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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192210199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19221019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19221019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-10
- Tag1922-10-19
- Monat1922-10
- Jahr1922
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.10.1922
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monatl. KraM« ist nicht zuriickgetrete». Die Nachricht von dem Rücktritt Krassins, die von der „Times" verbreitet wurde, wird von amtlicher russi scher Seite dementiert. Die Nachricht entbehre jeder Be gründung. Ein Artikels des Pariser „Temps" über Rügland, in dem u. a. der Satz stand, „Ein Land, das eine europäische Politik haben will, muß in Zukunft mit Rußland rechnen", wird in der englischen Preise viel beachtet. Der Pariser Berichterstatter der „Daily Mail" schreibt, überall in Paris k^rde angekündigt, daß Verhandlungen bezüglich der Er öffnung von Beziehungen zwischen Frankreich und Rußland bcvorständen. Der Zeitpunkt sei nicht weit entfernt, wo offizielle Annäherungsversuche der Sowjet regierung bereitwilliges Gehör beim französischen Mi« Tier spitzte bei jedem Geräusch die Ohren, e« war im höchsten Grade unruhig. „Der Weg ist schlecht,- brach Mintrop nach einer gerau men Weile daS Schweigen. „Er wird oben bester werden,-antwortete der Aaron ruhig, „Hören Sie denn noch immer nicht den Donner?" „Nein, aber wenn Sie ein solcher Hasenfuß sind, so steigen Sie ab und gehen zu Fuß, ich will den Braunen al» Hand pferd schon mitnehmen." Statt einer Antwort gab Mintrop seinem Werde die Spo ren, es machte einen Sprung zur Seite und bäumt« sich, aber Mintrop blieb im Sattel und eS gelang ihm, das Tier zu beruhigen. Jetzt donnerte eS schon vernehmlicher, falbe« Zwielicht stahl sich durch die Bäume, das Gewitter kam rasch näher. „WaS sagen Sie nun?" triumphierte Mintrop, dessen Antlitz in Schweiß gebadet war. „Sitze ich noch im Sattel oder nicht?" „Wie ich sehe allerdings,- spottete Paul, „aber da« beweist «och nicht«. Wenn wir auf der Höhe sind, »nisten wir scharf anSholen." ,Da« Gewitter überholt nn« dennoch. Wenn ein WirtS- han« in der Näh« wäre, würde ich vorziehen, «inznkehren, nm di« Geschichte abzuwarten." „Haben Sie schon wieder Durst?" „Da« eben nicht, aber einen Krug voll Gerstensaft würde ich mit Vergnügen akzeptieren." „Und an« dein eine» Kruge würden im Handumdrehen zehn, Sie kämen nachher nicht mehr in den Sattel. Nein,Wirts häuser gibt e« hier gottlob nicht, st, liegen alle unten in der Ebene. „Wir wären bester ans der Landstraße geblieben." „Sie haben doch «inen nnanSlöschlichen Durst I Gedulden Sie sich wenigsten« noch «ine halbe Stunde, dann werden wir die Stadt erreicht haben." Der Wald lichtete sich an einer Seite, der Weg wnrd« et was breiter; Mintrop hielt seinPferd an und blickte entsetzt in den steilen Abgrund Himmler, der seitwärts dicht neben ihm sich anstat. „Was ist da» ?' fragte er. »Nur «tv Steinbruch.-.