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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192512169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19251216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19251216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-12
- Tag1925-12-16
- Monat1925-12
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1925
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TIT»! ITTHsttz VlS. V»^ ^S-^VSSSS»» >^»VSS"»"V»» WdStzstV Weihnachten spielten. Das diesjährige Weihnachtsmärchen ' Erfolge erzielt; io in «»»»».«.., «».,«..»»»., v»..i Bautzener Stadttbrater wurde «S 10 mal vor ausverkauitem Hauie geivielt. Das Märchen .Hansel« WeihnachtStraum", da» den Bautzener keminarlrhrer und Domorganisten Earl Engler »nm Ber- f-ffrr bat, hält durch seine Märchen- und Zanbrrstimmung Tiihri« zur Winterzeit. E« Nest ein« eigene Poesie in der Vorstellung an un wirtliche« Winterabenden, wenn« draußen Unfreundlich und kalt ist, «o-lgedorgen und geschützt im gemütltchen Stübchen »ui fitzen. Und gar heimlich mochte «» in solchen Stuben vor Jahrzehnten fein, al» die Mensche» noch nicht so drängten und hasteten und noch einigermaßen beschaulich den Lauf der Welt betrachteten. Sam der Abend, so wurde frisch eingeheizt: «in Apfel schmort« bald auf d«r Ofen- platte und die Mutter versammelt« ihre Sinder um die Ofenbank, um märchenhafte Geschichte» zu erzählen. Ge spenstig wars die Glut de» Ofens rote, zitternde Lichter an bi« Wand, sang der Wind im Schlot und klopfte hin und wieder ein Regentropfen an di« Fenstrrschetb«, ober der grimme Nord suhr um die Ecke, bast eS schien, al» spränge Wotan mit keinen Heerscharen vorüber. Großvater rauchte seine Pseife. Vom Nachbarhause herüber scholl Hundegebell, dem die Wetterfahne auf dem Dache hin und wieder die Begleitung gab. In solcher „Dämmerstunde" erlebten die Sinder viele ihrer süßesten Augenblicke. Zündete dann der Laternenmann auf der Gasse die Lampen an, so wurde endlich auch in der Klause Licht gemacht. Die hölzerne» Fensterläden wurden geschlossen und -le dampfende Suppen- schlisse! mit geschnittenen Brotwürseln kam auf den Tisch. Heut istS ein wenig anders! Die klappernden Fensterläden fmd verschwunden, und im Scheine de» elektrischen Gtraßcnltchts jagt noch ab und zu ein Auto am Haus« vor über. Statt der Mehlsuppe erscheinen Kaffee und Tee auf dem Tische, und den Kindern ist soviel Beschäftigung ge boten^ dah Bratäpfel und alte Märlein nur noch ab und zu auf» Tapet kommen. Im Zeitalter de» Rundfunk» und Le» Grammophons, des Fernsprecher», de» Autos, de» Flugzeng» und des Kino» hat man «S offenbar nicht mehr nötig, Märchen zu erzählen. Großvaters lange Tabaks pfeife gehört vergangenen Zeiten an: sie ist zur Zigarre oder Zigarette zusammengeschrumpft. Hundrgebell und Wetterfahnenspektakel dagegen find unlängst polizeilich untersagt. Aber mir meinen, gemütlich istS immer noch im deutschen Hause zur beginnenden Winterszeit, wenn auch unter veränderten Verhältnissen. begründet wurden. Der 1. Nachtrag »up verdandöbaupt. satzung wurde mit einigen au» der Mitte der verband». Versammlung gewünschten Abänderung« angenommen. Er enthält ein, von all« Seit« begrüßt« Neuerung