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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.07.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192507097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-07
- Tag1925-07-09
- Monat1925-07
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.07.1925
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VerMches nnd SSchslsches. Riesa, den V. Juli 1925. —* wettervorkersag« für 10. Juli. (Mit- geteilt von der Sächsischen Landeswetterwarte Dresden.) Bewölkt« Zunahme. Später Nelauna zu Niederschlagen. Temperaturen wenig geändert. Schwache Lustbrwegung. Orrtliche Gewitterneigung. Abendfeier in der TrinitatiSkirch«. Nochmal« sei auf die am Freitag abeud stattfindend« Abend« feier «Wandern in Gottes Segen" mit ihrer kirchenmusika lisch wertvollen VortragSsolge bingewiesen. Hoffentlich lohnt ein zahlreicher Besuch die Mühen der Mitwirkeuden. Nähere« im Anzeigenteil. —"DieZahlderWobnungSsnchenden. Im Wohnungsamt Riesa betrug die Zabl der Wohnungssuchen den mit End« Juni 1925 14V8. Davon haben 662 ein« eigene selbständige Wohnung; 818 keine solche. Die Zahl der Bordringlichen belief sich mit Ende Juni auf 810. Im vergangenen Vierteljahr wurden einschliHlich Not- und minderwertigen Wohnungen insgesamt 18 Wohnungen ver geben. —* Eine Bisamratte erlegt. Am linken Elb« Ufer auf Flur Forberge wurde gestern nachmittag von Herrn Albert Jänicke im Ortsteil Grüba eine 85 Zenti meter lange, ausgewachsene Bisamratte getötet. Das Tier soll ausgestopft und später in der Gastwirtschaft Böhme, Kirchstrasse, ausgestellt werden. Der Fall zeigt erneut, daß sich die gefährlichen Tiere auch in hiesiger Gegend einzunisten pflegen. ES erscheint also äußerste Vorftcht geboten. Vor allem ist es ratsam, Kinder auf die Gefahr aufmerksam zu mache». —* Film sch au. Lumpen und Seide. Drama m 6 Akten. Richard Oswald-Film der Dewesti. Bon morgen ab wird im U. T. Lichtspielhaus (Goethestr.) der neue Richard Oswald-Film der Dewesti „Luinpen und Seide" zur Vorführung gebracht. Richard Oswald, der jedem Filmkenner als der Mcrstergestalter großer tvelt- historischcr Begebenheiten bekannt ist, hat in seinem neuesten Werk sich dem heiteren Stoffe zugewandt. Er entwickelt uns in „Lumpen und Serbe" die Gefahren, zu denen der Uebermut von jungen Leuten führt, denen eS zu gut geht. Mit glänzendem Humor sehen wir das Juemanderspielen ziveier Gescllfchastsschichten, deren weib liche Vertreterinnen durch die anmutig diskrete seiden rauschende Mar» Parker und die derb und lebenslustig au- dem Volke hcrvorsprudclndc Mar» Kid verkörpert werden. Eine Glanzrolle entfaltet Reinhold Schünzel, der bereits durch das bekannte Preisausschreiben „Welchen Beruf hat Max?" in den Mittelpunkt des Interesses aller Filmbesucher gerückt ist. Zentraltheatcr Gröba. „Macistc Impera tors Ein sensationelles Abenteuer in ti Akten. Fern von seiner Heimat nnd in Unkenntnis seiner Herkunft lebt der junge Prinz Otis unter dem Schutz seiner beiden Erzieher. Enge Freundschast verbindet ihn mit dem berühmten Film schauspieler Macistc, dessen lebenderer Schatten der Artist Saetta ist. Der Tag, au dem der Prinz volljährig wird nnd das Geheimnis seiner Herkunft