«widert« Paul. .Vorwärts. Sie, Die PlSire FravkreichS. Sie der Pariser Berichterstatter der „Leipz K. St." von gutunterrlchteter Seite hört, bestehen dir französi schen Pläne, dir gegenwärtig im Vordergründe der Erwägungen stehen, vor allein dann, daß eine Steige rung der Ruhrkoblenföroerung durch An werbung ausländischer Arbeiter versucht wer- den ioll. Mit dieser Ucbervroduktion würde man hoffen können, einen Teil der Reparationszahlungen decken zu können. Auch gewisse Pläne wegen der chemi schen Industrie und wegen der Kaliindustrie werden erwogen, ohne daß sich bis zum Augenblick sagen ließe, ob sie bereits greifbare Gestalt annehnien. Jeden falls scheint die sranzöiische Regierung nicht die Absicht zu habe», der ReparatronSkvmmission irgendeinen Mora- tormmsplan für Deutschland vorzulegen, sondern die Maßnahmen, di? sie Vorschlägen würde, erstrecken sich nur auf die Verwirklichung der Finanzkontrolle, die tick sofort auf die Tätigkeit der Reicksbank ausdehnen soll. Auch einen Ueberblick über die Steuereingänge wird man sich durch Kontrollinaßnahmen zu schaffe» suchen. Jedenfalls scheint es festzustehcn, was. der „Jntransigeant" schreibt, daß die französische Regierung den 1. Januar nicht vorübergehen lassen wolle, ohne die Lösung des Re parationsprobleins gefördert zu haben, und ohne bis da hin in endgültiger Weise die Verpflichtungen Deutschlands jestgestcllt zu haben. Die Ausführ»«- öffentlicher Arbeiten in Frankreich durch Deutschland. Der diplomatische Mitarbeiter der Agentur Hava« teilt mit, die deutsche Regierung babe ihre Antwort auf den Plan großer öffentlicher Arbeiten, die durch deutsche Arbeiter und mit deutschen Materialien in den verschie denen Gegenden Frankreichs ausgeführt werden sollen, übermittelt. Die deutsche Regierung sei grundsätzlich bereit, diese Arbeiten auSzuführen. jedoch verlange sie die Ent- sendung einer Kommission nach Frankreich, um das Pro gramm im einzelnen zu prüfen. Hierzu erfahren wir von zuständiger Stelle folgendes: Die französische Regierung hat Ende September der deut schen Regierung amtlich mitgeteilt, daß sie auf Grund des 8 19 der Anlage II zu Teil 8 des Versailler Vertrags die Ausführung gewisser öffentlicher Arbeiten außerhalb der zerstörten Gebiete von Deutschland auf seine Kosten zu verlangen beabsichtige und um die baldige Entsendung deut scher Sachverständiger nach Paris zum Zwecke der Besprechung der Ausführung des Programms gebeten. Deutscherseits ist darauf erwidert worden, daß man bereit sei, Sachver ständige zu bestimmen, die mit Vertretern der französischen Regierung im Nahmen des genannten Artikels 19 und der sonstigen jeweiligen Verpflichtungen Deutschlands aus dem Vertrage von Versailles über die Natur und den Umfang der Materialien und der Handarbeit zur Ausführung dieser öffentlichen Arbeiten verbandeln sollen, daß es aber vorher notwendig erscheine, die Vorfragen finanzieller Art und über die Verrechnung zu klären. Es ist deshalb vorge schlagen worden, daß zunächst über diese Vorfragen ver bandelt wird. Hierauf ist eine Antwort der französischen Regierung noch nicht erfolgt. Senator Lubersac in Berlin. Senator Lnbersae, der vorgestern in Berlin eingetroffen nt, nm sich mit StiniieS über gewisse AusführungSeinzel- beiten des zwischen ihnen abgeschlossenen Abkommens ins Benehmen zu setzen, bat dem Reichspräsidenten und dem Reichskanzler Höflichkeitsbesuche abgestattet. Beide Herren haben ihr