Info- fern, al» die freiwillig« Vrtterverficherung von au»geschte. denen veamten nachgelassen wird. In Erweiterung seiner Aufgaben bat brr Verband der Hauptlast« mit Wirkung ab 1. April ISA «ine Abteilung für Versicherung von G«. «etndearbettrrn sNebenkaste X) und eine »wette Abteilung für Versicherung von nichtberuf»«äb>gen Gemrtndelritern sNebenkaste v) angeschloffrn. Die hierüber aufgestellten SatzungSentwürse erhielten ebenfall» bi« Zustimmung brr anwefenben Mitgltebervertreter. —»Lande» verband de» sächsischen Putz, tnacherhanbwerk». In Dresden wurde dieser Tage ein Landesverband des sächsischen Putzmacherhanbwerk» ge gründet mit der Aufgabe, die fachlichen, wirtschaftlichen und sozialpolitischen Interest« de» Putzmacheräewerbe» zu fördern und eine engere Fühlungnahme und Zusammen arbeit unter den Putzmacherin»»»«« und Betrieben her- beizuführen. Bet der am 8. d. M. vollzogenen Gründung erklärten die Vertreter der Innungen und Bereinigungen von Dresden, Chemnitz, Bautzen, Plauen und Döbeln so- fort den Beitritt. Zur wetteren Durchführung der organt- satorischen Arbeiten und Ausgabe» wurde ein vorläufiger aeschäftSfüvrenber Vorstand gewählt unter dem Vorsitz von Fran Obermeister Rtemer-BastS in Dresden. Die Ge schäftsführung wurde dem LanbeSauSschuß de» sächsisch« Handwerk» Übertrag«. —SPK. Um da» Elternrecht. An der Schulver waltung beteiligt der Staat die Lehrerschaft selbständig, die Elternschaft nur in ganz beschränkter Weis« in den Schul- anSschüsten. Insbesondere wird als ungerechtfertigt seitens weitester Efternkretse der starre Schulzwang empfunden, d. h. daß in Orte» mit mehreren Schulen die Eltern ihre Kinder unbedingt der Schule ihre» Wohnbezirks zuführeu müssen. Dieser BezirkSzwang ist aber schon vielfach ander- seitig durchbrochen worben, z. B. für HtlfSschul-, Begabten-, Bcrsuchsschulllasscn und inSb sondere bei "mkchnlungen. Die niedrige Kinderzahl erfordert vielfach die Auflösung schwach besetzter Klassen und Ausfüllung anderer. Dabei werden zu meist die davon betroffenen Eltern nicht gehört. Und dies ist die andere Lücke, baß die Elternschaft keinerlei gesetzliche Vertretung, wie z. B. die Lehrerschaft, bet Schulbehörden hat. Zur Abstellung dieser Mängel hat der Landesverband christ licher Eltcrnvcreine sich an die Fraktionen der Deutschen und Deutschuationalen VolkSpartet im Landtage gewandt mit der Bitte dahin zu wirken: „daß der lediglich nur noch für Eltern bestehende Bezirks zwang aufgehoben und die Freizügigkeit,sür die Wahl der Schule eingeführt werde", „daß als gesetzliche Vertretung der Elternschaft Bezirks» elternräte mit dem gleichen Befugnisse, wie die BezirkS- lehrerräte geschaffen werden, deren Mitglieder nach dem Verhältniswahlsystem durch die Elternräte zu wählen wären." —* Ein Zahnärztlicher EinheitSverband in Deutschland. Zwischen den Organisationen der deutschen Zahnärzte und der Zahntechniker fanden auf Ein ladung des Wohlfahrtsministertums am Montag und Dienstag in Berlin EinigungSverhandlungen statt, die die Schaffung eines einheitlichen ZahnärztcverbandcS auf aka demischer Grundlage zum Ziele hatten. Die Verhand lungen führten zu einem Uebcrcinkommen, bas unter.ge wissen Bedingungen die Approbation von Zahntechnikern