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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.04.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190402017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919040201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919040201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1919
- Monat1919-04
- Tag1919-04-02
- Monat1919-04
- Jahr1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.04.1919
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»» »tt vttertteveguag im »«hrrevier. ^ - Esse», 1. April. Nach den ans Sen einzelnen B-erg- «vieren vorliegenden Meldungen ist gegen Sen gestrigen Tag. an Sem Ser Auostand säst nur auf Sen Dortmun der. Witte« er und BvMumer Bezirk beschränkt war. nur eine geringe Zunahme der Streikenden zu ver zeichnen. Die Gesamtzahl Ser Ausständigen l»at sich beute »ms 56100 belaufen gegen 53 uw gestern. Bockm«. 1. April. Im hiesigen Bezirk bat die Streik bewegung au ?lusdebnung gewonnen. Neu in den Streik elygetveten stnd folgende Zechen: Friedrich Ser trotze, v. d. Hendt. Julia und Alma. Infolge der Gas sperre konnten Sie Volksküchen in Bochum schon beute Tvittag kein Essen mehr verabfolgen. Wein, der Streik auf der ,'ieche Hibernta noch anhält, wird Bochum in den näch ste» Tagen m«ch ohne elektrisches Licht und elektrische Kraft ein. da das Elektrtzttätsn»crk Westfälin von Hibernta mir Picht und Kraft versorgt wird. Berlin, t. April. (Eig. Drakümeld.) Bon zuständiger Leite erfUrt das „Achruhr-Abenddlatt", daß die in der Bergarbeiter-Union vereinigten spartakistischen Arbeiter der Rulirrevicre versucherl, den Streik mit allen Mitteln anszudehnen. Bon den Arbeitswilligen ist Sie Ankündigung, das; die Negierung energische Maßregeln ergreifen wird, nm dem spartakistischen Terror mit allen Machtmitteln entgegenzutreten, lebhaft begrüßt worden. Die Verhängung -eS Belagerungszustandes hat bisher schon das Ergebnis gehabt, daß sich immer mehr Arbeiter den Arbeitswilligen arischließen. Die Mehrheit üer Arbctterschaft ist davon überzeugt, daß die ReichZregte- rung ihre Forderungen in weilgehendstem Maße erfüllt hat und auch anderen Wünschen soweit wie möglich entgegen- kommen wird. An zuständiger Stelle wird angenommen, daß der S p a r i a k u s t e r r or im N uhrgebict bin nen kurze m gebrochen nnd die Arbeit wieder ausgenom men vvrden wird. Die Laq« i« Arankfurl a. M. Frankfurt a. M.. 1. Avril. Die S! ch e r h e k t§- »rgane sind seit heute nachmittag vollständig Herr der Lage. Die mittags in der Altstadt wieder aufslackern- L>en Plünderungsversuche wurden im Keime erstickt. Die Zahl der Plünderungsakte imr sich auf 1V erhöht. Unter Sen 13 toten Plünderern befinden sich vier Frauen. Ver- schiedene Verletzte schweben noch In Lebensgefahr. Die Ar beiterorganisationen der Fabriken haben beschlossen, sich den Sicherhcitsorgane» zur Bersüginig zu stellen, um weitere Unruhen zu verhüten. Kritische Safte in Württemberg. Berlin, 1. April. Wie das „Achtuhr-Abendblatt" aus Stuttgart meldet, kam es heute zwischen Regierungs- rruppen und Demonstranten zu einem Zusammenstoß, wobei viele Personen verletzt und drei getötet wurden. Die Negicrungstrnppen trieben die Demonstranten ausein- -ttider, worauf die Ordnung wiederhergestellt wurde. -- Die Stuttgarter Streikleitung hat den Generalstreik für ganz Württemberg proklamiert. Daraufhin hat auch die Führung der Württemberger Bürgerschaft beschlossen, den bürgerlichen Generalstreik gleichfalls auf ganz Württemberg auSzudchnen. Die Lage