erfahren muß, die ihm das- — wie man will — angenehme oder unangenehme Recht verleiht, sich selbst die KvuigSkrvne von Sirdanien aufS jugendliche Haupt zu setzen, rückt näher und näher heran. Und größer nnd größer wird auch die Augst des Prinz regenten StauvS von Sirdanien, -er nach dem Tode des rechtmäßigen Königs, Lothars VIII. von Sirdanien, dort die Herrschaft führt nnd das Ende seiner Regentschaft immer näher kommen sieht. Nm sich den Thron zu sichern, beschließt der Regent, den Prinzen ans dem Wege zu räumen. Eine schöne Tänzerin Sinzia mnß sich an den Prinzen heran machen, und bald gelingt cS ihrer rassigen Schönheit, die jugendlich-entflammbaren Sinne des Prinzen zu so heftiger Leidenschaft zu entfachen, daß er heimlich mit ihr von dann«» flieht, die beiden wackeren Erzieher in staunendem Entsetzen znrücklaffend. In ihrer Verzweiflung suchen sic Rat bei Macistc, und wirklich gelingt eS auch bald, den Aufenthalts ort deS Prinzen ausfindig zu machen: er lebt in dem pracht volle», am Meere gelegenen Schlöffe «Einsamkeit" ganz seiner Liebe. Macistc macht sich mit seinem treuen Saetta und de« beiden Erziehern schleunigst nach dem Schlosse auf den Weg. Bei Nacht und Nebel dringt er, da man ihm den Ein tritt verwehrt, dort ein, nnd nach hartem Kampfe gelingt eS ihm, den Prinzen ans den Händen seiner Feinde zu befreien und über alles aufznklären. Die Tänzerin Sinzia und ihr Helfershelser Osram suchen das Weite. Aber der Regent StauvS gibt sein böses Spiel noch nicht verloren; er weiß, daß sich eine eigenhändig von König Lothar VIII. abgefatztc Urkunde im Besitz des Prinzen OtiS -befindet, deren der Prinz als Identitätsbeweis notwendig bedarf. Ans seinen Befehl stiehlt Osram während der Neberfahrt nach Sirdanien dieses Dokument. Ein abenteuerlicher Plan wird geschmie det. Endlich bringt der Krönnngötag die Entlarvung der hinterlistigen Gegner und — zur Freude des Volkes — die Bereinigung zweier Liebenden. —* Abwärts! Der Höhepunkt des Jahre« liegt hinter uns und die Tage werden wieder kürzer. Di« Däm merung, die eS bis jetzt nie ganz Nacht hat werden lassen, hält bis zum 20. Juli an, von da ab wird es aber um Mitternacht wieder vollkommen finster. Am 24. Juli tritt die Sonne in das Zeichen des Löwen und damit beginnen die „HundStage. Die Bezeichnung „HundStage" schreibt sich von alter Zeit ber. Bei den alten Griechen wurde die entsprechende Zeit „Opora" genannt. Sie wird dnrch den Aufgang des Hundsstern „Sirius" bestimmt. Die „Opora" der Griechen fing nämlich mit dem Aufgang des „Sirius" an. der nahe mit dem Eintritt der Sonne in da« Gestirn de« Löwen zusammensällt. und endigte mit Lem Aufgang de« „Arcturnus", der freilich viel später ist al« da« End« unserer Hundstage. Die Zeit der HuudStage ist in Griechen land durch grobe Hitze und nach HippokrateS auch durch schwere Sallenkrankheiten ausgezeichnet. Auch bet uns wer de» die HundStage als die heißesten Tage des Jahre« an gesehen. Im Mittelalter ruhte an mehreren Orten selbst der Gottesdienst während dieser Zeit. Am 24. August er reichen die HundStage ihr Ende. —* Tagung desZentralvereiu« für deutsch« Binnenschiffahrt. Der Zentralverein für deutsche Binnenschiffahrt hielt in diesen Tage» in München