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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.03.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120314025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912031402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912031402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-03
- Tag1912-03-14
- Monat1912-03
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t- K ?» Z r» -s <» - ^ r r» ^ 6- getötet. IS schwer und 40 leicht verwundet worden. Berli». tPriv.-TelZ Der Direktor de» Hansa. b u n d e s. Oberbürgermesstcr a. D. Knvbloch. tritt nm I >. März von seinem Posten zurück. London Das Tauchboot »cV »" wurde heute nach Portsmuuth gebracht und dort gedockt. Die 14 Leichen wur- den ticrausgenommen und werden in Haslar beerdigt werden. vttMcde; «na ZScbrircdrr. Dresden. IS. März. —* Se- Majestät der König empfing heute mittag die HpsdeparteinentSchess zum Rapport. — Heute abend findet, wie bereits gemeldet, ein Hv-fkvnzert statt, zu dem u. a. Prinz und Prinzessin Johann Georg. Prinzessin Mathilde, Prinz und Prinzessin Sizzo von Schmarzburg-Rudolstadt, ftwic die Prinzessin von Waldeck und Pnr nont erscheinen werden. Werner sind an die Minister, die Mitglieder des diplomatischen Korps und an die Damen und Herren der Oofg-esellicinttt Einladungen ergangen. n Die Herren Ltaatsministcr der auswärtigen Am grlegeirheiten G r as ^V i tz t h u m v. Eckstäöt und der Finanzen r>. L e n d e w i tz begeben sich heute nachmittag zu Besprechungen über die Wchrvorlageu und ihre finanzielle Deckung nach Berlin. —* -ins dem Landtage. Heute hatte die Zweite Kammer eine verliältnismäsria kurze Sitzung, in welcher ,!e nch nur kurz mit einem Nachtragsetat siir die Finanz- veriode GWH und dann längere Zeit mit verschiedenen Petitionen beschäftigte. Besonders eine Eingabe von Tier ärzte» und Biebhäirdlerii wegen Maßnahme» zur Seuchen- NetämpNiirq brachte die Neuauflage kürzlich stattgcfundcner Debatten über Maßnahmen gegen die Maul- und Klaucn- ienilie. Verschiedene Beamtcn-Petitionen ersuhren ander- ieiis eine kurze suiiimarische Abwicklung, weil ja die Kammer ähnliche Anträge der verschiedensten Parteien bereits früher angenommen hat. Morgen findet keine Sitzung in der Zweiten Kammer statt, um den Deputa tionen Zeit zu auSaiebiger Arbeit zu lassen. —* Die außerordentliche Deputation zur Borberatuug des Lchnlgcsetzentwurss behandelte in ihrer Sitzung am Dienstag nachmittag die S ch u l g e I d f r a g e. ES lag ein Antrag vor. das Schulgeld auszuhcben. Die Mehrheit der Deputation trat sür die Schulgeldfreiheit ein, die Mirröerheil verteidigte das Schulgeld, oder doch das Recht der Leib»Verwaltung in diesem Punkte. Für die Forde rung. das Schulgeld anfznheberi, wurden eine Anzahl be kannter Gründe angeführt. Der 'Betrag für den Ausfall >es Schulgeldes beläuft sich ans 6>„ Millionen Mark. Dieser Betrag kann nach den Erklärungen der Regierung keinesfalls aus den Staat übernommen werden. Ob eine Bermittlung überhaupt möglich sein wird und ob sie auf dem Wege des LchnlgeietzeiitivnrfS, der es de» Gemeinden überlassen will, ob sie Schulgeld erbeben wollen, oder auf dem Wege, daß man allenthalben eine Abstufung des Schul geldes verschreibt, zu suchen wäre, konnte „och nicht ent schieden werden. —* Zur Bergarbeitcrbewcgnng in Lachsen. Dem Er