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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.07.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120726014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912072601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912072601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-07
- Tag1912-07-26
- Monat1912-07
- Jahr1912
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.07.1912
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or 8 LS- ZI Znr Reichsta»Snach»adl i» Pfarrkirche, München. tPriv.-Tel.) Im RetchStagSwabl- kreise Pfarrkirchen listiederbayern IV) hat die So zialdemokratie für die Nachwahl am ü. Auaust dir Parole: ..Wahlenthaltung!" ausgcgebe» mit dem Beisatze: »Keine Stimme dem Zentrum!* «erbefiernng der Fürsorge siir die Veteranen. Brannschwrig. iPriv.-Tel.) Wie die »Braunschw. Landesztg." erfährt, sind im Boranfchlag des Reichsetat» IV13/11 zur Unterstützung der Beteranen neue gröbere Forderungen eingestellt. Unabhängig hiervon finden auf Beranlassnng des Kaisers gegenwärtig Er hebungen statt Wer eine durchgreifende Verbesserung der biöhcrigen Beteranenfiirsorge seiten» des Reich». Uuter Tpionageverdacht. Berlin. sPriv.-Tel.) Die Verhaftung des Berliners Fritz Zeiler tn Worin» beschäftigt auch die hiesige Kriminalpolizei. Zeiler war beobachtet worden, wie er in Worms mit einem feingckleideten Kran zosen in einem Hotel zusammentraf, ihm Briese und andere Schriftstücke und ganze Pakete überbrachtc und mit ihm photographische Ausnahmen machte. Zeiler behauptet, er sei anormal veranlagt und habe mit dem Franzvsen sträf liche» Verkehr gepflogen. Um seine Behauptungen zu stützen, hat er sich auf mehrere Berliner Homosexuelle be rufen und die Kriminalpolizei ist nun damit beschäftigt, seine Angaben zu prüfen. Eine Beleidigung de» Deutschen WehrvereinS. Berlin. sPriv.-Tel.) Wegen Beleidigung des Vor standes des Deutschen Wehrvercinö, Ortsgruppe Köln, des Generalleutnants z. D. Bauer und des dritten Vorsitzenden des Ausschusses, Dr. Hofmeister, hatte sich der Kaufmann Josef H a u s m a » u vor dem Kölner Schöffengericht zu verantworten. Er hatte einen Ausruf des genannten Vereins zum Beitritt als Mitglied erhalten und diesen Ausruf mit der schriftlichen Bemerkung, er bitte, vernünftige Menschen mit derartigen Eseleien zu verschonen, zurückgchen lassen. Das Urteil lautete auf Krei st« rech» ng, da der Angeklagte in Wahrung berechtigter Interessen gehandelt habe. Er habe als Anhänger der all gemeinen Friedensbcstrebungen die ihm durch den Aufruf gestellte Zumutung mit entsprechenden Bemerkungen zurückweisen dürfen. Ans den Umstünden gehe die Absicht einer Beleidigung nicht hervor, er habe nur die Bestrebuu gen des WehrvereinS in seiner Weise charakterisieren wollen. Die „Tägl. Rundschau" bemerkt hierzu: WaS würde wohl ein hoher Gerichtshof sagen, wenn ein An bänger de» Wehrvereins das oben mitgeieilte Urteil mit ähnlichen unverblümten Worten, wie der Herr Kaufmann HauSmann, »in seiner Weise" charakterisieren wollte? Einem solchen Kritiker müsste man jedenfalls zum mindesten zngeslehen, daß auch er in Wahrung berechtigter Interessen gehandelt habe. Unfall dc-S Luftschiffes „Schiittc-Lanz". Berlin. iPriv.