seine öS. ordentliche Hauptversammlung ab. zu der auch Teil- nehm« au« Oesterreich, Ungarn und Holland «iugetroffen sind. Gestern fanden Besichtigungen der Deutschen Per- kehrrausstelluug und de« Deutschen Museum« statt. Daran schloß sich «ine VerwaltungSratssitzung des Zentralverein«. —* Reichsbanner und SPD. Auf dem oftsächsischea BezirkSpartettage d« SBD. wurde «ine Entschließung ge faßt, die sich mit dem Reichsbanner beschäftigt. E« heißt darin: -Der Bezirksparteitag, begrüßt e» daß sich «in groß« Teil der Parteigenossen für da« Reichsbanner schwarz-rot-gold zur Verfügung gestellt hat. Er bringt ab« nachdrücklichst zum Ausdruck, dab di« Tätigkeit im Reichsbanner der Vertretung de« KlaffenkampfgrdaakenS d« Sozialdemokratie keinesfalls Abbruch tun darf. Die Parteigenossen haben darauf zu achten, daß politische oder gar parteitaktiscke Probleme im Reichsbanner nicht «örtert ««den. Die Lösung soicher Fragen ist Sache der hinter dem Reichsbanner stehenden Parteien. Die Sozialdemo- krE«b« Partei hat der Gründung de» Reichsbanners nur al« republikanische Abwehrorgautsation »ugrsttmmt. Die Parteigenossen haben dahin zu wirken, daß die Werde- ÜttgkeÜ des Reichsbanner« ianerbalb der Sozialistischen WGettmtnaeud -unterbleibt und auch sonst kein« Beein- Der Ausschuß für koziate Angeleaei beriet «Lern den Gesetzentwurf üb« den AuSba Angestelltenverstcheruna weiter. Oi. Aussprache über den Gegenstand, der mit der Annahme eines P, maßen lautet: Die Ri"' Genehmigung deS Neil Ken, um allgemeine M für dia Sozialistische den Ausbau der Angestellten»««- nnt der Annahme ciiieS Paraaraph 49 a, der folgender maßen lautet: Die Reich-Versicherungsanstalt kann mit Genehmigung des ReichSarbeitSministerS Mittel aufwen- den, um allgemeine Maßnahmen »ur Berhütung deS Ein- trittS vorzeitiger Berufsunfähigkeit oder zur Hebung der gesundheitilchen Verhältnisse der versicherten Bevölkerung )U >°der^ durch,usühren. Bei der Verwendung dies« Mittel „sink alle Länder und Provinz» ange messen zu berück,ichtigen. —* Neue Wanderherberge. Eine Wanderher- berge mit 80 Betten' ist m der Nähe, des Bahnhofs Bienenmühle errichtet worden. Voranmeldungen an Herbergsverwalter Oberlehrer Richter, (Fernsprecher Bienenmühle S6j. Jugendherbergen Zweig- auSschuß Sachsen. Die großen Ferien stehen vor der Tür. Ungezahlte Tausende von Schülern, jugend- Ü^en Arbeitern und Angestellten rüsten sich zur „großen Fahrt", sie wollen ihr Vaterland durchwandern, seine fotzen und bekannten, , aber auch stillen und heimlichen Schönheiten sei» Volk »n seinen Schöpfungen und keinen wirtschaftlichen Leistungen kennen lernen, seinen Liedern und Märchen lauschen, um selbst mit einzuklingen in das hohe Lied von Volk und Heimat. Die Voraussetzung für das Jugendwandern ist aber das JugendherberaS- wesen. Degen 14S solch guter, billiger uns einladender Raststatten mit Kochgelegenheit oder billiger Verpflegung bestehen im Gebiete des Freistaates Sachsen; über 90000 Jugendliche nächtigten im Vorjahre in ihnen. Die be- deittendste darunter ist dieJugendburg Hohnstein (Sächsische «Schweiz), die täglich rund 800 Gästen Unter kunft bieten kann und die neben dem Herbergsbetricb vor allem auch Ferien- und Schülerheim und