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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.10.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19121013010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912101301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912101301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-10
- Tag1912-10-13
- Monat1912-10
- Jahr1912
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.10.1912
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Umfrage bei maßgebenden bulgarischen Männern -abe ihm die Urberzeugung beigebracht, daß Montenegro ganz auf eigene Rechnung und Gefahr hin den Krieg eröffnet Hab«, sogar entgegen den Ratschläge» und dem Verlange» der drei anderen Staaten. Daher sei man in Bulgarien im allgemeinen nicht Ser Ansicht, daß der kühne n»d etwas vor eilige Schlag König RikitaS unbedingt anch die drei anderen Länder mit ergreife» müsse: doch gehe die allge meine Ansicht dahin, dab die Wahrscheinlichkeit für den all gemeinen Ausbruch -es Krieges spreche. Die Forderungen der Balkanftaaten i werden in Paris bereits bekannt gegeben. Die Balkan- skaatrii würde» als Mindest»,ah von türkischen Reformen fordern, dah a n ö l ä n d i s ch e Ä e n e r a l g o » v e r » c u r e für die zu reformierenden Provinzen ernannt, dah ihnen gewählte Provinzvertretnnge» zugestandcn. dah örtliche Milizen und Gendarmerien ausgestellt werden und unbe schadet der Louveräitilät -eS Sultans und des unveränder ten Behändes des vttomanischen Gebietes Europa die Ber- waltnng in den autonom gewordenen Provinzen über wache. Was die Unterpfänder der Aufrichtigkeit der türki schen Zugeständnisse betrifft, so ergebe sie die schwerlich dis kutierbare Forderung, dah das türkische Heer un verzüglich aus den F r i c d e n s f u ß zurückversetzt werde, während die Heere der verbündeten Staaten aus dem Kriegsfüße bleiben sollen, um die Reformen zu über wachen. bis sie ihre Verwirklichung erfahren habe». Die Balkanstaaten wollen der Türkei nur eine ganz kurze Be denkzeit lassen, da die bulgarische Regierung die Veraiit- ivvrllichkeit nicht übernehnieu kan» und will, durch Ein räumung einer längeren Bedenkzeit den Vorsprung zu ver tieren, den die Balkanstaatcn in der Mobilisierung vor der Türkei gewonnen haben. Grenzplänkeleie». Rachrichten von der bulgarischen Grenze zufolge ist auch der Donnerstag ruhig verlausen. Eine starke bulga rische Bande sencrte aus das türkische Detachement bei Karaieoe. wurde aber über die Grenze zurückgetrieben. Viele bulgarische Familien haben aus Furcht vor dem Kriege die an der Grenze gelegenen Dörfer verlassen und sind nach Buigarie» geflüchtet. Der Bnudenführcr Tscher- nvpeiesf befindet sich in der Gegend von Melilik und ver nicht. anch dort die Bulgaren zur Erhebung auszureizen. Das Volk verhält sich aber ruhig. Im Walde bei Krauia Val rin Kampf mit einer starken griechischen Baude slattgenlnden, die unter Zurücklassung von drei Toten flüchtete. Prinz Peter von Montenegro. - der in früheren Jahren in Heidelberg eine höhere Privatschule besuchte, sandte an seinen früheren Lehrer vom Schlachtselde Podgoritza folgendes Telegramm: „Seit drei Tagen heftiger Kampf. Feind auf der ganzen Linie znrück- gewvrsen. feindliche Festungen und Kanonen ln unsere Hände gefallen. Viele Offiziere und Soldaten gefangen genommen. Mit Gruh Prinz Peter." — Prinz Peter sieht im Range eines HauptmannS und ist jetzt etwa 22 Jahre alt. ^ Üaterstimmung in Griechenland. Deutsche und österreichische