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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192410138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19241013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19241013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-10
- Tag1924-10-13
- Monat1924-10
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.10.1924
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Ausschreitungen in Kalle. Hall». (Funkspruch.) Heute Nacht wurde« di» SLattfensterschetde« 1« GewerkschaftSVanse, in dem sich auch die Räume des BolkSblatte« befinden, zertrümmert In den Versammlungen des Stahlhelm-Sporttages waren vorher Angriffe gegen das Bottsblatt gerichtet worden. Halle. GunkspruM Aehullche Ausschreitungen wie gegen das Gewerkschaftsbaus sind nachts gegen de» kommunistischen „Klaffenkampf" und den demokratischen »Mitteldeutsche« Kurier" verübt worden. Die deutsche Reichsbahn-Gesellschaft * Berlin. Am 11. Oktober 1924 hat die neu errich tet« Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft den Betrieb der ReichSeisenbahu übernommen. Mit diesem Lage ging di, oberste Leitung in vollem Umfange auf die Hauptverwal tung der Gesellschaft über. Bei Zuschriften und Beschwer den. di« für di« Leitung der Reichsbahn bestimmt sind, empfiehlt «S sich, künftig in allen Sälen di« Anschrift ^Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft in in^ d-N LehrsGnftbew ekne «Mage auf die Pferdebesitzet zu erheben. Der Landeskulturrat hat hiergegen grund sätzliche Bedenken erhoben, ioeil eS Sache jeden Berufs standes sei, für Ausbildung des NachnwchseS selbst Sorge zu tragen. — Im Jahre 1925 soll eine allgemeine säch sische landwirtschaftliche Ausstellung in Dresden vera». stoliet werden. * Radeberg. Am Freitag vormittag wurde ein Dresdner Geschäftsmann, der mit seinem Auto auf der Straße Radeberg-Leppersdorf nach Kamen» fahre» wollte, von dem 85 Jahre alten Wilhelm Wagner aus Leppers dorf gebeten, ihn bis Leppersdorf mitzunehmen. Wagners Bitte wurde gewährt. In einer Kurve verlor der Auto führer die Gewalt über den Wagen und dieser rannte an einen Baum. Wagner wurde so unglücklich an den Baum geschleudert, daß ihm der Schädel eingedrückt «nd der linke Arm zertrümmert wurde. Der Tod trat sofort ein. Der Autoführer selbst kam mit dem Schreck davon. "Dresden. Der Allgemein, Dresdner Einzelhandels- verband veranstaltet vom 11. bis 18. d. M. in Groß- Dresden einen Schaufensterwettbewerb. Der Wettbewerb, an dem sich mehrere 100 Firmen mit annähernd 1000 Schaufenstern beteiligen, bezweckt, in der Qualität der ge zeigten Waren in Verbindung mit den auf das niedrigst« gesetzten Preisen der Allgemeinheit zu »eigen, daß der Dresdner Einzelhandel trotz aller Schwierigkeiten versucht, dem Einzelhandel anderer Städte ebenbürtig zur Seite zu stehen. Der Wettbewerb ist in 4 Gruppen gegliedert. Das PreiSrichtrrkollegium setzt sich in feder Gruppe aus 2 Einzel- bändlrrn und 8 namhaften Künstlern »usammen. Die Preisverkündung erfolgte am Sonntag abend im Städtischen AuSstellungSpalast. "Freiberg. Die letzte Sitzung des Bezirksausschusses der AmtShauptmannschaft erlangt« ein vorzeitiges Ende. Die bürgerliche Fraktion batte ihr« Mitglieder angewiesen, den Sitzungen fern zu bleiben und die Äeschlußunsähigkeit herbelznftthren, da das Gesamtministrrium auf Grund des Mißtrauensvotums der bürgerliche» Fraktion im letzten Bezirkstag eine Veränderung in der Leitung des Bezirks und der AmtShauptmannschaft nicht vorgrnonnnen bat. Da« Fernbleiben der Bürgerlichen ist nicht auf einzeln« Personen zurückzuführen, sondern beruht auf einem ein stimmigen Beschluß der bürgerlichen