geistiger Mittelpunkt der gesamten deutsche» Jugendbewegung sein soll. Zu ihrer Ausstattung unk Ausgestaltung veran staltet der Zweigaurschuß Sachsen vom Verbände für deutsche Jugendherbergen eine große Warenlotterie, die Sachsenlotterie, deren Ziehung bestimmt am 13. und 14. Sepctnlbcr ds. Js. stattfindet. Lose für je 50 Pfa. sind in der Geschäftsstelle, DreSden-N., KönigSufer 2, Zimmer 524 a und in vielen durch Plakate kenntlichen Verkaufsstellen im ganzen Lande zu haben. —* Stadtkinder auf's Land! Auf den kürz lich von der Kinderhilfe im Landesverband der christ- lichen Elternvereine Sachsen» erlassenen Aufruf wegen Unterbringung von Stadtkindern auf dem Lande, sind demselben eine Reihe von Meldungen zugegangen, aus denen hervorgeht, daß besonders die Gastgeber im Vor jahre mit den durch die Kinderhilfe vermittelten Kindern sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Trotzdem wendet sich die Kinderhilfc nochmals dringend an die Landbe wohner mit der Bitte, Kinder aufzunehmcn, da die Zahl der Aufenthalt suck>enden Kinder weit größer ist als offene Stellen hierfür sind> Die der Kinderhilfc vorliegenden Gesuche zeigen erschütternde Bild« von heldenmütigem Kampfe vielköpfiger Stadtfamilren um da» tägliche Brot. Der Verlust der Ersparnisse in der Inflationszeit und die bedauerliche Verzögerung der Lösung des Aufwer- tungsproblcms drohen vielen Familien den Lebensmut zu rauben. Die staatliche, kommunale und sonstige Für sorge vermag nur in geringem Umfange lindernd zn wirken. Wer daher einem Siadtkinde Herzhafte Kost und frische Luft auf ein paar Woche» vermittelt, hilft vielen Stadtfamilien und dient damit dem ganzen Volke. Ge wiß ist auch nicht zu verkennen, daß weite Kreise der Landbewohner gerade in der Ferienzeit sich in größter Notlage befinden und bei aller Hilfsbereitschaft sich außer Stande sehen, ihre Hilfe zu verwirklichen, weil gerade die Erntezeit alle Kräfte in Anspruch nimmt und be dauerlicherweise die größte Anzahl von Arbeitslosen in der Stadt sich nicht bereit findet, auf dem Lande Dienst zu tun. In Landkreisen besteht der dringeiide Wunsch, daß behördlicherseits viel mehr auf die Arbeitslosen ein gewirkt werden möchte, daß sie in der Landwirtschaft bei der Erntearbeit aushelfen und so auch zur Förde rung der Sicherstellung der Volksernährung beitragen. — Wer es trotz aller Schwierigkeiten dennoch ermögliche» kann, einen Buben oder ein Mädchen vom 20. Juli bis 15. August bei sich aufzunehmen, der wird gebeten, dies der Kinberhilfe in DreSden-A., F^erdinand- straße 19, 2., durch eine Postkarte mitzuteilen. —* Die Berufsschulen. Im Rechtsausschuß stand am Dienstag der deutschnationale Antrag Siegert auf Unterstellung sämtlicher Berufsschulen unter das Wirt- schaftSmimsterium zur Beratung. Die Frage des Dualis mus der Berufsschulen ist insofern in ein neues Stadium eingetreten, als das Gesamtkabinett die Betreuung der Berufsschulen dem Wirtschaft-Ministerium übertragen und dieses mit der Ausarbeitung eines Berufsschulgesetzes be auftragt hat. Eine Annahme deS obigen Antrags batte die Zustimmung des Landtags zu der Entscheidung der Re gierung bedeutet. Diese Entscheidung wurde ab« durch einen VertagungSantrag von