Offiziere, ^ die eben aus Griechenland znrückkehren. melden ein starkes Abflauen der K r i e g S st i m in u n g in ^ Heer und Marine. Die Truppen in Thessalien klagen schon letzt über mangelhafte Vorsorge für die Verpflegung. Die «Kavallerie hat durchaus schlechtes Pferdematerial. Der In- lauterte und Artillerie fehlt es anZelten niidSchanzzeng. Die s ^ T r u v p c n o f s i z i e r e weigern sich. Stellung e n i m ^ G eneral st ade a n z u n e h m c n . um für die zu cr- ^ wariende Niederlage nicht mit v e r a n t w o r t l i ch zu '2 v st in. Tic Depression ist allge m e i n. Die Pforte kommt entgegen. 2» Wie die Wiener „Pol. Korr." aus Koustaniinopel er- 2 iähri, wird eine im wesentlichen cntg e g e u k v m m e n o c « „ Animort der Pforte auf die Kollektivnote der Groß- K «machte angekstndigt. ES ivird darin betont, die türkische «-5 Politik lege den höchsten Wert daraus, sich mit Europa in L, § Uebcreinstimmnng zu halte», was im vorliegenden falle - « dadurch möglich werde, daß sie Kollektivnote nieder in der Sache noch in der form den Eharakter einer Einmischung in die inneren Angeiegenheüen der Türkei trage. ^ Kein Grnnd zur Börsenpanik. ^ Der Boisenkommissar in Wien hat die Erklärung ab- gegeben, das; nach eiiigeholten autlieuiischeu Informationen sich die politische Lage in teincr Weile ver- »5 > ch I c ch r c r t habe. ES liege daher kein Grund zu weiier- S gebenden Besorgnissen vor. Das Gerücht von der Mobili * sterung eines Korps sei unrichtig. Im österreichischen Heercsansschuß erklärte der Mariiickvmmandant Graf Monte cu coli, auch der Kredit für die Marine sei kein R ü st u n g s k r c d i t, sondern ein Ergünzungskredit zu dem nn vergangenen Jahre bewilligten Kredit von 3l2 Millio nen. Unter Hinweis aus das Streben aller Staaten nach Seegeltung begründete dann der Minister eingehend die einzelnen Posten des außerordentlichen MarinckrcditS und gab die Erklärung ab. daß er rechtzeitig einen Kredit auf ein Bauprvgramm wegen Beschaffung bezw. Baues einer weiteren L ch i i s s d i v i i i v n znm Ersatz der Mo- narchenklanc vorlegen werde, so daß nach Ablauf der Kreöuperiode der obenerwähnten 312 Millionen mit dem Bau Ser neuen Division begonnen werden könne. Russische freiwillige. Der serbische Gesandte in Petersburg forderte durch Anschlag an die Gei'andtjchaftstürcn aus. daß sich russische freiwillige für den Krieg melden sollen. Innere Schwierigkeiten in Rußland? Was die Petersburger Meldungen betrisst, wonach die rui fische Regierung gewisse Maßnahmen zur Ber lins»»,i einer polnischen Revolution getroffen haben soll, io klingt das wenig wahrscheinlich. Die Tatsache, daß die russische Regier»»» die Ueberweisung von Bankwerten »ach Moskau ungeordnet bat. mag ja richtig sein, mit der Gefahr einer Erhebung der Polen dürfte sie scdoch kaum ,n Zusammenhang stehen. Nickt mit einer Erhebung der Polen, als vielmehr mit allgemeinen Schwierigkeiten im Innern, im besonderen mit neuen Akten der Terroristen, dte nun seit langem geschwiegen haben, wird die russische Reaicrung zu rechnen haben, falls ihre Ansmerksamkeit durch die Vorgänge auf dem Balkan allzu sehr abgelenkt ! werden sollte. * Die neuesten Drahtberichie lauten: Ei» Sieg der Montenegriner? Podgoritza. iPriv -Tei j Die türkische Beseitigung R o g a m bei der Stadt Tust ist von de« Monte negrinern besetzt worden Der türkische Komman dant ist gejallcn. Biele Kriegsgefangene sind in das Innere transportiert worden. Der König mit seinen Löhnen und der Kronprinzessin kenia begleiteten