Interesse an der Verwirklichung des Abkommens zum Nnsdruck gebracht. neue abgelebnt. Zur Frag« der Arbeitszeit wurde ein Antrag Hühsam angenommen, der eine dreizehnstündige ArbeitSbereitschast festsetzt. Die dreizehn Stunden brauchen aber nicht znsammen zn liegen. Im übrigen wird der Gesetzentwurf nach der Fassung der »weiten Lesung ange nommen. Donnerstag vormittag 10 Uhr: Reichsknappschafts- oesetz. HetäuschLe «Hoffnungen. Roman von Ewald Aug. König. -1 Kopfschüttelnd blickten Wirt und Knecht den beiden Rei tern nach. „DaS gibt «och ein Unglück," sagte der Knecht, „der Braune hat'S hinter den Ohren, sehen Sie nur, wie er tanzt!" „Kinder und Betrunkene haben immer Glück, wenn sie fallen," erividcrte der Wirt und kehrte z» seinen Gästen zu rück. — „Wir wollen den Weg durch den Wald wählen," sagt« Paul, nachdem sie eine kurze Strecke geritten und an einem Seitenwege angelangt waren, „die Landstraße ist heiß und staubig." „Wir machen einen Umweg," erwiderte Mintrop. „Einen kleinen Umweg allerdings, aber waS schadet daß? Wir haben Zeit genug." „Meinetwegen!* Wenn wir nur vor dem Gewitter zn Hanse sind!" Fürchten Sie sich vor einem bischen Donnern?" spottete der Baron. „Für mich nicht, aber für den Gaul, und im Walde oben ank der Höh« wird'S noch schlimmer krache», al« hie« in der Ebene." „Bnh, Sie wollten mir ja zeige», daß Sie noch immer «in schneidiger Reiter sind!" „Spotten Sie nicht, Baron, ich glaube. e« donnert schon. Hören Sie nichts?" „Keine Ahnung!" - „ES wird bereits dunkler." „Bor Ihren Angni vielleicht," höhnte Pam, „Tie sind schwer betrunken, Mintrop l" „Höchsten« «in wenig angesäuselt," erwidert« Mintrop, indem er einen Versuch machte, sich anfznrlchten, „der Wei» war mit Sprit »ersetzt; geben Sie Acht, «vir werden morgen rin»« Kater jpnLiercn sichren, der nicht von schlechten Eltern st." Sie hatten den Wold erreicht »nid ritten die Anhöhe hinan; di« Pferde gingen im Schritt. Der Baron, der hinter seinem Lkat«tt»»rtt^beobachte1« unverwandt den Braunen, dg« Hasenfuß, der Weg ist breit genug, ich bin hundertmal hier vorbeigeritten " Mintrop schüttelte den Kops, der Brauire schritt weiter, er schien in der Tat den gefährlichen Weg zu kenne». Da plötzlich ein Blitz, ein Knall, dem ein furchtbarer Don nerschlag folgte. Der Braune bäumt« sich hoch ans, ein wilder Finch entrang sich dem Munde Mintrop». Im nächsten Augenblick waren Roß und Reiter verschwunden. Der Baron hatte sich sofort aus dem Sattel geschwungen, er hielt sei» unruhiges Tier fest am Zügel und horchte ans das Falle» der Steine, die mit lautem Gepolter in den Ab- gründ hinunterstürzten. In Strömen floß der Kegen nieder, der Donner rollte unaufhörlich, die Luft schien plötzlich «in einziges Flammenmeer geworden zu sein. Paul führte sei» Pferd in den Wald zurück und band e« an einen Baum, da»» trat er au« dem Walde wieder in den strömenden Regen hinaus, nähert« sich dein Rande de« Stein- bruchS und blickte in die dunkle Tiefe hinunter, au» der die zerklüfteten Spitzen de« FelSgestein« ihm «rtaeaenstarrten. Ersah nur den HutMintrop« zwischen diesen Spitzeu- Dann plötzlich rührte sich etwa«. „Ist da nuten jemand?" rief er. „Jawohl, Herr," erwiderte eine rauh« Stimme. „Gin Un glück ist passiert! Wie