suchen der Bergarbeiter, bis z»m 12. März über ihre ,For derungen bestimmte Erklärungen abzrigeben. sind in den Bezirken Zwickau und Luqan-Oelsnitz nur einzelne Grubenveriogltnirgen nachgekvmmen. Unter ihnen befindet sich der Ni o r g e n st e r n i ch a ch t. der sich ablehnend verhält. Man alaubt, daß die übrigen Werke diesem Bei spiele folgen werden. Zn diesem Falle dürsten die Berg arbeiter den Streik beschließen,- es kommen etwa 2:', MO Bergleute in beiden Revieren in Frage. — Der LanSesaosschntz des Landesverbandes Sächsi scher Feuerwehren hielt am Sonnabend und Sonntag in Dresden längere Beratungen ab, denen Herr Brand direktor D ü w e r von der dem Landesverbände angc- hörenden Beeussienerivehr Dresden als Gast beiwohnte. Nach Erüssnung der Sitzung am Sonnabend gab das Kolle gium zunächst seiner Freude darüber Ansdruck, den ver dienten Laiidesverbandsvorsitzendeii Herr» Branddirektor Weigand Chemnitz, der im Dienst durch Absturz von einem zur Brandstätte eilenden Feucrwehraiitomvbil ver unglück! war, wieder gesund zu sehen. Sodann ersolgten die iivicchen Mitteilungen des Bor-sitzenden. Der Bor- sitz.-ndc des Döbelner Vezirksfencrwchrverbandes Vetter- lein in Döbeln ist gestorben. Das Amt des Borsitzes im Döbelner Bezirksfenerwehrverband bat Herr Kreisvertrcler Schlimpen Leisnia übernommen. Die am I. Zannar >lll2 abgeschlossene Statistik des Landesverbandes Sächsischer Fencrwebien mies die Mitgliedschaft von !»>G meist frei willigen Wehren, mit 17 936 Mann nach. 'Neu ins Leben gckrelen und 1911: 16 srciwilligc Feuerwehren in Sachsen. Um Ilnierstül'nng ans der „König-Albert-Feucrivchr- Stiftung" sind IN Gesuche cinaeaangen. ,ferner folgten Besprechungen über die Alarmierungen. Hierbei ivurde die E'innhriing von Prämien sür die Anzeige von Per sonen. die nch böswilliger F-ciicrivchralarmc durch Miß brauch der Feuermelder schuldig machen, empsoblen. Die Grundlage sür die Mobilmachuna der freiwilligen Feucr- wehien i-'ll nach wie vor die elektrische Alarmanlage und der Alarm durch Signale mit dem Horn oder Nebelhorn bilden. Für Fabriken hält man krittlige Lchlagglocken auf den Hosen im allgemeinen sehr geeignet für den Feucr- alarm. Größere oder besonders scuergesälirlichc Betriebe - r.v: s . s.z -v» ------ Sh- svllke» nach de« Muftkk von WarrnbSusern Nebeutnelder rtnfüdren. Im wetteren Verlaufe der Sitzung stimmte der Ausschuß der Sttftungsurknnde für die von Herrn Fabrik- dtrektor Zettttg in Altstadt Stolv»« gemachte «König- Frteürtch-August.Feuerwrhrfttftung" zu. Danach soll die Stiftung, deren Grundstock SMN Mark beträgt, genau so wie die »Künig-Albert-FeuerweLr-Sttstung" zur Unterstützung armer, kranker Feuerwehrleute dienen. Ein weiterer Punkt der Tagesordnung betraf die Satzungen der Ge- meindeversicherungsverbände von Leipzig und Dresden. Es wurde beschlossen, den Feuerwehren bezw. den Ge meinden zu empfehlen, sich bet diesen Verbänden gegen Haftpflicht und gegen Schäden an den zur Spritzenbrspan- nung dienenden Pferden zu versichern, von der Unfall versicherung der Feuerwehren aber abzusehen, weil in dieser Richtung -er FenerwehrfondS. obwohl ein rechtlicher Anspruch an ihn fehlt, sich als ausreichend erwiesen und bisher segensreich gewirkt hat und weil ferner ein Relchö- aesetz Uber die Versicherung der Feuerwehrleute in Aus sicht steht. Schließlich erfolgte noch ein