während des ganzen Tages die verschiedenen Borgänge des KampseS. Die öster reichische Regierung hat eine Abteiliing ihres Roten Kreuzes angcboten; die hiesigen Spitäler sind überfüllt Der König besuchte die Berlctzten. deren Zahl groß ist. Einzelheiten ans den Rom. «Pri». Lei.» berichtet über Schuß mit ans. wobei die fübrnng und das vorgcnommeu wurden. nru-pe von Lust, aus -er ««, dt» versöhn»» »»schreckt flüchten sah. Der »«eite Schuh ging nach dem fort Det- schttsch, wo dte Türken hinter Mauern Kanonen stehen hatten; doch dte Türken antworteten nicht, man konnte mit dem Feldstecher «Intge von ihnen sehen. Da» Schwxigen er scheint unbegreiflich, man nimmt sogar an, da» fort sei von den Türken «an» geräumt oder nur etnrin schwachen Häuflein zur Bewachung überlassen. Aehnltche» bat sich unter Oeschiü-Pascha bet Beran, zugetrage«. wo dte Türken den Platz ausgaben, um nicht eingekretft zn werden, wa» in diesen Bergkefseln eine leichte Lache ist. Die Wegnahme von Tust war bereit» am Abend de» v. Oktober entschieden. Da» fort Detschik wnrde beim ersten Ansturm von einigen »ivntenegrinischeii Bataillonen genommen. Die Türken versuchten, außer der Artillerie Schnellfenergeschütze in Funktion zu setzen. Als sie aber so weit waren, hatten die Infanteristen da» Bajonett aufgcpslanzt und «ahmen das fort im Ltnrme weg. DetsAtk beherrscht dte Befestigungen von Lchipschantk, und dorthin flüchteten die ans Detschik vertriebenen Türken. Dabei ging die flucht über steile felsen. durch Schluchten und Wafserläuse, ohne daß die geringste Möglichste» zu einer Osfenstvaktion vorhanden gewesen märe. SS war eine menschcnmordende flucht, dte den Türken noch mehr an Toten kostete. alS dte Eroberung des Joris von Detschik. Da Detschik Schipschanik beherrscht, war kein Zweifel mehr, daß anch dieses fallen werde, und daß damit die Schlüssel der Stadt Tnsi in die Hände der Montenegriner übergingen. Grobe und kleine Sämpse. Saloniki. (Priv.-TclI Die Montenegriner gingen auch gegen Majokwatz zum Angriff über, ferner fanden in der Region von Tnsi. wohin die Monte negriner starke Truppeukörpcr dirigierten, heftig» Kämpfe stätt. Die türkischen Truppen haben überall ihre Stellungen behauptet. Ueber die Höhe der Verluste liegen keine Angaben vor. An der serbischen und bulgarischen Grenze beschränkten sich die Kämpfe auf unbedeutende Zusammen stöße mit Banden, die überall gezwungen wurden, sich wieder über die Grenze zurückznziehen. Eine 40 Mann starke serbische Bande versuchte die türkischen Grenztrnppen in der irgend von Sicnitza zu provozieren. Handschreiben des serbischen Prinzen Georg an den Zaren. Belgrad. (Priv.-Tcl.i Prinz Georg hat an den Zaren Nikolaus ein Handschreiben gerichtet, worin er den Kaiser daran erinnert, daß dieser ihm bei seiner Anwesenheit in Rußland das scterlichc Ver sprechen gegeben habe, die Balkanvölker tat kräftig zu unterstützen. Jetzt sei der geeignete Moment gekommen, um gegen den gemeinsamen feind vorzugeben, und er bitte daher den Zaren flehentlich, offen für die Balkanvölker einzutreten. Serbien verzögert die Entscheidung. London. iPrio.-Tel.l Der Korrespondent der „Daily Mail" in Belgrad telegraphiert, er habe aus Unter redungen, die er mit einer Anzahl hervorragender Persön lichkeiten der Belgrader diplomatischen Kreise hatte, den Eindruck gewonnen, daß vor Ablaus einer Woche an eine Kriegserklärung Serbiens nicht zn denken sei. ES könne kein endgültiger Entschluß gefaßt werden, bevor das Parlament Gelegenheit gehabt habe, die verschiedenen fragen zu untersuchen, die mit der Kriegserklärung in Verbindung stehen, namentlich in finanzieller Beziehung. Griechenland zaudert ebenfalls. Paris. (Priv.