kann man auch s« dumm sei«, bei sol chem Unwetter da oben zu reiten?" „Lebt der Reiter noch?" fragte Paul, in dellen Augen Fieberglut loderte. „Mausetot I Hal« und Beine gebrochen I" „Und das Pferd?" „Lebt noch, aber die vorderfüße sind gebrochen." Der Baron richtete sich hoch ans, «in tiefer Atemzug «U- rang sich seiner Brüste „Wer seid Ihr?" rief er hinunter. „Der Wächter des Steinbruchs," lautet« dl« Antwort. „Sind keine Arbeiter nuten?" „Nein, heute ist nicht gearbeitet worden." „Wie komme ich hinunter?" „Von oben nicht." rief der Wächter, „Sie müssen dl« Land- straße z,t erreichen suchen, bester wäre «S, wenn Sie au« der —Stadt Lent« schicken wallten, di« bin Tot«n bol«n.- tua.W Die Einzelgebälter beginnen mit 50 000,— monatlich und steigern sich bis zur höchsten Gruppe auf 140000,— monatlich. Die OrtSznschtäge werden in der Klaffe > auf 2400,— in der 1. GehaltSarnppe festgesetzt, sie steigern sich für jede weitere Gehaltsgruppe um 600,— bis 6000,— in der Ortsklasse 8 betragen die Zuschläge in der niedrigsten Ge- baltSgrnppe 1800,— und steigern sich um je 500,— bis zu M. 4500,-. In der Ortsklasse 0 1500,- bis 3800,-, in der Ortsklasse v 1200,- bis 3000,— und in der Orts« klaffe L 900,- bis 3200,-. *) I und II steigend um 400,— bzw. 300,—. Die vierte Jnternatlouale Arbeitskonfereuz wurde am Mittwoch vormittag unter starker Beteiligung von Presse und Publikum im Kursaal-Tbeater der Stadt Genf mit einer Rede des VerwaltnngsratS des Inter, nationalen Arbeitsamtes Fontaine-Frankreich eröffnet, der vor allem der Tätigkeit des Direktors des Arbeitsamtes Albert Thomas Worte lebhafter Anerkennung widmete. Zum Präsidenten der Konferenz wurde wieder der Präsident des Vorjahres Lord Burnbam-England gewahltl der in einer längeren Ansprache die Aufgaben der diesjährigen Tagung zusammensaßte und darauf binwieS, daß die ernsten Probleme des Handels und der Industrie nur noch inter national behandelt werden könnten. In diesem Zusammen« bang erwähnte er besonders die Rede Mac Kennas auf dem amerikanischen Bankierkongreß und nannte Mac Kenn« eine erste Autorität im Finanzleben. Die Geschäftsleute, so fuhr Lord Burnbam fort, seien jetzt überall im wahren Sinne des Wortes internationalistisch. Die Industrie in Europa, aber auch die Industrie i» Amerika könne nicht mehr isoliert bleiben, ebenso >sei der Geist der Industrie «in Gegner des militaristischen Geistes, wenngleich auch der Militarismus oft zu ungesunden industriellen Expansionen geführt habe. Die moralische Abrüstung, von der de Jouvenel auf der Bölkcrbundsversammlung gesprochen hab», könne nur erreicht werden, wenn man alle Kräfte den Friedens- Industrien zusührte, wozu aber gesunde industrielle Ver hältnisse gehörten. Aus der Konferenz sind 54 Staaten vertreten durch Regierunasbeamte, Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Dele gierte. Für die Deutsche Regierung sind erschienen: Ministerialdirektor Dr. Leymann vom ReichSarbeitS- ministerium und Regierungsrat Scholz vom Reichs- Ministerium des Innern mit den technischen Beiräten Legationsrat Dr. Raffe und Regierungsrat Küttig. Für die Arbeitgeber: Kommerzienrat Bogel, für die Arbeit nehmer: der frühere Reichsminister Rudolf Wissell. Man rechnet mit einer