wird immer kritischer, vimal die Versorgung mit Gas und Elektrizität eingestellt worden ist. Die Haltung der Mehrheitssozialisten ist noch nicht ganz geklärt. In einigen Betrieben haben sie sich gegen den Streik erklärt. Einige Grnppen jedoch geraten immer mehr unter radikalen Einfluß. Unabhängige und Kommunisten handeln gemeinsam. Gin AnS and in BreSlau. » BraSlam, 1. April. Die Arbeiter der Lincke-Hofmann- I Werke stnd wegen Meinungsverschiedenheiten über die .Löhne und über eine besondere Entschädigung ans tändig. ' Ob-rschlefien erhöht die Kohlenpreife. s Benthe«. 31. März. Die ob e r sch le si sch e Kohlen- .kvnvention beschloß in ihrer heutigen Hauptversamm lung, öle Kohlenprcise vom 1. April ab um 12 Mk. für die Tonne zu erhöhen. Tie Konvention hofft, daß dadnrch wenigstens der Mehrzahl -er Gruben ein weiterer Kredit für Aufbringung der L ö l> n u n g s ge l d e r gesichert werde, w daß BetriebScinstellnngen zunächst ver hindert werden können. Nervosität in Berlin. sDratztmrldung unsrer BerltnerSchriftleikung.1 Berlin, 1. April. In Berlin geben Gerüchte, daß in den nächsten Tagen eine Wiederholung solcher Borgänge zn erwarten sei, wie sie sich kürzlich h er insbesondere in Lichtenberg abspieltcn, und es wird so gar behauptet, man sei nicht sicher, ob nicht ein Teil der Negicrungstruvpen zu den Spartakisten übergehen werde. Unter der jungen K ü n st l e r sch a f t sei eine starke spa r t a k i st i sw c Bewegung im Gange. Leute aus diesen Kreisen und Tur-enten würden sich, wie 1348. an die Spitze der Erhebung stellen. Demgegenüber wird in Regiernngskreisen versichert, aast die Regierung, die über Sie Vorgänge auch in den kleinsten Einzelheiten unterrichtet sei, auf alle Even tualitäten vorbereitet und entschlossen sei, mit rücksichtslosester Schärfe alle Ausstandsversuche niedrrznschlagen, nnd sich dabei auf ihre Truppen verlaßen könne. Ilebergrisse, wie sie auf seiten der Truppen hier und da vorgekommen sind, wie das bei der durch die Stratzerikämpfe erzeugten Nervosität ja erklärlich sei. wür- -en geahndet, könnten aber nicht dazu dienen, eine Milde rung in der Bekämpfung von Gewalttaten herbclzuführen. Amtsenthebung de» Berliner Stadtkommandanten. Berlin, 1 April. sEig. Drahtmelb.) Der Berliner Stadtkommandant >Klawunde ist mit dem heutigen Tage zeines Postens enthoben worden. An seine Stelle ist Fell schnei getreten. Die Absetzung Klawundes wird mit den letzten Unruhen tn Zusammenhang gebracht, da Klawuude einerseits mit der republikanischen Soldaten wehr. aus der anderen Seite mit Sem militärischen Befehls haber in Konflikt geraten ist. Ein MehrheitSioziolift Bürgermeister in Hamburg. Hamburg, i. April. lEtg. Dxahtmeld.) Vom Senat wurde Dr. v. Melle als erster Bürgermeister von Ham burg wieder- und der neue Senator und mehrhettSsozia- listische Führer Otto Stollen zum zweiten Bürger meister nengewählt. Stollen war Redakteur des „Ham burger Echo' und 1001 als erster Sozialdemokrat in die Hamburgischc Bürgerschaft gewählt worden. Iiizlin» tr»«cht eine flirle >Mülr»«cht. Amsterdam. 