deutschvolksparteilicher Seite verhindert. Dieser wurde gegen die deutschuattonalen Stimmen angenommen. —* Inventur- und Saisonausverkäufe. Nach -er Verordnung -er KreiShanptmaunschaft Dresden vom 17. Dezember 1912 dürfe» Inventurausverkäufe nur einmal Saisonausverkäufe, die t« Leu Ankündigungen als solche bezeichnet werden nnd im ordentlichen Geschäftsver kehr üblich stud, nicht öfter als zweimal ft» Jahre stattfinLen. Der Inventurausverkauf muß mft eine« der beide» Gai- souauSverkLnfe zusämwenfallen. Die Saisonausverkäufe find, fall» für die Zukunft nicht etwa« andere» bestimmt wird, mrr in Lei Zeit vom 18. Januar biS mit 18. Fe bruar «ud vom 15. Jult btS mit 18. August statthaft und dürfen zeoet Wochen nicht überschreiten. Nach einer wettere« Berordmmg der KreiShauptmamrschaft Dresden darf der Inventurausverkauf nur tu der für die Saisonaus verkäufe festgesetzte» Zeit stattstuüe«, auch wenn Saisonaus verkäufe überhaupt nicht veranstaltet «erden. —* Der Kampf der Imker gegen Lev ver fälschte» Honig. Die deutschen Bienenzüchter «oll« ihre Erzeugnisse mit ihr« besonder« Stsenheit« gegen üb« Fälschungen «ud ander« Honigart« geschützt «iss«. Sie verlangen d« DeklarattonZswaug. Da» heißt, jeder Honig soll al» deutscher »der ausländisch« Honig gckeun- zeichnet werde«. Außerdem soll das Wort Honig gesetzlich so geschützt werde«, wie Butter gegen Margarine. Heute blüht nämlich der Hout-schwiudel. Verfälschte Honige «er be« al» garantiert echte" auaebote«. Sie umfangreich der vatw^g ist, kann man schließlich «kenne«, ««« «an hört, daß vom Dresdner NahrungSmittel-UntersuchungSamt kürzlich von 5S al» echt deklarierten Honige« 25 al» ganz gemeine Fälschungen festgestellt wurden. Um sich zunächst selbst zu schütze«, haben Li« BienenzüchterverLände DeutschlanL» unlängst »«schlossen, eine BürgschastSmarke und ein besonLere» -«Ische» HontgalaS einzuführen. Der Kampf gegen L« falschen Honig (nicht gegen Le«, als solchen gekennzeichnet« Kunsthonig) ist nach Auffassung d« Inte ressenten aber nur wirksam, «en« sich die BehörL« -aza mm so ,» n«R«t«, wie fi« beispielsweise L« Haasserhan- del mit Uhr« nicht gestatten. Die Gesimft-rft der Imker wünscht anßerde« die getrennte Zollbehaudluu- von Honig nnd Kunsthonig. —* SchwerLeschäList« «affen angemessen beschäftigt»«»-««. Die Hauptgeschäftsstelle deS Zen« tralverLandeS deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegerhin- terblie-ener, E. B., Berlin NO 18, schreibt un»: „Ein inte ressantes Urteil hat LaS Elberfelder Landgericht in ber Be- rufungSsach« eines Schwerbeschädigten gefüllt. Ei« Elber felder Arbeitgeber hatte sich wiederholt bemüht, von ber zu ständigen Hauptfürlprgestelle die Zustimmung zur Kündigung eine- Schwerbeschädigten zu erhalte«. Diese Zustimmung wurde aber unter Hinweis auf die Bestimmungen be» Ge- setzeS Über die Beschäftigung Schwerkriegsbeschädigter ver sagt. Danach teilte ber Arbeitgeber der« Schwerbeschädigten schriftlich mit, daß er ihm keine Arbeit mehr »»weisen werde, andererseits aber verlange, daß er sich täglich auf seinem Ar beitsplätze etnfünde und zu seiner Verfügung bereithalte. I« diesem Schreiben war weiterhin zum Ausdrücke gebracht, der Schwerbeschädigte mvge sich solange auf