-Tel.» Das Luftschiff „Tchiittc- L a n z" wollte heute früh 1.30 Uhr von Gotha seine Fernfahrt nach Berlin sortsetzen. Beim Herausholc» des Luftschiffes ans der Halle wurde jedoch die Hülle leicht beschädigt. Man hvtft, den Schaden im Lause deS Tages ansbessern zu tonnen, so das? das Luftschiff voraussichtlich morgen früh -ie Fahrt nach Berlin wird antretcn können. In Johannisthal wird das Luftschiff morgen früh erwartet. Ein Fcrnflug dcntschcr Offiziere. Berlin. iPriv.-Tel.) Heute früh 5,15 Uhr stieg Ober leutnant Bertram mit Leutnant Schlegel auf einer R u in v l e r - T a u b e in Johannisthal zu einem Fluge nach Schwerin ans. Die beiden Flieger landeten Urteil« ilber tz«s Knßinatt «Ik^7.I5 Uhr 50 Kilometer von Schwerin entfernt in Lipehn. Sie beabsichtigten, mittags nach Schwerin weiter zu fliegen ,?e 2 - Abend zu den Rück- und. wenn cS das Wetter erlaubt, gegen flug nach Johannisthal anzntreten. Gründer Prozeß. ^ Detmold. »Prii'.-Tel.) Vor der Strafkammer des hie- bRA'» Landgerichts begann heute ein grober Gründer- - ""rozcß. Angeklaat sind der Hofbankier Kommerzienrat e i> e r h o f in Hildesheim, der Direktor Tran mann SK ». s; M .. .. ... in Hannover, Zahnarzt Goldberg in Essen und In genieur Becker in Köln. Die Angeklagten werden teils wegen Veruntreuung, teils wegen Betrugs und Urkunden fälschung sich zu verantworten haben. Die Straftaten sollen zur Zeit der Gründung der Aktiengesellschaft ü r st l i ch c s Bad Meinberg begangen worden sein. ?cc Stacusanwalt beantragte gegen den anSgeblicbcnen Zeugen Rechtsanwalt KaniinSki eine Geldstrafe von WO Mark. Die Strafkammer erkannte auf 100 Mark. Zur ttmbcwassnnnq der österireichilch-ungarischen Artillerie. Budapest. IPriv.-Tel.» „Pcsti Hirlap" bringt folgende Mitteilung, die anS dem Wiener Kriegsmini st e r i n m stammen soll: Tie Heeresverwaltung wird an ihren, in der gemeinsamen Ministerkonserenz namhaft ge- machten Nensordcrungcn für die Umbewaffnung der ganzen österreichisch-ungarischen Artillerie festhalken. Die Stablbronze mutz aus der artilleristischen Ausrüstung der österreichisch-ungarischen Armee verschwin den. Es kann sich deshalb diesmal nur um eine Zurück stellung der Artillcriefordernngcn ans kurze Zeit handeln. ES ist kein Geheimnis, datz der Krieasminister sich mit einem schriftlichen Protest an den Kaiser gewendet und gegen den ablehnenden Beschlutz der gemeinsamen Minister- lonferenz im Interesse der Armee Verwahrung eingelegt hat. Aber auch der Minister des Auswärtigen, Graf Berchtold, hat bei seiner letzten Audienz in Ischl in gleichem Sinne berichtet. ES wird daraus gefolgert, datz die militärische Forderung für die Einführung der Stahl- rohrgeschiitze nur für kurze Zeit aufgeschoben ist und datz auch die ungarische Regierung sich dieser Einsicht nicht ver- schlietzen werde, wenn es ihr im Herbste gelungen sein wird, Ordnung im Parlament zu schaffen. Ferner teilt das Blatt mit, datz der Thronfolger bereits vor anderthalb Jahren von der Notwendigkeit der Ncnbcmassnung der österreichisch-ungarischen Artillerie überzeugt war und datz der frühere Kricgsminister Baron Schönaich nur deshalb acsallen ist, iveil er diese Forderung niä't mit der nötigen Energie von allem Anfang an ver treten hat. Ein Ballon verloren? Innsbruck. iPriv.