als Zahnarzt vorsieht. —* Ausprägung von NeichSmünzen im November. In den deutschen Münzstätten wurden im Monat November ausgeprägt: für 9382198 RM. Einmark» stücke, sür 4454 048 RM. Zweimarkstücke, für 640 V71 NM. Dreimarkstücke, für 1210 065 NM. Fünfmarkstückc, für 128 ISS RM. Fünfpfennigstücke und für 858250 NM. Zehn. -Pfennigstücke. Davon wurden ausgeprägt in der Münze zu München für 2 841645 NM. Einmarkstücke. —* Vorsicht vor einem Schwindler. Bei einer auswärtigen Behörde ist gegen einen Kaufmann ein Verfahr« wegen Betrugs im Gange. Er veranstaltete Blinüenkonzerte und ließ durch Angestellte Karten von HauS zu Haus zum Preise von 5 Mark vertreiben. Tie Angestellten wußten dabei durch Erregen des Mitleides für Blinde noch erheblich höhere Beträge als den KartenprciS zu erlangen. In Wirklichkeit geschieht die Heranziehung des Blinden nur als Mittel zur Erlangung hoher Ein nahmen, die in einem Falle 3000 Mark betrug, von denen der Blinde 75 Mark erhielt. Da derartige Unternehmer meist mit dem Kartcnv-rkauf schon beginnen, ehe die be- hördliche Genehmigung zur Veranstaltung nachgesucht und erteilt ist, wird hiermit vor ihnen gewarnt. —* Bltndenzählnng in Deutschland. Einer medizinischen Fachzeitschrift zusolge soll im kommenden Fahre eine Blinden,ählung in umfassender Art vorgenom men werden, und zwar in Verbindung mit der geplanten Gebrechltchenzählung. Durch die Augenärzte soll dabet die Ursache der Erblindung, die Krankhettsdtagnose, der Grad der Blindheit und die etwa mögliche Besserung festgestellt werben. —* Wintersonnenwende. Am 22. Dezember um v,37 Uhr morgens tritt die Sonne in das Tierkreiszeichen des Steinbocks, womit der astronomische Winter beginnt und die Sonne ihren tiefsten Stand auf ihrer scheinbaren Bahn am Himmel erreicht: nördlich vom Polarkreis geht dte Sonne garnicht aus, und nördlich vom 72. Breitengrade tritt nicht einmal um Mittag Dämmerung ein. Dte Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang beträgt in unseren Bretten nur etwas über 8 Stund«. Mit der Wintersonnenwende steigt dann bt« Sonne wieder zu größeren Höhen empor und di« Tage werden länger. * Bobersen. Man berichtet unS: Der am Sonntag abend innerhalb der Kirchgemeinde veranstaltete Famt- lienabeno tm Saale des Gasthofes zum „Admiral" nahm einen würdigen Verlauf. Klänge des jugendlichen Posaunenchores eröffneten die Veranstaltung, worauf Herr Pfarrer Stempel einen Bericht über das verflossene Kir chenjahr und gleich anschließend über die Wirkungsweise öe» Krankenpflegevereins (Gemetndediakoniej gab, die er ziffernmäßig belegte und wobei er bat, das zur Kenntnis Gelangte tm Orte mit aufklärenb wirkend verbreiten zu helfen. Seine Ausführungen galten besonder» auch dem geplanten Bau einer Gprcchhalle mit AufbahrunaSsSezier-s raum und Geräteraum auf dem hiesigen Friedhof. Die ge sanglichen Darbietungen des Gesangvereins zu Bobersen unter Leitung des Herrn Lehrer Blaß trugen wesentlich zur Hebung der Stimmung bet. In Deutlichkeit der Aus sprache waren „Morgengruß am Rhein", als ganz besonders Koschat'S „Verlassen bin ich" sinnvoll gewählt, aber auch bi« übrigen Borträge von gemütvoller Wirkung. In seinem Ltchtbilbervortrag über Indien machte Herr Pfarrer Stempel