1. April. Einer Reuter-Meldung zusolge hielt Churchill im Unterhause, bevor die Militär- dienstbill znr Abstimmung gelangte, eine auSsükrlkch« Rede über die Nonoendigkett znr Ausrechterhaltung eines starken Heeres während der augenblicklichen Zeit. In Er widerung der Kritiken, daß die Kosten der englischen Okku pationsarmee zn hoch seien, sagte Churchill: Wenn man die von Deutschland für chen Unterhalt der englischen Rhetn- armee aufzubrtngendrn 70 Millionen von -er Gesamt- summe abzieht, dann belaufen sich die Kosten für den Unterhalt der Okkupationsarmee im Jahre 1819 noch a«f ungefähr IM Millionen Pfund Sterling. Auf die Srit'k. daß keine nationale Notwendigkeit für die Bill bestehe, er. widerte Churchill, daß, wenn England sich seiner mili- tärijchen Kräfte beraube. eS nicht die Macht besitzen mürbe, auch nur den geringsten Einfluß auf den Gang der Ereignisse tn Europa auszuüben. Lhurch'll er- klärte, wegen der beklagenswerten Schwierigkeiten zwtschen Italien und den Südnaweu müßten 10000 britische Sol daten tu -e« dortigen Gegenden stehen, um Unruhen zu verhindern, nnd meinte, di« Bill sei notwendig, selbst wenn züHland überhaupt nicht bestände. Aoch» Abreise «ach Spa. Pari-. 1. April. (Agence HnvaSI „Echo de Paris" meldet: Marschall Foch ist beute abend zur Front av- gereist mir allen erforderlichen Instruktionen, um mit de» deutschen Bevollmächtigten in Spa zn ver handeln. Er wird mit dem Rate der Vier in dauernder Verbindung stehen. Der Rat für UebrrseetranSporte er griff alle Maßnahmen, um den Transport der Truppen zn sichern. Man nimmt an. daß der Rat der Bier nikßr zögern wird, erforderlichenfalls zu Taten überzngeyen. An« der Waste»,fit1tfiand»kom«isfiou. Aerli«, 1. April. Auf Grund von Zeitungsnachrichten ersuchte die deutsche Kommission nm beschleunigte Fest stellung, ob tatsächlich 80 000 deutsche Kriegs gefangene von England nach Frankreich in die zerstörten Gebiete abbcfördert werden sollen. — Die Alliierten wurden nm Mitteilung gebeten, wann die Ver handlungen in Rotterdam über den Verkauf derSen- düngen deutscher, in neutralen -Häsen befindlicher Schiffe beginnen, deren Erlös gemäß dem Brüsseler Abkommen zur Bezahlung der Lebensmittel verwendet werben soll. — Der französische Zivilkommissar hat dem Kreise Greven broich jegliche Ausfuhr von Getreide und Mehl verboten. Dadurch ist die Versorgung des Bezirks Düsseldorf unmöglich gemacht. Die deutsche Regierung fordert die Alliierten auf, die Ausfuhr ans dem Kreise Grevenbroich sicherznstellen. Amerika »nd Deutfchlaud» finanzielle Berpfiichlungen. lTigncr Draljibrrilb« rer „Dresdu. Nach richte«".) Bern, 1. April. Die augenblicklich auf der Friedens konferenz befindlichen amerikanischen Finlenz ten te beschäsligen sich jetzt eingehend mit der Frage, ans welchem Wege Deutschland seinen materiellen Verpflich tungen am besten nachzukommen vermag. Man ist der Ansicht, daß von seiten der Vereinigten Staaten alles ge- tan werde, um Deutschland die Abzahlung seiner Verbind lichkeiten möglichst zu erleichtern. Es verlautet, daß zu diesem Zwecke ein aus amerikanischen Bank- und Finanz kreisen bestehendes Syndikat ins Leben gerufen werden soll, das aus Grund von A u S t a u s ch p r o d u k te n und Wertpapieren, die von deutscher Seite angebvten werden, einen allgemeinen Kredit für Deutschland eröffnet. Aast«»» a« dle üeiLsttgiermig. 1«»,, an Krem »ach Weimar «»«sandte» Mitarbeiter., Weimar. 1. April. Da» LoS der ftefanzenen Valkankrieger. Die deutschnationalen Abgeordneten B i e n e r t-Chem nitz und Dr. Philipp-Leipzig richten an die Reichs- regierung folgende Anfrage: Bei dem Rückmarsch der deutschen Truppen aus Rumänien nnd Serbien in den Monaten September und Oktober 1818 sind zahlreiche gesunde und kranke Hecresangehürigc tn Gefangenschaft ge raten. Die bisher unternommenen Versuche der Ange hörigen. Auskunft über das Schicksal der Gefangenen zu erhalten, sind ohne Erfolg geblieben. Was gedenkt die Reichsregierung zugunsten der Gefangenen zu nnter- nehmen? Hochschule« uud