-Tel.» Bon dem gestern früh 6 Uhr unter Führung des Arztes Dr. Hans Lorenz ans Wien ausgcstiegenen Freiballon „Zeppelin", Eigentum des Tirvler Lnstschiffahrtsvereins. sind bis heute mittag keine Ra ch r i ch t c n etngetroffen. Man ist deshalb über das Schicksal des Ballons, dessen Fahrt auf höchstens acht Stunden z» berechnen ist, besorgt, da antzcrdem verab- rcdnngsgcmätz über eine Landung des Ballons sofortige telegravliüche Benachrichtigung erfolgen sollte. Die übrigen drei Insassen des Ballons sind Herren aus Wien und Pola. Der Ballon war bei schwachem Winde und schönem klaren Wetter von Innsbruck gegen Süden gefahren und sollte die Alpen überfliegen. Die Krisis in der Türkei. Weitere Aendcrnngcn im Kabinett. Konsiantinopel. Der interimistische Ehcs des General stabes General Hadi Pascha ist endgültig mit diesem Amte betraut worden. Wie verlautet, wünscht die Offi- zicrsliga die Einberufung einer konstituierenden «Versamm lung. die eine Revision der Verfassung vornehmen soll. Dieser Gedanke wird von der „Jcni Gazetta" lebhaft unterstützt. Alle türkischen Blätter, bis auf „Tanin", ver öffentlichen das bereits gestern mitgeteiltc Programm der Militärliga. Die Blätter heben mit Befriedigung die Wiederherstellung der Preßfreiheit hervor. K»nfta«tin»»«l. Der „Ikdam" veröffentlicht eine An- »ahl au» der Provinz eingetrofsene Depeschen, worin die Befriedigung Uber die Bildung de» neuen Kabinett» ausgedrückt wird. Dagegen berichtet „Tanin" von zahlreiche« Depeschen, die bet dem Präsidium der Kammer, sowie bet der Regierung eintreyen und worin -te durch die Ereignisse der letzten Tage hervorgerufrne Aufregung geschildert wird. Bet Besprechung bteser Tele gramme erörtert „Tanin" dt« Nachteil«, welch« die Auslösung der Kammer nach sich ziehen würde. Selbst wenn die Partei für Einheit und Fortschritt die Mehrheit bet den Neuwahlen nicht erlangen würde, könn ten diese doch nicht eine Mehrheit ergeben, die genügend stark wäre, um die Regierung zu unterstützen. Das Blatt verlangt, datz das Kabinett durch die Ausscheidung einiger Minister einen wirklich unparteiischen Charakter annehme. Die „Ieni Gazetta" erklärt, die Aufregung bauere fort, weil das Kabinett noch nicht alle Wünsche der Nation be friedigen konnte, namentlich was die Amnestie und die Untersuchung der letzten Wahlen betreffe, die notwendig fei, »m rndgülttg über da» Los der Kammer zu entscheiden. Da» Blatt hebt die bringende Notwendigkeit hervor, die Wünsche bald zu erfüllen. Jede Verzögerung wäre ein Fehler, der für die Zukunft unüberwindliche Schwierig keiten Hervorrufen würde. Ein Ultimatum der OssizierSliga. Konstantiuopel. iPriv-Tel.) 3 Uhr nachmittag«. In der Kammer teilte der Präsident mit, datz in seinem Hause ein Offizier gestern abend einen von der OssizierSliga Unterzeichneten Brief htnterlassen habe, in dem die Schliebung der Kammer binnen 18 Stunden verlangt werde. Der Präsident erklärte unter anhaltendem begeisterten Beifall der Abgeordneten, er werde seine patriotische Pflicht tun. Konstantinopel. 