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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.06.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192006099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-06
- Tag1920-06-09
- Monat1920-06
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.06.1920
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.reien Berkryr und Handel auf enalischrm Gebiet lowt» die Ueberweisuna von Geldern an englisch« vanken aestattet, so verde» die englischen Staatsangehörige» die gleichen Rechte n Russland erkalten, während dle Räteregieruna ihnen VergwerkSkonzeisione» unter der Bedingung übergibt, daß »te mechanischen Mittel und da« technische Personal ««stellt nerden. * Als der russische WirtsckaitSdiktator Krassin damal« nach inbefriedtaendem Verlauf der Kopenhagener Perbandlunaen » der Ocffentlichkcit über die Lprüdtakelt Englands Klage Übrte. erkannten manche sekr richtig, daß auch hie« ein Manöver des Sowietabaesandten war. Die Meldungen von iinem Vorrücken der Bolschewisten in Persien, von naben Beziehungen zwischen Moskau und der panislawifcken Ve« wrgung, von einer englandfeindlichen Rede des Emirs von Afghanistan und endlich von einer beginnenden Bedrohung Indiens durch den Geist des Bolschewismus haben gezeigt, daß Lenin und Trotzki es beute noch genau io gut wie da» Mals während der Brester Verhandlungen verstehen, in Güte zu unterhandeln und gleichzeitig mit der Faust »u droben. Die britische Regierung ist durch die unter der Arbeiterschaft des Jnselrricbs herrschende Stimmung genötigt, mit de» Sowsetdeleaterten z» verhandeln, verscherzt sich aber durch eben diese Verhandlungen in zunehmendem Mabe die Svm- vathien der Polen, die mit Moskau im Kriege liegen. Auch Frankreich nimmt starken Anstob an dem Entgegenkommen Englands gegenüber einem Lande, in dem die Milliarden der französischen Sparer begraben liegen. Krassin kennt fein« Trümpfe genau, und nimmt die „Bedingungen" entgegen, unter denen England zum Warenaustausch bereit wäre: Rückgabe der Gefangenen und Verzicht auf eine bolsche wistische Propaganda in Richtung Indiens. Krassin ver langt Gleichberechtigung, Oesfnung der britischen Grenzen für russische Geschäftsleute und der britischen Banken für russisches Geld. So soll England einen propagandistische» Waffenstillstand in Indien mit einer Invasion der bolsche wistischen Agenten- und Bestechungsgelder in das Mutter land bezahlen! Lloyd George für Wiederaufnahme der Beziehungen ,u Ruhland. Lloyd George führte im Unterbause aus, die Alliierten dielten es für nötig, die Beziehungen zu dem Lande wieder herznsteNen, das früher 28*/, der Lebensmittel Europas auSgefübrt habe. ES seien zweifellos Oel, Flachs und Nutz holz in Rußland vorhanden. Wenn man sich weigerte, mit Rußland Handel zu treiben, solange es dort eine bolsche wistische Regierung gebe, so würde man «Ine anberordentliche Dummheit begehen. Virre rrerre derttsche Note zur Schifssraumfroge. Der tzeittsAe ßkoirtul m Tttrl» enooroet t Di« Darstellung Reuters, daß der deutsche Konsul in TäbriS, Wustrow, Selbstmord begangen habe, erweist sich nach einem etngegangenen Bericht de« deutschen Stabsarztes Dr. Schütz in Täbris als unrichtig. Herr Wustrow wurde durch eine von außen auf das lkonsulatSgedäub« abgr- schoffene Kugel getroffen. Die deutsch-persische Gesellschaft veröffentlicht folgenden ihr -»gegangenen Bericht: Teheran. ». Juni. Um da» deutsch« Konsulat in Täbris ist »wische» Angreifern und Verteidigern ein Kampf entbrannt, der unter Anwendung von Bomben und Maschinengewehren mit