seinem Arbeits plätze langweilen, biS die Fürsorge auS Mitleid mit dem Klüger ihm eine andere Beschäftigung zmveise. Daraufhin hat ber Beschädigte, nachdem er die Fürsorgestelle um die Wahrnehmung seiner Interessen gebeten hatte, sich vom Arbeitsplätze ferugehalten. Auf die Lohnklage de» Schwer- beschädigten hat daS Elberfelder Gewerbegericht dem Kläger den übliche« Wochenlohn zugesprochen. Gegen Liese» Urteil legte ber Arbeitgeber Berufung «in, die vom Landgericht Elberfeld kostenpflichtig abgewiesen wurde. In der Begrün- düng de» Urteils heißt eS u. a.: „Der Beklagte hat dem Kläger die Arbeit untersagt. Wen» nun der Klüger von diesem Tage ab auf ber Arbeitsstelle nicht mehr erschienen ist, so ist darin «ine Verletzung des Dienstvertrages oder gar eine Pflichtverletzung überhaupt seitens deö Klägers nicht zu erblick«. ES kann einem Menschen in der Lage des Kläger», solange er noch einen Funken Selbstachtung besitz^ nicht zugemutet werb«, auf dem Arbeitsplätze Herumzulun, gern, sich zu langweilen und sich dem Gespött seiner Mit arbeiter anszusetzen. Tas Verhalten des Beklagte» stellt vielmehr eine derartige Verkennung der schwierigen Lage eine» Schwerbeschädigten dar, daß, wenn von einer Ver- tragSverletzung die Rede sein kann, solche nur von fetten des Beklagten vorliegt." Mit diesem Urteil ist demnach die in der Oeffentlichkeit häufig erörterte Frage, ob es genüge, ein« Schwerbeschädigten Leim Borliegen der gesetzlichen Voraussetzungen einfach nur einzustellen, dahin entschieden worden, baß Schwerbeschädigte angemessen beschäftigt werden müssen. —» ErholungSanfenthalt für Krieger kinder. Wie in de» verflossenen Jahren, so wird ber Zentralverband deutscher Kriegsbeschädigter nnd Krieger hinterbliebener, Sitz Berlin NO 18, auch in diesem Jahre mehrere Transporte von erholungsbedürftigen Kricgerwai- sen und Kindern von Schwerkriegsbeschädigten iu seinen Erholungsheimen ,<Haus Germania" und ,HauS Ruhleben" auf der Nordseeinsel Wangerooge aufnehmen. Die hier vor handene stärkende Seeluft, die kalten und warmen Seebäder und der ungehemmte Zutritt des Sonnenlichtes sichern stets ein« nachhaltigen Knrerfolg, der schon äußerlich durch eine bedeutende Gewichtszunahme erkenntlich wird. Sämtlich« Kinder erhalten einen mehrwöchentlichen unentgeltlichen Er holungsaufenthalt. Es ist weiter durch die opferwillige Vermittlung des mit -em Zentralverbande engbefreundeten „Alpenländischen Verband der Kriegsteilnehmer Sitz Graz" möglich geworden, im Laufe des Jahres einige hundert er holungsbedürftige Kriegerkinder in die schöne und gesunde Steiermark zu überführen. Der erste Transport ist bereits wohlbehalten in Steiermark eingetroffen. Ein weiterer Transport folgt um die Mitte dieses Monats. Sämtlich« Kinder verweilen einige Monate in Deutsch-Oesterreich. ' Strehla. Gestern vormittag meldete sich nach crnem Berichte deS „Str. Tbl." ein etwa 40 Jahre alter lediger Mann, aut gekleidet, von Beruf Techniker und aus der Tschechoslowakei stammend, auf der hiesigen Polizeiwache, der angab, gestern abend einen Selbstmordversuch unter nommen zn haben, der aber mißlungen sei. Am Elbufcr auf Kreinitzer Seite brachte er sich mft einem Rasiermesser tiefe Schnitte zu beiden