3 Uhr 50 Min. nachmittags. DaS Ultimatum der Militärliga rief in der Depu- tiertenkammcr einen Sturm der Entrüstung hervor. Alle Redner sprachen der Liga ihre Verachtung aus und erklär ten. die Abgeordneten würden bis zum Tode Widerstand leisten. Die Kammer bcschlvtz einstimmig, den Grvtzwesir und den Krieasministcr »m Erklärungen zu ersuchen, und erklärte sich in «Permanenz. Die Stellung der Regierung zn den albanische« Forderungen. Frankfurt a. M. iPriv.-Tel.» Der „Franks. Zig/ wird ans Konstantiuopel gemeldet: Die nach Albanien ab gehende Mission wird den Arnanten eine baldige General amncstie in Aussicht stellen. Der Ministerrat beschäftigt sich auch mit den übrigen Forderungen der Albaner, mit dem Ausbau der tn den drei Fcldzngsjahren zerstörten Häuser, der Einrichtung eines albanischen Schulsystems mit dem Waffentragen und dem regionalen Militär dienst. Der «Ministerrat beichlstz, die umfassendsten Zugeständnisse zu machen. Betreffs der General- ainncstie wird die Negierung dem Parlament unverzüglich den notwendigen Gesetzentwurf unterbreiten. Sollte das «Parlament ihn ablehnen, sv wird die «Regierung dies als Anlatz zur «Auflösung betrachten. Konstantinopel. An Stelle von Fazil Pascha ist der Kommandant des I. KorpS Zrki «Pascha zum Kvmman daiuen der Truppen in «Albanien ernannt worden. Der Krieg. Konstautinopel. sPriv.-Tel.) Tie Blätter melden nach einer Depesche anS Smyrna, datz ein aus vier Kriegs schissen bestehendes italienisches Geschwader vor Ron ch-Ada kreuzt. Alle Schisse und Segler, die vor- überfahren, werden durchsucht. Die Regierung hat dem General Riza «Pascha, dem Befehlshaber in den Tarda nellen. Order gegeben, die Meerenge sofort zn schltetzen, falls ein neuer Angriff von seiten der Italiener statt finden sollte. Zu Lloyd Georges angeblichem Rücktritt. London, sPriv.-Tel.> In einer in «Newton Abbot ge haltenen Rede erklärte der Sozialistenführer Keir Hardie, datz im Kabinett ein ernster Zwist wegen der Verwendung des diesjährigen F i n a n z ü b e r s ch u s sc s ausgebrochen sei. Lloyd George wolle den lleberschutz zu L a n d a n k ä u s c n verwenden, um Arbeiter ans dem Lande anzusiedeln, während die übrigen Kabinettsmit glieder damit Kr i e g s s ch i s s e bauen wollen. Wie das enden wird, sagte Keir Hardie, weis, vorläufig niemand. Es ist möglich, daß die Arbeiterpartei auf diese Weise einen neuen Führer und eine neue Gefolgschaft erkalten wird, die den Geschicken Englands vielleicht eine neue Wendung geben werden. Auf die Frage, ob er mit dem zukünftigen mäch tigen Führer Lloyd George meine, erklärte Keir Hardie, datz er den Namen vorläufig nicht nennen könne. Ein Dampfer gesunken. London. jPriv.-Tcl.j Ter anS «Amsterdam kommende Dampfer „Glanmire" stictz heute früh bet dichtem Nebel auf die Klippen im Südostcn -es St. Abbö-Kaps und ging unter. Alle Passagiere sowie die gesamte Mannschaft wurden von Fischerbooten gerettet. Ein britischer Kreuzer überfällig. London. sPriv.