Er bitterung geführt wirb. Ein von Konsul Wustrow in Teheran eingetrosfeneS Telegramm in sranzvfischer Sprache besagt, bah et» Appell an dle Furcht in einem deutschen Herzen keinen Widerhall finde, der Weg zu den Flüchtlingen nur Uber seine Leiche führe, und dast er nur Befehlen der deutschen Negierung gehorche. Btzrkonsul Dr. v. Druffel ist noch nicht in TäbriS eingetroflen. sondern anscheinend unterwegs »wischen Tiflis nnb TäbriS. Die englischen Truppen in Täbris haben sich au« KaSwin zurückgezogen r die englische Bank verläßt TäbriS. Hnttgerd-moirftratlinken. Vorgestern früh kam es in Graz wegen der hohen Leben«- mittelprctse zu schweren Ausschreitungen. Es fanden Zu- sammenstöß« statt, wobei 6 Personen getötet, 8 schwer ver wundet und zahlreiche andere leicht verletzt wurden. In Karlsbad «. Böhm, ist vorgestern ein dreitägiger General- streik verkündet worden. Die Zeitungen erscheine» nicht, die Geschäfte sind geschloffen: nur die Lebrnsmittelläden lind geöffnet. Die Ursache de« Streikes ist, daß die Bevöl kerung seit 7 Wacken kein Brot nnd seit 5 Wochen kein Mehl erhalten hat. Unter diesem Mangel leiden natürlich auch die Kurgäste, die mit der Bevölkerung sympathisieren. Alle Restaurant«, Cafes, Theater- nnd Konzertsäl» sind ge schloffen. Die Kurmusik spielt nicht mehr; es wird kein Gepäck von und zu den Bahnhöfen gebracht. Die Eisenbahn verkehrt. Wie das Prager Abendblatt meldet, ist die Arbeiterschaft auch iu den Bezirken Elbooen, Falkenau, Nendeck, Traslitz wegen Hungersnot in den Generalstreik getreten. Fortdauernder Generalstreik in der 1. Zone. Der Generalstreik in der 1. Zone Schleswigs dauert an und er ist noch nicht abznseben, wann er beendet sein wird. Weder bei den Arbeitern noch bei den Arbeitgebern ist auf ein Nachgebrn zn rechnen. Um vermutlich einen Zusammenbruch des Streiks berbrizn führen, hat die Inter national« Kommission in den Kreisstädten der 1. Zone zahlreiche Verhaftungen unter den Streikenden vornehmen lassen. Ausschreitungen gegen die Jude« in Budapest. Budapester Zeitungen melden, daß am k. J«ni i« Buda pest wieder Ausschreitungen «ege« die Jude« ftattgesnade« habe«. Ein Tr«pp von «ngesähr ü« L««te« vertrieb dir Juden, Li« a« der Dona« spaziere« ginge«. Da«« dra«ge« die L««te i« de« Speisesaal d«S Hotel» ,U«garia*. wo sie mehrere Gäste Lintig schl«ge«, bar»«ter ei«e« 78jährige« Ma««. Die Gäste ergriffe« di« Flucht. Einige« höhere« Offiziere» aelcmaes schließlich, die Führer der va«d« ftsttzim UWWOUMtz» bar Wvlisri s> AhreDßWw^ Die de«tsche Regierung, die bekanntlich bereits wiederholt bei der E«te«te wegen Belassung des für die deutsche Wirt schaft ««bedingt nötige« Sch!ssSra«meS vorstellig geworben «ar, hat «enerdkngs der Neparationskommiffio« in Paris am s. d. M. eine Note überreichen laßen, in der sie die Er wartung anSspricht, daß die Neparationskommiffio« nunmehr dem Anträge ams Belastung von SchisfSranm ««gekürzt statt, geben «nd ihre Entscheidung so schnell wie möglich treffe« «erde. Deutscherseits seien die NoranSsetzungen, von denen die NeparationSkommission die Prüfung des Antrages ab hängig gemacht habe, nach besten Kräften erfüllt worden. Die viehatlteferung. von dem von Deutschland an Frankreich abzuliefernden Vieh sind, wie die Blätter melden, bis zum 1. Juni abge- liefert worden: 42453 Rinder, 67476 Schafe, 7875 Ziegen «nd 7176 junge Pferd« und Zuchtftuten. * Krankreich beharrt auf der Entwaffnung Deutschlands. Der KammeranSschuß für auswärtige Angelegenheiten nahm einstimmig folgenden Antrag Raynauds an: Die Kammer beschließt im Interesse der Erlangung eines