-Tel.s Der Athener Korrespondent des „Matin" meldet, daß die Operationen Griechen lands zu Lande und zu Wasser nicht vor ausgerechnet zwölf Lagen beginnen werden. Sperrung bulgarischer Häfen. Odessa. iPriv.-Tel.i Die russischen Dampf- schiffal, rtsgescllschasten »ahmen keine Frachten nach bulgarischen Häfen mehr an. Die bulgarischen Häsen Varna und Bur gas werden durch Minen ge sperrt. Handelsschiffe können nur unter Führung von Lotsen dort einlaufen. — Der Hascnkvmmandant des russi schen Kriegsschiffhasens Sebastvvol ordnete an, daß nur je drei griechische Schiffe gleichzeitig im dortigen Hasen liegen dürfen. Verhaftung bulgarischer Spione. Konstantinopel. Die Polizei verhaftete gestern in dem a»s Adrianovel kommenden Zuge vierzehn bul garische Spione. Türkische und rumänische Sozialisten haben an die Volker des Vulkans und Anatoliens einen Ausruf gegen den Krieg erlassen. Eine Hospitalstiftung des Sultans. üonstantinopcl. Ter Sultan hat die Gründung eines Hospitals für Verwundete aus seine Kosten angeordnet. Wer steift der Türkei Ken Stücke»? Berlin. sPriv.-Tel.) Die „Tägl. Rundsch." äußert sich über das Verhalten der Türkei wie folgt: Sein oder Nichtsein, das ist sür die Türkei gegenwärtig die große frage, und angesichts derselben scheint man eigentlich zn er warten, das Kalisenreich jetzt besonders geneigt zu Zuge ständnissen Italien und vielleicht auch den fordernden Valkanstaatcn gegenüber zu sehen: dies »m so mehr, als die Großmächte in ihrer Mehrzahl der Türkei ein möglichst weites Entgegenkommen dringend ans Herz gelegt haben. Am Goldenen Horn ist man »doch unerschütterlich bei seiner von Anfang an eingenommenen Haltung geblieben: nichts von unwürdigen Verträgen, nichts von Uebcraabe'. fast zu viel der Entschlnßkrast nnd Heldenhaftigkeit, so daß man sich unwillkürlich fragt, ob nicht doch andere Mächte der Türkei in nngemölnilich hohem Maße den Rücken stei fen. Und da bei solchen Betrachtungen R u m ünien , das in letzter Zeit viel als heimlicher Kriegstreiber der Türkei genannt wurde, nach unserer tteberzeuguna ausschcidet. kommt in erster Linie England in Frage. England, das jede Gelegenheit ergreift, um das Osmanenrcich unter seinen Einfluß zu bringen nnd die Kontinentalmächte gegeneinander zu heben. Sobald die «ricasfackel Europas Gefilde in Brand setzt, fängt der britische Weizen an doppelt zu blühen. Und was fragt Albion danach, ob die Türkei nicht schließlich doch die Kosten zu traaen bat. Wie dem nun auch sei. es ist eine erstaunliche Tatsache, mit welch würdiger Ruhe und Tatkraft das OSmanenreich den drohenden Ereignissen cnigcgrnsieht. Wie der von Feinden rings umstellte Eber, wetzt es seinen scharfen Zahn nnd macht sich bereit, zu siegen — oder als Held und in Schön heit zu sterben. Von solcher Gesinnung zeugen anch die Worte, die jetzt der Sultan an »in Bolk gerichtet hat. - Der Wiener Vertreter der „Tagt. Rundich." berichtet: Die Meldungen. Oesterreich-Ungarn und Rußland würden sofort nach Ausbruch des Balkankricacs glcich- lantcndc Neutralitätserklärungen abgeben, werden hier von unterrichteter Seite als unzntrcssend bezeichnet. Die Friedensliebe Oester rcich-UngarnS ist über jeden Zwei»! erhaben, aber mit Rücksicht ans »ine vitalen Interessen ans dem Balkan muß es freie Hand bewahren. Verschärfung der Prcßzcnsnr i« Oefterrcich-Ungarn. Wien. iPriv.