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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191611252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19161125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19161125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-11
- Tag1916-11-25
- Monat1916-11
- Jahr1916
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1916
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SrwMele »er »Um LretlM. «rt der Tot Wirt locKwÄ' hie Kopse ui «rgt von b Wale das de«R »2 bisher war. Zur Beachtimgl §S find zurzeit verboten: » Anreise« unter Chiffre oder Deckadresse, die der Anwertmna von männlichen oder weiblichen Arbeitskräften dienen. « Anreise« unter Chiffre oder Deckadresse, kn denen männliche oder weibliche Ar« KeitSkräfte äusser den technischen und kaufmännischen Angestellten Stellung suche». Anzeigen unter Chiffre, die> mittelbar irgend ein Gebiet des HeeresbedarfS betreffen tonnen. Wir bitten daß«, uns Uu-eig«». die unter das Verbot HM««. He« »U Firme«- oder Namen«. Geschütz spiokt dem FrmizmMrn drüben zum Tanze auf, Flachbahirgcschoffe rasen wie singende Todesvögel über die Hräveu hm; aber auch die dort drüben sind nicht faul und senden den gleichen, rasenden, heulenden Tod, der sich klirrend über die Stellungen schüttet. Gasgranate» zerstechen dir die Lunge, beizen und brennen dir die Augen, das; die Lider rot und brandig werden, Blindgänger wüh len sich pfeifend, wischend, stinkia-qualmend tiefe Löcher in den klebrigen Lehm: Artillerie trommelt aus allen Kalibern. Halvmickviid stehen die Kanoniere in ihren Stel lungen, trotz, Regen, Schnee und Kälte läuft ihnen der Schweis, aus allen Poren: deutsche Artillerie trommelt. Da heißt's arbeiten, >oas sagst du, schuften heitzt's! Auf die Flughäfen von Matigny mit 7S Sprengbomben und erzielten großen, beobachteten Erfolg." — Nun, die Haupt sache ist, das; die Herren Lombardier» ihren .Liomben- crsolg" beobachtet haben, wir, die wir unten logen, ha« Leit in dieser Nacht weder französische Flieger gehört, noch eine einzige Bombe Platzen sehe«. Gerade dies« Nacht, die uns 79 Bomben hatte bringen sollen, war ruhig, wie keine ie zuvor. Nichts ist so stark, so mrüberwindlsch und st» — Wyw- Ls§, wie die Lüge auf Seiten unserer Gegner! Und «ach immer Peter BaaftS NM. von Fr. Will» Sweet. . An der Somme, in» Wovewbet» Din ffk Re Hölle da vorn. Die Mlte ist eisig, nass« Schlappschnee wirbelt in tollem Sturm umher, dringt in Mi gen und Ohren, schwitzt in allen Falten und weicht "" ' ' /. »f. Erst hat tt, «UN kommt dieser > jetzt ist alles, alles leim quillt in E nist» er« hinein, die -ev- stacht Auf die alte« Graben, die nun Bäche sind, matschig und mürb« vom Regen und Trommelfeuer, regnen noch immer Granaten. Die Engländer haben keine Ruhe in ihrer neuen Stellung^ die sie am 13. November nahmen. Das deutsche Feuer bedrängt sie gar zu arg, sie möchten ihre Stellung ver breitern. Und auch der Franzmann läßt keine Ruhe, auch er möchte gern auf dem Wege nach Bapaume ein Stück chen vorwärts schreite«. Deshalb schickt er Tag um Tag und alle Nächte graste und kleine Handgranatentrupps ge gen den Teufelswakd des Heiligen Peter Baast, den sie so oder so gewinnen wollen. Frontal war's ihnen schon wiederholt vorbeigelnngen, Ho versuchten sie eS mit ein« Umfassung und — holten sich noch blutigere Köpfe als zirvor. Die Hauptzugmrae-um Bois St. Pierre-Baast, wie der ehemalige, große Wald auf der Karte hieß, hielt«« die Franzosen doch besetzt und das war es, was unserer Obersten Hcereslenung schon eine ganze Weile nicht mehr gefiel. Mer Mag will Weile haben", deutsche Sol daten stürzen sich um ein Stückchen Graben nicht gleich " ' a warten hübsch fvlg- von oben kommt, und Borstotz. w begann mit einem riefen« heftiger zu werden, als trommelten auf die fran- in Satlllstt und im nördlichen hwn. Ans allen Schlünden