allge meinen Friedens und der Wiederherstellung normaler Be ziehungen zwischen alle» Völkern die völlige Entwaffnung Deutschlands und fordert die Regierung in aller Form auf, zu verlangen, daß die durch -en Versailler Vertrag festge setzten Entwaffuungsbcdingnngen durchgeführt werden. Die Frage der deutschen Schuld. Nach einer HavaSmeldung ans London fragte im Unter hause ein Abgeordneter» ob der englische Finanzsach verständige, der mit -em französischen Sachverständigen über di« Frage der deutschen Schuld verhandle, ein Mitglied des Komitees sei, das im November 1918 einen Bericht erstattet habe, in -em gesagt worden sei, Deutschland könne 21 Mil lionen Pfund Sterling bezahlen. Austen Chamberlain ant wortete „nein". Neber die französisch dentschen Wirtschaft-Verhandlungen erklärte der französische Sandelsminister Isaac einem Redakteur des «Echo de Paris", die Beratungen hätten noch zu keinem praktischen Ergebnis geführt. Es sei sa auch nur ein Beginn gewesen, ein erster Meinungsaustausch, man habe sich begrüßt, man habe Kenntnis genommen nnd die Delegierten hätten sich nach Branchen verteilt. Man habe dann festgestcllt, daß zwei oder drei Jndustriegruppen fehlten, um die Verhandlungen gründlich führen zu können. Dieser Fehler werde beseitigt sein, wenn die Deutschen zurückkehren. Auf die Frage, ob der Minister glaube, daß man das nächste Mal zu einem Ergebnis kommen werde, antwortete er: „Ja, wenn alles gut gehen wird, werde» wir ein Abkommen erzielen, namentlich für die Metallurgie und über die Farben." Auf die Frage, ob olles von den Verhandlungen iu Spa abhänge, erklärte der Minister: Unsere Unterhaltungen sind unabhängig von der Konferenz von Spa. Es handelt sich bei ihnen nur darum, di« Wie deraufnahme der Geschäfte im allgemeinen Interesse ins Auge zu fassen. Was nür wollen, ist, nichts zu vernach lässigen, was die Produktion der Industrie und die Wie deraufnahme des Handels stärken kann. Wir haben von der einen wie von der anderen Seite das gleiche Interesse daran, dast die hauptsächlichsten Industrien soviel wie möglich prvdnzleren können. Auf dieser Basis haben wir uns vereinigt, indem wir die politischen Fragen, ja selbst oie Fragen der Auslegung des Vertrags von Versailles beiseite kiesten. Die Brüsseler Finanzkonfercnz. Als britische Delegierte werden an der Finanzkonferenz in Brüssel Lord CbalmerS, der vor dem Kriege an der Spitze des Schatzministeriums stand, Sir John Bradbury, Lord Cullen, Direktor der Ban! von England, und Bell, Direktor der Lloyds Bank, teilnehmen. Die amerikanischen Vertreter sind noch nicht ernannt. Nach einer holländischen Meldung werden sie lediglich als Zuhörer ohne Vollmachten, die die Regierung binden können, der Konferenz beiwohnen. TimesflesMchte. Deutsches Reich. Zur Abstimmung ln Ost - undWestprcnst ei.. In wenigen Wochen fällt die Entscheidung über bie staat liche Zugehörigkeit des Abstimmungsgeb eteS von Ost- und Westpreutzen. In allen Teilen Deutschlands rüsten sich Tausende zur Reise in die alte Heimat, um ihre Stimme für die deutsche Sache in die Wag schale zu werfen. Da-Z ist ihr durch den Frieden-svectrag verbürgte? Recht und ihre heilige Pflicht. Durch leine Massnahme irgend welcher Art darf ihnen dieses Recht geschmälert werden, sondern cS muss alles geschehen, um seine Ausübung zu erleichtern. Der Deutsche Schutzbund, dec die Sorge sür tue Beförderung der Stimmberechtigten übernommen hat, ist sich bei seiner Tätigkeit vor allein der Schwierigkeiten bewusst gewesen, die der Reise dec Stimmberechtigten durch den polnischen Korridor erwachsen, der einen