Seiten des Haises und an beiden Armen in der Gegend der Pulsader bei, außerdem lief er ein Stück in den Strom hinein, hoffend, daß ihn bei eintretender Ohnmacht das Wasser mit fortnehmen werde Die gewünschte Wirkung trat aber nicht ein. Man könnte zu der Annahme geneigt sein, der Blutverlust habe ihn vielmehr die volle Besinnung wiedcrgegeben. Er ließ ab von seinem Vorhaben und wandte sich der Stadt zu. Das Motiv zur Tat soll Schwermut sein. Der Mann, der zuletzt in Sachsen beschäftigt war, machte einen guten Eindruck. Irgendwelche Verdachtsmomente haben sich mchi ergeben. Großenhain. Die «»bekannte Tote, die am 2. d. M in Zehren bei Meißen aus der Elbe gezogen wurde, ist, so weit bis jetzt festgestellt werden konnte, als die 57 Jahr, alt« Sophia verw. Kunzmann aus Großenhain, Schulgasse 8 wohnhaft gewesen, ermittelt worden. Die verw. K. wird hier seit 1. Juli auS ihrer Wohnung vermißt und dürft, durch Schwermut zu diesem Schritt veranlaßt worden sein. — In Schutzhaft genommen wurde in vergangener Nacht ein hier mittellos zugereister 18 Jahre alter Tischierlebrling au» Berlin. Da» Bürschchen war seinem Lehrherrn entlaufen. " Meißen. Erfolgreiche Arbeit eines Weinböhlaer Polizeihund«». In Sönitz bet Meißen wurde bet dem Guts besitzer Hempel seit etwa 2 Jahren fortgesetzt Klee gestohlen, ohne daß «S einmal möglich gewesen wäre, die Diebe, die immer öfterer kamen, dabet zu überraschen. Dadurch siche, geworden, «ar«» di« Spitzbuben so frech und benutzten eines Nacht« gleich ein« auf dem Felde stehende Mähmaschine. Nach Ausführung de» Diebstahles demolierten sie dann außerdem noch in ihrem Uebermut di« Mähmaschine, sodaß dies« unbrauchbar gemacht und dem Bestohlene» ein wei- tfrer Schaden dadurch zugesüat wurde. Der daraufhin von der Landgendarmerie auf die Sour der Diebe angesetzte Staatliche Polizeihund au» Weinböhla verfolgte die Spur nach dem Nachbardorfe Roitzschen, bis in di« Wohnung der Täter, wo auch ein Teil de» gestohlenen Klees noch vorge funden und dadurch auch di« Zerstörer der Maschine er mittelt wurden. Lauenftei«. Auf einem LastkraftwagenauSflug eine» Pirnaer DereruL tvurde einer Teilnehnrerin übel. Ein mitfahrender Sanitäter wollte beispriugen, vergriff sich aber in der Dunkelheft und gab der Frau Lhsoform statt Baldrian. Unter entsetzlichen Schmerzen fuhr die Unglückliche noch bis Glashütte, wo ihr Dr. Kellner mehr- mal» den Mag« auSpumpte und ihre Ueberführung ins Krankenhaus nach Pirna veranlaßte. .. .Körnitz bei Zittau. Zu den gestern gemeldete« Unstimmigketten im Kassenwesen der hiesig« Gemeind« teilt nach Abschluß der Untersuchung die AmtShaupt- mtmnschaft folgende» mit: Die Verordnet« der Gemeinde ÄörnH hatten im Mat dS. IS. eme unvermutete Prüfung der Gemeindelasse vorarnommen. Da sich hierbei Un stimmigkeiten. ergeben batten, ist eine nochmalige Prü- fung durch einen vereidigten Bücherrevisor erfolgt, durch die ebenfalls sowohl in der vom Bürgermeister Meter al» auch in der vom Gemeindekassierer Klutttg geführten Kasse größer« Fehlbeträge s-staestellt wurden. Die Ge- memdeverordneten bade« deshalb In einer ihr« Sitzungen beschlossen, der Amftchüdedöede Von diel» apUftllnno«
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