-Tel.i Heute wurden sämtliche W i e n c r Blatt er von dem Pr c s s e d e v a r t r m c n t des Mi ni st c r r a t S v i ä s i d i » in s verständigt, daß sie Mit- — Am 17. Oktober rücke« die Rekrut«« ei«, dte ansgedt««- t,u drrtlädrigen Mannschaften werden aber nicht entlasten, sondern sofort zu den in Bosnien, brr Herzego. wtna nnd in Süd ungar» stehenden Bataillonen ge- schtckt. Gleichzeitig werde« Reservisten zu beton, drrjen Hebungen etnbernfeu. Die «ene« »sterr»ichtsch«« Milttärkrrdlte. Wie«. Der Heere»a«Sschuß der «verreicht- fchen Delegation hat heute die neuen Militär- kredtte angenommen. Rußland gegen eine Sperr««» der Dardanellen. Petersburg. iPriv,-Trl.) Aus »onstanttnopel wird hierher gemeldet, der russische Botschafter habe der Pforte mitgetellt. daß Rußland eine Sperrung der. Dardanellen ntchtzulass« n werde. Jnfolgedestens würden d» Dardanellen sür neutrale Schisse offen -leiben. Kriegshetze russischer Blätter. Petersburg. iPriv.-Tel.i Die vanilawtftischen und nationalistischen Oraane, wie „Nowote Wremsa", „Dwet" und „GolvS Moskau»»", raten Rußland, auf die Gefahr eines Krieges mit Oesterreich hin ans der Betriebt- guna aller Forderungen der Balkan st aaten z» bestehen, während die übrigen Organe auf einem Zu- sammenwirken der Großmächte bestehen, deren Einigkeit allerdings nach dem Verhalten Englands stark angczwetfelt wirb. Die englischen Kriegsschiffe i« Mittelmeer. Malta. Der Kreuzer „Barham" geht heute nach! Kreta ab. Da» dritte Linienschiffgeschwader wird voran-, sichtlich am 25. Oktober von England nach Malta abgehcn. Zurückberusung englischer Offiziere. London. lPriv.-Tcl.) Das Krtegsmtnistertumi macht bekannt, daß alle englischen Ossiziere, die sich gegen wärtig auf Urlaub in den B a l k a n l ä n d e r n befinden, zurückberusen worden sind und daß keinem brittschen Offizier! Urlaub nach Westeuropa gewährt würde. Drahtmeldungm vom 12. Oktober. Das Kaiserpaar in Mariendnrg. Marienbnrg. Der Kaiser, die Kaiserin. Prin zessin Viktoria Lut» und Prinz Joachim nebst Gefolge trafen heute nachmittag gegen 3 Uhr in Automobilen, von Eadincn kommend, vor dem Schlosse ein. Im Schloßhose hatten sich zur Begrüßung der Landrat Hagemann und Geh. Rat Steinbrecht etngesunden. Es wurde sogleich eine eingehende Besichtigung des Schlosses vorgcnommen. Um 5 Uhr erfolgte die Abreise im Sonderzuge nach Danzig-- Langfiihr. Die Fleischer und die Fleischtenerung. Berlin. (Priv.-Tel.» Die offiziöse „Nvrdd. Al lg.« Zig." stellt in ihrcn Rückblicken mit Genugtuung »st. daß ich in verschiedenen Städten die F l e i s ch e r t n n u n g e n schon erbvtig gezeigt haben, das durch die Stadtverwaltun gen herbeigeschaff» Fleisch zu mäßigen Preisen zu ver treiben. Des weiteren liegt eine Resolution des Vor standes des Deutschen F l c i s ch e r v e r b a » d e s in Kassel vor, in der sich der Vorstand zur tätigen Mitarbeit bei Durchführung der Regierungsabsichtcn bereit erklärt und in der den Fleischerinnnngen dringend empfohlen wird, mit den Kommunen Hand in Hand zu gehen. Wenn manche Fleischeriiniungcn ein Zusammenwirken noch ab- lehnen, so kann die „Nvrdd. Allg. Zig." das nur auf die Befürchtung znrückführcn, daß die Städte nach und nach den ganzen Zwischenhandel ansschcftten nnd die Fleischver- sorgung des Publikums endgültig selbst in die eigene Hand nehmen würden. Daß diese Befürchtungen durchaus un begründet seien, bedürfe keiner längeren Darlegung. Die größeren Städte könnten nicht ernsthaft daran denken, sür die Dauer den Zwischenhandel völlig auszuschalten. Die Frage eines Reichs-Petrolenmmonopols. Berlin. iPriv.