politischen Keil zwischen deutsche Gebiete treibt und c- den Polen in die Hand legt, den Stimmberechtigten den Weg zum Ziele nach Belieben zu öffnen oder zu schliessen. Allerdings bleibt für alle Fälle der Seeweg offen, aber auch hier zieht die durch dcn Friedensvertrag bedingte 'Abgabe deutschen Schiffsraumes an die Alliierten der Beförderung verhältnismässig enge Grenzen. Die Deutsche Regierung hat bei der Regierung in Warschau, bei den interalliierten Kommissionen und bei den alliierten Regierungen seit Monaten die ernstesten Vorstellungen erhoben, nm Bürgschaften für dte freie Durch fahrt der Stimmberechtigten zu erhalten. Die polnische Regierung ist immer wieder der Entscheidung aus dem Wege gegangen; jetzt, wo die Abstimmung unmittelbar bevorsteht, muss sich zeigen, ob Polen bereit ist, das Selbst bestimmungsrecht in Ostpreussen und Westpreußen anzu erkennen, und, wenn das nicht der Fall ist, ob cS oen Alli ierten mit dem Selbstbestimmungsrecht ernst ist, sodass sie ihm auch gegen Polen zum Siege verhelfen werden. Die Brigade Döberitz. TaS Neichswehrmini- sterium legt Wert auf die Feststellung, dass die Brigade Döberitz keine «ach politischen Grundsätzen ausgesuchte Truppe, sondern eine höchst unpolitische militärische 'Abtei- luna ist.-Ihre Verwendung liegt in der Hand des Reichs präsidenten. Für einen bestimmten Ort ist diese Verwen dung nicht vorgesehen. Das Abkommen der Hamburg-Amerika- Linie. Zur Erläuterung des bereits gemeldeten Ab kommens der Hamburg-Amcrika-Linie mit dem Harriman- Kvnzern gehen uns von der Verwaltung der Gesellschaft noch folgende Nachrichten zu, die auf in Neuyorker Zei tungen veröffentlichten Mitteilungen beruhen. Die Ham burger Direktoren hat.cn ursprünglich nur mit der Firma Harriman u. Eomp. verhandelt. Nachdem diese Verhand lungen zum Abschlüsse gelangt waren, wurde es für wün schenswert erachtet, die Kerr-Lrnie nut in bas Abkommen Yineinzuziehen. Dies wurde dadurch ermöglicht, dass der Harriman-Konzern sich in den Besitz des überwiegenden Teiles der Aktien der 'American-Ship- and Commeree- Cooperation setzte, dte ihrerseits die Kerr-Linie kontrolliert. Aenßerlich wird die Finanztransaktion dadurch gekennzeich net, dass Harriman als Präsident an die Spitze der Ame rican Ship- and Commerce-Cooperation tritt, in deren Leitung zwei weitere Vertreter seines Konzerns abge ordnet werden. Holland. Politische Kundgebungen. Anläßlich der für gestern ange setzten Einbringung des Gesetzes gegen revolutionäre Umtriebe versammelten sich in der Nähe de» Boltshause» tm Haag, auf dem eine rote Fahne aufgezogen war, etwa 20000 bis 25 000 Personen, die gegen 1 Uhr mittags mit den soziali stischen Kammerabgeordneten an der Spitze nach dem Par- lamentSgebäude zogen. In der Nähe des Parlament»«!- bäudeS trat die Polizei dem Zug« entgegen. Die Beamten hatten Mühe, die andringenden Massen aufzuhalten nnd trieben schließlich die Menge mit Gnmmiknütteln und Säbeln zurück. Einig« Verhaftungen wurden vorgenommen. velai«. Prozeß gegen flämische Professoren, vor dem Schwurgericht in Gent werden am 5. Juli 85 Professoren der ehemaUgrn Flämischen Hochschule in Gent abgeurteilt werden. Türkei. - Der Kambs gegen die türkische» Nationalist»». „Daily Erpreß" meldet aus Konstantinopel, daß in Beant wortung des Ultimatum» der türkischen Nationalisten, wel ches die Zurückziehung der britischen Streitkräfte au» Jsmid forderte, englische Schiffe im Marmara-Meer die Stellungen der Nationalisten beschaffen habe». Die britischen Abtei lungen Nnd au» Jsmid in Richtung von Adabazar vorae- ML iimrLK dortto, V«t-idüuma»üuig »u »erstaäru. «ö liegt nickt tu der Absicht 8er Briten, dle nattonaUlNstyen Gebiete zu besetzen. England. Eine zionistisch» Weltkonferenz. Am 4. Juli wird in London ein» zionistische WrltkonfrreU stattfinben, die sich mit den Fragen der Kolonisation Palästina» und derev Finanzierung befassen wird. Amerika General Pershing tritt zurück. An» Washington wird gemeldet: General Pershing, der di« amerikanischen Trup pen in Frankreich befehligt,, hat feinen Rücktritt ans dem Heere e „gereicht. Der General wird sich mit der Politik beschäftigen. Oertllches nnd Siichsisches. Riesa, den V. Juni 1V20. —* Nichtamtlicher Bericht über die gestern abenv von 5 Uhr ab in der Oberrealschule abgehaltcne üsse »t - ltche Sitzung der Stadtverordneten. Vom Kol legium fehlten die Herren Stadtvv. Kaden und Rossborg. Als Vertreter des Rates waren Herr Bürgermeister Dr. Scheider und Herr Stadtrat Dr. Fröde anwesend. Der Zuhürerraum war schwach besucht. Die Sitzung lei- tete Herr Vorsteher Romberg. 1. Ermietung des Obergeschosse» de» Kammergebüude» in Kaserne 1/68. Der Rat hat beschlvssen, die tm Obergeschoss des Kammergebäudes in der früheren Kaserne 1/68 liegenden Räume, zusammen 415 Quadratmeter gross, von der Reichsvermögenöstelle zu ermicten. Die Räume, die zur Unterbringung von Mobiliar Wohnungsloser Verwendung finden sollen, brauchen nur nach Bedarf übernommen zn werden und auch die AttiS- zahlung erfolgt nur für in Anspruch genommene Raume. Der Mietpreis beträgt drei Mark für den Quadratmeter. Herr Stadtv. Ketzer regte an, das Gebäude überhaupt aus Kosten der Stadt zu erwerben. Das Kollegium stimmte dem RatSbeschlutz zu. 2. Bewtlltgung von Mosten zu Auffüh rungen der Künstlerischen Schaubühne. Ueber das für hier geplant« Gastspiel der Künstlerischen Schau bühne ist bereits in den Mitteilungen aus der Ratssitzung vom 3. Juni berichtet worden. Der Rat hatte beschlossen, sür 16 Vorstellungen Zusage zu geben, nnd die gestellten Bedingungen — unentgeltliche Bereitstellung de» Theatersaales, Licht und Heizung, des etiva erforderlichen Bühnenvorbaues und von sechs Arbeitern zum Aus- und Abbau der Bühne, Uebernahme von 50 Prozent Reise- und Transportkosten der Anreise — zu erfüllen. Herr Stadtv. Günther wünschte, dass dem Verein sür Volksbildung ein Einfluss auf die Auswahl der Stücke und die Ausgabe der EintrittSermähigungen zugestanden werbe. Das Kol legium stimmte dem Ratsbeschluß uud dem Vorschläge Günther, daß bei dec Auswahl der Stücke der Verein sür Volksbildung zu hören ist, zu. Wegen der Cintrittserinässi- gungen sah das Kollegium von einem Beschluss ab, da e? annaym, dass der Rat in dieser Frage sowieso den Verein sür Volksbildung hören werde. 3. Erstattung nachweisbaren Loh naus fall es an Mitglieder oer städtischen Kolle gien. Der Rat hat beschlossen, bei Dienstreisen der Mi!-- glieder der städtischen Kollegien neben den Reisekosten auch den nachweisbaren Lohnaussall zn erstatten. Der Be schluss soll auch Anwendung finden ans dis vor einiger Zeit stattgefundene Reise nach Zwickau zmn Ankauf des Lastkraftwagens sür da? Gaswerk und auf dcn Besuch dcs Sachs. GemeindetageS in Dresden. Das Kollegium trat dem RatSbeschtuss bei. 1. Einbau von Wohnungen. In den Grund stücken Kaiser-Franz-Joseph-Strasse 34 und Carolastrasse 15 soll je eine Wohnung eingebaut werden. Die Kosten belau fen sich auf insgesamt 7000 Mark. TaS Kollegium stimmte der Vorlage zn. 5. Wahl des juristischen Stadtratc s. Herr Stadtrat Dr. Fröse wird, wie ich.ni bekannt, von seinem Posten scheiden, da er die Praxis veS verstorbenen .Herrn Rechtsanwalt