etwa 14 tägigen VerbandlungSdauer. Internationale Eisenbabnkonferenz. In der erste» Sitzung der Internationalen Eiseubabn- konferen» in Paris sprach der deutsche Delegierte Staats sekretär Stieler in seiner Rede die Erwartung aus, daß da« Zusammenwirken der verschiedenen Eisenbabnver- waltungen di» Vand». di« der Krieg zerrissen habe, wieder anknüpfen werde. Die Konferen, setzte eine Kommission ei», die sich mit dem Entwurf der Statuten der zu gründende» Internationale» Gisenbabnunion befassen soll. TezeSgeschichte. Deutsch«, Reich. Der > 1 A«auft al» Nationalfeiertag. Da» oreußisch, Gtaatsmlnifterium wird den Blättern zufolge im Reichstag für die Einsetzung dr« 11. August al« Nationalfeiertag ein. treten und sich dafür einsetzrn, daß an diesem Lage allge mein in den ReichSfarben geflaggt werden soll. Ueder di« Strafverbüßung der im Matbeuauvrozeß »« Freiheitsstrafen Verurteilten erfahren die Blätter, daß Teckow und Günther dem Zuchthaus Eonnenburg, von Salomon und Niedrig dem Znchtbau« Brandenburg »nge- fiibrt werden. Von den zu Gefängnisstrafen verurteilte» Angeklagten werden Gerd Teckww und Plaa« in VlStzensee ihre Strafe verbüßen, während Tillessen nach der Straf anstalt Tegel übergrfdbrt wird. Da» Gesetz zur Bekämpf«», der Geschlecht« krankst,iten. Im ReichStagSanSschuß für Bevölkerung«- Politik wurde der Gesetzentwurf zur Bekämpfung der Ge- schlechtSkrankbeiten behandelt. 8 2 wurde in folgender Fassung angenommen: Wer an einer mit Ansteckungsgefahr verbundenen Geschlechtskrankheit leidet und die« weiß oder den Umständen nach annehmen muß, bat die Pflicht, sich von einem für das deutsche Reick approbierten Arzt behandeln zu lassen. Eltern, Vormünder und sonstige ErziehungS- berechtigte sind vervflichtet, für ärztliche Behandlung ihrer gescklechtskranken Pfleaebefobkenen Sorge zu tragen. DaS deutsche Linienschiff „Hannover" traf Mittwoch vormittag in Stockholm ein. Die „Hannover" grüßte die schwedische Flagge durch einen Salut, der von der Batterie von Kastelholmen erwidert wurde. Das Schiss ging auf dem Strömmen vor Anker. Ein Vertreter des schwedischen FeftnngSkommandoS überbrachte die Grüße des Komman danten. Mit einem Teil der deutschen Gesandtschaft an Bord erfolgte dann bei herrlichem Wetter die Einfahrt in den Stockholmer Haken. Die Offiziere waren gestern bei dem deutschen Gesandten Nadolnv »nm Frühstück geladen. Die Stockholmer Presse widmet dem Besuche herzliche Be- griißnngSartikel. Die Untersuchung der Vorgänge am AirkuS Busch. Wie die Berliner Blätter melden, ist die Untersuchung über die Vorgänge am ZirknS Busch gestern nachmittag im Polizeipräsidium abgeschlossen worden. Wie die Blätter melden, dürfte gegen den Kommandeur der Nolizeigruppe Mitte, sowie einige untergeordnete Beamte ein Berfahren eingeleitet werden. Die nächsten Prozesse vor dem StaatSgerichtShof. Für den 24. Oktober und die folgenden Tage sind 3 neue Prozesse vor dem StaatSgerichtShof znm Schutz« der Republik zur Verhandlung vorgesehen. Zunächst wird, wie bereits mitgeteilt, gegen den Kapitänleutnant Wolfgana Dietrich in Erfurt und Schriftsteller Stein auf Burg Saaleck wegen der bekannten Verwicklung mit der Rathenan- mordsache verbandelt werden. In zweiter Linie wird die