Fraktion, die dadurch dem berechtigten Wunsche der bürgerlichen Mehrheit des Bezirkstages <26 Mitglieder gegen 14 Soz.) nach Neube setzung des AmtshauptmannpostenS, der bisher von einem Sozialdemokraten verwaltet wurde, Nachdruck verleihen wollten. * Chemnitz. Die Stadtverordneten genehmigten die Anlegung des Chemnitzer Flugplatzes an der Stollbeiucr Straße und nahmen einen Antrag an, nach dem der Rat bei der ReichSbahndirektion in Dresden vorstellig werden soll, daß die seit langem geplante Untertunnel»»« des HauptbahnhofeS nach der Dresdener Straße bald durch- geführt werde. Plauen. Die Familie eines Zigarren-Geschästs» inhaberS an der Pansaer Straße wurde am Freitag abend in eine aufregende Situation gebracht. In der 8. Stunde klingelte ein junger Mensch, dessen Persönlichkeit noch nicht feststrht, an der Vorsaaltür und fragte, als ihm von einem Schulmädchen geöffnet wurde, nach deren erwachsener Schwester. Die hinzukommende Frau des Zigarrcnhändlers forderte den jungen Mann auf, mit in die Stube zu kommen, wobei sie sich von der Absicht leiten ließ, zn erfahren, was der Unbekannte von dem Mädchen wollte. Kaunr hatten sie nun die Wohnstube betreten, da zog der freche Bursche plötzlich einen Trommel-Revolver aus der Jackett-Tasche und forderte unter Vorhalten der Waffe viel Geld. Kurz entschlossen griff die Frau nach dem Arm des Täters und entwand ihm den Revolver. Als in die diesem Augenblick auch der Mann hinzueilte, entfernte sich der Bursche eiligst, ohne etwas erlangt zu haben. ...... "Wurzen. Die Keller im alten Rathause sind seit Jahren an eine hiesige Wein- und Likörfirma vermietet, die dort große Mengen Wein und Spirituosen eingelagert hat. Anläßlich einer Steuerprüfung wurde entdeckt, daß viel Wein und Schnaps aus den Fässern abgefüllt worden war. Hinterlassene Fingerabdrücke führten zur Ermittlung des Diebes. GS wurde festgrstellt, daß der Schutzmann Thomas von der hiesigen Polizei seit Jahren EtnbruchSdiebstähle begangen hat. Er hat eingrstanden, Wein und Spirituosen korblitcrweise abgezapft zu haben. Die gestohlene Ware verkaufte er an Gastwirte. Thomas hatte zwei Konten bei hiesigen Banken. "Leipzig. Am Sonnabend vormittag gegen 11 Uh» hat der in der Sedanstraße Nr. 14 wohnende 56 jährig« Wächter Reinhold Schweigel bei seinen beide» jüngsten Kindern einen Mord versucht und darauf an sich selbst «inen Selbstmordversuch unternommen. Gr schoß mit einem Revolver seine 13 jährige Tochter und seinen 10 jährigen Sohn und dann sich selbst in den Kopf. Der Sohn war sofort tot. Der Vater und das Mädchen wurden in schwer verletztem Zustande in da- Krankenhaus eingrliefert. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Der Grund zur Tat ist in dem dauernden GesundheitSverfall des Schweigel zu suchen. « Hirschbera. (Funkspruch.) Zu einem bei der Erd- mannsdorser Aktiengesellschaft für Flachsgarne, Maschinen spinnerei und Weberei in Zillertal ausgebrochenen Schaden feuer erfahren wir von der Verwaltung des Unternehmens, daß dem Feuer in der Nacht zum Sonnabend ein Gebäude- komplex von etwa 50 Metern Länge und 30 Metern Breite, in dem sich die Webereivorbereitung befindet, zum Opfer gefalle» ist. Außerdem fiel den Flammen ein Teil des Inventar« und der Garnvorräte zum Opfer. Der Gesamt schaden wird auf 250000 bi« 300000 Goldmark geschätzt, ist aber durch Versicherung gedeckt. Die Entstehunasursache des Brande» ist unbekannt, der Betrieb wird in vollem Um fange aufrechterhaltrn. l worden, daß di« Aufführung nochmals ftattstndet und di« IlNk» Vereinigung beabsichtigt, voraurstchtltch Freitag, den 24. d. Riesa, den 13. Oktober 1924. Verso nendampserverkehr. Beider Glichst Mbm. Dampsschiffahrt tritt heute Montag «in neuer Fahrplan in Kraft. Zwischen Riesa —Dresden verkehren die Personrndampftr bis auf wettere» wie folgt: ab Riesa vorm. 9,00, nachm. 