Grenzschutz. Die Abgeordneten Wetzlich-Dresden, Dr. Mumm und Dr. Traub haben folgende Anfrage eingebracht: Akademische Kreis« werden beunruhigt durch die an gebliche Absicht der Regierung. Universitäten und Hochschulen zu schließen, um auf di« akade- mische Jugend einen Zwang auSzuttben. sich auSnahmö- los für militärische Zwecke zur Verfügung zu stellen. Eine Schließung der Hochschulen würde ein Akt der Ungerechtigkeit sein, da ein erheblicher Teil der Studierenden in gegenwärtigen Zwischensemestern auS Kriegsverletzten und ehemaligen Offizieren besteht, dir bestrebt sein müssen, sich endlich eine Existenz zn schaffen. Die Abgeordneten fragen, vb die Reichsregierung bereit sei. Allskunst zu geben, ob Absichten ans Schließung der Hochschulen tatsächlich bestehen. Aursorzr für dir KriesiSbeschSdigtr«. Tie demokrattschen Abgeordneten Brodaus, Nrtzschke, Schneider (Sachsens, Dr. Seyfert, SteinSdorf und Dr. Zöphel richten an die Retchsregterung folgende Anfrage: ^ Die Fürsorge, die den Kriegsbeschädigten nnd Hinterbliebenen von Kriegern nach den bestehenden Gesetzen zuteil wird, ist, wie allgemein be kannt wird, unzulänglich. Die Renten reichen auch mit den Teuerungszuschlägen nicht aus, Not und Elend fern- zubalten. Ist die Reichsregierung gewillt, die nötigen Schritte zu tun, daß die Fürsorge für die Kriegsbeschä digten und Hinterbliebenen den jetzigen Verhältnissen entsprechend neugeregelt wird? Ueberuudme deutÄser Handlungsgehilfen in de« Gtsendahndienft. (Drahtmeldung unser«» Kölner MtrarLeiterS.i Hamburg. 2. April. Zwischen der Retchsregterung und den kaufmännischen Angestellten-Berbände« schweben zur zeit Verhandlungen mit dem Ziel, baß ei« Teil der infolge der Ablieferung der deutschen Flotte in nächster Zeit stellungslos werdende« deutschen Handlungsge hilfen in den Eiseubahudienst übernommen werbwt sol. lllrchr»> u»d Schulfunk» b» verf»Is«»i«- «rfchich. Bon unserem nach Weimar entsaudte» Mitarbeiter. Weimar, den 1. April. Der BerfassungSauSschnß beriet, wie bereits im Vorabend-Blatt gemeldet, tn feiner hentigen Nack- mittagssttzung die Artikel des VerfassnngsentnmrfS, die Kirchen- und Schulfragen betreffend. Im Mittel punkte der Beratung stand der Artikel M des Entwurfs, der »v»e Glaubens» «ub GewiffenSfretheit festsetzt, die behördlich« Frage nach der Zugrhvrigketl zu einer Reltgtvnsgesellschaft verbietet und die bürgerlichen und staatsbürgerlichen Rechte» sowie die Zulassung zu öffentlichen Aemtern von dem religiösen Bekenntnis un- abhängig macht. Nach Artikel 31 soll Kunst, Wissenschaft «nb ihre Lehre frei sein «nd bas Unterrichtswesen unter stkatltchcr Aufsicht stehen. Der Antrag des Zentrums zu Artikel 30 will die Frage nach der religiösen Zugehörigkeit dahin formulieren, daß Auskunft nnr insoweit zn erteilen ist, als davon Rechte «nd Pflichten abhängen; ferner soll niemand von „Staat- wegen" zu einer kirchlichen Handlung oder Feier gezwungen werben, oder an der Erfüllung seiner religiösen Pflichten gehindert werden dürfen. End lich soll auch die Bereinigung zu geistlichen Gesellschaften (Orden) frctstehen. Der Antrag will serner neue Artikel 30», 80 c einfügen» in denen in der Hauptsache bestimmt wird, daß die Religton-gefellschaften ihre Angelegenheiten selb- ständig ordnen und ihre Aemter ohne Mitwirkung des Staates verteilen. Ferner wird verlangt, daß der RaligionKuuterrlcht orbentlicheK Lehrsach tn de« Schulen sei unter Leitung der Reltgionögesell- schaste«. Weitere AbänberunaSantrSge werden gestellt vaü den Sozialdemokraten Dr. Q « arck «nd Dr. Stn - - hetiuer. Nach länger« Debatte, in der n. a. von de« «»». <m» aus dH SchGNrigrNGu.tztzs««»- sam gemacht wurde, die durch dv» Hiuzutritr Deutsch. Ocsterre.ichs entstehen könnten, wurde die allgemeine Aus sprache geschlossen und dle Wetterberatung auf Mitt 3 Uhr vertagt. »v o ch Der Bolksftaat Ofithürtugeu. Iu Ser Absicht, den staatlichen Zusammenschluß »« för dern, haben die beiden Freistaaten Neuß j. L. und Reuß ä. L. den ersten Schritt getan. Beide Freistaaten sollen miteinander verschmolzen werden zum „BolkSstaai O st t h ii r t n g e Der alte Name Reust, den die betreu Staaten seit über 800 Jahren führten, soll also verschwtnden Die Hauptstadt des neuen BvlksftaateS wird Gera sein. rat kann beschließen, daß ein GesetzcSantrag ober «tn von ihm gefaßter Beschluß der Volksabstimmung zu unter werfen sei. Die Absicht, sich mit A lt« » b u r a zusammen» zuschließen, scheiterte an dem Verlangen, die Stabt Alten, bürg zum Sitz der Regierung zu machen. Unsere llriegsselavetteu l« Aoblivd. Gedenket unserer Kriegsgefangenen! Täglich kollere diese Worte ertönen, täglich von allen Deutschen gesprochen werden. Unsere gefangenen Brüder tm ehemalige» Z»ren- reiche leiden besonders schwer unter den Qualen, körper- lichen und seelischen, dle jeder während der Gefangenschasr durchmachen muß. Das dauernde Unterbtnbe« des freien Willens, die meist ungenügende Körperpflege. Mangel au geistiger und körperlicher Tätigkeit erzeugen mit der Zeir einen Zustand tiefster Depression. Besonders hart trifft bi> Arnre» die mangelhafte Postverbindung mit der Heipla' Alle diese Leiden sind der Regierung bekannt, ihre ganze Anstrengung gilt der Herbeiführung besserer LebenSver- hültniffe und vor allem der baldigen Heimbekürderung der Gefangenen aus dem Osten. Insgesamt befinden sich zur zeit in Rußland noch etwa 4 5 000 Kriegs- und Z i v i l g e fa n g e n e. und zwar 40000 Mann in Sibirien, darunter an Kriegsgefangenen 400 Offiziere nnd 18000 Mann, in Türke st an sind L800 Gefangene untcrgebracht nnd AÄ bis 2500 Mann weiter in den K o s a k e n p r ov i n z e » und tm Nordkaukasus. Aus allen übrigen Teilen Ruß lands sind die Gefangenen beimbcfördert wordtn, bis auf solche, die in die Reihen der Roten Garde oder in internationale Regimenter der Gowiet- regierung eingctrete» und. Ueber die Anzahl dieser Leute lassen sich keine bestimmten Angaben machen, doch es handLlt sich hier sicher um mehrere tausend deutscher Relchs- angehöriger, denen fast allen aber Gelegenheit geboten war, in die Heimat zurückzukebren. Freilich dürfte manchen die allgemeine Not zum Eintritt ins russische Heer gezwungen haben, andere werden sich durch glänzende Versprechungen haben verlocken lassen, unter fremden Fahnen, denen des Bolschewismus. Dienst zu tun. Im nichtbolschewistischen Rußland liegt letzten Endes die Entscheidung über alle Kriegsgefangencnfragen tn den Händen der Entente. Die Interessen unserer gefangenen Landsleute stnd bei derselben energisch vertreten worden, und es ist folgendes durch Ver handlungen erreicht worden: 1. Die Fürsvrgetätigkeit neutraler Delegierter wurde gestattet. 2. Zur Vermittlung von Post und Nachrichten zwischen unseren Gefangenen in Sibirien und der Heimat hat sich das amerikanische Rote Kreuz bereit erklärt. 3. Das Einverständnis zur Wiederaufnahme der Tätig keit durch deutsche Kommissionen ist erbeten. 