-Tel.) Aus Malta wird gemeldet, datz der britische Kreuzer „Proserpina", der von Alexandrien nach Malta unterwegs mar, gestern bereits 38 Stunden überfällig war. Andere Kriegsschiffe haben versucht, in drahtlose Verbindung mit der „'Proserpina" zu treten, was bisher aber erfolglos mar. Die russisch-japanischen Verhandlungen. Petersburg. lPrtv.-Tel.) Katfura hatte gestern eine zweistündige Unterredung mit dem «Ministerpräsiden ten Kokowzew. In der hiesigen japanischen «Botschaft ist man ununterbrochen mit der Aussetzung und «Abscndnng chiffrierter Telegramme nach Tokio beschäftigt. Ein Nitualmord? Petersburg, sPriv.-Tel.j Nach mehrstündigem Ver hör in Kiew ist gestern Vera Tschcbcriak verhaftet morden, die nach den Enthüllungen des Journalisten Brasul Braschkowski die Ermordung des angeblich von den Inden zu Ritualzwecken getöteten Juschtschinski vorbereitete. Berlin. sPriv.-Tel.) Der „RcichSanzeigcr" publiziert die Abberufung des bisherigen Gesandten am dänischen Hofe von Waldthauscn behufs anderweitiger dienst licher «Verwendung. Berlin. Ter „RcichSanzeigcr" meldet die «Verleihung des Roten Adlerordens 2. Klasse mit Eichenlaub an den HauSprälaten und apostolischen Protonotar. päpstlichen Ehrcnkämmerer Domprvpst Dr. Anton Scher zu Trier. Berlin. Ter neue Gouverneur von Tcutsch-Lstasrika Dr. Schnee ist nach einer telegraphischen Meldung am 22. Juli in Daressalam eingetroffen und hat die Geschäfte des Gouvernements am gleichen Tage übernommen. Berlin. «Priv.-Tcl.) Die schweizerische Kommission zur Erforschung der K a u k a s u s l ä n d c r, der auch verschiedene deutsche Gelehrte, darunter Gehctmrat Pro fessor Dr. Englcr, Direktor des Berliner «Botanischen Gartens, angchören. hat heute früh Zürich verlassen. Die Gesellschaft, die 35 Mann stark ist. steht unter Leitung von Professor Dr. Ricklt, dem Konservator der Botanischen Sammlungen an der Technischen Hochschule zu Zürich. Der Exvcdition gehören Botaniker, Geologen, Zoologen, Geographen und Entomologen an. Berlin. l«Priv.-Tel.) Bor einiger Zeit waren bei der Stearin- und Stcarinkerzen-Fabrik von Motard in Stcrn- sclü bet Spandau grobe Unterschlagungen auf- Mark. Straf. gedeckt worden, dte der Televbonbeamt« «igue an» Sv», bau begangen batte. Dte vrrnnkreuungen belansen sich nach den jetzigen Ermittlungen aus über «0000 Gegen Nique. -er sofort entlassen wurde, ist setzt antrag gestellt worden. . . . . ^ .. ^ Koburg. lPrtv.-Tel.) Aus Schloß Kallenberg sank heute mittag in Gegenwart de» bayrischen Thron- solgrr» und de» König» von «ulgarten sowie anderer fürstlicher Pate» dte Tanse der jüngsten Tochter de»Her,og»vaare» statt. Ste erhielt dt« Rufname» Caroline Mathilde. München. lPrtv..Tel.) Der Minister de» Inner« Freiherr von Goden erklärt« tn der Kommission de» bayri- schen RetchSrale». daß mit einer grundsätzlichen Nicht- best üttgung soztaldrmokrattlcher Bürger- Meister die bayrische Negierung tn erfreulicher Uebe» etnsttinmung mit der preußischen «Regierung stehe. Bamberg. sPriv.-Te.) Heute an seinem Namentztage hat im groben Dom zu Bamberg unter Entfaltung großen kirchlichen Pompes die Konsekration und Inthronisation des Erzbischofs Dr. Iakobns Hauck stattgesunden. Kopenhagen. Der König hat den früheren Minister Bankdirektor Hassten zum Minister für Island er- nannt. London. lPrtv.