volk durch Aushungerung auf keinen Fall. Auch diesmal können wir unseren tapferen Kämpfern zurufen, daß d<rt deutsche Volk entschlossen hinter ihnen steht, es ist bereit, aber auch fähig, unseren Heeren die Nahrung zuzuführen, welche sie brauchen, um ihre ungeheuren Aufgaben draußen zu erledigen und ihre Heldenkämpfe zu Ende zu führen. Wir sind auch entschlossen, bereit und fähig, unsere Jn- dustriearbeiterschaft so mit Nahrungsmitteln zu versor gen, daß ihre Kraft erhalten bleibt, um den Kriegsbedarf herzustellen. Wir sind entschlossen, die Ernte so einzu teilen, daß sie für das ganze Erntejahr ausreicht. DaS sparsame Vorgehen mit unseren Vorräten ist gesichert. Um der-, Ernährung willen darf und wird der Krieg nicht einen Tag früher beendet werden, als es nach der mili tärischen Lage nötig ist. Präsident des Kriegsernährungsamtes von Batockt: Für die nächsten Monate müssen wir Vorsicht walten lassen, wollen wir nicht später bittere Enttäuschungen er fahren. Als ganz unsicherer Faktor muß die Einfuhr an gesehen werden. Meine Hauptaufgabe muß es sein, un möglichst unabhängig von der Einfuhr zu machen, um so stumpfer wird die Waffe der Aushungerungspläne unserer Feinde werden. Das vorige Jahr hat uns auf eine schwer« Probe gestellt, namentlich durch die Mißernte an Heu und Stroh. Daß diese Zeiten glücklich überstanden sind, ist ein Beweis dafür, daß, wenn auch bei Entbehrungen, ein Durch halten mit unseren eigene» Vorräten möglich ist. Die ersten Monate meiner Amtsführung waren für mich und meine Mitarbeiter nicht leicht. Manchmal haben wir be- ; fürchtet, es würde ein schlechtes Ende nehmen. In den , feindlichen Ländern liege» weite Strecken brach, bet uns - kaum ein Morgen. Der Roggen- und Weizenanbau hat i um fast 1 Million Morgen zugenommen. Das beweist, daß die Landwirte nicht so profitsüchtig sind, wie es oft dar gestellt wird. Die Alkoholfrage ist für viele eine Frage wie die Religion. Ich habe viele Briefe bekommen, freund liche und unfreundliche. In den unfreundlichen, nicht unter- schrieben«» wurde mir ein Ende angedroht, wie es Graf Stürgkb gefunden bat. Unser Heer in erster Linie, dann ; aber auch das Volk sollen ihren Schnaps erhalten. Aus Kartoffeln darf aber kein Schnaps für die Zivilbevölkerung gebrannt werden. Der akute Kartoffelnotstand ist fast überall behoben worden. Für die Schwerarbeiter sollen die Kartoffel rationen auf 2 Pfund und darüber bemessen werden. Des halb müssen wir mit einer anderweitigen Rationierung für die übrige Bevölkerung rechnen. Ein guter Ersatz ^ür die Kartoffel.ist d'.e^K. tzirübc. Sie ist trofibärter. ibr Trans- 2. Beilage znm „Riesaer Tageblatt" Langer » vi-terllch, Aiesa. »» «erantwortlich filr «eb-ktlm,: Rrlhn, HIHnel. Riesa: für -lnz^gentell: -vtlhelm DIttrsch,'«^»
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