interessantes Referat über die internationale Bauansstellnng tn Leipzig 1918. Die Besprechung diefc« Ausstellungsprojektes führte zu einer Kundgebung, wonach der LandeSanSschnß die Bestre bungen der internationalen Bausachausstellung tn Leipzig unterstützt und sich eventuell daran beteiligen wird. — Zahreofcst der Angestellten der Sächsisch-Böhmischen Dampfschissahrto-Gesellschajt. Am 9. März hatten sich auf Einladung des Herrn Direktors Eurt Fischer eine glotze Anzahl Angestellter der Gesellschaft tn de», festlich mit Wimpeln und Jahnen geschmückten Saale des Hotels «Zur Post" in Langebrück zu einem Zahre »fest ein- gesnnden, dem auch eine Anzahl Ehrengäste beiwohnten. Bon den Angestellten, zu deren Ehren dieses Je st ver anstaltet war, haben im vergangenen Zähre die Kapitäne Gustav Thicme in Wachwitz und Gustav Hering in Postel- witz ihr INlähriges Dienstjubiläui» gefeiert. Das Ehren zeugnis des Konzessionierten Sächsischen Schiffer-Vereins wurde autzcr Herrn Schmied Gustav Pallmann in Blase- wttz nachgcnaniitcn drei Herren verliehen, welche gleich zeitig ihr 23jähriges Dienstsubiläum begangen haben: Kapitän August Kunze in Schöna, Maschinist Bruno Rudolph in Hostcrwitz und Tischlermeister Otto Schulze in Lanbcgast. Außer dem genannten Kapitän Gustav -Hering tn Postelwitz sind die Kapitäne Ferdinand Wolf in Blaseivitz, Eduard Kunze in Blasewitz. Ernst Höhle in Lvschwitz und Hermann Protze in Krippe» durch Verleihung deS Albrcchtskreuzes, Maschinist Wilhelm Wledcmann in Blaseivitz, Maschinist Ernst Böttger in Dresden und Fähr- mcister Emil Spalteholz in Loschwitz mit der Friedrich- August Medaille in Silber, sowie der Dreher Adolf v. Hornnff in Blasewitz nnd Kohlenarbciter Karl PeterS gen. Wolf in Loschwitz mit der Friedrich-August-Medaille in Bronze ausgezeichnet worden. Das österreichische goldene Berdienstkreuz mit der Krone haben erhalten die Herren Hauptkaisicrer Hermann Funke in Dresden. Bc- triebsinspektvr Leopold Hartung in Aussig, sowie Znspektor Theodor Reichelt in Teilchen: ferner das Kreuz znm preußischen Allgemeinen Ehrenzeichen Kapitän Friedrich Winkler in Mühlberg, sowie das preußische Allgemeine Ebrenzetchen Maschinist Gustav Wenzel in Kamcnz. Weiter sind durch das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit ausgezeichnet worden die Maschinisten ZohanneS Haneseld in Dresden, Gustav Stephan in Blasewitz, Paul Bcnisch in Blaseivitz. Franz Böhmer in Blaseivitz, Andreas Kasper in Dresden, Friedrich Mühle in Ncurochwitz, Adolf Weise in Dresden, l. Steuermann Eduard Protze in Laubc- gast, Tischler Ernst Hämisch in Blasewitz, Schlosser Karl Niesler in Laubegast. Schlosser Theodor Müller in Lanbc gast, endlich die Schmiede Robert Böttger in Lanbcgast. Gott- lieb Wichor in Laubegan nnd Gustav Pallmann in Blase witz. Der Bcrlaus der Feier war ein äußerst animierter und legte Zeugnis von dem vorzüglichen Einvernehmen zwilchen Direktion und Angestellten ab. Herr Opernsänger Bellmann anS Ebemnitz entzückte durch zahlreiche herr liche Gesangsvorträge. Bis zum späten Abend blieben die Fcsttcilnehmer versammelt, denen sicher die Erinnerung an diese Feier eine schöne und bleibende sein wird. -* Landcslottcric. Am heutigen ersten Zichungstage der 1. Klasse der UN. Lächs. Landcolottcrie siel der Haupt gewinn von 39 999 Mark auf Nummer 74.367 in die Kollek tion von Louis Lösche in