-Tel.) Dir T ä n z e r i n E v a D a v i S wurde gestern wegen Totschlag», begangen an Hermann «Weinberg, zu t» Wochen Zuchthaus verurteilt. ES wurde sestgestellt, datz Weinberg ein Zuhälter schlimmster Sorte war, der da» Mädchen, über das er eine unbeschreibliche Macht erlangt hatte, schamlos andbentete und mttzhanbelte. Die Tänzerin erklärte sie habe Weinberg nicht töten, son dern nur stechen wollen, um ihn abzuwehrcn. Richter. Staatsanwalt nnd Geschworene waren der Meinung, datz die Welt an Weinberg nichts verloren habe. Der Staats anwalt zog die Anklage >nif «Mord zurück, worauf die DaviS sich des Totschlags scbnldtn bekannte. London. <Priv.-Tel.) Einem Telegramm ans Nmntden zufolge snhr in der vergangenen Stacht eine britische Flotte von Ott Kriegsschiffen durch die dortige Heringsslotte nnd zerstörte sämtliche «Netze. Athen. lPriv.-Tel.i Wie verlautet, trifft am 27. b. E eine aus 1l Schissen bestehende englische Flotte in der Bucht von Phalerona ein. Frankfurt a. M. lTchlusi, abends.» Credit 308^. Dretdner Bank 15-M. Staatsbahn 158'/«. Lombarden 18»/,. Ruhig. Paris. »3 Uhr nachmittags-» 3 !Ä Rente St,02. Italiener 96,07>,4. 3 Portugiesen 91,80. Spanier 93,52*4. 4 N Türken uniiiz. 99,55. Türkenlose 205. Ottomanbank 995. Unentschieden. «Paris. tPrednltcnmarkt.» Wetzen »er Juli 30, per No- vemder Februar 2ü,85, seit. — R ü b b l per Juli 77,25, per Januar. April 78,25, fest. — Spiritus per Juli 69,50, per Januar-April 50,25, matt. Las Gesetz über die Aenderung und tzrgimzung der Landgemeindeordnung ist nunmehr erschienen. Danach hat sich jedes Gemeinde. Mitglied bei seinem Einzug in die Gemeinde, oder sobald es durch Erlangung der Selbständigkeit, Ansässigmachung oder Begründung einer Gewerbenicderlassung dte Ge- meindemitgliedschast erwirbt, bet dem Gemeindevorstaude zu melden. Durch Ortsgesctz kann bestimmt werden, das »eueintretendc Gemeindemitglieder nach Erlangung der Sttmmbcrechtigung vor Eintragung in die Wahlliste von dem Gemeindevorstande zu verpflichten sind, wobei sie mittels Handschlags zn gelvbcn haben, die ihnen als Gemeindemitglieder» obliegenden Pflichten treu zu er- süllen, der Obrigleit gehorsam zu sein und das Beste der Gemeinde nach Kräften zu fördern. Die Zahl der zu wählenden Gcmeindeältesten und G e in e i n d e v e r t r c t e r ist ortsgesctzlich. die der letzteren jedoch nicht über 27 festzustellen. Die Gesamt zahl der Gemeindevertreter ist aus die verschiedenen Klassen der ansässigen und aus die Klasse der unansässigen Ge- meindcmitgliedcr zu verteilen. Durch Ortsgesctz kann be stimmt werden: a» datz für die unansüssigcn Gemeindemit glieder mehrere Klassen gebildet werden, K) datz erbbau- berechtigte Gemeindemitglieder als Ansässige zu gelten haben. Ferner kann durch Ortsgesctz juristischen und physischen «Personen oder Personcnvcreinen, die ihren Sitz oder eine Niederlassung im Gemeindebeztrke haben und für die wirtschaftlichen Verhältnisse der Gemeinde dauernd von Bedeutung sind, eine Vertretung im Gemetnderat etn- gcrüumt werden. Personen und Personenvercine der er- ivülmten Art, die zusammen mit den Angestellten und Ar beitern ihrer Unternehmungen