-Tel.i Eine hiesige Korrespondenz meldet, daß der Plan eines Reichs-Petroleum. Monopols bereits greifbare Gestalt angenommen habe. Im Reichsjchatzamt denke man sich die Ausführung des Monopols so. daß die alleinige Berechtigung Zum Großhandel mit Petroleum an eine noch zu gründende, sehr kapitalkräftige Privatgesellschaft verpacht« werden soll. Die „Deutsche Tagcsztg." hält die» Meldung für „nicht ganz unbegründet" und bemerkt dazu: Gegen ein vernünftig ansgestaltetcS Rcichs-Pctroleummvnopol würde nichts einzuwenden sein, wohl aber gegen ein Monopol, das man nur als Rtvnvvol des Großkapitalismus, bezeich nen könnte. Zur Süstünbige» Dauerfahrt des MarinelnftschtA« Berlin. sPriv.-Tel.i Die üüstünüige Dauerfahrt -es Marineluftschisses, die in Johannisthal enden soll, wird bei günstigem Wetter morgen vormittag 8 Uhr an» getreten. Die Leitung der Fahrt liegt in den Händen von Overingen ieur Dürr. Graf Zeppelin wird voraussichtlich an der Fahrt teilnehmen. Die Mitglieder der Marinckommissivn beteiligen sich glcichsallS an der Fahrt, nämlich Korvettenkapitän Metzing vom RcichS- marincamt, Kapitünlcutnant Hanne (Kiel), dir Marine- Baumeister Neumann und Pietzker vom Rcichsmarineamt und Marine-Oberingcnieur Busch (Kiels. Die Probe fahrten sind sämtlich beendet. DaS Luftschiff hat in allen seinen Teilen und Fahrten den kontraktlichen Bedingungen durchaus entsprochen. Der Streit um die Bersichcrungssumme sür die „Schwaben". Berlin. sPriv.-Tel.> Der Streit um die VersicherungS- smnme für das Luftschiff „Schwaben", der zwischen der Dcntschen Luftschissahrt-Aktiengescllschast und den englische» Beisichcrungsgcscllschastcn schwebte, ist durch einen Ver gleich beigelegt worden. Die Gebührencrhühung der Rechtsanwälte. Berlin. lPriv. - Tel.) lieber die Gebühren- erhöhung der Rechtsanwälte wird im Lause dieses Monats bei der zuständigen Rcichöbchürde eine Konferenz stattsindcn, zu der Mitglieder des Deut schen Anwaltvcreins geladen werden. Der Berliner Jenerwehrkonflikt. Berlin. iPriv.-Tel.i Tie Sozialdemokraten haben bei der Berliner Stadt verordn eie nver-- s a m m l u n g folgenden Antrag cingebracht: Die Versamm lung wolle beschließen: 1. gegen die das BercinSreckt der F c n c r w e h r l e u t e schwer gefährdende Verfügung des' Polizeipräsidenten von Berlin im Interesse der Bürger schaft und der beteiligten Feuerwehrleute P r v t e st zu er heben: 2. den Magistrat zu ersuchen, erneut mit der König lichen Staatsrcgierung in Verhandlungen zu treten zur Ucbcrnahmc der Fenerwchrpvlizet in städtische Verwaltung. Einsiihrung des Untcrstütznngswohnsitzcs in Bayer». München. lPriv.-Trl.j. Die Kammer der Reichs- rate stimmte heute dem Gesetz über die Abänderung des bayrischen Heimcftgcsctzes und die Einführung des Unter st ützungswvhniitzeS für Bayern ein stimmig z«. In der nächsten Session soll das Etnsührungs- gcseh zu diesem Gesetz dem Landtage vorgelcgt und nach dessen Annahme soll eine kntserlichc Verordnung über den Anschlus, Bayerns an die Bestimmungen des Unter» stlltzungswohnsitzcs im Reiche erwirkt werden. Kämpieu bei Podgoritza und Berane. Ter Vertreter des „Mcssaggcro" die Schlacht bei Podgoritza: Der erste kriegerischer Bedeutung ging von Podgoritza Feuer non Prinz Pcicr Tic Granate schlug in eine Häuser trilnngen über Truppenbewegungen in Oesterreich Ungarn nicht mehr veröffentlichen dürfen, widrigenfalls sic »nvcrzügüch der Beschlagnahme verfallen
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