4,15 Uhr lnnr bt» Meißen): a n Riesa mittags 12, nachm. 5,30 Ubrr zwischen Riesa- Strehla ab Riesa nach»:. 12,15 Uhr (Mittwochs, Sonn abends und Sonntags bis Mühlberg); an Riesa nachm. 3,50 Uhr. (Siehe auch Anzeigeutcil.) Geistliche Musikaufführung de« Leipziger Madrigalchores. Der Leipziger PeterS- kantor A l b e rt Kr a nz hat eine kleine Schar ganz vor- züglich dnrchgcbildeter Sängerinnen und Sänger um fick geschart. Stach nur wenigen Jahren des Belieben« dieses Chores unternimmt er bereit» Konzertreisen, rin Wagnis, das infolge hoher künstlerischer und erzieherischer Befähigung des Chorleiter, dem seine Gattin, die GcsangSpädagogin und Konzertsängerin Trude Kranz in dieser Hinsicht zur Seite sieht, glücken mußte. Der Chor sang dynamisch, unter Hervorkehrung alle« Tonlichcn, wundervoll. Die vorzügliche Akustik der nur halbgefüllte» Trinitatiskirche kam ihm dabei noch zu Hilfe, sodaß die Zuhörer ganz im Banne der erhabenen Kunst eines Äosselli und Palestrina stand. Einen interessanten Einblick in das Schaffen Albert Kranz' gewährten die im zweiten Teile der VortragSfolge gebotenen Kompositionen des Leipziger Meister«. Ganz auf eigenen Wegen gehend, immer auf der Suche nach neuen poetischen Vorwürfen, so trat uns sein« Kunst ent gegen. Ganz besonder« dort, wo ihm »ine instrumentale Ergänzung erforderlich erscheint, hier durch di« Solovioline, die A lbert B erts ch m a n n in tiefer innerlicher Erfassung de« reichen Inhalte« spielte. Mit ihr vereinte sich der in der Mittcllage besonders schöne Sopran der Gattin de« Künstlers zu ergreifenden und wiederum daS Her» erhebenden Klängen. In der o moll-?s5HA<!»«li», einem Werk, das sich zunächst über einem b.i8so astmsto aufbant und zu klanglich prachtvoller Entfaltung sich entwickelt, klang der Abend, der die letzten Strahlen der nntcrgehenden Sonne in den herrlichen Kirchcnraum lenkte, ans. Viele, di» der weihe vollen Stunde fern geblieben waren, waren um ein Erlebnis ärmer. Ten selbstlos sich nur ihrer Kunst widmenden Sängern aber sei von Herzen gedankt. —* Opern- und D n e t t e n a b e n d. DaS für morgen Dienstag abend angekündigte Konzert des Wiener Tenors Alfred Steinherr nnd der Dresdner Kammer sängerin Charlotte Viereck findet bestimmt statt, lieber die Darbietungen der beiden Künstler liegen «nS zahlreiche, durchaus günstig lautende Pressestimmen vor. Das.Prager Tageblatt" schreibt n. a.: „DaS Konzert Steinberr-Groll fand vor fast auSvcrkauftem Saale statt. Alle welche erschiene» waren, kamen wahrhaftig auf ihre Rechnung, denn die Darbietungen beider Künstler haben als durchweg erstklassige Leistungen bei allen Zuhörern den tiefsten Ein druck hinterlassen. Herr Steinherr hat einen umfassenden lyrischen Tenor, welcher bei einer erstaunlichen Sonorität der tiefen Lagen, eine strahlende Klarheit der Höhe aufweist. DaS Programm setzt sich aus Perlen von Liedern unserer her vorragendsten Licderkoniponisteu und aus einigen Arien aus Over» zusammen so zwar, daß dem Publikum jeder Geschmacksrichtung Rechnung getragen wurde. Die Auffassung nnd der Vortrag der einzelnen GcsangSnummern war vorbildlich . . . Reicher, nach einzelnen Vorträgen geradezu stürmischer Beifall quittierte die Leistungen der Künstler, gaben sie uns doch einen Abend reinster Kunst, dessen Darbietungen in dauernder bester Erinnerung bleiben werden." —* Lustspielabend der Literarischen Ver einigung an derOberrealschule Riesa am Frei tag, den 10. Oktober 1924. — Von der Ernsthaftigkeit, mit der sich die Vereinigung in die