die Anwefenben mit Land und Leuten, deren Sttten und Gebräuchen bekannt und erntete viel Beifall Ein« zu Herzen gehende Gchlußansprache des Herrn Pfarrer Rasche über Zweck und Ginn der Adventszeit tm Christen leben und unter Posaunenklang verklingender allgemeiner Schlußgesang beendeten den Abend. — Zum augenblicklich« Stand -es Bauvorhaben» zur Frirbhof»kapell« sei hier gesagt: Die Verhältnisse überblickend, ist e» Herrn Archi- tekt Voland gelungen, die anfänglich starke Abneigung des nachbarliche» Besitzers zu beseitigen. Für beide Teile gleich vorteilhaft konnte die einzig richtige bautechnische Lösung gefunden werben, dte, wenn sie auch wie hier «in umständ liches Genehmigungsverfahren nötig machte, doch nun «ach bereit» teilweiser Ausführung die richtige Erkenntnis br- pro» und klein in feinem Bann. O, wie bös« Träum« hat der reich beschenkte Hansel in. der MeibnacktSnackti Schlecht« Menschen wollen ihm da« Liebste wrgnebmen. Doch Hansel «ehrt sich tapfer g«»n die häßliche Her» Eulalia, gearn den listigen Hinz. Und «a« erlebt er alle« bet Rübezahl i «non,en und Zwera» und Elie» nmaaukeln ibn tm Traum : er bars Rübezahl« Zanderkunst bewundern. Und dann «st die Zaubermsiole i — Doch nein, da« verrate ich nicht. Lett di, Anzeige in dieser Zeitung, und dann kommt und schaut selbst t Erlebt selbst mit. wa« der Dichter sagt: „Das GchSntte wird un« ost im Leben nur flüchtig al« «in Traum gegeben." Si! ms<bau. Luna-viLtsoiele (Hanvtstrc«: 1) „Eine von Vielen". Nach Motiv« von Alexander Duma« ist die» Schicksal einer Kurtisane für d« Film ent- morsen. Sine Königin der Lebewelt, nmmorben von zahl- «ich« gennßsnudig«. Ankeben und Reichtum starken Kavalieren, wird von einem qnälend« Hutt« geveiniat. dessen Au«bru» Ne zu h„ Erstnntni« nötigt. daß ihr« Be- aebrtheit nur Begleit,rscheimma von Schönheit. Zugend nnd Gesundheit ist. Die« aibt »br ernsthaftes Nachdenk« und Verinnerlichung inmitten rauschender Feste, wodurch ne edler« Seiten in ihrem iinsittl'cken Dasein bewahrt. Di» ernftdenkender, von Liebe ,n ihr seltsam erfaßter 2üng- Ung zeigt ihr den Weg gemütvoller reiner Liebe «nv bebt di«. Kurtisane von aestern an» den turmhohen Platz einer seeleniiebenden Fran »oll« sittlicher Reste. Tiefe Lieb, zu dem Befrei«, ans dem «ksen Maltressen'rbrn zwingt ivr «inen unmenschlich scheinenden Entschluß, de» wahren Ge liebten ankzngeben. nm sein« Familie nickt mit ihrer un- sauberen Vergangenheit »n belasten. Befrei« Tod läßt sie, ve,rocktet von dem Geliebten, nock einmal ihren „Liebes frühling" traumhaft erleben nnd führt sie dann in »in Reick, in der ihr vergebe» werd« muß. da sie „eine große Liebe al« Tühneov'er bringen kann. E» ist nicht der erste Film, der diese« Thema zum Vorwurf wählte. Dock bringt die Metro PictnreS, die Herstellerin, Nene« in der Gestalt««». Die Kurtisane ist Alla Naziinowa. Mit ihr steht und lallt der Film. Sie weiß sinnlof« Lanmel in fcklanaenwmden- der Körperlichkeit, erarestende unfcknldvolle LiebeSccktbeit, schier unerträglich» Schwere der Entsagung und wider streitendste Innerlichkeiten glaubhaft darzustrllen, wie immer nnr »Ine große, voll innerlicker Beseeltheit an dem Spiel teilnehmende Darstellerin des Lebens. Sie weiß im Sckmerz zn