Friedrich zu übernehmen gedenkt. Herr Vor steher Romberg bemerkte, dass beide Seiten des Kolle giums dem Wirken des Herrn Dr. Fröde nlS Stadtrat vollste Anerkennung zuteil werden liessen. Er habe sein Amt in unparteiischer nnd gewissenhafter Weise und mit grosser Sachkenntnis geführt. Ter Vorsteher brachte hier auf ein Gesuch des Herrn NatSassessorS Kern, Riesa, zur Verlesung, worin dieser bittet, ihm die frciwerdende ju ristische Stadtratssteüe zn übertragen. Bei der hieraus stattgefuiidencn Wahl wurde Herr RatSasseisor Kern um 1? Stimmen zum juristischen Stadtrat gewühlt. Die Rats assessorstelle ist ausgeschrieben worden. Herr Staotv.-Vize- Vorsteher Men de erklärte, dass die Ausschreibung nicht in der Weise erfolgt sei, wie vom Stadtv>KvIIeaiiim be schlossen worden sei. Das Kollegium habe gewünscht, dass nur gesagt werden solle, dass di? Stelle in die Besoldungs ordnung eingcstnst werde. In der Ausschreibung sei aber die Einreihung in die 0. Klasse der BesoldnngSordnung uua bei Bewährung in die 10. Klasse zugcfichert. Herr Bürger meister Dr. Scheider erklärte, dass der Rar geglaubt habe, im Sinne des Beschlusses de? Kollegiums zu han deln und dass die Zusicherung dec eventuellen Einreihung in die 10. Klasse der Besoldnngsordnung nur erfolgt sei, um zu erreichen, dass sich Bewerber melden, die sich bereits anderwärts im städtischen Verwaltungsdienst bewährt haben. Herr Stadtv. Ketzer war wie Herr Menüc dec Meinung, dass der Rat dem Beschlüsse des Kollegiums nicht Rechnung getragen habe, während bis Herren Stadtvv. Schönfutz und M. Schneider der Auffassung des Rates beitraten. 6. Verschiedenes. Herr Stadtv. Hofmann fragt an, ob der Rat es sür möglich halte, dass auch unsere Schulkinder an dem amerikanischen Licbeswerk der Quäker hili e beteiligt werden könnten. Die Quäkcrhtlfe sei ja zu nächst nur für die Großstädte geplant gewesen, aber sie würde jetzt auch Orten bei Leipzig und der Stadt Pirna zuteil. Auch unsere Riesaer Kinder seien sehr unter ernährt. Herr Bürgermeister Dr. Scheider erklärte, daß bisher Schritte m dieser Richtung aussichtslos gewesen seien, da das Hilfswerk lediglich für die Grossstädte be stimmt gewesen sei. Meißen z. B. habe die Quälerhilfe nur mit Blühe erreicht. Es sei auch erst noch festzustcllen, ob das Liebeswerk in Pirna von der Quäkerhilfe ausgehe. Er werde aber Erkundigungen einziehen und eventuell ver suchen, auch für unsere Stadt etwas zu erreichen. — Herr Stadtv.-Vizevorst. Mende brachte die Unruhe-Schäoen vom 15. März dieses Jahres zur Sprache. Die Betroffe nen, nicht nur die Hausbesitzer, sondern auch die Mieter, stellten Schadenersatzansprüche. Er sei der Meinung, daß das Tumultsckädengesetz vom 12. Mai dieses'Jahres nur für künftige Schäden, also nicht auch für die Schaden vom 15. Mär» dieses Jahres gültig sei. Vielleicht könne Herr Bürgermeister Dr. Scheider Aufklärung geben. Da die Anmeldung des Schadens innerhalb dreier Monate fen dem -Eintritt de- Schadens erfolgen müfse, würde die Frist für die Anmeldung der Unruheschäoen vom 15. März am 1b. Juni ablausen. Herr Bürgermeister Dr. Scheider erklärte, daß die Anfrage unerwartet komme, und eine Auskunft daher sofort nicht möglich sei. — Herr Vorsteher Romberg verlas eine Eingabe der Ortsgruppe Riesa des Gemetndebeamtenbundes, worin dies« um die Geivüy- rung des SO«/»igen Zuschlages der MonatSbezüge auch für den Monat Juni auf die kommende GehaltSreform hin er- kucht. Gleiche Gesuche lagen auch vor von der Lehrer schaft der Volksschulen und der OberrealstipUe. «chlh^
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