bel- > Geschützen bolle« in geifernder ,ur Gisensttzml pfeifen dicht über :erie dahin. Der -«bleckte, zer« Eg. E-r dringt in Schlappschnee wirbelt in tollem ISlltF Sitz VtzLVIb «SV kV den glitschigen, weichen Boden noch mehr auf. Erst es all die Zeit geregnet u ' eisige Schnee vom M«er L Schlamm und Kot. Der za jedes mit seiner grauwest toühlte Erde deckt das we bildete australische Soldaten gegen die deutschen Maschinen gewehre vorgeschickt. Bei FromelleS wurde neben einer englischen Division eine australische Division ungeübter junger Truppen unter blutigen Verlusten »um Angriff eingesetzt. Am Juli, August und September haben die Australier und Neuseeländer rund 35000 Mann, bei Frv- metles außerdem 5000 Mann, verloren. Drei ihrer Di visionen wurden an der Somme vollkommen aufgerieben. Auch die Kanadier wurden, nachdem sie im Becken bei Bvern die schwersten Verluste erlitten hatten und etwa auf ihren halben Bestand reduziert worden waren, an fangs September an der Somme eingesetzt. An allen Großkampftagen vom 9. September bis 23. Oktober stan den sie in der vordersten Linie. Die Brigade der Süd- Afrikaner wurde im Delville-Wald vollkommen vernichtet. An der Butte de Warlenoourt mußten schon wieder Austra lier den Blutzoll zahlen. Die englischen Werber haben sie mit Verlockungen betrogen, wie aus allen Aussagen der Gefangenen hervorgeht. Die Australischen Kontingente wurden lediglich für Aegypten, später für die Dardanellen angeworben. Auch die Franzosen setzten ihre Hilfsvöl- ker rücksichtslos ein. Anfang Auli sollten Senegaltruppen im Verbände mit Kolonialdivisionen den ersten Stoß süd lich der Somme führen. Wie letzthin bei Verdun bei den Angriffen auf K>rt Douaumont, wurden ebenfalls bei Angriffen beim St. Pierre Baast-Wald farbige Franzosen festgestellt. Nachdem die Wahrheit trotz der Zensur lang sam in den Kolonien bekannt wird und dort erne Reaktion einzusetzen beginnt, verdoppeln die englischen Werber ihre Anstrengungen in den Bereinigten Staaten von Amerika. Kirchennachrichten. rs. rrtnitzttsfonnw, 1916. — All,««. Totenfeier. ZettHatu. Norm. '/.S Uhr heil. Abendmahl, vorm. S Uhr Gedächtnis- gotteSdienst. Kollert, s. d. «vang. Deutschen im Ausland. — Sologesang von Frau Oberfeuerwerker Ufer: Sei still v. Raff. „Ach was ist das Leben doch so schwer, wenn, was du lieb hast, ist nicht mehr. Aber sei still, weil Gott eS will, sei still (u. folg. Verse). Abend« */,7 Uhr Abendkommunion: Herr Dtv.-Pf. Lunderstädt. Donnerstag, den SV. Nov„ abends */,8 Uhr KriegSbetstund« in der Kirche. w«rd«t angenommen bei gutem Lohn und hoher Teuerungs zulage. JeutMnlrrilanW PeMeiWeleMast, Hafen Gröba. ein ein» arrs den .... dergetronnnelten Draht, vorwärts, vorwärts. Hinein in den Höllenracheu. Sprungaus, marsch, marsch! Das Herz hämmert! Gierige, schueweno-pfeifende Bleifetzen schwir ren allüberall, blutroter leckend, zuckend rötet vor dir auf, beizender, schwarzer Qualm legt sich auf die Attnungsorgane: Flammenwerfer, Handgranate« krachen, hie und da gellt ein „Hurra" durch die Nacht, dorwär«, vorwärts. Handgranaten her, mehr Handgra- natzn, immer mehr. Die Maschinengewehre haben sich heiß gedellt, aber immer »och meckern sie wie heiseres HöllmÄachem Und wird« stürzen hannoversche Füsiliere Nach vorn, Hurra, Dreiundsiebenziger, Sieger von Lüttich, Hurra. Bürt zeichnet ihre Spur. Der Tod trommelt ohne unter laß, zum Denken bleibt nicht Zeit. Hannoveraner stürm«» Peter BaastS Wald, diesen verruchten Wald, der schm so manches wackeren Kriegers Blut trank. Und der „Wald" wird unser in dies« Nacht! — „Tie beiden viel umstrittenen Hauptzugänge -um Bois St. Pierre Vaast find wieder in deutschem Besitz; die schwierige Aufgabe, die Waldstellmrg sicherer und stärker zu machen, wurde fliegen die Verschlüsse, Granaten und Schrapnells fressen di« heißhungrigen Rohre, und Schuß auf Schuh jault brüll«» über das Feld. Die Artillerteboobachter