rühren und im holdseligen Glück ihrer großen Lieb« Bilder anmutigster Gestaltung binznste! n. —* Tarisverhandl ungen im Bankgewerv«. Auf die vom Allgemeinen Verband der Deutschen Bankange stellten beantragte Verhandlung im ReichSarbeitSmintsterinm hin über den Ende dieses MonatS abgelaufen« RetchStarif- vcrtrag für da» deutsche Bankgewcrbe hat der ReichSarbettS- Minister zu seiner Aussprache am heutigen Mittwoch in das ReichSarbeitSmintstertum geladen. —* Zur Steuerung der Not der stellenlosen KaufmannSgehtlfen und zur Entlastung bev kauf männischen Arbeitsmarktes hat der Gau Sachsen im Deutsch nationalen HanLlungsgebilsen-Verbanb in einer ausführ lichen Eingabe an den sächsischen Landtag eine Reihe von Maßnahmen in Vorschlag gebracht. Neben der Forderung ausreichende Barmittel zur Unterstützung stellenloser un verkürzt arbeitender KaufmannSgehilsen nnd ihrer Familien zur Verfügung zu stellen, wird verlangt, durch Erhöhung der Krankenversicherungsgrenze sür Angestellte auf 6000 M. alle Angestellte in die künftige Arbeitslosenversicherung ein zubeziehen. Ferner soll die sächsische Regierung bet der Reichsregierung und im Reichsrate dahin wirken, daß die Paragraphen 66 und 67 HGB. durch Verlängerung der Kün- bigungSsrist« für den Fall langjähriger BctrtebSzugehörig- keit ergänzt werden und »war wird vorgcschlag«, daß für einen über SV Jahre alten KaufmannSgehilsen, der einem Betriebe fünf Jahre »„gehört, die Kündigungsfrist, wenn sie seitens des Prinzipals gekündigt wird: mindestens 8 Monate betragen soll Mtt der Länge der BetriebSzngehörigkeit soll auch diese Kündigungsfrist steigen bis zu einer Dauer von 12 Monaten. Außerdem soll der Kaufmannsgehilfe bei einer nicht durch ihn verschuldeten Auslösung des Dienst verhältnisses eine Abfindungssumme erhalten, die sich je nach der Dauer seiner Betriebszugehörigkeit bis auf 12 Monats gehälter erstreckt. Nach dem Vorbild de» Schwerbeschädigten- gesetzeS soll den Betrieben für die über 40 Jahre alt« Kauf- mannSgehtlfen eine BefchästigungSpflicht auserlegt werden. Auch die Einstellung von KausmannSlehrlingen soll zahlen mäßig beschränkt werben. Weiter wirb tn der Eingabe ge- fordert, schnell möglichst etne Erhebung über die im kauf männischen Beruf« beschäftigt« pensioniert« oder auf Wartegeld gesetzten Beamten und Doppelverdiener dura,zu führ« und die geignet« Schritte zu unternehmen, um dte von solchen Person« besetzten Posten im KausmannSbrruf« für dte Berufsangehörigen frctzumachen. —* Bestimmungen über öffentlich« Tanz- vergnügen. DaS Ministerium d«S Innern hat. wie verlautet, ft. einer Verordnung vom 7. d. M. die Bcstim- mung« über dte öffentlich« Tanzvergnügen vom 28. Juki 1922 dahin abaeändcrt, daß der 8 ö Absatz 1 folgende Fas- sung erhält: Oeffentliche Tanzvergnügungen dürfen nicht vo» 3 Uhr nachmittags beginnen und nicht über 1 Uhr nacht» dauern. — In 8 9 Absatz 1 werd« die Worte: «vor vollendetem IS. Lebensjahre" durch die Wort« „vor voll endetem 17. Lebensjahre" ersetzt. —* Sächsischer Handelskammertag. Am 8. d. MtS. trat der Sächsische SandelSkammertag zu einer vertraulich« Sitzung tn Dresden zusammen. Anläßlich der herrsch«-« schwer« Wirtschaftskrise beschäftigte er sich eingehend mtt der Frage der