mehr als ein Drittel der Gesamtanlagen entrichten, haben Sitz und Stimme im Gemctndcrate. Dieses «Recht kann durch einen Stellver treter ansgeübt werden, der die «Wählbarkeit besitzen mutz. Soweit die Berechtigten die Wählbarkeit nicht selbst be sitzen, ist es durch einen solchen Stellvertreter anSzuitben. Ein bestellter Vertreter ist dem Gemctndevorstand schrtft- ltch zu benennen. Dte Stellvertretung gilt aus so lange, al» sie nicht widerrufen wird. Während der Ausübung einer solchen Berechtigung ruht das eigene Stimmrecht deS Berechtigten. Die Zahl der unansässigen Gcmetndever- tretcr soll nicht mehr als den vierten Teil der Gesamtzahl der Gemeindevertrerer betragen. «Reu ist ferner, datz. wenn eine Gemeinde für sich allein einen Armcnverband bildet, sie mit Genehmigung der Auf sichtsbehörde die Verschmelzung der Armenkasse mit der G e m e i n d e k a s s c beschlieben kann. Die Ber- mögensbestünde der Armcnkassc sind solchenfalls, insoweit sie nicht znm Stammvermögcn der Gemeinde gehören oder besonderen SttftnngSzweckc» dienen, als Rücklagen für «Notstände lElementareretgnisse, Epidemien und dergleichen) aufznbewahren. Grötzcrc Landgemeinden mit entwickelteren Verhältnissen können sich durch ein die gesamten Gemeinde- Verhältnisse regelndes Ortsgesctz den geschaffenen S o n d c r b c si i m m u n g e n unterstellen. Diese Sonder» bestimmnngen sind hauptsächlich: Die Zahl der nnansässtgen Gemeindevertreter beträgt ein Drittel der Gesamtzahl der Gemeindevcrtretcr. Durch Ortsgesctz kann diese Zahl bis auf die Halste erhöht werden. «Voraussetzung ist dabet, datz ein G e in c t n d c b it r g e r r c ch t eingefiihrt ist oder auch für die llnansässigen mindestens zwei Klassen gebildet wer» den. Ter Klasscnbildung sind die Zahl und die Gemeinde- steuervcrhältnisse der unansässigcn Gemeindemitglieder zu- gründe zu legen; sie kann auch nach BcrufSklasscn erfolgen. Die Verhandlungen des GcmeindcratcS sind öffentlich. Doch kann der Gcmeindevorstand bei ein zelnen BerhandlungSgegenständen die Oeffentltchkctt ans- schltetzen. Dies hat zu geschehen, wenn der Gemetnderat es beschlieht oder die öfsentltche Ordnung oder Sittlichkeit ge fährdet wird oder wenn Steuer- und Armensachen ver handelt werden. Die Verhandlungen dürfen ln keinem anmc stattfindcn, der zu gleicher Zeit als öffentlicher Schankranm benützt wird. Der Gemcinderat ist verpflichtet, eine Geschäftsordnung aufznstcllcn nnd, soweit dies nach den örtlichen Verhältnissen ohne übermässige Kosten mvg» ltch ist, ein besonderes Sitzungszimmer zn beschaffen. Der Gcmetndcvorstand kann Zuhörer, welche die Verhandlun gen stören, aus dem Sitzungszimmer weisen. Auch kann der Gemcinderat über «Mitglieder und Zuhörer, welche die «Verhandlungen stören, Ordnungsstrafen bis zu 10 Mark verhängen. «Mit der gleichen Ordnungsstrasc können Gc- meindcratsmitglieder belegt werden, welche ohne ge nügende Entschuldigung die Sitzung versäumen oder vvr Schlutz verlassen. Der Gemcinderat kann diese Ordnungs strafen beschließen, auch wenn er infolge der Abwesenheit dieser Mitglieder an sich bcschlutzunsähtg sein sollte.
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