Verhandlung gegen den Kaufmann Goethe aus Halle wegen Beleidigung des Reichspräsidenten und an dritter Stelle gegen den Landwirtseleven Ziepke aus Greifswald in Pommern stattfinden. Ein Teilftreik bei Krupp. In der Gießerei 3 des Essener KrupvwerkeS bat ein großer Teil der Belegschaft, obschon der Schmelzprozeß im vollen Gange war, kurz nach 12 Ubr mittags die Arbeit eingestellt und die Arbeitsstätte verlassen, ohne die Betriebsleitung irgendwie in Kenntnis zu setzen und die Notstandsarbeiten zn verrichten. Um in Ankunft derartigen Vorkommnissen vorzubeugen, die die Betriebe und das Werk in hohem Maße gefährden, bat die Firma sich genötigt gesehen, denjenigen Teil der Gießerei 3, der auf diese Art die Arbeit verweigerte, fristlos zu ent lassen. Die Firma warnt durch Anschlag die gesamte Belegschaft vor Unbesonnenheiten und fordert jeden Einzelne» auf, an der Arbeit zu bleiben. Perke«. Konflikt der Regierung mit de« Militärbehörden. Nack einer Meldung aus Teheran ist in Persien ein scharfer Konflikt zwischen den Militärbehörden und der Regierung ausgebrochen. Der Sicherheitsdienst ist eingestellt worden, und man erwartet Ausschreitungen. In Teheran habe eine gewaltige englandfeindliche Kundgebung anläßlich der Ankunft führender mesopotamischer Nationalisten statt- gesunden. „ . Rußland. Die Japaner räume» Wladiwostok. Aus Tschita wird der Beginn der Räumung Wladiwostok» durch die Japaner gemeldet. Die 6. Division ist bereit» verladen. Am 25. Oktober wird der letzte Transport den Hafen von Wladiwostok verlasse». Gleichzeitig mit dem bisberigen japanischen Oberkommando verläßt Vie japanische Militär mission Lbarbin. ntsterium finden würden. Seit der Genueser Konferenz habe e«ne entscheidende Aenberung in der Hauptrichtnng der französischen Außenpolitik stattaefunden. Der Pariser Be richterstatter der „Westminster Gazette" führt aus. In der Aufregung der Wahlkampagne dürfe Großbritannien nicht die wichtige internationale Entwicklung au» dem Auge verlieren, die vor sich gehe. Wenn die britischen Diplomaten nicht aufwachten, so würde fick England bald In der Isolie rung befinden, die um so unangenehmer wäre, als fie au» seinem eigenen Willen entstanden sei.. „Daily News" be richtet aus Riga, Moskauer Telegramme meldeten, daß in folge des günstigen Eindrucks, den der französische Abge sandte Hernoi über die wirtschaftlichen und sozialen Ver hältnisse in Rnkland gewann-» habe, erwartet werbe, baß ein französisch-russische« Handelsabkommen demnächst erörtert werden würde. Die französisckeHolzindustrie richtet? an den Petersburger Holztrust eine Anfrage über tn'e Möglich keiten des russischen Holzexports und die Wiederaufnahme eines normalen Geschäftsverkehrs. Die neue Veamten-vefolvnug. Der Gesetzentwurf betreffend die Aenderung der Beamten- Besoldung ist dem Reichstag ,«gegangen. Nach dem Gesetzentwurf betragen die GrundgebaltSfätze in Gruppe !*) 8 700,- bi» 11 500,- II*) 9 600,— 12 700,- III 10 600,— 14000,- IV 11 700,— 15 500,- V 12 800,- 17 000,- VI 14 100,- 18 700,- Vll 15 800,- 21 000,- VIII 17 600,- 23 400,- IX 19 500,- 26 300,- X 22 000,- 30 700,- XI 25 000,- 35 800,- XII 29 500,- 43 000,- XIII 37 300.- ,, 56 000.-
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