Beschaffung von AuSlandS- krebit«. Er verhandelte ferner tm Beisein von Vertretern -er GtaatLregterung über das Verhältnis zwischen Reichs bahngesellschaft und Güterrraftwagenltnt« auf Grund be» neu« Krastfahrltntengesetze». Auch prüft« er die Krage, ob sich für Sachs« Richtlinien für die Annahme kaufmän nischer Lehrlinge empfehl«. Er beschloß ferner, ein vom Justizministerium gewünschtes Gutachten dahin abzugeden, baß tn Sachsen kein Handelsbrauch bestehe, -er die NcchtS- gülttgkett von tn der Mittagspause bei Geschäft« aufge- nommen« Wechselprotesten etnschränke. Daneben wurden noch eine Reihe vertraulicher Fragen behandelt. —* LandeSpenstouSverband Sächsischer Gemeinden. Der Verband hielt am 11. b. M. tn Dres den tm Künstlerhause unter Leitung bev VerbandSvor- sitzcnden, Bürgermeister Schröter, Frohburg, seine gutbe- suchte Hauptversammlung ab. Bon der StaatS- regterung war OberregierungSrat Dr. Schmidt als Ver treter anwesend. Nach dem vorltegenden Geschäftsbericht auf das Rechnungsjahr 1924 umfaßt der Verband rund 900 Mitglieder; im Berichtsjahre sind ihm 53 Mitglieder bciae- trcten. Durch günstige BeitrittSbebingnngen sind 1925 weitere zahlreiche Anmeldungen, insbesondere von gröberen Gemeind« erfolgt. Dte VerbandSgeschäftSstell« tst von LciSnig nach Dresden verlegt und mit der btöher im Mini sterium des Innern befindlichen Kaffenverwaltung ver einigt worden. Nach dem Stande vom 1. April 1925 sind 1561 PensionSsälle mtt einer Pensionslast aufs Rechnung»- jahr 1924 von 2260000 RM. vorhanden. Der Geschäftsbe richt und damit der vom Berbanbsvorstand mit 14 Prozent vorgeschlagene JahreSbeitragösatz und die Berechnung des BcitrittSgeldeS mit 1)4 Prozent der gestasfelten Dienstbe- züge wurden genehmigt und die Jahresrechnung richtigge- sprvch«. Den Schluß der Verhandlungen bildeten Satzungsänderung«, dte «inaehenb vom stellv. BrrbanbS- vorsttzrnd«, Bürgermeister Dr. Rrchenbcrg, Waldenburo. Oertliches mr-r SiiWscheS. Riesa, den 16. Dezember 1025. —* Wettervorhersage für 17. Dezember. (Mitaeteilt von der Täcks. Landeswetterwarte »u Dresden.) Wechselnd bewölkt, vereinzelt vorwiegend im Gebirge nock etwas Schneefall, stellenweise Nebelbildung. Bei örtlichem Aufklären strahlenförmige Fröste bis minus 10 Grad. Auch tagsüber Temeratnren unter Gefrierpunkt. Gebirge an haltend mäßige Kälte. —"Daten für d e r 17. Dezem ber 1 9 2 5. S"n- nenanfgang 8,08 Uhr. Tonncinintergang 3,44 Uhr. Mondaukgang 9,37 llbr. Mondnnternang 5,44 Ubr — 1887: Hermine, zweite Geniablin Wilhelm ll. geb. — 1889: Der Geschichtsschreiber Wilhelm von Gicicbrrckt gestorben. —"Die Januar-Miete. Tie gesetzliche Miete wird vom 1- Januar 1926 ab. wie schon gemeldet, auf 80 v. H. der FriedenSinieic erhöht. Dazu kommen wie bisher 27 v. H. NuswertungSstciier (sog. MietzinSstener). Diese Erhöhung der gesetzlichen Miete beruht auf den Vor schriften des Finanzauslil^ckSgesetzcS vom 10. August 1925, 811, und des AufwertuugSgefetzeS vom 16. Juli 1925, 8 28, wonach den Hausbesitzern in der Miete der Betrag zu ge währen ist, der sich aus der am 1. Januar 1926 eintret«- den Erhöhung der Hypotheken;'!»!