Schöpfungen der deutschen Literatur vertieft, legte die letzte Aufführung, in der Kotze bues „Deutsche Kleinstädter" herauSgebracht wurden, Zeugnis ab. Man bat den Eindruck, daß die Mit glieder bei ihren Zusammenkünften nicht nur lesen, sondern sich nachdrücklich um das Verständnis, das Sicheinfühlen in die Welt des Targebotencn bemühen. DaS ist — so meint man vielleicht — einfach, wenn es sich um ein Werk der leichten Weise handelt, wie wir eS in Kotzebues Lust spiel vor uns haben. (In dem Programm hat HanS-Hein- rich Scheider über die Persönlichkeit des Dichters wie über das aufgeführte Werk und seinen Wert mancherlei gesagt, daß «S sich hier erübrigt, etwas dazuzutun.) Wenn man nun daran geht, die in einem solchen Werke ruhende Komik auf der Bühne lebendig werden zu lassen, ergeben sich mehr Aufgaben, als der harmlose Zuschauer bei der Aufführung glaubt. Zwei Gesichtspunkte mögen da hervorgehoben sein: Einmal gilt es, daß ein jeder durch Hineinvertirfen in seine Rolle ein geschicktes, flüssiges, ungekünstelt-flotteS Zusammen- spiel ermöglicht. Es kommt dabei darauf an, jene Situ ationskomik wiederzugeben, dir zwischen den Zeilen steht, jene Fäden, die im Lustspiel den Knoten schürzen helfen, aufzuspürcn und in der Darstellung sichtbar werden zu lassen, lind gerade Kotzebue, der die Technik des Lustspiels beherrscht wie nicht gleich ein zweiter, hat dem Darsteller hier Aufgaben gestellt — ernsthafter als das die Lustspiel- fabrikanten unserer Tage meist zu tun pflegen. Sodann aber heißt eS, daß all das so abgemessen nnd gegeneinander abgewogen sei, daß aus dem köstlichen Lustspiel keine alberne Posse oder unwahre Groteske werde. — Beiden Anforderungen war Genüge geleistet. Wir ergötzten uns an einem Humor, der durch dir jugendlichen Mitspieler in prächtiger Weise zum Ausdruck kam. — Wunderhübsch waren die drei Darstellerinnen des echt kleinstädtischen, klatsch- und titelwütigen Muhmenterzetts — Küthe Möbius, Ilse Rahnfeld und Annelies« Scharre — aufeinander abgestimmt, köstlich da« Brüder paar Staar: der würdevolle Bürgermeister der ehrbaren Stadt Krähwinkel — G o ttfr i e d Rößger— und der Herr Vize-Kirchcu-Vorstrher in seiner gutmütigen Wichtig tuerei — Helmut Hohmann. Reizend und frisch wirkt« Lotte Schön ebaumS Sabine, di« e« trefflich verstand, ihren unendlich gefühlvollen Anbeter Sperling immer wieder adfliegen zu lassen. Dieser zärtlich schmachtende Dichterling — Kotzebue hat, als er diese Gestalt schuf, allem Spott und Hohn, aller Verachtung und Ablehnung gegenüber der ihm verhaßten Romantik Ausdruck verlieben — fand durch Gerhard WalchaS Spiel eine in jeder Beziehung ge lungene Würdigung. OlmerS aber, der vornehme Kavalier aus der Residenz, Sperlings glücklicher Nebenbuhler, batte in Carl-Heinz Schön Herr einen trefflichen Darsteller gefunden. Und auch die kleinen Rollen bis zu de« unent wegt Butterbrot kauenden Kindern herab lagen in guten Händen. Durch fleißige Arbeit und liebevolle Hingabe war «S zu einem Zusammenspiel gekommen, da« das Lustspiel iu einer frischen Ursprünglichkeit vor unseren Augen erstehen Ueß, di« in jeder Beziehung Freude auslöste, üne Freude, die sich in dem lebhaften, wohlverdienten Beifall der zahl reichen Zuschauer zu erkennen gab. — Hineingeftellt aber war das Zusammenspiel in eia reizendes Bühnenbild, da» im letzten Akte die jugendlichen Schauspieler unter Pro fessor MaxHeinrtchs Leitung selbst hatten erstehen taffen: Ein« Kleinstadt mit ihren Winkeln und ihrer mond- befchieneuen, verträumten Behaglichkeit. — Spürbar waltet« hinter den Kulissen HanS-Heinrich Scheider seine« Vereinigung beabsichtigt, voraurstchtltch Freitag, den 24. d. Mt»., das Stück