stehen vorn am Scherenfernrohr, sehen und melden, fortwährend auäkt der Fernsprech«, Schlag auf Schlag Hammern die Geschütze. Der Offizier ab« vorn Hst« am Telefon, lei tet den sausenden Tod, hierhin, dorthin, wo der Feind sich bllcken läßt. Go tobt das Gewitter btt in die sinkend« Nacht, Springbrunnen von Schlamm und Stein und Eisen Hüpfen allüberall empor, dre Erde zerreißt und brüllt aus wie ein waidwundes Tier, viele, viele Stunden lang, den ganzen Tag. Peter Baasts Wald ist ein zerstampftes Fleckchen Erd«, ohne Form, ohne Inhalt. Wo einst grüne Bäume stän de«, wo einstmals die Vögel sangen, wie daheim in deut schen Lande», ist nicht» mehr Übrig gebliebe», al» ein Hau sen trostlos«, jammervoll zerhack«, zernagter Sparren, Splitter und Stangen. Kein Baum, kein Strauch steht poch auf seinem alten Platz, Wurzelstücke ragen neben Bamnkronenresten zerwühlt und zerfetzt in den grauen, trüben Novemberhimmel. Das war Peter VaastS Wald! Nist» heute trommelt von neuem der Tod! Ms dst Dunkelheit naht, wird'S in den deutschen Grä ben lebendig, Sturmtruppen hocken in allen Ecken und harren deS Befehl» »um Angriff. Sturmtrupp««; tausend Herzen schlagen, die Pulse jagen. Weißt du noch Ka merad, wie wir Lüttich stürmten? So schlimm war's nicht! Um Lüttich damals! Ob mein keiner Bub jetzt wohl schon sprechen kann? Wer weiß, was d« Franz mann da drüben wieder brütet, « antwortet so wenig? Was sagst du, wenig? Hörst du nicht, wie sie gesaust kommen? Jetzt sitzt meine Frau zuhause in der Schmiede straße, du weißt ja, in Hannover! Kennst du das Leib- nizhauL, das ist schön, wie? — Das Hirn tobt, tausend Dmge Wirbel» durch den brennenden Schädel, da em Schrei, gellender Schrei! Vorwärts springt alles m Gräben, vorwärts üb« Leichen und nie- Sie Wai sein MÄnsse« mi Kulmch sein sMi TM» IINn W. Don militärischer Seite «fahren wir: Außer Artillerie- käNLPfen und unbedeutenden örtlichen Angriffen, wie west lich von Serie am 21., nördlich von Gueudevourt und am St. Pierre Baast-Wald am 22. November, fohlten in den letzten Tagen umfassendere Kampfhandlungen. Die große Somme schlacht stockt abermals, und die kühnen Hoffnungen, welch« die Engländer und Franzosen an den groß ange legten ykngriff an der Ancre knüpften, sind bereits wieder begraben. Die ungeheure Verschwendung von Menschen und Munition war wieder umsonst. Englrsche Blätter hat ten anr 15. November geschrieben, nunmehr sei Hoffnung, daß der Siegespreis, Bapaume, noch in diesem Jahr er reicht, tverde, sein geringer moralischer Wert aber stände in schreiendem Mißverhältnis zu einem Opfer von über 800 000 Mann. Indessen nicht eimnal Bapaume vermoch ten die Engländer und Franzosen in 145 tägiger Schlacht zu «reichen. Nach allen Berichten verdichtet sich immer mehr der Eindruck, daß die Somme-Offensive in Blut und Schlamm stecken geblieben ist. Diese unsinnigen An griffe, deren Aussichtslosigkeit weder der englischen noch der französischen HeereSlertung verborgen sein kann, fin den ihre Erklärung wohl darin, daß die Heeresleitungen nur um ihres BrestigeS willen die Schlacht fortsetzen und daß sie in erster Lime nicht ihre eigenen LandeSkinder, sondern die Kontingente der weißen und farbigen Hilfs- Völler verbluten lasse«. Am Großkampftage, am 5. No vember führten di, Engländer volle drei australische Di visionen rücksichtslos in» Feuer, nachdem die Australier schon fett dem 82. Juli an der Somme eingesetzt wor den waren. Volle sechs Wochen kämpften sie in dem heiß umstrittenen Gelände von PoziereS. Zum große» Teil wurden jung«, krieg-unerfahren«, nur kurze Zeit ausg«- Ki«d«fil,schuh verloren. Abzugeben Meißner Str. 18. Br. Decke m. r. Str. vom Lager bis Riesa ver lor««. Bitte abzug. g. Bel. Hauptstr. 4L. gefnude«. Abzuholen Gemeinde Promnitz. Brautpaar sucht VoLwlwx mögl. mit Bad im Preise bis 750 M. für 1. 4.1917. 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