Leipzig. Für den zweiten Ziehungstag verbleiben demnach »och an Hauptgewinnen je ein solcher zu 69 999, 3V999, 20 099 und 19 900 Mark. —* Verhaftung eines flüchtigen Majorö. Der noch verschiedenen Betrügereien ans Dresden flüchtig gewor dene Major Friedrich Waldemar v. Wc igelt ist gestern aus Grund eines Steckbriefes der Dresdner Polizei in Bukarest verhaftet worden. Er wirb nach Beendigung des Ausliefernngsvcrsa-Hrens den deutschen Gerichten znr Aburteilung überwiesen werden. Weigelt gestand die ihm zur Last gelegten Betrügereien gleich bei seinem ersten Vkrhüre in Bukarest unumwunden ein. —* Polizetbericht, ist. März. In StrahSurg ist ein 86—38 jähriger Unbekannter a u s g etrctc » . der sich auf bctrügeris ch e Weise in den Besitz verschiede ner Schirme gesetzt hat. Der Unbekannte erschien dort in einem der ersten Schirmgcschäftc, nmhlte sich eine Anzahl Schirme ans und ließ sich die Answahlsendung durch eine» Angestellten des Geschäftes in seine Wvhnuiig bringe». Dort nahm er dem Ucberbringcr die Sendung -ab und wußte ihn durch schöne Worte und Vorgabe, er wolle die Schirme erst seinem Bruder zeigen, zum Fortgehen zu bewegen. Nachdem der Angestellte sich entfernt hatte, ver schwand der Unbekannte unter Mitnahme der Schirme. Bor -iesem Beirücker sei hiermit gewarnt. — Am ». MlkW nachmittag» in der zweiten Stunde sind tn -er Näh« d«, Wasserstraße die Kleidutigsstücke einer Dam« von einen, ungesähr IS Jahre alten Schüler mit nass«« Natrium beworfen worden. Die Sachen, bie hier, durch in Brand gerieten, sind infolgedesien gänzlich un, brauchbar geworden. Es wird vermutet, daß in lr-end. einer Schule tn den letzten Lagen mit Natrium EUierl- mente angestellt worden sind und daß sich der Schüler das Mittel zur AuSprodternng seiner Wirkung verschasst hat. Der Schüler hat dunkle» Haar und war «tt braunen, Manchesteranzuge und einer SchttlermÜtze von blauer Farbe mit zwel Geldstrelsen bekleidet. Sachdienliche Mit teilungen werden an die Kriminalabtellung, Lchlchgasse 7. l. Stock, erbeten. — Erhebliche Berlctzungen am Kopfe nnd an der rechten Schulter erlitt am Sonntage aus der Blafe>witzer Straße ein neunjähriges Mädchen dadurch, datz e« von einem Kraftfahrzeuge zu Boden ge schleudert wurde. Es wurde vom Znsassen des Kvaft- ivagens in diesem sogleich ins Zvhannstddter Kranken haus überführt. Der Wagenführer ist schuldlos. —* Schwerer Unfall Leim Umlegen einer Este. Heute vormittag gegen ll Uhr wurde in der Ziegelei von Ernst Stein in der Kesselsdorser Straße von der 8. Kompagnie des hiesigen Pionter-Batatllons eine große Esse umgelegt. Leider ging da» nicht vhne Unfall ab. Einer der Spreng- schüsse versagte. Dabei wurden durch Ziegelsteine der t» Löbtau wohnende Postbote Wilhelm Freudenthal und dle 4ö Zahre alte, in Wölfnitz wohnhafte Färberciarbeiters- Ehesrau Magdalcne Spangeuberg so erheblich verletzt, daß sie mittels Unfallwagens nach dem Krankenhaus Friedrich- stadt gebracht werden mußten. Besonders die Frau schien schwere Verletzungen davongetragen zu haben. Auch der Architekt Georg Herzog wurde an der Nase und an der Lippe ziemlich erheblich durch einen Stein verletzt. Das Grundstück gehörte dem verstorbenen Baumeister MtruS. Die Absperrungsmaßnahmen waren in genügender Weise vorgesehen worden: denn das Publikum stand wohl über lvü Meter von der Esse entfernt. Die erste Sprengladung