4. Die japanische Regierung ist durch Vermittlung der Schweiz gebeten worden, anzugeben, wieviel deutsche Ge- fangene in Sibirien unter japanischer Aussicht stehen, und ob solche nach Japan überführt worden sind. Die ge sangenen Brüder in Japan sollen durch Schweizer Kom--. Missionen besucht werden. Ferner ist Japan ersucht worben, die Heimscnduna der Kranken. Verwundeten und älteren Familienväter über Amerika in die Wege zu leiten. Dle Lage der Gefangenen. Die Gefangenen in Sibirien stnd durchweg in ge schlossenen Lagern untergebracht, die Behandlung soll nicht den Grundsätzen des Völkerrechts widersprechen. I» Türke st an hat sich die Lage der Gefangenen infolge der Tätigkeit der deutschen Fürsorgekommission »nd nordischer Delegierter gegen den Winter 1917/18 erheblich verbessert. Unsere Kameraden sind tn einigen für den Abtransport günstig gelegenen Orten untergebracht und wohnen in Kasernen. Die LebenSbedingungcn der Gefangenen im Kosakengcbiet »nb im Nordkaukasus stnd in folge der ständigen Kämpfe zwischen Kosaken-Armeen und Bolschewisten dauernden Veränderungen unterworfen wor den. Ein klares Bild über diese Abschnitte läßt stch zurzeit nicht geben. Für alle noch in russischer Gefangenschaft bc kindlichen Kriegs- und Zivilgefanaenen hat die Bereini gung der nordischen Verein« vom Roten Kreuz die Fürsorge übernommen. Die Zentrale. „NordkorS" benannt, befinde, sich in Kopenhagen und ist mit reichliche« Geldmitteln ver sehen. Im Einverständnts mit der Entente bat ^NordkorS" seine Tätigkeit in Rußland bereits ausgenommen und da durch wirb auch eine Besserung der Verhältnisse in den Lagern Wcststbiriens eingetretn sein. Auf Grund der Der Handlungen des „NordkorS" mit dem atnerikaüischen Rote« Kreuz in Wladiwostok ist Postverbindung mit Sibirien über Amerika und Japan bergestellt worbe«. Die Ge- sangenenpost auS Deutschland ist von den Angehörige« un mittelbar an den Arbeitsausschuß nach Kopenhagen zu senden. Ausschrtst: NordkorS, Kopenhagen. Zuschrift: KriegSgesangenensendung. Telegramme werde« auf Kosten der Absender befördert, alle übrigen Postsendungen ersolgeu kostenlos. Neber den HeimtranSport der Gefangenen aus den nichtbolschewisttschen Gebieten Rußlands ist mit der Entente verhandelt worden, leider bisher erfolglos. Selbst den guten Willen der Entente vorausgesetzt, wird ein Abtransport aus dem Landwege er schwert sein, so lange die inneren Kämpse in Rußland an dauern. Ebenso schwierig ist der Rücktransport auf dem Wasserwege, da die erforderlichen Schisse zurzeit nicht ver fügbar stnd. Mit der Rückkehr der gefangenen Deutschen ist daher kaum vor dem Sommer zu rechnen. Möge unseren gefangenen Volksgenossen eine glückliche Heimkehr in die Heimat beschieden sein! »LH—nd des DrnLe, nacht» »rnge-anran» Neueste »riht«eldimie>: Rückkehr von Kouftantiaopel. Wilhelmshaven. 1. April. Der Dampfer „ASgard". «tt 107 Offizieren. 42 Beamten «nd 1V18 Mann von Kon stantin opel kommend, ist heute abend in Wilhelms haven etnaelaufen. An Bord ist alles wohl, bis auf etuigc Leichtkranke. Die Offiziere und Mannschaften werden vor aussichtlich am 9. April Wilhelmshaven mit der Bahn tn die Heimat bzw. zu ihrem Stammtruppenteil verlassen. Sine amerikanische Hamburg» 1. A kommtsston hat tn H »nische LebenSmittelkommissto» in Hamburg- i, 1. April. Eine amerikanische LebenSmittel- at tn Hamburg ihren Sitz aufseschlagen. Sie will ihre Tätigkeit sofort aufnehmen. Die holländische Kinanzkommlssso» l« Paris. Amfterba«. l. April. Dem „Allg. SandelSbl." zufolge ist eine holländische Ftnanzkrmmissto» zu Heu auf der Friedenskonferenz mit den Vertretern ber deutscher: Stuauzkommlsstou stattfindentzeu Belprechuugeu
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