nochmal« über die Bretter geben ,n lassen. M. —"Tboreographischer Abend mit Gin- und Zweit ä nzen von Rudolf von Laban und Gertrud Loeßer. Durch Verhandlungen ist «« den hiesigen Veranstaltern de« am Freitag, den 24, Oktober, abends '/,8 Uhr im Sternsaal stattstndenden choreo- araphischen Abends möglich geworden, die zuerst ange- ,kündigten Preise nm 50 Prozent herabzufttzen. Die neuen Preise sind aus dem Anzeigenteil ersichtlich. Sie sind damit den Wünschen weitester Kreise rntgeaengekommen «nd hoffen, dadurch recht vielen die Gelegenheit »n bieten, sich an der Kunst de« gegenwärtig bedeutendsten Tänzer« Deutschland« erfreuen zu können. —" Der Herbst In diesem Jahre scheint uns der Herbst da- ersetzen zu wollen, was wir vom Frühjahr vergeben» erwartet haben. Bekanntlich hatten wir Heuer einen endlos langen Winter, der, nach einer kurzen Ueber- gangszcit, erst dem Sommer aewichm ist, so daß der Herbst gewissermaßen das Frühjahr mit ersetzen mutz. Der lang« Winter l>at verschiedene wirtschaftliche Schäden ge bracht, die wieder gutzumachen dem Herbste Vorbehalten bleiben soll. Bielen Badern und Sommerfrischen, die in anderen Jahren bereits im April oder Mai ihre Pforten erholungsbedürftigen Menschen geöffnet haben, spielte dies mal der lange Winter einen tollen Streich und auch die Landlvirtfchaft lmtte stark zu leiden. So knüpfen sich an den diesjährigen Herbst viele Wünsche und Hoffnungen, die zu erfüllen ihn: Vorbehalten bleibt. Me die lebten Tage, und ganz besonders auch deine st riae Sonntag, zeigten, scheint der Sommer nicht so bald sein Szepter niedevlegen zu wollen. Noch deutet, mit Ausnahme der immer kürzer werdenden Tage, nichts darauf hin, daß wir bereits im Herbste stehen. Zwar sind die Nächte schon ziem lich kühl, doch tagsüber sendet die Sonne noch iinmer ihre brennend heißen Strahlen hernieder, als stünden wir nicht im Oktober, sondern im Juli. Und so gewährt die Natur der Menschlxnt, die sich nach Ruhe rind Erholung in der weiten Gottesuatrrr sehnt, gegenwärtig Gelegenheit, sich während der warmen, sonnigen Herbsttage zu erholen von geistiger oder kvrperliäzer Arbeit. — Auch unserer Schuljugend bot die prächtige Hcrbstivittcrung wäh rend der nunmehr beendeten Herbstferien nochmals Ge legenheit zu ergiebigen Wanderungen draußen in der Natur. Allerdings ist auch für viele Kinder mit den so- genannten Kartoffelferien ein Stück Arbeit ver bunden, das viel Schweiß kostet: das Kvrtoffelausmachsn. Mühsam ist diese Beschäftigung, doch aber auch gesund, den» sie wird geleistet in frischer, reiner Luft und überdies erzeugt sie Liebe und Anhänglichkeit zur heimatlichen Scholle, Achtung und Wertschätzung der Kräfte und Nah rung spendenden Muttererde. —* Die 186. sächsische LandeSlotterir. Nachdem die Hauptziehung der 185. sächsischen LandeS- lotterie beendet ist, wendet sich die Aufmerksamkeit der bevorstehenden 186. Landeslotterie allgemein zu. Die Ziehung der 1. Klasse dieser Lotterie findet au: 5. und 6. November dieses Jahres statt. Die Lotterie umfaßt 120 000 Lose mit 54 000 Gewinnen, sodaß weiterhin fast jedes zweit« Los ein Treffer ist. Gegenüber dem Plane der 185. Lotterie meist der Plan für die kommende 186. Lotterie manche Verbesserung auf und lehnt sich damit den aus der Vorkriegszeit her bestens bekannten Plänen der sächsischen Landeslotterie immer mehr an. Im günstigsten Falle kann in der kommenden Landeslotterie eine halbe Million Mark gewonnen werden. Um den Wünschen des Spieler publikums entgegenzukommen, kommt für die 186. Lotterie das alte Ziehnngsverfahren wieder zur Anwendung, wonach jede Nummer einzeln gezogen wird. Diesem Umstande dürfte es besonders zuzuschreiben