wurde '412 Uhr entzündet: die Ladung versagte aber nnd trieb lediglich den Essenkops nach allen Himmelsrichtungen auseinander, li-12 Uhr wurde durch das Ptonierkommando eine zweite Sprengladung zur Explosion gebracht, die dann den Schornstein umlegke. Die Trümmer dcü Schornsteins flogen von den Grundstücken aus, boi-s-piclSwcise bis über die Kesselsdorser Straße hinweg, noch etwa kill Meter weit in die Langestraße hinein. Heute nachmittag trafen Herr Oberregierungsrat Wolfs von -der König!. Polizei- direktivn und andere Beamte, sowie ein Vertreter der Staatsanwaltschaft nnd Beamte der Kriminalvolizei an der UnsaUstellc ein, um photographische Aufnahmen und Messungen bzw. Aufzeichnungen vvrzuiichmcn. Die Unfall stelle wird auch heute nachmitjag noch von einer dichten Znschanermenge umlagert. Außer den vorerwähnte» Ber- nnglückten wurden auch noch andere Personen durch Ziegel» stücke getroffen: jedoch nur leicht verletzt. — Niedersedlitz. Zn der Zweiggleisanlagc der Firma Kelle u. Hildobrandt, Großluga, verunglückte der Ran-gterer Sp-> wohnhaft in Gommern, dadurch, daß ein von ihm nicht genügend gebremster Wagen zurückrolltc nnd «r hierbei zwischen zwei Wagen geklemmt wurde. Es erfolgte seine liebersührnng in das Heidenauer Krankenhaus. — Laußnitz bei KönigSbrück. Zn dem Besitztum de» Gutsbesitzers Klotzsche hier brach Montag früh ein Feuer ans, das sämtliche Gebäude cinäschertc. Das Vieh konnte gerettet werde», doch ist der angerichtetc Schaden ein be trächtlicher. Es liegt vermutlich Brnndslistung vor. —* Kindelbrück. Zn Grünstedt ertränkte die Kut» schcrssran Rothe sich und ihre drei Kinder. —§ Zniickau. Vor der» hiesige» Schwurgericht fand am Dienstag die Verhandlung gegen die 4«! Zahre alte Wirt schafterin Eäcilie Elin G r ä s e aus Reichcnbach bet Walden burg statt, die beschuldigt war, ihren 21 Zahre alten geistesschwachen Sohn am M. Oktober I»N im Bette er drosselt und sodann am Bettpsvsten aufgehängt zu haben, um den Anschein des Selbstmordes zu erwecken. Die An geklagte war geständig und wurde zu 8 Zähren Z u ch t- haus verurteilt. , —* Schwurgericht. Wegen schweren Raubes haben sich zu verantworte» der 18ll8 in Dresden geborene Hand lungsgehilfe Hugo Otto N i g r i n und der >8»4 in Tctschen geborene Drogist Albert Georg M c d v. Die Angeklagten sind am 18. Februar d. Z. vom Zugeiidgciichtshof deS Land gerichts wegen Betrugs, Hehlerei und Diebstahls verurteilt worden, N. zu li, M. zu 3 Monaten Gefängnis: das Ver fahren bezüglich des ihnen zur Last gelegten Raubes mußte damals abgetrennt und dem Schwurgericht überwiesen werden, da N. bei Begehung der Tat das 18. Lebensjahr überschritten hatte. Dle Angeklagten sind durch schlechte Lektüre auf abenteuerliche Gedanken gekommen. Sic be ratschlagten eine Reise nach Monte Earlo und kamen über ein, unterwegs die Mitreisenden mittels vergifteter Ziga retten zu betäuben und zu berauben. Durch die bereits ab- geiirtciltc» Straftaten verschafften sic sich einige Geldmittel, waren jedoch bald wieder „blank". Am 3. November be schlossen sic, einen Raiibanfall aiisziifiihren. Nigrin versah sich mit Schlnariiig »nd einem Fläschchen Sensöl. Am Abend durchstreiften beide den Großen Garten. Ans der Rcsidenzstraße fielen sie ein Dienstmädchen an. Während Mcdv Wache stand, entriß Nigrin dem Mädchen die Hand tasche nnd rrgriss nach Strehlen zu die