« von 2V, auf 3 v. H. ergibt. —* Warnung! Der Arbeiter PaulSchneider au» Nickritz ist in letzter Zeit als Lebcnsmtttelschwtnd» l er ausgetreten, indem er billige Lebensmittel zu liefern ver sprach und sich erhebliche Vorschüsse zahlen ließ. Geschädigte, die etne Anzeige noch nicht erstattet haben, wollen dies im Kriminalposten tun. —" Eigentümer gesucht. Aufgesundeu worden find am 26. 11. 1925, gegen Mittag, unter der nach dem ehemaligen Provrantamte führenden Eisenbahnbrücke im sogenannten Birkenwäldcheu ein sehr schadhafter Kar ton, enthaltend: 1 Petar hohe Hrrrenschnürschuhe, gut erhalten, 1 Paar braune Herreuhalbschuhe, guterhalten, 1 grüneS gestreiftes Herrenjackctt, 1 bunte Weste, 1 Paar gestrickte Herrenhaudschuhe, 1 Manchesterkniehose, 1 bunte Strickweste, I graue Sportmütze, 1 Paar bunte Herren socken, 1 Paar gestrickte Strümpfe, 1 Paar grüne Stutzen, 1 Paar gebrauchte Hosenträger, 1 kleiner Ledrrrremen, 1 Zigarettenschachtel, enthaltend 3 Kragen- und 2 Man- schettenknöpse, 4 neue Gummiabsäne (Continental), 2 bunte Schlipse und 1 bunter Selbstbinder, 2 Aermelhaltcr, 1 Paket Haserslocken und ein in em Handtuch eingeschla- ieneS Wäschepaket, enthalten»: 1 Handtuch, weiß, gez. I. Z., 4 bunte Taschentücher, 3 weiße Taschentücher, gez. O. G-, 4 weiche Herrenkragen, bunt, Nummer 38, 2 weiche Herrenkragen, weiß, Nummer 38, 4 weiche Herrenkrag«, bunt mit Vorhempchen, 1 gesteiftes Oberhemd, 1 bunteS Herrenhemd, von Leinewand> 2 Tnkot-Einsatzhemdeu, 1 Trikotmännerunterhase. Sämtliche Sachen sind sauber nnd guterhalten. Die auf dem Karton befindlich gewesene Anschrift ist abgekratzt und unleserlich gemacht worden. Zweifellos rühren d e Sachen von einem Diebstahl her. Ausgeschlossen ist auch nicht, daß der Eigentümer in die Elbe gegangen ist und seine Sachen dort abgestrllt hat. — Personen, die über die Herkunft der hier ver zeichneten Gegenstände oder über den Eigentümer Angaben machen können, werd« gebeten, den Krimmalposten zu ver ständigen. —* Die öffentliche höhere HandelSlehr- an st alt zu Ntesa veranstaltete am Montag und Diens tag tn ihren Räumen ihre diesjährige Weihnachts feier. Ein überaus abwechslungsreiches Programm füllte den Abend aus. Die Schüler und Schülerinnen bot« in Deklamationen, Musikvorträgen und Chören, teil weise mtt Begleitung, ihr Bestes. Den Abschluß der Auf- 'ührung bildete ein Krippenspiel, bas sehr wirkungsvoll dargestellt wurde. Dte überaus zahlreichen Zuhörer — am Montagabend die Schülerschaft, am DtenStagabenb die Eltern, Lehrherren und Freunde der Anstalt — spendeten den von den Herren Studicnrat Lehmann und Stubienrat Bertram mit großem Fleiß einstubterten Darbietung« herzlich« Betfall. —"Ha uielS WeihnachtStraum. Die Volk»- chul« Gröba wird auch i» diesem Jahre ihren Kindern wieder eine besonder« WeibnachtSireude durch di« Auf führung «ine» Weihnachtsmärchens bereiten. Da ersahrungS« > gemäß auch di« „großen Kinder" sich viel zu gern auf Stunden in da» Tranmland ihrer eigne» Jugendzeit zurück- versHrn lassen, so soll auch diesmal — wie un Vorjahr« — die Aufführung den Eltern und de» Freunden der Schul« gezeigt werden. Biele werden sich noch gern der Weihnacht». aufsÜhrnng erinnern, dft die Gröbarr Schulkinder vorige bat "schon an" vielen Orten große Röderau, Gröditz. Lanrnbain; vom
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