sein, daß sich schon jetzt ein reges Interesse an der kommenden Landeslotterie in der breiteren Bevölkerung zeigt. —* Neuer Entwurf eines Arbeitslosen- versickerungsgesetzes. Der letzte Entwurf eines Arbeitswsenvcrsrchcrungsgcsetzcs stammt vus dem Jahre 1922. Leider glückte es damals nicht, das Gesetz unter Dack und Fach zu bringen. Jetzt hat die Neichsregicruna einen abgeänderten Enttvurf ausarbeiten lassen und ihn zur Stellungnahme den Interessentenkreisen zngehen lasse». Die wichtigsten Acnderuugen des neuen Entwurfs gegen über dein früheren sind folgende: Die Bestimmungen über die Versicherungsfreiheit sind abgeändert, die freiwillige Weiterverstcherung aber beibehalten worden. Ebenso ist die Pflichtarbeit in dem neuen Entwurf nicht verschwunden. Eine KnrzarbeiterunterstützunÄ ist nicht vorgesehen. Die Wartezeit hat inan erhöht. Den öffentlichen Arbeitsnach weisen hat man eine stärkere Mitwirkung eingeräumt. Die schon lange beabsichtigte Reichsgefahrengeineinschaft soll in dem neuen Gesetz verankert werden. Dre Aufbringung der Mittel liegt im wesentlichen den Arbeitgebern und Arbeit nehmern ob: die Gemeinden haben nur kleinere Zuschüsse »u lei Mr Das Reich und die Länder sollen ganz besrett sein v«t etwaigen Zuschüssen. Nur in ganz besonderen Fällen soll der Reichsarbeitsminister berechtigt fern, Dar lehen zu gewähren. Die Strafbestimmungen sind ver schärft worden. Eine beschleunigte Verabschiedung des neuen Gesetzentwurfes wäre im allseitigen Interesse dringend er wünscht. —* Tagung des Verbandes deutscher Mutterhäuser vom Roten Kreuz. Unter überaus zahlreicher Beteiligung begann am Freitaa in Leipzig die Tagung des Berbandes deutscher Mutterhäuser vom Roten Kreuz. Der Vorsitzende, Professor von Velden, be grüßte die Erschienenen, darunter Vertreter der Zentrale des deutschen Roten Kreuzes, der Universitäten und des Militärs. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß durch die Tagung nicht nur die Bedeutung des Roten Kreuzes, son dern auch die des Albert-Zweigvereins i« Leipzig erneut hervorgehoben werde. Der bisherige stellvertretende Schatz- ineister, Geheiinrat Schimmelpfennig wurde -um Schatz meister uud Regiernngsrat Grüneisen zum Hauptvorstand des deutschen Roten Kreuzes gewählt. Es folgte daun eine Reih« von Vorträgen. Die Tagung wurde gestern beendet. —" Sitzung des Ständige« Ausschusses! deS Landeskulturrates. In der letzten Sitzung des Stündigen Ausschusses des Landeskulturrates wurde über eine Neufassung des BodensperrgesetzeS vom 20. No vember 1920 beraten. Der Ausschuß vertrat den Stand punkt, daß die Bestimmungen über das Vorkaufsrecht der Gemeind«: aus landwirtschaftliche Grundstücke aus dem Gesetz herausgenommen werden. DaS Bodensperrgesetz ist lediglich als WohnungSwtrtschaftsgesH auszufafseu und darf nicht die Handhabe dazu bieten, daß Gemeinden auf Grund dieses Gesetzes das Vorkaufsrecht für landwirt schaftliche Grundstücke echaltew — Weiterhin beschäftigte den LandeSkulturvat die Not der Landwirtschaft im Erzge birge. Dar anwesenden Regierungsvertretern wurde emp fohlen, gelegentlich der anberaumten Versammlung der beteiligten Ministerien dafür -u sorgen, daß ausreichende Kredite zur Verfügung gestellt werden, um den geschädig ten Landwirten zinslose Kredite auf längere Zeit in Aus sicht stellen zu können. Bei den Verhandlungen wurde im mer wieder betont, daß Steuerftundungen nicht die ge wünschte Wirkung lzaben können, sondern nur ein Steuer erlaß geeignet sei, Erleichterungen zu schaffen. — Der Bund deutscher Schmiedeinnungen hat sich an das Preußi sche Landwirtschaftsministerinm gewendet und beantragt.
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