Flucht. Ans die -f* Marie Gabricllc Lcschctizkn. die Gattin des weithin bekannten Virtuosen nnd Pädagogen, spielte ein Pro gramm. das von Mozart. Beethoven über Brahms zu Eliopin sühne nnd das am Schlüsse Werke des Wicnrr Mcisterlchrcrs verzcichnele, dessen reizschöne Miniaturen als icingeistige Salonpikanterien hoch im Kurse stehen bet Tvielern nnd Hörern, die dem eleganten Stil zugetan sind. Die treffliche, temperamentvolle Künstlerin vereinigt in sich die viclgerül-mtcn Vorzüge der Lescheiizln-Schnle: Kristall- llare, zu vinuosem Können entwickelte Technik, feinsinnige Dnnninik, die zu imposanter Kraftcntsaltung ebenso fähig ist. wie z» hauchfeinsm verklingen des Gcsangstones in duftigem Pinnissimo. Die musikalische Potenz der vicl- rermögendcn Pianistin erscheint bedeutend. Sic steht hoch über thrcn Ausgaben und weiß mit vollen Händen zu neben. Die oft gespielte und ebenso viel mißhandelte Mozart-Fantasie in <1 erstand in bcimniderswertcr Plastik, jrci von allen Gesuchtheiten mit subjektivem Gehalte. Die Nachdichtung der „Pastorale" von Beethoven entzauberte eine Fülle köstlicher Bilder mit großer Bestimmtheit des Ausdrucks icharf in der Zeichnung und überaus warm an Kolorit, von Frülilingsmilde dnrchhaucht nnd von Sonncn- aold erheitert. Das waren Mnsterlcistniigen, an denen viele vieles lernen konnten, die aber leider wie so oft immer nicht anwesend waren. Reiches Verständnis verriet die Konzertgcbcrin auch für die variationskunst des Meisters Brahms. Mit lebhaft gestaltender Phantasie verlieh sic den Gedanken blühendes Leben, zeigte die kontrapunktischen Herrlichkeiten und ihre Beziehungen znm gegebenen Schu mann-Thema. Fast wirkungssichcrer noch kamen je zwei Zniermezzos und Capriccios aus Lv. 76. Perlen von aus gesuchtem Reize, in gewablter Fassung. Alles in allem: Es war rin Genuß, den selten gediegenen Darbietungen der M. Gabrielle Lefthetizkn lauschen zu können. Sie trugen das Gepräge hochstehender Künstlcrschaft. Der ichwachc Besuch mag sic nicht abhalten, sicher wicdcrzukom- men. Der Dienstag mit seiner Springflut von Konzerten war eine Art Verhängnis. I?. ?. -r* Proscsior Schreiber in Leipzig P. Heute früh gegen 6 Uhr ist der Direktor des städtischen MnscnmS für bildende Künste zu Leipzig, Professor Dr. phil. Theodor Schreiber, im 6-l. Lebensjahre an einer Lungenentzündung verstorben. Er wirkte seit 1883 auch als außerordentlicher Professor der Archäologie an der Universität Leipzig. s Zum Direktor des neuen Provinzial-MuscnmS in Halle a. S. wurde Prinatdozent Dr. H a n S Hahne in Hannover ernannt. Dr. Hahne, der seine neue Stelluna am 1. Aiiaust d. Z. antritt, ist Privatdo.zent sür prähistorische Archäologie gn der Technischen -Hochschule in Hannover und zugleich Direktorigl-Aisistent des dortigen Provinzinl- Miiscnms. Er ist augenblicklich damit beschäftigt, im Auf träge der Provinzialverwaltung ein Werk über die vorge schichtlichen Altertümer der Prvvinz Hannover heranS- zvgeben. s- Lelaud A. Eosiart hat soeben ein größeres Werk ssir Sopransvlo, Mannerchor und Orchester mit dem Titel „Feierstunde des Meeres" sOp. '26s vollendet, wel ches im Verlag von Heinrichshofcn lMagdcburg) demnächst erscheinen toll. f Für das Komödienhaus, die ncnerstchcndc Berliner SchansptclbUhnc am Schifsbauerdamm, sind Frau Stroh mann Witt vom Stadttheatcr in Hamburg und Herr Regisseur Zulins Haller vom Neuen Schguspielhans in Berlin von Herrn Dr. Lothar ab 1. September 1lit2 ans mehrere Zahre verpflichtet worden. — Es wird bald wenig Schauspieler geben, die nicht an das Berliner Komödien- haus engagiert sind. -f" LouiS Hourticq, Geschichte der Sunft in Frankreich. Deutsch von Gustav Tctssädoe. Mit 887 Abbildungen und vier Farbcu- taseln. Stuttgart: Z. Softmaiin, 19>2. — Don dieser ,./Vrs »na, <-s>ocie>! milk " Serie, tie gleichzeitig in deutscher, englischer, sran- zitsischcr, italienischer »nd spanischer Sprache -erscheint, habe ich den erst-» Band über England an dieser Stelle am 21. November lvc>!>, de» zweiten über Italien am 8. Dezember MO besprochen. Konnte schon Ntccid Leistung eine ganz bedeutend« Steigerung aus Arm strongs genannt werden, so zeigt der jetzt vorllegondc Band von Hvuriicq wiederum eine Dervolllommnnng, die hart an die Grenze de« Dollendcten reicht. Ich kann mir kaum etwa» Bessere» vorstcllcn als diese Geschichte der sranzMchen Kunst, dtc den glänzendsten Leistun gen Anton Springer» ebenbürtig ist. Tie Beherrschung des Stoffes ist bcivunderuugswürdig, die geschickte Einteilung überzeugend. Dem De nasser il» die schwierige Kunst zu eigen, ein derartiges Tstcina, das bei anderen in ein Mofait von zahllosen Angaben zerfällt, flüssig nnd sogar spannend vorzutraqen, so daß man über ein jedes der vielfältigen Gebiete und Aeitaltcr nicht nur ein« Masse von Daten, sondern eine Anschauung erhält. Sein Blick sowie sein Urteil sind vortrefflich. L-olche Eharaktcrtsitkcn, wie die FouegnctS, Delacroix', Milleis, IngreL', um mir vier ganz ver schiedene anzusühreii, sind geradezu glänzend. Man kann nicht treffender und erschöpfender das Wesentlich« in ebensoviel Worten sagen, ivie cs hier geschehe» in. ES gibt meines Wissens kein Buch i» deutscher Sprache, das dieses große, weitschweifig« Thema so ausgiebig brsmndeltc, und, abgesehen von der Trefflichkeit der Darsiclluiig, wird di« Fülle des Inhalts «in Wort sowohl als Bilds Conrtieas Buch nu-enibehrlich machen. Der Uebertetzer mit dem ausländischen Namen hat gleichfalls einwandfreie Arbeit ge liefert. Pros. Dr. .Hans W. Singer. Die Gedichte von Victor Hordung.*) Mit wachsender Bewegung versenkt sich der Leser ln den Gcdichtband eines Pvetcn, dessen Name bis jetzt tn deutschen Lunden nur schwachen Widerhall gesunden hat. Ein Stiller, Starker und Reicher hat hier aus dem Zwang innerer Nvtwcndigkeit heraus geschaffen nnd sein Erlebe» »nd Fühlen i» eine» Strom tiefer und blühender Poesie gegossen. Er ist kein Stürmer mehr, die jugendliche Be geisterung, die goldene Ziikiinftslande erhofft »nd ersehnt, ist aus seinem Lied entschwunden, milde Resignation breitet über viele Gedichte ihre weichen Schleier. Aber unter diesen Schleiern glüht es oft tief und seltsam aus von Schönheit, in falte Farben getaucht, von geläutertem Leid, von tiefer, geheimer Sehnsucht, das Leben zu umfassen. Victor Hardnng, dessen drciakttgcs Drama „Godiva" demnächst auf der Bühne des Dresdner König!. Schausviclhauses die Ur aufführung erlebt, hat die Mittagshöhe des Lebens erreicht, bevor ihm die verdiente Anerkennung zuteil wurde. Aber cs ist noch nicht zu spät, er kann sich noch durchsetzen »nd neuen Schgsfcnsmut aus der Zustimmung derer gewinne», Verlag von H. Bachmann-Äruncr in Zürich
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